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Beitrag
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Wie war es/ steht es bei euch und in eurem Umkreis mit der Midlife-crisis?
Ich stelle diese Frage, weil es um mich herum mehrere FreundInnen erwischt hat und zu heftigen Trennungen, Infragestellungen und sogar zu Persönlichkeitsveränderungen geführt hat. Zum Beispiel hat eine stille, schüchterne Freundin von einem Tag auf den anderen völlig ihr Aussehen geändert und wagt es nun zum ersten Mal, in Frauenlokale zu gehen und Frauen anzusprechen. Eine andere hat sich eine abbruchreife Bude auf dem Lande gekauft, übt ihren Beruf nur sporadisch aus und verbringt ihre Tage mit Gärtnern und Grübeln. Ein Freund fährt fast jedes Wochenende in ein Dominikanerkloster, um zu beten und zu meditieren. Ich hatte eine durchaus heftige Pubertät erlebt, aber bisher hat mich die Lebensmittekrise weitgehend verschont. Vielleicht bin ich daher recht fassungslos angesichts der Umbrüche und Dramen, die ich seit einiger Zeit um mich herum beobachte. Habt ihr bei euch oder in eurem Umkreis ähnliches beobachtet oder war es eher ruhiger und subtiler abgelaufen? Oder habt ihr diesen Zeitpunkt sogar „verpasst“? Hat diese Krise Euch nur Unglück beschert oder eine Art „Neugeburt“ eingeleitet? Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 29.Aug.2010 - 00:14 |
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Beitrag
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Heiligenanwärterin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.416 Userin seit: 06.09.2004 Userinnen-Nr.: 271 ![]() |
Guten Morgen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
In meinem Umfeld geschieht Ähnliches, vielleicht weniger nach außen gewandt, oder die Leute, die ich kenne, sind noch im Anfangsstadium. D.h., sehr viele fragen sich, ob sie ihr Leben wirklich so weiterleben wollen/können. Achja, ein Freund hat seinen bisherigen Beruf total auf Eis gelegt und macht eine neue, ganz andere Ausbildung. Alle sind zwischen Mitte 30 und Mitte Vierzig. |
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Beitrag
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"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.613 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
Guten Tag,
in meinem Umfeld beobachte ich ähnliches. Eine sehr urban lebende Freundin z.B. ist jetzt fest entschlossen sich ein kleines, sehr renovierungsbedürftiges Häuschen abseits der Zivilisation (meine Definition (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) ) zu kaufen und dieses nicht nur zu erschliessen und das Land drum herum zu roden. Dann, wenn dies fertig ist (in geschätzten 100 Jharen9 will sie dort dann ein Katzenasyl eröffnen. Alles mit Blick auf ihren nächsten Geburtstag. Manchmal vermute ich, dass die Pubertät und die Midlife- Crisis in einem umgekehrten Verhältniss zueinanderstehen: um desto heftiger das eine, umso milder das andere. |
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Beitrag
#4
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hm. Ist Veränderung Zeichen einer Krise? Und wenn ja, einer beginnenden oder einer beendeten?
(IMG:style_emoticons/default/wink.gif) McLeod |
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Beitrag
#5
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Blau, weil Ströse. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 19.970 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 ![]() |
Ist Veränderung Zeichen einer Krise? Danke, McLeod, diese Frage habe ich mir auch gestellt. Ich denke, als "Krise" bezeichnen Außenstehende, was sie selbst nicht richtig nachvollziehen können, weil ihnen die Kenntnis innerer Vorgänge fehlt. Veränderung bedeutet Entwicklung, Fluss, Vorankommen, und das empfinde ich als positiv. Die Veränderung anderer als befremdlich zu erleben, zeugt entweder von der eigenen Entwicklung in eine andere Richtung oder vom eigenen Stillstand. |
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Beitrag
#6
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Danke für Eure Antworten. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Hm. Ist Veränderung Zeichen einer Krise? Und wenn ja, einer beginnenden oder einer beendeten? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) McLeod Ja und nein. Ich spreche von der berühmten Midlife-Crisis, da „es“ die Menschen um mich herum im entsprechenden Alter, also etwa zwischen 35 und 45, erwischt hat. Als „Krise“ bezeichne ich eine Veränderung, die ohne Vorwarnung, eruptiv, und nicht schleichend und allmählich stattfindet, und die Person nicht unbedingt zufriedener, glücklicher oder gar „freier“ macht, sondern von Fall zu Fall zerstörerisch – für sich selbst oder andere - wirkt. (Da ich hier keine Triggerwarnung beigefügt habe, gehe ich nicht weiter ins Detail.) Außerdem wurde dieser „Zustand“ von den meisten Betroffenen als „Krise“ bezeichnet, und auch von ihnen als eher rasch und überraschend beschrieben, also keineswegs etwas, was lange unter der Oberfläche gegärt hat, zumindest nicht bewusst. Um bei einem der oberen Beispiele - meiner Meinung nach „harmlosesten“ - zu bleiben: die Frau, die sich früher nicht traute, andere Frauen anzusprechen und ein graues Mäuschen blieb, hat mich zunächst durch ihre neue Erscheinung und ihr Draufgängertum entzückt, aber nun habe ich den Einruck, dass sie wie unter Zwang handelt, als wollte sie (sich selbst? den anderen gegenüber?) etwas beweisen, als stünde sie unter Leistungs- und Zeitdruck und sei viel unausgeglichener als früher. Zugegeben, diese „Krise“ ist nicht zu Ende und vielleicht notwendig, um weiter zu kommen, um mit sich selbst zurecht zu kommen, sich mit sich selbst zu versöhnen, wer weiß. Aber ich erlebe auch recht zerstörerische, die Mitmenschen (z.Bsp. PartnerInnen) sehr verletzende Krisen, die mehr Unheil anrichten, als zugegebenermaßen von den „Krislern“ ursprünglich gedacht. Vorsicht, ich möchte hier niemanden ver- oder beurteilen. Wie schon erwähnt, bin ich nur über diese Häufung von Umbrüchen schwer beeindruckt. Und wollte „by the way“ erfahren, ob ich nun von besonders exzentrischen Menschen umgeben bin oder ob intensive, gehäufte Dramatik zum Leben von 40-igern (und weit darüber) gehört. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Die Veränderung anderer als befremdlich zu erleben, zeugt entweder von der eigenen Entwicklung in eine andere Richtung oder vom eigenen Stillstand. Ich glaube nicht, dass im Leben Stillstand an sich möglich ist. Selbst wenn wir es wollten, uns praktisch „konservieren“ möchten, das Leben gibt uns auf mal sanfte, mal brutale Art einen Schubs und wir müssen weiter, zumindest meiner Erfahrung nach. |
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Beitrag
#7
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Ja und nein. Ich spreche von der berühmten Midlife-Crisis, da „es“ die Menschen um mich herum im entsprechenden Alter, also etwa zwischen 35 und 45, erwischt hat. Als „Krise“ bezeichne ich eine Veränderung, die ohne Vorwarnung, eruptiv, und nicht schleichend und allmählich stattfindet, und die Person nicht unbedingt zufriedener, glücklicher oder gar „freier“ macht, sondern von Fall zu Fall zerstörerisch – für sich selbst oder andere - wirkt. So, wie es für mich klingt, scheint da vornehmlich das am Wirken zu sein, was Astrologen als plutonische Energie bezeichnen: Der kann mensch sich meiner Erfahrung nach nur niedersinkend hingeben oder dadurch zu Staub und Asche werden. Manchmal wohl auch beides. Der Phönix, der daraus aufsteigt, zeigt sich, denke ich, v.a. denen im geneigten Umkreis, die selbst für die Erfahrung der Schattenwelt bereit sind. Harmonie, Vernunft und Mittelmaß halten sich derweil woanders auf. Jede wird dieser Energie früher oder später in sich begegnen. Davon bin ich überzeugt. Ja, ich bin selbst durch solch eine Zeit hindurch gegangen. Bzw. geschleudert worden. Mein Leben stand Kopf. Meine damals 15 Jahre währende Partnerschaft fand ein vorläufiges, jähes Ende. Krise? Nö, das Wort ist viel zu sanft. Es war ein Ausbruch voller Glut und Schmerz. Heiss, gefräßig, brutal. Ohne Rücksicht auf Verluste. Die Axt im Walde. Zack! Rumms! Der Tanz im Vulkan. Ich hatte nur die eine Wahl: Das oder krank werden. Mit anderen Worten: Ich hätte - weil ich ich bin - gar nicht anders gekonnt. Nur eine meiner engeren Freundinnen hat es letzten Endes wirklich verurteilt, fand mich "regrediert" und "pubertär" und "voll daneben" und schlicht "unerträglich". Vielleicht war sie insgeheim neidisch. Inzwischen nähert sie sich sehr zögerlich wieder an. Ganz ehrlich, ich bereue es weder, noch schäme ich mich dafür, was ich ab 46 für eine wilde Weile mit mir (und anderen Beteiligten) geschehen ließ. Im Gegenteil: Diese Zeit gehört unabdingbar zu mir und meinem Leben. Verstehe es wer will. |
