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Closed TopicStart new topic
> Partnerin findet andere anziehend, und trifft sich mit ihr
june
Beitrag 22.Jun.2013 - 11:02
Beitrag #1


Treue Seele
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Liebe Forendamen,

ich bin wochenlang darum herumgeschlichen, ob ich einen neuen Thread eröffnen soll, weil mich das Thema momentan so belastet. Aber ich brauche eure klugen Köpfe oder vielmehr auch eure Herzen, eure Lebenserfahrung.

Also. Ich bin seit 2,5 Jahren in einer sehr glücklichen Beziehung. Wir haben gemeinsame Pläne: Heiraten und Kinder (endlich! Sie hat sich dazu durchgerungen! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ).
Wir lieben uns beide sehr und sagen (und zeigen) uns das auch.

Nun ist meine Partnerin vor meiner Zeit sehr promisk gewesen und braucht wohl auch die Bestätigung von außen, dass sie attraktiv/begehrenswert ist etc. (Wir führen eine monogame Beziehung und das wollen wir auch beide so!)

Als ich meine Partnerin kennenlernte, führte ich sie recht schnell in meinen lesbischen Freundeskreis ein, logisch. Ein Paar fand sie besonders "blöd", konnte nichts mit den beiden Frauen anfangen. Eine der beiden Frauen ist meine Kollegin. - Und diese Kollegin fand meine Partnerin von Anfang an sehr attraktiv und konnte das auch nicht verbergen. (Was ja irgendwie niedlich ist...) Vor einem Jahr begannen die beiden dann plötzlich, sich alleine zu sogenannten "Dates" zu treffen. Erst dachte ich mir nichts dabei.
Seit Ostern ist diese Frequenz der "Dates" jedoch deutlich höher geworden, sie schicken sich oft SMS hin und her und "frotzeln" miteinander, wie meine Partnerin das nennt. Wenn sie sich getroffen haben, kommt nachts noch eine SMS von X an meine Partnerin.

Ich selbst bin dadurch total beunruhigt und, nun ja - eifersüchtig. Denn meine Partnerin findet diese Frau auch anziehend. So sagt sie es. (Sie sagt auch: "In meinen Solozeiten hätte ich X durchs Bett gezerrt.")
Gleichzeitig beruhigt sie mich, sagt, dass es immer mal vorkomme, dass man Leute anziehend fände etc.

Ursprünglich hatten wir mal ausgemacht, dass das natürlich vorkommen kann, dass wir uns dann aber mit solchen Leuten nicht zu zweit treffen - einfach, um die Beziehung nicht zu gefährden.

Was soll ich sagen? Ich bin einfach total überfordert mit diesen "Dates".
Ich schwanke zwischen Hass auf meine Partnerin, auf meine Kollegin, ich würde mich gerne trennen (kann es aber nicht, wegen Liebe und Plänen und so) - ich will meine Partnerin aber auch nicht einsperren, sondern sie soll ja frei und glücklich sein.
Wenn sie sich treffen, leide ich wie ein Tier, lenke mich meist mit Freunden ab und spule noch Tage danach die oben genannten Gedanken ab. Und es wird immer schlimmer statt besser.

Meine Partnerin relativiert mal alles; mal ist X ihr wichtig, dann wieder nicht, mal geht es darum, sich "was Leckeres anzuschauen", dann wiederum kann sie doch gute Gespräche mit ihr führen; mal ist es Lebensfreude, mal Inspiration für die Beziehung... Wenn ich ihr meine Gefühle schildere, rastet sie entweder aus oder ist sehr liebevoll.
Verbergen kann ich meine Gefühle leider nicht. Wenn sie mir sagt "Ist es ok, wenn ich mich morgen mit X treffe?", dann fangen meine Hände an zu zittern, mein Herz rutscht in die Hose und rast dort wie wild und ich bin fix und alle - und dann werde ich ggf.auch noch fertiggemacht.

Tja. Ich fühle mich so ohnmächtig.

Mein Ziel wäre es, selbstbewusste Gelassenheit / "Coolness" zu entwickeln, wenn die beiden sich treffen.
Mir zu sagen: Sie liebt mich. Sie ist mit mir zusammen. Ich muss mir keine Sorgen machen. Alles ist gut.

Aber wie erreiche ich dieses Ziel?

Und was denkt ihr überhaupt dazu?

Viele Grüße
june
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Mausi
Beitrag 22.Jun.2013 - 12:19
Beitrag #2


Mama Maus
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Hallo June,

heftig!
Mir würde es ähnlich gehen wie Dir, die Basis des Vertrauens wäre alleine durch den Spruch "Ich würde X durchs Bett zerren" schon dahin (und da spielt dieses "In meinen Solozeiten" keine Rolle mehr) . Da spricht, m.E., viel Begehren raus.

Die Abmachung sich dann nicht zu 2. zu treffen finde ich eigentlich gut.
Klar, sehe ich auch so, dass man andere in einer Beziehung mal anziehend findet - aber dann sollte man wirklich Abstand halten, so man die Beziehung nicht gefährden möchte- oder man was forcieren möchte.

Wenn Ihr ein anderes Beziehungsmodell hättet, wäre es ja ok aber Tatsache ist, Du leidest furchtbar und ich denke nicht, dass Du da in irgend einer Art und Weise eine Coolness erreichen kannst bzw. besser gesagt, ich könnte es nicht - auf keinen Fall.
Du hast ein ungutes Gefühl und das wird einen Grund haben - allerdings wirst Du den nicht raus finden. (bzw. hast Du mal die Kollegin gefragt?)

Was mich noch stutzig machte, war am Anfang der Satz, dass ihr Euch zu den Plänen mit Kindern entschlossen hat, und sie sich endlich! dazu durchgerungen! hat - das hört sich für mich nicht unbedingt nach wirklicher Freiwilligkeit an. Vielleicht hat sie das auch nur Dir zuliebe gemacht? Vielleicht sucht sie sich da auch Freiräume? Ich weiß es nicht - vielleicht sehe ich das auch falsch. Aber sich zu Kindern durchzuringen ist meist kein guter Plan, weder für die Eltern, noch für die Kinder.

Wenn Du Dich in der Beziehung auf Dauer nicht wohl fühlst, solltest Du Dich nicht aufgrund der Pläne zu der Beziehung zwingen. Wirklich, das geht in die Hose.

Mein Beitrag ist nicht positiv, das tut mir leid - aber für mich wäre die Situation untragbar und entweder man würde zu den Treffen zu 4. zurück kehren, oder ich würde weiter leiden wie ein Hund (und das würde nicht so lange gut gehen und ich würde mich trennen) oder eben sie würde es wirklich einsehen, was ich aber - aufgrund Deines Postings - eher nicht denke.

Aber - wie gesagt - ich hätte ebenfalls Angst, und es muss ja garnicht unbedingt ein körperliches Betrügen sein - ein Geistiges reicht ja auch - wenn man das Gefühl hat, dass die Gefühle nicht mehr bei mir sind und wir eben von einer monogamen Beziehung ausgehen und man das auch selbst braucht.
Ich könnte das so wohl nicht ertragen. Aber das ist meins.
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june
Beitrag 22.Jun.2013 - 12:31
Beitrag #3


Treue Seele
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Hallo Mausi,

vielen Dank für dein ehrliches Feedback. Deine Antwort bedeutet mir viel, weil du so ähnlich zu denken scheinst wie ich.

Ich versuche mal, sortiert zu antworten:

Zum Thema "Vertrauen": Sie stört, dass ich ihr gerade eben *nicht* vertraue. Sie sagt, ich könne ihr vertrauen, dass außer flirten ("frotzeln")/reden nix läuft. Und das glaube ich ihr auch.

Mit der Kollegin sprechen möchte ich auf keinen Fall, da wir eng zusammenarbeiten müssen (Stich ins Herz) und das die Lage einfach verkomplizieren würde. Hier gilt tatsächlich einfach: Augen zu und durch. Zumal die Kollegin ja auch sicher gebunden ist/eine stabile Partnerschaft hat.

Zu den Kindern sei gesagt: Meine Partnerin liebt Kinder über alles, ist aber bisher vor der großen Verantwortung noch etwas zurückgeschreckt. Nun kam der Wunsch von ihr aus, aus ihr selbst heraus ans Licht und das finde ich sehr schön. (Bei meinem Vater bspw., der uns beide Kinder über alles liebt, war es ähnlich - auch er musste erst ein gewisses Alter haben, bevor er ganz "ja" sagen konnte zu Kindern.) - Ich habe das mit dem falschen Verb vielleicht ein bisschen ins zu drastische Licht gerückt. - Aber unsere Zukunftspläne, die wir gemeinsam stricken, sind sehr schön, sehr real und vor allem: es sind unsere gemeinsamen Wünsche. So etwas möchte ich nicht einfach über Bord werfen. - Daher auch der Wunsch, mit der momentanen Situation besser klarzukommen.

Ich habe oft das Gefühl, dass sie wirklich bei mir ist, aber ich merke eben auch, wenn ihre Gefühle woanders sind.
Sie sagt von sich selbst, dass sie ein sehr dyadischer Mensch ist (sie hat nicht viele Freunde) und dass sie außer der Partnerdyade noch ein weiteres Zweiersystem braucht. - Aber muss das ausgerechnet eine Frau sein, die sie attraktiv findet?

... Nun habe ich dir zwar geantwortet auf deinen Post, aber irgendwie bin ich immer noch nicht weiter...
Trennung kommt für mich nicht infrage. Heißt das dann automatisch, dass ich das aushalten muss?

Vielleicht gibt es ja Frauen, die auch einmal eifersüchtig auf eine andere Frau waren und heute genau dieser Frau wieder in die Augen sehen können, darüber schmunzeln können und sich sagen: "Ja mei, so war das halt damals..."...

?

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Lupine
Beitrag 22.Jun.2013 - 12:37
Beitrag #4


Suppenköchin
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Autsch.... (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif)

Ich wäre nicht nur wachsam...ich würde mir auch diese Gedanken machen.

Das du eifersüchtig bist, finde ich natürlich und auch richtig. Das zeigt, das du sie liebst. Es wäre schon merkwürdig, wenn du sagst, das dir diese Treffen egal wären.

Ihr habt abgemacht, das ihr euch nicht alleine mit anderen lesbischen Frauen trefft. Tja.... das versprechen bricht sie eindeutig. Mit deinem wissen, und sie hat anscheinend die gewissheit das deine Liebe bleibt. Hat für mich einen fadden Beigeschmack..klingt so wie ausnutzen. Und du läßt dir das gefallen ?????? (IMG:style_emoticons/default/huh.gif)

Anscheinend gibt es Gesprächsbedarf. und das sollte schnell passieren, da deine Gefühle meiner Meinung nach zu sehr getreten werden. Sie ist sich deiner zu sicher. Das sollte man ( frau) klären.

...Und mal ganz ehrlich... anscheinend scheint bei eurer Beziehung etwas nicht zu passen.... Ich kann nur aus meinem Verhalten ( ich verhalte mich ja im prinzip ähnlich wie deine Freundin ) sprechen... Meine Ehe ist hin... und nur DESHALB habe ich mich in eine andere verliebt.... Punkt aus...so ist es bei mir... wäre alles toll in meiner Ehe.. käme ich gar nicht auf den Gedanken jemanden anderes zu treffen ( was ich zur Zeit nicht mache... aber hätt ich die Gelegenheit... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) ) Das ist Moralisch absoltut nicht ok.

Sorry... ich kann dir keine Sorgen und Nöte nehmen..

LG Lupine


PS.... haben zeitgleich geschrieben... und wenn du ihr vertraust, dann sage ihtr zumindest deine Gefühle die du dabei hast....

Der Beitrag wurde von Lupine bearbeitet: 22.Jun.2013 - 12:39
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june
Beitrag 22.Jun.2013 - 12:47
Beitrag #5


Treue Seele
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Hallo Lupine,

wir treffen uns gerne auch mal alleine mit anderen Lesben - aber eben nicht alleine mit Frauen, die wir gut finden. So war mal die Anfangsregel.
Ich selbst bin ohnehin kein Mensch, der häufig andere "gut findet". Ich bin echt ne treue Seele.
Vielleicht kann ich das Verhalten meiner Partnerin auch deshalb so schlecht verstehen - vielleicht bin *ich* ja auch diejenige, die unempathisch ist.

Unsere Beziehung ist nicht am Ende so wie deine Ehe.
Sie ist auch nicht verliebt in die andere Frau, zumindest sagt sie das und ich möchte das auch gerne glauben.
Sondern sie fühlt sich hingezogen bzw. findet sie attraktiv.

Das mit der "sich einander sicher sein" ist hingegen wirklich etwas, wo ich noch keinen klaren Standpunkt habe: Eigentlich genieße ich es sehr, dass wir uns einander sicher sind. - Aber führt das dann zwangsläuftig dazu, dass man sich "langweilt" in der Beziehung? Ich empfinde das eigentlich als etwas sehr Wertvolles, als eine Basis, auf der weitere Wünsche entstehen können (ich würde bspw. meinen Kinderwunsch niemals mit einer Frau umsetzen wollen, derer ich mir nicht sicher bin... Das wäre mir zu anstrengend. - Natürlich kann trotz des Gefühls der Sicherheit der andere Partner wegbrechen, aber dennoch.)

LG June
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Lupine
Beitrag 22.Jun.2013 - 13:00
Beitrag #6


Suppenköchin
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ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:47) *
Hallo Lupine,

wir treffen uns gerne auch mal alleine mit anderen Lesben - aber eben nicht alleine mit Frauen, die wir gut finden. So war mal die Anfangsregel.
das finde ich ja auch gut wenn von anfang an Klarheit herrscht... aber genau deshalb wundert mich ihr Verhalen, da ja auch SIE dies Regelung mit DIR getroffen hat..und sich jetzt nicht mehr wirklich daran hält


Ich selbst bin ohnehin kein Mensch, der häufig andere "gut findet". Ich bin echt ne treue Seele.
Vielleicht kann ich das Verhalten meiner Partnerin auch deshalb so schlecht verstehen - vielleicht bin *ich* ja auch diejenige, die unempathisch ist.

Das geht sooo nicht.. nicht die Schuld bei DIR suchen... Sie hält sich nicht daran. Nur wenn du NIE mit anderen was unternimmst und ein Einsiedlerdasein lebst..hätte ich Verständnis.


Unsere Beziehung ist nicht am Ende so wie deine Ehe.
Sie ist auch nicht verliebt in die andere Frau, zumindest sagt sie das und ich möchte das auch gerne glauben.
Sondern sie fühlt sich hingezogen bzw. findet sie attraktiv.
Da komme ich trotzdem ins grübeln...

Das mit der "sich einander sicher sein" ist hingegen wirklich etwas, wo ich noch keinen klaren Standpunkt habe: Eigentlich genieße ich es sehr, dass wir uns einander sicher sind. - Aber führt das dann zwangsläuftig dazu, dass man sich "langweilt" in der Beziehung? Ich empfinde das eigentlich als etwas sehr Wertvolles, als eine Basis, auf der weitere Wünsche entstehen können (ich würde bspw. meinen Kinderwunsch niemals mit einer Frau umsetzen wollen, derer ich mir nicht sicher bin... Das wäre mir zu anstrengend. - Natürlich kann trotz des Gefühls der Sicherheit der andere Partner wegbrechen, aber dennoch.)

Sicherheit ist toll..das weiß auch ich... aber ich schrieb das sie sich vielleicht etwas ZU sicher ist.. und da kann es schnell passieren , das man (frau) mit dem Feuer spielt..

LG June


Ich denke das ihr schon mal darüber gesprochen habt, das du dich mit dieser Situation nicht so wohl fühlst.. da kann ich nicht nachvollziehen, das sie es trotzdem beibehält..das ist aber ein Empfinden meinerseits.. aus der Entfernung.. wenn du sagst, das du ihr Vertraust, und es ok für dich ist... dann hättest du diesen Thread doch nicht eröffnet ..oder ..????

Lupine

PS.... Ihr seht das mit den mehrfachzitaten bekomme ich noch immer nicht hin (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)
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june
Beitrag 22.Jun.2013 - 13:09
Beitrag #7


Treue Seele
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Hallo Lupine,

danke für deine nochmalige Antwort! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Ich vertraue ihr, aber es ist trotzdem nicht okay für mich.

Mit ihr darüber reden, bringt nix. Das führt zu Streit bzw. zu "Du hast gesagt, ich darf frei sein und jetzt willst du mich einsperren"-Diskussionen.

Tja.

So. Jetzt lenke ich mich mal ab und gehe mit Freunden Kaffee trinken. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Freue mich über weitere Beiträge,

June
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Jumple
Beitrag 22.Jun.2013 - 14:27
Beitrag #8


Fürstin Pückler
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Hallo June,

puhh, da kommen ganz unangenehme Gefühle hoch beim Lesen Deines Postings!

Wir waren damals in einer ähnlichen Situation. Als ich meine Partnerin (P) kennenlernte hatte ich von Anfang an eine Nebenbuhlerin (N). Da N und ich uns sehr ähnlich waren, wusste ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann P auch auf N aufmerksam wird, bzw. sich N ihr aufdrängt ;-) Irgendwann kam es dann auch tatsächlich so weit und die beiden kamen sich sehr nahe. Zu dem Zeitpunkt verhielten wir uns allerdings schon die ganze Zeit als wären wir ein Paar. P sagte mir immer wieder, dass N ihr wichtig geworden sei, da aber nichts laufen würde. Tatsächlich hatte ich ein ganz anderes Gefühl und ich erschrak selbst vor meiner extremen Eifersucht! Ich durfte nicht alles wissen, ich sollte immer vertrauen. Ich war so oft kurz davor, Nachrichten zwischen den beiden zu lesen, um rauszufinden, was an meinem Gefühl dran ist. Ich wusste aber auch, dass P sehr freiheitsliebend ist und betrachtete damit die Eifersucht als mein alleiniges Problem und unternahm die (im Nachhinein betrachtet) dämlichsten Versuche das in den Griff zu kriegen. Ich sprach auch mit N, aber das machte es meist nicht besser, eher schlechter. Manchmal reagierte P auch sehr genervt auf meine Eifersuchtsattacken.

Später zogen P und ich zusammen und es war endgültig klar, dass wir uns liebten und keine mehr dazwischen passte. N verschwand auch für ein halbes Jahr ins Ausland, worüber ich mich natürlich seeehr freute ;-) Als N wieder kam und sofort P kontaktierte, kam alles wieder hoch. Und wieder meinte ich, ich müsse an mir arbeiten.
Irgendwann gestand mir P dass sie wirklich kurzzeitig hin und hergerissen war, für wen sie sich entscheiden solle. Dass N und P öfter erschrocken darüber waren, was für ein feines Gespür ich hatte, dass die Eifersucht z.B. ganz besonders hoch kam, wenn sie sich trafen, ich jedoch gar nichts davon wusste. Das war ziemlich heftig gewesen, da ich auch immer bei MIR die Schuld suchte, obwohl mein Gefühl letztendlich mich nie im Stich gelassen hatte.
Auf der anderen Seite war ich aber auch verdammt froh, dass ich einfach v e r t r a u e n konnte. Denn hätte ich die Nachrichten damals gelesen, so sagte meine P, hätte ich sie vermutlich sofort verlassen. Für sie war es aber nur ein flirten, vielleicht auch ein egoistisches Warmhalten, und sie brauchte die Bestätigung, da sie mit ihren eigenen Kräften am Ende war. Letztendlich hat sie N nur benutzt, was ohne Frage ziemlich blöd war, aber wodurch es am Ende doch stimmte, dass ich ihr vertrauen musste, egal wie schlimm es für mich war. Erst viele Jahre später konnte sie plötzlich verstehen, was ich da eigentlich durchmachen musste und musste so schrecklich weinen, dass ich sie wieder trösten musste ;-)
Ich bin froh, dass ich ihr vertraut habe, denn sonst wären wir nicht da , wo wir jetzt sind.

Und nun habe ich vor Kurzem genau den gleichen Mist umgekehrt gemacht: Ich habe eine kennengelernt, die ich einfach toll fand und in die ich mich, muss ich leider zugeben, auch verliebte.
Ich habe mich ziemlich eingeengt gefühlt in unserer Beziehung, habe mich über Polyamorie informiert usw. und wollte einfach frei sein. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich meiner P dadurch irgendetwas nehme. Wenn ich bei ihr war, war ich bei ihr und nur bei ihr.
Ich habe dann mit ihr und der anderen gesprochen, und da beide im Endeffekt super reagiert haben, dachte ich, nun könne alles so weiterlaufen. Dass mit der anderen nichts Beziehungsmäßiges laufen würde, wusste ich nach meinem Geständnis, aber die Gefühle blieben so intensiv. Ich habe es immer damit gerechtfertigt, dass P nichts verloren geht, dass ich es g e t r e n n t betrachten kann. Ich hielt es nicht für möglich, die Gefühle loswerden zu können, also versuchte ich es nach fast einem Jahr auch nicht mehr. Bis mir eine sehr gute Freundin den Kopf wusch und sagte, ich DARF das aber nicht trennen! Ich darf die beiden Beziehungen zu den jeweiligen Frauen nicht getrennt betrachten und auf einmal machte es endlich Peng und ich verstehe mittlerweile, wie falsch ich gelegen habe. Damit haben sich auch die Gefühle endlich erledigt. Und ich bin jeden Tag aufs neue froh und dankbar, dass mich meine P nicht verlassen hat aufgrund dieser Geschichte.
Jetzt weiß ich, warum es heißt, dass man seinen Kopf verliert, wenn man verliebt ist!

Ich fühle mich nach dieser ganzen Geschichte aber extrem gestärkt. Wir arbeiten mehr an unserer Beziehung; wir merken auch beide wie wichtig uns gemeinsame Zeit ist.
Und ich denke mir, wenn wir DAS überstehen konnten, dann schaffen wir auch alles andere! Ich bin schon fast froh, dass ich in diese Situation gekommen bin, denn sie hat mir in vielen Dingen die Augen geöffnet und die Beziehung wieder belebt.

Es gibt so einen schönen Spruch: "Wenn Gott Dich in eine Situation bringt, dann bringt er Dich da auch durch."
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Jumple
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:12
Beitrag #9


Fürstin Pückler
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Ich finde übrigens der Aufschrei nach "Trenn Dich bevor Du noch mehr leidest" (nicht auf irgendwen von hier bezogen, sondern allgemein), oftmals zu früh.
Es heißt doch "in guten wie in schlechten Zeiten" ... dann kann man nicht nach 2,5 Jahren bei der ersten Krise gleich über Trennung nachdenken. Dann reift man ja nie und kann ja auch gar nicht zusammenwachsen.
Es kann ja nicht darum gehen, dass in schlechten Zeiten immer beide leiden müssen. Manchmal erwischt es den einen, dann den anderen. Und was für eine Lösung wäre es schon, wenn man gleichzeitig sagt, es ist aber normal dass man auch andere Menschen anziehend findet. Soll man dann in jeder Beziehung gleich denjenigen verlassen, weil er momentan nicht 100% bei einem ist?

Will damit niemanden angreifen, sind einfach Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen.

Wo ich gerade bei Zeit bin: Ist es nicht oft so, dass Dinge einfach ihre Zeit haben, aber eigentlich nichts auf ewig ist, so gern man das auch möchte? Vielleicht ist die intensive Freundschaft auch nur gerade eine Phase.
Und es gibt ja noch die Partnerin der Kollegin. Wird die nicht ebenso ein Auge drauf haben, dass ihr ihre Partnerin nicht abhanden kommt? Du stehst also vielleicht gar nicht so allein. Solange das Gefühl stimmt, dass Deine Partnerin nicht lügt, auch wenn sie Dir gerade nicht den Gefallen tun kann, den Kontakt komplett abzubrechen (was wohl auch kontraproduktiv wäre zu verlangen).
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june
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:14
Beitrag #10


Treue Seele
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Hallo Jumple,

vielen Dank für deinen Beitrag, der der erste ist, der auch ganz viel Hoffnung gibt. (Wie ihr es vielleicht bemerkt habt, suche ich genau solche hoffnungsvollen Beiträge, wobei ich die anderen Meinungen auch hören mag und wichtig finde.)

In deinem ersten Absatz finde ich unsere momentane Situation wirklich exakt wieder, bis auf den kleinsten Parameter:

ZITAT(Jumple @ 22.Jun.2013 - 15:27) *
P sagte mir immer wieder, dass N ihr wichtig geworden sei, da aber nichts laufen würde. Tatsächlich hatte ich ein ganz anderes Gefühl und ich erschrak selbst vor meiner extremen Eifersucht! Ich durfte nicht alles wissen, ich sollte immer vertrauen. Ich war so oft kurz davor, Nachrichten zwischen den beiden zu lesen, um rauszufinden, was an meinem Gefühl dran ist. Ich wusste aber auch, dass P sehr freiheitsliebend ist und betrachtete damit die Eifersucht als mein alleiniges Problem und unternahm die (im Nachhinein betrachtet) dämlichsten Versuche das in den Griff zu kriegen. Ich sprach auch mit N, aber das machte es meist nicht besser, eher schlechter. Manchmal reagierte P auch sehr genervt auf meine Eifersuchtsattacken.


Exakt so ist das nämlich bei uns auch, ich muss das gar nicht weiter kommentieren. Auch mit meiner Intuition verhält es sich so wie bei dir damals. Gottlob bin ich in mir selbst gefestigt genug, um nicht daran zu zweifeln.
Was hat dir denn damals wirklich geholfen, dich "locker zu machen"?

ZITAT(Jumple @ 22.Jun.2013 - 15:27) *
Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich meiner P dadurch irgendetwas nehme. Wenn ich bei ihr war, war ich bei ihr und nur bei ihr.


So. Und hier ist genau mein Problem. Ich kann da nicht abstrahieren. Wenn ich liebe, liebe ich voll und ganz. Natürlich sehe ich, dass andere Frauen auch eine Schönheit in sich haben, aber sie reizt mich nicht, sie berührt mich nicht so wie meine Partnerin. - Auch ich habe mich in meinem Studium mit Polyamorie beschäftigt (einfach, weil dies damals in meinem Unistädtchen so war), aber ich wusste: Wenn die richtige Partnerin kommt, dann will ich eine solide Zweierbeziehung. Ohne dauerndes Herzflattern, einfach eine verlässliche, ruhige Partnerschaft. Ich bin ohnehin lieber in emotional ruhigen Fahrwassern, das Leben selbst ist doch schon aufregend genug. - Und hier ticken meine Partnerin und ich wohl unterschiedlich...
Kannst du mir erklären, wie es sich anfühlt, zu "switchen"?

ZITAT(Jumple @ 22.Jun.2013 - 15:27) *
Es gibt so einen schönen Spruch: "Wenn Gott Dich in eine Situation bringt, dann bringt er Dich da auch durch."


