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> ISOLAtion, débarquement de ma vie
LadyGodiva
Beitrag 05.Feb.2006 - 20:17
Beitrag #1


Strøse
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Wasser. Ein Schweben, Glitzern, Gleiten; Übermut lebt im Oberbauch, sanft meine nackte Haut streichelnd pulsiert der Druck rings um mich. Meine Füße schlagen nach unten in die Kälte, deutlich spüre ich das Temperaturgefälle entlang meines Körpers; je länger ich so verweile, desto mehr scheine ich Teil des Ganzen zu werden. Die empfundene Auflösung meiner Körpergrenzen befremdet und verlockt zugleich. Schweben. Verzögerte Bewegungsabläufe gegen den Wasserwiderstand vertiefen das Gefühl der Unwirklichkeit. Ich führe meinen ungwohnt trägen rechten Arm in einer großzügigen halbkreisförmigen Bewegung von der Brust an meine Hüfte. Als ob es eine zweite Zeit unter der Oberfläche gäbe. Eine parallele Welt der Leichtigkeit für weniger als eine Minute, das Stechen in meinen Lungen bemisst ihre Endlichkeit.
Es wird Zeit, aufzutauchen. Ich durchbreche energisch die fast hautwarme oberste Schicht, warme Luft drückt sich in alle Winkel meiner Lunge und ich atme als ob ich neu geboren wäre.
Ein paar Züge und mein Fußsohle gräbt sich Halt im Grund. Mit dem frischen Eindruck des Schwebens scheint es umso schwieriger, im Wasser vorwärts zu gehen; gegen den Widerstand, ohne festen Halt auf dem sandigen Grund.
Nach und nach streife ich das Wasser ab, netzförmig bricht meine Haut hervor, rasch auf Schultern und Brust, immer langsamer bis hin zum Knöchel. Ermattet stehe ich in der warmen Sonne. Meine nassen Haare kleben schwer am Köper.
Mein Leben, eine Insel.
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regenbogen
Beitrag 05.Feb.2006 - 20:26
Beitrag #2


a.D.
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"I am a rock, I am an island"... wie viele Situationen habe ich schon erlebt, in denen sich dieses Lied in mir an die Oberfläche drängte... der stolze Fels, die einsame Insel. Wenn es wieder einmal so weit ist, kommen von irgendwoher die Töne, die Worte. Der feste, verlässliche Stein, die sichere Insel. Ich bin nicht die Insel. Die Insel ist in mir. Die rettende Insel.
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Sin
Beitrag 05.Feb.2006 - 20:45
Beitrag #3


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Ozean meiner Sehnsucht, in mir spüre ich eine Wirklichkeit, einen Weg zu mir selbst. Langsam eröffnen sich Wege, deren Ziele ich erreichen möchte.
Festland steigt in mir auf, Wellen umspülen das wachsende Land, doch schon die nächsten umspülen es wieder ganz. Der Ozean möchte es noch nicht preis geben, möchte seine Endlosigkeit nicht aufgeben und Land gestatten. Erahntes Land, liegst im Dunklen, wo du auf mich wartest.
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Sanguine
Beitrag 05.Feb.2006 - 21:06
Beitrag #4


Naschkatze
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Parallelwelt, Rückzugsort, Erleichterung von den schweren Dingen des wirklichen Lebens, Abschalten, Muße, Phantasie. Ein Ort, an dem niemand einen erreicht, niemand einen verfolgen kann. Ruhe und Geborgenheit. Ausnehmend erholsam, zum Kraft schöpfen, etwas heilen lassen, doch gefährlich zu lange darin zu verweilen. Drum halte ich (heute) immer eine Brücke zum Festland offen. Die Isolation ist sonst erstickend.
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LadyGodiva
Beitrag 05.Feb.2006 - 21:39
Beitrag #5


Strøse
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Schüchtern graben sich meine Zehen in den Sand. "Das Kind hat x-Beine". Ein Leben lang weite Hosen tragen. Makel, die mir selbst ohne Spiegel nicht ins Auge fallen. Der weite Stoff presst sich im Küstenwind an meine Beine.
Zwei Linien kennt die Unendlichkeit: den diesigen Horizont und die scharf konturierte und dem Wandel des nächsten Wellenschlags unterworfene Grenze zwischen sonnenerwärmten Strand und Wassers Grund. Sand, trocken Windspielzeug in der offenen Hand, nass geschmeidige Modelliermasse für Kinderträume. Ich folge der Linie, den Strand entlang.
Jeder Schritt hinterlässt einen Abdruck, jede Welle reißt diesen begierig mit sich.
Fasziniert betrachte ich das Verwischen meiner Spuren. Ich denke an die Schritte, die ich in meinem Leben gerne verwischt hätte und an jene, die viel zu früh vom Zeitozean verschlungen wurden.
Nur gut wollte ich dir immer sein und war es auch für lange Jahre. Dir Gutes tun zu jeder Zeit. Fast hätte ich es geschafft. Was mir die Kraft raubte, bis ich dir Häßlichkeiten ins Gesicht schleudern konnte, mit wutverkrampften Zügen - bis heute unerklärlich; von dir vergeben, von mir aber nicht verziehen.

