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> Alkoholproblem - Vorsicht, kann triggern!
Herz-Ass
Beitrag 17.Jan.2005 - 00:39
Beitrag #1


Suppenköchin
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Hallo Zusammen!

Ich möchte mir denen, die mit ihren Beziehungsproblemen hier Hilfe suchen, mal anschließen.
Ich hole mal etwas weiter aus. Wir haben uns vor etwas mehr als 2 Jahren kennen gelernt. Sie ist 25 Jahre älter als ich, was bisher nie ein Problem war, ihr Mann hatte sie und die 2 Kinder gerade nach 28 gemeinsamen Jahren verlassen und sie war völlig am Ende. Ich habe damals mit 2 Freundinnen, darunter auch meine Ex, ihr Wohnzimmer renoviert.
Na ja, für die anderen Beiden war es mit der Renovierung getan. Ich allerdings habe mich irgendwie berufen gefühlt, ihr zu helfen. So saß ich Nächte lang bei ihr auf dem Sofa, trank Tee, sie Wein, und redete über Gott und die Welt mit ihr. Es war wunderschön, nur der Wein war das Problem und ist es auch heute noch.
Es am dann irgendwann wie es kommen musste und wir haben uns total verliebt. Ich war grade dabei mich von meiner Ex zu trennen und sie war ausgehungert nach Allem was man in einer Beziehung normalerweise so bekommt. Und so kamen wir zusammen. Wir waren beide glücklich und lieben uns sehr, obwohl es einen großen Haufen Probleme gab und gibt.
Aber wie oben schon mal gesagt, ist der Alkohol das Thema. Sie hat in der akuten Zeit der Trennung und auch schon vorher ein Pensum von 2-3 Päckchen Zigaretten und ca. 2 Flaschen Wein am Tag. Und das ohne etwas zu essen. Wir konnten dieses Pensum gemeinsam runterschrauben und ich hab alles getan damit sie aufhört, weil auch die Kinder, damals 7 und 15, panische Angst hatten. Für mich war es auch nicht immer leicht, ich war grade 19 als wir uns kennen lernten und ich hatte mit „Alkoholikern“ keine Erfahrungen und bin immer meinem Instinkt gefolgt. Ich habe versucht, den Mädchen zu helfen und ihnen die Angst zu nehmen. Und ich wollte, dass sie aufhört mit dem Trinken.
Irgendwann hat sie dann nur noch getrunken wenn es ihr wirklich schlecht ging, ca. einmal pro Woche oder alle zwei Wochen mal. Mittlerweile ist es nur noch einmal im Monat ca. Also nichts Krankhaftes mehr. Aber dennoch haben die Kinder so einen Knacks aus dieser Zeit, dass sie auch heute noch sehr viel Angst haben. Und mir tut es sehr weh, jedes Mal aufs Neue. Und jedes Mal aufs Neue reden wir am nächsten Tag drüber und ich sage ihr wie weh sie mir damit tut und dass sie doch endlich aufhören soll. Sie sagt dann auch immer, ja, sie hört auf und was mich denn so daran stören würde und es würde doch nichts passieren.
Dass nichts passiert weiß ich auch. Aber sie tut mir so weh damit und sie ignoriert meine Gefühle total. Ich komme mir total verarscht vor, wenn sie mich jedes mal wieder fragt was mich daran stört und so was. Ich hab den Eindruck, sie will es doch gar nicht wissen.
Gestern Abend rief die Kleine mich wieder an, ich soll doch schnell heim kommen. Die Mama hat getrunken und bricht grade. Ich bin dann nicht heimgefahren, sondern erst später, wie geplant. Sie hat wieder so getan als wäre nichts gewesen und dass sie 1 Glas Wein- sie trinkt immer nur 1 Glas (haha)- getrunken hat, wäre doch nichts Schlimmes. Ich selbst trinke schon seit 2 Jahren nichts mehr und gehe auch nicht mehr weg, weil ich das Gefühl hab, ich darf die Kontrolle nicht verlieren, es könnte ja etwas passieren.

Ich weiß echt nicht was ich noch machen soll. Am Liebsten würd ich sie einfach sitzen lassen, wenn ich sie nicht so lieben würde! Sonst ist ja auch alles ok zwischen uns, aber das halte ich nicht mehr aus!

Vielleicht weiß ja eine von euch Rat, ich nicht mehr!

Verwirrte und verletzte Grüße

Herz-Ass
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soulraver61
Beitrag 17.Jan.2005 - 07:23
Beitrag #2


Geschirrspülerin
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guten morgen zerz-ass,
ich habe eben deinen therad gelesen, und möchte vorweg nehmen, dass ich selbst trockene alkoholikerin, aber schon seit 12!! jahren sehr gut ohne lebe.
wie deine freundin beschreibt, sie würde NUR ein glas trinken, das kenn ich doch irgendwo her :unsure: ??
deiner freundin ist NICHT bewusst, das sie von dieser droge alk abhängig ist, sie hat die einsicht absolut nicht.
die frage, ob du ihr helfen kannst, beantwort ich mal mit eeinem nein, denn sie ist sich nicht klar, in welcher situation sie steckt. ich wusste auch über 10 jahre nicht, was es überhaupt bedeutet, krank zu sein, ich trank alk und gut, bis hin zum abgrund. erst nach meiner stationären therapie wurde mir bewusst, DAS ich krank bin.
ich kann nur eins sagen, so lange du ihr in irgeneiner weise den rücken stärkst, wird sie weitermachen, so hart es auch klingt, sie MUSS die einsicht haben, das sie krank ist, und das einem kranken klar zu machen, ist sehr schwierig.
wenn du weitere fragen hast, ich steh gern zur verfühgung.
ich wünsche dir voerst alles gute
soulraver
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Leonie
Beitrag 17.Jan.2005 - 09:37
Beitrag #3


Naschkatze
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Liebes Herz-Ass,

Danke für deinen Mut, diesen Beitrag zu schreiben.

Ich bin selbst Kind einer alkoholabhängigen Mutter (seit 15 Jahren trocken) und nun ja, habe meine Erfahrungen.

Es fällt mir jetzt nicht leicht, diese Zeilen zu schreiben aber leider ist es so! DU kannst deiner Freundin nicht helfen.

Sie findet offensichtlich zur Zeit noch genügend Gründe, um ihren Alk-Konsum zu rechtfertigen und ist damit noch nicht an dem Punkt, an dem sie sich eingestehen MUSS, dass sie Hilfe benötigt, professionelle. Du kannst das nicht sein, als Nahestehende.

Es gibt Tücken der Alkoholsucht, deren Muster sich auf nahestehende Personen übertragen, so wie Co-Abhängigkeit, Grenzprobleme etc.

Es gibt überall in Deutschland AA (anonyme Alkoholiker) sowie Aalanon (für Angehörige von Alkoholikern).

Denke an dich, so hart sich das anhört. Du kannst sie nicht retten. Was die Kinder angeht, so weiß ich ehrlich nicht, was ich schreiben soll, denn einerseits möchte ich schreiben: Hilf ihnen und andererseits weiß ich: Du kannst das nicht tun.
Siehst also: Ich bin auch noch am aufarbeiten.

Fühl dich umarmt und verstanden. Bei konkreten Fragen gerne mehr per PM.