Danke für diesen schönen Spruch, den kannte ich noch nicht. Da ich tatsächlich ein gläubiger Mensch bin, hilft er mir sehr.

Viele Grüße
und danke für deinen schönen Beitrag,
ich kannte dich noch gar nicht aus dem Forum! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

June
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shark
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:55
Beitrag #11


Strösenschusselhai
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Liebe June,

aus Deinen Zeilen lese ich echten Kummer heraus. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) Und ein Stückl weit kann ich Dir nachempfinden, wie unsicher Dich das alles macht.
Wenn man ein Mensch ist, der selbst nicht so sehr nach links und rechts schaut, solange er in einer Beziehung ist, weil einfach das Bedürfnis danach, der Blick dafür gar nicht da ist, dann ist es nicht so leicht, zu verstehen, warum das vielleicht für die Partnerin anders ist und mitzuempfinden, wie viel oder wenig das für die eigene Beziehung zu bedeuten hat.

Spontan mag ich Dir sagen:
Wenn Du Deiner Frau grundsätzlich vertraust und wenn Du dem, was sie sagt, auch sonst im Leben glauben kannst, dann musst Du Dir doch gar keine Sorgen machen.
Ist das wirklich so?

Du schriebst, Du genießt es sehr, dass Ihr einander "sicher" seid.
Aber wie belastbar ist diese Sicherheit denn wirklich?
Das ist keine Frage, die Du mir beantworten sollst, sondern lieber Dir selbst. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Wo findest Du in Dir den Ursprung für die Angst, etwas, von dem Du eigentlich der Überzeugung bist, dass es Dir sicher ist, zu verlieren, weil "es" plötzlich seine Vertrauenswürdigkeit verliert und sich etwas Anderes entwickelt als das, was vereinbart war?

Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich in diese Richtung weise, denn es ist noch nicht sooo lange her, dass in meiner Beziehung die Dinge auch einen anderen Lauf genommen hatten als geplant und ich für meine Partnerschaft eine starke Bedrohung "von außen" gespürt hab.

Da gab es eine Frau, die ein Leben führt, das meine Liebste faszinierte - und meine Frau, eine "Jägerin", fühlte sich durch bestimmte Signale angespornt, zu testen, wieviel Interesse von Seiten dieser Person tatsächlich vorhanden war.... es wurde sich also getroffen, die Eine flirtete die Andere an und mir wurde immer komischer, weil eben just zu dieser Zeit so viel Neues auch in unser beider Leben in der Luft hing, das sortiert werden sollte... ich war krank, meine Frau stand aus beruflichen Gründen stark unter Spannung; es ging um feste Bahnen, die eingeschlaggen werden sollten (kein Kind wie bei Euch, aber auch ein großer Schritt in ein Leben mit mehr Verantwortung und langfristiger Planung), um echte wegweisende Entscheidungen... und letztlich war diese Frau mit ihrem ach so freien, ungebundenen Leben für meine Liebste einfach so faszinierend und auch von ihrem eigenen Kram ablenkend, dass sie (und so ein Typ ist sie einfach (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ), mit ihr immer dann "Ausflüge" aus ihrem Alltag gemacht hat, wenn sie selbst das gefühl hatte, nicht mehr weiterzukommen.

Mich hat das damals beängstigt, weil ich erstens wusste, dass diese Frau meine Partnerin total attraktiv fand und ich zweitens ebenfalls wusste, dass diese grad dabei war, Fragen ihres Lebens auszuweichen und dabei diesen Weg zu benutzen. Nicht wirklich ernsthaft, aber auf eine Art, die mir fahrlässig in Bezug auf unsere Zukunft vorkam.

Natürlich hab ich versucht, mit ihr darüber zu reden; über meine Empfindungen, über meine Ideen, was da grad wirklich los war bei uns und auch meine Angst, sie an diese Frau (oder besser an das, wofür sie stand) zu verlieren.
Aber sie wurde dann immer sauer oder aber sie reagierte leicht amüsiert und beschwichtigend.
Was mich immer sicherer machte, dass da was nicht stimmte. Wir waren schon seit mehr als 8 Jahren zusammen als das alles passierte; ich kannte sie also schon ziemlich gut.

Naja, das Ende vom Lied war, dass meine Frau in dem Maße, in dem ich panischer wurde, weil ich unsere Beziehung zerbröckeln sah, näher an die heranrückte, die für sie für das stand, was sie auf einen Schlag all ihrer künftigen Verantwortung entledigen könnte: Freiheit von Verpflichtungen, Rücksichtslosigkeit, jeden Tag ein Neuanfang, nichts ist bindend...

Bis sie merkte, dass sie da gerade ein Problem auf einer Ebene "abzuhandeln" versuchte, auf die es gar nicht gehörte und von wo aus sich auch gar nichts verändern ließ (außer, dass es noch chaotischer wurde als es eh schon war), hatte sie nen Hörsturz, eine recht lauschige Nacht mit dieser Frau verbracht, mich zutiefst verunsichert und insgesamt ein Gefühlsdurcheinander angerichtet, das uns alle schier erschlug.

Es hat ziemlich lang gedauert, bis alle von uns für sich klar hatten, was da nun was bedeutete, welche persönlichen Konsequenzen fällig waren und wie es überhaupt weitergehen sollte.

Meine Frau entdeckte plötzlich ganz gelassen, dass sie gar keine Hintertüren brauchte, dass sie sich auch mal für oder gegen was entscheiden konnte und trotzdem nicht daran zugrundegehen musste, das Eine oder das Andere nun nicht haben zu können. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Viele Schwierigkeiten lösten sich mit dieser Entdeckung fast von selbst auf. und eine neue, nie gekannte innere Sicherheit konnte Raum greifen.

Ich für meinen Teil habe während dieser Sache natürlich auch eine Menge gelernt; unter Anderem, dass ich mit schlimmen Verlustängsten, die gar nicht zu meiner Beziehung gehörten, sondern viel, viel älter waren, meinen Teil dazu beigetragen hatte, die Situation zu verschlimmern.
Ich hatte mir lange vorgemacht, dass ich "ja bloß, weil sie so komisch war", Angst bekommen hatte.

Stimmte aber nicht: Ich kann grundsätzlich nicht gut mit _irgendwelchen_ Veränderungen umgehen; sie machen mir Angst und wenn ich sie nicht ganz verstehe oder sie mich ganz unvorbereitet treffen, machen sie mir noch mehr Angst und wenn ich vor lauter Angst nicht mehr aus noch ein weiß, dann versuche ich, das letzte bisschen Kontrolle über die Lage auszuüben, das ich noch hab: Ich beschuldige Andere der Unzuverlässigkeit und wende mich ab.

Seit das alles vor einiger Zeit passiert ist (und diese Geschichte hatte noch viel mehr Aspekte; die kann ich jetzt gar nicht alle aufdröseln), hab ich begonnen, daran zu arbeiten, meine Ängste zu verstehen und sie nach und nach dorthin zu packen, wo sie entstanden sind und mich davon zu befreien.
Das ist ganz schön schwer, weil sie wirklich in meinen Zellen hocken und da nicht so leicht zu vertreiben sind. Aber ich versuche es immer und immer wieder.

Letztlich kann ich sagen, dass es gut war, dass das damals passiert ist; wäre das so nicht gelaufen: ich wüsste heute viel weniger über mich, mein Innerstes mein Leben, meine Beziehung.
Meiner Frau gehts auch so.
Und was Vertrauen wirklich ist, abseits von dem, was man schnell mal so nennt, wissen wir beide auch erst seitdem.


Aber eben: Ich kann dir nachfühlen, wie Du die Schatten, die jetzt, wo für Dich endlich alles so ausschaut, wie du es immer hast haben wollen, über Euch zu fallen scheinen, fürchtest.
Grad deshalb mag ich Dich ermuntern, noch mal gründlich "über die Bücher zu gehen"; für Dich selbst, aber vielleicht auch mit entsprechenden Fragen zusammen mit Deiner Liebsten.

Ich versteh, dass Du es gerne hättest, wenn sie sich an die Vereinbarung "Wenn Eine von uns eine Andere toll findet, dann trifft sie die nicht mehr allein" hielte - aber letztlich ist so eine Vereinbarung auch nur ein Zeichen für mangelndes Vertrauen.
So als "Überbückung" mag ein solches Übereinkommen schon nützlich sein, aber ich find, man sollte derweil versuchen, die grundsätzliche "Notwendigkeit" desselben durch die Entwicklung von echtem Vertrauen überflüssig zu machen.

Eine Andere toll finden und sich mit ihr einlassen, das kann Deine Frau auch, wenn sie sie zufällig in einer Bar oder im Supermarkt kennenlernt.
Das kann immer passieren, dass Eine sich in eine Andere verliebt.
Ich glaub, da hätten viele gern ne Versicherung dagegen oder eine Garantie oder so - aber die gibts halt nicht.

Ich hoffe sehr, dass es Dir/Euch gelingt, anders mit der Situation umzugehen.
Und ich wünsche Euch ganz, ganz viel Glück. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)


Herzliche Grüße

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 22.Jun.2013 - 16:00
Bearbeitungsgrund: Wort ausgetauscht
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Jumple
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:57
Beitrag #12


Fürstin Pückler
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Zu einem glücklichen Leben gehört die Kunst des Vergessens und jede Menge Humor ;-)
Ich habe das ehrlich gesagt wirklich vergessen. Am Ende half mir glaube ich nur, dass meine Freundin doch merkte, wie sehr ich litt und sich mir zuliebe zurückhielt. Aber damit fühlte ich mich auch nicht unbedingt wohler. Das beste Erlebnis kam 7 Jahre später: Sie traf sie nach langer Zeit wieder bzw. diesmal war es wirklich lustig. N traf MICH und versuchte plötzlich sich an mich ranzumachen. P nutzte das um nur zu beobachten ... Eigentlich auch lustig, ich lud N ein paar Tage zu uns ein, da ich seit jeher bemüht war, eine gute Freundschaft zu N zu pflegen, da ich dachte, dass ich sie ja doch nicht loswerden würde. Ich wusste aber nicht, dass P schon längst das Interesse an N verloren hatte. Ich kam mir vor wie im falschen Film als N mich fragte, wie ich mit gewissen Macken von P zurechtkäme und ob die Beziehung mich wirklich glücklich mache. Ich fragte mich dauernd, was sie von mir will, sie wollte doch selbst was von ihr also warum redete sie plötzlich alles schlecht? Raffte es aber erst später, als ich N zum Bahnhof fuhr und dann die Situation kam, die ich oben schon andeutete: Meine Freundin heulte bitterlichst als ich wieder kam und entschuldigte sich hundertfach für das was sie damals verlangte, dass sie gar nicht mehr begreift, was sie je an ihr gefunden hatte.
Das tat irgendwie gut und es brauchte auch gar nicht viele Worte mehr von ihr. Es war einfach als ob mir nach der langen Zeit eine riesige Last genommen wurde.

Ich glaube, es ist wirklich so, dass sich Wünsche erst erfüllen, wenn man sie loslässt. Ich habe mir so ein "Einsehen" meiner Partnerin so oft gewünscht. Aber dieser Wunsch klebte förmlich an mir, weil ich es so dringend wollte und meinte das wäre meine Erlösung von meiner Eifersucht! Bis es mir dann wirklich egal wurde ... da kam dieser Moment, der dann wirklich für alles entschädigte.


Das Switchen ist schwierig zu erklären. Ich beherrsche diese Verdängungstaktik so gut, dass ich manchmal in Situationen gar nicht mehr mich einfühlen kann bzw. auch gar nicht mehr möchte.
Ich habe immer darauf geachtet, dass, wenn P kam, ich auch zu ihr ging und nicht versuchte, Gründe zu finden, warum ich noch nicht kommen kann, weil ich lieber die Zeit nutzen wollte, um mit der anderen zu schreiben. Wenn dann Gedanken an die andere kamen, habe ich die beiseite geschoben und mich noch stärker auf P konzentriert. Dadurch dass sich meine Partnerin aber auch so viel zurückzog, war es nicht schwer, dann die Zeit mit der anderen zu genießen. Es hat allerdings auch lange gedauert, bis ich kapierte, dass ich verliebt war und es eben nicht nur eine akzeptable Schwärmerei ist.
Gleichzeitig hatte ich eine ganze Zeit aber auch bewusst an die andere gedacht, da meine Partnerin und ich ein anderes Problem hatten, was uns sehr zu schaffen machte bzw. hätte blöd ausgehen können, wenn ich mich nur auf das Problem gestürzt hätte. So konnte ich mich immer mit dem anderen ablenken und dabei auch "gut drauf" bleiben und die Launen meiner P aushalten.

Achja ... als sich das jetzt alles lag und meine P und ich mittlerweile wesentlich gelassener über das Thema reden können, ohne dass es meine Freundin mehr so sehr verletzt, haben wir festgestellt, dass sie ja auch noch eine andere alte Freundin hat, bei der sie immer schwach geworden ist. Bei der habe ich komischerweise noch nie ein ungutes Gefühl gehabt, sondern fand es immer total niedlich wie meine P auf sie reagiert. Ich brauche nur den Namen sagen und dann kriegt sie so ein Grinsen, das sie immer zu verbergen versucht, aber dadurch wirkt das Grinsen nur noch ulkiger und ist somit absolut einzigartig. Wenn sie so grinst, weiß ich schon vorher, dass sie gerade etwas von der gewissen Person erzählen wollte ;-) Ich habe mich auch oft gefragt, warum ich da nie eifersüchtig reagierte, obwohl diese Person oft damit spielte, weil sie wusste, dass meine P viele viele Jahre in sie verknallt war und die eine viel größere Anziehungskraft hatte als N. Aber vielleicht weil das schon so viele Jahre so lief und nie etwas passierte, wusste ich, dass nach wie vor nichts passieren würde. Außerdem fand ich die Dame selber niedlich und sympathisch, was bei N nicht der Fall war. Damit habe ich mich auch oft fertig gemacht, was sie bloß in ihr sieht, wo sie doch gar nicht so toll ist sondern in meinen Augen eine Blenderin. Ich glaube, dadurch fühlte ich mich auch nach diesen Besuchstagen von N so befreit und erlöst, weil meine P sie endlich als solche von selbst erkannte!
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Lena_O.
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:58
Beitrag #13


Satansbraten
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Hey june,

Deine Situation kenne ich von einem verheirateten Heteropaar in meinem Freundeskreis. Da lief das ähnlich ab, bis der Ehemann meiner Freundin sich den "Nebenbuhler" (natürlich auch schon ewig verheiratet) mal zur Brust nahm und ihm klar gemacht hat, dass diese Treffen nicht gehen und er das gefälligst unterlassen soll. Was genau besprochen wurde, weiß ich nicht, aber diese Treffen und Besuche in der Wohnung, wenn der Ehemann nicht zu hause war, gab es nicht mehr.

Wenn Deine Liebste dich vor den Treffen fragt, dann sag das nächste Mal: NEIN, denn ich komme damit nicht klar.
Hast Du ihr gesagt, was dich das an Kraft kostet? Wie reagiert sie darauf?

(SMS nachts nach den Treffen: für mich persönlich ein no go!).



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Lucia Brown
Beitrag 22.Jun.2013 - 17:24
Beitrag #14


- keep it up you go girl -
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Liebe June,

ich möchte dich gerne was fragen.
Wie habt ihr euch kennengelernt, warum hast du sie ausgewählt, was gefällt dir an ihr?

(Wenn es dir zu persönlich ist, dann brauchst du auch nicht zu antworten.)

Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 22.Jun.2013 - 17:24
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Kara
Beitrag 22.Jun.2013 - 17:30
Beitrag #15


Naschkatze
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Hallo june,

ich denke, du spürst genau, dass zwischen den Beiden eine (starke+erotische) Anziehung herrscht und bist BERECHTIGT eifersüchtig. Deine Eifersucht wird nicht geringer werden, wenn sich deine Partnerin weiterhin mit deiner Kollegin trifft und auch wird eure Beziehung dabei immer schlechter werden.
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Mausi
Beitrag 22.Jun.2013 - 19:48
Beitrag #16


Mama Maus
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ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Hallo Mausi,

vielen Dank für dein ehrliches Feedback. Deine Antwort bedeutet mir viel, weil du so ähnlich zu denken scheinst wie ich.

Ich versuche mal, sortiert zu antworten:

Zum Thema "Vertrauen": Sie stört, dass ich ihr gerade eben *nicht* vertraue. Sie sagt, ich könne ihr vertrauen, dass außer flirten ("frotzeln")/reden nix läuft. Und das glaube ich ihr auch.


Ich denke da muss man eben körperlich und geistig/seelisch differenzieren. Klar ist, dass sie auf jeden Fall etwas sehr intensives mit ihr erlebt und die Frage ist, ob Du das aushalten möchtest und kannst - ob Du denkst, dass es irgendwann wieder aufhört oder eben für immer so weitergeht.

ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Mit der Kollegin sprechen möchte ich auf keinen Fall, da wir eng zusammenarbeiten müssen (Stich ins Herz) und das die Lage einfach verkomplizieren würde. Hier gilt tatsächlich einfach: Augen zu und durch. Zumal die Kollegin ja auch sicher gebunden ist/eine stabile Partnerschaft hat.

Und da stelle ich mir dann eben jetzt auch die Frage, die hier schon jmd. stellte (indirekt) - was sagt denn die Partnerin Deiner Kollegin dazu? Ist sie auch beunruhigt? Oder sieht sie es locker?
Und dass es eben eine Kollegin von Dir ist macht es nicht einfacher, solch eine Verbandelung von Arbeit und Privat könnte ich nicht ertragen. (aber ich trenne das sowieso sehr strikt)

ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Zu den Kindern sei gesagt: Meine Partnerin liebt Kinder über alles, ist aber bisher vor der großen Verantwortung noch etwas zurückgeschreckt. Nun kam der Wunsch von ihr aus, aus ihr selbst heraus ans Licht und das finde ich sehr schön. (Bei meinem Vater bspw., der uns beide Kinder über alles liebt, war es ähnlich - auch er musste erst ein gewisses Alter haben, bevor er ganz "ja" sagen konnte zu Kindern.) - Ich habe das mit dem falschen Verb vielleicht ein bisschen ins zu drastische Licht gerückt. - Aber unsere Zukunftspläne, die wir gemeinsam stricken, sind sehr schön, sehr real und vor allem: es sind unsere gemeinsamen Wünsche. So etwas möchte ich nicht einfach über Bord werfen. - Daher auch der Wunsch, mit der momentanen Situation besser klarzukommen.

Ok, das hörte sich in Deinem Eingangsposting anders an.

ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Ich habe oft das Gefühl, dass sie wirklich bei mir ist, aber ich merke eben auch, wenn ihre Gefühle woanders sind.
Sie sagt von sich selbst, dass sie ein sehr dyadischer Mensch ist (sie hat nicht viele Freunde) und dass sie außer der Partnerdyade noch ein weiteres Zweiersystem braucht. - Aber muss das ausgerechnet eine Frau sein, die sie attraktiv findet?

Naja, eine Frau, die sie nicht attraktiv findet, würde in Dir kaum Gefühle der Angst oder der Eifersucht hervor rufen, wenn da noch Gefühle mit im Spiel sind (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
... Nun habe ich dir zwar geantwortet auf deinen Post, aber irgendwie bin ich immer noch nicht weiter...
Trennung kommt für mich nicht infrage. Heißt das dann automatisch, dass ich das aushalten muss?

Ich denke schon, dass -wenn keine Trennung in Frage kommt- Du es aushalten musst, bis die Kollegin weniger interessant wird. Ein Verbieten würde wohl nichts bringen - ich weiß allerdings auch nicht, wie (ohne Streit und unter Druck setzen) sehr Du Deiner Freundin bisher gesagt hast (und gezeigt) wie sehr es Dich beunruhigt und verletzt. Ich finde es komisch, dass sie so garnicht auf Dich Rücksicht nimmt.


ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Vielleicht gibt es ja Frauen, die auch einmal eifersüchtig auf eine andere Frau waren und heute genau dieser Frau wieder in die Augen sehen können, darüber schmunzeln können und sich sagen: "Ja mei, so war das halt damals..."...

Ich war einst sehr eifersüchtig, als meine Frau sich mit einer Freundin von sich traf. Es war immer ein ganz komisches Gefühl, wenn ich wusste, dass die Beiden sich treffen. Ich hatte immer das GEfühl, wenn wir mal was zu mehrt unternehmen, ich störe. Ich lies meine Frau gewähren aber teilte ihr mit (und einmal kam sie heim und fand mich weinend vor), wie sehr es mich beunruhigt und ängstigte. Und auch sie sagte mir, dass sie nichts von der anderen wolle.
Und das war auch so - aber- die Dame wollte was von ihr. Sie schoss gg. mich und unsre Beziehung - andererseits, wenn es ihr nutzte, nahm sie mich mit ins Boot (organisatorische Sachen) - 2 Jahre später kam es zwischen uns zum Streit - sie sagte mir, ich solle doch verstehen, dass sie nicht mit mir befreundet sei (das wusste ich ja, war auch kein Thema) - ich sagte ihr, dass es kein Problem sei, sie MICH dann aber aus der Freundschaft raus halten solle und nicht ständig zum Thema machen (was mir meine Frau ja erzählte).
Schlussendlich sagte sie zu meiner Frau, dass sie unsre (einige Monate darauf folgende) Hochzeit nicht gut heißen könnte und dementsprechend nicht käme - schrieb aber 2 Tage später eine Glückwunschkarte *äähja*
Die beiden sind weitehrin befreundet, und das ist in Ordnung. Ich wollte nur in der Freundschaft nicht mehr vorkommen, mehr nicht.

Letztens hat sie mal angerufen und meine Holde war nicht zu Hause - und wir konnte aber trotzdem normal miteinander reden. Die Freundschaft ist für mich auch kein rotes Tuch mehr, das war rum, in dem Moment in dem ich verstand, dass es nicht von meiner Frau ausging.


ZITAT(Jumple @ 22.Jun.2013 - 16:12) *
Ich finde übrigens der Aufschrei nach "Trenn Dich bevor Du noch mehr leidest" (nicht auf irgendwen von hier bezogen, sondern allgemein), oftmals zu früh.
Es heißt doch "in guten wie in schlechten Zeiten" ... dann kann man nicht nach 2,5 Jahren bei der ersten Krise gleich über Trennung nachdenken. (...)
Soll man dann in jeder Beziehung gleich denjenigen verlassen, weil er momentan nicht 100% bei einem ist?

Will damit niemanden angreifen, sind einfach Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen.

Naja, zwischen "Trenn Dich sofort" (was ich nicht schrieb) und zwischen "Wenn Du es nicht mehr aushältst musst Du Dich trennen" liegen weltweite Unterschiede. Aber bevor einen eine Beziehung gänzlichst kaputt macht, sollte die Liebe zu einem Selbst überwiegen.
Und, gibt es Zeiten, in denen man andere anziehend findet - gibt es bei uns auch (bzw. bei mir, meine Holde sagt immer, andere interessieren sie nicht die Bohne - und das stimmt auch- zumindest hätte ich nie ein bedrohliches Gefühlt gehabt)
- bzw. war das bei mir immer ein Zeichen, das was nicht stimmt. Das kam nun lange nicht mehr vor bei mir und ich denke, das ist rum - dafür bin ich zu schnell zu nah an mir dran inzwischen.

June, ich weiß nicht, ob ich Dir weiter helfen kann. Aber ich denke wirklich, dass dann nur die Zeit zeigt, inwieweit das bleibt oder ob das Interesse abebbt. Ob sie wieder gänzlich bei Dir ist, ob Du erurieren kannst, was es ist, was sie treibt usw. usf.

Edit: Was mir noch durch den Kopf ging: Das Ding mit dem zu 4. treffen - vielleicht nicht immer aber ab und zu - und vielleicht würde es Dir Sicherheit geben (oder Dich noch mehr verletzen, das weiß ich nicht), wenn Du siehst, wie die Beiden miteinander umgehen, welche Blicke sie tauschen - vielleicht könntest Du dann Sicherheit in die Worte Deiner Freundin legen - oder eben es würde ein weiterer Brandherd werden. ich weiß es nicht, wäre aber für mich wohl eine Möglichkeit des Versuchs. Ich denke schlimmer als die Fantasie kann es nicht werden.
Achso - und SMS nach nem Treffen finde ich nun nicht no-Go sondern eine weitere Form der Kommunikation, wenn man noch gedanklich mit dem Treffen beschäftigt ist.
Und - meine Frau und ich haben (schon am Anfang) ausgemacht, dass wir nur flirten, wenn die Andere nicht dabei ist- aber dass eben auch nicht mehr passiert und meine Frau sagte da mal einen schönen Satz zu mir "Wenn Du was machen willst, dann machst Du es eh, ich kann da nix machen!" Auf die Frage hin, wieso sie nicht eifersüchtig ist (ist sie inzwischen aber manchmal gewesen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )- aber der Satz stimmt - und löst in mir auch eine gewisse Relaxtheit aus.
Und ich weiß für mich: Meine Frau würde es mir sagen, so sie mich betrügen würde (und da bin ich mir sicher!) UND es wäre für mich kein sofortiger Trennungsgrund - meine 1. Frage wäre Warum? Und daraufhin würde ich dann weiter überlegen.
Der Betrug einer Person in einer Beziehung liegt meist nicht an einer Person alleine sondern an den Umständen (m.E.), wie shark schön und anschaulich aus eigener Erfahrung beschrieb. Und wenn beide respektvoll und liebevoll miteinander umgehen, danach, dann kann es, denke ich, auch aufgearbeitet werden.

ABER - nachwievor - sollte ein gewisses Maß des Leidens nicht überschritten werden (zu Deutsch: die Selbstaufgabe darf es nicht geben von einer Person, dass sie sich selbst und ihre Gefühle komplett zu Gunsten der anderen Person ignoriert)

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 22.Jun.2013 - 19:55
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Deirdre
Beitrag 23.Jun.2013 - 10:30
Beitrag #17


Satansbraten
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@Kara: "BERECHTIGT eifersüchtig"? Hm.

