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> C/O... mein eigenes..., tschakka... ob ich es schaffe?!
edelbratschi
Beitrag 21.Jul.2005 - 14:48
Beitrag #1


~ Fischkopp ~
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Huiuiui... langsam steigt meine Nervosität. Ich sitze bei meinen Eltern und hab mir für dieses Wochenende vorgenommen, meinen Eltern ihre Illusion zu rauben, meine Zukunft bestünde in Familie mit Mann und 2,3 Kindern... :lol:

Einerseits freue ich mich total darauf, denn schon nach 2 Monaten merke ich, wie sehr es mir auf den Keks geht, meinen Eltern NICHT erzählen zu können, dass es da wieder jemanden in meinem Leben gibt, ja im Gegenteil sogar "aufpassen" zu müssen, dass ich mich nicht verplapper... :ph34r:

Andererseits hab ich natürlich auch die Angst, dass sie sich tierisch aufregen, damit nicht umgehen können/ wollen etc.pp... :wacko:

Eigentlich bin ich mir relativ sicher, WIE ich es meinen Eltern sage. Aber sag ich es ihnen zusammen oder jeweils einzeln? *keine Ahnung hab :was:*

Ach naja, ich musste mir das jetzt grad mal ein wenig von der Seele schreiben... Bin selbst schon gespannt, wie's weitergeht... :roetel:

LG, bratschi :D
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two-hearts
Beitrag 21.Jul.2005 - 14:54
Beitrag #2


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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toi toi toi bratschi und bleib schön locker ;) hast ja schliesslich nichts zu beichten!!!

:zustimm:
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edelbratschi
Beitrag 21.Jul.2005 - 14:57
Beitrag #3


~ Fischkopp ~
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QUOTE (two-hearts @ 21.Jul.2005 - 14:54)
hast ja schliesslich nichts zu beichten!!!

öhm... nein?! für meine Eltern wird das schon so was ähnliches... :(
hab aber schon mal bei "meiner" Dozentin geübt... :lol:

Der Beitrag wurde von edelbratsche bearbeitet: 21.Jul.2005 - 14:57
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blue_moon
Beitrag 21.Jul.2005 - 15:07
Beitrag #4


strösen macht blau!
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ui, bratschie,

da hast du dir für's we ja was spannendes vorgenommen. *drückt die daumen*

ob ich's beiden zusammen erzähle oder nicht, würde ich vom generellen verhältnis von meinen eltern abhängig machen. wenn's da vielleicht 'normale' informationswege gibt (eigentlich immer erst mama...), dann würde ich die wohl in diesem fall auch einhalten. beide zusammen zu informieren würde dir allerdings ersparen, das ganze procedere zweimal zu absolvieren - auch nicht zu unterschätzen.

dann wünsch ich dir mal viel mut und hoffe, dass alles in etwa so wird, wie du's dir erhoffst! :zustimm: und das ziel, nicht mehr um den heissen brei herum zu müssen, ist es wirkich wert! nur mut!

lg
blue
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LadyGodiva
Beitrag 21.Jul.2005 - 15:12
Beitrag #5


Strøse
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Na, erst einmal alles Gute für den aufregenden Schritt!

Mir persönlich ist es wichtig, dass meine Eltern wenigstens von mir wissen, was mir wichtig ist, auch wenn sie es nicht in allen Teilen nachvollziehen oder gar gut heißen können.

Und ich wünsche mir ein Mindestmaß an "familiären" Umgang mit den Eltern meiner Freundin.

Beides hat sich erfüllt, weitaus positiver als ich das jetzt dargestellt habe.
Die Sprachlosigkeit elterlicherseits, nicht ganz unkompliziert - aber mit ein wenig Beständigkeit auch nicht unbezwingbar.

Ich wünsch' dir alles Gute.
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Catwoman
Beitrag 21.Jul.2005 - 15:18
Beitrag #6


Gut durch
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Huhu Bratschi

Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass sehr gut und erfolgreich abläuft. :zustimm:

Auch ich bin der Meinung: Sag es beiden gleichzeitig, dann hast du diese Stresssituation nur einmal zu bewältigen und deine Eltern hören beide die gleiche Worte von dir.
Es hat auch den Vorteil, dass sie sich nicht alleine fühlen, wenn sie mit den neuen Fakten konfrontiert werden.

Viel Erfolg!
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dandelion
Beitrag 21.Jul.2005 - 16:26
Beitrag #7


don't care
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Drück dir auf jeden Fall ganz feste die Daumen :zustimm:

Ich hab mich damals nicht getraut, es beiden gleichzeitig zu sagen, weil ich das Gefühl hatte, alleine "gegen" zwei anzutreten. Resultat kennst du ja: mein Vater war völlig enttäuscht.
Wobei mir mittlerweile auffällt, daß ich meinem Vater Dinge heute eher alleine erzähle, weil meine Mutter es mit dem Löwenmami-Status gerne mal übertreibt, mein Vater dann geknickt ist und nur noch lamentiert, aber nicht mehr zuhört...

Ich denke, du kannst die Reaktion deiner Eltern in der groben Tendenz abschätzen - und auch, ob du beide Reaktionen gleichzeitig besser erträgst, als das warten zwischen beiden Geständnissen und ZWEI solcher Gespräche...

Drück dir auf jeden Fall die Daumen! :blumen2:
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Delphin
Beitrag 21.Jul.2005 - 16:31
Beitrag #8


Naschkatze
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Ich drück auch die Daumen! (IMG:http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/liebe/a042.gif) :)
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Liane
Beitrag 21.Jul.2005 - 16:38
Beitrag #9


Heiligenanwärterin
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:blumen2: Daumendrück-Blumen :blumen2:
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Grübler
Beitrag 21.Jul.2005 - 18:01
Beitrag #10


blau ist gesund
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*Däumchen drück*
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Willow71
Beitrag 21.Jul.2005 - 18:09
Beitrag #11


Miss Understood
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<auflockerhumor>Ach, bratschi, was soll schon passieren?
- Sie könnten umkippen (in Ohnmacht oder gleich tot), sie könnten dich auf der Stelle enterben, dich sinnlos beschimpfen, Vater könnte aufspringen und schreien "ja, ich bin auch schwul", sie könnten all deinen Krempel nehmen und alles wortlos aus dem Fenster werfen, Mutter könnte in einen 3-stündigen Heulmarathon verfallen und um ihre verloren Omaschaft trauern, Vater könnte brüllen "wer ist SIE? Etwa Uschi von nebenan?"... usw. usw.
Hey, es gibt doch viel Schlimmeres im Leben!</auflockerhumor>


Viel Erfolg und einen günstigen Moment + liebe Reaktionen! :blumen2:
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Catwoman
Beitrag 21.Jul.2005 - 18:12
Beitrag #12


Gut durch
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QUOTE (Willow71 @ 21.Jul.2005 - 19:09)
<auflockerhumor>Vater könnte brüllen "wer ist SIE? Etwa Uschi von nebenan?"... </auflockerhumor>

<mitmach>Welch tolle Vorstellung... Schliesslich ist Uschi doch nicht irgendwer...</mitmach> :D
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dandelion
Beitrag 21.Jul.2005 - 18:13
Beitrag #13


don't care
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was denn nun wieder mit USCHI?! :angry: ich persönlich find die Vorstellung aus ganz unerfindlichen Gründen gar nicht so toll... :mecker:

:lol: *daumendrück fürs Timing*

Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 21.Jul.2005 - 18:26
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Grübler
Beitrag 21.Jul.2005 - 18:16
Beitrag #14


blau ist gesund
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Uschi bleibt hier weg!!
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colibri
Beitrag 21.Jul.2005 - 18:19
Beitrag #15


Muscheltönesucherin
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naja, zumindest fast :P
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Grübler
Beitrag 21.Jul.2005 - 18:21
Beitrag #16


blau ist gesund
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:rolleyes:
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Willow71
Beitrag 21.Jul.2005 - 18:25
Beitrag #17


Miss Understood
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QUOTE (Grübler @ 21.Jul.2005 - 19:16)
Uschi bleibt hier weg!!

schon mal auf deinen Titel geguckt?