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Masi
Beitrag 05.Feb.2006 - 22:21
Beitrag #6


community managsie
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Meine Augen wandern über die kleine, hügelige Insel vor mir. Fast perfekt rund, wie mit dem Zirkel gezeichnet, liegt sie in ihrem trübe-braunen See.
Ein See, dessen Oberfläche ganz ruhig ist, keine Wellen, keine Strömung. Ich zwinkere meinem Spiegelbild zu, schneide eine Grimasse, strecke probeweise die Zunge heraus.
Zum Glück kann mich Mama nicht sehen, sie mag sowas gar nicht. Zunge rausstrecken gibt Schelte. Mit dem rechten Zeigefinger male ich Muster auf die Insel. Kreise, Vierecke, schreibe meinen Namen.
Ich habe es noch nie geschafft, einen Tunnel zu buddeln, ob es mir heute gelingt? Verflixt ist das heiss, denke ich, als ich ein wenig grabe und mir den Finger verbrenne.
Ich stecke meinen schmerzenden Finger in den Mund, streiche nun mit dem linken Zeigefinger vorsichtig meine Muster wieder glatt. Wie es wohl wäre, die Dünen
hinunter zu rollen, dann einen Schluck aus dem See zu trinken und von den seltsamen grünen Kugelgewächsen zu naschen? Ich muss kichern bei der Vorstellung. Unmöglich.
Ich schaue auf, mein Blick trifft auf das Gesicht meiner Mama, die gerade um die Ecke kommt. Sie sieht sofort was ich da mache, runzelt die Stirn und seufzt.
Opa zwinkert mir vom gegenüber liegenden Tischende verschwörerisch zu.
"Lass das Mädel doch seine Kartoffelbrei-Insel bauen. Du durftest das früher auch - und, hat es dir geschadet?" Sie gibt keine Antwort.
Ich denke ja, sie ist nur neidisch auf mich, weil ich noch Kind bin und mit dem Essen spielen darf.
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Mondstern
Beitrag 06.Feb.2006 - 20:20
Beitrag #7


Großer Hund
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Mein Meer ist heute eine Menschenmenge, die sich langsam und doch unaufhörlich durch den U-Bahnhof wälzt. Wie eine Welle, die sachte an den Strand prallt und hinaufrollt. Ich mittendrin. Spüre, wie mich von hinten jemand drängelt. Unwillkürlich klappe ich mit den Zähnen, eine meiner Verrücktheiten. Ich hasse es, gedrängelt zu werden. Das Meer würde niemals drängeln. Es teilt sich zu Deinen Füßen und läuft sanft an Dir vorüber. Es drängelt nicht. Menschen tun es.
Ich lasse mich nicht drängeln. Vor mir trottet ein älteres Ehepaar, da geht es nun einmal nicht schneller. Ich habe ja Zeit. Doch das haben die wenigsten Meschen. Das Meer hat Zeit. Seine Zeit ist unendlich. Ich wünsche mich fort, weit, weit fort.
Einsamkeit.
Was würde wohl passieren, wenn ich mich hier, mitten in einem Meer aus Menschen, einfach fallen ließe?
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LadyGodiva
Beitrag 06.Feb.2006 - 23:02
Beitrag #8


Strøse
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Gruppe: Admin
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Der erwartete Farbumschlag nach Orange bleibt aus. Pink, Inbegriff aller Synthetik.
Ungläubig schiebe ich die kubische Plastikflasche mit dem blauen Verschluss über den Objektträger. Gelangweilt schwappt die Nährlösung von einer Ecke in die andere, prallt ab, bildet dabei häßliche kleine Blasen.
Ich stelle das Okular scharf. Aus den knapp zweihundert Millilitern Substrat ist schlagartig ein pinker Ozean geworden, darin, schaumgekrönt, irisierende, halbtransparente Zellen. An manchen Stellen haben sie sich auf eine wundersame Weise zu kleinen Inseln gruppiert, fest auf der Unterseite der Flasche haftend. Etwas lässt sie sich scharen; es macht mich auch nach Jahren immer wieder ergriffen, ihr uns noch so verborgenes Potential immer und immer wieder zu durchleuchten. Sie wachsen, ruhen, kommunizieren, verzehren. Ich lebe im Rhythmus ihrer Zeitrechnung, freue mich über jeden Substratwechsel, den sie überstehen, bin stolz auf jede Insel, die sie spontan formen und traure, wenn ich mir am Sonntag Nachmittag eingestehen muss, dass ich seit Tagen keine Stoffwechselaktivität mehr beobachten habe können.
Seit vorgestern kann ich einmal mehr kein Wachstum beobachten. Ich zähle akribisch die vorhandenen Zellen, ebenso die Anzahl der von ihnen gebildeten Kolonien und notiere alles ordentlich in meinem blauen Buch. Ein wenig enttäuscht und doch noch mit einem Funken Hoffnung auf eine Wendung am morgigen Tag bette ich das Fläschen im Kühlschrank zur Nacht.
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zevva
Beitrag 07.Feb.2006 - 00:19
Beitrag #9