Gruß
Leonie

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sophialein
Beitrag 17.Jan.2005 - 10:29
Beitrag #4


Gut durch
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Liebe Herz-Ass,

ich denke auch,daß du deiner Freundin nicht helfen kannst. Solange sie nicht selbst begreift, daß sie ein Alkoholproblem hat, wird sie auch nichts tun. Auch ich bin Tochter eines alkoholkranken Vaters (seit vielen Jahren ist er trocken). Deshalb berührt mich das Schicksal der Kinder sehr.

Es gibt in vielen Städten wie Leonie schon geschrieben hat, Gruppen für Angehörige von Alkoholikern. Es gibt aber auch Gruppen für Kinder von Alkoholikern. Vielleicht wäre das ja was für die beiden. Ich selbst wäre so dankbar gewesen, so ne Gruppe zu haben, andere Kinder, die das gleiche erleben und durchmachen müssen...

Du mußt an dich denken, so hart das ist! Ich drück dir die Daumen!
Sophialein
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Sägefisch
Beitrag 17.Jan.2005 - 10:48
Beitrag #5


Schlaudegen.
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Du solltest Dir Abstand verschaffen. Vielleicht kannst Du trotzdem mit den Kindern Kontakt haben und das einzige tun was wirklich hilft: Du kannst eine erwachsene Frau sein, die für sich Grenzen zieht, klar spricht und handelt und für die Kinder berechenbar ist, und mit der sie schöne Erlebnisse haben können.

Solange Du nur auf Deine Frau reagierst kannst Du dieser Gegenpol nicht sein, sondern Du steckst selber im System und spielst dort eine Rolle der Du Dich besser verweigern solltest.

AlAnon ist eine gute Idee. Wenn Dir der Schritt noch zu groß ist, kannst Du Dich auch erstmal mit den Büchern dazu beschäftigen. Da kann einem auch schon so manches Licht aufgehen.
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DerTagAmMeer
Beitrag 17.Jan.2005 - 12:02
Beitrag #6


Adiaphora
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ich finds schlimm, dass du kaum vorkommst in dem, was du schreibst.
du hast dich irgendwie berufen gefühlt, ihr zu helfen, [...] saßt nächte lang bei ihr auf dem sofa [...] es kam dann irgendwann wie es kommen musste und wir haben uns total verliebt [...] sie war ausgehungert nach allem was man in einer beziehung normalerweise so bekommt. und so kamen wir zusammen...
warum gerade du? weil du dich grad von deiner freundin getrennt hast und zufällig zur verfügung standest? weil du mit knapp 22 stark genug bist, eine ganze familie zu schultern? weil doch gar nix passiert, wenn deine freundin endlich [...] eingeschlafen ist und auch ihr drei grundlos zitternd zur ruhe kommen könnt? reicht dir das?
ich möchte anderes von dir lesen.
ich möchte lesen, dass deine freundin dir zeigt, wie einzigartig du bist. dass sie dich unterstützt in deinen träumen und wünschen. dass sie an deiner seite steht, dir den rücken stärkt und sich für dich interessiert. dass sie bis ans ende der welt gehen würde, um bei dir zu sein. dass sie mit aller kraft gegen alles kämpft, was dich zum weinen bringt. weil sie dich liebt. weil du das beste bist, was ihr passieren konnte.
das hast du verdient - und darunter solltest du nicht zu haben sein.
trau deiner freundin zu, dass sie es schafft, um dich zu kämpfen und ihr eigenes leben zurück zu gewinnen.
trau es ihr zu und stell ihr dein ultimatum.
denn genau das kannst du verlangen: nie wieder einen schluck - weil schon zu viel kaputt gegangen ist, um über ein glas hinweg sehen zu können.
es geht nicht um sie. es geht um dich.
darum, dass du daran kaputt gehst, für ihre zerbrochenen träume zu bezahlen. dafür bist du zu jung. viel zu jung!

edit: überflüssigen kraftausdruck getilgt


Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 17.Jan.2005 - 12:26
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robin
Beitrag 17.Jan.2005 - 12:37
Beitrag #7


I lof tarof!
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liebe herz-ass! Ich habe keinerlei erfahrungen mit alk, da ich eine gesunde allergie dagegen habe :) aber ich habe erfahrungen mit anderen süchten und kann mir den beiträgen der anderen frauen nur anschließen! Deine freundin muss einsehen, dass sie krank ist, bevor egal wer/was ihr helfen könnte.
Außerdem muss ich einfach meine sehr persönliche, berufsbedingte meinung loswerden: Was ist denn sie für eine frau, die seit jahren ihre 2 kinder mit ihrem/r 'problem/krankheit' tyrannisiert und traumatisiert? Sie hat kein recht dazu! Ich sehe die 2 als die schwächste glieder der kette und es tut mir ihretwegen im herzen weh!
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Herz-Ass
Beitrag 17.Jan.2005 - 12:44
Beitrag #8


Suppenköchin
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Guten Tag zusammen!

Erstmal danke für die Tipps und die Zusprache!

Auf der einen Seite habt ihr alle Recht, auf der anderen hat sie es ja fast geschafft. Es ist wie schon geschrieben nicht so dass sie immer noch so oft und so viel trinkt wie früher. Sie ist eigentlich weg davon, trinkt aber in Gesellschaft oder ähnlichem gern mal ein Glas. Und dann zeigt sie kein Verständnis für mich, wenn ich sauer und verletzt bin. Denn die Auswirkungen sind doch mehr oder weniger immer die selben. Traurig, benebelt, stundenlanges Weinen, Erbrechen etc. Es ist immer noch schlimm für mich, auch wenn es um Klassen besser ist, als es war.

@ DTaM: Ich wünsche mir das alles was du schreibst von ihr. Ich denke, wenn sie es erstmal geschafft hat, kann sie auch mir das alles geben. Zumal ich eigentlich keine Kraft habe, ihr zu helfen. Ich müsste erstmal mein eigenes Leben auf die Reihe kriegen. Arbeit suchen, meine Eltern in den Wind schiessen, eigene Wohnung suchen. Dann gehts aufwärts!

Ich schaff das schon! Was anderes bleibt mir nicht übrig! ;-)

Grüße

Herz-Ass
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Leonie
Beitrag 17.Jan.2005 - 12:49
Beitrag #9


Naschkatze
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@ herz - ass

Merkst du, was du da gerade tust? Du nimmst sie in Schutz, suchst für sie die Ausflüchte.. Und genau das nennt frau z. B. Co-Abhängigkeit.

Mach du nicht auch noch die Augen zu. Guck dir das genau an! Wenn jemand trinkt und erbricht und die Kinder anrufen und sagen "Komm! Ich habe Angst!" o. ä., dann ist Mensch nicht davon weg!!!



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robin
Beitrag 17.Jan.2005 - 13:05
Beitrag #10


I lof tarof!
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@leonie: Wenn jemand trinkt und erbricht und die Kinder anrufen und sagen "Komm! Ich habe Angst!" o. ä., dann ist Mensch nicht davon weg!!! - ALLERDINGS!!!!!!!
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Squirrel
Beitrag 17.Jan.2005 - 13:51
Beitrag #11


Tante!
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QUOTE (Leonie @ 17.Jan.2005 - 12:49)
Und genau das nennt frau z. B. Co-Abhängigkeit.

Der Begriff lag mir eben auch auf der Zunge.
Ich bin selbst trockene Alkoholikerin, habe aber immer heimlich getrunken, deshalb gab es in meinem Umfeld das Problem der Co-Abhängigkeit nicht.
Aber ich kenne es aus Erzählungen anderer in der Suchtgruppe.

