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> Outing, Reagieren Frauen und Männer unterschiedlich?
riona
Beitrag 05.Nov.2008 - 23:45
Beitrag #1


Satansbraten
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Hallo!

Ich bin im Sommer umgezogen und beginne nun mich in meinem neuen Freundeskreis zu outen. Dort wo ich vorher wohnte, wussten nur meine engsten Freundinnen, dass ich lesbisch bin.

Vor ein paar Tagen sprach ich mit einem meiner Mitbewohner über Heiraten usw. und sagte ihm ganz offen, dass ich Frauen liebe. Nach dem Gespräch stellte ich überrrascht fest, dass es das erste Mal war, dass ich mit einem Mann über mein Lesbischsein geredet habe. Und ich war sehr positiv überrascht über seine Reaktion und das Gespräch.
Bis jetzt habe ich (zum Glück) noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, aber dennoch spürte ich doch immer irgendwie, dass Frauen auf mein Outing mit Unsicherheit und im gewissen Maße Unverständnis reagieren, da sie halt einfach nicht verstehen, was ich an Frauen attraktiv finde und warum mich Männer nicht interessieren. Außerdem spielte wohl die Angst, dass ich mich in sie verliebt haben könnte auch eine Rolle.

Mein Mitbewohner stellte zwar eigentlich die gleichen Fragen, die ich meist nach dem Outing zu hören bekommen habe, aber das ganze Gespräch war sehr viel angenehmer als sonst... Er gab mir nicht das Gefühl anders zu sein, sagte mir mehrmals, dass ich nicht auf seine Fragen antworten muss, usw. und vor allem spürte ich so deutlich, dass er nachvollziehen kann, wie es ist auf Frauen zu stehen.
Seit dem Gespräch mit ihm, graut mir vor dem Outing vor meiner Mitbewohnerin. Frauen haben eher die Angewohnheit einen total auszufragen...und auch nicht ernst bleiben zu können.

Mich würde interessieren, was ihr für Erfahrungen gemacht habt. Reagieren Frauen und Männer wirklich unterschiedlich oder war das bei mir nur Zufall?

Ich bin gespannt auf eure Antworten (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

riona
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Sägefisch
Beitrag 06.Nov.2008 - 10:50
Beitrag #2


Schlaudegen.
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Meine Erfahrungen sind da zwar begrenzt, aber ähnlich.

Nicht daß Frauen unangenehmer oder negativ reagieren, aber sie scheinen sich mehr Gedanken zu machen, was mich eher verunsichert (welche Gedanken?). Männer sind, sofern sie einigermaßen abgeklärte freundliche Menschen sind, meiner Erfahrung nach cooler was das angeht, es ist kein so großes Thema. Natürlich mag es auch die sehr beschränkte Sorte geben, die das ganze überhaupt nicht in den Kopf kriegt oder meint, mit Sprüchen glänzen zu müssen.

Aber mal halbwegs vernünftige Leute als Maßstab angelegt, fand ich Männer bisher unaufgeregter.
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Simonetta
Beitrag 06.Nov.2008 - 17:20
Beitrag #3


Gut durch
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QUOTE(riona @ 05.Nov.2008 - 23:45) *
...und vor allem spürte ich so deutlich, dass er nachvollziehen kann, wie es ist auf Frauen zu stehen.


Hallo (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

- ich glaube, du hast einen wesentlichen Punkt selbst genannt. Von einer Heterofrau, egal wie offen sie ist, trennt einen das Lesbischsein ja immer irgendwie ein bisschen. Es ist eine Sache, die diese nicht ganz nachspüren kann und umgekehrt wird sie vielleicht in Zukunft denken, dass wir sie nicht so ganz verstehen können, was ihre Liebe zu Männern angeht. (Was ja auch ein kleines bisschen stimmt, obwohl Liebe letztlich ein allgemeines Phänomen ist, egal ob sie sich nun auf Männer oder Frauen richtet.)

