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> aktiv engagieren in einer partei, an euren erfahrungen interessiert
rowan
Beitrag 25.Sep.2005 - 08:07
Beitrag #1


Gut durch
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hallo,

sind unter euch frauen, die sich aktiv in einer politischen partei engagieren? mich würde interessieren, welche erfahrungen ihr damit macht, welche beweggründe ihr für eurer engagement habt und was euch sonst noch wichtig ist zu diesem thema.
weiterhin sind auch frauen gefragt, die sich mal engagiert haben aber aufgehört haben. die gründe für die aufgabe würden mich auch interessieren (damit meine ich nicht lebensumstände-gründe wie zb. zu wenig zeit, sondern politische gründe).

selbstverständlich erwarte ich nicht zu erfahren, in welcher partei ihr engagiert seid oder in welcher stadt, die anonymität soll ja gewährt bleiben, sofern dieses erwünscht ist :)

grüsse an alle, rowan
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Bilana
Beitrag 25.Sep.2005 - 19:56
Beitrag #2


Capparis spinosa
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Ich bin Mitglied in einer Partei, aber schon seit einiger Zeit nicht mehr aktiv. Ich war aktiv in einer anderen Stadt als meinem jetzigen Wohnort. Ich kenne die Genossen hier also garnicht, zahle nur meinen Beitrag. Jedesmal nehme ich mir vor mal zu einer Themensitzung oder so zu gehen, aber nun ja.
Das ich damals aktiv war, hing vor allem damit zu sammen, das ich sah wie die örtliche Grünenfraktion wirklich sinnvolle Sachen zustande brachte, die mich selbst total begeistert haben, sich aber einfach absolut mies verkaufte. Dadurch in der Presse und bei den Bürgern eher weniger anklang fand. Das waren alles Alt-68, die nicht begreifen wollten, das das Motto lauten muss "Tue Gutes und sprich darüber."
Ich fand das einfach nur Schade. Es war auch gerade Kommunalwahlkampf. Es gab einige, die schon länger merkten, dass etwas mit der Presse-Arbeit gründlich schief läuft, aber es gab auch großen Widerstand von der Fraktionsvorsitzenden. Es gab harte Diskussionen in der Geschäftstelle, aber schlussendlich, denke ich habe ich ein bisschen wenigstens, ein nachhaltiges Umdenken bewirkt.
Aber wenn ich nochmal aktiv sein werde, dann müsste es nicht wirklich im Bereich Presse/Wahlkampf sein.

Darf ich fragen wie du auf das Thema kommst? Möchtest du dich derart engagieren?

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rowan
Beitrag 25.Sep.2005 - 23:29
Beitrag #3


Gut durch
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QUOTE (Bilana @ 25.Sep.2005 - 20:56)
Darf ich fragen wie du auf das Thema kommst? Möchtest du dich derart engagieren?

erst einmal danke für deine antwort. zu deiner frage befürchte ich, dass meine antwort lang ausfallen wird, ich weiss im moment echt nicht, wie ich mich kurz fassen soll, entschuldige bitte, will dich echt nicht zutexten.