Zurück zum Thema!

TOI TOI TOI *klopf auf Holz*

So macht man das hier im Norden, bratschi!
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Masi
Beitrag 21.Jul.2005 - 18:47
Beitrag #18


community managsie
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*drückt alle verfügbaren daumen*

du schaffst das! *anfeuer*
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lioness
Beitrag 21.Jul.2005 - 19:45
Beitrag #19


Löwin mit Samtpfoten
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Alle Gute, bratschi! :) Und du musst uns unbedingt erzählen, wie es gelaufen ist...
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krisil
Beitrag 22.Jul.2005 - 05:53
Beitrag #20


Teufelchen im Engelskleid
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erstmal viel glück dabei.

ich denke egal welche eltern es sind sie werden den gedanken das es nur eine phase ist und du wieder "normal" wirst nie aufgeben. Meine Oma denkt auch so, und ich meine wer weiß schon was in 10-20 Jahren ist.Sag niemals nie.

Meine Vater ist todtraurig darüber das er kein Enkelkind von mir kriegt, aber das hab ich nie gesagt ich wollte schon immer ein Kind haben.

Aber eigentlich hab ich nur positive Erfahrungen mit dem Outing gemacht, hoffe dir wird es dabei auch so gehen.

Wünsch dir alles Gute und ich drück dir ganze feste die daumen.
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Stritzi
Beitrag 22.Jul.2005 - 06:18
Beitrag #21


Gut durch
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Ich wünsch Dir auch viel GLück!!!
Bei meiner Mum wars so..bin hingegangen...Du Mama ich muss Dir was erzählen..SIe: Bist schwanger!?! Ich: Nein ich bin lesbisch und ziehe weg....
Naja ich dachte mir lieber gleich mit der kompletten Sprache raus und nicht um den heißen Brei reden. Sie glaubt allerdings auch es ist nur ne Phase und DER richtige kommt schon noch. Um die Enkel braucht sie sich ja keine Sorgen zu machen mein Bruder hat schon zwei Kinder..

Bratschi...nur Mut Du schaffst es!!! :zustimm:
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Fledi
Beitrag 22.Jul.2005 - 09:05
Beitrag #22


...
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Hach Bratschi,

ich erinner mich noch daran, wie Du mich fragtest, ob ich Dir nicht mal was von meinem erzählen könnte. Klar. Kann man immer, es gibt so viele Anekdoten, die das Vorhaben leichter machen, oder erschweren. Letztendlich werden es jedoch Deine Worte, Deine Gefühle sein, die Du Deinen Eltern mitteilst. Ihre Reaktion ist möglicherweise vielseitig. Vor allem, wenn sie - wie bei Dir - vermutlich mit allem rechnen, jedoch damit nicht. Und letztendlich werden es ihre Worte, ihre Gefühle sein, die sie Dir mitteilen. Dass das möglicherweise vorerst nicht zur persönlichen Freude beider Seiten beiträgt ist nicht ungewöhnlich.


Ich persönlich finde es sehr schön, wie Du mit der Thematik umgehst, wenn man das zeitliche sieht. Und letztendlich wird Gewohnheit ins Spiel kommen, nach einer "Eingewöhnungsphase" werden sie womöglich auch fragen und sie kennenlernen wollen.

Ich bin da ja ganz schön stolz auf Dich.... :blumen2: find ich schön :)

Liebe Grüße und Knuddels

Fledi
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Kallisto
Beitrag 22.Jul.2005 - 23:22
Beitrag #23


Salzstreuerin
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Viel Glück auch von mir! :blumen2:
Das wird schon klappen - ich habe ein gutes Gefühl ;)

PS Und wieder dieses nette Dozentin-Verhältnis...
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fine
Beitrag 23.Jul.2005 - 08:25
Beitrag #24


Maulwurf auf Eis
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TotToiToi Bratschi! :blumen2:
Und lass dich nicht an die Wand spielen!

Der Beitrag wurde von fine bearbeitet: 23.Jul.2005 - 08:26
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robin
Beitrag 23.Jul.2005 - 11:06
Beitrag #25


I lof tarof!
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:o Hey edelbratsche! Wo bleibst du denn? :was:
Ist wirklich eine der ganz schlimmen optionen von willow71 eingetreten??
Melde dich bitte wieder, ich mache mir schon sorgen -_- *spricht die mami in mir, und schwester uschi ist über deinen co-entschluss ganz aus dem häuschen!! :bounce:
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Liane
Beitrag 23.Jul.2005 - 12:07
Beitrag #26


Heiligenanwärterin
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*auch ganz ungeduldig auf das Bratschi wartet* :bounce: :bounce: :bounce:
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edelbratschi
Beitrag 23.Jul.2005 - 20:10
Beitrag #27


~ Fischkopp ~
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So Mädels, tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet (mehr oder weniger). Hier nun also der Bericht:

Ich hab es meinen Eltern am Donnerstag abend gesagt, und zwar voneinander getrennt. Angefangen hab ich mit meiner Ma, weil das der normale Informationsgang ist (ja, ich hab mir eure Vorschläge und Tips zu Herzen genommen ;)). Sie ist natürlich nicht begeistert, sie hängt leider sehr an dem, was "die Nachbarn" sagen könnten... :(

Von "Aber du wolltest doch immer Kinder haben/ Eigentlich hab ich mir immer Enkel gewünscht" bis hin zu "Wie kannst du uns das nur antun/ Warum läuft mein Leben eigentlich NIE so, wie ich es mir wünsche" war eigentlich alles dabei. Nachdem ich aber meinte, dass ich mich in meinem Leben noch nie so bedingungslos geliebt und angenommen gefühlt habe, ist sie dann zu dem Schluss gekommen, dass es ja MEIN Leben ist und dass ICH glücklich sein muss.

Mein Pa war eigentlich nett. Er meinte von sich aus, dass ICH glücklich sein muss. Leider musste ich dann durch die geschlossene Küchentür noch mitanhören, wie er meine Ma fragte, warum ich eigentlich immer so rücksichtlos sein muss... :(

Nunja, es ist raus und meine Eltern reden noch mit mir. Momentan wird die allseits (und bei meinen Eltern besonders) beliebte Verdrängungstaktik angewendet... Aber ich merke schon hin und wieder durch die Fragen meiner Ma, dass sie sich für meine Freundin interessiert... :roetel:

Ich sehe das alles durchaus positiv. Die Neugier und der Wunsch meiner Ma, an meinem Leben teilzuhaben, wird die Abneigung gegen den Gedanken, dass ihre Tochter lesbisch sein könnte, übertrumpfen (es würd mich wundern, wenn es anders kommen sollte... ;)). Traurig bin ich über die Unehrlichkeit meines Vaters. Meine Ma hat ihre Bedenken, Ängste und Abneigung offen ausgesprochen, wofür ich ihr sehr dankbar bin, denn so kann ich gegenargumentieren, den Wind aus den Segeln nehmen. Mein Vater nimmt mir diese Möglichkeit.
Das wird schon alles weiterlaufen! :)