Heterosexuelle Männer hingegen wissen einfach, wovon wir sprechen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Trotzdem glaube ich nicht, dass du dir um das Verhältnis zu deiner Mitbewohnerin jetzt Gedanken machen musst, da doch inzwischen die meisten Leute - egal welchen Geschlechts - ein ziemlich entspanntes Verhältnis zu diesem Thema haben.

Mich würde interessieren, ob du die Erfahrung machst, dass die Schwedinnen und Schweden einen noch selbstverständlicheren Umgang mit diesem Thema pflegen, als das hier auch schon der Fall ist, oder ob du da gar keinen Unterschied feststellst. Ich hatte in Stockholm den Eindruck, von Frauen direkter angeschaut zu werden als hier, aber ich habe mir nicht erklären können, womit das zusammenhängt.

Edit: Vielleicht sah ich einfach wesentlich ausgeschlafener aus als hier! (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif)


Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 06.Nov.2008 - 17:47
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riona
Beitrag 06.Nov.2008 - 18:53
Beitrag #4


Satansbraten
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ZITAT(Simonetta @ 06.Nov.2008 - 17:20) *
Mich würde interessieren, ob du die Erfahrung machst, dass die Schwedinnen und Schweden einen noch selbstverständlicheren Umgang mit diesem Thema pflegen, als das hier auch schon der Fall ist, oder ob du da gar keinen Unterschied feststellst.


Ich kann das leider nicht vergleichen... Als ich mich in Deutschland outete, da war ich selber noch längst nicht so selbstbewusst. Ich denke, dass es bei Outing eine große Rolle spielt, wie man selbst zu seinem Lesbischsein steht. Wenn ich selber der Meinung bin, dass es eigentlich nicht richtig ist, Frauen zu lieben, ist es nicht so komisch, wenn ich auch meinen Gegenüber noch mehr verunsichere.
Ich denke schon, dass man in Schweden lockerer mit Homosexualität umgeht. Ich finde es sehr viel leichter mich hier zu outen, aber das liegt wohl auch daran, dass ich hier in einer wesentlich größeren Stadt lebe und dass ich die Leute noch nicht so lange kenne.


ZITAT
Trotzdem glaube ich nicht, dass du dir um das Verhältnis zu deiner Mitbewohnerin jetzt Gedanken machen musst, da doch inzwischen die meisten Leute - egal welchen Geschlechts - ein ziemlich entspanntes Verhältnis zu diesem Thema haben.

Ich bin mir sicher, dass sich das Verhältnis zwischen uns nicht ändern wird. es ist nur einfach so, dass ich mich einfach nicht aufraffen kann, das Thema anzusprechen, da ich die ganzen Fragen leid bin...naja ich hoffe, es bietet sich bald eine gute Gelegenheit.
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hedonistin
Beitrag 08.Nov.2008 - 16:38
Beitrag #5


Satansbraten
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[/quote]
Ich bin mir sicher, dass sich das Verhältnis zwischen uns nicht ändern wird. es ist nur einfach so, dass ich mich einfach nicht aufraffen kann, das Thema anzusprechen, da ich die ganzen Fragen leid bin...naja ich hoffe, es bietet sich bald eine gute Gelegenheit.
[/quote]


warum musst du denn unbedingt auf sie zugehen und ihr deine sexuelle orientierung offenbaren?
oder hat sie sich auch bei dir auch so vorgestellt?
wenn ihr zufällig mal auf diese thema kommt, kannst du es ihr ja erzählen, aber es extra zu thematisieren und daraus eine große sache machen, würde ich persönlich nicht.

und auch heterofrauen wissen, dass ein wenig mehr dazu gehört um sich zu verlieben, als nur das richtige geschlecht?


wird schon! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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riona
Beitrag 09.Nov.2008 - 22:25
Beitrag #6


Satansbraten
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ZITAT(hedonistin @ 08.Nov.2008 - 16:38) *
warum musst du denn unbedingt auf sie zugehen und ihr deine sexuelle orientierung offenbaren?
oder hat sie sich auch bei dir auch so vorgestellt?
wenn ihr zufällig mal auf diese thema kommt, kannst du es ihr ja erzählen, aber es extra zu thematisieren und daraus eine große sache machen, würde ich persönlich nicht.