Ich finde es sehr schwierig, mit Eifersucht umzugehen, auch mit meiner eigenen. Was ist Eifersucht eigentlich genau? Eine Verlustangst? Der Drang, einer nahestehenden Person enge Kontakte zu anderen Menschen zu verbieten?
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Pirola
Beitrag 23.Jun.2013 - 15:36
Beitrag #18


Bekennende Urlesbe
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Ja , ich denke , Eifersucht ist nichts anderes als eine ganz grosse , quälende Verlustangst .
Und es gibt die Möglichkeit , auf die Eifersucht der Liebsten Rücksicht zu nehmen , indem
frau auf die Freiheit des Fremdgehens verzichtet .
Mit gefällt sehr , was shark dazu berichtet hat . Sie stellt sich selbst sehr in Frage und ist
am Seitensprung ihrer Freundin gewachsen .
Ich habe auch die Erfahrung gemacht , dass eine dritte Person , die Verliebtheit entfacht ,
ein Paar nicht nur in eine Krise stürzen , sondern auch sehr an der Situation wachsen lassen kann .
Meine Partnerin und ich gehen damit so um, dass ich mich nicht hinreissen lasse und sexuell
wirklich aktiv werde, die Gefühle jedoch haben kann .
Ich denke, jeder Mensch hat da etwas andere Vorstellungen und Grenzen .
Ganz wichtig wird die Kommunikation darüber , vielleicht auch, um die Kontrolle über das
Ganze zu behalten .
Ich könnte meine Partnerin nie hintergehen . Ich war in Situationen mit der anderen, da habe ich
regelrecht Krämpfe bekommen , so sehr war ich im Konflikt , aber die Schmerzen haben mich
gewarnt , mich zurückzuhalten . Ich will meiner Partnerin nicht so weh tun. Das ist dann wichtiger
als die Lust .
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june
Beitrag 23.Jun.2013 - 16:07
Beitrag #19


Treue Seele
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Liebe Frauen,

ich bin so überwältigt von euren Antworten... Vielen, vielen Dank dafür! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Ich versuche mal zu antworten...

Shark - vielen Dank für deine sehr persönliche Antwort. Den Gedanken, dass sich Vereinbarungen ja auch ändern lassen, je länger man zusammen ist und somit ggf. auch mehr Stabilität hinzugewonnen hat, habe ich einfach noch nicht zulassen wollen. Aber du hast diese Tür für mich als Möglichkeit, es zu akzeptieren, geöffnet. (Wirrer Satz, aber ich lasse ihn jetzt mal einfach so stehen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) )

Jumple - auch dir vielen Dank! Tja, *wie* kann ich es erreichen, es loszulassen, es (egal) sein zu lassen... Das ist für mich tatsächlich die Frage.

Lena O - Es kommt für mich nicht in Frage, die "Nebenbuhlerin" zur Brust zu nehmen, da sie einfach meine Kollegin ist. Meine Partnerin weiß sehr wohl, wie ich darunter leide, aber da sie ja keinen Grund für mein Leiden sieht, sieht sie auch keinen Grund, sich nicht mehr mit der anderen Frau zu treffen. Und ein Verbot meinerseits widerspricht all meinen Prinzipien.

Lucia - Kennengelernt haben wir uns tatsächlich über ein Forum. Das ist eigentlich nicht mein Stil, wir haben uns daher sehr schnell getroffen und saßen Nachmittage lang bei mir auf dem Balkon. Sie hat dann sehr schnell angefangen, mich heftig zu umwerben - und ich (Typ: graue Maus) hatte große Angst vor ihr (Typ: sehr attraktiv), weil ich dachte: Oh man, die ist einfach ein Level zu hoch für mich. - Und vermutlich ist genau das das Hinkebeinchen, was ich mit mir herumschleppe...
Warum ich sie ausgewählt habe? Jedenfalls nicht so sehr wegen ihrer äußeren Attraktivität. Sondern weil sie vieles hat, was mir gut tut: sie hat einen großartigen Humor, bringt mich zum Lachen, hat gleichzeitig Tiefgang und Leichtigkeit, ist musikalisch, bereist gerne die Welt und entdeckt kleine Zaubermomente auch im Alltag. Ich liebe sie einfach auch um ihrer selbst willen, schaue ihr gerne zu, wenn sie bspw. etwas bastelt, ganz in sich versunken ist, leidenschaftlich ihre Meinungen verteidigt usw. ... Unsere damals noch recht junge Beziehung wurde bald durch die Krankheit meines Bruders auf die Probe gestellt - sie wich mir nicht von der Seite. - Und so auch ich ihr nicht, als es ihr schlecht ging. - Wir sind einfach "gut" miteinander: Wir lieben unser gemeinsames Leben, ergänzen und hervorragend und sind ein gutes (und eigentlich auch starkes) Team.
Du fragst so, als könntest du evtl. von der ARt des Kennenlernens Rückschlüsse auf die gegenwärtige Situation ziehen. Das würde mich sehr interessieren, da ich dich ebenfalls für sehr lebenserfahren halte...

Kara - tja, genau das ist ja meine Befürchtung. Aber ich will es eben nicht zu einer selffulfilling prophecy werden lassen, sondern möchte aktiv gegensteuern - durch einen ruhigeren, friedlicheren, geerdeteren Geist. Daher mein Thread.

Mausi - Ich *hoffe*, es hört auf! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Die Partnerin der Kollegin merkt nix, ich weiß auch nicht, inwiefern sich die beiden tiefergehend austauschen. Wenn wir uns in der Gruppe treffen, auch mit mehreren, ignorieren sich die beiden Turteltäubchen weitestgehend - nur, um sich anschließend dann per SMS zu verabreden. (Schon strange, irgendwie...)
Ich möchte auch nicht mit der Kollegin reden - einerseits, um der Sache nicht noch mehr Gewicht zu geben, andererseits, um sie nicht zu verunsichern oder selbst als Volldepp dazustehen.
Mit meiner eigenen Partnerin rede, diskutiere, streite ich bezüglich der Treffen. Sie weiß, wie sehr mich diese Treffen verletzen/schmerzen. Aber Fakt ist: So weh mir diese Treffen tun, ich möchte sie ihr nicht verbieten. Ich möchte an dieser Stelle wirklich an mir selbst arbeiten, denn die Treffen stellen *objektiv* wirklich keine Gefahr für die beiden Beziehungen dar.
Übrigens: Für mich persönlich wäre es nur schwer auszuhalten, wenn meine Partnerin mit einer Frau befreundet ist, die mich persönlich ablehnt... Das würde ich als Loyalitätsbruch empfinden, irgendwie... Ich bewundere daher auch hier deine Gelassenheit bzw.: Ich finde, alles, was du über deine Beziehung zu dir selbst und zu deiner Partnerin schreibst, klingt einfach nur wohltuend entspannt.

Deirdre - Wie ich ja schon geschildert habe, geht es mir darum, es eben nicht zu verbieten, sondern es als Bestandteil der Beziehung zu integrieren.

Ich danke euch von Herzen für eure schönen, kritischen, ermunternden Antworten! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

June,
weiter-denkend

Edit: präzisiert

Der Beitrag wurde von june bearbeitet: 23.Jun.2013 - 16:24
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Lena_O.
Beitrag 23.Jun.2013 - 17:43
Beitrag #20


Satansbraten
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Ach, june....ich kann alles verstehen und gut nachvollziehen, was du schreibst.

Aber heute mittag musste ich an deinen Thread denken und mir kam eins in den Sinn: falsche Rücksichtnahme deinerseits.
Aus der Entfernung und sozusagen als Außenstehende habe ich kein gutes Gefühl, gerade auch, weil Du schreibst, dass sich die beiden bei gemeinsamen Treffen mehr oder weniger ignorieren. Was ist das für ein Spielchen?
Sorry für meine negative Einschätzung. Vielleicht sehe ich zu schwarz und eine der tollen Frauen hier im Forum hat noch eine gute Idee oder Lösung.
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plop
Beitrag 23.Jun.2013 - 21:41
Beitrag #21


feministische winterfeste klimperlesbe
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liebe june,
mausi hat soviel lesbenlebensweises gesagt.....hut ab .

mir geht bei deiner problematik ein zitat im kopf rum-
ganz anderer kontext-
von rosa luxemburg:
"die freiheit ist immer die freiheit der andersdenkenden"

du machst dir sorgen,sie in ihren grundbedürfnissen einzuengen
aber trifft das nicht auch auf dich zu?

ein grundgefühl,was für dich in deiner beziehung wichtig ist,
wird durch das ausleben ihrer bedürfnisse knapp unter der emotionalen schallgrenze
schon sehr berührt.

sicherlich ist es ,wie mausi wirklich eindrucksvoll beschreibt,unglaublich gut
zu lernen solchen begebenheiten wirklich nur den stellenwert zu geben,den sie wirklich haben
und zu lernen einem menschen wirklich ganz vertrauen zu können.
das ist sicherlich auch eine frage von selbst-bewusstsein.
aber für mich würde es auf einer anderen gegenseitig beruhen ,als die die du beschreibst:
deine partnerin akzeptiert vielleicht deine sorgen,da sie aber aus ihrer warte unbegründet sind,
übersieht sie aber auch ,wie sehr sie dir mit dem ausleben ihrer bedürfnisse an die substanz geht.

ein miteinander weitergehen kann für mich nur bedeuten,dass beiden daran liegt,
sich gemeinsam auf den weg zu machen diesen knoten aufzudröseln.
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Jumple
Beitrag 23.Jun.2013 - 22:54
Beitrag #22


Fürstin Pückler
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Zuletzt war ich eifersüchtig auf 2 "Freundschaftsnebenbuhlerinnen" von der Frau, in die ich mich verguckte.
Auch hier wieder weil ich die beiden Damen total blöde finde. Und auch, weil ich sehe, wie unbeschwert andere mit ihr befreundet sein können und ich konnte es nicht, da ich ja so in meinen Gefühlen gefangen war.

Mir hat geholfen, dass ich direkt eine Ansprechpartnerin hatte, immer wenn die Eifersucht hochkam, rief ich sie an und lud alles bei ihr ab. Das irgendwie "Gute" bei ihr ist, dass sie selbst sehr auf sich bezogen ist. Sie kann wunderbar anderen zuhören und auch helfen, aber meistens ist es so, man wartet gespannt auf ihre Meinung, was sie dazu sagt und dann fängt sie an von ihrem eigenen Kram zu reden (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)
Das hat allerdings auch dazu geführt, dass man sein eigenes Drama nicht immer wieder durchgekaut hat ... denn das war es später ja schon. Lustig war es, wenn sie gerade das Gleiche durchmachte, denn sie war damals auch in einen gemeinsamen Freund verliebt, so dass wir uns gegenseitig hochschaukelten, was den Personen doch passieren könnte, damit die endlich aus unserem Leben verschwinden und man das Gefühl nicht mehr hat. Meistens artete es einfach darin aus, dass wir uns kaputt lachten und alles wieder gut war.

Manchmal war es auch so, dass ich sie anrief, wenn die Eifersucht wieder hochkam und mit klopfendem Herzen darauf wartete, dass jetzt doch der Satz kommt, der deutlich macht, dass meine Eifersucht berechtigt ist, da ich völlig uninteressant für diese Person bin und die anderen viel viel toller als ich sind - aber dieser Satz fiel nie. Im Gegenteil. Oftmals reichte schon ihre ruhige Art: "Sei nicht eifersüchtig, alles ist gut und in Ordnung so." ... Ich zählte mir dann selbst auf, was meine Stärken sind, was Dinge sind, die man nur mit mir erleben kann und was die anderen nicht haben. Und akzeptierte umgekehrt, dass die etwas an sich haben, was ich nicht bieten kann, da ich vom Typ ganz anders bin. Und dass es okay ist, wenn sie mit denen Spaß hat, dass sie aber nicht anfangen wird, mich deshalb nicht mehr treffen zu wollen, weil die Treffen mit mir losgelöst von all den anderen Menschen sind, die sie umgeben. Und dass ich doch eigentlich sehr happy sein kann, dass es überhaupt solche Treffen gibt, da sie ein sehr beliebter Mensch mit vielen Freunden ist - und ICH darf dazu gehören, genial.

Letztendlich sind Ängste, und Eifersucht zähle ich auch dazu, doch absolut nichtsbringend. Heutzutage hat man doch vor jedem Pups Angst.
Aber sie haben keinen Nutzen; sie führen weder eine Lösung herbei sollte der Fall eintreten, vor dem man sich so fürchtet noch hat man währenddessen ein gutes Gefühl.
Und vor allem bist nur Du diejenige die leidet, während alle anderen um Dich herum ihren Spaß haben. Das erhöht manchmal auch dieses grässliche Gefühl der Eifersucht.

Aber was wäre denn der schlimmste Fall? Dass sie doch einen Seitensprung wagen? Und was wären dann die Konsequenzen?
Kann man das überhaupt schon vorher beurteilen und kannst Du jetzt diesen Moment, sollte er je Wirklichkeit werden, überhaupt verhindern? Sicherlich auch nicht in dem Du jedesmal "eine Szene machst" (ich nenne es jetzt einfach mal so, um zu verstärken worauf ich hinaus will). Du kannst sowieso nichts machen, also wozu an diesem Gefühl festhalten. Verdrängen bringt auch nichts, denn je mehr man sich sagt "Ich will und darf so nicht empfinden", desto stärker wird es. Eher eine Art Smalltalk führen "Ach da bist Du ja wieder und kommst zu Besuch, schön dass Du da bist, aber andere (Gefühle) sind auch noch da" und dann etwas tun, was Dich auf andere Gedanken bringt; meistens lassen sich Gefühle schnell durch Musik verändern. Uuuuund etwas, was mir auch sehr geholfen hat, am Anfang aber schwierig ist: Lieber sich etwas für die Liebste einfallen lassen, wenn sie wieder da ist. Kreativ werden, ein Gedicht schreiben, sich mit den Dingen beschäftigen, die schön mit ihr sind. Und sich auf den Moment freuen, wenn sie nach Hause kommt und sie damit überraschen. Dem Problem die Energie entziehen, in dem man nicht mehr darüber nachdenkt, sondern lieber die Energie in die Lösung stecken bzw. in den Moment, der schön ist, also der, wo sie zu Hause ist und nur bei einem selbst. Vielleicht führst Du so auch herbei, dass Deine Freundin schon selber ungeduldiger wird, was Du Dir diesmal wieder ausgedacht hast und möchte früher von den Treffen nach Hause ;-))

Wenn Du gläubig bist, dann kannst Du vielleicht auch versuchen, Deine Probleme abzugeben. Woran auch immer Du glaubst. "Löst das doch bitte für mich, ich genieße es frei zu sein, glücklich zu sein" usw.
Mit "frei" sein meine ich "frei von diesem unguten Gefühl". Darauf Vertrauen, dass man mit Dir nichts Böses vorhat.
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Lupine
Beitrag 24.Jun.2013 - 07:39
Beitrag #23


Suppenköchin
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Hey June.... ( hört sich fast nach einem Lied an (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ),








ZITAT(Jumple @ 22.Jun.2013 - 16:12) *
Ich finde übrigens der Aufschrei nach "Trenn Dich bevor Du noch mehr leidest" (nicht auf irgendwen von hier bezogen, sondern allgemein), oftmals zu früh.
Es heißt doch "in guten wie in schlechten Zeiten" ... dann kann man nicht nach 2,5 Jahren bei der ersten Krise gleich über Trennung nachdenken. Dann reift man ja nie und kann ja auch gar nicht zusammenwachsen.
Es kann ja nicht darum gehen, dass in schlechten Zeiten immer beide leiden müssen. Manchmal erwischt es den einen, dann den anderen. Und was für eine Lösung wäre es schon, wenn man gleichzeitig sagt, es ist aber normal dass man auch andere Menschen anziehend findet. Soll man dann in jeder Beziehung gleich denjenigen verlassen, weil er momentan nicht 100% bei einem ist?

Will damit niemanden angreifen, sind einfach Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen.

Wo ich gerade bei Zeit bin: Ist es nicht oft so, dass Dinge einfach ihre Zeit haben, aber eigentlich nichts auf ewig ist, so gern man das auch möchte? Vielleicht ist die intensive Freundschaft auch nur gerade eine Phase.
Und es gibt ja noch die Partnerin der Kollegin. Wird die nicht ebenso ein Auge drauf haben, dass ihr ihre Partnerin nicht abhanden kommt? Du stehst also vielleicht gar nicht so allein. Solange das Gefühl stimmt, dass Deine Partnerin nicht lügt, auch wenn sie Dir gerade nicht den Gefallen tun kann, den Kontakt komplett abzubrechen (was wohl auch kontraproduktiv wäre zu verlangen).


Ich habe nirgends wirklich herausgelesen, das eine geschrieben hat, das sofort die Trennung das beste wär... Ich finde aber bedenklich , das die beiden sich in der gemeinschaftlichen Gruppe kaum beachte, aber danach sofort Treffen ausmachen. Wirkt etwas komisch .. finde ich....

ZITAT(Lena_O. @ 22.Jun.2013 - 16:58) *
Hey june,

Deine Situation kenne ich von einem verheirateten Heteropaar in meinem Freundeskreis. Da lief das ähnlich ab, bis der Ehemann meiner Freundin sich den "Nebenbuhler" (natürlich auch schon ewig verheiratet) mal zur Brust nahm und ihm klar gemacht hat, dass diese Treffen nicht gehen und er das gefälligst unterlassen soll. Was genau besprochen wurde, weiß ich nicht, aber diese Treffen und Besuche in der Wohnung, wenn der Ehemann nicht zu hause war, gab es nicht mehr.

Wenn Deine Liebste dich vor den Treffen fragt, dann sag das nächste Mal: NEIN, denn ich komme damit nicht klar.
Hast Du ihr gesagt, was dich das an Kraft kostet? Wie reagiert sie darauf?

(SMS nachts nach den Treffen: für mich persönlich ein no go!).

...... Genau.... das ging mir auch durch den Kopf. Also wenn wir das mal auf Hetero-paare übertragen. Wäre das denn in Ordnung ??? Finde ich nicht.....Und die Liebe bei heteros und Lesben oder Schwule...ist für mich die gleiche.. warum denn dann nicht auch eine Liebes-Moral( komisches Wort...finde es aber passend)

ZITAT(june @ 23.Jun.2013 - 17:07) *
Liebe Frauen,



Shark - vielen Dank für deine sehr persönliche Antwort. Den Gedanken, dass sich Vereinbarungen ja auch ändern lassen, je länger man zusammen ist und somit ggf. auch mehr Stabilität hinzugewonnen hat, habe ich einfach noch nicht zulassen wollen. Aber du hast diese Tür für mich als Möglichkeit, es zu akzeptieren, geöffnet. (Wirrer Satz, aber ich lasse ihn jetzt mal einfach so stehen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) )


Findest du wirklich, das jede sich ihr eigenes Süppchen kochen sollte, so wie es ihr grade passt???? Nach dem Motto..Mir ist grad danach, und deshalb ändern wir mal eben unsere Abmachungen. Auch wenn es auf deine Kosten geht.... denn Fakt ist....DU LEIDEST!!!!

ZITAT
Jumple - auch dir vielen Dank! Tja, *wie* kann ich es erreichen, es loszulassen, es (egal) sein zu lassen... Das ist für mich tatsächlich die Frage.


Willst du , das es dir egal ist???? ich bekomme den Eindruck, das du nach einer Lösung suchst, hauptsache sie bleibt bei mir... (nicht bös sein..ist einfach mal mein eindruck (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) )

ZITAT
Lena O - Es kommt für mich nicht in Frage, die "Nebenbuhlerin" zur Brust zu nehmen, da sie einfach meine Kollegin ist. Meine Partnerin weiß sehr wohl, wie ich darunter leide, aber da sie ja keinen Grund für mein Leiden sieht, sieht sie auch keinen Grund, sich nicht mehr mit der anderen Frau zu treffen. Und ein Verbot meinerseits widerspricht all meinen Prinzipien.

Die Nebenbuhlerin mag deine Frau ... und du auch.... die andere kann ja nix dafür das deine Partnerin dich verletzt.welche Abmachungen das andere Paar hat interessiert ja nicht, aber eure Abmachung interessiert

ZITAT
Lucia - Kennengelernt haben wir uns tatsächlich über ein Forum. Das ist eigentlich nicht mein Stil, wir haben uns daher sehr schnell getroffen und saßen Nachmittage lang bei mir auf dem Balkon. Sie hat dann sehr schnell angefangen, mich heftig zu umwerben - und ich (Typ: graue Maus) hatte große Angst vor ihr (Typ: sehr attraktiv), weil ich dachte: Oh man, die ist einfach ein Level zu hoch für mich. - Und vermutlich ist genau das das Hinkebeinchen, was ich mit mir herumschleppe...

Kann es sein ..das du dich nicht als gleichwertig betrachtest, ???? Deine Frau, egal wie attraktiv, hat dich ausgesucht, liebt dich und findet DICH toll.... wo ist dein Selbstbewußtsein ???




ZITAT
Mausi - Ich *hoffe*, es hört auf! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Die Partnerin der Kollegin merkt nix, ich weiß auch nicht, inwiefern sich die beiden tiefergehend austauschen. Wenn wir uns in der Gruppe treffen, auch mit mehreren, ignorieren sich die beiden Turteltäubchen weitestgehend - nur, um sich anschließend dann per SMS zu verabreden. (Schon strange, irgendwie...)

Wie schon geschrieben....ich finde das nicht toll, das hat was Hinterhältiges. Ich hätte dann auch Angst....jaaa..Verlustangst, denn wenn man (frau) liebt.....


Das sind so meine Eindrücke. Ich habe einfach das Gefühl , da stinkt was gewaltig. Ind vielleicht schaffst du es für DICH einzustehen, und ihr zu sagen, das du diese Heimlichkeiten nicht magst....

LG Lupine




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shark
Beitrag 24.Jun.2013 - 09:39
Beitrag #24


Strösenschusselhai
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ZITAT(Lupine @ 24.Jun.2013 - 08:39) *
ZITAT(june @ 23.Jun.2013 - 17:07) *




Shark - vielen Dank für deine sehr persönliche Antwort. Den Gedanken, dass sich Vereinbarungen ja auch ändern lassen, je länger man zusammen ist und somit ggf. auch mehr Stabilität hinzugewonnen hat, habe ich einfach noch nicht zulassen wollen. Aber du hast diese Tür für mich als Möglichkeit, es zu akzeptieren, geöffnet. (Wirrer Satz, aber ich lasse ihn jetzt mal einfach so stehen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) )


Findest du wirklich, das jede sich ihr eigenes Süppchen kochen sollte, so wie es ihr grade passt???? Nach dem Motto..Mir ist grad danach, und deshalb ändern wir mal eben unsere Abmachungen. Auch wenn es auf deine Kosten geht.... denn Fakt ist....DU LEIDEST!!!!




Mir ist wichtig, dass ich da richtig verstanden werde und glücklicherweise June hat mich auch verstanden, aber Du, Lupine, wohl nicht. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Deshalb noch mal zur Erklärung, obgleich ich mich durchaus schon ganz deutlich ausgedrückt hatte:

Ich habe mitnichten davon gesprochen, dass nach dem Motto "Mir ist grad danach" "jede sich ihr eigenes Süppchen kochen sollte, so wie es ihr grade passt" sondern davon, dass gewisse Vereinbarungen im Lauf der Zeit ihre Notwendigkeit verlieren können und ein Paar sie auch wieder außer Kraft setzen kann.

Die Vereinbarung "Wenn Eine von uns eine Andere toll findet, dann trifft sie die nicht mehr allein" (was ja eigentlich nichts Anderes heißt wie: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser") erübrigt sich im Grunde in dem Moment, in dem die Partnerschaft so stabil ist, das Vertrauen in diese so groß ist, dass diese Form der Einflussnahme auf die Dinge nicht mehr nötig ist.

Und ich meine damit nicht das Vertrauen in die Idee, dass es nie passieren könne, dass aus Faszination für eine Andere doch mehr wird (dafür gibt es nun mal keine Gewährleistung), sondern die gemeinsame Überzeugung, dass beide aus Respekt füreinander und für die gemeinsame Beziehung keine solch kontrollierende Einschränkung mehr brauchen, weil sie einander nun wirklich vertrauen.


shark

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pfefferkorn
Beitrag 24.Jun.2013 - 10:12
Beitrag #25


Gut durch
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@june
vielleicht kann eine idee auch sein, darüber nachzudenken, was dich gerade verunsichert - außer der schwärmerei - so nenn ich es jetzt mal - deiner liebsten
es klingt so, als wäret ihr gerade in einer phase, in der es darum geht, nächste schritte gemeinsam zu gehen...und da tauchen ganz plötzlich bei dir diese gefühle von unsicherheit und angst um die bindung auf - klar gibt es dafür einen auslöser - aber was stößt er an?
vielleicht auch deine eigenen gefühle, die nochmehr festzulegen
die situation kommt mir ein bisschen vor wie so eine kleine probe und ich kann dich nur ermutigen geduld zu bewahren mit dir

ich versuche in solchen situationen, wie schon jumple angesprochen hat, ein anderes gefühlsfeld zu aktivieren - also nicht das von angst, verlust und schwarzmalerei, sondern von
"was wir gerne zusammen erleben" - von dankbarkeit für die freiheit, die es in meiner beziehung gibt und die eben auch mal die eine oder andere an ihre schmerzpunkte führt

ich versuche dann bei mir zu bleiben - andere, wie die dritte oder so, miteinzubeziehen, das wäre mir nicht nur peinlich, sondern ich hätte auch das gefühl, dass andere was für mich lösen sollen - und das ist deren aufgabe nicht

sämtliche ideen von "das geht gar nicht" " das würde ich nicht akzeptieren" und so... einwände von außen, die meiner meinung nach pures regelwerk sind - ignoriere ich getrost-
weil ich sonst nur auf den trip komme, ein opfer zu sein ... und das bin ich ja nicht

ich finde es gut, für mich ein bild zu finden, mein herz weit zu halten und nicht kleinkariert und kleinmütig zu werden - und wenn ichs mal bin , über mich freundlich zu lachen -



@ shark
vielen dank für deine persönliche einschätzung - ich finde es sehr bereichernd, wenn eine von sich schreibt und das schätze ich an diesem forum sehr



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Lupine
Beitrag 24.Jun.2013 - 10:21
Beitrag #26


Suppenköchin
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ZITAT
Ich habe mitnichten davon gesprochen, dass nach dem Motto "Mir ist grad danach" "jede sich ihr eigenes Süppchen kochen sollte, so wie es ihr grade passt" sondern davon, dass gewisse Vereinbarungen im Lauf der Zeit ihre Notwendigkeit verlieren können und ein Paar sie auch wieder außer Kraft setzen kann.


das habe ich schon verstanden....vielleicht habe ich mich einfach falsch ausgedrückt...Natürlich fallen manche Sachen weg, wenn eine Beziehung gefestigt ist . Das ist mir klar. Aber ich würde mich nicht gut fühlen, wenn ich wissentlich dem anderen weh tue. Vielleicht bin ich einfach ein fürchterlich moralischer Mensch. (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif)

ZITAT
Die Vereinbarung "Wenn Eine von uns eine Andere toll findet, dann trifft sie die nicht mehr allein" (was ja eigentlich nichts Anderes heißt wie: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser") erübrigt sich im Grunde in dem Moment, in dem die Partnerschaft so stabil ist, das Vertrauen in diese so groß ist, dass diese Form der Einflussnahme auf die Dinge nicht mehr nötig ist.

....hmmmm.... doch warum verletzt es sie denn dann ?? Bin ich da in meinem Denken zu eingeschränkt ??