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Beitrag
#8
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo Malene,
danke für Deine ausführliche Antwort. Auch mir fällt irgendwie auf, dass Du Deine Interpretation schon recht... öhm... nun ja... ernst nimmst. So ernst, dass Du Zwanghaftigkeit attestierst. Finde ich erstmal bemerkenswert. Denn selbst wenn es so ist, dass sich die Freundin beim Ausprobieren neuer Wege in eine Art selbstlaufende Dynamik entwickelt, so würde ich von einer Freundin doch eher erhoffen, dass sie ihre Sorge um mein Wohl anders formuliert als "Haste auch ne Midlife-Crisis, oder was? Du bist ja voll zwanghaft" (ups... ich hab grad Carolin Kebekus-Videos geschaut. Ich glaub, das färbt ab... also: ich hab's überspitzt formuliert). Ich hab das Glück noch (nach meinen Gefühl jedenfalls (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) weit entfernt von der Lebensmitte zu sein. Aber ich hab ähnliche Umbrüche vollzogen: unvermutet nach 20 Jahren den Lebensmittelpunkt Sport aufgegeben zugunsten einer nicht-ausgelebten Dichterinnen-Karriere 8) Mit viel Aufwand ein Studium zu Ende gebracht und dann sofort den Quereinstieg in eine andere Branche gemacht. Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und Frauen angesprochen habe ich auch eines Tages einfach so (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Dabei hab ich mich mehrfach in diverse Schleifen verrannt oder habe Sackgassen ausgekundschaftet. Manchmal geht's aus dem Wendehammer ja wunderbar zu Fuß weiter, wer weiß das schon vorher? Ganz bestimmt habe ich meinen Mitmenschen vor den Kopf gestoßen. Und ja, auch Selbstzerstörerisches war hier und da dabei. Ich bin nicht stolz drauf, es getan zu haben, aber es überlebt und auch Gutes darin gefunden zu haben, darauf schon ein bißchen. Zumindest diesen Teil einer Krise oder eines Umbruchs würde ich weder Freundin noch Feindin (hätte ich welche) nicht anraten. Aber ich würde versuchen, bei Umbrüchen Schritt zu halten oder aufzuschließen. "In letzter Zeit hast Du ganz schön viel in Deinem Leben verändert. Wie geht's Dir denn eigentlich so damit?" Hast Du die frauenansprechende Freundin denn mal gefragt, wie es ihr mit ihrem neuen Tun geht? Und vielleicht ein Knackpunkt: würdest Du sie weiterhin mögen können, auch wenn sie zwanghaft eine Frau nach der anderen mit nach Hause nimmt und es ihr nicht mal zwanghaft schiene, sondern Spaß bereitete? Oder umgekehrt gefragt: Ich nehme Sorge um die Freunde bei Dir wahr, aber auch eine gewisse Hilflosigkeit. Wie geht es Dir denn, als Freundin, wenn Deine Freunde oder Freundinnen plötzlich in ganz andere Sphären zu geraten scheinen, in denen Du vielleicht sogar den Draht zu ihnen verlierst? Ich stell's mir so aus der Ferne betrachtet ganz schön anstrengend vor. Liebe Grüße McLeod |
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Beitrag
#9
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
So, wie es für mich klingt, scheint da vornehmlich das am Wirken zu sein, was Astrologen als plutonische Energie bezeichnen: Der kann mensch sich meiner Erfahrung nach nur niedersinkend hingeben oder dadurch zu Staub und Asche werden. Manchmal wohl auch beides. Ja, *voll zustimm* Hast Du die frauenansprechende Freundin denn mal gefragt, wie es ihr mit ihrem neuen Tun geht? Und vielleicht ein Knackpunkt: würdest Du sie weiterhin mögen können, auch wenn sie zwanghaft eine Frau nach der anderen mit nach Hause nimmt und es ihr nicht mal zwanghaft schiene, sondern Spaß bereitete? Oder umgekehrt gefragt: Ich nehme Sorge um die Freunde bei Dir wahr, aber auch eine gewisse Hilflosigkeit. Wie geht es Dir denn, als Freundin, wenn Deine Freunde oder Freundinnen plötzlich in ganz andere Sphären zu geraten scheinen, in denen Du vielleicht sogar den Draht zu ihnen verlierst? Ich glaube, mein Beitrag kam ganz falsch herüber. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Natürlich mache ich mir Sorgen, aber ich mag keinen von meinen FreundInnen weniger als früher, nur weil sie sich verändert haben (Eine Ausnahme bestätigt die Regel, aber ich werde sie hier nicht weiter ausführen, das würde den Rahmen sprengen). Um zu meiner „frauenansprechenden“ Freundin zu kommen: Sie tut genau das, was ich äußerst intensiv getan habe, als ich selbst „ledig“ war. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Der Unterschied ist, dass es mir selbst wahnsinnig Spaß gemacht hat und ihr – nach eigener Aussage - Stress bereitet. Warum sie es trotzdem tut, mag sie selbst nicht erklären und antwortet eben: Midlife-Crisis. Sie habe bisher zu viel verpasst, nicht genug gelebt. Oder… sie wisse es eben nicht. Auch ist keiner meiner Bekannten - außer einem tragischen Fall - in ganz andere, für mich unerreichbare Sphären abgedriftet. Wie schon gesagt: es ist nicht die Angst vor der Veränderung, die mir Angst macht. Es ist nur Sorge um Manche(n), der/ die früher glücklicher waren als heute. Aber Häutungen tun wohl meistens weh. (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) Vielleicht habe ich selbst diese weniger schmerzlich erlebt, weil sie bei mir gleichmäßig im Leben verteilt waren. Manchmal ist das Leben wie ein Massanzug, der plötzlich zu weit oder zu eng geworden ist. Hat man Zeit und Glück, kann man ihn mehr oder weniger elegant ausziehen. Andere reißen ihn ungeduldig herunter, aus welchem Grund auch immer, und stehen nackt da und brauchen eine Weile, um einen anderen zu finden. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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#10
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Blau, weil Ströse. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 19.970 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 ![]() |
Die Veränderung anderer als befremdlich zu erleben, zeugt entweder von der eigenen Entwicklung in eine andere Richtung oder vom eigenen Stillstand. Ich glaube nicht, dass im Leben Stillstand an sich möglich ist. Selbst wenn wir es wollten, uns praktisch „konservieren“ möchten, das Leben gibt uns auf mal sanfte, mal brutale Art einen Schubs und wir müssen weiter Ich stimme dir zu. Sich konservieren zu wollen, funktioniert wohl nur per Mumifizierung, und davon sprach ich nicht. Was ich meinte: im Vergleich zu jemandem, der in seiner Entwicklung gerade voranprescht, kann sich für ein/e Beobachter/in aber ein "Stillstand" herstellen, weil der eigene Fluss gemächlicher fließt. |
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#11
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
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#12
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Blau, weil Ströse. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 19.970 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 ![]() |
Eben! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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#13
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Ich finde es bemerkenswert, dass sich, abgesehen von sonnenstrahl, niemand über seine eigene Midlife-crisis geäussert hat und das Thema in Richtung Reflexionen über Begriffe "Stillstand", "Veränderungen" etc. abgedriftet ist. Spannend, aber eigentlich schade. Vielleicht ist das Thema heikler als gedacht. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