Naja sie hat mir schon erzählt, dass sie einen Freund hat...und ich habe ihr nur gesagt, dass ich keinen habe. Das war natürlich genau der Moment, in dem wir "zufällig auf das Thema gekommen sind"....und ich die Chance zum nebenbei outen nicht ergriffen habe.
naja, das wird schon irgendwie, vllt haben es andere auch schon weitergetrascht und sie weiß es längst. Du hast recht, ich sollte mir keinen kopf drum machen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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maci
Beitrag 09.Nov.2008 - 22:40
Beitrag #7


Suppenköchin
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Mir ist noch nie aufgefallen, daß sich die Reaktionen von Männern und Frauen auf mein Outing unterscheiden. Die Art der Reaktionen hingen eher davon ab, ob der/diejenige schon mal diesem Thema begegnet war, ob er/sie persönlich eher der offen oder gehemmt war, ob wir uns gut kannten oder nur per Zufallsbekanntschaft usw.

Was „die ganzen Fragen“ betrifft, kann ich deine Genervtheit ein Stück weit verstehen. Bei manchen Leuten gelingt einem ja geradezu das Gedankenlesen: man sieht wie es in ihnen arbeitet, sie suchen Worte um zu fragen was sie nicht verstehn können, man selbst zählt in Gedanken bis drei, und schon ist sie da, die Frage aller Fragen, z.B. : „und wer ist der Mann in eurer Beziehung?“
Ja, da kann man dann schon mal gedanklich einen Stoßseufzer in Richtung der heiligen Maria der Einfältigkeit schicken, aber: Bezüglich Lebenssituationen, mit denen ich mich noch nie auseinandergesetzt habe, habe ich mit Sicherheit auch schon dämliche Fragen gestellt. Nicht aus Bösartigkeit, sondern weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, wie es sich denn in dieser Perspektive auf das Leben so lebt.

Da ich ein Optimist bin, was Erklärungen und Verständnis und ihren kausalen Zusammenhang betrifft, packe ich in solchen Situationen immer die Schablone „nette Lesbe, die nicht beißt“ aus und beantworte freundlich Fragen, solange sie mir ernstgemeint erscheinen. In gewisser Weise sind diese immer gleichen Fragen ja auch nichts Lesbenspezifisches, oder? Ein alleinerziehender Vater wird vermutlich auch öfter mal gefragt werden, wer denn dann zu Hause kocht und putzt? Oder eine in Deutschland geborene und lebende Frau mit iranischen Eltern wird gefragt, ob sie denn nie Heimweh hat (so einer Freundin passiert)? Oder eine Stewardess wird gefragt, wie denn Piloten so im Bett sind?
Ich finde es immer noch angenehmer, die Leute fragen, was sie wissen wollen, wenn sie mit dem Thema nichts anzufangen wissen, als sie denken sich ihren Teil stumm. Frei nach AmDamDes: Wer nicht fragt, bleibt dumm.

Zu deinem Mitbewohner gratuliere ich dir. Scheint ein netter Mensch zu sein. Und bezüglich der Mitbewohnerin würde ich auch auf eine gute, weil zwanglose Gelegenheit warten. Innere oder äußere Zwänge haben hier nichts zu suchen.

Edit: (hat sich überschnitten) Ne, mach dir keinen Kopf. Es besteht keine Pflicht zum Outing, wenn man selbst in dem Moment, in dem das Thema angekratzt wird, kein gutes Gefühl dabei hat.... wenn du´s ihr sagen willst, wird das schon. Wenn nicht, wer sagt, daß du mußt?

