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> Wut & Zorn, Wie geht ihr damit um?
robin
Beitrag 15.Apr.2005 - 16:52
Beitrag #1


I lof tarof!
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Ich weiß nicht, ob ich mit diesem thread im richtigen ufo bin :huh:

Ich mache oft, viel zu oft!, die erfahrung, dass ich mit ärger und wut nicht umgehen kann... mit meiner eigenen wut, wohlgemerkt -_-
Ich schlucke unheimlich viel zeug herunter, das mich wütend macht, und es sammelt sich... manchmal habe ich den eindruck, es vergiftet mich, und ich finde keine ventile, um 'dampf abzulassen'.
Also bekomme ich schreckliche fantasien :ph34r: : Das heißt, dass ich davon ausgehe, entweder schlucke ich weiter herunter oder ich werde ausfallend oder sogar gewalttätig. Darum bremse ich mich... und es geht mir ganz und gar nicht gut dabei.
Kennt ihr das? Ich finde, es ist ein scheußlicher zustand... meistens motze ich herum und wirke unzufrieden, eigentlich wünsche ich mir laut zu schreien, oder eine zu knallen.
Ich muss noch dazu sagen, dass ich keine 'heftige' sportart treiben kann, das einzige, was ich darf, ist schwimmen.
Und schreien oder laut singen geht auch nicht, weil meine stimmbänder zur zeit angeschlagen sind...
Ich wäre euch für einen austausch dankbar :)
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edelbratschi
Beitrag 15.Apr.2005 - 16:59
Beitrag #2


~ Fischkopp ~
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Ich kenn das zu gut, wobei ich mir angewöhnt hab, nicht mehr alles zu schlucken, sondern zurückzupöbeln, zurückzumeckern, oder - im Gegenteil - so richtig süß-klebrig-widerlich-freundlich zu sein, ironisch und überspitzt... :lol:

Mir hilft es, wenn ich mal wieder in diesen Zustand von "wohin mit meiner Wut??" komme, etwas zu werfen (ich weiß nicht, ob du das kannst), also einen Beutel TK-Pommes in die TK-Truhe, oder einen mit Sand gefüllten Luftballon auf den Boden oder so was...
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DerTagAmMeer
Beitrag 15.Apr.2005 - 18:01
Beitrag #3


Adiaphora
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wer macht dich denn überhaupt wütend? und womit?
weißt du das?
und wenn ja: wie läßt sich das langfristig ändern/abschaffen/boykottieren/umgehen?
wenn nein: rausfinden!

hausmittel, die frau naseweis sonst noch eingefallen sind:

erste hilfe: in epischer breite erzählen und dann trösten lassen. hilft bei mir zumindest. meine frau fragt mich immer, wenn mir die haare zu berge stehen: willste drauf haun oder inn'n arm?
seit ich endlich beides zur auswahl hab, will ich meist das zweite und beruhig mich dann erstaunlich schnell wieder.
gut ist bei der gelegenheit dann auch: weinen.
dafür geh ich auch gern mal extra ins kino.

tabu: an anderen oder anderem auslassen, vorwände zum meckern suchen, sich selbst boxen, magengeschwüre bekommen, aufschieben.

erwünscht: konkret werden. wer mich ärgert, bekommt das umgehend mitgeteilt (das gilt auch für sachen, die im weg stehen, bahnen, die zu spät kommen, unfreundliche kassiererinnen und zu enge hosen) so weiß ich später wenigstens noch, was so alles zusammen gekommen ist.
und wer mich gewohnheitsmäßig ärgert, wird konsequent abgeschafft (gilt nicht nur für besch... sitzende haare und vorabendserien sondern auch für menschen).

langfristig: zeitstress vermeiden (andern sowieso), genug schlafen, weniger kaffee, bäume und frische luft.

spontan:
gutschein für einmal folgenloses saurauslassen
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Lena_O.
Beitrag 15.Apr.2005 - 21:06
Beitrag #4


Satansbraten
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Mich beruhigt es, wenn ich klassische Musik höre.
Da gibt es diesen Sender "klassik-radio", der eignet sich bei mir hervorragend, wenn ich voll genervt im Auto sitze und Gefahr laufe, jeden Moment meinem Vordermann hinten rein zu fahren.
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Willow71
Beitrag 15.Apr.2005 - 21:33
Beitrag #5


Miss Understood
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Tja, kenne ich auch.

Mir hilft dann:

*Was zerschmettern, kaputt machen, wenn ich auf jemanden wirklich wütend bin. Man erinnere sich an meine ich-zerschmettere-alles-von-der-Ex-Aktion. Habe mit einem Hammer alles zerstört. Tassen, CDs... Danach war ich auch körperlich fertig und irgendwie (be)ruhig(t).

*Laut Musik hören, tw. richtig aggressive und fiese Musik, z.B. die Ärzte. Da ich in meiner Mietwohnung nicht so laut Musik hören kann und dann auch nicht mitsingen kann, mache ich das oft im Auto oder zuhause über Kopfhörer.

*Einer vertrauten Person ein Ohr abkauen. Im Notfall muss meine Mutter herhalten.

*Wie wild putzen. Fenster... oder das Auto. Auto aussaugen.

*Etwas basteln, ich schraube mit Vorliebe an meinem PC und am Laptop rum. Fitzelarbeit, die meine volle Aufmerksam kostet.

*lange und ausgiebig jonglieren, am besten mit Musik über Kopfhörer.

Was ich mir noch abgewöhnen muss:
Andere Leute anpampen, vor allem Kollegen und Schüler.
Den Kummer und die Wut "weg weinen", das macht mich fertig.

Da ich in letzter Zeit völlig unausgeglichen war und immer noch etwas bin, habe ich ein blitzsauberes Auto (inklusive Versuch, einen Lackschaden auszubessern). Nachdem mein PC und mein Laptop so megagut laufen, habe ich heute ein "neues" zum Basteln ersteigert, das ich für meine Mutter herrichten werde.
;) Mit anderen Worten: Gerade wenn niemand da ist, der mich aufrichten kann, verkrümel ich mich in meinen Hobbies und konzentriere mich darauf.

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Liane
Beitrag 16.Apr.2005 - 10:16
Beitrag #6


Heiligenanwärterin
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Beiträge: 15.416
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hallo Robin :)
Ein gutes Thema!
Runterschlucken tut (auf jeden Fall mir) überhaupt nicht gut, auch nicht, mir einzureden, es wäre ohnehin nicht so schlimm. Die meisten von uns sind vermutlich "gut erzogen", d.h., besonders als Frau, nicht zu widersprechen, "Höhergestellte" zu akzeptieren, anderen zuzustimmen....
Runterschlucken schadet meiner Seele und meinem Körper.
Ich habe angefangen, auch in weniger wichtigen Situationen zu widersprechen, meine Meinung kund zu tun. Angenommen, Du willst mit jemandem eine Verabredung machen, die Zeit, die die andere vorschlägt, ist möglich, aber nicht ideal für Dich, aber für die andere ist es von Vorteil. Du hast die Möglichkeit zu denken "für mich geht es ja so auch irgendwie" oder aber "Auch ich möchte meinen idealen Termin" - und einen anderen vorschlagen. So gewöhnst Du Dich daran, und in "harten" Momenten fällt es Dir leichter, Deine Wünsche einzubringen, ohne zu explodieren.
Für Abbau von Wut (wenn es nicht möglich ist, sie zu neutralisieren - s.o. - oder gegen die verursachende Person zu richten ==> jemandem die Meinung sagen) bewährt sich bei mir Sport (ich denke, auch Schwimmen ist gut, wenn Du es lange genug am Stück machst), wobei ich Laufen bevorzuge (geht für Dich vermutlich nicht?), danach fühle ich mich sehr erleichtert, schon durch die hormonellen Vorgänge durch den Sport, aber auch, weil meine gedanken Platz haben.
Zerstören hilft auch ein bisschen (aber was, um das es nicht leid ist?) oder viel Schreien (aber eben, die Stimme klingt danach nicht unbedingt besser).
Oder: die ganze Wut aufschreiben und wie in einem Ritual den Zettel verbrennen.
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shark
Beitrag 16.Apr.2005 - 15:56
Beitrag #7


Strösenschusselhai
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Beiträge: 21.898
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Spannendes Thema!
Ich rege mich über Ungerechtigkeit und schlechtes Benehmen am meisten auf.
Und entgegen meiner sonstigen Freundlichkeit werde ich dann auch so richtig sauer - und kann da dann schon auch mal recht laut werden, wenn ich den/die Schuldige/n vor mir habe.

Bei grundsätzlichen Ungerechtigkeiten versuche ich, meinen Zorn in Aktion umzuwandeln und wirklich etwas gegen den Umstand, der mich so ärgerlich macht, zu tun!!

Bei Wut, die mich überkommt, WEIL ich nichts tun kann gegen den Grund dafür, finde ich "etwas, das kaputtgehen kann, gegen die Wand zu werfen, ganz gut. (in meinem Fall Weinflaschen (leere!) gegen Kellerwand!! Das anschließende Wegräumen der Scherben beruhigt mich komischerweise dann auch noch!!)
Oder raus und richtig schnell laufen oder irgendwo rumbiken, wo´s richtig holpert; so "erde" ich mich dann wieder.

Früher hat sich mein unterentwickelter Zorn durch Traurigkeit gezeigt; ich wurde gar nicht richtig wütend, sondern bloß sehr traurig.
Jetzt Weinflaschen gegen die Wand zu werfen oder einen blöden Typen anzupöbeln, ist sozusagen ein Sieg auf ganzer Linie für mich - sodass ich mich sogar ein wenig wohl fühlen kann, wenn/WEIL! ich wütend werde.....

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Naice
Beitrag 16.Apr.2005 - 17:45
Beitrag #8


Geschirrspülerin
**

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Es gab mal eine Zeit da hab ich große Wut an mir selbst ausgelassen, was dann meistens zu blauen Flecken führte, das hab ich mir aber wieder abgewöhnt glücklicher Weise. Danach hab ich immer nach etwas gesucht auf das ich einschlagen kann. Am besten eignet sich dafür der Sack mit dem Streu für meine Ratten. Der hat mehr Wiederstand als ein Kissen und blaue Flecken trägt er auch nicht davon.

Wenn ich mich dann halbwegs wieder beruhigt habe setz ich mich, wenn sonst nichts anderes ansteht, auf meine Maschine und fahr sinnlos durch die Gegend. Aber wie gesagt immer erst nachdem ich mich zumindest Teilweise abreagiert habe.

Gegen das Problem anzugehen das mich wütend macht ist quasi unmöglich weils viele kleine Dinge sind, manchmal ärgere ich mich auch einfach über mich selbst.

Edit: meine fürchterliche Rechtschreibung musste geändert werden ^^

Der Beitrag wurde von Naice bearbeitet: 16.Apr.2005 - 17:47
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dandelion
Beitrag 16.Apr.2005 - 18:25
Beitrag #9


don't care
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ich geh den Dingen meistens aus dem Weg, die mich ärgern oder wütend machen. Wenn ich das nicht kann, ist es meistens auch so wichtig, daß ich nicht gegenan brüllen sollte. Kurz: was dann noch übrig bleibt, wird geschluckt.
Dann werde ich, wie Liane schon beschrieb - traurig.
Wenn mich jemand trifft, dem ich nicht böse sein kann, wirds schlimm. Dann wünschte ich, ich könnte toben, und kann es nicht. Macht sehr sehr traurig.
Wirklich starke Wut entlädt sich meistens auf die Arbeit. Je nach Intensität der Wut wird dann aufgeräumt, gelernt, ein neues Regal gebaut oder ähnliches.
Meistens versuche ich die Situationen schon vorher zu vermeiden, Kompromisse zu finden, gegenseitige Überzeugung... Hilft auch oft, aber manchmal eben nicht.
Wenn ich wütend auf mich selbst bin... Völlige unkontrollierbare Verzweiflung. Da muß noch einiges geschehen.