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#14
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 267 Userin seit: 02.11.2008 Userinnen-Nr.: 6.358 ![]() |
Wie war es/ steht es bei euch und in eurem Umkreis mit der Midlife-crisis? Hallo Malene, ich fühle mich ein Stück weit selbst betroffen. In diesem Jahr kam mir der Gedanke jedenfalls sehr stark in den Sinn, was wahrscheinlich ein bisschen mit meinem "30 werden" zusammenhängt. Wobei man mir eher die Begrifflichkeit "Quater-Life Crises" nahe legte. Bei mir äußert es sich jedoch weniger in Tatendrang und Veränderung (das wäre ja eher noch wünschenswert) sondern im Gegenteil, ich hadere über meinem Stillstand, mein nicht vorwärts kommen etc. Ein wirksames "Mittel" dagegen habe ich noch nicht gefunden, aber manchmal gerät es auch wieder in Vergessenheit, andererseits ist es immer wieder präsent... Der Satz weiter oben im Thread, von wegen Zusammenhang zur Pubertät..tja, genau genommen bin ich auch der Ansicht, dass ich gar keine richtige Pubertät hatte, all das was man dieser Zeit so zuschreibt ist bei mir irgendwie nicht wirklich an der Tagesordnung gewesen, ich glaub wirklich, aus mehreren Gründen, dass das nicht gut war und ich dadurch etwas verpasst habe. Abendliche Grüße, Ricky |
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#15
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
... "Quater-Life Crises" .... äußert es sich jedoch weniger in Tatendrang und Veränderung (das wäre ja eher noch wünschenswert) sondern im Gegenteil, ich hadere über meinem Stillstand, mein nicht vorwärts kommen etc. Quarter-Life-Crisis mit bald 30? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Nicht vorwärtskommen? Oder vielleicht nur ganz langsam? Das lässt mich an diese Erdenbewohner denken: Offenbar traut man dir zu, an die 120 zu werden - und das sicherlich nicht, weil dein Leben sich andauernd überschlägt ... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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#16
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Wie war es/ steht es bei euch und in eurem Umkreis mit der Midlife-crisis? Hallo Malene, ich fühle mich ein Stück weit selbst betroffen. In diesem Jahr kam mir der Gedanke jedenfalls sehr stark in den Sinn, was wahrscheinlich ein bisschen mit meinem "30 werden" zusammenhängt. Wobei man mir eher die Begrifflichkeit "Quater-Life Crises" nahe legte. Beim Lesen Deines Beitrags ist mir eingefallen, dass mein 30-ter Geburtstag schon eine Grenze markiert hat, und zwar viel nachhaltiger als mein 40-ter: Beenden einer Beziehung, der innere Schwur, nie, nie wieder Zweisamkeit, Polyamorie, neue Stelle, Umzug, Abbruch einer großen Freundschaft und vor allem eine andauernde, subtile Ungeduld und fieberhafte Energie, von der ich mit 20 nicht mal geträumt hatte. Also doch eine Quater-Life-Krise statt Midlife-Crisis? Dass ich damals dieser Phase keinen Namen gegeben hatte, obwohl mir einige Umbrüche bewusst waren, lag schlicht daran, dass ich meine frühere Umgebung verlassen hatte und mich niemand auf meine Persönlichkeitsveränderung aufmerksam machen konnte (und ich eine Zeit lang auch niemand Nahestehenden hatte, mit dessen Hilfe ich eine Selbstanalyse hätte machen können/ wollen). Dass die Intensität der Pubertät einige spätere Krisen im Leben abschwächen kann, wie von Hortensie angesprochen, kann ich durchaus aus eigener Erfahrung bestätigen: mit 15 Jahren eine Explosion, mit 30 Umbrüche, danach nur kleine Korrekturen. Aber warten wir ab, bis ich weiße Haare kriege und paar Jahrzehnte mehr auf dem Buckel habe… (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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Beitrag
#17
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Ich finde es bemerkenswert, dass sich, abgesehen von sonnenstrahl, niemand über seine eigene Midlife-crisis geäussert hat und das Thema in Richtung Reflexionen über Begriffe "Stillstand", "Veränderungen" etc. abgedriftet ist. Spannend, aber eigentlich schade. Vielleicht ist das Thema heikler als gedacht. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Ob's denen, die in einer sind und sich nicht zu Wort melden zu heikel ist, kann ich nicht beurteilen. Ich bin halt weder selbst in einer, noch erlebe ich im älteren Umfeld so gehäufte Umbrüche in die Unzufriedenheit... Wär's Dir lieber, wenn ich mich dann raushalte? Kann ich machen... mühsam. 8) |
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Beitrag
#18
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Ich finde es bemerkenswert, dass sich, abgesehen von sonnenstrahl, niemand über seine eigene Midlife-crisis geäussert hat und das Thema in Richtung Reflexionen über Begriffe "Stillstand", "Veränderungen" etc. abgedriftet ist. Spannend, aber eigentlich schade. Vielleicht ist das Thema heikler als gedacht. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Ob's denen, die in einer sind und sich nicht zu Wort melden zu heikel ist, kann ich nicht beurteilen. Ich bin halt weder selbst in einer, noch erlebe ich im älteren Umfeld so gehäufte Umbrüche in die Unzufriedenheit... Wär's Dir lieber, wenn ich mich dann raushalte? Kann ich machen... mühsam. 8) Um Himmels Willen, bleib' hier! Sonst kriege ich noch die Krise... (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif) |
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#19
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
... "Quater-Life Crises" .... äußert es sich jedoch weniger in Tatendrang und Veränderung (das wäre ja eher noch wünschenswert) sondern im Gegenteil, ich hadere über meinem Stillstand, mein nicht vorwärts kommen etc. Quarter-Life-Crisis mit bald 30? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Nicht vorwärtskommen? Oder vielleicht nur ganz langsam? Tröstlicher Gedanke. Aber ich glaube nicht, daß es das ist. Mir sind zweierlei Effekte in den späten 20ern begegnet. Frauen, die feststellten, daß sie ihre hoch gesteckten Ziele nicht erreichen werden, und die völlig von Verzweiflung gehetzt andere Wege ausprobierten wie Schuhe im Winterschlußverkauf. Und Frauen, die tatsächlich an ihrem Ziel ankamen... Um festzustellen, daß es doch nicht ist, was sie wollten (weil sie so voller Antrieb waren, daß sie während der Annäherung das Ziel gar nicht betrachtet haben), oder daß sie eigentlich den Antrieb der Suche viel mehr mochten als das, was sie suchten. Da ergab sich dann ein Gewissenskonflikt - "ich habe doch so sehr dafür gekämpft, jetzt kann ich das doch unmöglich wegschmeißen, nur weil es mir nicht mehr gefällt..." Genau genommen ist mir nur eine Frau begegnet, bei der der Übergang vom Studium in die Berufstätigkeit ohne diese Krisenform abging - und das war nicht ich (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) (meine Methode war, weiter zu studieren, weil ich mir für den Berufseinstieg zu unsicher war: neue Ziele, neuer Gipfel, Attacke! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) Das Leben ist ein riesiges verästeltes Netz von Entscheidungen. Allein vom statistischen Standpunkt aus kann ich mir kaum vorstellen, daß das tatsächlich jemand "fehlerfrei" von A bis Z durchleben kann. Deshalb denke ich, daß es früher oder später (ich will nicht sagen "zwangsläufig", aber doch höchstwahrscheinlich) eine gravierende Korrektur auf dem Lebensweg gibt, weil sich irgend etwas so falsch anfühlt, daß es Panik auslöst. Und Panik treibt manchmal komische Blüten. Ob das nun zwingend in den 40ern sein muß... Vielleicht kann ich dazu in 20 Jahren mehr sagen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) (vor dem Hintergrund bitte ich zu verzeihen, daß ich weder meine Gedanken für mich behalten noch großartig eigene Erfahrungen beisteuern kann... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) |
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Beitrag
#20
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Krisen (davon eine grosse) hatte ich eigentlich immer dann wenn sowas wie eine Bilanz angestanden hat. Und je mehr ungeöffnete Fensterumschläge jeweils auf Verbuchung warteten, desto schlechter wurde mir.