Da gibt es Partner, die den anderen vor der Umwelt schützen, ihm beim K*** die Haare aus dem Gesicht halten, leere Flaschen wegräumen (im schlimmsten Fall sogar neuen Stoff besorgen) und eben alles tun, um den Schein zu wahren - damit es nur niemand sonst merkt.

Nur ist damit echt keinem geholfen.
Ich selbst habe die verbalen Arschtritte einer Freundin gebraucht, um mein Problem zu erkennen und etwas dagegen zu tun.

Herz-Ass, deine Freundin ist noch nicht an diesem Punkt angekommen. Den muß sie selbst erkennen.
Und auch ich hatte immer wieder Phasen, in denen es mal "nicht so schlimm" war. Im Endeffekt bleibt es eine Frage der Zeit, bis sich der Konsum wieder steigert. Außerdem - und das klingt jetzt wahrscheinlich sehr fies von mir - du kannst nicht rund um die Uhr für sie da sein und kontrollieren, was sie trinkt.

Aber wie auch die anderen schon schrieben, es gibt Gruppen für Angehörige. Der Austausch dort könnte dir sicher helfen.

Lieben Gruß und viel Kraft!
Squirrel
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Herz-Ass
Beitrag 17.Jan.2005 - 14:15
Beitrag #12


Suppenköchin
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QUOTE (Squirrel @ 17.Jan.2005 - 13:51)
Da gibt es Partner, die den anderen vor der Umwelt schützen, ihm beim K*** die Haare aus dem Gesicht halten, leere Flaschen wegräumen (im schlimmsten Fall sogar neuen Stoff besorgen) und eben alles tun, um den Schein zu wahren - damit es nur niemand sonst merkt.


@ Squirrel: Das tue ich nicht, ganz im Gegenteil! Ich schütte alles was ich finde weg und halte ihr die leere Flasche vor die Nase. Wenn sie sich übergibt, sag ich immer, es müsste ihr noch viel schlechter gehen! Das Hinterherlaufen mach ich schon lange nicht mehr, soviel Abstand hab ich und soviel weiß ich das sie selbst da durch muss! Und verbale Arschtritte, wie du sagst, bekommt sie jedesmal aufs Neue! Und es um jedenPreis geheimhalten tu ich auch nicht. Und das ist das womit ich sie jedesmal drankriege. Weil sie denkt, um Gottes Willen wenn das jemand merkt.

Der Beitrag wurde von Herz-Ass bearbeitet: 17.Jan.2005 - 14:16
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Squirrel
Beitrag 17.Jan.2005 - 14:26
Beitrag #13


Tante!
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QUOTE (Herz-Ass @ 17.Jan.2005 - 14:15)
Ich schütte alles was ich finde weg und halte ihr die leere Flasche vor die Nase.

Sie sollte es sein, die die Flaschen ausschüttet!
Aber wie ich schon sagte, an dem Punkt ist sie noch nicht angelangt.

QUOTE
Und das ist das womit ich sie jedesmal drankriege. Weil sie denkt, um Gottes Willen wenn das jemand merkt.


Das habe ich nicht verstanden. Was meinst du mit "drankriegen"?
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Herz-Ass
Beitrag 17.Jan.2005 - 14:30
Beitrag #14


Suppenköchin
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Mit drankriegen meine ich, dass sie darauf am Meisten reagiert. Wenn z.B. jemand anruft, ich geh ran und sage, sie kann nicht ans Telefon kommen weil sie voll ist oder so ähnlich. Das ärgert sie am Meisten.
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Squirrel
Beitrag 17.Jan.2005 - 14:34
Beitrag #15


Tante!
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QUOTE (Herz-Ass @ 17.Jan.2005 - 14:30)
Mit drankriegen meine ich, dass sie darauf am Meisten reagiert. Wenn z.B. jemand anruft, ich geh ran und sage, sie kann nicht ans Telefon kommen weil sie voll ist oder so ähnlich. Das ärgert sie am Meisten.

Zieht sie denn wenigstens irgendwelche Konsequenzen daraus?
Oder ärgert sie sich einfach nur darüber?
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Herz-Ass
Beitrag 17.Jan.2005 - 14:46
Beitrag #16


Suppenköchin
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Sie hält sich im Prinzip an meine "Anweisungen", indem sie heute sehr selten trinkt und sehr wenig. Mittlerweile hat sie auch so einen Ekel davor, dass sie wirklich nach einem Glas schon K****. Diese Ausfälle beschränken sich mittlerweile auf alle 6-8 Wochen. Das letzte Mal war am Samstag, da war ich arbeiten auf einer Faschingssitzung, sie hatte Besuch und sie haben zu dritt eine Flasche Wein getrunken. Seitdem herrscht von meiner Seite aus Kälte und Ablehnung. Mir ist es egal was und wieviel sie trinkt und das sag ich ihr auch jedesmal. Ich will nicht dass sie trinkt.
Ich denke, mit dieser Haltung fahre ich im Moment am Besten da sie diese Kälte zwischen uns nicht lange aushält. Noch ein paar Mal und ich hab sie so weit dass sie nichts mehr trinkt! Da bin ich mir sicher! Jetzt hab ich 2 Jahre Weg hinter mir, auf den letzten Metern aufgeben? Nö, nicht mit mir! ;-)
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Diana
Beitrag 17.Jan.2005 - 14:56
Beitrag #17


Gut durch
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QUOTE
Noch ein paar Mal und ich hab sie so weit dass sie nichts mehr trinkt!



Ich glaube, Du überschätzt Dich. Und das halte ich für gefährlich.

Kein Mensch kann einen anderen ändern.
Punkt.

Das ist schwer zu akzeptieren und wir erliegen nur allzu gern der Illusion, es sei vielleicht doch möglich. Aber früher oder später endet jeder Versuch in dieser Richtung im (schlimmstenfalls) beiderseitigen Elend.
Ich möchte es Dir nicht wünschen, aber vielleicht bist Du gerade dabei, diese bittere Erfahrung zu machen.


Liebe Grüße
von Diana
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Squirrel
Beitrag 17.Jan.2005 - 15:07
Beitrag #18


Tante!
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QUOTE (Diana @ 17.Jan.2005 - 14:56)
Ich glaube, Du überschätzt Dich. Und das halte ich für gefährlich.

Da kann ich Diana nur zustimmen.

Und ich kann nur nochmal sagen, Herz-Ass, du kannst sie nicht ständig kontrollieren. Und du kannst auch nicht immer für sie da sein.
Und vor allem - du solltest nicht dafür verantwortlich sein, ob sie trinkt oder nicht!

Außerdem, weißt du...mit Flaschen ausschütten und Anweisungen geben nimmst du ihr auch einen Teil ihrer Selbstbestimmung.

Edit: Ich frag mich auch grad, ob sie sich übergibt, weil sie den Ekel vorm Alkohol hat oder ob ihr Magen vielleicht nicht mehr mitspielt. :huh:
Nebenbei hab ich täglich beim ersten Glas erstmal fleißig gekübelt und dann weitergetrunken.