Guter Thread... genau im richtigen Zeitpunkt... Danke :blumen2: Wünsch euch positiven Streß und Zornfreiheit :)
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sophialein
Beitrag 19.Apr.2005 - 08:40
Beitrag #10


Gut durch
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Ja, ich kenne das auch gut. Ich fühle mich manchmal, als wäre in mir ein Vulkan, der bald ausbricht. Hab dann, wenn ich die Wut mal spüre, Angst, die Kontrolle zu verlieren. Hab dann auch so ganz fiese Gedanken.

Ich schlucke auch viel runter, ich habe einfach (noch) nicht gelernt, mit meiner Wut konstruktiv umzugehen. Ich werde dann, ähnlich wie shark, auch traurig und still, was eigentlich gar nicht paßt zur Wut.
Mir fällt es total schwer, auf ein Kissen zu hauen oder zu schreien. Ich bin da total gehemmt. Und oft spüre ich die Wut gar nicht.

So richtig aufregen kann ich mich eigentlich nur im Auto, wenn mir mal wieder jemand die Vorfahrt nimmt oder so.

Ich bin auch eher der "Vermeider-Typ", der schwierigen Menschen/Situationen aus dem Weg geht. Daran arbeite ich grad...

Guter Thread, Robin! :blumen2:
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robin
Beitrag 20.Apr.2005 - 11:28
Beitrag #11


I lof tarof!
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Hallo ihr lieben! :)
Vielen herzlichen dank für eure antworten! Ich ahnte, dass dieses thema nicht nur mich betreffen kann ;) , und ihr habt wirklich sehr konstruktiv euren senf dazu gegeben, nochmals vielen dank! -_-
Wenn ich jedesmal, dass ich wütend bin, etwas kaputt machen würde, nadenn :wacko: Aber der tipp mit dem 'alles-aufschreiben-ohne-unterbrechung' ist echt gut!
Ich habe ein sehr ungesundes verhältnis zu wutausbrüchen, denn ich habe meine ganze kindheit und jugend mit einem extrem jähzornigen vater verbracht. Er konnte mich und meine mutter in angst und schrecken versetzen, so ganz plötzlich, ohne zu schlagen, sondern nur mit schreien, drohen... was heißt hier 'nur'? Ich habe furchtbar darunter gelitten und mir jedesmal vorgestellt, er nimmt ein küchenmesser und am nächsten tag stehts in der zeitung! (Die meisten ausbrüche hatte er beim essen :wacko: )
Ich ärgere bzw werde sehr, sehr wütend, wenn ich den eindruck habe, missachtet zu werden. Es passiert mir leider oft mit meinen kolleginnen... ich glaube, dass ich in solchen situationen alles herunterschlucke, weil ich angst vor ihrer reaktion habe, als könnten sie sich brüllend gegen mich wenden, wie mein vater es früher tat. Ich will hier nicht dumm herumpsychologisieren, aber ich glaube, da ist was dran.
Und wenn ich es nicht schaffe souverän, in der situation, zu reagieren und meine meinung zu sagen, dann stapeln sich solche sch***situationen in mir, und die verkäuferin, die mich beim einkaufen übersieht, die macht mich dann so schrecklich sauer, dass ich sie prügeln könnte!!!
Ich frage mich gerade, ob dieses thema wohl triggert... ich weiß es nicht. Wie seht ihr das??
Ich will mich nicht (mehr) ohnmächtig fühlen, oder als opfer! Mit dem kopf finde ich mein verhalten superbescheuert, mit dem bauch... habe ich angst!
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Pippilotta
Beitrag 21.Apr.2005 - 04:38
Beitrag #12


*kunterbunt*
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Ein sehr schönes Thema!
Ich kann leider gar nicht richtig wütend sein (.... bisher!!! :abschied: )
Genau DAS ist es nämlich, was ich verändern möchte. Durch meine sehr ausgeprägte Harmonie-Sucht, versuche ich meistens, Streit zu vermeiden bzw. meine eigene Meinung zurückzuhalten od. abzuschwächeln :ph34r:
Das ist natürlich auch nicht gerade gut - aber immerhin: endlich mal gemerkt, erkannt und jetzt ist es ja "nur" an mir, genau DAS zu ändern.
Da ich mir trotzdem nicht vorstellen kann, dass ich auf irgendwen losgehen könnte (weder verbal noch tätlich) habe ich hier ja eigentlich schon alles gefunden, was mir helfen kann. So kann ich üben, meine Wut "anders" auszulassen und so versuchen, streitfähiger zu werden.
Ich muss gestehen, manches Mal hätte ich einfach so richtig Lust, super wütend oder zornig zu SEIN und nicht nur zu fühlen...
Also - danke für den Anstoß!! :wub:
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TickTack
Beitrag 25.Apr.2005 - 18:44
Beitrag #13


Naschkatze
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Hab früher in Wut wohl mal mit der Faust gegen die Wand oder ne Tür geboxt.
Nachdem ich mir aber mal dabei einen Mittelhandknochen gebrochen hab bin ich davon abgekommen.
Hab mich dann aufs Ketterauchen verlegt.
Da ich nun seid guten 14 Monaten nicht mehr rauche muß ich mir was anderes suchen um meiner Wut Luft zu machen.
Generell werde ich aber extrem Höflich wenn ich wütend bin.
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hedonistin
Beitrag 26.Apr.2005 - 12:25
Beitrag #14


Satansbraten
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Ich schwanke immer ein bischen was denn nun besser ist:

Ein verbaler Wutanfall mit den übelsten Beschimpfungen, was in einer Beziehung aus empirischer Sicht ziemlich viel kaputt machen kann!

Oder den Ärger herunterschlucken, und eher subtil sticheln, was auch nicht gerade förderlich ist für ein harmonisches Miteinander!

Ich habe lange die 2 Variante gefahren, aber dann doch eingesehen wie sehr es mir und anderen geschadet hat.

Heute versuche ich erst nochmal sachlich und kontrolliert darüber zu reden und wenn alles nichts hilft, gehe ich in den Keller zu meinem geliebten Schlagzeug!


;)
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Babymaus
Beitrag 05.May.2005 - 21:52
Beitrag #15


Kleines Mäuschen
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Ich bin leider oder manchmal auch bloß gut richtig direkt und lasse auch in vielen Fällen meine Gefühle raus(Wut).
Vor Jahren hatte ich immer alles runter geschluckt, mir auf dem Kopf rum tanzen lassen und davon mächtig Magenschmerzen bekommen...Manchmal ist es halt doch gut wenn man es Raus lässt...

Wenn das aber nun mal nicht geht(Z.B vor Chef), schreib ich ner echt netten Freundin und die kommt dann zu mir und hört sich das alles genau an...tut echt gut...
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Liane
Beitrag 09.May.2005 - 10:47
Beitrag #16


Heiligenanwärterin
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Ich merke, dass meine unbändige Wut sich schnell in innere Ruhe kehrt, wenn ich der Person, die diese Wut verursacht hat, mitteile, wie ich ihr Verhalten finde :)
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robin
Beitrag 09.May.2005 - 21:32
Beitrag #17


I lof tarof!
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@liane: Mein problem ist aber, dass die wut sich irgendwie staut (ganz schnell!) und 'unbändig' wird. Es der person/den personen mitzuteilen gestaltet sich dann schwierig... ich weiß dann nicht mehr, wie. Und ich weiß auch nicht, warum diese wut mir so grenzenlos erscheint. Ich bin sozusagen erstmal in tilt... :wacko:
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Zarah
Beitrag 09.May.2005 - 21:59
Beitrag #18


pola hrvatica
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nun ja, mich überkommt auch manchmal ein wutanfall... im dienst begebe ich mich in den arbeitsraum, trete mal gegen den berg von wäschesäcken oder desinfiziere alles was wir so an geräten da haben...
privat, nu ja, lass ich mal nen kroatischen fluch los, der meistens gepfeffert ist, aber unheimlich erleichtert ... aber dann ist auch ganz schnell wieder gut :)
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robin
Beitrag 09.May.2005 - 22:04
Beitrag #19


I lof tarof!
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@salome: Das mit der desinfektion scheint mir eine gute idee zu sein! Werde ich mit sagrotan versuchen (gibts auch als spray?) :D
Gepfefferte italienische flüche helfen nur zum teil, denn niemand versteht sie... :unsure:
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Zarah
Beitrag 09.May.2005 - 22:12
Beitrag #20


pola hrvatica
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QUOTE (robin @ 09.May.2005 - 22:04)
@salome: Das mit der desinfektion scheint mir eine gute idee zu sein! Werde ich mit sagrotan versuchen (gibts auch als spray?) :D
Gepfefferte italienische flüche helfen nur zum teil, denn niemand versteht sie... :unsure:

*meine kroatischen flüche versteht auch keiner *das auch gut so ist* , mir helfen sie schon :)

sagrotan gibt's nun wahrlich in jeder form :) (spray weiß ich sicher)
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Liane
Beitrag 10.May.2005 - 12:48
Beitrag #21


Heiligenanwärterin
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QUOTE (robin @ 09.May.2005 - 22:32)
@liane: Mein problem ist aber, dass die wut sich irgendwie staut (ganz schnell!) und 'unbändig' wird. Es der person/den personen mitzuteilen gestaltet sich dann schwierig... ich weiß dann nicht mehr, wie.

Hast Du mal schriftlich probiert?
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marietta
Beitrag 10.May.2005 - 13:22
Beitrag #22


Gut durch
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QUOTE (robin @ 15.Apr.2005 - 17:52)
Ich mache oft, viel zu oft!, die erfahrung, dass ich mit ärger und wut nicht umgehen kann... mit meiner eigenen wut, wohlgemerkt -_-
Ich schlucke unheimlich viel zeug herunter, das mich wütend macht, und es sammelt sich... manchmal habe ich den eindruck, es vergiftet mich, und ich finde keine ventile, um 'dampf abzulassen'.

So ging es mir lange Zeit auch. Inzwischen habe ich gelernt, nicht mehr zu schlucken, sondern den "VerursacherInnen" meiner Wut in angemessener Form mitzuteilen, was mich stört und was ich geändert haben möchte. Es war aber harte Arbeit, so weit zu kommen, denn früher habe ich mich nicht getraut, Dinge für mich einzufordern.

Ich musste erst lernen, mich und meine Bedürfnisse wichtig zu nehmen und mir selbst die Erlaubnis geben, für mich einzustehen und es notfalls auch zu riskieren, dass andere dann eben meine Bedürfnisse nicht erfüllen möchten. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass sich bei Bekannten und Freunden die Spreu vom Weizen trennt :)

Als "Nebeneffekt" konnte ich nach und nach fest stellen, dass sich auch meine Wutausbrüche gegen Anonyme, z.B. auf der Autobahn, fast ganz legten. Ich verzeihe jetzt anderen eher mal Fehler, weil ich auch mir selbst verzeihe, und ich bin in der Lage, mich jetzt vor einem Ausbruch zu fragen, ob es was bringt, sich aufzuregen.