Köschken Fan
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Eine mich sehr beeindruckene sprachliche Bebilderung deiner Beobachtungen LG!

Inselhopping, um Mitternacht mit extra Tempo - freie Kanäle - außen Zeitlupenweltumdrehung.
Räumlich isoliert und doch mit einer Gemeinde. Begegnungen - aneinandervorbei - ungleichzeitige Gleichzeitigkeit - Codewerdung. Bilder - Wortbilder - semantischer Gehalt
Zusammenhänge erlesen <- Selektion immer und wieder und wider.
Welche Insel ist die nächste, wer ist mit mir dort? Was erwartet mich, was nütz sie mir?
Wissenreservarte, Entspannungsoasen, Lärmende Wörter ungewollt gelesen.
Wissensberge wie Butterberge häufen, Felsen erklimmen - Hammstern ohne erahnen zu können ob sie jemals angebrochen werden müssen.
Weniger surfen denn hüpfen in Verstrickungen, Verzweigungen, Verlinkungen - Evolutionär?
Sind wir alle Insulaner?

Der Beitrag wurde von zewa bearbeitet: 07.Feb.2006 - 00:22
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Lisabeth
Beitrag 07.Feb.2006 - 11:58
Beitrag #10


auf Entdeckungsreise
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Das Meer -
sich hoch aufbäumende Wogen, den Horizont verbergend.
So nah - so fern?

Je mehr ich mich wehre gegen den Lauf der Wellen desto mehr nehmen sie mich gefangen.
Wider meinen Willen werde ich mitgerissen, hierhin und dorthin.

Kann ich loslassen?
Mich der Bewegung hingeben?
Sie gar genießen und zuversichtlich schauen, wohin die Wellen mich tragen?




Edit: überflüssiges "i" entfernt, winzige Änderung..


Der Beitrag wurde von Lisabeth bearbeitet: 07.Feb.2006 - 15:16
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rowan
Beitrag 07.Feb.2006 - 12:20
Beitrag #11


Gut durch
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das meer von sts ist mir eingefallen zu diesem thread
liedtext: http://www.sts-page.com/(qnqkeq55xeiiyhzq5...te/text.aspx?70
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regenbogen
Beitrag 08.Feb.2006 - 21:14
Beitrag #12


a.D.
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Seit gestern habe ich die Fahrkarte zu meiner Insel in der Hand. Ich male mir meine Insel in hellen, frohen, offenen Farben aus. Mein Zuhause auf meiner Insel wartet schon auf mich - ein luftiger Ausguck über den Horizont, in dem ich atmen kann und der zugleich dafür sorgen wird, dass die Küsten meiner Insel mich nicht zu sehr einengen.

"The larger the island of knowledge, the longer the shoreline of wonder", habe ich vor langer Zeit auf einem Poster gelesen. Meine Insel ist nicht gross. Doch gerade das wird mir helfen, den Blick auf ihre Gestade zu richten, an denen neue Eindrücke, neue Fragen, neue Antworten für mich angeschwemmt werden.
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LadyGodiva
Beitrag 08.Feb.2006 - 21:55
Beitrag #13


Strøse
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Ein klarer Tag, die mürrische See blickt heute hellgrünschwarz der Sonne entgegen. Schaumkronen folgen spielerisch der Fähre, tänzeln auf der Wasseroberläche und scheinen nach kurzer Zeit zu schmelzen.
Ich habe es getan.
Fassungslos lehne ich mich an die ochsenblutlackierten Planken, der Geruch nach Meer und Freiheit weicht einem faden Geschmack am Gaumen; ich merke, wie ich in mir zusammen zu sinken drohe. Um mich abzulenken zähle ich die auf dem dunklen Holz spotartig aufleuchtenden Möwenschißflecken. Zu viele, zu viel für mich.
Mir ist nach Schreien - doch ich fürchte mich vor dem Rentnerpäarchen auf der Bank, zweihundert Meter rechts von mir. Unruhig puhle ich einen Splitter aus dem langsam verwitternden Holz, spanne ihn zwischen Daumen und Zeigefinger, er bricht sofort.
Ein Gast ohne Gepäck, kaltschweißig, achzig Dezibel im Anschlag.
Was will ich hier?
Ein Blick in die hellblaue Himmelsunendlichkeit, ein flüchtiger Gedanke ans Festland, da, weit drüben.
In zwei Stunden habe ich die Insel umrundet. Zwei Stunden lang bin ich meine eigene Insel und laufe. Hitze, die kein Seewind kühlt.
Mir ist übel, wann legt die Fähre wieder an?
Niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeee!
Eine Möwe fliegt davon.
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regenbogen
Beitrag 12.Feb.2006 - 19:56
Beitrag #14