Mittlerweile habe ich in der angeblichen Normalität genug schräge Vögel kennengelernt um zu glauben dass ich noch verhältnismässig glimpflich davongekommen bin und nehme besagte Bilanzen auch einfach nicht mehr so ernst. Möglich, dass frühe Krisen einen in der Folge etwas wetterfester machen. Geblieben ist allerdings eine gewisse Furcht vor Entgratung. Während mein Leben in zunehmend stabilen Bahnen verläuft, will etwas in mir Haus, Hof, Lohn und Lebensglück lieber als liebgewonnene Basis für Streifzüge sehen statt als Endstation. Bislang Unerlebtes scheint endlich einen Ausgangs- und Rückkehrhafen zu haben. So hoffe ich sehr auf ereignisreiche Jahre um die 40 - und darauf, dass allzu quälerische Episoden dadurch gar nicht erst entstehen. |
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Beitrag
#21
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 ![]() |
U
Krisen (davon eine grosse) hatte ich eigentlich immer dann wenn sowas wie eine Bilanz angestanden hat. Geblieben ist allerdings eine gewisse Furcht vor Entgratung. Während mein Leben in zunehmend stabilen Bahnen verläuft, will etwas in mir Haus, Hof, Lohn und Lebensglück lieber als liebgewonnene Basis für Streifzüge sehen statt als Endstation. Bislang Unerlebtes scheint endlich einen Ausgangs- und Rückkehrhafen zu haben. So hoffe ich sehr auf ereignisreiche Jahre um die 40 - und darauf, dass allzu quälerische Episoden dadurch gar nicht erst entstehen. Hallo Sägefisch, aufschlussreiche Darstellung von dir! Ich komme da auf eine Idee: Je mehr ich das Gefühl habe, das eigene Leben wird mit mir "gemacht" und ich habe keinen oder nur bedingten Einfluss darauf, und ich mir einrede, beim "Quartalsabschluss" nicht gut weggekommen zu sein, desto sensibler und empfänglicher bin ich für Ausbrüche. Bin ich hingegen mein eigener "Lebenskapitän", der das Steuer selbst in der Hand hält um Klippen zu umschiffen, fremde Meere zu erkunden, oder einfach im Heimathafen festzumachen und den wunderschönen Sonnenauf-, und Untergang zu beobachten, desto zufriedener und ausgeglichener kann ich es mir auf meiner Kommandobrücke gemütlich machen. So gesehen betrachte ich das Wetter als "Schicksal". Bei gutem Wind verlasse ich meinen Hafen, um neues zu entdecken. Ist die Wetterlage ungünstig, warte ich halt noch ein bischen, bleibe aber "Chef" meines eigenen Lebens. |
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Beitrag
#22
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Nun ja, es bleiben sicher auch noch einige unbekannte Faktoren.
Meistens assoziiert man eher die Jugend mit neuen Wegen und reichlich offenen Türen. Mir schwant aber, dass für viele gerade mit der Zeit und der Schaffung bestimmter Voraussetzungen noch einiges greifbar wird. Schwierig stelle ich mir vor allem vor, wenn man zu den Zeitgenossen gehört die solche späten Möglichkeiten durchaus erkennen - die Wahrnehmung derselben aber mit alterstypischen Verpflichtungen kollidiert: ich bin interessanter für andere Frauen geworden, habe aber eine langjährige Beziehung - ich traue mir eine neue Tätigkeit zu, habe aber das bisherige Gehalt voll eingeplant - endlich genug Geld für eine Weltreise, aber meine Tochter schafft ihren Job nur weil ich bei ihr Kinder hüte...usw. Insofern ist nicht jede Veränderung planbar, das Wetter kann ja auch noch umschlagen wenn man schon in See gestochen ist (um beim Bild zu bleiben). Über wieviele Leichen man dabei aber geht bestimmt man hoffentlich schon noch selbst. |
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Ich komme da auf eine Idee: Je mehr ich das Gefühl habe, das eigene Leben wird mit mir "gemacht" und ich habe keinen oder nur bedingten Einfluss darauf, und ich mir einrede, beim "Quartalsabschluss" nicht gut weggekommen zu sein, desto sensibler und empfänglicher bin ich für Ausbrüche. Bin ich hingegen mein eigener "Lebenskapitän", der das Steuer selbst in der Hand hält um Klippen zu umschiffen, fremde Meere zu erkunden, oder einfach im Heimathafen festzumachen und den wunderschönen Sonnenauf-, und Untergang zu beobachten, desto zufriedener und ausgeglichener kann ich es mir auf meiner Kommandobrücke gemütlich machen. So gesehen betrachte ich das Wetter als "Schicksal". Bei gutem Wind verlasse ich meinen Hafen, um neues zu entdecken. Ist die Wetterlage ungünstig, warte ich halt noch ein bischen, bleibe aber "Chef" meines eigenen Lebens. Ich möchte gewiss keine darin entmutigen, ihr eigener "Lebenskapitän" sein zu wollen. Das Bemühen um Klarheit, Selbstreflexion und -verantwortung, um Abwägungs- und Entscheidungsfähigkeit und um weitreichende innere Selbständigkeit, finde ich wirklich erstrebenswert. Spannend wird es in meinen Augen da, wo der feine Grat zwischen Kapitänin und Kontrollfreak verläuft. Klar, es mag Kapitäninnen geben, die seit Urzeiten ein tiefenwirksames Entspannungstraining wie Yoga und Meditation praktizieren, und die die Kraft ihres Geistes früh so zu stärken gelernt haben, dass sie von innen heraus emotional in Balance bleiben, egal welchen Turbulenzen und Sirenengesängen ihr Schiff begegnet. Vielleicht gibt es auch einige wenige Kaptäne, denen Gelassenheit und Entspanntheit bereits in die Wiege gelegt wurden. Andere Kapitäne haben die Weltmeere kreuz und quer bereist, anfangs vielleicht als blinde Passagiere, als Smutje oder als Piratenstiefelputzer - und irgendwann haben sie vielleicht einen großen Erfahrungsschatz und ein gerüttelt Maß an Weisheit erlangt. Nach unzähligen Aufs und Abs, nach diversen Fehltritten, Ausrutschern, Experimenten, Zusammenstößen, Kämpfen ... sind sie mit allen Gewässern gewaschen, und wissen, was sie tun, und wie sie aufrecht selbst dem Tod begegnen. Die allermeisten Kapitäne und Kapitäninnen allerdings, die mir begegnet sind, stellen irgendwann fest, dass sie seit Jahren immer sowas wie Dover-Calais/Calais-Dover gefahren sind. Oder, besser noch, vom einen Badewannenende zum anderen und zurück. Auf dieser Strecke kennen Sie jede Strömung, jeden Plastikhai, jeden Wasserhahn und jeden Abfluss. Ein sicheres Gefühl. Und so soll es auch bleiben, finden Sie. Nach dem Bad liegen sie "in a white suburban bedroom in a white suburban town" in ihrer weißen Satinbettwäsche und insgeheim träumen sie von Eisbergen und von der Südsee. Vom wilden Lotterleben unter Palmen. Von heißen S.x im kalten Iglu. Von einer Fahrt "through Paris in a sports car with the warm wind in her hair ...". Und dann - wenn sie Glück haben - lädt sie jemand ein: Komm doch mit ... Sowas kann überhört und verdrängt werden, sicher. Einmal, zweimal, hundertmal. Nachts träumst du auf deinem frischgewaschenen Kissen, dass dein Schiff Schlagseite hat - und tagsüber steuerst du weiterhin Dover oder Calais an. Eines Morgens wachst du vielleicht auf, und du hast mal wieder eine Schwindelattacke oder die ganze Nacht nicht geschlafen oder dir tut alles weh, und du weißt: Entweder ich krieg Krebs oder sonstwas Heftiges - oder ich tu es. Jetzt. ..... oder nie. edit: Die o.g. Zitate stammen aus dem Songtext "The Ballad of Lucy Jordan" von Marianne Faithful. edit kawa: Link entfernt Der Beitrag wurde von kawa bearbeitet: 31.Aug.2010 - 18:28 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 ![]() |
Guude........