Das war ein harter Weg, und ich danke hiermit im Stillen meiner Therapeutin, die diesen Weg immer noch mit mir geht :happy:
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kahikatea
Beitrag 10.May.2005 - 13:26
Beitrag #23


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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QUOTE (robin @ 09.May.2005 - 23:04)
@salome: Das mit der desinfektion scheint mir eine gute idee zu sein! Werde ich mit sagrotan versuchen (gibts auch als spray?)  :D

Menschen, die mich in Rage bringen, mit Sagrotan einsprühen? Ob das wohl gut geht... :ph34r: :P ;)
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Zarah
Beitrag 10.May.2005 - 13:33
Beitrag #24


pola hrvatica
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QUOTE (kahikatea @ 10.May.2005 - 13:26)

Menschen, die mich in Rage bringen, mit Sagrotan einsprühen? Ob das wohl gut geht... :ph34r: :P ;)

:o :huh: nein, das würde ich doch nie tun
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Liane
Beitrag 11.May.2005 - 15:40
Beitrag #25


Heiligenanwärterin
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:lol: sozusagen das Unangenehme wegdesinfizieren :lol:
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Lemongras
Beitrag 11.May.2005 - 23:34
Beitrag #26


~ no title ~
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:gruebel: ...wut und zorn...gefühle, die ich bisher entweder nicht wahrgenommen habe oder/und anders kompensiert habe.
inzwischen nehme ich diese gefühle bewusst wahr, versuche sie zu spüren und einen weg zu finden, sie auszudrücken und auszuleben.

dies kann sein, dass ich raus in die natur renne und z.b. 1-2 tannenzapfen durch die luft schleudere, oder aber dass ich an einen baum gehe, ihn umarme, spüre oder sogar letztens gemacht, hochklettere ... und plötzlich wurde ich ganz friedlich und es kamen sogar zwei eichkätzchen ganz nah zu mir...
es kann aber auch sein, dass ich die gefühle erst "sacken" lassen muss und dann heißt es für mich, mit den gefühlen in dem betreffenden moment umzugehen, indem ich mich spüre...z.b. durch fisch-häute-ziehen oder mich erden oder oder...
wichtig ist mir geworden, dass ich meine gefühle nicht wegdrücke und verdränge, sondern wirklich auslebe - möglichst der situation angemessen.
:gruebel:
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Rieke
Beitrag 12.May.2005 - 12:14
Beitrag #27


Gut durch
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QUOTE (robin @ 09.May.2005 - 22:32)
@liane: Mein problem ist aber, dass die wut sich irgendwie staut (ganz schnell!) und 'unbändig' wird. Es der person/den personen mitzuteilen gestaltet sich dann schwierig... ich weiß dann nicht mehr, wie. Und ich weiß auch nicht, warum diese wut mir so grenzenlos erscheint. Ich bin sozusagen erstmal in tilt... :wacko:

Ich denke Tipps hast Du nun schon viele bekommen... Ich denke einfach, Du hast einen großen Anteil des Jähzornes vom Vater geerbt! (meine ganz persönliche Meinung)
Klar, jeder ist mal wütend und zornig, aber so wie Du Deine "Zorn-/Wutattacken" darstellst (die ja regelrecht in Dir "hochkochen"), spricht es doch für mich eher für Jähzorn.

Sicherlich spielen vielen Faktoren eine Rolle für Dein Verhalten, für Deine Ängste und und und... Ich denke da hilft nur, dass Du an Dir selbst arbeitest, lernst, wie Du in solche Situationen gelangst und warum sowie da auch wieder selbst einen Weg raus zu finden. Ich denke Dein ererbter Zorn auf der einen Seite und Deine Verletzbarkeit basierend aus Erinnerungen aus der Kindheit auf der anderen treten sich da gehörig "auf die Füße"

Lerne darüber zu reden und zwar gleich wenn Du in diese Situation kommst! Auch auf die Gefahr hin, dass Dich Dein Gegenüber mekwürdig ansieht und Dich vielleicht nicht versteht! Du wirst erstaunt sein, wie gut Du Dich damit fühlst, wenn Du diesen Schritt erst einmal mehrere Male gemacht hast.

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Piratte
Beitrag 13.May.2005 - 12:46
Beitrag #28


Geschirrspülerin
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QUOTE (robin @ 15.Apr.2005 - 16:52)
Ich weiß nicht, ob ich mit diesem thread im richtigen ufo bin :huh:

Ich mache oft, viel zu oft!, die erfahrung, dass ich mit ärger und wut nicht umgehen kann... mit meiner eigenen wut, wohlgemerkt -_-
Ich schlucke unheimlich viel zeug herunter, das mich wütend macht, und es sammelt sich... manchmal habe ich den eindruck, es vergiftet mich, und ich finde keine ventile, um 'dampf abzulassen'.
Also bekomme ich schreckliche fantasien :ph34r: : Das heißt, dass ich davon ausgehe, entweder schlucke ich weiter herunter oder ich werde ausfallend oder sogar gewalttätig. Darum bremse ich mich... und es geht mir ganz und gar nicht gut dabei.
Kennt ihr das? Ich finde, es ist ein scheußlicher zustand... meistens motze ich herum und wirke unzufrieden, eigentlich wünsche ich mir laut zu schreien, oder eine zu knallen.
Ich muss noch dazu sagen, dass ich keine 'heftige' sportart treiben kann, das einzige, was ich darf, ist schwimmen.
Und schreien oder laut singen geht auch nicht, weil meine stimmbänder zur zeit angeschlagen sind...
Ich wäre euch für einen austausch dankbar :)

Hi,
ich hab jetzt die vielen anderen Beiträge nicht so gelesen, aber
ich mag trotzdem mal was dazu sagen, ich hoffe, ich erwische keinen Fettnapf.
Ich hab im Rahmen meiner psychischen Erkrankung auch viel mit Wut und Impulsivität
zu kämpfen. Es geht mir besser, wenn ich die Wut rauslasse. Aber meistens kriegt
der Wutverursacher es gar nicht mit, weil ich Streit und Stress gar nicht abkann.
Ich zieh es dann vor, Dinge durch die Gegend zu werfen, natürlich Dinge, die nicht
kaputt gehen, weil ich sie speziell für solche Situationen angeschafft habe.
Auf Kissen einschlagen, schreien, brüllen.
Das kann so gut tun ...
Andererseits differenziere ich auch, was hat derjenige gerade gesagt,
meint er wirklich mich, ist es vielleicht nur seine eigene Unzufriedenheit,
macht er das bei anderen auch so, macht der das öfter oder war es ein Ausrutscher,
wie verhält er sich danach.
Was ist kurz vorher exakt passiert...
usw.usf.
Jedenfalls das ganze ausführlich auseinanderzunehmen,
lässt oft meine Wut im Keim ersticken...

Piratte
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robin
Beitrag 06.Jul.2005 - 21:31
Beitrag #29


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@piratte: leider kann ich nichts, auch keine kissen, durch die gegend schleudern, wenn ich nix kaputtschlagen will: Meine wohnung ist so klein, und die kissen würden sofort auf etwas prallen :rolleyes:
Außerdem geht es mir hauptsächlich darum, eine lösung zu finden für den moment, wenn ich wütend bin. Später ist es dann nur noch 'kalte wut', jedenfalls nicht mehr so akut... Aber was tun, wenn es dich ... übermannt? (überfraut???) :was:
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pandora
Beitrag 09.Jul.2005 - 14:24
Beitrag #30


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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...genau diese momentane Wut ist die, welche mir auch zu schaffen macht.

Ich bin einfach nicht in der Lage, im Moment des Geschehens meine Wut zu kontrollieren...
Merkwürdigerweise passiert mir dies nur bei Menschen, die mir extrem nahe stehen...so z.B bei meiner Partnerin.
Ich muss sagen, dass meine Kindheit schrecklich war und bei uns Zuhause nur derjenige Recht hatte, gehört wurde, oder sich durchsetzte, der am lautesten brüllen oder am schnellsten zuschlagen konnte.
In meinem Falle, der Ehemann meiner Mutter... :angry:

Mit körperlicher Gewalt habe ich " Göttin sei Dank" nichts am Hut...aber ich bin Verbalaggressiv :(

Ich habe für mich herausgefunden, dass mir dies nur aus Ohnmacht/Angst passiert nicht gehört oder gesehen zu werden...
Ausserdem bin ich extrem Harmoniebedürftig und halte Missstimmungen nur schlecht aus. Und genau aus diesem Gefühl heraus versuche ich Situationen zu klären, was dann meistens daneben geht, weil ich eben viel zu emotional bin. :wacko:

Ich habe schon viel an mir gearbeitet, doch diesen einen Punkt habe ich leider noch nicht in den Griff bekommen, ich habe überhaupt keine Streitkultur... und genau darum habe ich mich nun für ein Antiaggressions-Training in Zülpich entschieden..
Vielleicht Robin, ist dies auch etwas für Dich ???

Ich wünsche Dir und auch mir
dass du deinen Zorn unter Kontrolle bekommst, weil ich weiss wie sehr du darunter leidest...
aber genau so sehr leiden die Menschen, die wir am meisten lieben.. :roetel:

Viel Glück und Kraft wünscht dir Pandora

Edit...nach nochmaligem lesen die gröbsten Fehler beseitigt... :roetel:

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 13.Jul.2005 - 16:08
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Rafaella
Beitrag 09.Jul.2005 - 14:37
Beitrag #31


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QUOTE (pandora @ 09.Jul.2005 - 15:24)
Ich habe für mich herausgefunden, dass mir dies nur aus Ohnmacht/Angst passiert nicht gehört oder gesehen zu werden...
Ausserdem bin ich extrem Harmoniebedürftig und halte Missstimmungen nur schlecht aus. Und genau aus diesem Gefühl heraus versuche ich Situationen zu klären, was dann meistens daneben geht, weil ich eben viel zu emotional bin. :wacko:


hi - das kommt mir bekannt vor - ich rede mich dann in rage - auch wenn die frau, die ich liebe schon gar nix mehr sagt.
im gegenteil ihr schweigen (aus selbstschutz) ist dann für mich die matrix, bzw die leere leinwand auf der dann mein (kindheits-)film abläuft.
ich rede dann immer weiter, eigentlich will ich, dass alles wieder gut wird, eben harmonisch, gleichzeitig läuft aber der film "niemand liebt mich, du auch nicht", und das kann dann verbal ganz "schön" destruktiv werden.
im moment ist wieder alles okay.
wir hatten ursprünglich mal ausgemacht, dass eine "stop" sagen kann - das hat aber nicht so viel gebracht.
nun hatte ich die idee, es wäre gut, wenn frau sich in solchen situationen die zum glück selten auftreten, räumlich entfernen kann, vielleicht mal um den block laufen etc. etwas, dass meine frau dann allerdings nicht gut aushält...aber wir wollens mal versuchen, eben um die verbale eskalation zu verhindern.
(ich werde übrigens nicht direkt "ausfällig", mit schimpfwörten und so, sonder eher ätzend-destruktiv, mehr so psycho... :roetel: )
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pandora
Beitrag 09.Jul.2005 - 17:00
Beitrag #32


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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Ja Rafaella, bei ist es ganz genau so...auch ich rede mich in Rage und verstricke mich somit immer mehr in meine alten Muster.
Irgendwann, wenn meine Frau dann garnichts mehr sagen kann, oder aus Verzweiflung nur noch weint, werde ich zur alleswissenden Therapeutin, zum vernachlässigten Kind und vorallem zu einem verletzten Tier, dass aus Selbstschutz um sich beisst...und somit hat dann meine Liebste ganz dolle schämt :ph34r: die Ar...karte.
"Ich werde übrigens auch nicht ausfallend (Kraftausdrücke oder so), nur eben viel zu laut und heftig..." :roetel:

Ist es bei dir auch so, dass du nur die Hälfte hörst, oder nur dass was du hören willst...dass wichtige Worte und Zeichen einfach an dir abprallen???
Wie kann dass immer wieder sein? Warum wiederholen sich diese Muster wieder und wieder, obwohl wir wissen dass wir geliebt, gesehen, gehört werden???
Wollen oder können wir nicht glauben dass wir es wert sind geliebt und vorallem respektiert zu werden...oder liegt es eher daran, dass wir uns selbst diese Wertigkeiten nicht zugestehen???