ich interessiere mich sehr für politik, seit meiner jugend schon, allerdings mehr in richtung bundesebene anstelle kreisebene. aber hier wo ich nun seit ein paar jahren wohne, da fühle ich mich wirklich zu hause und nach und nach hat mich immer mehr interessiert, was politisch direkt vor meiner haustür passiert. ich habe mich in den letzten monaten verstärkt mit dem land bremen, der stadt bremen und speziell mit dem bremer westen beschäftigt und mir verstärkt die regionale politik der einzelnden parteien angeschaut. die konzepte der grünen sagen mir sehr zu, ich finde das meisste ausgesprochen sinnvoll und gut. und irgendwie hat sich nach und nach der wunsch eingestellt, aktiv zu werden im bremer westen. gerade unser stadtteil hat viele schwierigkeiten. gröpelingen war traditionell ein arbeiterviertel bis die schliessung der ag- weser 2500 arbeitsplätze gekostet hat. weiterhin wurde im 2. weltkrieg gröpelingen fast völlig zerstört und gut 2/3 der neu erbauten wohnhäuser gehören auch heute noch zum sozialen wohnungsbau. das heisst, der grösste teil der wohnungen hier ist sozial gefördert, man benötigt einen berechtigungsschein für die wohnungen was wieder bedeutet, dass das einkommen sehr gering ist. somit leben hier sehr viele menschen von sozialhilfe, arbeitslosengeld, arbeitslosengeld 2 oder sind geringverdiener. unser stadtteil hat die höchste arbeitslosenquote, die höchste sozialhilfeempfängerquote, über 50% aller opr- wohnungen (öffentl. polizeirecht, obdachlose haben einen anspruch auf eine sogenannte opr- wohnung) der stadt sind in unserem stadtteil. die verstösse gegen das gesetz liegen ebenfalls weit über den stadtdurchschnitt. der ausländeranteil ist doppelt so hoch wie in anderen stadtteilen, sehr viele suchtkranke, etc. pp.
und das alles konzentriert sich auf bestimmte gebiete (ich wohne in einen dieser gebiete), andere gebiete in diesem stadtteil besteht hauptsächlich aus wohnungseigentum. im prinzip wohnst du hier entweder im ghetto oder hast eigentum. und in den strassenzügen des sozialen wohnungsbau leben fast ausschliesslich sozial benachteiligte menschen, dort konzentrieren sich die oben genannten quoten. aber trotz der gravierenden unterschiede und den "hohen negativquoten" gilt unser stadtteil als besonders offen und tolerant was ich durchaus aus eigener erfahrung bestätigen kann. hier ist einfach ein besonderer flair und es ist völlig egal, wieviel geld du hast, welche nationalität du hast, ob du mit einer frau oder mit einem mann zusammen bist, welcher religion du angehörst...und wir wohnen innenstadt nah mit sehr guter öffis- verkehrsanbindung. zwischen den wohnblöcken ist es sehr grün, der ganze stadtteil ist von einem lang gezogenen grünstreifen durchzogen (ein schmaler, langer park). mit dem fahrrad bist du innerhalb von 10min. im parzellengebiet, dahinter beginnt das land (bremen ist hier sehr schmal, man ist ruckzuck auf dem land), auf der anderen seite ist gleich die weser (ebenfalls höchstens 10 min. mit dem rad). diverse supermärkte, friseure, diverse läden, alles innerhalb weniger minuten zu fuss erreichbar, man bekommt hier zu fuss eigentlich alles, was man so braucht. sogar die evangelische kirche und die moschee arbeiten zusammen bei der förderung sozial schwacher familien und haben einen schwerpunkt in der frauenarbeit, helfen und engagieren sich in sozialen bereichen, egal ob man einer und welcher konfession man angehört.
beruflich habe ich mit dem stadtteil seit 1993 zu tun (mit unterbrechungen). und ich finde es einfach wichtig, auch auf politischer ebene etwas für "meinen" stadtteil zu tun. es ist einfach wichtig, das sich gröpelingen weiter entwickelt und dafür möchte ich mich politisch engagieren, insbesondere der soziale bereich liegt mir sehr am herzen. egal, welche schwierigekeiten unser stadtteil hat, es steckt auch unglaublich viel potential in ihm.
:wavey:
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Bilana
Beitrag 26.Sep.2005 - 16:04
Beitrag #4


Capparis spinosa
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Dann wäre vielleicht auch das Quartiersmanagement eine Option für dich? So etwas habt ihr doch, oder? Wenn nicht könntest du das ändern, wenn du wirklich willst...