Lieben Dank nochmal für eure Daumen und eure Tips! Sie haben mir echt geholfen. :blumen:
Besonders natürlich an dand :wub:, fledi :blumen: und liane :blumen:, die ich immer fragen konnte!!!
LG, bratschi
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Willow71
Beitrag 23.Jul.2005 - 20:15
Beitrag #28


Miss Understood
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bratschi, das hast du fein gemacht, ehrlich! :blumen2:

Irgendwie musste ich bei deinem Bericht wirklich mit den Augen rollen... so typisch das Ganze, oder? Da hättest du auch statt dessen irgendeine beliebige Teenie-Komödie (mit oder ohne CO) gucken können: Vater sagt irgendwas, um seine Ruhe zu haben, Mutter wird leicht hysterisch und denkt an die Nachbarn und an Enkel...
Und dann noch das Attribut "rücksichtslos"... :wacko:

Noch mal: :blumen2:

Wird schon! Wenn die deine Liebste erst mal kennen lernen und merken, dass alles "ganz normal" ist... :roetel:
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krisil
Beitrag 23.Jul.2005 - 20:20
Beitrag #29


Teufelchen im Engelskleid
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Bei mir war es auch so meine Mum hat mir fragen gestellt und gesagt warum hast du es nicht schon früher gesagt und solche sachen wie das bruacht nicht jeder wissen und so. aber mein dad hat nie mit mir darüber geredet. meine mum sagte einmal zu mir wenn ihn noch mal jemand danach fragt ob ich nen freund habe will er dem jenigen sagen nein sie ist lesbisch. das war in der anfangs zeit und tat mir auch weh, aber im nachhinein haben sie es eigentlich ganz gut aufgenommen.

und so schwer war es doch nicht oder?!

Applaus das du es geschafft hast. :blumen2:

Ich denke dein Vater ist teils wie meiner er wußte wohl im ersten moment nicht damit umzugehen und hat deshalb wahrscheinlich gar nix gesagt. denke ich mir mal so.
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dandelion
Beitrag 23.Jul.2005 - 20:29
Beitrag #30


don't care
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mein HELD... :wub: Sorry nochmal... :roetel: Hast du toll gemacht, find ich. :blumen:
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Liane
Beitrag 23.Jul.2005 - 20:31
Beitrag #31


Heiligenanwärterin
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:blumen2: :blumen2: :blumen2: :blumen2: :blumen2:
Toll, dass Du das geschafft hast :)

Eltern brauchen eine Zeit, sich daran zu gewöhnen - wir haben die Zeit selber ja auch gebraucht...

:roetel: *auch sehr stolz aufs Bratschi ist*
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LadyGodiva
Beitrag 23.Jul.2005 - 21:34
Beitrag #32


Strøse
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Ja! :bounce:

...eigenartig, welche ersten Gedanken Eltern wohl dann auf den Tisch legen zu müssen glauben :(


QUOTE
dass es ja MEIN Leben ist und dass ICH glücklich sein muss.


ja, und das wünsche ich dir/euch ;) von ganzem herzen.

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Fledi
Beitrag 23.Jul.2005 - 22:27
Beitrag #33


...
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QUOTE (edelbratsche @ 23.Jul.2005 - 21:10)
Besonders natürlich an dand :wub:, fledi :blumen: und liane :blumen:, die ich immer fragen konnte!!!

:roetel: :blumen2:

Sicher werden noch weitere Fragen auftreten. Angenehm finde ich, dass Deine Ma schon Anteil nimmt. Nachvollziehbar ist natürlich, dass sie auch ihre Zeit brauchen um damit umzugehen. Und da Du sie ja mit "einer Freundin" konfrontierst, wird diese Zeit sicherlich nicht ins Unermäßliche gehen. Schwieriger wäre es sicher gewesen, wenn Du zzt Single gewesen wärst. Aber so...

bin stolz auf Dich :)
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Catwoman
Beitrag 25.Jul.2005 - 10:08
Beitrag #34


Gut durch
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Ich bin irgendwie neugierig, wie das WE verlaufen ist.

Hoffentlich positiv!!

Das wäre sehr schön, Edelbratsche uns gute Neuigkeiten mitteilen kann. :zustimm:

EDIT: Smilie vergessen...

Der Beitrag wurde von Catwoman bearbeitet: 25.Jul.2005 - 10:09
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lioness
Beitrag 25.Jul.2005 - 11:17
Beitrag #35


Löwin mit Samtpfoten
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Toll, dass du es geschafft hast! Es lebt sich offen einfach leichter! :blumen2:
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noname2
Beitrag 25.Jul.2005 - 12:22
Beitrag #36


Fürstin Pückler
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Ich bin ehrlich gesagt immer ein wenig erschüttert, wenn ich CO-Stories in Bezug auf die eigenen Eltern lese. Gibt es denn niemanden, der seinen Eltern seine Geliebte (oder bei Schwulen: seinen Geliebten) mit genau derselben Selbstverständlichkeit vorstellen konnte, wie eine Person des anderen Geschlechts? Im Freundeskreis und auch bei Fremden ist das doch (jedenfalls meiner Erfahrung nach) heutzutage auch überwiegend problemlos möglich.

Was ich immer zwischen den Zeilen zu lesen meine, ist, daß sich betroffene Kinder halb oder wenigstens teilweise den Schuh angezogen haben, den sie ihren Eltern vorab (vermutlich, weil sie sie kennen :() unterstellen: Also eine gewisse Art von Problembeladenheit, ein "Schuld"bewußtsein, eine Art Mitgefühl (als habe man ihnen von einem bevorstehenden Knastaufenthalt oder einem anderen Vergehen zu berichten).

Mensch, die Liebe zwischen zwei Menschen desselben Geschlechts ist doch einfach nur eine Form der freien Partnerwahl in der Liebe. Sicher, wenn Eltern mit einem Lebenspartner Probleme haben, wird man ihnen gegenüber nachsichtiger und geduldiger sein als gegenüber gleichaltrigen Freunden oder gar Fremden, die es nichts angeht. Aber zunächst einmal würde ich Eltern immer mit der Einstellung entgegentreten, daß es kein elterliches Recht auf die Bestimmung des Partners der Kinder gibt und auch kein elterliches Recht auf ein hetero- oder (kann ja auch mal sein ;) ) homosexuelles Kind auf Wunsch.

Das soll jetzt kein Vorwurf gegen die betroffenen Kinder sein, ich bin eher traurig darüber, daß scheinbar die meisten immer noch zurecht davon ausgehen können und müssen, daß das Ganze ein fürchterlicher oder zumindest mittelschwerer Schlag für die Eltern sein wird.

Ich wäre stinksauer (und nicht erst, seit ich bi bin und mit einer Frau zusammenlebe), wenn mir mein Kind die Tatsache, daß es homosexuell ist so präsentieren würde, als könne mir das Probleme bereiten. Ich wäre genauso sauer, als würde mir jemand sagen: "Du, ich bin mit einem Nicht-Deutschen zusammen, es tut mir so leid für dich, hoffentlich bist du jetzt nicht enttäuscht."