@ Sonnenstrahl, genau das meine ich mit "mein eigener Käpt`n sein" Die Wünsche und Sehnsüchte, die ich im Laufe der Zeit habe, einfach sich selbst erfüllen! Jetzt leben, und nicht erst in 5 Jahren, oder so. @ Sägefisch: also wenn ich meine Partnerin liebe, und sie mich, dann juckt es mich doch nicht im geringsten, ob mich andere attraktiv finden. Da hat keine andere eine Chance. Das würde ja im umgekehrten Fall bedeuten: würde ich mich dahingehend verändern, dass mich andere eher nicht anziehend finden, bleibe ich bei der, die eh schon bei mir zuhause rumsitzt (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) Zu dem Beispiel mit der Tochter, die ihren Job nur ausführen kann, wenn ich als Oma einspringe: soetwas würde ich nur vorrübergehend akzeptieren, dann muss eine adäquate Lösung her! ...... und dann ist da noch die Sache mit dem alten Bauernhaus, oder what ever: wenn mir irgendwann in den Sinn käme, eine Ruine zu kaufen und sie herzurichten um ein Tierasyl zu errichten, dann brauche ich selbstverständlich einen tragfähigen Finanzierungsplan. Wenn ich den habe, oder entsprechendes Eigenkapital, reicht es auch, nur sporadisch und nebenher einen Job auszuüben. Habe ich die Mittel nicht, steht in absehbarer Zeit der Peter Zwegart vor meiner Türe und malt mir rote Zahlen auf sein Flipboard! Mein Fazit: wenn ich nicht ständig denken muss, dass bestimmt irgendwann mal ein besseres und glücklicheres Leben auf mich wartet, wenn ich mir Träume erfülle, wenn ich realistische Zukunftspläne habe und an deren Realisierung arbeite..... wenn ich zu dem stehe was ich bin und was ich liebe, wenn ich authentisch! bin...... habe ich eine Chance ohne Lebensmitte-Krise auszukommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, mit den Jahren immer glücklicher zu werden doch recht groß. Mir persönlich geht es jedenfalls so. Ohne Krise! Weil ich weiß wer ich BIN! Ich vermute, in der Midlife-Crisis sucht man sich noch, oder mal wieder..... (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) Einen sonnigen Tag wünsche ich euch, hoffentlich bleibt`s so, will am WE meinen Surfschein machen (nein, das ist kein Anflug einer Krise, ich will nur nicht immer im Gummiboot neben meiner (surfenden) Freundin fahren müssen) (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) LG Der Beitrag wurde von meandmrsjohns bearbeitet: 31.Aug.2010 - 14:05 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 842 Userin seit: 10.06.2010 Userinnen-Nr.: 7.493 ![]() |
Guude........ wenn ich zu dem stehe was ich bin und was ich liebe, wenn ich authentisch! bin...... habe ich eine Chance ohne Lebensmitte-Krise auszukommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, mit den Jahren immer glücklicher zu werden doch recht groß. Mir persönlich geht es jedenfalls so. Ohne Krise! Weil ich weiß wer ich BIN! Ich vermute, in der Midlife-Crisis sucht man sich noch, oder mal wieder.... Das würde ich so wie es steht unterschreiben. Demnach gelange ich immer mal wieder in Phasen, in denen die Selbstfindung noch- oder wieder- offen steht. Ich könnte mir aber auch vorstellen dass "Krisen" durchaus entstehen können, wenn man zuviel nachdenkt über das was man gerade tut oder gerade nicht tut. Während man beim "einfach machen" sicherlich auch die Konsequenzen mit einbeziehen müsste?.. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, ich kenne solche Phasen und ich bin noch keine 40 oder 50. |
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
@ Sonnenstrahl, genau das meine ich mit "mein eigener Käpt`n sein" Die Wünsche und Sehnsüchte, die ich im Laufe der Zeit habe, einfach sich selbst erfüllen! Jetzt leben, und nicht erst in 5 Jahren, oder so. Ach so. Bliebe dann nur noch die klitzekleine Frage offen: Und wie geht eine, die sich "einfach" all ihre Wünsche und Sehnsüchte selbst erfüllt, mit ihren sich widersprechenden oder gar sich bekämpfenden inneren Anteilen um? So sie die, die ihr nicht passen, nicht "einfach" wegdrückt, meine ich. Wie findest du die Balance zwischen Licht und Schatten, zwischen Leichtigkeit und Schwere, zwischen stürmischem Drang und zurückhaltenden Ängsten, zwischen Aufregung und Ruhe? Oder spielt dein Schifferklavier grundsätzlich nur leichte Tonfolgen in Dur - und damit basta? |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 267 Userin seit: 02.11.2008 Userinnen-Nr.: 6.358 ![]() |
Quarter-Life-Crisis mit bald 30? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Hallo Sonnenstrahl, ich wollte noch anmerken, dass der Begriff "Quater-Life" ja irgendwie auch nicht passend ist, eben, wegen des Alters, hab ich allerdings irgendwie versäumt, auf jedenfall sollte es mehr in die Richtung Endzwanzger statt Mittfünfzger Problem sein, und bei dem Gedanken, dass 30 schon Mitte sein könnte, wird mir Angst und Bang... Viele Grüße, Ricky |
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#28
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Wie findest du die Balance zwischen Licht und Schatten, zwischen Leichtigkeit und Schwere, zwischen stürmischem Drang und zurückhaltenden Ängsten, zwischen Aufregung und Ruhe? Und, um beim Bild des Kapitäns zu bleiben: wenn aus heiterem Himmel ein Sturm aufkommt, den man trotz aller Erfahrung nicht kommen gesehen hat? Trotz „guter innerer Balance“ weiß ich zum Beispiel nicht, wie ich reagieren würde, wenn mich meine Frau nach fast 19 Jahren symbiotischer Beziehung plötzlich verlassen würde. Ich bin wirklich nicht der Typ, der gern jammert und sich in der Opferrolle gefällt, im Gegenteil. Aber ich vermute stark, dass es bei mir auch zu gewissen „Umbrüchen“ kommen würde. |
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#29
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Ich finde Krisen, Umbrüche und Kurskorrekturen dürfen ruhig etwas häufiger stattfinden als alle 15 Jahre.