Meine Frau und ich sind sogar noch einen Schritt weiter gegangen, nachdem "Stopp und/oder mal eben Spazierengehen" nichts brachten ...
Nach vielen, mehr als kläglichen und destruktiven Streits, haben wir uns nach 10 Monaten Zusammenleben, letzten Monat räumlich wieder getrennt...
Wir wissen das wir uns sehr lieben, aber für diese extreme Nähe beide noch zu viele Altlasten mit uns herum schleppen.
Nun haben wir, gemeinsam und ganz in Ruhe entschieden, das jede für sich und wir zusammen etwas daran ändern/arbeiten wollen...
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robin
Beitrag 11.Jul.2005 - 10:39
Beitrag #33


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@pandora, rafaella, alle:
erstmal möchte ich sagen, dass ich gut finde wie der thread sich entwickelt :) Es kommer immer interessante beiträge dazu!
@pandora: Mein problem ist aber, dass ich meiner aggression NICHT zum ausdruck bringen kann (siehe 1. beitrag). Das ist mein problem! Manchmal denke ich sogar, ich sollte lieber ausfallend/ungerecht/vulgär-unter-der-gürtellinie sein anstatt magengeschwüre zu sammeln! (hab noch keine, aber....)
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Rafaella
Beitrag 11.Jul.2005 - 12:15
Beitrag #34


Freies Vögelchen
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QUOTE (pandora @ 09.Jul.2005 - 18:00)

Wie kann dass immer wieder sein? Warum wiederholen sich diese Muster wieder und wieder, obwohl wir wissen dass wir geliebt, gesehen, gehört werden???
Wollen oder können wir nicht glauben dass wir es wert sind geliebt und vorallem respektiert zu werden...oder liegt es eher daran, dass wir uns selbst diese Wertigkeiten nicht zugestehen???


ja, ich glaube, dass dies des pudels kern sein kann:
"die wunde der ungeliebten" -wenn ich mich nicht´zu sehr einlasse, muss ich sie nicht spüren
paradox ist auch, zumindest bei mir, dass der zorn dann so richtig spürbar ist, wenn ein gegenüber da ist, das verständnisvoll ist, also auch in bezug auf zorn und wut....
während ein gegenüber, das ambivalenz bzw schlimmeres signalisiert,vielleicht als (auf ungute art) vertraut identifiziert wird...
wenn sich, wie du es schilderts die traumata beider so "gut" ergänzen , kann es natürlich eskalieren, allerdings ist es auch immer eine chance für beide,daraus zu lernen, sich zu entwickeln.
persönlicher bzw konkreter möchte ich innerhalb des threads momentan nicht schreiben :)
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pandora
Beitrag 11.Jul.2005 - 13:26
Beitrag #35


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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@Robin
Entschuldige bitte, habe da wohl nicht aufmerksam genug gelesen -_-
Vielleicht versuchst du es mal mit einer Gesprächsrunde oder threapeutischen Beratung...es gibt da so einiges an Angebot...

@Rafaella
Ich stimme dir zu, dass sich unsere beiden Verhaltensmuster ergänzen, sie sich verstärken...
Und ja, auch wir betrachten es als eine Chance.
Wie ich schon in einem meiner anderen Posts schrieb, haben wir schon einige Schritte unternommen...
Ich glaube dass es für uns das wichtigste war zu erkennen und dann den Mut hatten, diese Erkenntnis in Taten umzusetzen...Denn hätten wir dies nicht gekonnt, wäre unsere Liebe wohl zerbrochen...
Wir wissen beide wo unsere Stärken und unsere Schwächen liegen und haben somit die grosse Chance an uns zu arbeiten...jede für sich und gemeinsam !!!

Edit..ein S zuviel

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 11.Jul.2005 - 13:35
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Alysandra
Beitrag 11.Jul.2005 - 14:21
Beitrag #36


Fürstin Pückler
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Hallo alle zusammen!

Eigentlich muss ich sagen, dass ich nicht besonders oft wütend werde. Ob das jetzt auch nur eine Form des "Unterdrückens" ist, kann ich schwerlich sagen, wenn, ist es so gut unterdrückt, dass ich gar nichts mehr davon mitkriege (auch später nicht, oder in Form von Magenschmerzen u.Ä.)

Wenn ich über etwas wütend werde, frage ich mich meistens:
"Lohnt es sich, sich darüber aufzuregen?"
"Ist das wirklich persönlich gemeint, oder beziehe ich da viel zu viel auf mich?"
(Wenn vor mir einer mit 40 durch die Stadt gondelt: ) "Kommt es denn auf die 5 Minuten an?

In vielen Fällen lohnt es sich, meiner Meinung, nämlich nicht sich davon den Tag verderben zu lassen. Wenn ich eine unfreundliche Verkäuferin treffe, denke ich mir: "Gut, es ist schon spät, sie hatte einen langen Tag, vielleicht Streit mit einer geliebten Person oder Ärger mit Kollegen...etc." Jeder kann doch mal ein schlechten Tag haben. Und selbst wenn sie absolut keinen Grund hat, so unfreundlich zu sein, stört es mich nicht besonders, immerhin kenne ich diese Frau gar nicht und ich habe nur 5 Minuten meines Lebens mit ihr zu tun, also, was solls.
Ich denke eher in diesem Fall sollte man sie eher bemitleiden, weil sie mit so einer Einstellung sicher sehr unglücklich im Leben ist.

Schwieriger ist es, wenn ich auf Personen würtend bin, die mir Nahe stehen. In diesen Fall versuche ich erstmal mich zu beruhigen (Tagebuchschreiben hilft mir sehr!), rede vielleicht mit einer Unbeteiligkten Person darüber, oder mache einen Spaziergang.
Später kann man dann mit besagter Person in Ruhe darüber reden.

Wenn es Personen gibt, die mich immer wieder aufregen, ist es eine gute Idee, positive Seiten an ihnen zu suchen (Das ist, zugegebendermaßen, schwer wenn man gerade auf 180 ist, aber solche Personen kennt man ja und kann darüber im Vorraus drüber nachdenken und dann im Moment der Wut "abrufen").
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Blutigerose
Beitrag 12.Jul.2005 - 07:06
Beitrag #37


Vorspeisenexpertin
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guten morgen,

ich schlucke meine probleme auch immer runter und irgendwann wenn mich dann jemand richtig reizt raste ich voll aus und verletzte damit meine mitmenschen. aber es gibt viele lösungen um die wut raus zulassen z.b nehme ich ein kuscheltier was dann leiden muss. aber man sollte vielleicht mal darüber reden warum man es runter schluckt oder?

mfg blutigerose
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robin
Beitrag 28.Jul.2005 - 16:42
Beitrag #38


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Heute, vor 3 stunden auf der arbeit, habe ich eine super-klassische 'W&Z'-situation erlebt! :wacko:
Während eines 'beratungsgespräch' (ich arbeite im sozialen beriech, nur mit frauen) habe ich eine 25jährige zur schnecke gemacht. Völlig, 200% unprofessionell :wacko: :ph34r: *SCHÄM!* Der angeblicher grund war eben sehr angeblich, denn er war nicht der richtige, sondern der erste ventil, das sich mir anbat... Vor 2 tagen hatte nämlich die junge frau sich lustig darüber gemacht, dass es in HH eine frauenkneipe gibt (die 'tochtergesellschaft').
Sie sagte, lachend, sinngemäß: "Iii, eine lesbenkneipe!" Ich sagte ihr, das sein eine 'Frauenkneipe', und sie:"Naja, lesben also, die sich in einer kneipe treffen!"

Das war der grund, warum ich mich heute mit ihr so geärgert habe - und ich es ihr das richtig spüren lassen habe. Manchmal drehe ich innerlich immernoch durch, wenn eine/r abfällige bemerkungen über unsereins macht! Und kann vor lauter wut nicht einigermaßen gelassen reagieren. Ich denke nichtmal im traum daran, sie demnächst um verzeihung zu bitten. Obwohl ich es einsehe, dass ich mich daneben verhalten habe. Wie seht ihr das? -_-
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Anfangszauber
Beitrag 28.Jul.2005 - 17:00
Beitrag #39


Gut durch
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Hallo Robin,
ich arbeite selbst im Beratungsbereich und bin manchmal schon auch persönlich betroffen (weil mir Weltanschauungen von KlientInnen gegen den Strich gehen oder ich auch mal persönlich angegriffen werde).

Ich weiß nicht, in welchem Kontext du arbeitest ... aber ich handhabe es so, dass wenn ich eine solche Betroffenheit bemerke, ich den 'Fall' an KollegInnen abgebe. Damit eine solche Situation eben gar nicht erst eskaliert. Denn in dem Moment, in dem ich betroffen bin, kann ich nicht mehr professionell beraten.

Ich persönlich würde mich bei der Klientin entschuldigen, aber nicht rechtfertigen und die Beratung abgeben. Das fände ich professionell. Den Ärger über diese Geisteshaltung solltest du zu Hause lassen und/oder ausleben.

Ich hoffe, du findest für dich eine Lösung :)
viele Grüsse
Anfangszauber
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kahikatea
Beitrag 28.Jul.2005 - 17:06
Beitrag #40


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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Ich finde es schwierig zu beurteilen, ohne die Situation genauer zu kennen. Ist sie denn tatsächlich eine Klientin von Dir, d.h. hast Du sie beraten sollen/müssen, oder war sie eine Kollegin in diesem Gespräch?

Wäre sie eine Kollegin, fände ich ihre Sprüche gerade im sozialen Bereich selbst hinreichend unprofessionell, daß ich vermutlich keine allzu großen Skrupel wegen des zur-Schnecke-machens bekäme (trotzdem hätte es vielleicht bessere Möglichkeiten der Reaktion gegeben, s.u.).