ZITAT
Und ich meine damit nicht das Vertrauen in die Idee, dass es nie passieren könne, dass aus Faszination für eine Andere doch mehr wird (dafür gibt es nun mal keine Gewährleistung), sondern die gemeinsame Überzeugung, dass beide aus Respekt füreinander und für die gemeinsame Beziehung keine solch kontrollierende Einschränkung mehr brauchen, weil sie einander nun wirklich vertrauen.


Es gibt nirgends eine Gewährleistung. Und darüber sind sich ja irgendwie alle auch klar ( mich eingeschlossen ) Aber June hat eben ein blödes Bauchgefühl dabei, und auf sein Bauchgefühl sollte man ruhig mal hören. Wenn es für beide ok ist, dann ist es ja gut, aber dann hätte june diesen Thread gar nicht eröffnet. Ich will hier nicht zu negativ erscheinen, ich bin ein schrecklich gerechter Mensch (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

LG Lupine
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shark
Beitrag 24.Jun.2013 - 11:07
Beitrag #27


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Danke, dass Du Deine Bedenken auch noch mal aufgedröselt hast, Lupine. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
So kommen wir vielleicht der Sache doch noch näher.

Aaaalso: ich habe June nicht empfohlen, die Vereinbarung mit ihrer Liebsten gegen ihren eigenen Willen über Bord zu werfen.
Das wäre einseitig, zu ihren Lasten und ganz sicher würde das nicht dafür sorgen, dass sie sich besser fühlt.

Aber irgendwo schrieb June, dass es ihr eigentlich darum geht, durch eine "geerdertere" (ich glaub, so hat sie das geschrieben) Haltung besser mit der Situation klarkommen zu können; es ist, so hab ich das verstanden, nicht ihre Absicht, ihre Freundin einzuschränken, sondern sie will ihr vertrauen, kommt aber mit ihren eigenen Gefühlen von Misstrauen und Verlustangst nicht zurecht.
Dazu hat sie den Thread eröffnet, wenn ich das nicht vollkommen falsch aufgefasst habe.

Das von Dir erwähnte "blöde Bauchgefühl" ist unbedingt was, auf das man hören sollte, das find ich auch.
Aber manchmal zeigt es auch auf was ganz Anderes als das, woran man zunächst denkt. Das darf man auch im Blick behalten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Für mich weist das Festhaltenwollen an solchen Vereinbarungen darauf hin, dass das Vertrauen (und dabei ist es erst mal egal, ob das gerechtfertigt ist oder nicht und es geht auch nicht um moralische Bewertung oder sowas) nicht so groß ist wie gedacht.
Darauf hab ich hingewiesen und auf die Möglichkeit, da mal auch bei sich selbst zu schauen und nicht nur auf das Verhalten der Anderen, das Angst auslöst.

Darum hab ich auch so genau beschrieben, wie es mir selbst in einer ähnlichen Situation ergangen ist und was diese Sache bei mir, bei meiner Liebsten und letztlich für uns beide geändert hat.

Du schreibst, du würdest Dich nicht gut fühlen, wenn Du wissentlich Deiner Partnerin weh tätest.
Ich auch nicht.
Aber für mich würde das nicht bedeuten, dass ich deshalb automatisch alles lassen würde, was ihr irgendwie weh tun könnte.
Und das erwarte ich auch von meiner Frau nicht.

Ich kenne Paare, die so miteinander umgehen; und weil das auch noch welche sind, die wahnsinnige Angst, Eifersucht und eine Menge anderer negativer Gefühle als Altlasten aus früheren Beziehungen mit sich rumschleppen, "verbieten" sie sich gegenseitig einen Haufen Sachen mit dem Totschlag-Argument "Mir tut das weh, bitte mach das nicht!"

Er darf nicht nach dem Fußball mit seinen Kollegen was trinken gehen, weil sie mal mit nem Alkoholiker zusammen war und es ihr "weh tut", wenn sie weiß, dass er Alkohol trinkt (er säuft natürlich nicht; es handelt sich um ein, zwei Bierchen einmal die Woche).

Sie darf nicht mit ihren Freundinnen zum Tanzen ausgehen, wenn er nicht dabei ist. Es "tut ihm weh", zu shen, wie sie sich für andere Männer zurecht macht (tut sie natürlich nicht - das ist nur in seinem Kopf so, weil er irgendwann mal ne Freundin hatte, die ihn regelmäßig während ihrer Allein-Disco-Besuche betrogen hat).

Er darf nicht mit den "Männerurlaub" seines Fußballvereins, weil es ihr "weh tut", wenn er nicht mit ihr in den Urlaub fährt.

Sie darf gemeinsame männliche Freunde daheim nicht empfangen, wenn er nicht da ist, weil es ihm "weh tut", wenn sie mit denen lacht und klönt, während er nicht dabei ist.


Das sind jetzt natürlich extreme Zustände, aber letztlich zeugen all diese Vereinabrungen nur von einer Sache: Die zwei trauen einander keinen meter über den Weg. Und weil sie nicht sagen wollen "Ich vertrau Dir nicht!", haben sie sich darauf verlegt, weinerliche "Ich"-Botschaften zu missbrauchen um beim/bei der Anderen das Gefühl zu erzeugen "Ich will ihr/ihm doch nicht weh tun! Wenn es sie/ihn bloß ärgern würde, OK. Aber Schmerz zufügen - das will ich nicht!"

Und dadurch machen beide brav und "freiwillig", was der/die Andere will - und verpassen die Chance, ihre Beziehung mal wirklich anzuschauen und sich einzeln und gemeinsam weiterzuentwickeln.

Was ich mit alldem sagen will:

Manchmal muss auch was wehtun dürfen.
Und manchmal darf oder muss man sogar auch billigend in Kauf nehmen, dass dem/der Anderen was weh tut, das man tut.

Dann nämlich, wenn ansonsten die eigenen Interessen, von denen man weiß, dass sie elementar wichtig sind und dass deren dauerhafte Nichterfüllung eine selbst nichts als todunglücklich machen würde, ganz zu kurz kommen.
Letztlich killt das nämlich auch die Beziehung irgendwann.

Ich hab oft die Erfahrung gemacht, dass ich mich an dem, was mir weh tut, gut weiterentwickeln kann, wenn ich nicht sofort daran gehe, den Auslöser abzustellen, sondern dafür die echte Ursache zu finden versuche.
Die liegt meist bei mir selbst - und nur wenn ich das entdecke, kann ich damit arbeiten.
Für eine "geerdertere Haltung".
Die lässt Ängste nämlich zuverlässiger schwinden als alle Vereinbarungen, die ich mit jemand Anderem jemals treffen könnte.

Ich hoffe, ich hab das jetzt schlüssig erklärt. Bin nämlich dreimal gestört worden und s war ein bisschen mühsam, den roten Faden zu behalten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Grüße

shark





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Peppina
Beitrag 24.Jun.2013 - 11:48
Beitrag #28


Gut durch
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ZITAT(shark @ 24.Jun.2013 - 12:07) *
Danke, dass Du Deine Bedenken auch noch mal aufgedröselt hast, Lupine. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
So kommen wir vielleicht der Sache doch noch näher.

Aaaalso: ich habe June nicht empfohlen, die Vereinbarung mit ihrer Liebsten gegen ihren eigenen Willen über Bord zu werfen.
Das wäre einseitig, zu ihren Lasten und ganz sicher würde das nicht dafür sorgen, dass sie sich besser fühlt.

Aber irgendwo schrieb June, dass es ihr eigentlich darum geht, durch eine "geerdertere" (ich glaub, so hat sie das geschrieben) Haltung besser mit der Situation klarkommen zu können; es ist, so hab ich das verstanden, nicht ihre Absicht, ihre Freundin einzuschränken, sondern sie will ihr vertrauen, kommt aber mit ihren eigenen Gefühlen von Misstrauen und Verlustangst nicht zurecht.
Dazu hat sie den Thread eröffnet, wenn ich das nicht vollkommen falsch aufgefasst habe.

Das von Dir erwähnte "blöde Bauchgefühl" ist unbedingt was, auf das man hören sollte, das find ich auch.
Aber manchmal zeigt es auch auf was ganz Anderes als das, woran man zunächst denkt. Das darf man auch im Blick behalten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) Super geschrieben shark,ich habe dem nichts hinzu zu fügen

Für mich weist das Festhaltenwollen an solchen Vereinbarungen darauf hin, dass das Vertrauen (und dabei ist es erst mal egal, ob das gerechtfertigt ist oder nicht und es geht auch nicht um moralische Bewertung oder sowas) nicht so groß ist wie gedacht.
Darauf hab ich hingewiesen und auf die Möglichkeit, da mal auch bei sich selbst zu schauen und nicht nur auf das Verhalten der Anderen, das Angst auslöst.

Darum hab ich auch so genau beschrieben, wie es mir selbst in einer ähnlichen Situation ergangen ist und was diese Sache bei mir, bei meiner Liebsten und letztlich für uns beide geändert hat.

Du schreibst, du würdest Dich nicht gut fühlen, wenn Du wissentlich Deiner Partnerin weh tätest.
Ich auch nicht.
Aber für mich würde das nicht bedeuten, dass ich deshalb automatisch alles lassen würde, was ihr irgendwie weh tun könnte.
Und das erwarte ich auch von meiner Frau nicht.

Ich kenne Paare, die so miteinander umgehen; und weil das auch noch welche sind, die wahnsinnige Angst, Eifersucht und eine Menge anderer negativer Gefühle als Altlasten aus früheren Beziehungen mit sich rumschleppen, "verbieten" sie sich gegenseitig einen Haufen Sachen mit dem Totschlag-Argument "Mir tut das weh, bitte mach das nicht!"

Er darf nicht nach dem Fußball mit seinen Kollegen was trinken gehen, weil sie mal mit nem Alkoholiker zusammen war und es ihr "weh tut", wenn sie weiß, dass er Alkohol trinkt (er säuft natürlich nicht; es handelt sich um ein, zwei Bierchen einmal die Woche).

Sie darf nicht mit ihren Freundinnen zum Tanzen ausgehen, wenn er nicht dabei ist. Es "tut ihm weh", zu shen, wie sie sich für andere Männer zurecht macht (tut sie natürlich nicht - das ist nur in seinem Kopf so, weil er irgendwann mal ne Freundin hatte, die ihn regelmäßig während ihrer Allein-Disco-Besuche betrogen hat).

Er darf nicht mit den "Männerurlaub" seines Fußballvereins, weil es ihr "weh tut", wenn er nicht mit ihr in den Urlaub fährt.

Sie darf gemeinsame männliche Freunde daheim nicht empfangen, wenn er nicht da ist, weil es ihm "weh tut", wenn sie mit denen lacht und klönt, während er nicht dabei ist.


Das sind jetzt natürlich extreme Zustände, aber letztlich zeugen all diese Vereinabrungen nur von einer Sache: Die zwei trauen einander keinen meter über den Weg. Und weil sie nicht sagen wollen "Ich vertrau Dir nicht!", haben sie sich darauf verlegt, weinerliche "Ich"-Botschaften zu missbrauchen um beim/bei der Anderen das Gefühl zu erzeugen "Ich will ihr/ihm doch nicht weh tun! Wenn es sie/ihn bloß ärgern würde, OK. Aber Schmerz zufügen - das will ich nicht!"

Und dadurch machen beide brav und "freiwillig", was der/die Andere will - und verpassen die Chance, ihre Beziehung mal wirklich anzuschauen und sich einzeln und gemeinsam weiterzuentwickeln.

Was ich mit alldem sagen will:

Manchmal muss auch was wehtun dürfen.
Und manchmal darf oder muss man sogar auch billigend in Kauf nehmen, dass dem/der Anderen was weh tut, das man tut.

Dann nämlich, wenn ansonsten die eigenen Interessen, von denen man weiß, dass sie elementar wichtig sind und dass deren dauerhafte Nichterfüllung eine selbst nichts als todunglücklich machen würde, ganz zu kurz kommen.
Letztlich killt das nämlich auch die Beziehung irgendwann.

Ich hab oft die Erfahrung gemacht, dass ich mich an dem, was mir weh tut, gut weiterentwickeln kann, wenn ich nicht sofort daran gehe, den Auslöser abzustellen, sondern dafür die echte Ursache zu finden versuche.
Die liegt meist bei mir selbst - und nur wenn ich das entdecke, kann ich damit arbeiten.
Für eine "geerdertere Haltung".
Die lässt Ängste nämlich zuverlässiger schwinden als alle Vereinbarungen, die ich mit jemand Anderem jemals treffen könnte.

Ich hoffe, ich hab das jetzt schlüssig erklärt. Bin nämlich dreimal gestört worden und s war ein bisschen mühsam, den roten Faden zu behalten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Grüße

shark

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Lucia Brown
Beitrag 24.Jun.2013 - 12:15
Beitrag #29


- keep it up you go girl -
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ZITAT(june @ 23.Jun.2013 - 16:07) *
Liebe Frauen,


Du fragst so, als könntest du evtl. von der ARt des Kennenlernens Rückschlüsse auf die gegenwärtige Situation ziehen. Das würde mich sehr interessieren, da ich dich ebenfalls für sehr lebenserfahren halte...


Edit: präzisiert


Ich schreibe dir eine PN.

lg

Lucia B.
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Lupine
Beitrag 24.Jun.2013 - 12:58
Beitrag #30


Suppenköchin
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ZITAT(Lucia Brown @ 24.Jun.2013 - 13:15) *
ZITAT(june @ 23.Jun.2013 - 16:07) *
Liebe Frauen,


Du fragst so, als könntest du evtl. von der ARt des Kennenlernens Rückschlüsse auf die gegenwärtige Situation ziehen. Das würde mich sehr interessieren, da ich dich ebenfalls für sehr lebenserfahren halte...


Edit: präzisiert


Ich schreibe dir eine PN.

lg

Lucia B.



Das hätte ich auch gerne gewußt.... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .... hach bin ich neugierig... sorry.. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Lupine

@ shark.....danke für deine Ausführlichkeit, ich habe vielleicht manchmal ein Brett ( ein moralisches) vorm kopf.. (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)
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june
Beitrag 24.Jun.2013 - 15:26
Beitrag #31


Treue Seele
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Wow,

liebe Frauen - habe ich schon geschrieben, dass mich eure Reaktionen überwältigen?!

Nochmals ein herzliches Dankeschön ausdrücklich an alle Schreiberinnen - ihr gebt mir sooo viel Denkfutter, das tut mir im Moment so gut! (Ich habe tatsächlich im Moment so das Gefühl, das, was ich momentan brauchen würde, wäre so etwas wie: gehalten werden von lieben Menschen. Und so fühle ich mich gehalten durch ganz viele unsichtbare gute Geister. Das ist ein sehr schönes Gefühl.)

Am "besten verstanden" fühle ich mich von shark und pfefferkorn.

Bitte nicht missverstehen - alle anderen Schreiberinnen geben mir auch Impulse.
Aber ich habe den thread tatsächlich ein bisschen absichtsvoll formuliert, das wird mir aber jetzt erst immer klarer:

Ich suche tatsächlich Frauen, die durch solche Krisen innerhalb ihrer Beziehung (und auch in sich selbst) gewachsen sind.

Durch eure Impulse haben meine Partnerin und ich gestern nochmals sehr gut miteinander gesprochen und ich sehe immer mehr, dass es genau so ist, wie shark es schildert.

Ich sage: "Du darfst nicht fremdflirten. Das verletzt mich."

Ich meine damit: "Immer, wenn meine bisherigen Partnerinnen fremdgeflirtet haben, ist es schiefgegangen. Dann war unsere Beziehung eigentlich schon vorbei und ich wurde kurze Zeit später verlassen."

Ich durfte einfach bislang noch nicht die Erfahrung machen, dass solche Flirtereien tatsächlich die Kernbeziehung beleben können. Dabei weiß ich, dass meine Partnerin mich liebt. Ich spüre das, sie zeigt es mir. (Und ich weiß leider auch, wie es sich anfühlt, wenn man eben nicht mehr geliebt wird und die Liebe ins Leere läuft...)

Und nochmals: Weder will ich meine Partnerin einsperren noch sie für meine Gefühle verantwortlich machen. Ich will wirklich wachsen, ich habe die ganz feste Absicht dazu. Ich weiß nur noch nicht, wie genau ich das anstellen soll. Aber ich spüre, ich nähere mich. Heute morgen, als ich an die frische Luft gekommen bin, hatte ich so eine merkwürdige Aufbruchsstimmung in mir, die sich irgendwie gut angefühlt hat...
Lucia hat mir dazu ein schönes Bild per pm geschrieben (ich denke, das darf ich ausplaudern).
Sinngemäß meint sie, ich solle meiner äußerlich grauen Maus ein bisschen mehr von meiner inneren Löwin zugestehen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Meine Antwort ist jetzt ein wenig wirr, aber ich hoffe, ich konnte allen Schreiberinnen gerecht werden, so wie ihr mir gerecht werdet.

Zögerlich-hoffnungsvoll,
June

Und anlässlich eines anderen Threads hier: Ich bin so dankbar für dieses Forum. Schon seit ca. 10 Jahren. Gerade jetzt, durch die Diskussion meines Problems, wird mir wieder bewusst, was für eine tolle Arbeit die Strösen, die uns diesen Raum zur Verfügung stellen, leisten. Es ist wirklich ein Ehren-Amt!!! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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shark
Beitrag 24.Jun.2013 - 15:43
Beitrag #32


Strösenschusselhai
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Das find ich unheimlich lieb von Dir, june, dass Du das sagst. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Danke schön für Deine Wertschätzung. Wir machen das aber auch wirklich gern - weil uns das Forum ebenso wertvoll ist wie Dir. Und wir schaffen das auch nur mit den Userinnen. Deshalb geht da auch ein dickes "Danke" zurück an Dich. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)


Ich bin sehr zuversichtlich, dass Ihr beide miteinander einen Weg findet, auf dem Du in Deinem Tempo wachsen kannst und Deine Liebste, ohne sich zu verbiegen, neben Dir gehen und teilhaben kann.
Das verbindet so sehr; das hätte ich selber vorher auch nie gedacht.

Alles Glück für Euch zwei! (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif)


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 24.Jun.2013 - 15:45
Bearbeitungsgrund: Einschub
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junisonne
Beitrag 24.Jun.2013 - 18:34
Beitrag #33


Gut durch
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Das ist ein sehr bemerkenswerter Thread.

Ich habe ihn zu spät entdeckt,...und Wesentliches scheint mir für Junes Situation schon geschrieben. Gern möchte ich aber schreiben, dass ich eine ähnliche Situation, in der ich vor einiger Zeit gesteckt habe, mit Eurer Hilfe vermutlich besser überstanden hätte. (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)

June, Dir und Deiner Freundin wünsche ich das Beste! Es ist eine tolle Einstellung, an dem, was einen im Leben so begegnet, zu wachsen! Alles Gute beim größer werden (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Der Beitrag wurde von junisonne bearbeitet: 24.Jun.2013 - 18:36
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Hortensie
Beitrag 25.Jun.2013 - 11:26
Beitrag #34


"Jeck op Sticker"
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Hallo June,
ich finde es unglaublich mutig von Dir, deine Beziehung zu reflektieren und uns hier durch diesen thread daran teilhaben zu lassen.
Mit meinem posting habe ich mir etwas Zeit gelassen, weil ich es etwas sorgfältiger formulieren möchte und weil das Thema so wichtig finde, dass ein sorgfältiger Umgang damit nicht schadet.
Nach dem ich heute alle Beiträge nochmal durchgelesen habe, möchte ich einen Gedanken hinzufügen, der bisher noch nicht aufgetaucht ist:

Kann es sein, dass deine Partnerin (obwohl - wie Du schriebst - sehr attraktiv) die gelebte Promiskuität auch ein Stück weit als eine Art Selbstbestätigung genutzt hat und ihr diese Form der Selbststätigung in eurer Partnerinnenschaft ein wenig fehlt?

Kann es sein, das an der Sache mit der Kollegin garnicht soviel dran ist und deine Partnerin dies durch einen kleinen Schuss Dramatik (immer so, dass Du es mitbekommen sollst) ein bisschen "anfettet" oder ein Stück weit wichtiger erscheinen lässt, als es wirklich ist?

Ich meine, die SMS muss Sie doch nicht so schreiben dass Du es mitbekommst und warum sieht es unscheinbarer aus, wenn die beiden sich in deiner Gesellschaft treffen?

Auf mich wirkt es ein wenig, wie : Schau, ich bin...., ich kann... Ich mache aber nicht, weil Du mir wichtig bist? Was sagst denn Du dazu?

Das Bild mit der Maus und ihrem inneren Löwen...das find eich einfach wunderbar....

Mal so nebenbei gefragt: Hast Du deiner Liebsten eigenlich schon einen Antrag gemacht?

Herzliche Grüße
H.
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june
Beitrag 25.Jun.2013 - 17:09
Beitrag #35


Treue Seele
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Liebe Hortensie,

danke für deine neuen Gedanken.

Ich antworte mal ausschnittshalber:

ZITAT(Hortensie @ 25.Jun.2013 - 12:26) *
Kann es sein, dass deine Partnerin (obwohl - wie Du schriebst - sehr attraktiv) die gelebte Promiskuität auch ein Stück weit als eine Art Selbstbestätigung genutzt hat und ihr diese Form der Selbststätigung in eurer Partnerinnenschaft ein wenig fehlt?


Das ist mit Sicherheit so! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

ZITAT(Hortensie @ 25.Jun.2013 - 12:26) *
Kann es sein, das an der Sache mit der Kollegin garnicht soviel dran ist und deine Partnerin dies durch einen kleinen Schuss Dramatik (immer so, dass Du es mitbekommen sollst) ein bisschen "anfettet" oder ein Stück weit wichtiger erscheinen lässt, als es wirklich ist?



Hier muss ich leider gestehen, dass ICH diejenige bin, die das Drama aufgeworfen hat: Ich habe sie darauf angesprochen, nachdem meine Intuition zugeschnappt hat (Bspw.: "Sag mal, kann es sein, dass du X attraktiv findest? Sag mal, kann es sein, dass sich das entwickelt hat...?" ... "Warum lachst du?" - "Weil X mir eine witzige SMS geschickt hat...Wir frotzeln..." - "Äh, was schreibt sie denn?" - "Das will ich nicht sagen./Hör auf, mich auszuhorchen." *Schlag in meine Magengrube*)

ZITAT(Hortensie @ 25.Jun.2013 - 12:26) *
Mal so nebenbei gefragt: Hast Du deiner Liebsten eigenlich schon einen Antrag gemacht?


Spannend, wie du darauf kommst... Spannenderweise hat sie mir einen Antrag gemacht, allerdings schon vor längerer Zeit. Wir werden allerdings langsam immer konkreter, einige Pläne werden ernsthaft erwogen, Goldringe sind schon ausgesucht - aber wir brauchen da noch ein wenig Zeit, denke ich. Uns hetzt ja keiner. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Und jetzt muss ich auch erstmal wachsen. Momentan schiebt sich bei mir der Gedanke an X doch immer sehr in den Vordergrund, das will ich erstmal wieder auf ein (für uns beide) erträgliches Maß runterschrauben.

Ab heute sind wir übrigens für drei Nächte getrennt, und was soll ich sagen?! Wir vermissen uns wie Bolle.
(Und gleichzeit erholen wir uns auch von der letzten Zeit, denke ich...)
Jedenfalls halte ich das für ein gutes Zeichen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Seid alle ganz herzlich gegrüßt
June
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june
Beitrag 11.Jul.2013 - 10:58
Beitrag #36


Treue Seele
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Leider doch wieder ich...

Seit gestern zerreißt mich das Thema wieder innerlich.

Ich fühle mich so überfordert...

Vor allem, weil meine Partnerin gesagt hat, dass es wohl immer so sein wird, dass sie andere "Blümelein" interessant findet. Aber dass ich ihr sicherer Heimathafen sei. Und dass sie genau dadurch aber diese Lebensfreude entwickeln kann und andere erotisch anziehend finden kann. (In einer Beziehung fällt ihr das wohl oft schwer, durch die Nähe, sich fallen zu lassen...) - Wir haben noch Erotik, aber teilweise droht sie zu erschlaffen. ...

Ich will ja wachsen.
Aber ich weiß nicht, wie.
Und ich weiß nicht, wohin.
Ich bin nicht so "cool", wie ich gerne wäre.
Ich leide und es reißt mir mein Herz raus.

Ich liebe sie über alles, es gibt objektiv gesehen keine Geschehnisse, es sind alles Dinge im Kopf. Gedankenspiele bei ihr, Gedankenkarussell bei mir.

Tja.
Ihr habt so viele kluge Sachen schon gesagt...
Danach ging es mir etwas besser.
Aber ich musste es hier loswerden, hier hinstellen, dass es mir jetzt wieder schlechter geht.

Traurige, erschöpfte Grüße
June
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Sägefisch
Beitrag 11.Jul.2013 - 13:31
Beitrag #37


Schlaudegen.
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Immerhin liegen die Karten jetzt auf dem Tisch: sie kann ein zentrales Bedürfnis von Dir nicht erfüllen. Wachsen musst Du also nicht in irgendeine Richtung, die sie Dir vorgibt, sondern an der Frage ob genug übrig bleibt, das einen gewissen Verzicht lohnt.
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june
Beitrag 13.Jul.2013 - 13:17
Beitrag #38


Treue Seele
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@Sägefisch: Ja. Damit bringst du es in prägnanter Weise auf den Punkt.
Und vermutlich gibt es dazu tatsächlich nicht mehr zu sagen, sondern es muss einfach weiter nach vorne gelebt werden.
Ich würde mich freuen, wenn wir einfach in ein paar Jahren darüber schmunzeln können.
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shark
Beitrag 13.Jul.2013 - 14:06
Beitrag #39


Strösenschusselhai
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ZITAT(june @ 11.Jul.2013 - 11:58) *
Ich will ja wachsen.
Aber ich weiß nicht, wie.
Und ich weiß nicht, wohin.
Ich bin nicht so "cool", wie ich gerne wäre.
Ich leide und es reißt mir mein Herz raus.

Ich liebe sie über alles, es gibt objektiv gesehen keine Geschehnisse, es sind alles Dinge im Kopf. Gedankenspiele bei ihr, Gedankenkarussell bei mir.


Ach, June.... das tut mir so leid, dass Dir das Herz so schwer ist und die Angst so groß.... (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)

Ich find aber auch, dass das hier ein bisschen "bedrohlich" für Eure Beziehung klingt:


ZITAT(june @ 11.Jul.2013 - 11:58) *
Vor allem, weil meine Partnerin gesagt hat, dass es wohl immer so sein wird, dass sie andere "Blümelein" interessant findet. Aber dass ich ihr sicherer Heimathafen sei. Und dass sie genau dadurch aber diese Lebensfreude entwickeln kann und andere erotisch anziehend finden kann. (In einer Beziehung fällt ihr das wohl oft schwer, durch die Nähe, sich fallen zu lassen...) - Wir haben noch Erotik, aber teilweise droht sie zu erschlaffen. ...