Das erleichtert zumindest die Altglasentorgung (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Für mich haben sich vor allem die begleitenden Gefühle dieser Talfahrten geändert. Weniger Angst - dafür mehr Traurigkeit. Es ist ruhiger geworden in mir. Ich nehme Abschied von lang gehegten Träumen und Vorstellungen, die mich begleitet haben aber nie Wirklichkeit geworden sind. Guten wie bösen. Dabei stelle ich fest, dass ich weit weniger Einfluss auf meine Leben habe als es mein Reflexionsaufwand vermuten ließe. Das bestürzt und erleichtert gleichzeitig. Je mehr ich bin, desto weniger könnte ich sein - eines Tages, unter anderen Umständen, an einem anderen Ort. Die Zeiten, in denen mich eine neue Beziehung, ein neuer Lifestyle oder Job so ganz und gar verändern konnten, sind vorbei. Ich erkenne mich zunehmend wieder, gerade in den Veränderungen. Ich begegne mir wieder, statt mich neu zu erfinden. Irgendwo hab ich kürzlich gelesen älter werden bedeute aushärten. Mehr gewordene Form, weniger Potential und Verheißung. Das mündet in der Frage, ob ich damit leben kann und will, die zu sein, die ich heute bin. Vor einer ehrlichen Antwort kann sich (glaub ich) kein Mensch drücken. Und damit hat sich schon entschieden, ob ein Ausbruch lebensnotwendig ist. Ungewiss bleibt der Ausgang. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 01.Sep.2010 - 12:01 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 ![]() |
@ Sonnenstrahl, genau das meine ich mit "mein eigener Käpt`n sein" Die Wünsche und Sehnsüchte, die ich im Laufe der Zeit habe, einfach sich selbst erfüllen! Jetzt leben, und nicht erst in 5 Jahren, oder so. Ach so. Bliebe dann nur noch die klitzekleine Frage offen: Und wie geht eine, die sich "einfach" all ihre Wünsche und Sehnsüchte selbst erfüllt, mit ihren sich widersprechenden oder gar sich bekämpfenden inneren Anteilen um? So sie die, die ihr nicht passen, nicht "einfach" wegdrückt, meine ich. Wie findest du die Balance zwischen Licht und Schatten, zwischen Leichtigkeit und Schwere, zwischen stürmischem Drang und zurückhaltenden Ängsten, zwischen Aufregung und Ruhe? Oder spielt dein Schifferklavier grundsätzlich nur leichte Tonfolgen in Dur - und damit basta? Hallo Sonnenstrahl, "sich widersprechende, oder gar sich bekämpfende innere Anteile" verspüre ich nicht. Demnach "drücke ich auch nichts weg, was mir nicht passt". Ich spiele kein Intrument, kann auch keine Noten lesen, daher finde ich es zunehmend unübersichtlich in Methaphern zu artikulieren. Daher mal Klartext weil es dich zu interessieren scheint: mein Leben war mit Sicherheit nicht immer einfach, aber ich habe sehr sehr viel daraus gelernt und bin dankbar dafür. ich habe drei Kinder allein groß gezogen, als sie in einer super Phase waren: der Pubertät! Ich habe mitbekommen, dass sie nicht immer Lust hatten zur Schule zu gehen. Beim jüngsten sagte sein Vater nur: dann geh halt runter vom Gymnasium, mach mittlere Reife und eine Lehre, dann brauche ich wenigstens keinen Unterhalt zu zahlen! Ich hatte wichtige Entscheidungen zu treffen. Haus verkaufen oder behalten. Ein eigenes Haus hatte ich mir ja immer gewünscht. Neben meinem Hauptberuf als Familienmanagerin, hatte ich auch noch einen Ganztagsjob. Ich kann dir sagen, das ist spannend und aufregend wie Abenteuerurlaub, nur dass das die Realität war. Nachdem ich mein Haus verkauft hatte, ich war meine eigene Maklerin, schaute ich nach einer passenden Eigentumswohnung in einer anderen Stadt. Meine Söhne kamen mit, meine Tochter hatte schon ihre eigene Wohnung. Ich hatte Expertisen zu lesen, mich mit Banken auseinanderzusetzen, meine Piepen aus dem Hausverkauf ordentlich anzulegen...... alles super spannende Aufgaben! Nebenbei bemerkte ich, dass meine damalige Freundin nicht mehr zu mir passte. Für mich sind und waren Attribute wie Ehrlichkeit, Offenheit, Menschlichkeit, und nicht immer den eigenen Vorteil suchend, auf Kosten anderer, sehr wichtig. Diese Eigenschaften erfüllte die Frau nicht, also trennten wir uns. Ich ersteigerte eine Eigentumswohnung, renovierte sie mithilfe meiner beiden Jungs, und ging nebenher noch arbeiten! Mein jüngster hat vor kurzem sein Abi doch gemacht, der zweite hat neben seiner Ausbildung sein Fachabi gemacht und studiert. Meine Tochter geht ebenfalls selbstständig ihren Weg. Vor kurzem habe ich einen Brief meiner Mutter gefunden, den sie mir vor langer Zeit geschrieben hatte. Darin stand, dass sie sehr stolz auf mich ist, und mich bewundere wie ich mein Leben meistere. Ich bin auch stolz auf mich, es war vermutlich nicht immer alles richtig was ich gemacht habe, aber ich stehe voll dazu. Ich habe ein tolles Verhältnis zu meinen Kindern, sie sind mitlerweile alle aus dem Haus und stehen auf eigenen Füßen. Ich lebe seit vier Jahren mit meiner jetztigen Freundin zusammen, wir sind sehr glücklich zusammen. Ich weiß ja nicht, was du mit ein "Leben in Dur" meinst, ich bin jedenfalls glücklich, dass ich lebe wie ich lebe. Ich wache morgens neben einer wunderbaren Frau auf, gehe zur Arbeit die mir Spaß macht, abends kochen wir etwas schönes und essen bei Kerzenschein. Wir fahren Motorrad und Cabrio oder Fahrrad und Schlauchboot oder Surfbrett.....(neulich sogar Hubschrauber und Heißluftballon) wir gehen Hand in Hand spazieren, unternehmen viel zusammen, haben heißen Sex........ Da sind keine Ängste, kein Zweifel ob es so bleibt, und wenn nicht, was kommt dann? Ich fühle mich frei. Vielleicht, weil ich das Urvertrauen, dass man quasi mit der Muttermilch aufsaugt, nie verloren habe! Und: WEIL ICH ES ÄNDERN KANN!!! Schönen Tag wünsche ich (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) |
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Ich glaube, sonnenstrahl bezog sich eher auf die Dinge die man eben nicht ändern kann. Jedenfalls nicht leicht.
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 ![]() |
Sägefisch, welche sind denn das?