Der Beitrag wurde von Squirrel bearbeitet: 17.Jan.2005 - 15:17
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DerTagAmMeer
Beitrag 17.Jan.2005 - 15:13
Beitrag #19


Adiaphora
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liebes herz-ass,
gerade hast du geschrieben, dass die alkoholabhängigkeit deiner freundin darin besteht, dass sie alle 6 bis 8 wochen 0,25 l wein zu sich nimmt und sich dann übergibt.
möchtest du das so stehen lassen?
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Adracir
Beitrag 17.Jan.2005 - 20:40
Beitrag #20


Gemüseputzi
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Ich habe 20 Jahre lang mit meckern, brüllen und Ablehnung den Alkoholkonsum meiner Partnerin versucht zu drosseln. Alle 3 Monate kam es dann doch zum Rückfall. Jedesmal war ich nicht dabei, konnte also nicht eingreifen. Auch sie argumentierte immer mit "ich tu doch keinem was".
Vor 2 Jahren eskalierte es dann. Der Alkohol führte zu massiven Ausfällen, als Höhepunkt fiel sie die Treppe runter und es war ein Wunder, dass sie sich nicht das Genick gebrochen hat.
In den Monaten davor gab es immer wieder Versprechen sich zu zügeln aber nach nur einem Glas setzte jede Kontrolle aus.
In diesen Monaten hat dann auch unsere Tochter die Trinkerei mitbekommen und verstört und ablehnend reagiert. Die Jahre davor hatte sie nichts gemerkt.

Erst jetzt habe ich dann ein Ultimatum gestellt: Kein Schluck oder aus. Ich wäre wirklich gegangen mit dem Kind. Hier ist sicher auch dein Problem: du kannst die Kinder nicht einfach mitnehmen und alleinlassen willst du sie auch nicht. Trotzdem wird nur ein ernstgemeintes Ultimatum sie überhaupt zum Aufhören bewegen können.

Meine Frau hat von einem Tag zum anderen aufgehört und ist jetzt seit fast drei Jahren trocken.
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ine
Beitrag 18.Jan.2005 - 10:38
Beitrag #21


Filterkaffeetrinkerin
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hallo herz-ass!

auch von meiner seite erst mal glückwunsch für deinen mut, dieses thema hier anzusprechen. ich kann mich in alle, bisher gesagten meinen vorrednerinnen anschließen. bin selbst kind eines alkoholkranken vaters (der letztlich an den 'nebenwirkungen' gestorben ist) und reagiere insofern immer noch sehr empfindlich auf das thema alkohlismus in beziehungen.

du betonst immer wieder, dass sie "eigentlich" schon weg ist vom alkohol - schließlich hat sie früher viel mehr getrunken. ich bin der festen überzeugung, dass die menge nicht der springende punkt ist. schließlich sind nicht alle alkis jeden tag sternhagelvoll. ich finde du solltes den ratschlägen der frauen hier folgen und vielleicht mal in das eine oder andere buch zum thema reinschauen. du wirst dich bestimmt in vielen beschreibungen die du dort findest selbst entdecken (sorry, im moment fällt mir leider kein buch ein).

bitte denke daran - deine freundin ist krank und nicht du! du bist nicht für ihre sucht verantwortlich. deshalb finde ich die idee mit dem ultimatum von stoner und anderen auch gut. du musst nur bereit sein die konsequenzen zu tragen, wenn sich deine freundin nicht an das ultimatum hält.

wünsche dir für den weiteren weg ganz viel kraft und euch beiden, dass ihr den weg zueinander wiederfindet!

lg,
ine
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Herz-Ass
Beitrag 18.Jan.2005 - 11:57
Beitrag #22


Suppenköchin
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Guten Morgen zusammen!

Erstmal danke für eure Ratschläge!
Sie sind alle irgendwo stimmig und hören sich alle sinnvoll an. Ich habe mich jedoch für den Weg von Stoner entschieden und sie gestern abend vor die Wahl gestellt. Entweder ich oder der Alkohol! Und sobald der erste Schluck drin ist, bin ich weg. So hab ich ihr das auch gesagt. Ohne viel drum herum zu reden. Ich denke, es ist die beste Lösung und ich glaube, sie hat es auch verstanden.
Ich hoffe es!


Grüße

Herz-Ass
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ine
Beitrag 18.Jan.2005 - 12:16
Beitrag #23


Filterkaffeetrinkerin
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herzlichen glückwunsch herz-ass für deinen mut!

alles liebe und gute und dir gaaaaaanz viel kraft!

ine

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Squirrel
Beitrag 18.Jan.2005 - 12:17
Beitrag #24


Tante!
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Liebe Herz-Ass,

ich wünsche dir (und selbstverständlich ihr und den Kindern), daß dein Ultimatum ihr die Augen öffnet und sie wirklich was ändern möchte...und die Kraft, es konsequent durchzuziehen, wenn sie es nicht schafft (was ich an dieser Stelle nicht hoffen möchte).

Ganz lieben Gruß
Squirrel
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Diana
Beitrag 18.Jan.2005 - 13:27
Beitrag #25


Gut durch
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Viel Glück und – bleib standhaft!

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Mausi
Beitrag 18.Jan.2005 - 14:54
Beitrag #26


Mama Maus
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Viel Glück!
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robin
Beitrag 18.Jan.2005 - 18:59
Beitrag #27


I lof tarof!
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ich will mich wiederholen, weil es mich ärgert, dass es einfach untergegangen ist.
'Ich tue keinem was...' - und was ist mit den kindern??????? :angry:

edit: Herz-ass - habe gerade deinen letzten beitrag gelesen (war vorhin auf der älteren seite :wacko: ), ich drücke dir die daumen, bleib standhaft :)

Der Beitrag wurde von robin bearbeitet: 18.Jan.2005 - 19:01
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Adracir
Beitrag 19.Jan.2005 - 22:50
Beitrag #28


Gemüseputzi
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Auch ich drücke dir die Daumen!
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antalarera
Beitrag 22.Jan.2005 - 20:26
Beitrag #29


Gut durch
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Hallo Herz Ass !

Zunächst möchte ich Dich mal zu Deiner konsequenten Entscheidung beglückwünschen.
Ich selbst habe 20 Jahre lang mit einem Alkoholiker gelebt, es gab Höhen und Tiefen, Abstinenz und Exzesse.
Der springende Punkt unterscheiden zu können, wann ein Mensch abhängig ist, ist der, dass egal wie auch immer das Quantum aussieht, sie physisch und psychisch von der Droge Alkohol abhängig sind.
Auslöser dafür gibt es zahlreiche von Gewohnheitstrinker, bis hin zu Problemverdrängern. Wichtig allein ist, dass die Menschen für ihre Heilung, die eigene Erkrankung und Abhängigkeit einsehen und erkennen müssen, erst dann gibt es eine Chance auf Änderung.
Auslöser dafür können vielfältig sein, totaler Absturz ( bis hin zur Obdachlosigkeit), eigene Erkenntnis, oder aber auch konsequentes Handeln des Partners.
Ein Alkoholiker bleibt den Rest seines Lebens Alkoholiker und er darf nie wieder auch nur einen einzigen Tropfen dieser für ihn gefährlichen Droge jemals wieder zu sich nehmen. Dabei zu beachten sind auch viele Lebensmittel im Fertigproduktbereich, sowie Torten und Süssigkeiten und der gleichen.
Du könntest, wenn sie da guten Willen zeigt, mit ihr gemeinsam zu den anonymen Alkoholikern gehen, aber auch, wenn von ihr aus in der Richtung da nichts kommt, würde es Dir sehr viel weiter helfen.
Es kann auch wichtig sein, den sogenannten Erstauslöser in die Sucht zu finden, denn bei Behebung der Ursachen, kann man manches Mal auch die Folgen zu nichte machen.