Wäre sie eine Klientin, wäre das Verhalten wohl unprofessionell, weil der Ärger dann definitiv nicht in diese Situation gehört. Was vermutlich in jedem Fall helfen könnte wäre, dem Ärger angesichts lesbenfeindlicher Sprüche eben gleich in der Situation Luft zu machen, in der jemand solche Sprüche losläßt - aber dann wären wir wieder bei Deinen Posts von den ersten beiden Seiten dieses Threads. :rolleyes: Wenn's da wirklich nicht klappt/geklappt hat, würde ich mich wie Anfangszauber fragen, ob es nicht die Möglichkeit gibt, daß jemand anders diese Beratung macht, wobei ich persönlich geneigt wäre, der Klientin dann auch zu sagen, aufgrund welcher Sprüche ihrerseits ich mich befangen fühle, sie weiter zu betreuen/beraten.
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robin
Beitrag 28.Jul.2005 - 17:06
Beitrag #41


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hallo anfangszauber :)
Es ist leider so, dass ich die frauen nicht weiterreichen kann... und auch wenn ich es könnte, dann müsste ich sie fast alle abgeben!!! So oft bekomme ich sachen zu hören, dass mein magen looping fährt.
Nur manchmal, selten zum glück, platze ich eben! Ich werde dieser frau nicht ausweichen können und es sieht sogar so aus, als müsste ich noch ne ganze zeit mit ihr zu tun haben :( Trotzdem entschuldige ich mich nicht: Es hat zufällig sie erwischt, okay, aber manchmal muss man auch die unangenehmen konsequenzen des eigenen verhaltens ertragen können!! :P
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Rafaella
Beitrag 28.Jul.2005 - 17:22
Beitrag #42


Freies Vögelchen
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hi, robin, ich kann dich total vestehen, erkenne mich in der reaktion auch wieder - ich arbeite ja im sekretariatsbereich, markenzeichen: nett & freundlich :rolleyes: , und bei manchen leuten platzt mir wirklich innerlich der kragen, ich werd dann scheißfreundlich&zynisch, das ist eben mein ventil ( bei so bestimmten klein-macho-typen der ärzte-oder patientenschaft)
deine reaktion mit der klientin - da kommt sicher noch ein anderer aspekt hinzu: du reißt dir für die leute den ar*** auf, und kannst dich dann dafür auch noch wegen deiner lebensform lächerlich machen bzw diskrimieren lassen.
ich habe dies öfter gehört, von frauen, die mit frauen arbeiten (frauenhaus etc), die dann so frustriert und sauer waren, dass ihnen in den rücken gefallen wurde, wenn die frauen zb wieder zu ihren "schlagenden verbindungen" zurückgehen...
sicher ist es schwer und i.m.o. auch gar nicht angebracht, dann immer
und cool&professionell zu bleiben..
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kahikatea
Beitrag 28.Jul.2005 - 17:30
Beitrag #43


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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QUOTE (robin @ 28.Jul.2005 - 18:06)
aber manchmal muss man auch die unangenehmen konsequenzen des eigenen verhaltens ertragen können!!  :P

Solches "Feedback" kann im sozialen Bereich schon angebracht sein. Allerdings wird sie ihr Verhalten nur überdenken/ändern können, wenn ihr klar ist, auf welche Weise sie Deinen Ärger verursacht hat.

Wenn Du sie nicht abgeben kannst, wäre sie dann nicht auch so weit von Dir "abhängig", daß Du von ihr Respekt gegenüber Deinen Grenzen erwarten bzw. einfordern kannst? Ich fände es durchaus professionell, sie wissen zu lassen, daß sie keine gute Betreuung/Beratung erwarten kann, wenn sie Bemerkungen losläßt, die unter die Gürtellinie der Beraterin gehen - das wäre in einem nicht-sozialen Beratungskontext nicht anders.
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pandora
Beitrag 28.Jul.2005 - 19:34
Beitrag #44


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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Auch ich kann gut verstehen wie verletzt du bist, weil es einfach zum Kotzen ist wie manche Menschen mit Vorurteilen behaftet sind und mit geistigem Dünnpfiff um sich schmeissen...
Jedoch muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass ich dein Verhalten nicht wirklich professionell finde, aber das weisst du ja selbst , trotz der Verletzung, die für mich deutlich aus deinem Post heraus zu lesen ist...
Aber gerade weil du weisst, dass dein Verhalten Grenzwertig war, warum ist es denn für dich so schwer ,dich auf einer neutralen Ebene bei der Klientin zu entschuldigen, ihr aber gleichzeitig deine Grenzen aufzuzeigen???
Du brauchst dir von niemandem Unverschämtheiten gefallen zu lassen...dass ist richtig...
doch manchmal merken Menschen garnicht wie beschränkt ihr Denken ist und brauchen mal einen kleinen Schubs in die richtige Richtung...
Vielleicht ist es den Versuch wert :gruebel:


Edit...gerade ganz heftig an meine eignen Emotionsausbrüche denken muss :ph34r: :roetel:

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 28.Jul.2005 - 19:58
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sonnenstrahl
Beitrag 28.Jul.2005 - 21:45
Beitrag #45


verboden vrucht
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:type: Wenn ich so an die ganzen "Schübse" denke, die mir im Laufe meines Lebens die Augen geöffnet haben :ph34r: :blink: ... Welche von uns hatte nicht schon mal irgendeinen Quadratsschwachsinn verinnerlicht? Oder hat vielleicht sogar bestimmte Tendenzen in sich, die in ihrem derzeitigen Umfeld so gar nicht angesagt gewesen wären, nach außen hin großmäulig runtergeputzt?
Gib ihr ´ne Chance, robin - ich denke nicht, daß Ignoranz :wacko: unwiderruflich genetisch verankert ist.
Und über den eigenen Schatten zu springen, kann doch auch super-spannend sein ... :patsch: :lol: :fly:
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sonnenstrahl
Beitrag 28.Jul.2005 - 22:21
Beitrag #46


verboden vrucht
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@Alysandra: Inzwischen gelingt es mir auch schon öfter mal, mit solch einer wundervollen Gelassenheit, wie Du sie beschreibst, durchs Leben zu gehen.
(Klar, besteht jede Minute, in der ich mich ärgere, aus sechzig Sekunden Lebenszeit, die ich glücklicher verbringen könnte ...)
Bis es soweit war, mußte ich ... o je, ... z.B. eine Glasscheibe mit der Faust einschlagen (au!), .... einem Typen, der sich wie ein Ober-Arsch verhielt, einen Stein auf den Kopf hauen, mit Anfang zwanzig, und einem (recht freundlichen)Richter hinterher erzählen, wie´s dazu gekommen war, ... mein Fahrrad zu Klump hauen .... und Derartiges mehr :blink: . Ich kenne das sehr gut, mich "meiner" Wut blind ausgeliefert zu fühlen - und meine Reaktionen waren überbordend, geradezu Vulkanausbrüche.
Das war ein langer Weg, bis ich in ersten Ansätzen sehen konnte, daß ich nicht nur bin, was ich fühle.
Daß ich mehr bin als die Wut, und mich folglich auch neben sie stellen, und sie betrachten kann. :)
Gefühle lassen sich (ein mehr oder weniger großes Stück weit) steuern, und bei denen die uns das Leben extraschwer machen, ist es meiner Meinung nach auch nicht verkehrt, das zu tun. Ein bißchen beneide ich all diejenigen, die dieses Basiswissen mit der Muttermilch aufgesogen haben ... ;)
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pandora
Beitrag 29.Jul.2005 - 08:32
Beitrag #47


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QUOTE (sonnenstrahl @ 28.Jul.2005 - 23:21)

Das war ein langer Weg, bis ich in ersten Ansätzen sehen konnte, daß ich nicht nur bin, was ich fühle.
Daß ich mehr bin als die Wut, und mich folglich auch neben sie stellen, und sie betrachten kann. :)
Gefühle lassen sich (ein mehr oder weniger großes Stück weit) steuern, und bei denen die uns das Leben extraschwer machen, ist es meiner Meinung nach auch nicht verkehrt, das zu tun. Ein bißchen beneide ich all diejenigen, die dieses Basiswissen mit der Muttermilch aufgesogen haben ... ;)

@ sonnenstrahl

da hast du weise Worte gelassen ausgesprochen :rolleyes:

Du sprichst mir aus tiefster Seele :zustimm:
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Leila
Beitrag 29.Jul.2005 - 13:47
Beitrag #48


Fürstin Pückler
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Hallo Robin,

ich glaube, Deine kurze Geschichte ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass 'Wut und Zorn' uns dann ergreifen, wenn unsere eigenen Unsicherheiten angesprochen werden.

Was hätte dagegen gesprochen,sie im ersten Gespräch schon abzufangen, so nach dem Motto: 'Was ist Iiiih' an einer Lesbenkneipe? und dann je nach Antwort ganz ruhig und gelassen, ohne grosses 'Outing' in einem Nebensatz klar machen, dass auch Du lesbisch bist? Das wäre ihr u.U. mehr als peinlich gewesen, Du hättest die Oberhand in diesem Gespräch gehabt und hättest beim 2. Gespräch eine ganz andere Position ohne Wut-und- Zorn-im-Bauch gehabt.
Natürlich kann man sich über soviel Schwachsinn ärgern, aber Ärger ist auch einfacher zu kanalisieren.

So wie es aber gelaufen ist, habe ich eher die Vermutung, dass Du Dich mit 'Iiihh Lesbenkneipe..' persönlich angegriffen gefühlt hast, sprich Deine eigenen Unsicherheiten in Bezug auf Lesbisch-sein möglicherweise angesprochen wurden ( warum sonst die Korrektur zu 'Frauenkneipe'?) und sowas tut weh.

Auch ich bin nicht immer in allen Situationen gelassen und ruhig, ich bin sogar ein sehr emotionaler Mensch, allerdings habe ich inzwischen festgestellt, dass mich nur solche Situationen in emotionale Ausnahmesituationen versetzen, die irgendwas in mir zum Klingen bringen, mit dem ich selber noch nicht im Reinen bin.
Daher versuche ich inzwischen, meine ersten emotionalen 'Schläge' ein bisschen zu zügeln - es gelingt mir nicht immer ;-) - und versuche erst mal zu ergründen, was mich von dem Gesagten denn nun an welchem Punkt getroffen hat.
Oft stelle ich dann fest, dass mein Gegenüber gar nicht der wirkliche Grund für meine Emotion ist, sondern nur der Auslöser für einen inneren Konflikt mit meinem 'Ich'.






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robin
Beitrag 29.Jul.2005 - 21:06
Beitrag #49


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Ich danke euch allen ganz herzlich! Eure beiträge waren mir wirklich hilfsreich :)
Es ist mir einiges klar geworden, vor allem über meine eigen selbstzensur :(
Heute war es demensprechen seltsam mit der jungen frau zu reden, mit ihr in kontakt zu treten... ich musste an vieles denken, was ihr angemerkt habt, 'was hat diese wut mit mir zu tun?' Und ich habe mich leichter gefühlt und der kontakt zwischen mir und ihr war auf einmal absolut harmonisch :)
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robin
Beitrag 29.Jul.2007 - 12:10
Beitrag #50


I lof tarof!
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Dieses thema ist bei mir im moment wieder (immer noch?) sehr anwesend, also habe ich die beiträge dazu ausgegraben ...
ich würde mich freuen, weitere meinungen zu erfahren, wie ihr mit eurer wut umgeht, sowohl im alltag als bei 'größeren' konflikten.