Manchmal meint man nur, dass man nichts ändern kann! Ich kenne eine Frau, die sich von ihrem Mann nicht trennen kann, wegen ihrem Kind. Kein Sport treiben können, wegen einer Behinderung? Schau die Parlympics! Natürlich kannst du aus Regenwetter keinen Sonnenschein machen, aber du kannst einen Schirm benutzen. Ich habe selber manchmal gedacht ich könnte nicht, aber es ging, weil ich mir immer treu geblieben bin. Ich wollte eigentlich nicht zu privat werden, aber jetzt ist eh wurscht: Meine Freundin und ich hatten mal ein "EREIGNIS" das hätte unser Glück fast zerstört. Naja, das war also etwas, worauf ich keinen Einfluss hatte. Ich war sicher, dass wir uns trennen würden! Aus das große Glück! Natürlich war ich traurig und hatte auch Herzschmerz! Ich habe gelitten, ja. In der Zeit sind wir sehr fair miteinander umgegangen und haben viel geredet. Trotzdem tat es mir weh. Ich liebte sie. Naja, dann geschah folgendes: ich akzeptierte es. Ich arrangiert mich mit der Tatsache und entsann mich an die Zeit ohne sie. Wie ging es mir ohne sie? Also vorher war ich auch glücklich. Zwar anders, das ist klar.... aber auch sehr glücklich! Zu der Zeit habe ich auch gebetet: ich habe gesagt, lieber Gott, sie war ein Geschenk von Dir, wenn du glaubst, es ist besser für mich wenn ich wieder alleine bin, so akzeptiere ich es! Ich hatte es wirklich akzeptiert! Ich war bereit für dir Trennung, und war voller Zuversicht dass ich für mich neue Wege finde.... mit Gottes Hilfe, wohlgemerkt! Naja, ich habe oben ja geschrieben dass wir seit vier Jahren zusammen sind. Wir haben uns nicht getrennt, worüber ich sehr glücklich bin! Also bitte, von welchen Dingen sprichst du? Ich habe mein Haus verloren, ich habe mit meinen Kindern so ziemlich alles durch was man sich denken kann, außer Drogen und Kriminalität, ich habe eine Scheidung hinter mir, und hätte fast dir Liebe meines Lebens verloren. Ich habe dummerweise mein Auto zu Schrott gefahren, wurde krank, arbeitslos. Was ich nie verloren habe, war mein Vertrauen zu mir und zu Gott. Meine Kinder sind mir heute dankbar. Für mich wäre es viel einfacher gewesen sie vor dem Fernseher zu parken, wie es mein ex Mann teilweise getan hatte, wenn sie in Urlaub bei ihm waren. Es war anstrengend, es war toll! Es wird keinen Krisenstab geben, nur eine Projektleiterin, das bin ich...... |
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Gegen Gott ist natürlich kein Kraut gewachsen. So allmächtigkeitstechnisch.
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 292 Userin seit: 17.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.939 ![]() |
Nachdem ich hier bis jetzt nur mitgelesen hab ... mal meine persönliche Einstellung zur Midlife crisis...... denn ich bin ja *Fast* Midlife
Vor ca. 4 Jahren hab ich das erste mal ernsthaft drüber nachgedacht mein Leben komplett zu ändern.....und zwar so drastisch das ich nochmal ganz von vorne anfang. 2008 nahm dieser Wunsch ernste Gestalt an und ich hab angefangen zu sparen, zu rechnen und vor allem meine Finanzen in Ordnung zu bringen. Als ich im Januar dieses Jahr dann wieder hier in Deutschland eintrudelte, kurz darauf den wohl schlimmsten Liebeskummer erleben musste an den ich mich je erinnern konnte stand mein Plan fest............ Du ziehst das jetzt Konsequent durch. Also hab ich bis dato meine Rentenansprüche auf die Reihe gebracht, mich sämtlichen Untersuchen unterzogen damit ich vom Doc ein * Ich bin noch fit* Zertifikat bekomme und am allerwichtigsten meine ganzen Arbeitspapiere notariell beglaubigen lassen nachdem ich sie übersetzen hab lassen. Im Dezember flieg ich wieder in das Land meiner Träume, und zu meiner Freundin, und ihrer Familie die mich seit 30 Jahren durch alle höhen und tiefen begleitet hat und werd dann mir da ein eigenes Haus kaufen incl. Land. Wenn ich dann 50 bin, darf ich nämlich in das Land einreisen und kann mich da solange aufhalten wie ich will............darf nur keine Sozialhilfe oder sonstiges beantragen und bin die ersten 4 Jahre auch nicht krankenversichert. ABER!!! meine Freundin und ich hatten schon damals den Traum ein eigenes Cafe zu eröffenen und das machen wir dann, sie ist Buchhalterin und ich gelernte Köchin und Konditorin. Und die einzige Person die sich wirklich gegen meine *Träume/Ziele* sperrt ist meine eigene Mutter... die sagt mir ständig ich soll den Unfug lassen für sowas bin ich zu alt. Ich bin nicht alt und ich hab auch keine Midlife crisis............Ich weiß halt nur wo es mir in der zweiten hälfte meines Lebens besser geht. |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Je mehr ich bin, desto weniger könnte ich sein - eines Tages, unter anderen Umständen, an einem anderen Ort. Die Zeiten, in denen mich eine neue Beziehung, ein neuer Lifestyle oder Job so ganz und gar verändern konnten, sind vorbei. Ich erkenne mich zunehmend wieder, gerade in den Veränderungen. Ich begegne mir wieder, statt mich neu zu erfinden. Kann ich insofern gut nachvollziehen, als dass ich sehr oft in meinem Leben umgezogen bin, in freudiger, fast anarchischer Aufbruchstimmung, fest glaubend, dass ich nun ganz anders, einfach nur „besser“ werden könnte. Dann musste ich ernüchtert feststellen, dass ich mein altes Ich in den Koffern mitgeschleppt habe, selbst über mehrere Hundert Kilometer hinweg. Dennoch, es passiert mir häufig, und gerade in den letzten, relativ ruhigen Jahren, dass ich Veränderungen an mir feststelle, die mich selbst erstaunen, Eigenschaften entwickle, die ich in totalem Widerspruch zu meinem Temperament geglaubt hatte. Ich hoffe also, dass ich mit dem Alter nicht allzu sehr „verhärte“ und mich noch öfter selbst überrasche, ohne alles um mich herum zu zerschlagen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 01.Sep.2010 - 19:02 |
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Beitrag
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 329 Userin seit: 16.03.2007 Userinnen-Nr.: 4.205 ![]() |
Allegria,