Wichtig ist, sorge auch für Dich selbst, indem Du Dich beraten lässt, bei eben so Stellen wie den anonymen Alkoholikern.

Alles was Du geschildert hast, mit Flaschen suchen und entleeren ect. habe ich auch versucht, ich weiss wie schmerzlich es ist und wieviel Energie es kosten kann.

Ich wünsche Dir viel Kraft und auch Konsequenz für Deinen weiteren Weg und Deiner Freundin wünsche ich die nötige Einsicht und danach auch die Energie es durchzustehen.

Lieben Gruss Yogitee
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sugar
Beitrag 03.Mar.2005 - 11:12
Beitrag #30


sendegi sibast!
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Hallo Herz-ass, wie geht es dir jetzt? :)
(schon lange nichts mehr von dir zu diesem Thema gelesen...)
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Rieke
Beitrag 04.Mar.2005 - 14:37
Beitrag #31


Gut durch
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Bin gerade erst auf diesen Thread gestossen und möchte mich weitgehend dem Geschriebenen anschließen.

Mich würde auch der Stand der Dinge interessieren. Wie geht es Dir Herz-Ass? Denn kalendarisch sind die 5 - 6 Wochen um....
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Herz-Ass
Beitrag 05.Mar.2005 - 13:05
Beitrag #32


Suppenköchin
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Guten Tag zusammen!

Erstmal danke schön für die guten Wünsche! :rolleyes:

Mir gehts im Moment gut und ich hoffe, dass das auch so bleibt. Seit dem Tag X keine Probleme, sprich kein Alkohol, mehr.
Ich bin trotzdem noch vorsichtig, denn ich trau dem "Frieden" noch nicht. Ich denke, es braucht einfach Zeit bis sie ganz drüber weg ist und die werde ich ihr auch geben.
Aber ich merke, dass ich viel entspannter abends mal spät nach Hause kommen kann ohne riechen zu müssen und ich kann auch mal was trinken ohne Angst haben zu müssen, dass alles ausser Kontrolle gerät.


Danke nochmal euch allen!

Grüße

Herz-Ass
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antalarera
Beitrag 05.Mar.2005 - 15:28
Beitrag #33


Gut durch
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Hi Herz-Ass!

Na, dass nenne ich einmal erfreuliche Nachrichten. Wenn sich alles nun entspannt ist es für alle gut und bringt auch eine ganz andere Lebensqualität mit sich.

Wünsche Dir weiterhin diesen Erfolg.

Lieben Gruss von Yogitee
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Herz-Ass
Beitrag 16.Mar.2005 - 01:30
Beitrag #34


Suppenköchin
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Guten Abend!

Mein letztes Posting ist jetzt 10 Tage her und ich wusste genau, warum ich dem Frieden noch nicht traue.
Es ist, glaub ich, wieder soweit. Ich weiß es noch nicht genau, aber ich hab eben mit ihr telefoniert um ihr gute Nacht zu sagen etc. weil ich heute nicht zu Hause schlafen kann und sie hat sich genau so verhalten wie sie es immer tut wenn sie getrunken hat.
Jetzt muss ich erstmal in Ruhe überlegen und herausfinden was da war.

Und dann? Tja, gute Frage! Dann... Trennung, nächste Aussprache, Donnerwetter, Bla Bla, ich hab echt keine Ahnung. Kann ich einfach sagen, ich geh jetzt? Kann ich sagen, nö, mach was du willst, aber nicht mehr mit mir? Will ich das sagen?
Warum kann es nicht so sein, wie bei allen anderen auch? Und warum tut sie es? Ist es ihr egal? Bin ich ihr egal?

Hab ihr grad ne SMS geschickt, sie soll mir doch bitte sagen ob sie getrunken hat ohne mich zu belügen.
Ich wills, glaub ich, gar nicht wissen. Ich will heute gar nichts mehr wissen.


Sorry, für die Verwirrung, aber ich bin grade selbst verwirrt, wie soll da mein Beitrag klar sein...

Gute Nacht

Herz-Ass
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Rieke
Beitrag 16.Mar.2005 - 09:47
Beitrag #35


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Hallo Herz-Ass,

ich weiss, dass meine Aussage jetzt ganz unfair ist, aber ich habe es gewusst.
Bei Deiner Freundin handelt es sich um die klassische Quartalstrinkerin! Das musst Du ganz realistisch sehen.

Und daher darf es für Dich auch nur eine Konsequenz geben: Du musst sie verlassen.
Denn so lange Du nicht standhaft bist in Deinen Aussagen, wird sie den Absprung vom Alkohol nie schaffen.
Nur wenn Du klare Tatsachen herstellst, dann kann sie reagieren.

DU MUSST JETZT GEHEN! Vielleicht schafft sie es dann, sich mit dem Thema Alkoholismus auseinander zu setzen, sich kompetente Hilfe zu suchen. D.h. ja nicht, dass Du für immer gehen sollst (das darfst Du ihr natürlich nicht sagen).
Du hast ihr eine Chance nach der anderen gegeben, jetzt ist Schluss. Lass Dich auch nicht mit den Kindern ködern, es sind ihre, sie trägt die Verantwortung für sie! Lass Dich in gar keine Helferrolle mehr drängen.

Alles was jetzt geschieht, muss von ihr ausgehen!

Zieh Dich zurück, brech den Kontakt ab. Ich weiss, dass ist hart, aber es ist die einzige Chance, die sie hat! Denn mit Dir scheint sie nicht in der Lage zu sein, sich adäquat mir ihrem Alkoholproblem zu beschäftigen.

Und nun komm mir nicht mi: "Ich will noch einmal mit ihr über die Problematik reden" ;) Gibt es etwas, was Du ihr zu diesem Thema noch nicht gesagt hast?
Lass sie ihren Weg gehen, aber ohne Dich. Du musst Dir einen neuen Lebensweg suchen.

Es tut mir leid für Dich/Euch, aber dass ist die Realität!

Der Beitrag wurde von Rieke bearbeitet: 16.Mar.2005 - 09:49
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Kraeuterhexe
Beitrag 16.Mar.2005 - 10:01
Beitrag #36


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Hallo Herz-Ass,
was Rieke schrieb klingt sehr hart, ist aber wirklich die einzige Chance. Ich habe es im Bekanntenkreis bereits dreimal erlebt, dass Alkoholiker wirklich erst dann in der Lage sind, in Entzug zu gehen, wenn ihnen wirklich kein anderer Ausweg mehr bleibt. Bei zwei Bekannten hat das die Beziehung gerettet.

Ich wünsche Dir viel Kraft.


edit: Schreibfehler

Der Beitrag wurde von Kraeuterhexe bearbeitet: 16.Mar.2005 - 10:02
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shark
Beitrag 16.Mar.2005 - 12:27
Beitrag #37


Strösenschusselhai
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Ich möchte mich den Ausführungen der anderen anschließen: es gibt FÜR DICH, aber auch für Deine Frau nur diese ein Chance, etwas zu verändern: Geh, sie muss wahrscheinlich, wie viele andere Suchtkranke auch, erst einmal allein sein, die Verantwortung auf sich nehmen.. Du musst in erster Linie Dich selbst schützen; das ist Deinen Verantwortung!!
Ich wünsche Dir Kraft...!
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Adracir
Beitrag 16.Mar.2005 - 22:06
Beitrag #38


Gemüseputzi
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Du hast mein volles Mitgefühl.