Der Beitrag wurde von jellybean bearbeitet: 25.Jul.2005 - 12:23
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Liane
Beitrag 25.Jul.2005 - 14:34
Beitrag #37


Heiligenanwärterin
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@Bratschi persönlich: Du beschwerst Dich, wenn es zu offtopic wird, ja?! :)

Ich habe einmal eine Kurzgeschichte gelesen (weiss leider nicht mehr, wo). Eltern kommen mit ihren Kindern zur ärztlichen Untersuchung - ein Faktor soll bestimmt werden, der über Homosexualität oder nicht entscheidet. Die Eltern, deren Kind gerade untersucht wurde, werden schonend mit der Wahrheit konfrontiert, die sie mit grösster Bestürzung aufnehmen. Sie fragen, ob es nicht irgendeine Möglichkeit des Irrtums gibt, oder, ob das wirklich unwiderruflich so ist... - ihr Kind ist nämlich heterosexuell... -_-

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 25.Jul.2005 - 14:34
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Lisabeth
Beitrag 25.Jul.2005 - 14:51
Beitrag #38


auf Entdeckungsreise
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Erst mal - klasse, dass Du es geschafft hast! :blumen2:

Alles andere ergibt sich mit der Zeit. Eltern brauchen nun mal auch eine gewisse Zeit für "ihr" Coming Out...
Solange Ihr im Gespräch bleibt und sie sich für die Veränderung in Deinem Leben interessieren wird es irgendwann sicher völlig normal sein für Euch alle.

@ jellybean

Ja, es ist schon eigentlich traurig und ich hab mir auch immer wieder gesagt, ich müsste nicht das Gefühl haben, ich hätt nun was zu "beichten".
(Gut, ich hab meine Eltern sehr damit überfahren, aber das ist eine andere Geschichte... )
Andererseits ist es halt Realität, dass "es" nicht normal ist, man kennt seine Eltern nun und weiß um Vorbehalte und Einstellungen...
(Meine Eltern sind beispielsweise sehr in der katholischen Kirche verwurzelt, und ich weiß, dass es für meine Mutter zumindest ein gutes Maß an "Schizophrenie" bedarf, um mit diesem noch etwas fremden Aspekt aus meinem Leben umzugehen.)

Ja, ICH wäre auch traurig, wenn meine Kinder das Gefühl hätten, sie müssten mich an der Stelle irgendwie mit Samthandschuhen behandeln oder so, sie könnten mir nicht selbstverständlich ihren Partner (Jungs...) vorstellen. Aber ich hab den Verdacht, das wird so nicht passieren.
Aber WIR hier sind wohl auch nicht "die Norm". Leider.
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edelbratschi
Beitrag 25.Jul.2005 - 15:08
Beitrag #39


~ Fischkopp ~
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Lieben Dank nochmal an alle für eure Glückwünsche etc. :roetel:

c@woman: Der Rest des WEs war ok, da bei meinen Eltern meist totgeschwiegen wird. Wie ja schon gesagt, fand ich es schöner, dass meine Ma mir ihre "Enttäuschung" offen mitgeteilt hat, als dass mein Pa vornerum freundlich zu mir war. Heute beim Abschied meinte meine Ma nochmal, ob das denn wirklich sein müsste, dass sie damit nicht umgehen kann und weiterhin hofft, dass ich nochmal :ph34r: "an einen netten Mann" :ph34r: gerate...
Sie meint, ich sei ihr durch mein CO fremd geworden. Mal sehen, wie's weitergeht...

Liebe Grüße, bratschi
:lol:


--------------------

@jellybean: Schön, dass du beim CO deinen Eltern gegenüber offensichtlich keine Probleme hattest! Dass du sowohl mit einer totalen Selbstverständlichkeit da rangegangen bist, als auch dass deine Eltern deine Homo-/Bisexualität mit völliger Gelassenheit zur Kenntnis genommen haben und ja wohl immer damit leben konnten.
Meine können es nicht! Ich WUSSTE es vorher, und ich kann sie in gewisser Weise sogar verstehen. Sie haben sich mein Leben und ihr Leben anders vorgestellt. Ich empfinde selbst mein CO als starken Einschnitt in mein Leben. Warum sollten meine Eltern das nicht so empfinden?
QUOTE (jellybean @ 25.Jul.2005 - 12:22)
Mensch, die Liebe zwischen zwei Menschen desselben Geschlechts ist doch einfach nur eine Form der freien Partnerwahl in der Liebe.

Erzähl DAS meinen Eltern...
Ich bin mit aller Selbstverständlichkeit, die ich an den Tag legen konnte, zu meinen Eltern hingegangen. Schonmal was von Nervosität gehört? Ich denke, nicht...
Das CO bei meinen Großeltern steht mir noch bevor. Der Kommentar meiner Ma, dass sie hofft, das ihre Eltern sterben, bevor ich das Bedürfnis habe, ihnen meine Homosexualität zu "gestehen", eröffnet dir vielleicht in gewissem Maße sowohl die konservative Erziehung meiner Mutter, als auch die wahrscheinliche Haltung meiner Großeltern.
Da du ja offensichtlich sehr schlau bist und CO innerhalb der Familie kein Problem für dich darstellt, kannst du mir dafür sicherlich noch einige Tips geben (vielleicht sogar konstruktive?!)...

MfG
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Diana
Beitrag 25.Jul.2005 - 15:25
Beitrag #40


Gut durch
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@bratschi
Na, da hast Du ja eine ziemliche Breitseite abgekriegt. Immerhin hast Du's hinter Dir.
Jetzt brauchen sie erst mal Zeit. Das ist zwar lästig, aber wahrscheinlich hilft es. Sie werden sich an den Gedanken gewöhnen, auch wenn er ihnen nicht passt.

Lass Dich nicht ärgern.
Und ich glaub auch nicht, dass Du Dich dafür rechtfertigen musst, dass Du KEINE verständnisvollen Eltern hast. Nachdem Du Dir sie nicht aussuchen durftest... ;)
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Lisabeth
Beitrag 25.Jul.2005 - 15:44
Beitrag #41


auf Entdeckungsreise
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Hallo Bratschi,

leider scheint das eher an der Tagesordnung zu sein, dass Eltern, speziell Mütter (Väter scheinen sich meist nicht oder zumindest nicht ehrlich zu äußern?!), so unglaublich aufbauende Dinge von sich geben, wie dass man wohl nur an den "richtigen" Kerl geraten bräuchte, dass alles doch nur eine Phase sei, und dass man um Himmels Willen die restliche Familie davon verschonen sollte.
:troest:

Tut ganz schön weh, zumal man selber, wie Du ja auch schreibst, mit dem CO ja durchaus auch zu kämpfen hat.
(Ich hab meine Eltern am Telefon damit überfahren, da ich befürchtete, meine damalige Schwiegermutter würde mich bei ihnen outen, und DAS wollte ich ihnen und mir wirklich ersparen.)

Grad so diese Einstellung, es ist für sie schon schmerzhaft und schwierig und die Nachbarn und natürlich die Verwandten - man kriegt ja ständig vorgeführt, wie "abartig" und merkwürdig das nun alles ist.
Und es schwingt leider oft so ein mehr oder weniger leiser Vorwurf mit, dass man mit dem nötigen "guten Willen" ihnen diese Schmach ersparen hätte können.

Versuch ein wenig Abstand dazu zu kriegen, wenn es irgendwie geht. Den ersten Schritt hast Du getan, gib Deinen Eltern ein wenig Zeit, sich an diese neue Situation zu gewöhnen.
Ist nicht immer leicht und braucht manchmal auch sicher ein gutes Maß an Geduld von Deiner Seite.

(Meine Eltern wissen es nun seit gut eineinhalb Jahren und es gibt immer noch immer wieder Rückschläge - aber es ist dennoch viel besser geworden, einfach, weil sie auch sehen, dass es mir gut geht damit.)