Jedenfalls, wenn ich alles richtig verstanden habe...
Ist es so, dass Deine Liebste in dem Maß, in dem sie Eure Beziehung als Hafen und Dich als feste Größe in ihrem Leben empfindet, ihr erotisches Interesse an Dir verliert, während es sich auf andere "Blümelein" zu richten beginnt?
Dass also ausgerechnet Eure stabile Partnerschaft in ihr eine "Lebensfreude" weckt, aus der heraus sie dann andere Frauen anziehend findet?

Das wär ja wirklich ziemlich fatal für Dich. Denn eine Beziehung zu genießen, die gleichzeitig "schuld" daran ist, dass Deine Partnerin ihre Blicke und Gedanken und ggf. auch tatsächliche Aufmerksamkeit auf andere Frauen richtet, stelle ich mir ziemlich schwierig, weil eben irgendwie "widersrüchlich", vor....

Klar ist erst mal eines: Du musst nicht "cool" sein. Was Andere gut aushalten oder für sich selbst positiv empfinden können, muss für Dich nicht OK sein. Das darfst Du getrost einfach ignorieren. Wichtig sind da nur Deine Empfindungen.
Du bist Du und was Du fühlst, hat aus sich heraus Berechtigung.

Bestimmt magst Du das jetzt auch gar nicht gern hören (und ich mein es auch nicht als Ratschlag), aber vielleicht wirst Du eines Tages feststellen, dass das, was Du willst und brauchst zu dem, was Deine Freundin will und braucht, einfach nicht zusammenpasst.
Nicht, weil eine von Euch im Unrecht wäre oder sich nicht genügend bemühte oder so etwas, sondern einfach, weil eben leider manchmal auch Menschen, die viel füreinander empfinden und viel tun für ihre Beziehung, in ganz wichtigen und entscheidenden Punkten einfach nicht zusammenpassen.

Ich erlebe das gerade bei einem guten Freund. Er ist seit 12 Jahren mit einer Frau zusammen. Die beiden lieben einander sehr und sind immer umeinander bemüht. Das einzige, aber dafür wahnsinnig gewichtige, Problem, das die beiden haben und das in jüngster Zeit eine immer größere Bedeutung gewonnen hat, ist, dass er immer schon gerne Kinder wollte und noch immer will, während sie das für sich lange Jahre offen gelassen hatte und nun zunehmend zu der Überzeugung gelangt, dass sie doch einfach gar keine Kinder haben möchte.

Mein Freund leidet sehr. Darunter, dass er so lange vergeblich gehofft hat und darunter, gerade zu erkennen, dass es in dieser Sache eben keinen Kompromiss gibt.
Er weiß, dass es ihr auch schlecht geht damit und dass sie ihn auch nicht verletzen will, aber klar ist:
Bleibt er bei ihr, wird er nie Vater werden - will er Vater werden, muss er auf sie verzichten.

Es sieht so aus, als trennten die beiden sich demnächst. Weil sie beide wissen, dass eine Beziehung, in der eineR seine/ihre wesentlichen Bedürfnisse/Lebensträume dem/der Anderen "opfern" muss, keine Chance mehr hat, beide glücklich zu machen.

Ich will keine Unke sein, Du weißt das, nicht wahr?
Ich schreib das nur, weil ich denk, dass auch die Idee, dass du NICHT aushalten musst, NICHT "cool" werden oder Deine Vorstellungen von Beziehung in diesem speziellen Punkt aufgeben musst, Raum haben sollte. Auch wenn es schon wehtut, das nur zu denken. ich weiß das....

Ich wünsche Dir einfach, dass Du bei Dir bleiben kannst und dass du nicht versuchst, so zu sein wie sie Dich braucht, damit sie sein kann wie sie ist.

Herzliche Grüße und eine tröstende Umarmung, wenn Du magst


shark




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june
Beitrag 13.Jul.2013 - 15:49
Beitrag #40


Treue Seele
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ZITAT(shark @ 13.Jul.2013 - 15:06) *
Ich wünsche Dir einfach, dass Du bei Dir bleiben kannst und dass du nicht versuchst, so zu sein wie sie Dich braucht, damit sie sein kann wie sie ist.


Liebe shark,

vielen Dank für deine erneut tröstlichen (trotz allem...) Worte und für die Zeit, die du dir für dir unbekannte Personen nimmst. Und vielen Dank für diesen tollen letzten Satz, den ich gern als Sonder-Aphorissima-Beitrag für besondere Fähigkeiten in Seelenberatung vorschlagen möchte.

Du hast alles richtig verstanden. Und ich habe nochmal nachgedacht:

Bei fremden "Blümchen", die ich nie kennen lernen werde, weil es z.B. Arbeitskolleginnen sind, macht mir das nichts aus, wenn sie schwärmt. Oder wenn sie einfach morgens in der Bahn immer die gleiche Frau anlächelt - geschenkt.
(Ich finde, das fällt tatsächlich unter die Kategorie "Kann jedem mal passieren", vor allem in einer längeren Beziehung.)

Bei mir geht es tatsächlich darum, dass ich mit dieser einen Frau Probleme habe, weil sie in unserem Freundeskreis ist und es mich wahnsinnig verletzt, wenn die beiden z.B. direkt hintereinander auf Toilette gehen und dann 20 min. nicht wieder zurück kommen. Oder wenn beide sich stundenlang alleine in der Küche unterhalten und diese "Alleine-sein-Räume" auch bewusst wählen und sich suchen. Oder wenn ich sehe, sie macht sich schick für ein "Date" mit dieser anderen Frau. Oder wenn für mich (egal, ob bei Freunden oder nicht) Stunde um Stunde verrinnt, während die beiden sich ausführlich unterhalten.
Oder wenn sie seit Neuestem ständig auf facebook nachschaut, ob die andere was geschrieben hat (früher fand sie das nämlich doof und kindisch) oder ihre SMS checkt. ...

Ich habe einfach die Hoffnung, dass sich diese konkrete Schwärmerei legt.
Erst dann kann ich für mich weiterträumen. Denn unsere gemeinsamen Träume sind schön und deckungsgleich.

Ich wollte noch sagen: Wir hatten gestern und heute eine wunderschöne Zeit, die mir nochmal gezeigt hat, dass wir uns wirklich gegenseitig lieben.

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Lena_O.
Beitrag 13.Jul.2013 - 16:49
Beitrag #41


Satansbraten
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Hey june,

ich kann leider nicht so toll schreiben wie meine Vorgängerinnen hier, aber ich möchte doch was loswerden, was ich vor Tagen schon hier schrieb:
"no go", was die Verhaltensweise deiner Liebsten in punkto gemeinsamer Bekannten angeht.

Ich stelle mir gerade vor, wie es wäre, wenn du dich ebenso mit einer anderen (nur mal theoretisch) Frau so verhalten würdest. Wie würde deine Freundin drauf reagieren? Ich finds voll doof.

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june
Beitrag 13.Jul.2013 - 17:55
Beitrag #42


Treue Seele
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@Lena: Ja, genau dieses Szenario versuche ich ihr auch "vorzuspielen", aber sie geht nicht darauf ein.

Angeregt durch das neuerliche Hochziehen dieses threads habe ich nochmals mit der Frau geredet, die das ja alles am meisten angeht - mit meiner Partnerin.
Sie sagt, ich solle nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen und hat nochmals sehr einfühlsam versucht, mir zu vermitteln, dass alles gut ist.
Vielleicht muss ich ihr einfach glauben bzw. vertrauen.

Es hat mir trotzdem gut getan, noch einmal darüber zu schreiben und ich danke euch! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Schönen Samstag Abend allen Forendamen,
june

Edit: Tippfehler


Der Beitrag wurde von june bearbeitet: 19.Jul.2013 - 13:01
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Sin
Beitrag 19.Jul.2013 - 06:57
Beitrag #43


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Hey june,

wie offen ihr damit umgeht schafft euch eine Art neue emotionale Nähe.
Ich wünsche dir, dass du trotz der schweren Zeit eine positive emotionale Verbundenheit herstellen kannst.
Freundschaft, Liebe und Geborgenheit solltest du euch erhalten.
Wenn du weißt wie sie ist, dann lass sie so.
Erhalte dir die Position der geborgenen Partnerschaft und treib sie nicht weg.

Sollte sich doch aus irgendwelchen Gründen etwas entwickeln, kannst du das eh nicht aufhalten.
Ich weiß wie schwer das ist. Habe selbst sowas durch und in mir ist damals viel kaputt gegangen.
Klar findet man zu neuer Nähe, einer anderen Art von Vertrauen. Es heilt.
Aber das, was in mir damals kaputt gegangen ist, wird niemals nachwachsen.

Das Problem ist nicht die Anziehung, die Resonanz, das Verliebtsein, nicht einmal die Verstrickung in eine Beziehung. Das Problem ist, was dein Verstand mit all dem macht.

Lg




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june
Beitrag 19.Jul.2013 - 12:58
Beitrag #44


Treue Seele
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ZITAT(Sin @ 19.Jul.2013 - 07:57) *
Das Problem ist nicht die Anziehung, die Resonanz, das Verliebtsein, nicht einmal die Verstrickung in eine Beziehung. Das Problem ist, was dein Verstand mit all dem macht.


Liebe Sin,

wow, danke für diesen Satz - und für deine Antwort (habe dich lange hier nicht mehr gelesen, aber das mag auch an mir liegen! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )

Genau das ist es - mein Verstand ist heimatlos geworden und hat nun Angst vor der unendlichen Weite des Nichts.

In den letzten Tagen haben wir wirklich wieder zueinander gefunden, aber das liegt auch daran, dass momentan einfach kein Treffen mit der anderen Frau ansteht (Ferien sei dank...).

Aber mein Herz blutet schon jetzt (und ich weiß tatsächlich nicht, wie ich es meinem Verstand erklären soll), wenn ich an das nächste Treffen der beiden denke.

Ja, ich will sie so lassen, wie sie ist. Sie soll andere toll finden dürfen und davon Lebensenergie bekommen. Aber muss es ausgerechnet eine Frau aus unserer Clique, aus meinem Job sein?? Ich selbst habe mir sogar schon Mühe gegeben, diese Frau einfach auch sinnlich zu finden - allein, es ist mir überhaupt nicht gelungen und ich habe von diesem bizarren Vorhaben wieder abgelassen.

Wie hast du denn die ähnliche Situation gemeistert?
Seid ihr gemeinsam herausgekommen?

Wir wollen beieinander bleiben, das ist denke ich klar.
Wenn ich ein wenig meinen Verstand und meine Eifersucht einfange und damit arbeite und sie ihre Fantasie im Zaum hält (und aufhört, sich selbst Gelegenheiten zu schaffen, in denen prickelnderweise doch etwas gehen *könnte*), geht es. Denke ich.

June


Edit: Bei nochmaligem Lesen deines Beitrags, Sin, wurde mir klar, dass du vermutlich ihren Verstand (also den meiner Partnerin, nicht meinen) meintest...

Ich wollte nochmal unterstreichen, dass ich wirklich eine tiptop-1-A-Partnerin habe, die ich über alles liebe und dass ich gerade im Moment, also auch durch diese Krise, diese Liebe wieder sehr stark spüre. - Ich hoffe, wir haben den Zenit überschritten.

Der Beitrag wurde von june bearbeitet: 19.Jul.2013 - 13:04
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Sin
Beitrag 21.Jul.2013 - 17:56
Beitrag #45


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Liebe june,

ich meinte durchaus Deinen Verstand.

Wir sind leider nicht zusammen aus dieser Krise heraus getreten. Ich war noch nicht so weit.
Erst durch intensive Reflexion könnte ich heute sagen, dass ich es heute schaffen würde.

Darf ich fragen, woher diese Angst kommt?
Diese Unruhe?

Ich habe immer gespürt, wenn was nicht stimmte.
Und ich hab dann immer nachgedacht, woher das Gefühl kommt und in welchem inhaltlichen Kontext das steht.
Gehört es allein zu mir und meinen Erfahrungen oder gehört es wirklich in den Zusammenhang meine Frau und deren Freundin...

Lg
Sin
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june
Beitrag 21.Jul.2013 - 18:59
Beitrag #46


Treue Seele
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@sin: Naja, meine Angst und Unruhe kommen daher, dass ich eben schon häufiger verlassen wurde...
Und ich denke, so etwas prägt einen entscheidend mit.
Und meine Partnerin ist eben ein sehr sinnenfroher Mensch, der früher durchaus auch kein Kind von Traurigkeit war. (Also vor unserer Beziehung.) Ich will ihr ja auch nicht ihre Lebensfreude eindämmen... Hier bin ich also in einer Zwickmühle mit mir selbst.

Was würdest du heute anders machen? Kannst du das beschreiben?

Einen schönen Sommersonntag!
June
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Sin
Beitrag 21.Jul.2013 - 22:07
Beitrag #47


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Hey!

Ich würde nicht mehr jedes Kopfkino Preis geben (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
Nicht mehr jeden Mist, den mir meine Phantasie entstehen lässt ernst nehmen und ihn meiner Partnerin nicht mehr ungefiltert vor die Füße kippen.
Wie gesagt, ich würde überlegen, in welchem Kontext was steht.
Die andere so sein lassen wie sie ist. Das schafft Zufriedenheit. Und das Verbindlichkeit.

"Lass zu, dass dein Geist aufhört, Informationen zu sammeln, aufhört, sich die Zukunft auszumalen, aufhört, Überlebensstrategien zu entwickeln." Das ist was ich tue. Ich denke keine Geschichten mehr. Ich plane nicht mehr als nötig.

"Wir hängen an dem Aberglauben, dass wir Angst oder Panik nicht aushalten können und wir verwenden viel Energie darauf, diese Gefühle unter Kontrolle zu halten. Doch manchmal im Dunkel der Nacht oder bei unvorhersehbaren Ereignissen wird uns klar, wie fadenscheinig diese Barrikadierungen sind." Gefühle sind da, man muss sie annehmen und frei lassen. Dann gehen sie weg. Je mehr man drüber redet, sie zerpflückt, desto mehr Raum nehmen sie ein.

Ich kenne diese Panik selbst von früher.
Ich habe auch früher überlegt, ob ich all dies fühlen darf. Oder ob ich dramatisiere.
Und überreagiere. Hm - die Antwort auf beide Fragen war:ja!
Hab für mich gelernt zu filtern.

June,
seid ihr beide beieinander angekommen, kann eurer Verbindung nichts passieren.
Suche nicht nach Fehlern, nach Dingen, die nicht da sind.


Sei einfach wachsam und schätze, was ihr habt.

Lg
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june
Beitrag 22.Jul.2013 - 10:01
Beitrag #48


Treue Seele
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@Sin: Vielen Dank für die persönlichen Worte. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
I'm gonna try! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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Rafaella
Beitrag 22.Jul.2013 - 15:05
Beitrag #49


Freies Vögelchen
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ZITAT(Sin @ 21.Jul.2013 - 23:07) *
Hey!

Ich würde nicht mehr jedes Kopfkino Preis geben (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
Nicht mehr jeden Mist, den mir meine Phantasie entstehen lässt ernst nehmen und ihn meiner Partnerin nicht mehr ungefiltert vor die Füße kippen.
Wie gesagt, ich würde überlegen, in welchem Kontext was steht.
Die andere so sein lassen wie sie ist. Das schafft Zufriedenheit. Und das Verbindlichkeit.

"Lass zu, dass dein Geist aufhört, Informationen zu sammeln, aufhört, sich die Zukunft auszumalen, aufhört, Überlebensstrategien zu entwickeln." Das ist was ich tue. Ich denke keine Geschichten mehr. Ich plane nicht mehr als nötig.

"Wir hängen an dem Aberglauben, dass wir Angst oder Panik nicht aushalten können und wir verwenden viel Energie darauf, diese Gefühle unter Kontrolle zu halten. Doch manchmal im Dunkel der Nacht oder bei unvorhersehbaren Ereignissen wird uns klar, wie fadenscheinig diese Barrikadierungen sind." Gefühle sind da, man muss sie annehmen und frei lassen. Dann gehen sie weg. Je mehr man drüber redet, sie zerpflückt, desto mehr Raum nehmen sie ein.

Ich kenne diese Panik selbst von früher.
Ich habe auch früher überlegt, ob ich all dies fühlen darf. Oder ob ich dramatisiere.
Und überreagiere. Hm - die Antwort auf beide Fragen war:ja!
Hab für mich gelernt zu filtern.

June,
seid ihr beide beieinander angekommen, kann eurer Verbindung nichts passieren.
Suche nicht nach Fehlern, nach Dingen, die nicht da sind.


Sei einfach wachsam und schätze, was ihr habt.

Lg

Liebe sin - das sind sehr schöne Worte, die wahrhaft weise sind. Frage: sind die Sätze, die am Anfang ein Gänsefüßchen haben, Zitate? Das meine ich - Kopfkino! (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) - nicht kontrollierend, sondern wirklich wohlwollend interessiert. Wenn sie deiner Feder entstammen, chapeau!!!! , wenn sie zitiert sind, wo könnte ich sie finden? glg
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Jumple
Beitrag 22.Jul.2013 - 15:22
Beitrag #50


Fürstin Pückler
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Wollte ich auch schon fragen woher die schönen Zitate sind oder ob es frei wiedergegeben wurde.
Anyway, toller Beitrag :-)
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Sin
Beitrag 22.Jul.2013 - 22:18
Beitrag #51


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Das sind sinngemäß Worte von Gangaji.
Ich habe mich damit befreit von meinem Kopfkino...

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Pirola
Beitrag 23.Jul.2013 - 14:55
Beitrag #52


Bekennende Urlesbe
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Vielleicht kannst Du gar nichts damit anfangen ( oder es wurde schon erwähnt und ich habe es übersehen ), June , aber beim Lesen der letzten Beiträge dachte ich ,
wie sehr Du Dich erniedrigst und um Deine Partnerin bangst und dass es auch immer subtil entstandene
Rollen in Beziehungen gibt , die anzuzweifeln und vielleicht auch mal zu vertauschen oder aufzuheben , ganz hilfreich sein könnte.
In Deiner ständigen Angst , Deine Freundin zu verlieren , würdest Du nie auf die Idee kommen , dass es auch andere Frauen
für Dich geben könnte . Aber auch Du bist nur eine Menschin mit veränderlichen Gefühlen , mit einem Gegenpol zur treuen
Gesinnung Deiner Partnerin gegenüber .Ich könnte es mir vorstellen , dass jene aus allen Wolken fallen würde, wenn
auf einmal Du Interesse an einer anderen bekunden würdest . Vielleicht hilft es , einfach nur mal den Gedanken zuzulassen .
Auch Dir stände es ja zu, vom sicheren Heimathafen aus andere schnuckelige Schiffchen vorbeigondeln zu sehen und mal zu winken .
Du könntest dies auch deutlich zeigen und den Spiess mal umdrehen .
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Sin
Beitrag 23.Jul.2013 - 22:18
Beitrag #53


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Das ist ja absolut ein No-Go.

Wieso sollte june sich auf so ein Spiel einlassen?
Das macht doch alles nur schlimmer?! O___O

Derartige Machtspiele finde ich derart daneben und unreif.
Oder warum sollte sie jetzt Selbstbestätigung in einem anderen Menschen finden?

Das ist die Suche einer Süchtigen, der niemals bewusst sein kann, wonach ihr wirklich ist. Absoluter Selbstverrat.
Tut man sowas aus Liebe? Einfach mal Marktwert testen und alles ist gut?

Ich finde nicht, dass sich june erniedrigt.
Sie fühlt einfach... Und das darf sie doch?!

Bin entsetzt...


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june
Beitrag 23.Jul.2013 - 22:22
Beitrag #54


Treue Seele
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*sind jetzt erstmal zwei Wochen im Urlaub*
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Jumple
Beitrag 23.Jul.2013 - 22:57
Beitrag #55


Fürstin Pückler
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Sehe ich genauso. Das ist nur ein Spiel, das sicher nicht das bringen kann, was sie sich wünscht.
Es ist doch gut, an sich arbeiten zu wollen. Auch wenn es das bequemste wäre, die Freundin würde einfach aufhören die andere zu treffen.
Problem weg, aber nicht gelöst.
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Tammy93
Beitrag 27.Jul.2013 - 22:35
Beitrag #56


Vorkosterin
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Hey, ich hab mich hier angemeldet, weil ich ziemlich das gleiche problem habe. Nur ist das "Objekt der Begierde" die beste freundin meiner Partnerin. Ich kann dir sagen das es 4 jahre gut geht. ich denke man kann ziemlich lange mit so einer "Konkurrentin"leben . ich kann dir aber auch sagen das es unglücklich macht. bei meiner freundin rede ich gegen wände da sie mir gesagt hat das es ihr leid tut aber sie würde sich im falle des falles für ihre beste freundin entscheiden. ich weiß nicht wie lange ich mich noch ablenken kann. aber nun zu dir. rede mit ihr. frag sie ob sie es so toll fände wenn du dich so verhalten würdest. und bitte sie das mit den 2 dates zu lassen. das als date zu bezeichnen sagt doch schon alles. sag ihr das du angst hast das es sich zu mehr entwickelt wenn sie sich jetzt schon wie frisch verliebte verhalten. es tut mir leid ich kann dir keinen neutralen rat geben. du solltest offen mit ihr reden und vielleicht gemeinsam eure beziehung überdenken. ich persönlich denke das wenn man immer kontakt zu personen aufnimmt von denen man sich angezogen fühlt dann fehlt einem etwas in der beziehung was man sich anderswo holt. natürlich ist eine beziehung nach ein paar jahren nicht mehr so aufregend wie am anfang und ich weiß auch das eine beziehung nicht so prikelnd ist wie eine affäre aber manchmal muss man abstriche machen und du solltest sie fragen ob sie bereit ist für eure beziehung abstriche zu machen.
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Deirdre
Beitrag 28.Jul.2013 - 16:11
Beitrag #57


Satansbraten
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Ich fände es gut, wenn Deine Freundin/ die anziehende Kollegin Euren Beziehungsstatus insoweit respektieren würden, dass Ihr öffentlich als gut funktionierendes Paar gelten könnt (z.B. kein stundenlanges Verziehen in Küchen während Parties), und dass Eure nächtliche Privatsphäre gewahrt bleibt (keine nächtlichen SMS).

Dass es überhaupt Anziehung und Gesprächlust bezüglich Personen außerhalb der Beziehung gibt, finde ich persönlich sehr normal, und es würde mich sehr stören, wenn ich dafür keinen Raum fände. Es ist mir zwar klar, dass es Menschen gibt, die so etwas als Alarmsignal betrachten, aber wenn jemand gerne viele Kontakte (aber nicht viele Beziehungen, oder aber sogar auch das) hat, sollte dieser Jemand sich den Raum dafür schaffen und sichern. Ebenso, wie Eifersucht und Kummer sich Raum nehmen dürfen und müssen.

Respekt füreinander, auch für das jeweilige So-Sein, finde ich entscheidend.
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june
Beitrag 17.Oct.2013 - 17:12
Beitrag #58


Treue Seele
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Update

Liebe Frauen,

und wieder einmal beschäftigt mich dieses Thema.

Vor zwei Wochen haben die beiden sich wieder einmal getroffen und meine Partnerin hat meiner Kollegin ihre Gefühle gestanden. Und, oh Wunder: Meine Kollegin und Cliquen-Freundin empfindet für meine Partnerin genauso! Sie fühlen sich zueinander hingezogen, finden sich erotisch, was auch immer. Nichts von Bedeutung, aber beide sagen, wenn sie solo wären, hätten sie es versucht miteinander.

So. Break.

Wenn ich jetzt mit Erich Fromm die "Liebe im Modus des Seins" zelebrieren könnte, würde ich sagen: Wie schön für meine Partnerin. Da hat sie, die so introvertiert ist und selbst kaum Freunde hat, mal einen Menschen gefunden, der sie bereichert, ihr Lebensenergie gibt. Und für meine Kollegin ist das ja auch schön. (Sie versucht seit ca. einem Jahr mit ihrer Partnerin ein Kind zu bekommen, es klappt aber nicht - da ist sie für Abwechslung sicher auch dankbar. Und wer genießt es nicht, ein wenig leicht zu flirten?)
Und meine Beziehung wird dadurch gar nicht beschnitten/berührt, denn meine Partnerin liebt mich ja. Und sie will bei mir bleiben. Sie will mich heiraten. Sie liebt mich.

Alles ist so schön. Alles könnte so schön sein.

Stattdessen ist da dieses nagende Tierchen Eifersucht.
Und meine Partnerin versteht nicht, warum. Denn objektiv gesehen gibt es ja keinen Grund.

Ich habe mir ein Herz gefasst und mit meiner Kollegin gesprochen. Ihr erklärt, dass die Treffen meiner Partnerin mit ihr für mich "eine sportliche Herausforderung" darstellen und dass ich mich aus der gemeinsamen Clique erstmal zurückziehen möchte. Sie hat daraufhin sehr lapidar mit einem "ok" reagiert und gesagt, dass ihre Ehefrau ihre große Liebe sei.

Mit ihrer Partnerin darf ich übrigens nicht über diese Flirterei sprechen - was ich nicht ganz verstehe. Schließlich ist es doch so ganz ohne Bedeutung. Aber ich soll eben nichts aufbauschen.

Meine Partnerin und sie haben weiterhin Kontakt, der nun aber hinter meinem Rücken stattfindet, da ich durch meine Eifersucht sehr anstrengend bin. (Wir haben uns in der ersten Woche nach diesem Geständnis fast getrennt, erst seit einer Woche finden wir wieder zueinander.) Sie wollen sich auch weiter daten. Schließlich trinken sie ja nur Kaffee miteinander, gehen spazieren... Der Rest ist Kopfkino.

Wie schaffe ich es, mich entspannt zurückzulehnen und es den beiden zu gönnen? Einfach nur zu gönnen?
Meditation? Achtsamkeit? Buddhismus? Erleuchtung?

Wäre es nicht meine Kollegin/wäre die Frau nicht in unserem gemeinsamen Freundeskreis, es würde mich nicht tangieren.
Aber so - bringt es mich um.

Müde gekämpfte Grüße
June

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junisonne
Beitrag 17.Oct.2013 - 18:19
Beitrag #59


Gut durch
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Ach June,

das tut mir leid (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)

Es ist eine doofe Situation. Ich weiß auch nich, ob es hilft, wenn ich schreibe, dass ich vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation gesteckt habe. Nur war ich Single, sie war liiert...und ist es immer noch!

Es fing mit einer Freundschaft an und irgendwann waren wir uns darüber klar, dass da mehr war. Dieser Impuls ging klar von ihr aus...irgendwann hat es mich auch erwischt.

Wir sind aus meiner Sicht sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgegangen. Auch ihre Partnerin war eifersüchtig, hat unsere Treffen aber respektiert. Wir waren beide überzeugt, dass da nicht mehr daraus wird, weil wir ja alles kontrollieren wollten. (keine geheimen Treffen, keine Körperlichkeiten...)