Ein Rückfall ist immer möglich, ob so kurz nach dem Aufhören oder vielleicht erst nach Jahren. Ich denke du kannst deinem Gefühl vetrauen, das dich vermuten läßt sie habe getrunken. Auf deine Frage wirst du vermutlich keine ehrliche Antwort von ihr bekommen.
Was jetzt tun? Hat sie Hilfe von außen angenommen / gesucht? Therapie oder Anonyme Alkoholiker? Wenn nicht, zeigt der Rückfall deutlich, dass es ohne nicht geht.
Für dich gäbe es als Hilfe die ALANON, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholikern (überall dort wo es auch AA gibt). Der Austausch mit Leuten in ähnlicher Lage hilft dir vielleicht weiter.
Will sie keine Therapie machen bleibt dir sicher nichts anderes übrig als dich zu trennen. Sie macht dich sonst kaputt.
Macht sie bereits eine Therapie dann wäre ein Gespräch mit der/dem Therapeuten/in vielleicht hilfreich.

Ich wünsch dir viel Kraft!
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Herz-Ass
Beitrag 16.Mar.2005 - 23:57
Beitrag #39


Suppenköchin
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Hallo zusammen!

Danke für eure Ratschläge, Tipps und Wünsche!

Ich hatte Recht mit meinem Gefühl.
Ich habe jetzt für mich beschlossen, es an mir apprallen zu lassen. Alles andere macht mich kaputt und das kann ich jetzt echt nicht gebrauchen.
Ich hab ihr gesagt, sie soll die Therapie machen, sie hat ja eine ganz gute Therapeutin. Die hat sie dann auch direkt angerufen und das geht.
Ich hab ihr auch gesagt dass ich zu dem Thema nicht mehr sagen werde, sie ist alt genug. Soll machen was sie will.
Ich hab immer gedacht, ich wäre abgebrüht und könnte einfach gehen, aber ich hab die ganze letzte Nacht nachgedacht und weiß jetzt genau was ich eigentlich will. Und das ist Zusammenleben mit ihr. Warum soll ich sie verlassen, wenn ich sie liebe? Ich glaube, auch wenn ihr jetzt alle die Hände über dem Kopf zusammenschlagt, dass wir das schaffen. Rückschläge gibts immer, egal bei welchen Problem. Aber ich will irgendwann ein entspanntes und schönes Leben mit ihr führen.

Ich hoffe, ich schockiere euch nicht zu sehr! ;-) Vielleicht rede ich auch jetzt so, weils mir mit mir selbst heute besser geht als die ganzen Tage.

Gruß

Herz-Ass
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edelbratschi
Beitrag 17.Mar.2005 - 00:29
Beitrag #40


~ Fischkopp ~
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Ich habe mich bisher aus der Diskussion herausgehalten, weil ich auch keine anderen Ratschläge als die anderen gewusst hätte. Aber jetzt befinde ich mich gerade irgendwo zwischen "Schön, dass es dir wieder besser geht", "Ich könnte heulen" und "Mir platzt gleich die Hutschnur"!

Auch ich bin Tochter eines alkoholabhängigen Vaters (@A.: "Verkorkste Familie" Part2 :blink: ), er trinkt, so lange ich denken kann (ich habe es auch immer mitbekommen), und auch vorher hat er getrunken.

Ich kenne deine Reaktion/momentane Gefühlslage sooo gut von meiner Mutter, daher regt es mich auch so dermaßen auf!

QUOTE
Ich habe jetzt für mich beschlossen, es an mir apprallen zu lassen. Alles andere macht mich kaputt und das kann ich jetzt echt nicht gebrauchen.

Ein STANDARDSPRUCH meiner Mutter. Ich höre diesen Spruch seit Jahren immer wieder, aber: Du KANNST und WIRST es nicht an dir abprallen lassen, denn du empfindest was für sie. Und was heißt, du kannst es JETZT nicht gebrauchen?? Egal wie sehr du jemanden liebst, KEIN Mensch hat das Recht, dich kaputt zu machen!

QUOTE
Ich hab ihr gesagt, sie soll die Therapie machen, sie hat ja eine ganz gute Therapeutin. Die hat sie dann auch direkt angerufen und das geht.

Ja, kenne ich auch. Allerdings ist das oft nach der ersten Sitzung wieder hinfällig, meist versprechen Alkoholiker alles, was du hören willst, solange sie daraufhin ihre Ruhe haben. Ich wünsche mir für dich, dass sie es durchzieht, sei mir aber bitte nicht böse, dass ich nicht so recht daran glaube.

QUOTE
Ich hab ihr auch gesagt dass ich zu dem Thema nicht mehr sagen werde, sie ist alt genug. Soll machen was sie will.

"Ich sag dazu nichts mehr" ist DER Standardspruch, der mich am meisten auf die Palme bringt. Zusammen mit dem "Abprallen-lassen" ist es wirklich nur eine Frage der Zeit, bis du das nächste Mal in mindestens der gleichen (wenn nicht schlimmeren) emotionalen Situation wie gestern bist!

Ich denke (so leid es mir tut), dass du selber noch nicht so weit am Boden bist, um sie verlassen zu können. Ich wünsche dir, dass du den Absprung schaffst, BEVOR du ganz unten bist! *Ich frage mich gerade, warum viele Frauen gerade in Verbindung mit Alkoholismus so ein großes Leidenspotential haben*

Ich wünsche dir KRAFT, denn wir im Forum können dir nur Tipps und Ratschläge geben, aber egal in welche Richtung du weitergehst, ob du Ratschläge annimmst und umsetzt oder nicht, DU musst DEINEN Weg gehen und selbst entscheiden, ob du unter ihrer Alkoholsucht leiden möchtest (ja, ich weiß, ihr habt auch schöne Zeiten zusammen...) oder frei davon sein willst.

Liebe Grüße, Edelbratsche

edit: Orthographie u.a.

Der Beitrag wurde von edelbratsche bearbeitet: 17.Mar.2005 - 09:45
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antalarera
Beitrag 17.Mar.2005 - 00:46
Beitrag #41


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Hallo Herz- Ass!

Also ich kann Deine Haltung zu diesem Problem Deiner Frau schon verstehen, wenn man liebt, ist es einfach schwer möglich eine Trennung, wenn auch nur auf Zeit ins Auge zu fassen.
Ehrlich gesagt, selbst eine Trennung von ihr, ist und wäre keine Garantie dafür, dass sie dann aufhört zu trinken. Sie wird es so lange tun, so lange sich sich selbst nicht als krank sieht und nicht den Willen und die Einsicht hat etwas zu ändern.
Mein Exehemann war und ist Alkoholiker, über 20 Jahre habe ich an seiner Seite verbracht mit Höhen und Tiefen, Abstinenz und Exzessen. Vor zwei Jahren habe ich mich von ihm getrennt und man könnte dann meinen, die genau wäre nun ja Auslöser und Ansporn für ihn was zu ändern. Er hat eine lange Therapiezeit hinter sich, dennoch hat er es nicht geschafft. Nach wie vor, trinkt er immer wieder sporadisch Alkohol und auch nach dieser Therapie sieht er sich nicht als Alkoholiker, der er aber wirklich aus jeder Sicht ist, sowohl aus der des Arztes, als auch der Therapeutin und nicht zu letzt mir.
Was ich damit sagen möchte ist, es gibt immer Ausnahmen bei jeglicher Regel. Bei den meisten Alkoholikern, hätte die Trennung eine Wende gebracht, bei ihm nicht, bei manch anderen auch nicht und es ist ungewiss, ob es bei ihr so wäre.