Wegen Deiner Großeltern - auch da gilt, mach Dir nicht zu viele Sorgen. Oft haben Großeltern eine größere Distanz als Eltern erwarten würden.
Bei mir gings damals nicht um Großeltern sondern um meine Tanten, ich hab ewig lang darum gerungen, ob, wann und wie ich es ihnen beibringen soll und meine Mutter kriegte Albträume bei dem puren Gedanken.
Am Ende war es meine ach so superkonservative Tante (ein ganzes Stück älter als meine Eltern), die am "coolsten" reagiert hat und nur meinte, wieso, solange es mir gut geht mit meiner Frau?

Outen ist immer wieder schwierig, aber zum Glück gibt's gelegentlich auch positive Überraschungen.

Ich drück die Daumen und wünsch Dir viel Kraft!
Alles Liebe,

Lisabeth
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Liane
Beitrag 25.Jul.2005 - 15:51
Beitrag #42


Heiligenanwärterin
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Zum Thema Grosseltern möchte ich auch noch anmerken, dass deren Reaktion von ihren Kindern oft ganz falsch prognostiziert wird. Meine Grossmutter war eigentlich eine von den wenigen, die damit ziemlich schnell umgehen konnten.

Und vielleicht wären Grosseltern gar nicht so froh darüber zu sterben, ohne sehr Wesentliches über ihr Enkelkind erfahren zu haben?
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blue_moon
Beitrag 25.Jul.2005 - 16:07
Beitrag #43


strösen macht blau!
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zuerstmal einen dicken :blumen2: an bratschie! ich finde, das hast du super hinbekommen - auch wenn deine eltern eher wie befürchtet reagiert haben. und dass eltern, die sich jahrzehnte lang mehr oder weniger für alles verantwortlich fühlen, was den kindern wiederfährt, schwerer tun als freunde, wenn die kinder nicht auf dem widerstandfreiesten weg durch's leben gehen, ist doch recht nachvollziehbar. die vorurteile sitzen tief, und wenn nicht die eigenen, dann die, die von umstehenden zu erwarten sind. die wenigsten eltern haben umgang mit stolzen eltern von schwulen oder lesben in ihrer direkten umgebung. und selbst weltoffene eltern haben schon kontaktabbrüche angedroht, wenn plötzlich die eigene tochter ihr lesbischsein verkündet. aber oft wird das dann doch nicht so heiss gegessen, wie's auf den ersten blick zu vermuten ist.

bei grosseltern-outing hab ich nur erfahrungen mit meiner oma zu bieten. und diese erfahrung war die absolut beste in meinem verwandtenkreis. ich war ihr lieblingsenkelkind und bin's bis heute geblieben. jedenfalls hat sie mir das immer so gesagt und ich hatte nie grund, daran zu zweifeln. ;)

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fine
Beitrag 25.Jul.2005 - 16:19
Beitrag #44


Maulwurf auf Eis
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Erstmal :blumen2: an bratschi :)
Klasse, daß du das hingekriegt hast!
Und auch wenn die Reaktion eher..."verhalten" ausgefallen ist; immerhin ist die Basis für spätere Gespräche nicht zerstört.
Alles Gute weiterhin,
fine
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dandelion
Beitrag 25.Jul.2005 - 16:36
Beitrag #45


don't care
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QUOTE (edelbratsche @ 25.Jul.2005 - 16:08)
Sie meint, ich sei ihr durch mein CO fremd geworden.

Bin ich mir damals auch - auf einmal nicht mehr jedes Wort vor dem aussprechen auf die Goldwaage der thematischen Unbedenklichkeit legen zu müssen, hat ungeheuer befreit. Und genau das wünsch ich dir. OK, einen energischeren Auftritt brauchst du ja nicht mehr... :wub: aber vielleicht eine innere Freiheit - ich glaube, durch ein Outing kann frau viel gewinnen.

Mein Vater hatte wohl primär Angst, daß seinem Kind Diskriminierung dafür blüht, was es ist. Es machte ihm Angst, und diese Angst hat er mir übel genommen - ganz zu schweigen von meiner anfänglichen Partnerwahl (im Nachhinein verständlich).

Und Mütter... Anscheinend ist auch für deine das gute alte Enkelthema vordergründig. Hat aber vielleicht eher mit ihrem Stolz zu tun, eine "Vorzeigefamilie" zurecht organisiert zu haben.

Hat vielleicht was mit der "lebenslangen Verantwortung" zu tun, die Eltern empfinden, wenn sie ein Kind bekommen. Oftmals wird dann bestimmt, was für das Kind das beste wäre... Und versucht, das Kind dahin gehend zu modellieren. Wenn das nicht klappt, sind die Eltern enttäuscht.
Und mal ehrlich: Welche Eltern wünschen ihrem Kind ein Leben in der Randgruppe? Da sind eher Segenswünsche "und daß dein Fuß an keinen Stein stoße" die Regel.
Das Kind soll ein "Erfolgsprojekt" werden, oder aber die unerfüllten Träume der Eltern wahr machen. Vielleicht eher Evolution als böser Wille.
Keine Angst, über kurz oder lang wird schon die Elternliebe siegen. :troest: Hey, ich mein, sie können auf dich stolz sein. Und das gewinnt gewiß ganz schnell wieder die Oberhand. :blumen2:
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noname2
Beitrag 25.Jul.2005 - 17:24
Beitrag #46


Fürstin Pückler
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QUOTE (edelbratsche @ 25.Jul.2005 - 15:08)


@jellybean: Schön, dass du beim CO deinen Eltern gegenüber offensichtlich keine Probleme hattest! Dass du sowohl mit einer totalen Selbstverständlichkeit da rangegangen bist, als auch dass deine Eltern deine Homo-/Bisexualität mit völliger Gelassenheit zur Kenntnis genommen haben und ja wohl immer damit leben konnten.
Meine können es nicht! Ich WUSSTE es vorher, und ich kann sie in gewisser Weise sogar verstehen. Sie haben sich mein Leben und ihr Leben anders vorgestellt. Ich empfinde selbst mein CO als starken Einschnitt in mein Leben. Warum sollten meine Eltern das nicht so empfinden?
QUOTE (jellybean @ 25.Jul.2005 - 12:22)
Mensch, die Liebe zwischen zwei Menschen desselben Geschlechts ist doch einfach nur eine Form der freien Partnerwahl in der Liebe.

Erzähl DAS meinen Eltern...
Ich bin mit aller Selbstverständlichkeit, die ich an den Tag legen konnte, zu meinen Eltern hingegangen. Schonmal was von Nervosität gehört? Ich denke, nicht...
Das CO bei meinen Großeltern steht mir noch bevor. Der Kommentar meiner Ma, dass sie hofft, das ihre Eltern sterben, bevor ich das Bedürfnis habe, ihnen meine Homosexualität zu "gestehen", eröffnet dir vielleicht in gewissem Maße sowohl die konservative Erziehung meiner Mutter, als auch die wahrscheinliche Haltung meiner Großeltern.
Da du ja offensichtlich sehr schlau bist und CO innerhalb der Familie kein Problem für dich darstellt, kannst du mir dafür sicherlich noch einige Tips geben (vielleicht sogar konstruktive?!)...