Aber irgendwann ging das nicht mehr....ich schreibe jetzt keine Details...wir sind nach wie vor befreundet, haben beide sehr unter dieser Konstellation gelitten...und irgendwie tun wir das wohl noch. Die Freundschaft scheint/schien uns wichtiger. Aber es holpert.

Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, dann würde ich beim Aufkommen von intensiveren Gefühlen eine Kontaktpause einlegen. Aber hätte, wenn und aber...es ist eben auch der Reiz da...der Kick...was auch immer.

Du wirst diese Zeilen nicht gerne lesen. Es kann ja auch bei euch ganz anders sein. Kannst Du Dir vorstellen, mit Deiner Partnerin eine Mediation zu machen? Vielleicht kommt es bei ihr gar nicht an, wie sehr Du leidest und Dich quälst.

Ein Hilfsmittel gegen Eifersucht habe ich leider nicht, hätte aber auch gern eins. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Alles Gute für Dich!
Junisonne

Der Beitrag wurde von junisonne bearbeitet: 17.Oct.2013 - 18:20
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leslie
Beitrag 17.Oct.2013 - 19:11
Beitrag #60


Miau
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Oh, June,
habe gerade erst diesen Thread entdeckt und zugegebenermaßen nicht alles gelesen - aber Dein letzter Post lässt mich wirklich sehr schlucken...

Du kennst ja meine Geschichte - aber die Deine finde ich um Längen bedenklicher, muss ich sagen.
Wobei ich ja dabei in der Rolle Deiner Partnerin stecke und meine Frau in Deiner Rolle.... also genau umgekehrt...
Dennoch - ich würde nicht, ich könnte nicht... ich weiß noch nichtmal, ob ich wirklich wollte... also bis zum Äußersten gehen....
Ich habe (wir sind da gerade im Umbruch, hab´ da ja auch ´nen Thread zu) meiner Frau wirklich viel zugemutet, ich weiß nicht, ob ich es ausgehalten hätte, wenn sie das mit mir so gemacht hätte...
Zwischen meiner Nachbarin und mir ist nie was gelaufen und wird nie was laufen - aber allein die Tatsache, dass ich stärkere Gefühle für sie entwickelt habe, als ich es in einer festen Beziehung sollte, hätte mich, wenn es meine Frau gewesen wäre, sehr zum Zweifeln gebracht und über Trennung nachdenken lassen.
Und ja, wir hatten schwierige Zeiten.... wir haben viel geredet, geweint... alles nicht schön...
Natürlich sind Gefühle etwas, das man nicht wirklich steuern kann. Aber es tut verdammt weh, dem Menschen, den man liebt, wehzutun, und dann ist da noch jemand, für den man Gefühle hat. Das ist einfach richtig gemein, denn man will ja niemanden verletzen und tut es unweigerlich trotzdem - am Ende sogar beiden, so wie jetzt bei mir gelaufen...
Ich finde es absolut legitim und völlig verständlich, dass die Partnerin eifersüchtig ist, wenn frau eine andere "Flamme" hat. Ich kann auch sehr gut verstehen, wenn das ein Trennungsgrund ist.
Ich habe riesiges Glück, dass meine Frau - obwohl sie sehr gelitten hat - zu mir gehalten hat und an mich geglaubt hat. Und ja, ich habe ihr sehr weh getan - was wiederum auch mir sehr weh getan hat... (Und das, wie gesagt, obwohl nie was zwischen mir und meiner Nachbarin passiert ist.... aber allein die Tatsache, dass da tiefergehende Gefühle vorhanden sind, kann auch schon sehr verletzend sein....)

Und bevor ich weiter wirres Zeug quatsche, füttere ich lieber erstmal die Katzen...

LG, Leslie
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Deirdre
Beitrag 17.Oct.2013 - 19:11
Beitrag #61


Satansbraten
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Liebe June,

ja, Eifersucht ist ein schwieriges Thema. Auch für mich, zum Beispiel.

Aber ich kann mir nicht helfen, von den Beiden finde ich es recht brutal, ihren gemeinsamen Weg auf eine Weise weiterzugehen, die Dich so belastet, der schwanger werden wollenden großen Liebe gar nicht mitgeteilt werden soll, und damit beide Hauptbeziehungen stark beeinträchtigt.

Sogar, wenn ich mir vorstelle, mich darüber zu ärgern, selbst von einer eifersüchtigen Freundin in meinen Aktivitäten eingeschränkt zu werden ... wenn es kribbelt und gegenseitige Geständnisse folgen, ist auch aus dieser Perspektive für mich eine Grenze überschritten.
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Jumple
Beitrag 17.Oct.2013 - 21:22
Beitrag #62


Fürstin Pückler
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Das hört sich echt nicht toll an, was Du da schreibst (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)
Wenn ich das lese bestätigt es mich umso mehr, dass es nur richtig ist, dass ich, die ich mich ja auch trotz Beziehung in eine andere verguckte, den Kontakt zu dieser Frau komplett abgebrochen habe und auch nicht mehr aufnehmen werde!
Alles Leiden aus Sehnsucht, Verlangen usw. ist nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den ich empfand, als ich sah wie sehr ich meine Partnerin verletzte. Es ist schlimmer als selbst verletzt zu werden.

"Nur ein für andere gelebtes Leben ist lebenswert."
~ Albert Einstein

Natürlich soll man das eigene Wohl nie vergessen; aber was nützt ein Leben, in welchem man all seine Bedürfnisse befriedigt, wenn man am Ende allein dasteht?
Das schönste ist doch, andere glücklich zu machen, Gutes zu tun, .... !

Tja, aber die Erfahrung muss sie selber machen. Natürlich kann man einen Menschen nicht für sich allein beanspruchen und es gibt auch andere Kulturen, die die monogame Einstellung als altmodisch und einschränkend und krankmachend empfinden. Andererseits haben wir nichts anderes gelernt, als dass es einen verletzt, wenn man selbst nicht die Person sein kann, die die geliebte Person zum Augenblicke glücklich macht.

Ich kann Dir nichts weiter raten, als Vertrauen zu haben. In Deinen Weg. Ob mit oder ohne sie.
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june
Beitrag 17.Oct.2013 - 22:09
Beitrag #63


Treue Seele
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Liebe Frauen,

ich danke euch für eure teilnehmenden, weisen, ratlosen Worte.
Vor allem danke ich euch, dass ihr nicht einfach draufhaut und sagt, ich solle Schluss machen.
Denn das ist ja genau das, was ich eben nicht möchte - ich liebe meine Partnerin ja und ich bin mir sicher, sie liebt mich auch.
(Gleichzeitig würde ich jeder Freundin, die so leidet wie ich unter der Situation, vermutlich genau das raten... Weiterzuziehen...)

Danke, dass ihr schreibt, dass ihr vor lauter Verwirrung erstmal Katzen füttern geht; danke, dass ihr von ähnlichen Situationen berichtet. Das tut mir unendlich wohl, weil es hilft, das Ganze in einen Gesamtkontext lesbischer Erfahrungswelten zu stellen und nicht als dramatisches Einzelschicksal zu sehen. (Immerhin ist meine Rivalin nicht meine beste Freundin, ich glaube, nur das könnte es noch "toppen" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )

ZITAT(Jumple @ 17.Oct.2013 - 22:22) *
Das schönste ist doch, andere glücklich zu machen, Gutes zu tun, .... !


Ja. Das Problem oder moralische Dilemma/Zwickmühle an der Sache ist halt, dass eine von uns leidet: Entweder sie, weil sie auf ihre Flamme verzichtet (und ich bin mir sicher - darunter würde ich dann auch leiden!) oder ich, weil ich meinen Egoismus, meine narzisstische Kränkung, dass eben nicht nur ich begehrenswert für sie bin, irgendwie verarbeiten muss.

Tja.

Ich danke euch, dass ihr mich wahr-nehmt. Es tut mir einfach gut! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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Rafaella
Beitrag 17.Oct.2013 - 22:16
Beitrag #64


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Ganz ehrlich, bei aller Autonomie, Respekt und Nicht-Besitzen-Wollen: wenn ich mir vorstelle, meine Liebste würde mir explizit sagen, sie und xx fühlen sich erotisch voneinander angezogen und darüber hinaus, würden es auch ausleben, nur nicht bis zum "Letzten" (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) ...ich würde austicken, mit Sachen schmeißen, rumbrüllen. Ganz sicher. Ob trennen - weiß ich nicht, kommt darauf an - aber auf jeden Fall mit dem Gedanken mehr als spielen. Ganz sicher. Du hast mein volles Mitgefühl und Respekt für deine respektvolle Haltung ihr gegenüber.
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pfefferkorn
Beitrag 18.Oct.2013 - 08:58
Beitrag #65


Gut durch
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liebe june, das ist eine schwierige situation -

und was meiner meinung nach gar nicht geht, ist dass dir irgendjemand sagt, mit wem du über irgendetwas reden "darfst" oder nicht -
du bist berechtigt mit wem auch immer über deine belange zu reden ... ich finde den aufruf zum geheimhalten nicht zulässig

und mit so einem aufruf wird meiner ansicht nach klar, dass da eben was nicht offen ist -

deshalb ist das was gesagt wird... alles nicht so wild.... und das, was gelebt wird ... nicht zueinander passend - und das löst unsicherheit aus
so würde es mir jedenfalls gehen

ich wünsche dir gelassenheit und dass du dich gut um deine belange kümmern kannst - und nicht soviel um die beziehung kreist... sondern vielleicht was
anderes findest, was gerade mal dein interesse binden kann
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june
Beitrag 18.Oct.2013 - 09:19
Beitrag #66


Treue Seele
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Schlappe Morgengrüße...

Nunja, ich lenke mich ab, so gut es geht.

Was ich traurig finde ist, dass ich mich nun von gemeinsamen Cliquen-Aktivitäten zurückgezogen habe und mich dadurch selbst beschneide. Morgen Abend feiert eine gemeinsame Freundin Geburtstag. Meine Partnerin und ich gehen nun beide nicht dorthin - gut, wir feiern am selben Abend den Geburtstag ihrer Mutter nach, haben also eine "Ausrede" - aber wie soll es weitergehen? Die nächste Einweihungsparty, Silvester, Geburtstage... stehen an.

Mein Angebot an meine Partnerin und ihren Schwarm war/ist: "Ich ziehe mich aus der gemeinsamen Clique zurück, damit ihr ungestört flirten könnt." (Meine Partnerin hat es nämlich genervt, dass ich sie immer "beobachtet" habe. Habe ich auch! Aus Eifersucht! - Ausgeflippt, wie Rafaella meint, bin ich zwar nicht, aber indem ich immer wieder das Gespräch auf dieses Thema bringe, bringe ich meine Partnerin zur Weißglut. Ich selbst bleibe ruhig, sage auch nichts, was ich später bereue, sondern bleibe sehr bei mir, versuche, meine Probleme und Bedürfnisse zu artikulieren, ohne verletzend zu sein oder Aussagen später wieder zurücknehmen zu müssen - leider im Unterschied zu ihr...)

Ich habe nach wie vor das Gefühl, dass diese Belastungsprobe ungeahntes Potenzial für mich in sich birgt, dass ich wachsen kann, aber manchmal frage ich mich einfach, ob ich diese Energie aufbringen kann.

Gestern am Telefon meinte meine Partnerin mit einem Seitenhieb zu mir, dass ich ihr die wenigen Freundschaften, die sie hat, ja kaputt machen würde - was völlig absurd ist, da ich nie irgendeine Freundschaft von ihr anzweifeln würde - außer diese mit meiner Kollegin, weil sie eben so schwer für mich auszuhalten ist...

Ihr merkt - ich drehe mich im Kreis.
Gleichzeitig lese ich Bücher über das Thema, z.B. Verena Kast - Neid und Eifersucht oder Rolf Merkle - Eifersucht. Beide vertreten mehr oder weniger die These, dass Eifersucht eigentlich nur ein Zeichen für mangelndes Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl sei. - Ich hatte eigentlich ein positives Bild von mir, dass ich in mir ruhe und mit mir zufrieden bin. Dieses Bild wird durch die "erotische Bedrohung" von außen nun aber erheblich erschüttert.

Gleich gehe ich aber erstmal mit einer Freundin wandern. Das wird mir gut tun.
Und es tut so unendlich gut, im Forum zu schreiben.

Viele Grüße
abermals
June
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pfefferkorn
Beitrag 18.Oct.2013 - 11:33
Beitrag #67


Gut durch
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liebe june,

ich überlege gerade - bzw. schon seit heute morgen - ob ich den eindruck habe, dass du eifersüchtig bist - und ich hab eher das gefühl, dass du dich unsicher und deine beziehung bedroht siehst - das fühlt sich für mich anders an...wenn du verstehst was ich meine...

dein freundliches angebot, dich zurückzuziehen, damit sich die damen beim flirten nicht gestört fühlen .... finde ich erstmal "edel" , aber irgendwie auch blöd -
ich persönlich lebe nicht monogam, und für mich ist völlig klar, dass ich nicht vor anderen mit anderen flirte - und schon garnicht erwarte ich, dass meine partnerin das toll findet... und sich diskret aus dem staub macht, damit ich mich "frei" fühlen kann -

es gibt meiner ansicht nach einen "schutzraum", den ein paar hat und auch braucht - wenn ich als paar wahrgenommen werden will, dann gehe ich als paar auf eine party und verhalte mich auch so... ich kann mit anderen scherzen und mich unterhalten, aber sobald das eine andere ausschließt und sich so eine art "glocke von vertrautheit" um zwei legt... ist das meiner ansicht nach zu intim für die öffentlichkeit - das verletzt mich, wenn ich den eindruck habe, ich störe, wenn ich meine liebste auf einer party mit anderen sprechen sehe

ich finde es gut, dass du wandern gehst und ich denke, es ist eine probesituation - letztlich bin ich gespannt, wie die beiden anderen das für sich lösen - ich glaube nämlich nicht, dass du das problem auf dem ganzen feld bist - ich glaube, dass du sicher unbequem dabei bist für deine partnerin, aber auch eine gute fläche, um ihre eigenen ambivalenzen "loszuwerden" -
das ist nicht so einfach, mehrere menschen erotisch anziehend zu finden und genau zu definieren, welche den welchen raum haben soll, das ist nicht so einfach eine haltung zu finden, wie ich selbst damit umgehe und das für andere verträglich gestalte - das ist es natürlich leichter, darüber genervt zu sein, dass meine liebste mich beim flirten "stört", als sich damit zu beschäftigen, dass so ein flirt in der "öffentlichkeit" ja auch eine außenwirkung hat -


insofern ist es gut, wenn du jetzt einfach deinen kram machst und weiter mit deiner angst umgehst und sie kennenlernst

ich wünsche dir ein frohes wochenende!

p
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Jumple
Beitrag 18.Oct.2013 - 13:36
Beitrag #68


Fürstin Pückler
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Hallo june,

hast Du schon einmal etwas vom Gesetz der Resonanz gehört? Das besagt, dass man alles, woran man denkt, bekommt, mal früher, mal später. Da jeder Gedanke, verbunden mit einem Gefühl, eine besondere Schwingung aussendet, und alles was ebenso gepolt ist wie unser Gedanke + das Gefühl, schwingt dann mit und wird dadurch in unser Leben gezogen. Es ist auch vielfach erwiesen, dass man Gedanken außerhalb des Körpers messen kann und dass negative Gedanken niedrig schwingen, positive eine hohe Schwingung haben.

Deshalb ist es unheimlich wichtig zu beobachten, worauf man seine Aufmerksamkeit legt. Legt man sie nur aufs Versagen, auf die Eifersucht (Du liest gerade Bücher über Eifersucht!) usw. dann zieht man nur noch mehr davon an; noch mehr Situationen, die Dich bescheiden fühlen lassen.

Ich würde versuchen, alle Gedanken, die Du hast, einmal aufzuschreiben und sie dann kritisch zu untersuchen, wie sie formuliert sind und sie auf einem zweiten Blatt ins Gegenteil zu kehren.
Wenn also auf dem ersten steht "Ich fühle mich schlecht, wenn meine Partnerin meine Kollegin trifft.", dann solltest Du auf den zweiten Zettel schreiben: "Es geht mir gut, egal wen meine Partnerin um sich hat. Ich bin gelassen und ruhig und habe absolutes Vertrauen in sie, in mich und unsere gemeinsame Beziehung."

Anschließend würde ich das erste Blatt vernichten und nur noch mit dem zweiten Blatt arbeiten.
Mit den Dingen, die Du wirklich willst und nicht mit denen, die Dich nur runterziehen.

Es mag simpel klingen und deswegen wird es auch selten umgesetzt.
Aber Du wirst merken, wie Dir Deine Affirmationen, wenn Du vor allem morgens nach dem Aufwachen und Abends vor dem Schlafengehen (zu den Zeiten schaltet sich die liebe "Vernunft" noch nicht ein und spricht nicht dauernd dagegen) sie wiederholst, wie sie Dir immer mehr Kraft geben werden. Und es werden auch Veränderungen eintreten, da Du das Gespräch bei Deiner Partnerin nicht mehr auf die Eifersucht lenkst, sondern auf Themen, die Euch beiden Freude bereiten, z.B. auf Dinge, die ihr unternehmen könntet, was ihr erlebt habt usw.

Zusätzlich könntest Du Dir auch weitere Dinge auf den zweiten Zettel schreiben, die Du gern hättest.
Du solltest nur darauf achten, dass Du sie so formulierst, als hättest Du sie bereits. Sonst werden die Dinge weiterhin in der Zukunft bleiben und nicht in die Gegenwart eintreten.

Bevor es zwischen meiner Partnerin und mir kriselte, hatten wir schon überhaupt keine Gemeinsamkeiten mehr.
Deswegen passierte mir das auch mit der anderen Frau, da sie und ich voll auf einer Wellenlänge lagen und ich von ihr die Aufmerksamkeit und Komplimente bekam.

Ich habe mir dann Projekte gewünscht, die uns beiden entsprechen, an denen wir beide mit Freude arbeiten können und ein paar Wochen später tauchen sie plötzlich auf; Dinge, an die ich vorher nie gedacht habe. Ich habe nicht darüber nachgedacht, was uns denn bloß wieder verbinden könnte, sondern ich habe darauf vertraut, dass sich das richtige Projekt/Hobby schon zeigen wird. Und es boten sich mir einige dar, die ich dann jedoch abwägte, was davon kommt nur mir entgegen (für mich wünschte ich mir auch neue Projekte, damit ich aufhören konnte, mich für diese andere Frau zu interessieren) und wenn es nur mir entgegen kommt, findet es wenigstens das Einverständnis meiner Partnerin?
Und dann ganz unverhofft kamen ein zweites und drittes Projekt, bei dem meine Partnerin dann total mit einstieg und nun verbringen wir dadurch viel Zeit miteinander und unser Umgang hat sich wieder komplett geändert.

Alles in dieser Welt ernährt sich von Aufmerksamkeit. Wenn du also etwas anschaust, dich ihm zuwendest, gibst du ihm dadurch Kraft. Du fütterst das, was du siehst. Es wird also Zeit, daß wir auch die Verantwortung dafür übernehmen, was wir mit Hilfe unserer Aufmerksamkeit gefüttert und großgezogen haben.

~ Kim Barkmann


Wenn Du mehr dazu wissen möchtest, immer frag. Es gibt auch entsprechende Videos in youtube, die das Gesetz erklären und sich dabei auf Aussagen sehr gebildeter Leute wie Einstein, Goethe, Plato, Buddha, Martin Luther King, Henry Ford, ... beziehen. Es ist also kein "Quatsch". ;-)

Was mir auch gerade dazu einfällt - ich glaub, das werde ich mal für mein Leben auch umsetzen - falls Du Dich ein bisschen mit Powerpoint oder Videobearbeitung (nur ganz einfache Grundkenntnisse) auskennst, könntest Du Dir ja Deine persönlichen Affirmationen auf Bildern aufschreiben, die Dir gefallen. Wie diese typischen Sprüchebilder, die oft Sonnenuntergänge oder Landschaftsaufnahmen zeigen - diese Sprüche vereinigst Du in einem kleinen Videoclip und unterlegst sie mit einer Musik, die Dich positiv berührt und immer, wenn Deine schlechte Zeit hochkommt, schaust Du Dir das Video an, rufst Deine eigenen positiven, kraftbringenden Affirmationen ins Gedächtnis und überstehst die Zeit so bestimmt um einiges besser.

Falls das mit dem Video nicht klappt, kannst Du das auch so mit Fotos tun und sie Dir hinhängen, so eine Art Collage machen ....
Ich finde nur, dass Musik jedes Gefühl verdreifacht und dadurch natürlich noch mehr Kraft bringt. Deswegen kam mir die Idee mit dem Video.

Liebe Grüße
Jumple

EDIT: Gib mal in youtube "The Secret Quotes & Music from the Secret Movie" ein, gleich das erste Video, 2:24 min, so meine ich das mit Deinem persönlichen Video ;-)

Der Beitrag wurde von Jumple bearbeitet: 18.Oct.2013 - 13:51
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Lena_O.
Beitrag 18.Oct.2013 - 19:25
Beitrag #69


Satansbraten
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off topic:
(Solche tollen Beiträge sind es, die mich hier immer wieder ins Forum zurückgekehren lassen.
Danke Jumple, du gibts mir neue Denkanstösse, die mir aus meiner ganz persönlichen Talsohle helfen können.)

Der Beitrag wurde von Lena_O. bearbeitet: 18.Oct.2013 - 19:25
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Janna
Beitrag 18.Oct.2013 - 20:19
Beitrag #70


Geschirrspülerin
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Ah ja... da sind also zwei ganz heftig am zündeln, aber es wird ja schon kein Feuer daraus werden... Und das alles vor dem Hintergrund, dass in einer Beziehung ein Kind geplant ist.

Es tut mir leid, aber mir fehlt jedes Verständnis für die beiden. So kann ich mich verhalten, wenn ich solo bin oder explizit eine offene Beziehung leben. Falls beides nicht der Fall ist, habe ich eine Verantwortung. Nämlich die meiner Partnerin gegenüber, achtsam mit unser Beziehung umzugehen und diese nicht mutwillig zu gefährden. Mit dem Feuer zu spielen und sich dann der Verantwortung dadurch zu entziehen, dass sie ihr Problem zu deinem macht, ist mies.

Vielleicht gelingt es dir ja, buddhistische Gelassenheit zu erlangen und das alles zu ertragen - für manche offenbar eine Aufgabe, die es wert ist, bewältigt zu werden. Für mich wäre es das nicht. Ich wäre sauer. Stocksauer!

Und ich wage zu behaupten, dass ich das Drama der nun folgenden Wochen und Monate mit ziemlicher Sicherheit in allen Akten vorhersagen kann... alles schon erlebt - wenn auch von anderer Warte - und bei andere gesehen. Ich kann dir nur wünschen, dass ich unrecht habe.

Janna

Der Beitrag wurde von Janna bearbeitet: 18.Oct.2013 - 20:21
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Mausi
Beitrag 18.Oct.2013 - 21:38
Beitrag #71


Mama Maus
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Ganz ehrlich, june.

Ich finde auch nicht, dass es sich nach Eifersucht anhört.
Da schrillen Alarmglocken, da wird bewiesen, dass es eben NICHT transparent ist (Aussage Deiner Kollegin, es geheim zu halten).
Da beginnst Du, Dich von Deiner (Dir wichtigen) Aussenwelt zurück zu ziehen.
Da wird Dein Arbeitsverhältnis belastet.
Du bist in Deinem Selbst und Deinem Innersten Erschüttert.
Da ist die Angst, bei jedem Treffen, dass die erotische Anziehung weiter geht - und da wird auch kein Hehl draus gemacht, dass es möglich wäre.
Da wird Dir vorgeworfen, Du würdest die Freundschaften Deiner Partnerin aus Egoismus zerstören.
Du sprichst von Dir, bleibst bei Gesprächen bei Dir und Deinen Gefühlen, versuchst dich damit auseinander zu setzen und dies mit Deiner Freundin gemeinsam zu tun.
Du versuchst Deine Beziehung zu retten, indem DU handelst, Dich einschränkst.

Sie - trifft sich mit ihrer Flamme, es wird alles intensiver, sie gestehen sich ihre erotische Anziehung und kommen überein, dass das Einzige, was sie davon zurück hält, die Moral ist. *ahja*
Sie ärgert sich, wenn Du das thematisierst, was in Dir vorgeht, sie jedoch immer bei Dir rauslässt, was da in ihr vorgeht (oder es Dich spüren lässt).

Ich empfinde Deine Freundin weiterhin (und immer mehr!) als äußerst rücksichtslos, verletzend und sehr egoistisch.

Und ich habe das Gefühl, dass Du den Wert Deiner Freundin über Deinen eigenen stellst - und das ist das, was ich als sehr bedenklich, für Dich, empfinde.
Da ist nichts Gleichwertiges mehr, so wie Du es beschreibst. Da ist nur noch ein Zentrieren auf sie - und es ist auch kaum anders möglich, so wie es läuft.
Und erklär mir bitte (wenn Du möchtest) WAS in der Beziehung es wert ist, dass Du Dich so unter Wert verkaufst und Dir so ein "Brett" nach dem Andern verpassen lässt?
Und wie soll es auf Dauer so weiter gehen, ohne dass Du Dich selbst verlierst und in Depressionen landest? Wie soll es denn anders werden, wenn einem auf Dauer gezeigt wird, dass man nicht gut genug ist?

Und damit will ich sagen: Ihr habt eine monogame Beziehung begonnen, wollt die auch so führen (bzw. Du willst das) und das Beziehungskonzept wird weder überdacht noch geändert, noch wird Dir die Wahlmöglichkeit gelassen, dies nicht zu tolerieren.
Wenn es eine offene Beziehung wäre oder das Beziehungskonzept ein anderes, wäre es ok, dann hättest Du gewusst, auf was Du Dich einlässt.
So ist es einfach passiert und es wird Dir kein einziger Weg gelassen, dass ihr da gemeinsam durchgeht. Sie macht und Du musst entweder fressen oder sterben. Das ist keine gemeinsame Auseinandersetzung, das ist ein Aufzwingen ihres Lebens auf Deines - nichts anderes, und das ist, für mich, auch kein Beziehungserleben mehr.
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june
Beitrag 19.Oct.2013 - 09:07
Beitrag #72


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Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten!
Ich war gestern erst wandern und abends noch auf einer sehr inspirierenden Ausstellung, danach noch mit der Künstlerin und ein paar anderen spannenden Menschen einen trinken. Es war ein rundum wohltuender Tag! - Heute begegne ich meiner Partnerin wieder (neu) und wir gehen auch gemeinsam wandern.