An zu raten wär Dir eine Selbsthilfegruppe auf zu suchen, die einem wirklich sinnvolle Verhaltens- und Reaktionsweisen veranschaulichen können und die für Dich stützend und entlastend sein können.
Was bei uns damals immer zu mindest zwischendurch half, war keinerlei Alkohol im Hause zu haben und auch anfänglich nicht sich in Situationen begeben, wo alkoholisches dazu gehört ( wie Kneipenbesuche oder Feiern). Selbst bei der Ernährung habe ich dann immer akribisch darauf geachtet, dass nirgendwo Rumaroma oder dergleichen im Essen war, so kontrolliert, hielt die Trockenphase immer eine ganze Zeit an, was finde ich für einen selbst auch ein wenig Erholung verschafft. Jetzt höre ich zwar schon die Stimmen einiger Kontrolle ist kein Lebensmotto und auf Dauer nicht gut, aber ich muss sagen mir hat es damals immerhin geholfen 20 Jahre zu überstehen und dabei selbst nicht gänzlich zu kurz zu kommen.

Lieben Gruss von Yogitee
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Rieke
Beitrag 17.Mar.2005 - 09:12
Beitrag #42


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QUOTE
Ich hatte Recht mit meinem Gefühl.

Aber Du hörst nicht darauf!

QUOTE
Ich habe jetzt für mich beschlossen, es an mir apprallen zu lassen. Alles andere macht mich kaputt und das kann ich jetzt echt nicht gebrauchen.

Sorry, aber da kann ich nur müde lachen. Abprallen kannst Du es auf keinen Fall lassen wenn Du für sie empfindest, Du verdrängst nur!

QUOTE
Ich hab ihr gesagt, sie soll die Therapie machen, sie hat ja eine ganz gute Therapeutin. Die hat sie dann auch direkt angerufen und das geht.

Klar, genau 6 – 7 Wochen und dann? Prost!

QUOTE
Ich hab ihr auch gesagt dass ich zu dem Thema nicht mehr sagen werde, sie ist alt genug. Soll machen was sie will.

Klar, auch mal bockig reagieren. Du benimmst wie eine brave Coalkoholikerin, gratuliere!

QUOTE
Ich hab immer gedacht, ich wäre abgebrüht und könnte einfach gehen, aber ich hab die ganze letzte Nacht nachgedacht und weiß jetzt genau was ich eigentlich will. Und das ist Zusammenleben mit ihr. Warum soll ich sie verlassen, wenn ich sie liebe?

Womit Du Dir schon mal mit der These „ich lasse alles abprallen“ widersprichst! Und auch darauf spekuliert sie, dass Deine Liebe zu ihr stärker ist, als Deine Vernunft!
Entspanntes Zusammenleben mit ihr, darauf hoffst Du. Ich ich hoffe für Dich, dass Du dabei nicht untergehst!
Sicherlich sollte man eine Partnerin nicht bei Problemen fallen lassen, aber!!!, man muss auch sehen, dass die Partnerin versucht an sich zu arbeiten. D.h. in Eurem Falle, sie MUSS sich bewusst sein, dass sie Alkoholikerin ist und dass Du nur weiter mit ihr eine Beziehung führen kannst, wenn sie trocken ist und bleibt. Dieses Ultimatum musst DU ihr stellen und auch konsequent einhalten.
Natürlich kann es auch einen Rückfall nach einer Therapie geben, auch der erste Rückfall ist entschuldbar. Aber wenn sie immer wieder rückfällig werden sollte, dann solltest Du gehen oder Dich mit einem Leben mit einer Alkoholikerin abfinden! Willst Du das, kannst Du das?
Auf jeden Fall such Dir eine Angehörigengruppe, damit Du lernst, auf ihre Spielchen nicht mehr reinzufallen und Dich richtig zu verhalten.

QUOTE
Ich hoffe, ich schockiere euch nicht zu sehr!

Es ist Dein Leben!
QUOTE
Vielleicht rede ich auch jetzt so, weils mir mit mir selbst heute besser geht als die ganzen Tage.

Klar, sie hat Hoffnung gesät… Verlier DEIN Leben nicht aus den Augen!

Skeptische Grüße
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Leonie
Beitrag 17.Mar.2005 - 09:41
Beitrag #43


Naschkatze
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Mit Bestürzung - ja, genau mit diesem Gefühl - habe ich soeben die letzten Antworten durchgelesen. Mit Verlaub, liebe Frauen - auch wenn ihr recht habt, mit dem was ihr sagt, woher nehmt ihr euch das Recht, Herzass zu sagen (und es geht hier nicht um anraten, sondern sinnübertragen um eine Anweisung) was sie zu tun hat, um ihre Situation in den Griff zu kriegen??

Ähnlich wäre es, wenn eure Therapeutin (so es denn eine gab / gibt) euch sagen würde, was ihr zu tun habt!
Ich finde gar keine Worte dafür!

Und nicht zuletzt! Ist euch eigentlich klar, was ihr für eine Verantwortung übernehmt wenn Herzass nicht aus eigener Überzeugung, sondern aufgrund ihrer Hilflosigkeit "einfach" auf euch hört?



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Squirrel
Beitrag 17.Mar.2005 - 09:55
Beitrag #44


Tante!
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QUOTE (Herz-Ass @ 18.Jan.2005 - 11:57)
Ich habe mich jedoch für den Weg von Stoner entschieden und sie gestern abend vor die Wahl gestellt. Entweder ich oder der Alkohol! Und sobald der erste Schluck drin ist, bin ich weg. So hab ich ihr das auch gesagt. Ohne viel drum herum zu reden. Ich denke, es ist die beste Lösung und ich glaube, sie hat es auch verstanden.

@Leonie
Herzass schrieb diese Worte selbst noch im Januar. Es war ihre Entscheidung und nun siehts plötzlich wieder ganz anders aus...und wie Rieke sagte, im Grunde ist es die typische Reaktion einer Co-Abhängigen.
Und ich denk, den anderen gehts darum, daß Herzass nach sich schaut und sie in ihrem Beschluß nochmal zu bestärken - zumindest kommt es bei mir so an.

Der Beitrag wurde von Squirrel bearbeitet: 17.Mar.2005 - 09:56
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Rieke
Beitrag 17.Mar.2005 - 09:58
Beitrag #45


Gut durch
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Hallo Leonie,

HerzAss hat um Rat gefragt. Was nützt es, wenn wir ihr zu Munde reden?
Ich habe das Drama einer Beziehung mit einer Alkoholikerin durch!
Mit allen Versprechungen, Hoffnungen und Enttäuschungen.

Und ich erkenne in Herz-Ass ganz typische Verhaltensmuster, die auch ich aufwies. Immer wieder entschuldigen, sogar bei sich selbst die Schuld suchen und immer wieder hoffen, ein schlechtes Gewissen haben, sie fallen zu lassen. Auch ich dachte, ich müsste nur stark genug sein, damit sie es schafft. Aber das ist eine Fehleinschätzung. Die Alkoholikerin muss immer selbst bereit sein, sich aus ihrer Situation zu befreien.
Aber so lange ich als Partnerin als sog. Co-Alkoholikerin funktioniere, mache ich es ihr nicht einfacher aus der Sucht herauszukommen. Ganz im Gegenteil, ich mache es ihr einfacher, weiter ihre Sucht zu leben...