MfG

Oweh, da hast Du mich aber gründlich mißverstanden. Ich habe niemandem einen Vorwurf gemacht, der sich mit dem CO schwertut, ich bin lediglich entsetzt, daß die von homosexuellen Jugendlichen (oder auch Erwachsenen) gehegten Befürchtungen bzgl. eines CO bei den eigenen Eltern so oft im Nachhinein bestätigt werden. (Ich kenne natürlich auch Berichte, bei denen es dann alles halb so wild war, die Mutter plötzlich ebenfalls von homosexuellen Erfahrungen in der Jugend zu berichten wußte, der Vater nur mit den Achseln zuckte und fragte, ob da jetzt irgendwo ein Problem sei etc. Aber leider hört man noch allzuoft vom Gegenteil.) Und Du würdest Dir doch sicher auch wünschen, daß "es" problemloser ablaufen würde, oder? Ich bin mir sicher, es wird auch in Deiner Familie einiges im Laufe der Zeit zur Gewohnheit führen und damit sicher auch zu mehr Akzeptanz, aber ich kann mir auch vorstellen, daß bei solchen Gelegenheiten - ganz alllgemein, nicht unbedingt in Deiner Geschichte - Sätze fallen, die unwiderruflich etwas kaputtmachen.

Ich bin weder "offensichtlich", noch unoffensichtlich "sehr schlau", sondern völliger Durchschnitt und auch wenn ich persönlich das Glück habe, mit Einstellungen, die ich kleinlich finde, recht souverän und gelassen umgehen zu können, habe ich von Nervosität nicht nur gehört, sondern kenne sie in anderen Zusammenhängen auch sehr gut und kann auch jedermanns Befürchtungen bzgl. eines COs in einer diesbezgl. eher kleinbürgerlichen Famiie sehr gut nachvollziehen. Allerdings erlaube ich mir die Meinung, daß Menschen die ein Kind in die Welt gesetzt haben, eine gewisse Verantwortung haben, dieses auch so anzunehmen wie es ist und ihm keine verletzenden Vorwürfe zu machen, wenn es in einem Punkt "anders" ist, für den es gar nichts kann - noch dazu so einem sensiblen wie der Sexualität. Und gerade angesichts der Tatsache, wie sehr sich die Gesellschaft in puncto Homosexualität zum Guten gewandelt hat, stimmt es mich traurig, daß die meisten Homosexuellen immer noch die größten Probleme genau dort bekommen, wo sie eigentlich die meiste Solidarität und Unterstützung benötigen würden.

Ich kann Dir aus meinen eigenen Erfahrungen in der Familie keinen konstruktiven Ratschlag bzgl. der Großeltern geben (meine Großeltern waren icht mehr am Leben als ich beschloss, mich nicht mehr ausschließlich auf das andere Geschlecht zu fixieren) , außer mich den anderen hier anschließen: Sie werden oft überschätzt. Alter macht nicht nur starr und moralinsauer, sondern oft auch weise und verständnisvoll und nachsichtig.

Ganz generell kann ich nur noch zufügen: Deine Eltern haben Dir ja als erste Reaktion durchaus eine ablehnende Haltung zugemutet. Es ist auch DEIN Recht, ihre Haltung diesbezüglich zu mißbilligen und das auch deutlich zu machen. Auch wenn Du davon keinen Gebrauch machst: Das Bewußtsein alleine kann vielleicht schon hilfreich sein. ;)



Alles Gute weiterhin.
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Polly
Beitrag 25.Jul.2005 - 17:37
Beitrag #47


Ego, Alter!
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Jellybean, du sprichst mir aus dem Herzen ...

Was das Coming-out vor den Großeltern betrifft, kann ich auch wenig beisteuern, weil die Meinen ebenfalls schon das Zeitliche gesegnet hatten, als es so weit war. Aber mein Vater hat bereits das neunte Lebensjahrzehnt erreicht und fällt darum auch im weitesten Sinne in diese Kategorie. Ich kann dir nur raten, nicht zu erwarten, dass Menschen in diesem Alter ihre Einstellung zum Leben noch grundlegend ändern. Bringe ihnen ebenso Toleranz entgegen, wie du es dir von ihnen wünschst. Wahrscheinlich werden sie so an dir hängen, dass sie dich nicht verlieren wollen, egal zu welchem Preis. Und wenn sie über das, was du ihnen mitteilen möchtest, nicht sprechen können, dann lass sie.

Übrigens ist die Großmutter meiner Frau so ein Fall von unbekümmerter alter Dame, wie Jellybean sie beschreibt. Sie hat eigentlich am gelassensten reagiert, und seitdem verfolgt sie die Vorabendserien im Fernsehen mit noch größerer Aufmerksamkeit.
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regenbogen
Beitrag 25.Jul.2005 - 17:38
Beitrag #48


a.D.
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QUOTE (jellybean @ 25.Jul.2005 - 18:24)
Deine Eltern haben Dir ja als erste Reaktion durchaus eine ablehnende Haltung zugemutet. Es ist auch DEIN Recht, ihre Haltung diesbezüglich zu mißbilligen und das auch deutlich zu machen.

Schon. Meine persönliche Erfahrung ist allerdings, dass Grosszügigkeit und Hilfestellung in solchen Momenten konstruktiver sind. Wie Liane schon sagte: Wir selber mussten uns ja auch erst mal an den Gedanken gewöhnen. Und mit dem Bewusstsein über diesen "Vorsprung" konnte ich z.B. die erste Reaktion meiner Mutter viel gelassener annehmen und auffangen. Sie war nicht gerade positiv ("was haben wir falsch gemacht?" - "rede doch mal mit dem Arzt" etc.), aber ganz offensichtlich mehr durch Hilflosigkeit als durch wirkliche Ablehnung motiviert, und es fiel mir nicht schwer, dafür Verständnis aufzubringen.

Als meine Mutter dann Zeit und Gelegenheit genug gehabt hatte, sich an den Gedanken zu gewöhnen und mich besser zu verstehen, habe ich ihr dann allerdings durchaus zugemutet, sich damit auseinanderzusetzen und es nicht zu verschweigen und zu verdrängen, was sie zu gerne gemacht hätte.
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noname2
Beitrag 25.Jul.2005 - 20:46
Beitrag #49


Fürstin Pückler
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QUOTE (regenbogen @ 25.Jul.2005 - 17:38)
QUOTE (jellybean @ 25.Jul.2005 - 18:24)
Deine Eltern haben Dir ja als erste Reaktion durchaus eine ablehnende Haltung zugemutet. Es ist auch DEIN Recht, ihre Haltung diesbezüglich zu mißbilligen und das auch deutlich zu machen.

Schon. Meine persönliche Erfahrung ist allerdings, dass Grosszügigkeit und Hilfestellung in solchen Momenten konstruktiver sind.

Nun, das eine schließt das andere ja nicht aus. Eine hysterische, beleidigte oder verhärtete Reaktion ("wie kann man nur so borniert und menschenverachtend sein?", "Du bist nicht mehr meine Mutter, ich bin total enttäuscht" oder totales Schweigen und "Zumachen", da die Reaktion anders war als erhofft) ist sicher die am wenigstens hilfreichste Antwort. Aber eine klare und vor allem ehrliche Mitteilung darüber, daß man weder in der Gesellschaft, noch in der eigenen Familie bereit ist, seine Partnerwahl und seine Liebe auf Dauer als zweitklassig, minderwertig oder gar krank diffamieren zu lassen und vielleicht auch der Hinweis darauf, wie sich die Eltern wohl vorkämen, wenn man ihnen ihre (hoffentlich noch vorhandene) Liebe pathologisieren würde, ist ja nicht unbedingt eine Kriegserklärung. Es ist auch keine unrealistische Forderung: Die Humanwissenschaften und auch der öffentliche Diskurs liefern heutzutage genügend Material, um von einem aufgeklärten Bürger einen halbwegs unverkrampften Umgang mit den drei großen sexuellen Orientierungen verlangen zu können. Einem Menschen mitzuteilen, daß man etwas von ihm erwartet (sofern es nicht an eine totale Selbstaufgabe gebunden ist), bedeutet ja auch, daß man ihm etwas zutraut, daß man ihn nicht aus Mitleid oder aus mangelndem Vertrauen schützt, sondern daß man ihn ernst genug nimmt und für flexibel genug hält, um ihm eine Veränderung zuzumuten.