Meine Erfahrung ist, das man nicht in eine Partei gehen kann mit dem Gedanken, ich will dieses und jenes für *mein* Stadtteil, für *mein* Lieblingsprojekt tun. Die Ortsverbände sind nuneinmal eine Gruppensache und jede muss geben was sie am besten kann und was die Gruppe braucht.
Dh. du müsstest dein Anliegen erst innerhalb der örtlichen Fraktion durchsetzen und dann im zuständigen Parlament und Ausschüsse. Das ist ein sehr, mühsamer Weg.
Und in bestimmten Parteien muss man sich auch mehr oder weniger ideologischen Konfrontationen stellen. Was ich sagen will, man braucht nicht nur Wille zum Engagement, sondern auch eine gewisse Affinität zum politischen Arbeit an sich.
In eine Quartiersmanagement kann man wesentlich effizienter und pragmatischer Arbeiten.
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rowan
Beitrag 09.Oct.2005 - 11:31
Beitrag #5


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danke für die info,
in unserem stadtteil steckt die arbeit wohl etwas in den kinderschuhen. ein kreisverband bremen west ist aufgrund unterschiedlichen auffassungen der dazugehörigen stadtteile immer wieder gescheitert.
es wird gewiss nicht einfach sein sich zu engagieren, weiss auch gar nicht genau, wie ich es anstellen soll.
das hier ist die seite von den grünen in meinem stadtteil http://www.gruene-in-groepelingen.de/index768.htm
aber interesse habe ich schon, wäre auch bereit bei einem erneuten versuch einen kreisverband mit aufzuarbeiten. leider fehlt mir einiges an wissen und bin mir sehr unsicher, wie ich alles in die wege leiten kann, was sinnvoll ist. ich möchte einfach gerne etwas vor der haustür tun, wenn ich mich gut machen sollte, dann vielleicht auch weiter nach bremen gesamt öffnen. aber das wird die zeit zeigen. ach, keine ahnung. ich möchte und weiss doch nicht wie im moment. mein gehirn ist im moment wie blockiert. hat da jemand noch eine idee, welchen schritt ich als erstes tun sollte?
danke dir bilana für deine hilfestellungen.
liebe gürsse, rowan
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Bilana
Beitrag 09.Oct.2005 - 18:37
Beitrag #6


Capparis spinosa
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Nur kurz zum Quartiersmanagement:
Als allererstes solltest du dich umhören wer noch Interesse hat mitzumachen. Vielleicht einen Aushang in den Häusern deines Quartiers für ein Treffen machen und sehen wer kommt.
Dann ausloten was die Leute wollen und was sie sich erwarten. Ihr solltet andere Quartiersmanagement-Büros besuchen und sehen was die so machen und wie (un)erfolgreich die sind.
Billige und kompetente Hilfe könnt ihr auch holen, indem ihr eine Studentin als Praktikantin einstellt. Dazu einen ehrlichen Aushang an relevanten Instituten (Soziologie/Politik, Geographie, Stadt- und Regionalplanung) in Bremen, Hamburg und weiter machen. Oder die Stellenanzeige an die Fachschaften schickenn, ruhig auch weiter weg, die hängen dann aus.
Es sollte aber deutlich werden, dass es sich um den Aufbau eines Managements handelt, dass ihr also keinen Praktikanten für ein gestandenes, funktionierendes Büro sucht.
Mit den Studis könnt ihr dann die ersten 1-2 sinnvollen Projekte planen und dann erst könnt ihr entfernt an Geld aus öffentlichen Töpfen denken.
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Bilana
Beitrag 09.Oct.2005 - 18:53
Beitrag #7


Capparis spinosa
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Nachtrag: Es sei denn euer Stadtteil entspricht den Kriterin für "Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf", dann steht euch eh Geld zu. Und google mal nach "Agenda 21" und "soziale Stadt".
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rowan
Beitrag 10.Oct.2005 - 01:21
Beitrag #8


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hallo bilana

ja, der stadtteil gehört zu denen mit erhöhten förderungsbedarf.

ich werde die tage nach agenda 21 und soziale stadt googlen sowie auch übers quartiersmanagment. weiterhin werde ich mal zu einem treffen der stadtteilgruppe gehen, die gibt es ja schon, nur halt keinen kreisverband west. und dann mal schauen, wo ich mich engagieren kann, ob mir diese arbeit auch liegt, ob politik für mich geeignet ist zum aktiven mitgestalten oder ob ich das überhaupt nicht kann. ich denke, ich probiere es einfach mal, ist schwer eine entscheidung zu treffen, ohne es überhaupt versucht zu haben. vielen dank für deine ideen und vorschläge.

lg rowan
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