Mausi, du fragst, was mir an der Beziehung gut tut? Ich kann es sehr genau sagen (und genau das ist ja das Problem - daher halte ich die Beziehung für erhaltenswert, obwohl ich finde, dass du mit deinem Beitrag den momentanen Zustand pointiert auf den Kopf getroffen hast): An sich führen wir eine ruhige, harmonische Beziehung auf Augenhöhe. Wir reden, reden, reden. Oft haben wir uns so viel zu sagen, dass wir abends im Bett, wenn wir eigentlich schon schlafen sollten, noch weiterquatschen. Irgendwann kichern wir, sagen uns, dass es nun aber gut sein müsse, und schlafen sehr zufrieden ein.
Wir sind ein gutes Team - wir unterstützen Freunde, Familie und uns gegenseitig; kochen gut gemeinsam, haben die gleichen Vorstellungen von Freizeit (Wandern, Museum, Kino, Freunde treffen, Kurztrips, schöne Urlaube, Wohnung verschönern...) und eigentlich auch die gleichen moralischen Ansichten - wir wollen einander Freiraum geben, aber auch Stütze sein. Jede soll sich selbst entfalten können. (Damit ist tatsächlich eigentlich keine offene Beziehung gemeint gewesen!) Daher haben wir auch zwei Wohnungen, was wir beide sehr genießen. 5-6 Nächte sind wir in meiner großen Wohnung, 1-2 Nächte ist sie in ihrem Einzimmer-Appartement in der Natur; gelegentlich komme ich für eine Nacht dazu. Wenn sie weg ist, telefonieren wir ohnehin ständig, vermissen uns und genießen dennoch das schöne Gefühl, auch mal allein zu sein und machen zu können, was man eben möchte.

Wir haben uns kennengelernt vor ca. 2,5 Jahren, als mein Bruder gerade in einer schweren Krise war (ein anderer Thread berichtet davon). Es war keine Zeit der Leichtigkeit, und wenn ich ehrlich sein soll - diese Leichtigkeit fehlt mir einfach. Mir fehlt so eine Grundleichtigkeit, etwas Flirtiges, Geheimnisvolles - so bin ich eben einfach nicht.
Ich bin ein offenes, stringentes Buch, ich stehe hinter meinen Entscheidungen und zu meinem Wort. Das alles wirkt wohl bisweilen etwas langweilig. Ich suche Ruhe, sie in der Regel auch - manchmal aber eben auch den "Kick". Und den kann (und will) ich ihr nicht geben. Ich bin kein besonders erotischer Mensch, ich bin eher ein Muttertier... (Auch bei uns stand das Thema Kinderwunsch im Raum, pausiert aber gerade aus gutem Grund... Dazu muss ich sagen: Nach neun Monaten Zittern hat uns sonntags der Wunschvater nach langer Überlegung doch abgesagt, mittwochs kam dann der große Knall mit Gefühle gestehen etc. --- natürlich sehe ich da auch einen Zusammenhang!! - Ihre Ambivalenz dem KiWu gegenüber z.B....)

Weil wir uns in so einer Krise kennengelernt haben, wusste ich sie sehr schnell zu schätzen. Sie ist eine großartige Krisenmanagerin! Auch ihr ging es damals nicht gut (Job verloren, Stress mit den Eltern, Verarbeitung einer langjährigen Beziehung...), aber wir haben alles gut gemeinsam gemeistert - und wuchsen dadurch schnell zusammen.
In der Krise habe ich mich sehr viel mit der Macht der guten Gedanken beschäftigt (danke dir, Jumple, dass du mich so vehement noch einmal daran erinnert hast! Ich werde mich in der Tat nochmals intensiver damit auseinandersetzen - auch wenn ich es schwierig finde, dass man dadurch die alleinige Macht über Situationen zugeschrieben bekommt, aber davon evtl. in einem anderen Thread mehr...). Ich glaube bis heute, dass mein Bruder überlebt hat, weil so viele Menschen so liebevoll und gut an ihn gedacht haben.

Pfefferkorn, mich interessiert, wie ihr eure offene Beziehung lebt (wenn du das darstellen möchtest, ansonsten ignoriere meine Frage). Wenn ihr gemeinsam auf Partys geht und dort ist deine "Flamme" - was machst du dann? Sucht ihr euch "Flammen" auch im gemeinsamen Freundeskreis?
Ich weiß einfach nicht, wie ich weiter agieren kann, sodass es gut für mich ist. Ich kann mir noch nicht recht vorstellen, wieder gemeinsame Aktivitäten anzustreben. Zunächst einmal haben wir vereinbart, dass wir unsere Freunde eben einzeln treffen, also "pärchenweise", und dabei besagtes Paar ausklammern.
Und liebe Pfefferkorn, was meinst du damit, wenn du schreibst, ich sei eine gute Fläche, um ihre Ambivalenz loszuwerden? (Verzeih, ich steh auf dem Schlauch...)

Liebe Janna, danke auch für deinen Beitrag, ich hoffe, es kommt bei uns nicht zu einem filmreifen Lesbendrama. Ich hoffe wirklich, wir können das lösen wie erwachsene Menschen. Mir selbst ist viel daran gelegen. Mein Traum wäre tatsächlich, dass meine Kollegin bald schwanger wird (danach will sie sich ohnehin versetzen lassen), und dass ich sie aus meinem Freundeskreis einfach wegrationalisiere. Dann muss ich sie nicht mehr sehen. Ich glaube, dann fällt es mir viel leichter, mit der Situation umzugehen. Aber das Objekt der Begierde jeden Tag zu sehen, zu wissen, dass die beiden heimlich Kontakt haben (wie viel, weiß ich auch nicht...) - genug der Gedankenschleifen! Ich breche an dieser Stelle ab und bin gespannt auf eure Antworten.


Edit: Dreherchen korrigiert... Meine Tastatur reagiert zu langsam. Ehrlich!

Der Beitrag wurde von june bearbeitet: 19.Oct.2013 - 09:13
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Veronika
Beitrag 19.Oct.2013 - 15:11
Beitrag #73


Naschkatze
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Liebe June,

wenn du nur auf dich schaust, was möchtest du dann tun? Wie möchtest du dich fühlen? Im Idealfall. Und all dies ohne deine Partnerin - nur du mit dir und deinen Bedürfnissen, Wünschen und dem, was du fühlst. Und was fühlst du jetzt? Diese Fragen dienen nicht dazu, daß du sie hier im Thread beantworten musst!! Einfach nur für dich!
Ich erlebe das, was du da über dein Verhalten und das deiner Partnerin schreibst, als unrund... Denn tatsächlich ist es ja so, daß ihr beide zusammengekommen seid auf der Basis von Partnerschaft, die besagt, daß die eine für die andere die wichtigste Person im Leben ist. Man gibt dieser anderen die Vorrangstellung ... nun tritt deine Partnerin dabei heraus und sagt einer anderen Frau, daß sie sie erotisch anziehend findet. Einer Frau, die ihrerseits in einer Partnerschaft lebt und die obendrein nicht möchte, daß du dich mit ihrer Partner über diese Situation unterhälst. Weshalb eigentlich nicht? Wenn doch schon offen damit umgegangen wird, weshalb nicht auch, was das angeht? Ich persönlich finde es schwierig, wenn Menschen für sich eine Offenheit praktizieren, die sie aber einem anderen nicht zugestehen wollen. Deine Partnerin fühlt sich .... eingeengt (oder was immer), wenn ihr auf einer Party seid und diese andere Frau auch anwesend ist. Sie fühlt sich von dir eingeengt oder was immer. Wenn alles tatsächlich klar ist für sie, das heißt, daß sie sich genau bewußt ist, was sie da tut und weshalb, dann verstehe ich ihr Gefühl nicht. Ich an deiner Stelle würde mich da nicht mehr als Projektionsfläche zur Verfügung stellen. Ich schreib dir unter P.N. mal ein Buch als Tipp dazu auf, vielleicht kann es dich dabei unterstützen, für dich Klarheit zu gewinnen. Mir scheint dieses Beziehungs-und Verhaltensgeflecht, was ihr da kennt, sehr viel zu tun zu haben mit Projektionen von drei Menschen. Jeder ist beteiligt und das "Okay" der anderen Frau auf deine Äußerung wirkt auf mich wie ein "Ich bin einverstanden", weil sie einfach ihren Part hat in eurem Dilemma. Meiner Erfahrung nach sind Menschen selten bösartig, sondern eher unbewußt. Sich selber und ihren Motiven gegenüber. Ich empfehle dir wärmstens: "Geh du weiter auf deinem Weg, auch wenn es bedeuten kann, daß es anders kommt, als du dir jetzt noch wünschst. Denn dein persönliches sich-entwickeln ist wesentlich wichtiger." Und nicht alles, was wir uns wünschen ist für unser Wachstum wirklich gut.
Ich wünsche dir ein mutiges Voranschreiten und die daraus erwachsende Kraft. Veronika
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Sägefisch
Beitrag 20.Oct.2013 - 09:05
Beitrag #74


Schlaudegen.
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ZITAT(june @ 19.Oct.2013 - 10:07) *
Ich bin kein besonders erotischer Mensch


Auch wenn das so nebenbei kam, halte ich das für eine Kernaussage.
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june
Beitrag 21.Oct.2013 - 08:06
Beitrag #75


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@Sägefisch: Das ist auch die Kernaussage...
@Veronika: Danke für den Tipp, ich werde mich einlesen! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Ich danke euch alle für eure zahlreichen Beiträge. Ich glaube, ich kann mit den Impulsen weiterarbeiten und weitergehen.

Und wenn ich es brauche, kann ich den Thread ja jederzeit wieder nach oben holen...
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pfefferkorn
Beitrag 22.Oct.2013 - 09:45
Beitrag #76


Gut durch
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jetzt hast du den thread ja mal auf eis gelegt... iss jetzt mal gut -

ich will nur noch kurz erläutern was ich meine mit ... ambivalenz projezieren -

kleines beispiel - wenn ich zu zweit unterwegs bin, und ich habe hunger - dnna frage ich gerne mal die andere, ob sie hunger hat, bevor ich überhaupt richtig verbalisieren, dass eigentlich ich diejenige bin, der der Magen knurrt - also ich lege ihr ein bissche nahe, was eigentlich meinem bedürfnis entspringt

wenn ich selber mit etwas nicht ganz klar oder im reinen bin, kann es auch mal passieren, dass ich meine ambivalenz nach außen trage -
ich weiß nicht, ob ich heute ins kino will oder nicht - und bekrittle dann die andere dafür, dass sie keine entscheidung treffen mag

so geht das auch mit inneren themen, finde ich - und du scheinst mir diejenige zu sein, die eben gerade mit dem "spiel" nicht einverstanden ist -
dir wird dann die rolle der spielverderberin hingeschoben -
und ich unterstelle mal, dass deine liebste gar nicht so genau weiß, was passieren soll , was sie eigentlich will - was wäre, wenn du ganz unbeteiligt erschienst...
dass muß sie aber im moment auch gar nicht überlegen, weil im moment du die rolle hast, das nicht in ordnung zu finden... ihre eigenen widersprüchlichkeiten müssen da gar nicht ausgepackt werden.

so hab ichs gemeint!

jetzt erstmal viel ruhe und gelassenheit und schöne herbstwanderungen!

p


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june
Beitrag 22.Oct.2013 - 13:48
Beitrag #77


Treue Seele
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Liebe Pfefferkorn,

vielen Dank für diese Erläuterung!
Ich habe echt auf dem Schlauch gestanden, finde diesen Punkt aber sehr spannend.

Hatten gestern wieder ein gutes Gespräch.

Sie sagt, sie ohne ihre Schwärmereien sei nicht sie.
Sie hätte das so schon immer gehabt, auch in ihrer vorangegangenen, 10-13 Jahre dauernden (je nach Rechnung (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) Beziehung (in der sie übrigens ab und zu bei anderen Blüten genascht hat, ohne, dass das die Beziehung beeinträchtigt hat).
Und - sie hat auch selbst gesagt, dass sie ambivalent diesbezüglich ist. Dass sie kein Leid über mich bringen mag, mich nicht verletzen mag. Dass sie aber eben so sei.

Dass sie mich heiraten, mit mir Kinder kriegen und mit mir alt werden mag. Dass sie sich alles mit mir vorstellen könne.

Immer, wenn sie so etwas sagt, frage ich mich, warum ich mir das Recht herausnehme, diese Frau, die mir doch schon alles schenkt, ändern zu wollen...
Bzw. warum sich meine Gefühle das Recht herausnehmen, so überzuborden. Wo doch eigentlich alles gut ist.

Vertrackte Situation.

So viel Gedankenfutter, Geistesnahrung in diesem Thread.

Jetzt erstmal wieder: Weg. Wir fahren übermorgen gemeinsam zu einem Kurztrip ins Ausland, bis Sonntag. Das wird uns (als Paar) sicher gut tun...

Liebe Grüße und Danke an alle,
bis zum nächsten Mal...
June
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shark
Beitrag 22.Oct.2013 - 14:45
Beitrag #78


Strösenschusselhai
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ZITAT(june @ 22.Oct.2013 - 14:48) *
Sie sagt, sie ohne ihre Schwärmereien sei nicht sie.
Sie hätte das so schon immer gehabt, auch in ihrer vorangegangenen, 10-13 Jahre dauernden (je nach Rechnung (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) Beziehung (in der sie übrigens ab und zu bei anderen Blüten genascht hat, ohne, dass das die Beziehung beeinträchtigt hat).
Und - sie hat auch selbst gesagt, dass sie ambivalent diesbezüglich ist. Dass sie kein Leid über mich bringen mag, mich nicht verletzen mag. Dass sie aber eben so sei.

Dass sie mich heiraten, mit mir Kinder kriegen und mit mir alt werden mag. Dass sie sich alles mit mir vorstellen könne.

Immer, wenn sie so etwas sagt, frage ich mich, warum ich mir das Recht herausnehme, diese Frau, die mir doch schon alles schenkt, ändern zu wollen...
Bzw. warum sich meine Gefühle das Recht herausnehmen, so überzuborden. Wo doch eigentlich alles gut ist.


Ist es halt eben nicht. Für Dich fehlt da was. Oder ist was zuviel - je nachdem, wie man es sieht.... Sonst würdest Du nicht leiden.

Aber ich kenn das...

Eigentlich sollte man glücklich sein.
Eigentlich gehen doch viele Wünsche in Erfüllung.
Eigentlich brauchte man sich doch nicht zu sorgen.
Eigentlich sollte "das" nicht so einen Stellenwert haben neben all dem Guten.

Doch uneigentlich quält "es" eben trotzdem.
Und es bleibt das Gefühl, dass da doch ein Eckchen Bekenntnis der Anderen zur Partnerschaft, ein Fünkchen Liebe, ein Quentchen Glück, eine Prise Vertrauen fehlt zu dem, was frau sich selbst wünscht.

Aber kleinlich sein, einschränken, verlangen, einfordern?
Will man nicht, kann man nicht und irgendwie ist da auch die Empfindung "Das darf ich gar nicht wollen."

Andererseits knurrt es von tief unten "Aber sie darf alles wollen! Und auch tun! Und mir bleibt nur die Wahl zwischen Aushalten und Gehen! Wo ist da meine Freiheit? Mein Recht darauf, so sein zu können, wie ich bin und das auch zu leben und respektiert zu bekommen?"

Dass dieses Ungleichgewicht - so sehr man auch versucht, konstruktiv damit umzugehen, zu lernen, sich auf sich selbst zu besinnen - Unsicherheit und Ängste eher schürt als vertreibt, finde ich äußerst nachvollziehbar.
Ebenso, dass man sich so ein bisschen vor der unangenehmen Frage drücken mag "Will ich das wirklich so? Kann ich überhaupt richtig glücklich werden in einer Beziehung, in der dieser Punkt für mich immer problematisch sein wird, weil wir beide diesbezüglich komplett verschieden ticken?"

Am liebsten wärs doch, wenn der Schwarm sich einfach in Luft auflösen würde. Und der nächste und der übernächste auch...
Leider passiert das nur höchst selten. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)

Am Ende, denk ich, läuft es aber ganz simpel nur darauf raus, ob der tatsächlich empfundene Leidensdruck durch das tatsächlich empfundene Glück dauerhaft aufgewogen werden kann und dadurch an Zerstörungskraft verliert.

Sich als Liebende, Hoffende diese Frage selbst ehrlich zu beantworten, ist aber gar nicht so einfach.

Ich wünsch Dir, dass Du Dich und Deine Bedürfnisse nicht aus den Augen verlierst. Denn die sind nicht weniger wichtig als das, was Deine Liebste zum Glücklichsein braucht.

Meine Liebste, das schrieb ich ja schon, hat irgendwann entdeckt, dass die scheinbar untrennbar zu ihr gehörende Blümchenflatterigkeit am Ende nichts Anderes war als ein Ventil für eine ganz andere Problematik. Als sie die schließlich erkennen konnte, brauchte sie das Geflatter nicht mehr.
Und wir waren beide das Leiden los.

Ich schätze, Deine Partnerin sieht im Moment da kein anderes Problem als "nur", dass das, was sie will, Dir weh tut, stimmts?
Es muss auch gar kein weiteres geben - manche Menschen sind einfach so. Da kann man dann selbst bloß aufrichtig zu sich selbst sein und klären, ob man das mit(er)leben will oder nicht....

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 22.Oct.2013 - 15:12
Bearbeitungsgrund: Einschub
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Hortensie
Beitrag 22.Oct.2013 - 18:10
Beitrag #79


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Liebe june,
ich habe jetzt länger in diesem thread nicht mitgeschrieben, weil ich "wortlos" war.
Diese "Wortlosigkeit" bezog sich auf das Verhalten der betroffen Frauen.

Ehrlich gesagt finde ich, dass deine Freundin unglaubliches Glück hat, das Du so duldsam bist.

Was bedeutet eigentlich ein erotischer mensch zu sein? Ich verstehe es nicht, wie Du dich selber als Unerotischen Menschen beschreiben kannst...ein Leben ohne Erotik führen zu müssen (gibt ja immer mal Gründe dafür) bedeutet doch nicht dass ein Mensch unerotisch ist.

Es tut mir leid für Dich, dass deine Partnerin eine andere anziehend finden, aber sehr erotisch wird das wahrscheinlich auch nicht werden, weil das prickelnde für sie wahrscheinlich der Reiz der Erorberung zu sein scheint.

Es kann sein, dass ich verkehrt liege, aber ich habe Erotik immer als eine Sache zwischen 2 Menschen gesehen, die sich zwischen diesen beiden entwickelt und eine ganz besondere Form der Anziehung zwischen 2 Menschen darstellt.

Herzliche Grüße
H.
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june
Beitrag 22.Oct.2013 - 19:08
Beitrag #80


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@shark: Danke, dass du so schreibst, wie du schreibst. Du hast dafür einen virtuellen Orden und vor allem aber: tiefste Herzensdankbarkeit verdient. (Du hilfst hier so vielen Frauen... Ich habe es an anderer Stelle schon einmal geschrieben, aber ich tue es gern noch einmal: Danke dir für dein(e) Schreiben. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) )

@Hortensie: Ich bin ein sehr mütterlicher Typ. Auf der Rangliste der Wertigkeit ist bei mir die Erotik in der Partnerschaft an eher unterer Stelle - wobei sie schon einen Stellenwert hat, ich bin nicht as***ell. Aber ich bin warm, mütterlich, liebend, fürsorglich. Das kann die Partnerin schonmal schnarchig finden - in der Regel findet sie es aber unglaublich hilfreich. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
(Ich bin übrigens nicht nur so... Aber vielleicht zu viel...für sie... Bin nicht geheimnisvoll, nicht flirty, nicht leicht... Ich sprach bereits davon)

Übrigens findet meine Partnerin in klarsichtigen Momenten auch, dass sie Glück hat mit mir.
Und was soll ich sagen? Ich finde das auch! (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Ich mag mich. Ehrlich. Ich mag auch sie. Und ich überlege mir, wie weit ich gehen kann. Wie weit ich bereit bin, meine bisherigen Auffassungen von Beziehung über Bord zu werden...
Ob ich mit allem, was ich zu geben habe, aufs falsche Pferd gesattelt habe, wird sich wohl erst in den nächsten Monaten herausstellen...

Aber jetzt, nach so viel Beschäftigung mit diesem Thema, brauche ich tatsächlich erstmal eine kurze Verschnaufpause.
Ein Fokussieren auf den Alltag, auf den bevorstehenden Kurztripp, auf meinen Beruf, auf mich selbst...
Ich habe mir in den nächsten Wochen ein paar Termine für mich ganz alleine gemacht, mit ein paar alten Freundinnen, neue Zusammenhänge... Ich freue mich auf mein Leben und bin zum ersten Mal seit ganz langer Zeit wieder neu-gierig... Was Gott von mir will, wo er mich hingestellt hat... Und eigentlich bin mir auch sicher: Er hat nicht gewollt, dass ich nur um mich kreise.

Forendamen, ich bin euch unendlich dankbar. Hier konnte/kann ich Sachen schreiben, die in meinem Tagebuch unbeantwortet verhallen und auf die die Menschen in meinem Umfeld nur noch verständnislos reagieren...
Ich glaube, dass all die Energie, die ihr mir in den letzten Wochen/Monaten gegeben habt, zu jeder von euch zurückkommt und ich hoffe, auch ihr könnt spüren, wie ihr mich gestärkt habt und könnt euch auch darüber freuen.

Ich danke euch allen.

Und hoffe, ich schaffe es, eine längere Zeit diesen Thread ruhen zu lassen, weil das gleichzeitig heißt, dass es bergauf geht. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)
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shark
Beitrag 22.Oct.2013 - 20:11
Beitrag #81


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ZITAT(june @ 22.Oct.2013 - 20:08) *
Und hoffe, ich schaffe es, eine längere Zeit diesen Thread ruhen zu lassen, weil das gleichzeitig heißt, dass es bergauf geht. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)


Das wünsch ich Dir von ganzem Herzen! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Und Danke für die echt lieben Worte Deinerseits. Ich hab mich sehr darüber gefreut. (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif)


shark (IMG:style_emoticons/default/wavey.gif)
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june
Beitrag 31.Oct.2013 - 16:38
Beitrag #82


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Sch***mist.
Es funktioniert einfach nicht.

Nachdem ich ja mit dem Kolleginnen-Daten echt ein riesiges Problem hatte, habe ich ihr als "Kompromiss" vorgeschlagen, dass sie ja jemanden daten könne, den ich nicht kenne.

Und nun hat sie heute ein Open End-Date (Halloween und so...) mit ihrer (bise*uellen) Ex-Chefin.
Diese Chefin fand sie vor ca. nem Jahr mal ganz spannend, aber mein Gott, damals war es mir echt egal - war halt die Chefin. Ich wusste auch, dass die beiden ein gutes Verhältnis hatten, habe mir aber nie Gedanken darüber gemacht.
Auch, dass sie nachts von S*x mit ihr geträumt hat, habe ich liebevoll belächelt.

Nun hat sie aber in den Wochen, in denen alles so kompliziert war, angefangen, sie per mail zu kontaktieren und die mails waren wohl auch erotisch konnotiert.

Am Sonntag teilte sie mir mit, dass die beiden sich heute daten wollen.

Vorgestern kam sie heulend nach Hause, die Ex-Chefin hätte ihr abgesagt, weil sie ihr soeben zu verstehen gegeben habe, dass sie unmöglich bei meiner Partnerin übernachten könne, da sie fest gebunden sei.
O-Ton Chefin: "Das muss ich erstmal sacken lassen..."

Wie ich halt so bin, habe ich meine Partnerin erstmal getröstet, habe aber gleichzeitig gespürt, wie erleichtert ich war, dass das Treffen offenbar geplatzt ist.

Gestern kam meine Partnerin strahlend nach Hause - das Treffen könne nun doch stattfinden, ihre Ex-Chefin sei sowieso nicht auf eine Beziehung aus, sie habe das Konzept der Beziehung noch nie verstanden.

Sie gehen erst wandern, dann romantisch am Fluss Sterne gucken und dann Halloween feiern.

Als ich meine Partnerin darum bat, mich kurz anzurufen, wenn sie in ihrer Wohnung ist, flippte sie voll aus, fühlte sich eingeengt, in ihrer Freiheit eingeschränkt, sagte mir wieder, wie sehr sie sich in unserem Alltag langweile...
Außerdem meinte sie, evtl. wolle sie etwas trinken oder sei zu müde zum zurückfahren (sie treffen sich in einer anderen Stadt), daher könne es sein, dass sie im Auto übernachte (? Klar, bei Minusgraden!).

Auf der anderen Seite sagt sie, sie will mich heiraten, zwei Kinder etc. pp. - und dann frage ich mich: tue ich dieser Frau vielleicht unrecht? Sie kann offenbar nicht anders.
Aber ich kann eben auch nicht anders: Ich will keine offene Beziehung. Ich will das einfach nicht, ich kann das nicht. Meine Seele ist so wund, so überstrapaziert... Und ihr ist es egal. Bzw. sie ringt um ihre eigene Freiheit...
Ich will ihr doch keine Freiheiten nehmen, sie kann sich ja treffen, mit wem sie will - nur, dass sie Leute datet, die von ihr so angezogen sind, dass sie sich überlegen, das Date abzusagen, weil eine Partnerin im Hintergrund ist, und die sie selbst so anziehend findet, dass sie mir nicht versprechen kann, dass da nix passiert - das ist für mich too much.

Ich würd gern schlimme Schimpfwörter schreiben, würd gern heulen, in den Arm genommen werden...
Leider traue ich mich inzwischen gar nicht mehr, meinen Freunden davon zu erzählen, weil mich alle nur noch mitleidig angucken und sage: "June, mach Schluss... Du quälst dich..."
Aber irgendwie denke ich mir, wir haben doch auch Zukunftspläne?!?!
Manchmal weiß ich nicht, was mehr wiegt. Die Vorteile (Neubeginn) oder Nachteile (Verlust).

Ich fühle mich so hilflos.

Traurige Grüße
ich hätte diesen Thread soooo gerne einfach mal ein paar Monate ruhen lassen...
Ich hätte mir gewünscht, sie macht jetzt auch mal langsam und lässt Ruhe einkehren... Aber dass jetzt gleich die nächste Romanze um die Ecke biegt...das überfordert mich.

Kann offene Beziehung gelingen, obwohl eine der beiden Partnerinnen monogam bis ins Mark ist?







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Rafaella
Beitrag 31.Oct.2013 - 17:29
Beitrag #83


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Liebe June. das ist auch too much. Du machst imo- zumindest in der Hinsicht - nix verkehrt, abgesehen von dem, was du dir selber zumutest. Bist ja schon einiges über deine Grenzen gegangen.