Ich habe mit meiner Mutter das Problem, sie in anderen Dingen (die hier völlig OT wären) nach etlichen, kläglich mißlungenen und vergeblichen Aussprachen aufgegeben zu haben, ich mute ihr nach der leidvollen Erfahrung, daß sie hysterisch und überemotional reagiert, einfach die Auseiandersetzung damit, wie ich denke, in diesen Bereichen nicht mehr zu. Das ist sehr frustrierend, aber wenn es nicht anders geht, ist es auf Dauer die einzige Möglichkeit um sich nicht gegenseitig aufzureiben. Aber ich habe ihr die Chane oft genug gegeben, ich bin einfach zu erschöpft um noch weiterzumachen. Sowas sollte aber, wenn einem eine ebenbürtige Beziehung zu einem Menschen wichtig ist, die ultima ratio sein. Welchen Weg man bis dahein einschlägt, wie offen oder zurückhaltend man eine Auseinandersetzung führt, wird jeder für sich selber entscheiden (müssen).

Worauf es mir dabei ankommt, ist lediglich das innere Bewußtsein, daß man - gerade in der vermutlich eher empfindlichen Zeit, in die so ein Co normalerweise fällt - dabei auch ein wenig an sich selber denken sollte. Und da sollte das "Schonen" der Eltern nicht die eigenen Bedürfnisse und das eigene Selbstwertgefühl in den Hintergrund drängen. Wer Harmonie für sich selber braucht, der sollte sehr vorsichtig vorgehen und Dinge für sich behalten, wer - wie ich - eine harte Konfrontation lieber in Kauf nimmt, als ein Übel nicht als Übel zu bezeichnen, der fährt vermutlich besser, wenn er kein Blatt vor den Mund nimmt. Allerdings muß ich sagen, daß meine Einstellung zu Homosexualität und deren "Ablehnung" meiner Familie selbst wenn sie erzkonservativ gewesen wäre und selbst wenn ich so hetero geblieben wäre, wie ich es 30 Jahre lang war, kaum unbekannt hätte bleiben können - das ist der Vorteil, wenn man so offen ist wie ich. Meine armen Lehrer mußten sich von mir bereits im zarten Alter von 6 oder 7 Jahren dafür rechtfertigen, daß in Deutschland ein Mann, der einen Mann heiraten will, diesen nicht heiraten darf; ich fand das sehr empörend, auch wenn ich von Sex noch keine Ahnung hatte. :D


QUOTE
Wie Liane schon sagte: Wir selber mussten uns ja auch erst mal an den Gedanken gewöhnen.


Das scheint viel auszumachen. Mir ist schon öfter aufgefallen, daß meine heterosexuellen Freunde, ebenso wie ich, die ich kein Coming Out in em Sinne hatte, sehr viel weniger Toleranz und Nachsicht gegenüber homophoben oder heterosexistischen Haltungen aufbringen, als die meisten Homosexuellen selber. Vielleicht liegt das auch daran, daß sie es einfach stets gewöhnt waren, ihr Liebesleben als ihr unbetreitbares Recht zu betrachten, dessen Achtung man sich nicht erst erarbeiten muß, sondern die ein unverletzliches Grundrecht darstellt. Oder, wie ein Freund von mir (paradoxerweise ein katholischer Priester) neulich so treffend sagte: Die sexuelle Identität eines Menschen ist ein Hoheitsgebiet, in das sich ungefragt keiner einzumischen hat und selbst auf Einladung nur als fragender Gast und nicht als Besserwisser.



Edit: Aber ich merke gerade, daß dies vielleicht nicht in einen Thread gehört, der eigentlich für das persönliche CO von Edelbratsche da ist, vielleicht sollte man es splitten, ich hatte nicht daran gedacht.

Der Beitrag wurde von jellybean bearbeitet: 25.Jul.2005 - 20:48
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edelbratschi
Beitrag 25.Jul.2005 - 23:08
Beitrag #50


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QUOTE (jellybean @ 25.Jul.2005 - 20:46)
Edit: Aber ich merke gerade, daß dies vielleicht nicht in einen Thread gehört, der eigentlich für das persönliche CO von Edelbratsche da ist, vielleicht sollte man es splitten, ich hatte nicht daran gedacht.

Danke... ;)


1. Ich bin sehr froh, nicht mehr bei meinen Eltern zu wohnen, da ich dadurch natürlich den ausreichenden Abstand zu ihnen habe, dass ich mich jetzt nicht vor Sorge um sie zerfleische.
2. habe ich - aus diesem Abstand resultierend - spätestens seit dem Betreten des Zugabteils heute morgen wieder ausschließlich mein eigenes Wohl - bzw das meiner Frau :wub: - im Sinn :roetel:.

Nennt mich egoistisch... :lol:

LG, bratschi :D

Der Beitrag wurde von edelbratsche bearbeitet: 25.Jul.2005 - 23:08
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Rainmaker
Beitrag 26.Jul.2005 - 00:52
Beitrag #51


Fürstin Pückler
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Nein, das ist nicht egoistisch. Mach ich genauso.

Mein CO war nicht ganz so wie deins, jedoch ähnllich. ich habe es meinen Eltern "gebeichtet", weil sie es so oder so irgendwann erfahren hätten. Das war als ich 17 war. Zuerst erzählte ich es meiner Ma. Und ich hatte ernsthaft das Gefühl dass sie mich versteht. Sie sagte auch so etwas wie, das ich glücklich sein müsse mit meiner Entscheidung. Anfangs eine Reaktion, die ich nicht erwartet hatte. Die mich aber ermutigte es auch meinem Vater zu erzählen. Der sagte so was wie: Ich muss es aktzeptieren aber nicht tollerieren ??? Hatte zu dem Zeitpunkt keine Ahnung was er damit meint.

Naja, meine Eltern und ich hatten ohnehin nicht so einen guten Draht, es war eher so eine Zweckgemeinschaft und ich wartete sehnsüchtigst auf meinen Auszug. Aber irgendwas hatte sich nach meinem CO verändert. Die Situation ist immer schlechter geworden. Vorwürfe die ich nicht nachvollziehen konnte. usw...

Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass meine Eltern - beide - bis heute weder akzptieren noch tollerieren, wie ich bin. Ich bin nicht mehr willkommen, auch wenn sie das so offen nicht sagen. Auf Familienfeiern (die ich dann ja doch besuchen muss, um der Gemeinschaft nicht noch mehr Gründe zu geben darüber zu lamentieren, was für ein schlechter Mensch ich bin ... ) fühle ich mich schlecht und habe Angst vor Konfrontation (die sich nicht nur auf meine Sexualitöät, jedoch auf mein generelles anders sein, politisch anders denkend, lesbisch sein, schon im Kindergarten ein schlechter Mensch gewesen und ... :patsch: ). Das geht jetzt schon seit 8 Jahren so.

Also einen Glückwunsch an alle, die ihr CO so reibungslos überstehen und viel Daumen gedrücke an dich Edelbratsche, dass sich die Situation wieder normalisiert und beide dein Vater und deine Ma Verständnis, Akzeptanz und vielleicht auch Interesse zeigen.