(Inzwischen frage ich mich sogar, ob es einigen vielleicht die kunst manchmal gelingt, keine wut zu spüren, weil mit dem konflikt von anfang an 'gesünder' umgegangen wird ... ) :unsure:
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Sunny7.1
Beitrag 29.Jul.2007 - 13:10
Beitrag #51


~ Einfach ich ~
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Hallo robin,

hab den ausgegrabenen Thread zugegebener Maßen nicht komplett gelesen, aber deinen allerersten Post doch und mir kam spontan der Gedanke *Wie ich*. Ich schlucke meine Wut, Zorn, Ärger, Unglücklichsein auch runter .... viel zu selten bricht es mal aus mir heraus meist, wenn ich dann doch mal ein Gläsel getrunken hab :wacko: .
Im letzten halben Jahr habe ich versucht, mit Hilfe meiner Dozenten & Teamkollegen unter Anderem auch daran zu arbeiten, doch wirklich gelingen will mir das dann doch nicht. Meine Gefühle jemandem mitzuteilen, egal welcher Art sie sind, fällt mir unheimlich schwer und es gibt wirklich nur zwei drei Leute, denen ich mich anvertraue. Aber die dann immer mit meinem "Kram" zu belästigen, mag ich auch nicht und so wirds eben wieder geschluckt....
Dementsprechend lauf ich dann auch rum, entweder schau ich griesgrämig oder es kommt auch mal vor, dass ich, auch aus Verzweiflung über mich selber, mitten auf der Strasse, oder in der Bahn anfang zu weinen Das is mir dann voll peinlich und ich versuchs zu vertuschen Oder, ich werd sarkastisch und manchmal unüberlegter WEise ungerecht :(

Ich denke, daran zu arbeiten ist ein sehr langwieriger Prozess, vor allem, wenn man von klein auf nicht gelernt hat, sich entsprechend mitzuteilen. Find aber auch, das Erkennen ist ja wenigstens ein kleinerr Schritt und so müssen wir uns einfach immer weiter bemühen und an uns arbeiten, auch wenns noch so manches Mal *in die Hose geht*
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H_Golightly
Beitrag 30.Jul.2007 - 00:41
Beitrag #52


Naschkatze
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Hallo zusammen,

auch ich finde dieses Thema sehr interessant.

Mir geht es auch so, dass ich Wut und Ärger meist einfach herunterschlucke. Ich weiß, dass das nicht "gesund" ist, aber ich fände es sehr unfair, meinen Ärger an anderen Leuten auszulassen. Leider passiert es mir aber doch ab und zu mal und ich meckere einfach drauf los, wenn mir was nicht in den Kram passt. :roetel: Meistens ziehe ich mich aber lieber zurück und grummele vor mich hin. Aber wenn das alles verflogen ist, dann geht's wieder besser und ich kann mich wieder unter Leute trauen. ;)

Ich denke, jeder macht solche Phasen durch, ist wohl ganz normal.
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Lena_O.
Beitrag 30.Jul.2007 - 07:53
Beitrag #53


Satansbraten
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Kleinere Wutanfälle bekämpfe ich damit, dass ich gegen alles trete, dass mir vor die Füsse kommt.

Das kann manchmal sehr schmerzhaft sein, wenn der Gegenstand viel härter war als gedacht, aber der Schmerz lenkt dann erstmal ab.
Und bevor es dann teuer wird, weil ein Übertopf oder eine Vase dran glauben mussten, reißt man sich irgendwie zusammen.

Leider funktioniert das nur bei kleineren Wutanfällen.
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Schräubchen
Beitrag 30.Jul.2007 - 17:15
Beitrag #54


Dreht manchmal durch...
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Richtig wütend werde ich nur äußerst selten. Da muss sich schon über einen längeren Zeitraum so einiges ansammeln und ich keine Gelegenheit haben, dem entgegen zu wirken.

Wenn mich etwas ärgert (also die alltäglichen Kleinigkeiten), gehe ich meistens in die Natur. Sei es in dem ich mich aufs Rad schwinge oder einfach die Wanderschuhe schnüre.
Ein anderes Mal schnapp ich mir meine Gitarre und klimpere drauf los. (Da haben die Nachbarn dann auch noch was davon :wacko: )
Oder aber ich nehme mir Zettel und Stift und fange an zu schreiben. Meistens ist das zuerst nur ungeordneter Blödsinn, aber je länger ich schreibe umso sinnvoller wird es und zum Schluss kommt dann oft ein Gedicht heraus.
Türen knallen hilft hingegen nur kurzfristig.

Im Umgang mit anderen Menschen kann ich auch mal laut werden, versuche dabei aber immer sachlich zu bleiben. Wenn laut werden aber nicht hilft, werde ich ganz leise und das ist ein Punkt wo ich mir selbst eigentlich nicht über den Weg laufen möchte.
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dandelion
Beitrag 30.Jul.2007 - 18:40
Beitrag #55


don't care
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momentan habe ich an mir schönes Beobachtungsmaterial...

es gibt da wechselnde Phasen.
die eine heult bei jeder sich (nicht) bietenden Gelegenheit, inklusive am Schreibtisch im Büro, in der Straßenbahn etc, wenn's sein muß bis zur Atemnot. Das passiert, wenn ich zu lange Dinge aufgestaut habe, weil ich hoffte, sie würden sich schon auflösen.
die nächste folgt darauf und ist sehr, sehr ruhig und traurig. düstere Gedanken, Schweigen, Abwärtsspirale. kein Platz mehr für energieaufwändige Verzweiflung, und deshalb totale Resignation.
und wo noch Energie ist, aber keine Verzweiflung, da herrscht blanker, eisiger Zynismus und Bissigkeiten. die Momente, in denen andere Schuld haben. und wo dann das Gewissen oder die Hilflosigkeit nach einer Stunde in einen der beiden anderen Zustände zurücklenkt...

mir hilft immer wieder, zu durchdenken, ob wirklich jemand anders verantwortlich ist. wenn ja sollte ich das unmißverständlich mitteilen. wenn nicht, wird mich die Erkenntnis schon genügend treffen.
und dann is auch gut, das Leben sollte sich nicht aus Schweigeminuten zusammensetzen.

überschüssige Energie/Aggression arbeitet sich bei mir meistens in Form von Gedichten ab, oder dadurch, daß Strecken nicht gegangen, sondern gelaufen werden, man sich was zu basteln sucht etc. Aber das kann durchaus zu zwei Paar Schuhen werden...
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Lilly76
Beitrag 04.Aug.2007 - 08:26
Beitrag #56


Satansbraten
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Ein sehr spannendes Thema...

Ich unterscheide meine Wut...mit der "normalen" kann ich gut umgehen...
Aber schlimm wird es, wenn ich einfach an meine eigenen Grenzen stoße, wenn ich wieder das Gefühl bekomme, ich bin ein kleines Mädchen, dass sich der Situation völlig hilflos ausgesetzt ist. Und ich einfach nicht weiter weiß.
Ärgere ich mich beim Auto fahren, naja, dann fluche ich mal lauthals und schlage aufs Lenkrad aber das ist dann in der nächsten Sekunde auch wieder vorbei.

Ich finde es wichtiger, herauszufinden, warum bestimmte Situationen oder andere Menschen, in mir einen Schalter anklicken...und peng...es beginnt im Magen und brodelt sich langsam nach oben. Ich könnte schreien, um mich schlagen, manchmal fange ich einfach an zu weinen...aber letztendlich steht immer irgendwie nur meine Hilflosigkeit dahinter.
Meine Hilflosigkeit, die ich als Kind hatte..genau dieses Gefühl...wie oft stand ich da und meine Mutter schrie auf mich ein, ich bekam ihre ganze Wut ab und konnte und durfte aber nie ein Wort zu meiner Verteidigung sagen.
Heute noch mach es mich wütend, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle, wenn ich das Gefühl habe..aber das stimmt doch so gar nicht..ich aber nicht dazu mehr fähig bin, es gerade zu rücken. Oder wenn eine bestimmte Meinung von jemand anderem schon feststeht

Ich fange dann auch an, mich zu verteidigen...aber ich verteidige dann mein ganzes Leben, ich weiß nicht mehr, um was es geht, ich höre nicht mehr zu, bin an der eigentlichen Sache schon lang vorbei...alles wirbelt durcheinander in meinem Kopf und es fällt mir schwer, noch irgendwas wirklich klar zu sehen.
Und wenn es nicht ganz so albern wäre, dann würde ich der Person noch erklären, warum ich mit 5 Jahren meine Jacke habe scmutzig gemacht....

Meiner Meinung nach hilft es nicht, Dinge kaputt zu schlagen ( das hilft nur für einen kurzen Moment )
Das ist ein ganz tief sitzendes Problem...das kleine ICH in uns und die Frau, die wir heute sind.
Wie gehen denn Kinder normalerweise mit Wut um..sie befinden sich in der Trotzphase..sie schreien und toben im Supermarkt, weil sie nicht das bekommen, was sie jetzt an der Kasse sehen und haben wollen.
Und normalerweise lernen sie es, genau das aber aushalten zu müssen. Wie oft habe ich meine tobende Tochter in den Arm genommen und ihr erklärt, dass bestimmte Dinge einfach nicht gehen.
Ich durfte nicht wütend sein, das war schon ungezogen und gehörte sich einfach nicht. Schlucks runter..ich habe immer nur alles runterschlucken müssen...dadurch verlernt man aber die Fähigkeit, sich mit seiner eigenen Wut auseinandersetzen zu können.

Mir hilft es, wenn ich einfach mal darüber nachdenke, was mich denn wirklich wütend gemacht hat.
Ich komme nach Hause...und der nächtbeste, der mir über den Weg läuft, bekommt ne verbale Attacke ab...ok..STOPP...die kann es gar nicht gewesen sein.
Was oder wer..und warum..hat dich heute so wütend gemacht? Und das ist schwierig..aber ich komme meist dahinter. Aber nur, wenn ich ehrlich zu mir bin, wirklich ehrlich, auch, wenn es nicht unbedingt schön ist, was ich da sehe...

Robin: warum macht es dich wütend, wenn jemand etwas abfälliges über eine Lesbenkneipe sagt? ( also..ich weiß schon:-) ) Aber warum macht es dich soooo wütend, was löst es in dir aus? Welche Ängste spricht es an?
Weil würdest du dich in einer ruhigen Minute hinsetzen und darüber nachdenken, dann würdest du sagen..die Arme..nee Unwissende..sehr zu bedauern und einfach nur dumm..Punkt fertig!
Wieso fühlst du dich persönlich so angegriffen? Wieso wird die kleine Robin da so wütend in dir? Hörst du ihr zu? Kannst du erkennen, was sie dir eigentlich damit sagen will?
Ich finde einfach, dass es wichtig ist, zu erforschen, warum..warum macht mich das jetzt so wütend?
Ich stehe beim Bäcker, die Verkäuferin spricht alle an..nur mich nicht. Da merke ich, wie es in mir hochsteigt..wieso sieht die mich nicht? Ich bin doch mit meinen 180cm wirklich kaum zu übersehen. Aber sie scheint mich tatsächlich nicht zu sehen. Und..peng..ich könnte ihr gerade mal den Hals umdrehen, fange an zu meckern ( wobei meckern jetzt harmlos ausgedrückt ist:-) ) das wiederrum hat zur Auswirkung, dass sich andere einmischen und ich mir dann noch Dinge anhören muß, die si gar nicht stimmen. Ich bin weder frustriert, noch schlecht gelaunt, zumindestens war ich das bis eben noch nicht. Ich verlasse wutschnaubend den Laden und nehme mir vor, da nie mehr reinzugehen:-)
Stehe draussen und zittere vor Wut..hab mich kaum unter Kontrolle.
Dabei weiß ich, dass ich einfach nur hätte sagen müssen, dass ich die nächste war und gerne ein Brot hätte....
Ich habe das persönlich genommen, sie hat mich übersehen...und das Gefühl macht mich hilflos und meine Hilflosigkeit wandelt sich in Wut.
Kann ich doch schlecht als 40 jährige Frau da stehen und mit bebender Unterlippe sagen, dass ich es ja so gemein finde, dass sie die Erwachsenen lieber bedient:-)

Ich habe so eine große Klappe, habe auf alles was zu sagen und dann komme ich trotzallem in Situationen, die mich einfach lähmen, die mich unfähig machen.
Und ich kann damit nicht umgehen und werde wütend...meistens auf mich selbst!