Und im Enddefekt ist es immer noch Herzass, die sich entscheidet, wie sie weiter vorgehen möchte.
Ich versuche nur, ihr die Augen offen zu halten, damit sie mit dem Kopf "sieht" und nicht mit dem Herzen, als Selbstschutz!

Der Beitrag wurde von Rieke bearbeitet: 17.Mar.2005 - 10:00
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Sägefisch
Beitrag 17.Mar.2005 - 10:02
Beitrag #46


Schlaudegen.
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Um einen weniger dramatischen Ton anzuschlagen:

Drastische Lösungen bringen das Problem (das ich aus meiner Familie gut kenne) auf Abstand. Sie sind aber auch sehr schmerzhaft und es braucht oft einen gewissen Prozess, um zu den entsprechenden Schlüssen zu kommen.

Innerhalb weniger Wochen (viel älter ist der Thread ja nicht) wird kaum jemand sein Leben so umkrempeln, vor allem wenn es um die Trennung von einer geliebten Frau geht.

Nicht umsonst heißt es Zwölf-Schritte-Programm, und nicht "Rundumschlag". Und nicht umsonst gibt es in diesen Gruppen keine Verhaltensratschläge und keinen Druck.

----

Herz-Ass, ich denke Du solltest einen Schritt nach dem anderen tun.

Der Anfang ist, daß Du Dich selbst und Deine Gefühle und Interessen ernst nimmst. Als Co-Abhängige (und das bist Du wohl) hängst Du in der ganzen Sache mit drin und hast Deine ganz eigenen Probleme damit. Damit solltest Du umgehen lernen. In Suchtfamilien herrscht ja oft Wahrheitsverbot, und der erste Schritt ist daß Du Dir das nicht mehr aufdrücken läßt.

Deine Freundin säuft und Du bist Coabhängig. Punkt. Gestehe Dir das ein, ohne Wenn, Aber und auch ohne irgendwelche Selbstgeißelung. Nimm es einfach als Tatsache.

Vermutlich mußt Du erst mal lernen, Dich nicht in diese Katastrophenstimmung reinziehen zu lassen, die aufkommt wenn es wieder zu Rückfällen kommt.

Diese Abgrenzung, das "Erden" durch Nähe zu Dir selber mußt Du Dir erst erarbeiten bzw zurückholen.

Eine Co-Abhängigengruppe ist wirklich eine sehr, sehr gute Idee, weil das ein geschützter Raum ist wo Du mit Deinem eigenen Standort in dem ganzen Chaos arbeitest, statt Dich durch reaktive Manöver von Dir selber zu entfernen.

Das ist ein Prozess, der Zeit und Kraft braucht, aber auch viel Kraft und Gelassenheit zurückgeben kann.

Wenn Du wirklich ernsthaft an Eurer Situation arbeiten und dazu beitragen willst dann mußt Du bei Dir selbst anfangen. Du kannst niemandem diesen Weg abnehmen, sondern ihn nur für Dich gehen.

Mit mehr Klarheit für Dich selbst wirst Du auch klarere Entscheidungen treffen können, wie immer sie ausfallen.

Such Dir eine Selbsthilfegruppe. Es ist das beste was Du tun kannst.
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edelbratschi
Beitrag 17.Mar.2005 - 10:11
Beitrag #47


~ Fischkopp ~
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@Leonie: Schließe mich Rieke an.
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Leonie
Beitrag 17.Mar.2005 - 10:23
Beitrag #48


Naschkatze
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Wie geschrieben - ich weiß, dass ihr recht habt - und ich kann euch gut verstehen.... Die Formulierungen haben mir irritiert. Da muß ich sicher auch bei mir schauen...

Letztlich - und das ist meine Schlussaussage dazu - ist es wohl an Herzass, ihren eigenen Weg zu finden, aus ihrem Bauch heraus, aus ihrem Schmerz heraus, aus ihrem Instinkt (Überlebens-) heraus.

Bleib stark, Herz-Ass

Leonie

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pandora
Beitrag 17.Mar.2005 - 10:23
Beitrag #49


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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@sägefisch :zustimm: :zustimm: :zustimm:

Finde diese Aussage sehr fundiert und ohne jeglichen Druck

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 17.Mar.2005 - 10:25
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Rehauge
Beitrag 17.Mar.2005 - 10:31
Beitrag #50


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Hallo Herz-Ass,

was du beschreibst, das kenne ich ähnlich, wenn auch nicht in der Begegnung mit einer Frau, sondern in der Begegnung mit zwei, in meinem Leben sehr wichtigen Männern.

Der eine ist mein Vater, ein Quartalstrinker, soweit ich mich zurück erinnern kann. Nachdem sich meine Eltern trennten, ich war damals bereits 16, ging ich zu ihm, meine beiden Geschwister blieben bei meiner Mutter. Bis heute habe ich ihn nicht verlassen und seit 1 1/2 Jahren hat er keinen Alkohol mehr getrunken, nicht wegen mir, sondern aus seiner eigenen Kraft heraus. Bis heute kann er aber nicht nach außen eingestehen, dass er Abhängig ist vom Alkohol.
Ich habe meinen Vater bis heute nicht verlassen, bin seine Tochter, die Zeit mit ihm verbringt, ihn unterstützt und von ihm Unterstützung erhält. Doch, ganz konsequent, in den Momenten, da er alkoholisiert war, zog ich mich von ihm zurück, bis er wieder nüchtern und klar war.

Rückblickend verstehe ich heute, dass mir diese Lebenserfahrung die Begegnung mit meinen damaligen Ehemann ebnete. Dieser Mann war und ist kein Alkoholiker, er ist Drogenabhängig, mittlerweile substituiert. Ich bin so lange neben ihm geblieben, hoffend, trotzend, kämpfend, leidend, bis ich nicht mehr darüber hinwegsehen konnte, dass er mit seiner Krankheit nicht nur sein Leben, sondern auch das der Kinder und das meinige zerstörte. Das brauchte sehr lange, denn immer wenn ich an Trennung dachte, fühlte ich gleichzeitig Schmerzen, Angst vor dem alleine sein mit mir und Mitleid mit ihm/mir... und den größten Schmerz, durch den ich bisher in meinem Leben gehen musste, war

die Erkenntnis, wie sehr ich mich selber belogen und betrogen hatte, welchen Preis ich bereit war zu zahlen, um Liebe empfangen zu dürfen. Ich lebte mit dem Glauben, dass ich unheimlich viel leisten und ertragen müsste, um liebenswert zu sein. Ich an sich hatte keinen Wert, den musste ich mir erst verdienen. Das schien ich mir prima erarbeiten zu können, bei einem Menschen, der auf Grund seiner Konstitution gar nicht lieben kann.
Für mich war dieser Schmerz stärker, als der Entbindungsschmerz und die Kraft kehrte sehr viel langsamer zurück, als nach der Entbindung. Doch es hat sich gelohnt da hindurch zu gehen. Denn ich fand zu mir selbst, zu meiner Eigenliebe und pflege heute intakte Beziehungen.

Ich wünsche dir Glück und Erfolg auf Deinem Weg.

Rehauge
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