Zum Thema Großeltern habe ich eine völlig entgegengesetzte Reaktion erlebt. Grund meines Outings bei meiner Oma (ich habe es meinem Opa nie direkt erzählt, weiß aber dass meine Großeltern auch darüber reden und er Verständnis dafür hat) war die Trennung mit meiner Ex. Sie hatte mitbekommen dass es mir extrem schlecht ging, ich nervlich total am Ende war und sie berechtigterweise Wissen wollte warum.

Da fragte sie mich, ob denn die xxx nur mit mir zusammen wohnt oder sie sowas wie meine Freundin wär. :unsure: Und da hab ich ihr alles erklärt. Unter tränen.
Und meine Oma sagte: Egal wen man liebt ob Mann oder Frau, Kind, eine Trennung ist immer schwer. Du findest schon wieder eine Freundin.

Der Grund warum ich meine Geschichte erzähle ist, dir etwas Mut vor deinem zweiten Outing zu machen. Ich denke, dass Großeltern mehr Lebenserfahrung haben um auf Situationen zu reagieren. Ich denke, dass sie (auch wenn man meinen möchte dass sie starrköpfiger sind als die Jugend) mit mehr Weisheit die Dinge reflektieren können. Diese Generation hat schon mehr Probleme und Lebenskrisen erlebt, als zu erfahren, dass die Enkel homosexuell sind.

Ich kann jedoch nur aus meiner Erfahrung sprechen und das oben gesagte trifft in jedem Fall auf meine Großeltern zu. Nur sind die Menschen verschieden.
Es bleibt zu hoffen dass deine Großeltern es mit mehr Weisheit und Verständnis hinnehmen, als deine Eltern.

Meine Großeltern wollen meine Freundin unbedingt kennenlernen.

Also ich drück die Daumen :rolleyes:
yoyo
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krisil
Beitrag 26.Jul.2005 - 05:27
Beitrag #52


Teufelchen im Engelskleid
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Meine Oma hat auch cool reagiert, sie meinte so zu meiner Mum, Mensch Kind dein Kind ist nicht krank und es kann nichts dafür. Ich war total geschockt von meiner Oma, das sie so cool reagiert hat, der Opa weiß es nicht der kann damit nicht um gehen und meine anderen Großeltern haben in der Hinsicht gar nichts gesagt.

Der Beitrag wurde von krisil bearbeitet: 26.Jul.2005 - 05:38
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edelbratschi
Beitrag 26.Jul.2005 - 08:23
Beitrag #53


~ Fischkopp ~
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QUOTE (yoyo @ 26.Jul.2005 - 00:52)
Diese Generation hat schon mehr Probleme und Lebenskrisen erlebt, als zu erfahren, dass die Enkel homosexuell sind.

Das ist der tollste Satz seit langem!!!


Heißen Dank für alle eure lieben Worte!
:blumen:
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Stritzi
Beitrag 26.Jul.2005 - 08:51
Beitrag #54


Gut durch
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Also ich muss auch sagen, die Tatsache das die Generation unserer Grosseltern besser auf unser outing reagiert stimmt. Kann ich nur aus Erfahrung zustimmen.
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edelbratschi
Beitrag 18.Jan.2006 - 11:10
Beitrag #55


~ Fischkopp ~
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Ich wollte diesen Thread schon seit geraumer Zeit wiederbeleben (zumindest kurzfristig) und von den letzten Monaten berichten.

Die ganze Situation bei meinen Eltern hat sich total entspannt. Meine Erwartungen bezüglich meiner Mutter haben sich als richtig erwiesen (ich kenne sie eben schon ein paar Jahre... :D), die Abwehrhaltung ist der Neugierde gewichen, wahrscheinlich auch dadurch, dass ich immer wieder meine Freundin zum Gesprächsthema gemacht und von ihr erzählt habe.
Mit der Zeit sind dann auch die Nachfragen stärker geworden, es wurde am Telefon sogar gegrüßt.

Mein Vater hat sich wie gewohnt rausgehalten. Zwar zugehört, wenn ich was zu erzählen hatte, aber nicht nachgefragt. Das ist aber sein völlig normales Verhalten, wenn es um Beziehungen seiner Töchter geht. Bei ihm gab es einen herben Rückschlag, bei dem er meine Frau und mich böse beschimpfte. Ich denk aber nicht, dass das an der Situation an sich liegt (die zu dem Zeitpunkt eigentlich auch schon ziemlich entspannt war), sondern an seinem Alkoholkonsum.

Wie gesagt, mittlerweile ist die Situation zu Hause normalisiert. Dandi war letztes WE das erste Mal mit bei meinen Eltern, und sie hat sich so gut benommen, dass sie sogar wiederkommen darf!! :blumen2: :D
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datda
Beitrag 18.Jan.2006 - 11:16
Beitrag #56


Rollirasendes Monsterchen
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QUOTE (edelbratschi @ 18.Jan.2006 - 11:10)
Dandi war letztes WE das erste Mal mit bei meinen Eltern, und sie hat sich so gut benommen, dass sie sogar wiederkommen darf!! :blumen2: :D

:lol:

Freue mich für dich, dass so langsam alles seinen normalen Gang nimmt :)
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estrella
Beitrag 18.Jan.2006 - 14:47
Beitrag #57


Satansbraten
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hallo ich werde dann mal ganz doll an Dich denken. Sicherlich sind deine Eltern erst ein mal naja wie sagt man ........verwirrt??? aber sie lieben Dich ja sicherlich und das auch so wie du bist. Der Wunsch jeder Mutter sollte ja sein, dass das Kind glücklich ist. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm:
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edelbratschi
Beitrag 18.Jan.2006 - 14:50
Beitrag #58


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@datda: dankeschön! ich bin auch erleichtert!

@estrella: öhm... sie WAR schon mit... ;)
trotzdem danke! :)

Der Beitrag wurde von edelbratschi bearbeitet: 18.Jan.2006 - 17:56
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noname45
Beitrag 18.Jan.2006 - 15:13
Beitrag #59


Musegeküsste Knuddelkoboldin
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Freut mich zu hören, dass sich die Wogen glätten. Ich denke mit der Zeit ist es in vielen Fällen so.

Ich war auch schon sehr weit, aber leider sind meine Eltern fest davon überzeugt, dass sich das Problem erledigt hat - seit ich wieder Single bin... früher oder später wird ihnen dann leider der Kroneuchter aufgehen, dass dem nicht so ist.
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edelbratschi
Beitrag 18.Jan.2006 - 15:15
Beitrag #60


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DAS ist mein persönlicher Horror, dass das bei meinen Eltern auch passieren könnte... aber solange ich mein Dandeloni :wub: hab... ;)
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noname45
Beitrag 18.Jan.2006 - 15:41
Beitrag #61


Musegeküsste Knuddelkoboldin
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Da beibt nur immer wieder und immer und immer wieder sagen: Nein, das war keine Phase. Nein, nur weil ich mich abends mit meinen Kumpels treffe werde ich trotzdem keinen davon heiraten. Nein, Mama, M... und ich wären KEIN schönes Paar, weil er nämlich SCHWUL ist. Und nein minus mal minus gibt nicht wieder plus.

Was bei mir erschwerend hinzukommt ist, dass ZWEI meiner Exfreundinnen jetzt mit Männern zusammen sind. Meine Etern ziehen den Schluss: Naja, die haben es a schon gelernt, Du wirst es auch noch lernen! :ph34r:
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datda
Beitrag 18.Jan.2006 - 16:21
Beitrag #62


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Apropos Phase, nachdem meine Ex-Lebensgefährtin und ich nach 17 Jahren trennten, fragte meine Schwester mich "Du suchst doch jetzt vielleicht einen Mann?"
Soviel zu der Phase... :lol:
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