Das mit dem Daten - also eine daten, die du nicht kennst - hatte ich anfangs des Threads gar nicht so verstanden, also dass es unbedingt ein Date sein muss, mit irgendeiner gar nicht so speziellen. Ich hatte es erst so verstanden, dass sie, deine Freundin, eigentlich auch monogam ist und sich jetzt mal von der Kollegin höchst persönlich angezogen fühlte.
Jetzt kommt -für mich - rüber, dass es ihr in erster Linie um ein Date überhaupt und an sich geht. Frage ich mich, warum eigentlich? Wenn sie sich wirklich mir dir so sehr langweilt - meine Güte, wie verletzend! - dann warum trennt sie sich nicht?
Andererseits, wenn es in erster Linie darum geht, überhaupt, aus welchen Gründen auch immer, Dates zu haben und eben nicht um eine spezielle, ganz Besondere, Dritte, dann kannst du wahrscheinlich noch ganz beruhigt sein, insofern sie dann das Konstrukt, feste Beziehung mit dir und Dates mit dritten, sicher gerne aufrecht erhalten möchte.

Frage ist, ob Du das möchtest, bei so vielen Verletzungen und - ja - wenig Wertschätzung ihrerseits. Shit! (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)
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Lupine
Beitrag 31.Oct.2013 - 18:07
Beitrag #84


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Ich verfolge schon die ganze Zeit deinen thread... und fragte mich immer was mir entgeht, wenn ich so lese wieviel Verständnis DU für deine Partnerin aufbringst....

Aber ehrlich gesagt.... mir wird schlecht wenn ich sehe,,,äh lese wie auf deinen Gefühlen rumgetrampelt wird... pfui Spinne ... das geht gar nicht ....

ich persönlich würde meine Beine in die Hand nehmen und ...rennen.... das ist ja keine aufrichtige Liebe..da bin ich vielleicht etwas altmodisch... aber auch Treue gehört dazu..

tschuldige wenn ich dir damit nicht helfen kann. Aber deine Liebe und Gutmütigkeit so auszunutzen... neee.....

Lupine
(immer noch Kopfschüttelnd)
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Veronika
Beitrag 31.Oct.2013 - 20:34
Beitrag #85


Naschkatze
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Oh June, das ist nicht schön, was du da berichtest. Wenn ich es richtig verfolgt habe, dann bist du bis vor kurzem von deiner Partnerin in Kenntnis gesetzt gewesen, daß sie sich gerne auch mit anderen Frauen (die sie anziehend findet) trifft, aber da nichts "laufen" würde (also in körperlicher Hinsicht), da sie ja dich heiraten wolle.
Und jetzt stellt es sich so dar, daß sie sich wohl doch noch mehr vorstellen kann und wünscht.
Ist das richtig so?
Wieso heult deine Partnerin darüber, daß die Ex-Chefin das Treffen abgesagt hat? Hilf mir mal auf die Sprünge ... Ich mag nicht zwischen den Zeilen lesen, das führt nur zu Verwirrungen.
Was ich echt an deiner Stelle enttäuschend fände, ist, daß deine Partnerin dir mitteilte, daß sie sich in eurem Alltag langweile. Willst du jemande heiraten, die das von eurem Alltag sagt?? Einem Alltag, der von zwei Menschen gestaltet werden will! Und daß sie diesen euren Alltag langweilig findet, bedeutet nicht, daß dies objektiv gesehen tatsächlich so ist. Du jedenfalls hast ihn nicht so beschrieben und fühlst ihn offensichtlich nicht so.
ZITAT
Sie kann offenbar nicht anders.

Zwischen können und wollen gibt es einen Unterschied.
Sie ringt um ihre eigene Freiheit und um was ringst du? Ich finde deine Aussage sehr klar: du möchtest keine offene Beziehung. Deine letzte Frage ist in meinen Augen hinfällig, da du ja jetzt den "Kaffee auf hast".
Liebe Grüße
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Kara
Beitrag 31.Oct.2013 - 22:00
Beitrag #86


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Hi June,

war das früher in eurer Beziehung anders?
So, wie du die Sache schilderst, muss man ja echt denken, dass da was laufen wird , mit dem Übernachten. Warum nimmt sie dich nicht an Halloween mit?
Manche können ja so eine offene Beziehung führen , aber wenn eine das gar nicht kann, dann geht das bestimmt nicht!
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june
Beitrag 31.Oct.2013 - 23:41
Beitrag #87


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@ alle: Zunächst einmal danke für eure Antworten; ja, ihr habt es richtig verstanden.
Zunächst ging es nur um meine Kollegin, dann plötzlich doch auch noch um die Exchefin und inzwischen geht es um Polyamorie. Es war wohl ein schleichender Prozess.
Noch vor ca. einem halben Jahr hat sie gesagt, dass sie jede Frau, mit der ich knutschen würde, "in die Knie schießen würde" (sinnbildlich). Das hat sich grundlegend geändert.
Der S*x mit mir ist ihr einfach zu langweilig. Tja.

Was soll ich sagen? Ich komme gerade aus meinem wunderbaren Chor, in dem ich mit wunderbaren Menschen singe.
Danach waren wir in einer Kneipe, wo wir uns gegenseitig aufgebaut haben - jede hat halt so ihre Baustellen...
Und danach bin ich auf meinem Fahrrad freihändig durch die Nacht gefahren und habe mich erstaunlich frei gefühlt...
Und habe kurzzeitig darüber nachgedacht, was es mit mir machen würde, wenn ich ihr eine SMS schicken würde: "Du bist frei! Und ich jetzt auch. Es ist Schluss. Tschüssn!"

Aaaber... So bin ich halt nicht. Und ich liebe sie ja auch. Obwohl das durch die Anzahl der Verletzungen und die Herzpieker auch schon ganz schön gelitten hat.

So habe ich mir fürs Wochenende wieder viel mit Freunden vorgenommen (und arbeiten muss ich auch noch...).

Und sie versteht meine Aufregung nicht. Versteht nicht, warum ich so einen Wirbel mache...

Klar, für sie ist alles so bequem: Ich zahle die große Wohnung, das Auto, die Urlaube... Aber damit ist jetzt Schluss.
Ich will keine Muddi mehr sein! Muddi hat genug. Muddi ist fertig. Muddi kümmert sich jetzt mal wieder um sich selbst.

Übrigens hat sie mir grad eine SMS geschickt, dass sie wieder zu Hause ist... Dass sie Wein getrunken haben (äh, ja, zehn Stunden lang?!) und dass es wunderschön war. Na, da hatte ja wenigstens eine von uns richtig Spaß!


Towanda!
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Mausi
Beitrag 01.Nov.2013 - 00:51
Beitrag #88


Mama Maus
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ZITAT(june @ 31.Oct.2013 - 23:41) *
Klar, für sie ist alles so bequem: Ich zahle die große Wohnung, das Auto, die Urlaube... Aber damit ist jetzt Schluss.
Ich will keine Muddi mehr sein! Muddi hat genug. Muddi ist fertig. Muddi kümmert sich jetzt mal wieder um sich selbst.
[/color]


!


Mach das, genau das!

Und was die sms angeht - ignorier die!

Wie schon oft geschrieben, frag(t)e ich mich, wieviel Verhalten du brauchst, bis Du merkst, dass es so nicht geht.
Es geht um Dich, Dich ganz allein - und das darf es genauso wie sie der Meinung ist, wie es um sie gehen muss.

Mag sein, dass sie ihre Art von Liebe verspürt, für Dich - vielleicht - vielleicht auch nicht.
Sie verletzt Dich und es hört und hört nicht auf, sie bemüht sich ja noch nicht mal mehr, dass es aufhört *kopfschüttel*

In dem Moment, in dem Du das Gefühl hast, dass es Dir ohne Sie (und die damit verbundene Problematik, die sich ja zuspitzt) besser geht, ist es der 1. Schritt wieder zu Dir hin! Und das ist gut!

Solange Du Dich so verhältst, wie vorher, wird sie auch nichts ändern, muss sie ja nicht.

Frage ist, inwieweit Dir es aber nicht reicht (und ich würde Dir wünschen, es reicht dir zu genüge - aber das musst Du beurteilen).

Wichtig ist aber, m.E. auch - die Liebe zu einer (Dir schadenden) Beziehung sollte nie mehr wiegen als die Liebe zu Dir selbst! (eigentlich sollte nichts mehr sein, als die Liebe/der gesunde Respekt vor Dir selbst, ohne Dir eine Höherwertigkeit über Andere zu geben sozusagen).

Egal wie - ich wünsche Dir, dass Du eine Entscheidung triffst, die Dich zur Ruhe kommen lässt. Und ich würde wahrscheinlich erstmal die räumliche Trennung ausweiten, um mehr zur Ruhe zu kommen. (heißt keine Schlüssel der anderen Wohnung mehr, feste Dates ausmachen und wahrshceinlich auch mal Tage ausmachen, in denen man nichts voneinander hört) und um Abstand zu gewinnen - ohne Abstand kann man ja garnicht in Ruhe nachdenken und nachfühlen, in solch einer Situation.
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gravity
Beitrag 01.Nov.2013 - 01:47
Beitrag #89


Gut durch
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Liebe june,

das was da gerade bei dir passiert, vor allem in dir, bereitet mir bereits beim Lesen mehr als nur Bauchschmerzen. Was das alles dann in dir auslösen muss, versuche ich mir am besten gar nicht erst vorzustellen.

Mir stellen sich beim Lesen Fragen. Fragen, die du dir sicherlich auch schon gestellt hast. Schließlich setzt du dich hiermit bereits eine ganze Weile auseinander und dabei leidest du ganz offensichtlich fürchterlich. Nur, wieviel Leid kann ein liebendes Herz ertragen oder besser verkraften und unbeschadet weiterlieben? Wieviel hält bedingungslose Liebe aus? Wieviel kann Liebe wert sein und was ist man bereit dafür zu opfern oder auch aufzugeben? Wieviel "ich" verschwindet dabei aus dem "wir", damit dieses weiter sein kann? Ein "wir", das doch immer stärker zu einem "Sie" wird.

Mit jedem weiteren Detail, welches du mit uns hier teilst und mit jeder Bestätigung deiner Liebe für Sie, frage ich mich - wie zahlreiche andere hier auch - , wie lange kann ein Herz (sinnbildlich gesprochen) das aushalten. Du opferst außerordentlich viel von dir. Du möchtest sie halten, diese Liebe, diese Beziehung, diese Frau. Nur zu welchem Preis?
Wird deine Liebe ausreichen? Wird sie es verkraften können, wenn du weißt, Sie ist nicht nur bei dir?

Du legst bislang in dieser, deinen, Situation eine Stärke an den Tag, mit der du um diese Liebe kämpfst, die ich gewissermaßen beeindruckend finde. Allerdings hat alles seine Grenzen. Aber auch das weißt du selbst und ich denke, du wirst den Zeitpunkt erkennen, an dem sich entscheidet, ob das "wir" noch eine Chance hat und entsprechend danach handeln. Denn eigentlich sind besagte Grenzen doch schon lange überschritten.

Ich kann mir beim besten Willen, nach allem, was ich von dir gelesen habe, nicht vorstellen, dass du in einer offenen Beziehung glücklich sein kannst.
Das jetzt zerreist dich doch schon innerlich zur Genüge. Etwas, das man von sich selbst regelrecht erzwingen muss und sich dabei auferlegt, es aktzeptieren zu wollen, das kann einfach nicht ohne Leiden funktionieren. Und wieviel davon und wie lange ist man denn dann bereit, dies um der Liebe willen zu ertragen? Das ist doch ein Widerspruch in sich.
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Lena_O.
Beitrag 01.Nov.2013 - 08:44
Beitrag #90


Satansbraten
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Es erstaunt mich immer wieder, wie leidensfähig manche Menschen sind bzw sein können.
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Deirdre
Beitrag 01.Nov.2013 - 08:46
Beitrag #91


Satansbraten
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Es ist gut, in einer Beziehung zu sein, in der Du Dich erotisch und (zumindest moderat) interessant findest. Alles andere ist schädlich für Dich! (Von einem Kind, dessen Mutter Du sein wirst, erst gar nicht zu sprechen.)

Warum mutest Du Dir das zu? Wirst Du es auch weiterhin tun? Wie bist Du in diese Situation gekommen?

Wann wirst Du Dir ein intimes Umfeld gönnen, in dem Du wieder oder endlich zu einem abgerundeteren Selbstbild kommst?

Der Beitrag wurde von Deirdre bearbeitet: 01.Nov.2013 - 08:49
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Deirdre
Beitrag 01.Nov.2013 - 08:52
Beitrag #92


Satansbraten
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Noch was ... ich glaube nicht, dass Ihr aus Bequemlichkeit zusammen seid. Eher erforscht Ihr ineinander und aneinander Bereiche Eurer selbst, die Euch fremd sind.

Du das Freihändige, sie das Sesshafte.

Aber das reicht wohl nicht als Grundlage für eine Dauerbeziehung. Ihr seid fertig - oder so scheint es.
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Kara
Beitrag 01.Nov.2013 - 09:35
Beitrag #93


Naschkatze
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Dass du "ihr" auch noch alles bezahlst, finde ich in der Situation absolut heftig! Und richtig, dass du es jetzt lassen wirst!


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Hortensie
Beitrag 01.Nov.2013 - 16:10
Beitrag #94


"Jeck op Sticker"
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Liebe june,
deine letzten Einträge gingen mir sehr nahe.
Ich finde deine Freundin…aber eigentlich tut sie mir leid.
Das Muster, die aktuelle Partnerin nicht erotisch zu finden kenne ich in dieser Ausprägung nur von Menschen, für die der erotische Reiz eines anderen Menschen in der Eroberung nicht im dauerhaften Zusammensein liegt.
Nestbau, Familie etc. ist für diese Menschen meiner Erfahrung nach eher hemmend oder ein willkommender Grund in „fremden Gefilden auf der Pirsch“ zu sein.
Warum deine Freundin Dir alles so brühwarm erzählen muss und sich von Dir trösten lässt ist mir unbegreiflich.
Sollte dieser thread Dir helfen können, Dich aus der für Dich und deinen Bedürfnissen unglücklich verlaufenden Beziehung lösen zu können, würde mich dies sehr freuen.
„Towanda“ …hört sich für mich bzw. liest sich für mich doch schon mal als erster Schritt auf einem richtigen Weg an.
Herzliche Grüße
H.

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Herzfilz
Beitrag 01.Nov.2013 - 16:36
Beitrag #95


Naschkatze
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ZITAT(june @ 31.Oct.2013 - 16:38) *
Kann offene Beziehung gelingen, obwohl eine der beiden Partnerinnen monogam bis ins Mark ist?


Ich denke eigentlich, dass das schon funktionieren kann, stelle es mir aber sehr schwierig vor bzw. sehr voraussetzungsreich, weil es, fürchte ich, entweder voraussetzt, dass die monogame Partnerin sich in einem sehr hohen Maß sozusagen selbst genügt oder dass die nicht monogame Partnerin sich sehr intensiv um die Bedürfnisse und Sehnsüchte ihrer monogamen Partnerin kümmert.

Meine Erfahrung mit offenen Beziehungen sagt, dass sich in ihnen leicht ein Ungleichgewicht einstellt, wenn eine der Partnerinnen signifikant mehr Aktivitäten außerhalb der Beziehung entfaltet als die andere. Sie sagt auch, dass so ein Ungleichgewicht ausgeglichen werden kann, indem sich die extrovertiertere Partnerin besonders bewusst und intensiv um die introvertiertere kümmert und sich ihr und ihrer Bedürfnisse annimmt.

Wenn ich deine Beiträge lese, beschleicht mich einerseits das Gefühl, dass das bei euch nicht passiert, andererseits aber auch das Gefühl, dass du deine Empfindungen und Bedürfnisse nicht so explizit formulierst, dass deine Noch-Freundin verstehen kann, was mit dir -und damit mit euch- tatsächlich los ist. Ich war auch mal mit einer zusammen, die in der Hinsicht auf andere kennenlernen echt Hummeln im Hintern hatte, habe dabei zuweilen gelitten wie Tier und zuviel geschwiegen oder zu oft oder zu so vielem, weil ich mich dazu verpflichtet fühlte. Es gibt aber, finde ich, keine Pflicht, etwas .nicht. zu fühlen. Gerade wenn Gefühle von Verlustangst und Verletztheit nicht ausgesprochen werden, um Beziehungsabsprachen nicht zu verletzen, geht Nähe leicht eher verloren, fürchte ich, anstatt zu entstehen. Und aus der Rückschau denke ich, dass es damals besser gewesen wäre, wenn ich öfter ausgesprochen hätte, wenn etwas sich für mich unrund angefühlt hat, und auch, wenn ich den dringenden Wunsch hatte, das etwas unterlassen wird, explizit darum gebeten hätte, dass es unterbleibt, anstatt es mir nur heimlich zu wünschen. Möglicherweise wären wir dann heute vielleicht sogar noch zusammen, aber das ist egal: Mir selbst würde es mit der Erinnerung daran sehr viel besser gehen als mit der Erinnerung an mein Schweigen. Falls du so ein ähnliches Schweigen zu bewahren dich irgendwie verpflichtet fühlen solltest, ich kann nur davon abraten, diesem Gefühl zu folgen.

Mit anderen Worten, ich halte es für möglich, dass deine Freundin ein Bild von dir als einer Person im Kopf hat, die sich in einem sehr hohen Maße selbst genügt und schon irgendwie mit den Dating-Aktivitäten ihrer Liebsten ganz gut klarkommt, dass genau das aber ein tragisches Missverständnis ihrerseits sein könnte. Wenn das so sein sollte, wäre es vielleicht deine Aufgabe, dieses Bild zu demontieren, und statt uns ihr klarzumachen, dass du gerade überhaupt nicht damit klarkommst, wie es bei euch läuft (so kommt es zumindest beim Lesen deiner Beiträge bei mir an). Im Moment mutet es mich beim Lesen deiner Beiträge so an, als ob deine Freundin eine sein könnte, die schlicht nicht weiß, was sie (dir an)tut, im Sinne von: was ihre Handlungen wirklich für einen Gefühlsaufruhr in dir auslösen. Auch wenn ich nur zu gut verstehen kann, wie schwer das fallen kann und wieviele und was für Hemmungen dem entgegenstehen können, ich fürchte, wenn so sein sollte wie ich vermute: es hilft alles nichts: Ihr, und das heißt nicht zuletzt du, June, müsst über deine wirklichen Gefühle und Bedürfnisse reden, rückhalt- und schonungslos und, wenn ich mich nicht sehr irre, ganz, ganz dringend.

Wenn ich deine Beiträge lese, beschleicht mich das Gefühl, dass bei euch viel und ausführlich über ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte geredet wird und die Formulierung von deinen dabei ins Hintertreffen geraten ist. Dein Wunsch nach Nähe und Exklusivität ist aber nicht weniger cool und honett und respektabel als ihrer nach Offenheit und Freiheit, und in meinen Augen genauso verhandelns- und besprechenswert wie die Sehnsüchte, die sie umtreiben. Wenn ihr zusammenbleiben wollt, müsst ihr, fürchte ich, neu verhandeln und einen Ausgleich finden, mit dem nicht nur sie, sondern auch du leben kannst, dazu ist aber essentiell wichtig, dass du Worte für deine eigenen Empfindungen findest und sie vor allem erst mal mindestens so ernst nimmst wie die deiner Partnerin. Was und wie du geschrieben hast, wirkt auf mich, als ob du das nicht immer oder nicht konsequent tätest, sondern dich sozusagen zum Aushalten verpflichtet fühlen würdest (bzw. gegen dieses Gefühl des Verpflichtetseins aufbegehren würdest).

Und so, fürchte ich, kann eine offene Beziehung zwischen einer polyamoren und einer monogamen Partnerin tatsächlich nicht gelingen, zumindest nicht auf Dauer.

Für mich liest sich, was du schreibst, ein bisschen so, als ob bei euch die eine lebt (sie) und die andere die Zähne zusammenbeißt, damit die eine leben kann (du). Das kann es, fürchte ich, nicht sein als Basis für eine auf Dauer angelegte Partnerschaft. Du wirst deshalb die Zähne auseinanderkriegen und mit ihr reden müssen, fürchte ich, damit ihr beide leben könnt - miteinander oder getrennt. Diese Entscheidung läuft euch nicht weg, aber ich denke auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie euch überfällt, desto größer wird, je länger du ihr verschweigst, was ihr Tun und Handeln mit dir macht.

Ohne unken zu wollen, und mit den besten Wünschen für euch,
Herfilz

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Pirola
Beitrag 01.Nov.2013 - 18:53
Beitrag #96


Bekennende Urlesbe
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ZITAT
Warum deine Freundin Dir alles so brühwarm erzählen muss und sich von Dir trösten lässt ist mir unbegreiflich.


Ich zitiere hier Hortensie und mir ist genau diese Angewohnheit Deiner Freundin auch aufgefallen .
Mir kommt es so vor , als wolle sie Dich regelrecht herausfordern , dass Du eben aufhörst , die "Muddi" zu spielen .
Oder wenigstens eine Muddi mit genügend Selbstachtung , die nötige Grenzen setzt , um sich nicht völlig aufzugeben.
Warum machst Du das alles mit ? Sicher aus Verlustangst .
Aber je mehr Du ihr nachgibst, desto geringer die Achtung Deiner Partnerin . Das hört sich an wie ein Zusammenspiel .
Es ist schwer, da herauszukommen .
Je ernster Du wieder Deine eigenen Bedürfnisse nimmst und je selbstsicherer Du die rüberbringen kannst, desto spannender
würde Deine Partnerin Dich wieder erleben . Ihre Langeweile resultiert aus fehlender Achtung ihrerseits und Grenzsetzung Deinerseits , vermute ich,
kann aber natürlich auch falsch liegen. Das sind nur Thesen.

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 01.Nov.2013 - 18:54
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shark
Beitrag 01.Nov.2013 - 19:49
Beitrag #97


Strösenschusselhai
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ZITAT(june @ 31.Oct.2013 - 16:38) *
Kann offene Beziehung gelingen, obwohl eine der beiden Partnerinnen monogam bis ins Mark ist?


Ich sag: Nein.
Jedenfalls nicht, wenn "monogam sein" auch beinhaltet, dass das auch die Partnerschaftssform ist, die die "bis ins Mark" Monogame leben will.

Und in Deinem speziellen Fall, liebe June, geh ich sogar noch weiter: Doppelt Nein.
Weil es Deiner nicht monogam leben wollenden Freundin zudem offensichtlich auch völlig egal ist, wie es Dir mit dem Dir von ihr aufgezwungenen Beziehungskonzept wirklich geht.

All ihre "Freiheit" geht zulasten Deiner Freiheit - und das kann nicht gut gehen.
Dieses Ungleichgewicht kann nur unglücklich machen. Und zwar zuallererst Dich.

Vielleicht ist es nun doch an der Zeit, ernstlich zu überlegen, ob es überhaupt eine Chance dafür gibt, dass das, was Du willst und brauchst, mit dem, was sie will und braucht, jemals in einer Weise kongruent sein kann, dass es als Basis für weitergehende Pläne (wie etwa Familiengründung, gemeinsam alt werden usw.) taugen kann.

Denn eins ist (für mich mindestens) klar:
Wenn sich die Eine in ihrer Beziehung zur Anderen aus solchen (sagen wir mal: strukturellen) Gründen nie wirklich aufgehoben und in einem Mindestmaß "sicher" fühlen kann, dann verbietet es sich im Grunde doch von selbst, auch nur daran zu denken, gemeinsam ein Kind zu bekommen.
Das braucht schließlich noch viel mehr Stabilität, ein friedvolles Miteinander und Sicherheit.

Es tut mir so leid, dass ich das so deutlich sagen muss, aber ich denke, Du hast Dich vielleicht schon viel zu lange an diesen "gemeinsamen Träumen" von einem glücklichen Morgen festgehalten... vielleicht umsomehr als Du gespürt hast, dass die Felle von heute dabei sind, den Bach hinabzuschwimmen....
Kann das sein?

Manchmal reicht die Liebe einfach nicht....wenn zwei so unterschiedliche, ja geradezu gegensätzliche Bedürfnisse haben, wird es nahezu unmöglich, dass beide bekommen, was sie notwendig haben.

Ich wünsch Dir innig dieses "freihändige" Gefühl, das Du auf der Heimfahrt vom Chor hattest, in Dein Herz zurück.
Damit endlich mal Du die bist, die für sich entscheidet.
Ich denk, Du weißt genau, was Du brauchst.
Und ich glaub, es ist Zeit, dass Du anfängst, aktiv für Dich zu sorgen anstatt drauf zu warten, dass sie doch noch so handelt/wird wie es für Dich schön wäre.

Ganz herzliche Grüße

shark
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june
Beitrag 01.Nov.2013 - 23:37
Beitrag #98


Treue Seele
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Liebe alle,

sorry, dass ich nicht mehr geantwortet habe - aber sie hat heute Schluss gemacht.

Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet. Irgendwie habe ich immer noch damit gerechnet, dass wir das alles hinkriegen, gerade weil wir in allen anderen Aspekten so gut harmonieren.

Tja, und ich?

Ich bin fix und fertig.
Muss mich neu strukturieren.

Aber ich habe, nicht zuletzt auch durch diesen Thread, so viel Stärke und Klarheit gewonnen, dass es vielleicht auch zu viel für sie war.

Und was soll ich sagen? Ich liebe sie. Sie ist kein Monster. Sie hat einfach nur andere Bedürfnisse - wobei sie mir nach der Nacht mit ihrer Ex-Chefin, also heute, nochmals gesagt hat, dass diese Fantasien wirklich nur Fantasien seien... Da war ich mir gestern überhaupt nicht so sicher, da sie gestern ja für eine offene Beziehung plädiert hat und mir gesagt hat, dass sie nicht garantieren könne, dass da etwas läuft. (Ich weiß auch tatsächlich nicht, ob da was gelaufen ist.)

Nun gut.
Reset-Taste.

Morgen mehr...
Auch auf die einzelnen Beiträge
June
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Mausi
Beitrag 02.Nov.2013 - 00:57
Beitrag #99


Mama Maus
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Einerseits tut es mir leid, dass es so gekommen ist, besser gesagt tut es mir leid, dass es Dir so geht, wie es Dir jetzt geht.

Ich hoffe, Du kannst weiterhin Klarheit gewinnen und diese behalten.

Nein, ein Monster ist sie nicht - aber es war alles irgendwie nicht soo fair oder klar, wie man es sich in einer gleichwertigen Beziehung vorstellt.

Egal wie, hoffe ich dass Du damit klar kommst - und dass Du das Gefühl der Freiheit (irgendwann) wieder erlangst.

Aber wie shark schon sagte, manchmal genügt Liebe nicht (und schlussendlich würde sie auch, durch das sich quälen, dahin gehen mit der Zeit).
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Kara
Beitrag 02.Nov.2013 - 06:50
Beitrag #100


Naschkatze
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Oh, man, das tut mir sehr leid! Damit hätte ich jetzt gerade auch nicht gerechnet, obwohl sie ja schon sehr woanders war (innerlich meine ich)!

Dir ganz viel Kraft!
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