Du solltest dir klar machen, dass du nicht mehr hilflos bist.
Dass du heute ganz viele Möglichkeiten hast, anders damit umgehen zu können.
Und beim nächsten Mal vielleicht einfach mal inne halten..und überlegen, wo das jetzt herkommt.


Ok, dann höre ich mal lieber auf:-) das liest ja sonst keine mehr..so einen langen Roman...

LG
Lilly
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sugar
Beitrag 04.Aug.2007 - 09:02
Beitrag #57


sendegi sibast!
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 15.Apr.2005 - 19:01)
wer macht dich denn überhaupt wütend? und womit?
weißt du das?
und wenn ja: wie läßt sich das langfristig ändern/abschaffen/boykottieren/umgehen?
wenn nein: rausfinden!

...

:zustimm:

Denn so eine überdimensionale Wut kommt nur durch "wegdrücken" zustande. Wenn Ärger, Unzufriedenheit ihr Plätzchen am richtigen Moment bei der richtigen Adresse bekommt, dann entsteht keine so unbändige Wut.

Meine bescheidene Meinung zum Thema, aber ob es auch sugar immer genauso handhabt steht in den sternen geschrieben. -_-
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Lena_O.
Beitrag 04.Aug.2007 - 09:20
Beitrag #58


Satansbraten
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Hey Lilly,

sehr interessanter und lesenswerter Beitrag.

Aber ist es nicht so, dass man ganz schlecht einen klaren Gedanken fassen kann, wenn die Wut so richtig in einem wütet?

Zumindest geht das mir so.
Die von dir beschriebenen Gedankengänge kann ich nur machen, wenn die Wut schon etwas verraucht ist.
Letzten Samstag war ich ziemlich wütend auf einen Bekannten von mir, der total verallgemeinert auf das arbeitsscheue, faule Beamtentum geschimpft hat (wie schon so oft).
Jetzt denke ich so wie du das vorgeschlagen hast u. komme zu dem Schluss: er hat einfach keine Ahnung und ist in dieser Hinsicht dumm. In der Situation aber konnte ich da nicht so denken, sondern habe ihn nur angebafft, er solle seinen Müll für sich behalten und bin aufgestanden u habe ihn den ganzen Abend keines Blickes mehr gewürdigt.

Wenn man immer abgeklärt reagieren würde, wäre das Leben viel einfacher.
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Lilly76
Beitrag 04.Aug.2007 - 09:59
Beitrag #59


Satansbraten
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Hallo Lena,
..klar, da hast du Recht!
Aber ich denke, dass es sich auch lohnt, sich danach noch damit auseinanderzusetzen. Und vielleicht hilft es beim nächsten Mal..oder beim übernächsten Mal..oder erst beim 40 x :-)
Und :-) das kenne ich auch...und du kannst mir glauben, wie sehr mich das schon zum ausklinken gebracht hat ( bin zwar keine Beamtin..aber doch ne Angestellte...und da werden wir wohl alle über einen Kamm geschert)
Aber mittlerweile sage ich mir genau das...ICH weiß, was ich täglich auf meiner Arbeit leiste. Die anderen können das nicht beurteilen, sie sind in der Tat unwissend. Sie können ihre Meinung gerne abgeben, das steht ihnen zu, sie haben wohl in bestimmten Bereichen auch recht.
Aber ich habe begriffen, dass sie nicht mich angreifen..also nicht mich persönlich.
Und das finde ich ganz wichtig in den Vordergrund zu stellen!
Ich dachte nämlich immer, dass ich mit ihrer Meinung abgewertet werde...aber wieso lasse ich das überhaupt zu?
Hast du den Beitrag hier gelesen..mit den Butch oder Femmes?
Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell frau sich selbst abgewertet fühlt, weil andere ihre Meinung sagen. Das ist meistens die eigene Unsicherheit und immer wieder dieses...ich muß mich verteidigen....
Und irgendwie tun wir das dauernd!
Ich habe ne Freundin, die ist Lehrerin...die sagt ganz laut....ja, wie geil, ich habe jetzt 6 Wochen Ferien! Und das finde ich gut!KLar, alle anderen verdrehen die Augen..ja und warum? Weil sie auch gerne 6 Wochen Ferien hätten...Und sie hat Recht...sie stört das nicht die Bohne, was die anderen sagen, denn sie weiß es besser.
Wie oft höre ich..na,schon Feierabend...Ja, schön gell! Ich spare es mir mittlerweile, sie darüber aufzuklären, dass ich auch nur das halbe Gehalt habe, dass ich keinen Feierabend habe, weil ich heimkomme und mein Kind schon wartet, dass ich Essen machen muß usw. Ich spare es mir auch, mit Männern darüber zu diskutieren, dass ich NIE wirklich ein Wochenende habe, während sie gemütlich ihre Füße vorrm Fernseher ausstrecken....Mich hat das wütend gemacht...tut es nicht mehr, weil ich weiß, was ich leiste!
Ich habe das soweit getrieben, dass ich vor jedem Urlaub krank geworden bin. Und meine Therapeutin irgendwann mal sagte, warum ich der Meinung bin, dass ich mir den Urlaub nicht verdient habe...
Erst war ich wütend, wollte nicht mehr hingehen:-) war das doch der größte Blödsinn, den ich je gehört habe....
Was soll ich dir sagen...bin nicht mehr krank vorm Urlaub!

Es ist ein langer harter Weg..kostet viel Kraft..und die Erfolge sind oft sehr klein und es geht immer wieder auch 5 Schritte zurück...aber jeder, der nach vorne geht, der war es wert!
Und vielleicht denkst du bei der nächsten Beamtendiskussion daran :-) und vielleicht kannst du einfach nur drüber lachen..und dann hast du schon einen Erfolg, was nicht heißt, dass du in einer anderen Situation wieder den ganzen Abend schmollst...aber ich denke, dass das ok ist...sei nicht so streng mit dir...
Ist ja nicht so, dass dein Leben stehenbleibt und du dich nur darum kümmern kannst, es gibt Tage, da geht es besser....und es gibt Tage, da klappt es gar nicht, weil es einfach zu all dem anderen noch dazu kommt!

Und..bei all dem hier...wir sollten uns auch eingestehen, dass wir manchmal auch einfach das Recht haben...verdammt wütend zu sein!!!!!!!!!!!!!!!

LG
Lilly
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sonnenstrahl
Beitrag 05.Aug.2007 - 19:26
Beitrag #60


verboden vrucht
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Ich stelle in letzter Zeit fest, daß das, was sich in mir zunächst wie Wut anfühlt, und sich mitunter in "Wut"ausbrüchen äußert, in den meisten Fällen eigentlich Hilflosigkeit ist. Dabei geht es bei mir eigentlich immer um Konflikte in sehr nahen Beziehungen. Bzw. um meine inneren Konflikte mit Nähe und Distanz. Alte Muster, die ihr Unwesen treiben und als Zerrissenheiten. Schuldgefühle. Ängste, Bedrängtheit, Überforderung aufwarten. Ich habe "gelernt", Haltung zu bewahren und Herrin der Lage sein zu wollen. Mir Hilflosigkeit einzugestehen fällt mir von Haus aus verdammt schwer. (Wenn ich mich schon nicht in der Lage sehe, konstruktiv zu handeln, und da mein Ego die Hilflosigkeit nur sehr widerstrebend akzeptieren mag, fege ich dann doch lieber mal eben meine zweitliebste Butterdose vom Tisch, und behaupte aufwallend, ich könne halt die Papierberge auf dem Eßtisch nun absolut nicht mehr ertragen, obwohl mich tief drin ganz was anderes plagt.)

Im Gegensatz zu früher kommt es zum Glück nicht mehr oft vor, daß ich Gegenstände kaputt mache oder rumbrülle. Inzwischen schwant mir recht schnell, was tatsächlich mit mir los ist.

Immer öfter bricht sich meine Hilflosigkeit zunächst in Tränen Bahn, meistens nachdem ich vorher eine Weile schwarze Wolken ausgedünstet und gereizt auf fast alles, was der/die andere sagt oder nicht sagt, reagiert habe.

Ist mir schließlich einmal klar, daß ich eigentlich nicht wütend sondern hilflos bin, versuche ich, diesen Zustand anzunehmen. "O.k. - du kannst momentan NICHTS tun." Gar nicht so leicht.
Bewußt atmen. Die Dinge um mich herum wahrnehmen.
Mir vor Augen zu halten, daß ich nicht der Nabel der Welt bin - und daß meine Emotionen angesichts des Großen Ganzen doch recht unwichtig sind. Das mildert die Heftigkeit. Einen Schritt zurücktreten und den Raum freigeben für .... das Leben außerhalb meiner Hirnknoten.

Wo ich mich nicht hilflos fühle, kann ich meinen Unmut im Allgemeinen gut und klar in Worte fassen und er wird dann gar nicht erst zu großer Wut. Im Arbeitsleben oder im sonstigen Alltag außerhalb meiner engsten Beziehungen ist Wut für mich so gut wie nie ein Thema.






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dandelion
Beitrag 05.Aug.2007 - 20:23
Beitrag #61


don't care
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diesmal ein konstruktiver Wutausbruch:
seit nunmehr einem halben Jahr habe ich durch zusehends weniger Blumen meinem Vater die Meinung zu einem Thema gesagt. anfangs wurde sie vom Tisch gefegt, später dachte ich, okay, es ist angekommen, er hat ja drauf geantwortet.
Als mir dann bewußt wurde, daß er hörte, was er hören wollte, und er daraufhin der Meinung war, über meinen Kopf hinweg und völlig meinen einzigen Angaben entgegen zu planen, bin ich ausgetickt.
Endlich hat er mir mal zugehört. Er glaubt zwar, ich habe ihn im Zorn angelogen (danke), aber er hat nach einem halben Jahr endlich was begriffen.
Die einzige Möglichkeit, ihm zu signalisieren "hör ein einziges mal zu!" war wirklich wütendes Zischen in Form von unterdrücktem Brüllen.
Da er mich nicht versteht, glaubt er wohl bis an mein Ende, daß ich ihn anlüge, wenn ich nicht sage, was er hören will. Aber ein Aufhänger dafür ist bald aus der Welt. Das beruhigt.