ich habe mich sehr gefreut als ich Deinen Beitrag las. Welch ein Aufbruch in erträumtes, mutig und sicherlich noch sehr lange für gar nichts zu alt. Zur Mitte des Lebens, es bringt (bei mir) Veränderungen, neue Blickwinkel, neue Sicherheiten aber manchmal auch neue Unsicherheiten. Mit 20 hatte ich gerade mein Abitur und steckte im Studium. Kohle und Status waren relativ zukünftig, Partys hatten hohe Priorität und meine Fitness verlockte mich zu täglichen Läufen... . Mit meiner Geliebten suchte ich irgendwie eine Beziehung zwischen "Aufbegehren und Spießigkeit". Politisch war oft wichtiger dass es irgendwie "frauenbezogen und anti" war als inhaltlich überlegt. Mein Thema war zu dieser Zeit (sicherlich auch schon einige Jahre zuvor): selbstständig sein, einen Platz in der „Gesellschaft“ finden, wo will ich hin beruflich, wie will ich mein Leben ausgestalten, meine Zeit verbringen, mit wem, wo“. Ich musste mich abgrenzen gegen „alte Vorgaben“ und hatte wenig Ahnung davon was es alternativ in der Welt gab. Mit 30 steckte ich fest im Job allerdings mit wechselnden Standorten. Ich schaute mehr auf Karriere und Zukunft war etwas geplantes, feste fünf Jahres Pläne. Vieles ordnete sich darunter unter und die Partys wurden zu Treffen von Menschen die beim Cocktail Seilschaften knüpften. Alte Schulfreundinnen blieben aber wir sahen uns weniger, waren verstreuter. Es kamen nicht viele neue dazu und wenn waren sie kurzlebiger als die alten Kontakte. Hin und wieder dachte ich darüber nach wieso es so war und ich glaube es hat damit etwas zu tun, dass vieles "wie ich wurde" nicht transportierbar ist. Diese Freunde von früher können, weil sie mich erlebten in meinem "werden" noch heute mehr verstehen als ich je vor Anderen erklären könnte (würde ich es denn versuchen). Mit meiner Geliebten lebte ich ruhig aber auch "nebenbei" in unserer "neuen beruflichen Anspannung" . Mit 35 begann ich darauf zu schauen ob mein Leben so lief wie ich es eigentlich wollte. Ich studierte nebenbei erneut und konnte mir auch alles anders vorstellen. Ich hatte den Eindruck, ich müsse bald beginnen wollte ich noch etwas anderes. Ich behielt meinen Beruf aber ich suchte mir einiges was ich nebenbei noch anfing, teilweise weiterführte und ich bemerkte dass mit "besetzte Häuser" fehlten und ich mich seltsam "alt und unflexibel" empfand. Bis zu meinem 40 igsten Lebensjahr stieg ich zeitweise aus meinem Job aus, aktivierte alte Freunde, fuhr Monate mit dem Motorrad durch die Gegend und suchte einen Coach weil ich nicht weiter wusste und selbst keine Ideen hatte (nebenbei mit Coach auch nicht). Begab mich in Kuren und haderte…. . Ich beschloss nun endlich mal „bodenständig zu werden“ und kaufte eine Immobilie (nicht besonders einfallsreich aber immerhin). Ich wurde krank und bemerkte das Leben ist verflixt kurz. Als ich 39 war starb meine Mutter, drei Monate später, an meinem 40igsten Geburtstag, mein Großvater. Zwei Menschen bei denen ich aufwuchs. Ich bemerkte dies ist eine neue Krise, nicht mehr Kind von „Lebenden“ zu sein, eine Familie die fehlt bei allen „Abgrenzungen“. Es gab in meinem leben Zeiten in denen hatte ich Verantwortung für ein Kind und es war unglaublich verändernd als sie „groß“ war. So wie es unglaublich verändernd war als sie in meinem Leben „erschien“. Es gab Zeiten in denen war ich unglaublich arrogant und aufstrebend und Zeiten in denen ich dachte, ich weiß gar nichts und versage gerade auf ganzer Linie. Beides hat meine Gedanken geprägt und meinen Umgang mit der Welt. Ich habe in meinen Entscheidungen über Lebenswege immer wieder Menschen vor den Kopf gestoßen. Ich beschloss mich zu verändern und andere Wege zu gehen. Es gab Menschen die ich darin aufgab, die „Ballast wurden“ weil ich sie als hinderlich empfand. Es waren Menschen die wollten, dass ich etwas beibehalte was ich nicht wollte. Manchen tat ich damit Unrecht. Ich habe sicherlich Dinge getan die andere nicht nachvollzogen und die ich nicht erklärte, teilweise nicht mal wusste wohin ich wollte. Es gibt nichts in meinem Leben was ich nicht irgendwie für mich (nur für mich) erklären kann durch Entwicklungen, „meine und die von außen“ die auf mich wirkten. Ich kann nicht immer sagen was ich bewusst beschloss oder was mich „erwischte“. Aber ich weiß, vieles veränderte sich und vieles mag „merkwürdig“ anmuten auf Andere. Es mag sie verletzen, irritieren oder auch begeistern. Es hat wohl immer mit mir zu tun und mit ihnen. Mit Entwicklungen, mit Wünschen und Ansprüchen…. . |
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Beitrag
#38
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 742 Userin seit: 25.08.2007 Userinnen-Nr.: 4.908 ![]() |
Ein wichtiges Kennzeichen der sogenannten Midlife-Crisis scheint mir zu sein, daß Menschen in ihrer "Lebensmitte" mit dem Gefühl, vieles verkehrt gemacht oder verpaßt zu haben auf ihr bisheriges Leben zurückblicken. Und dann in einer Art Torschlußpanik alles über den Haufen werfen wollen. Viele bedauern Taten, Beziehungen und vor allem Entscheidungen, oft beruflicher Natur. Sie fragen mich dann, ob es auch in meinem bisherigen Leben Dinge gibt, die ich im Nachhinein bereue. Und ich muß ehrlich sagen, das ist eigentlich nicht der Fall. (Außer vielleicht, daß ich aus meiner heutigen Sicht viel zu lange dafür gebraucht habe, mir meine Frauenliebe einzugestehen und dadurch der glücklichen Erfüllung gar nicht mal so weniger Verliebtheiten selber im Wege stand... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) )
Meine Reuelosigkeit wurzelt jedoch nicht darin, daß ich in meinem bisherigen Leben alles "richtig" gemacht zu haben glaube, oh nein! Sie beruht viel mehr darauf, daß ich große Zweifel habe, ob die Begriffe "richtig" oder "falsch" in diesem Kontext überhaupt sinnvoll sind. Schließlich weiß ich ja gar nicht, wie mein Leben verlaufen wäre, ob ich heute tatsächlich glücklicher wäre, wenn ich hier und da eine andere Abzweigung genommen hätte. Denn das ist das Leben für mich: ein mehr oder weniger langer Weg, oder vielmehr ein Geflecht von Wegen, die mir letztendlich jedoch alle zum gleichen Ziel zu führen scheinen. Vorausgesetzt allerdings, ich bleibe mir selber treu! Ich denke, es ist völlig normal, daß es in jedem Leben Dinge gibt, die man gerne anders hätte. Und da ließen sich auch bei mir so manche finden obwohl ich bei allen "großen" Entscheidungen meines bisherigen Lebens (u.a. Beruf und Beziehung) immer meinen Dickkopf durchgesetzt habe, teilweise mit ganz erheblichem Kraftaufwand. Wenn ich mich also hin und wieder tatsächlich einmal frage, ob ich in der Vergangenheit hier und da vielleicht besser eine andere Abzweigung hätte nehmen sollen, fallen mir sofort eine Menge wertvolle Personen und Begebenheiten ein, die es dann in meinem jetzigen Leben nicht geben würde. Und daß ich schließlich keinen blassen Schimmer habe, was die andere Abzweigung mir gebracht oder auch genommen hätte. Mag sein, daß es manchmal nötig ist, das Ruder herum zu reißen damit das Boot nicht kentert. Und daß dabei das eine oder andere Segel in Fetzen geht. Aber ich denke, jeder Weg - oder jeder Kurs, um im Bilde zu bleiben, ist auf seine Weise ein guter Kurs so lange es der Steuerfrau gelingt, authentisch zu bleiben. Denn das ist es, worauf es meiner Meinung nach letztendlich ankommt. In diesem Sinne Euch allen Mast- und Schotbruch, Miriam Der Beitrag wurde von miriam bearbeitet: 12.Sep.2010 - 14:50 |
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Beitrag
#39
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 532 Userin seit: 11.03.2009 Userinnen-Nr.: 6.616 ![]() |
Da stimme ich Dir in allen Punkten hundertprozentig zu, Miriam! (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)
Der Beitrag wurde von Deirdre bearbeitet: 12.Sep.2010 - 13:08 |
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