Der Beitrag wurde von maci bearbeitet: 09.Nov.2008 - 22:46
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afrika
Beitrag 10.Nov.2008 - 09:12
Beitrag #8


Salzstreuerin
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he ihr lieben frauen !

so generell mach ich auch die erfahrung, das männer das outing cooler nehmen als frauen..
aber auch ich denke, das frauen da viel mehr gedanken daran haben, wie warum weshalb..das so ist,
.. vielleicht auch aus der neugierde heraus...
in wahrheit gibt es doch soviele unzufriedene ehefrauen im heteroleben,... das da sicher mega verdammt viele,
dann mit so manchen gedanken spielen ;-))

aber im übrigen so generell würd mich interessieren...
warum machen wir das mit dem "outen" überhaupt ????
liebe ist liebe... warum muß ICH meinem umfeld erklären wen ich liebe..
outen sich heteros ???

liebe grüße an euch alle..

bussal von afrika..
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riona
Beitrag 10.Nov.2008 - 14:02
Beitrag #9


Satansbraten
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ZITAT(afrika @ 10.Nov.2008 - 09:12) *
warum machen wir das mit dem "outen" überhaupt ????
liebe ist liebe... warum muß ICH meinem umfeld erklären wen ich liebe..
outen sich heteros ???


Heteros outen sich doch auch, nur halt indirekt indem sie von ihrem Freund erzählen usw.

Jeder kann das natürlich selber für sich entscheiden, aber ich persönlich bin zwar der Meinung, dass ich mich nicht outen muss, doch es ist einfach angenehmer, wenn meine Umgebung weiß, dass sie mich nicht fragen muss, ob ich diesem oder jenen Typen attraktiv finde...
Wenn mich meine Umgebung für hetero hält, laufe ich halt immer Gefahr "enttarnt" zu werden. Da ich es persönlich anstrengend finde vor mehreren Leuten gleichzeitig richtigzustellen, dass ich nicht hetero bin, ziehe ich es halt vor zeitig mit den Leuten, die mir wichtig sind, zu sprechen.

Im großen und ganzen denke ich, dass ich allerdings viel zu viel nachdenke, was andere denken könnten...und im Grunde genommen ist es wohl fehlendes Selbstvertrauen, dass die Lage für mich kompliziert macht.

(so und bevor dieser Beitrag noch wirrer wird, hör ich lieber auf und schreibe mehr, wenn ich etwas wacher bin als jetzt (IMG:style_emoticons/default/gaehn.gif) )

riona
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svan
Beitrag 05.Oct.2009 - 08:38
Beitrag #10


Gut durch
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Ich denke, dass Homosexualität allgemein in Skandinavien und Schweden schon viel länger entspannter gesehen wird als hier und in Dänemark war die Homoehe schon 1984 eingeführt. Und in Island ist die Präsidentin eine Lesbe und in Norwegen war Anne Holt die Krimiautorin mal Justizministerin. Allerdings ist es immer noch eine Sache, was die Leute für persönliche Erfahrungen gemacht haben und auf dem Land ist es eher etwas zurück als in der Großstadt. Das ist hier auch so, trotzdem weiß man nie wie die Leute reagieren. Und das eine ist die "political corecctness" und das andere ist das, was die Menschen empfinden. Meine Erfahruing in Schweden ist, dass es allgemein akzeptiert ist und keiner blöd guckt bei Lesben und auch nicht bei schwulen Männern.
Das Thema ist nicht so in den Randbereich gedrängt wie hier in Deutschland.
In "Fucking Åmal- out of Åmal" wird die Liebe zwischen jungendlichen Mädchen thematisiert und in "PopulärMusik aus Vitual" wird die Entwicklung Jugendlicher gezeigt und es kommt auch ein schwuler Transvestit vor, sowie die trinkende Männergesellschaft im Norden. Es wird eben eher alles gesehen wie es ist.
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