Und damit wird vermutlich künftig ein Stapel Aggression weniger aufgestaut. :)
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robin
Beitrag 11.Aug.2007 - 09:25
Beitrag #62


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Schön, dass noch viele sich zu diesem thema geäußert haben :)

Dazu einige meiner gedanken in loser form:
Wut hat mit ohnmacht zu tun - sie kann ganz punktuell aufflammen und schnell wieder verdampfen, wenn das ohnmachtsgefühl genauso flüchtig und punktuell ist

Wut kann aber gären, wenn die ohnmacht schon alt, verdrängt und miefig daherkommt
Wut kann also eine demonstration von macht sein, ihre wiederherstellung
Wut ist egozentrisch und absolut, wut ist identitätsstiftend - für einen augenblick oder auch für länger

Mein problem im umgang mit zorn-gefühlen besteht darin, dass ich nur extrem damit umgehen kann
Wenn ich wütend bin, dann bin ich 100% bei mir, ganz in mir drin
das schließt 'die anderen' vollkommen aus, ihre gefühle, ihre rechte ...
dann bin ich böse, egoistisch, ja egomanin! :smash:
Schuldgefühle, sooo riesig!
ich halte es nicht aus!!! nur ein winziges weilchen, vielleicht noch zeit genug um ein unbedachtes fieses wort zu aüßern, eine grundblöde aussage zu machen

Dann - blitzschnell - kommt die 100% kehrtwendung
ich will wieder nah bei 'den anderen' sein, mitfühlen, verständigung, respekt, geduld, einfühlung zeigen ... trost spenden!!!!
Wieder lieb sein, 'den anderen' eine chance bieten mich zu lieben ... keine schuldgefühle mehr

Entweder oder.
So sieht es bei mir aus. Ich merke immer mehr, wie krank das ist, ich kann nicht aussteigen, weil ich keinen zwischenraum kenne und auch nie wirklich kennengelernt habe.
Kennt ihr solche zerrissenheit, so ein schwarz/weiß, dass euch 'lähmt' und unglücklich macht??
wie geht ihr damit um?
Langsam beneide ich diejenigen, die bei sich bleiben können ohne sich dabei gleich wie die letzten schwein-weibchen zu fühlen
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Mausi
Beitrag 11.Aug.2007 - 11:20
Beitrag #63


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QUOTE (robin @ 11.Aug.2007 - 10:25)
Langsam beneide ich diejenigen, die bei sich bleiben können ohne sich dabei gleich wie die letzten schwein-weibchen zu fühlen

entschuldige, zu dem Thread an sich habe ich (momentan noch) nichts beizutragen - aber diesen Ausdruck - Schwein-weibchen - der ist einfach herzallerliebst! :wub:
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dandelion
Beitrag 11.Aug.2007 - 11:52
Beitrag #64


don't care
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das klingt furchtbar anstrengend... :troest: es muß wirklich extrem kraftraubend sein, entweder die absolute Wut zu pflegen (anders als chemische Gärungsprozesse sind die der Wut ja leider endotherm), oder sich in Wiedergutmachung zu üben... :blumen:

momentan würde ich wohl ähnlich agieren... hätte ich nicht vor zehn Jahren damit angefangen und an mehreren Menschen (unter anderem mir) gesehen, daß es (zumindest bei mir) eher zu einem Realitätsverlust führt... ich versuche ja, damit einen Umstand zu ändern, den ich nicht ändern kann (Ohnmacht), und biete einem aussichtslosen Unterfangen unglaublich viel Platz.

deshalb läuft bei mir aktuell ein kleines Selbstexperiment: wie wäre es eigentlich, die eigene Ohnmacht bewußt zu erleben? der Gedanke dazu ist ungefähr so:

1. Menschen denken grundsätzlich positiv. nicht im Sinne von optimistisch, sondern im grammatikalischen Sinne (wer's nicht glaubt, versuche bitte, nicht an einen Elefanten zu denken; es klappt nur dann, wenn man an etwas anderes denkt, etwa ein Opossum oder einen Tomatensalat). wenn ich etwas nicht hinbekommen kann, was ich aber hinbekommen will, werde ich daran denken, vor allem dann, wenn ich besonders versuche, nicht daran zu denken. das stiehlt meine Zeit.

2. wenn ich meine Gedanken in dieser Form auf das Erreichen einer Utopie fokussiere, verliere ich Platz für andere Prioritäten, die mich mehr ausfüllen würden. Ziel muß also sein, die Prioritäten umzusetzen, ohne mich selbst zu verlieren.

3. besonders problematisch ist, wie du gerade sehr sauber und deutlich erklärt hast, daß verdrängte Ohnmachtsgefühle wiederkommen, wenn sich ähnliche Reize nochmal ergeben.
will ich etwas nicht, was ich nicht kann, ist es ja kein Problem. ich werde niemals eine Leistungssportlerin sein, und bin sogar froh darüber. aber in der vierten Klasse hätte ich alles dafür gegeben, einmal stärker, schneller oder geschickter zu sein. mittlerweile kann ich damit leben, langsamer, plumper und schwächer als die anderen zu sein, solange ich nicht von einem Schrank erschlagen werde oder die Bahn verpasse ;)
schwierig wird es erst, wenn der Wunsch bleibt, und sich nur schlafen legt, um auf seine nächste Chance zu lauern. auch ein schlafender Wunsch nagt mal hier und nagt mal da, und frißt sich über die Jahre ein beachtliches Gewicht an.
idealerweise sollte das also nicht passieren.

4. deshalb versuche ich, zweierlei zu erreichen. einerseits, die Ohnmacht in einer Weise zu integrieren, daß ich mit ihr leben kann, andererseits (und das macht mir momentan echte Probleme) neue Ziele zu entdecken, zu päppeln und in den Fokus zu setzen. mit dem Wunsch, zufriedener und (ja, ich geb's zu) effizienter zu existieren.

warum ich das schreibe?
einerseits, um vielleicht jemandes Gedanken anzuregen. andererseits, um von jemandem, der das für ausgemachten Blödsinn hält, konkret kritisiert zu werden nud damit weiterarbeiten zu können.
warum gerade hier?
weil ich glaube, daß mit dem Bekämpfen nagender Ohnmachtsgefühle die Wut etwas eingedämmt werden kann.
und wenn ich mich im Thema vertan habe?
Entschuldigung :blumen:
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Mittelalter
Beitrag 14.Aug.2007 - 21:54
Beitrag #65


Geschirrspülerin
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Also ich habe in der Wut Alkohol getrunken, was meine Wut natürlich sehr verstärkt hat in meinem Wahn hab ich dann meiner Ex Freundin 2 Fensterscheiben eingeschmissen sie hat mich angezeigt und im September habe ich eine Verhandlung das s ich Bewährung habe ist ein Umstand dem ich verdanke dass ich nun eine ambulante Therapie mach seit einem halben Jahr trink ich nicht hab keine Freundin mehr, was aber nicht weg ist dss kann ich sagen ist die Wut wenn ich sie sehe, daher geh ich ihr einfach aus dem Weg. Wenn man eine Wut hat sollte jemand da sein der einen ein bisschen auffangen kann wenn das aber nicht der Fall ist, darf man an professioneller Hilfe nicht vorbeigehn, Psychtherapie, was ja auch von der Krankenkasse übernoommen wird und ich glaube einige Sitzungen sind frei , habe grosse Angst dass ich eingesperrt werde, weil ich halt Bewährung habe eine Wut habe ich aber immer noch , jedoch hat der Alkohol mich regelrecht ausflippen lassen, ich hoffe dass ich es endlich in den Griff bekomme.
Vor allem aber ist es so dass man sich nicht provozieren lassen sollte oder lernt damit umzugehn sich nicht provoziert zu fühlen, dass halt nicht s ekliges passiert, nur das zählt.
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DerTagAmMeer
Beitrag 15.Aug.2007 - 05:17
Beitrag #66


Adiaphora
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QUOTE (robin @ 11.Aug.2007 - 09:25)
Entweder oder.
So sieht es bei mir aus. Ich merke immer mehr, wie krank das ist, ich kann nicht aussteigen, weil ich keinen zwischenraum kenne und auch nie wirklich kennengelernt habe.
Kennt ihr solche zerrissenheit, so ein schwarz/weiß, dass euch 'lähmt' und unglücklich macht??
wie geht ihr damit um?

@ robin: Deine Beschreibung ist sehr plastisch - und ich bin Dir da ziemlich ähnlich.
"Zwischenräume" kenne ich auch nicht. Allerdings würden sie für mich auch wenig Sinn machen, weil meine Wut sehr absolut daher kommt. Sie will, dass etwas aufhört, jetzt sofort, ganz und gar - und nicht nur ein bisschen weniger wird.
Im Winter werden ganz kleine Kinder ja gern so fest eingemummelt, dass sie sich kaum noch bewegen können - mit kratzendem Fusselschal im hochroten Gesicht, festgeschnallt in der Sportkarre, und dann geht's rein in die überheizte Straßenbahn. Nach spätestens 10 Minuten ist es so weit: der Knirps kocht im eigenen Saft und reagiert mit grenzenloser Wut, Gebrüll, Spucke und gepfefferten Tritten!
Heute bin ich in der glücklichen Lage, mich ohne fremde Hilfe störender Kleidung entledigen zu können - diese Art Tobsuchtsanfälle sind dementsprechend sehr viel seltener geworden. Dafür gibt es mittlerweile andere Quälereien, die mich in Wallung bringen können.
Der Königsweg bleibt natürlich: Beobachten, merken, nächstes Mal rechtzeitig entgegenwirken. Geht leider nicht nicht immer - hat aber den nachhaltigsten Erfolg.

Was also tun, wenn der Zug mit den wohlüberlegten Handlungsmustern bereits abgefahren ist, die kleine Motzkuh bereits auf meiner Schulter hockt und Fieslichkeiten soufliert?
Dann hab ich nur noch zwei Möglichkeiten: "halbkontrollierte" verbale Bösartigkeiten oder Brüllen/Spucken/Treten. Da ich mit erstem sehr viel mehr Schaden anzurichten im Stande bin, hab ich mir diese "mühsam kultivierte Art wütend zu sein" weitestgehend wieder abgewöhnt und bin wieder beim Fluchen/Boxen/Haareraufen angelangt.
Das reduziert das schlechte Gewissen, wenn die Wut verraucht ist, minimiert den angerichtet Schaden erheblich, bringt mich sehr schnell wieder runter und sorgt vor allem dafür, dass die Provokation aufhört, weil ja für alle gut sichtbar ist, dass ich mich ärger.
Liegt natürlich daran, dass ich mit mit den Fäusten sehr viel ungeübter bin als mit dem Mundwerk - Frauen, die Handgreiflichkeiten gewohnt sind, schonen ihre Umwelt vielleicht eher, wenn sie "drüber reden"...

@mittelalter: :blumen2:
Hört sich so an als wärst Du auf genau dem richtigen Weg. Viel Kraft, Glück und Erfolg dabei!

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 15.Aug.2007 - 05:26
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Paschtscho
Beitrag 25.Aug.2007 - 21:44
Beitrag #67


Naschkatze
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Wut ..hm schönes Thema.
Normalerweise bin ich immer sehr selbstbeherrscht und schwer aus der Ruhe zu bringen, außer ( !!!!!) bei Ungerechtigkeiten, die kann und will ich nämlich nicht ertragen müssen. Diesbezüglich kann ich dann auch schon sehr wütend werden und wenn ich verbal nicht weiter komme auchkörperlich austeilen, wobei ich betonen möchte das ich Gewalt verabscheue und es sogar als einwenig primitiv empfinde.
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