a.D.
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du bist meine insel
meine meerjungfrau
meine sirene
meine piratin
meine windhexe
meine insel

deine klippen locken mich
dein strand zieht mich an
auch im nebel
auch im dunkeln
mein körper findet den weg zu dir
wie eine kompassnadel

du bist meine insel
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sonnenstrahl
Beitrag 15.Feb.2006 - 22:50
Beitrag #15


verboden vrucht
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Manchmal sehe ich ihre Silhouette
im kaffeebraunen Meer deiner Augen auftauchen.
Es gab Wellenausläufer von Küssen,
die glitzernd ihre Strände umkräuselt haben.
Doch kennte sie jemand außer mir,
es wäre nicht mehr meine Insel.
Du bist schon immer dort gewesen, Liebste
- in meinen Träumen.
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Sin
Beitrag 19.Feb.2006 - 18:18
Beitrag #16


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Erneut gebe ich dir meine Hand.
Du wirst sie wieder loslassen, wie schon so oft davor.
Ich werde in den Fluß fallen, der mich mit sich reißt
und bin verloren für immer.
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zevva
Beitrag 19.Feb.2006 - 21:47
Beitrag #17


Köschken Fan
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fliege der suppe
ein crouton saugt sich voll
doch einen wimpernschlag lang
ihre insel

Der Beitrag wurde von zewa bearbeitet: 19.Feb.2006 - 21:48
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juleameise
Beitrag 21.Feb.2006 - 22:48
Beitrag #18


Vorkosterin
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ganz unten tief noch tiefer als der meeresboden
wohnt das untermeer
es ist nicht so klar und sanft wie das meer
es hat auch keine oberfläche mit peitschenden wellen,die ruhen wenn der wind sich legt oder weil sie den wind legten

das meer im meer
ist das meer in mir
ich falle hinein

ist da unten noch irgendwer?
kann ich jemanden retten?
kann mich jemand retten?
ist rettung nicht schon die hand des anderen nehmen
ein fleckchen wärme in großer umgebung
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regenbogen
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:30
Beitrag #19


a.D.
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gestern habe ich mir eine insel gebaut

heute bin ich auf meiner insel einmal längst durch deutschland gereist

umgeben von der luft, den gedanken, den bildern, den gefühlen und den tönen meiner insel habe ich mehrere hundert kilometer zurückgelegt

und ich bin immer noch auf meiner insel

allerdings hat die insel einen offenen strand
und du wirst wohl mit dem nächsten schiff
meine insel wieder verlassen

aber solange ich im rauschen des meeres deine stimme höre
bist du bei mir
hier auf meiner insel
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janis
Beitrag 22.Feb.2006 - 22:06
Beitrag #20


Gut durch
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hier
auf meiner insel
gibt es unglaublich viele dünen
würdest du sie je betreten

andernsorts gibt es gelati
auch wohlfeil


adieu und arrevederci

auf wiedersehen bis zum nächsten mal
janis
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LadyGodiva
Beitrag 22.Feb.2006 - 22:12
Beitrag #21


Strøse
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Heute hat mir eine ein Bild in den Kopf gezaubert, gemalt aus endlosem, feinkörnigen Hellbeige; eine monochrome Weite, eine faszinierende Stille - kein hochsommertrockener Birkenwald raunt im Rücken, keine Wellen schlagen in weiter Ferne, kein Wind flüstert mir den Weg zu.
ich werde springen.
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janis
Beitrag 22.Feb.2006 - 22:28
Beitrag #22


Gut durch
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wenn du kommst
in deiner verzweiflung
niederkniest
nicht um zu beten

wenn du kommst
und in anbetracht der schwäche lächelst
suchend am abgrund entlang gehst

sende ich dir meine blicke
die dir begegnen sollen
so ohne weiteres

du splitterst in zigtausend teile
und hast doch ein bild von alledem

du suchst, du schaffst dir eine welt, die du zerstörst
weil niemand dich hört

ich höre dich
hörst du mich auch
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Rafaella
Beitrag 22.Feb.2006 - 22:53
Beitrag #23


Freies Vögelchen
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meine insel
im seitenfjord des
oslofjord
glich der insel aus den karikaturen (die mir der einzigen palme und dem schiffbrüchigen),
allerdings ohne palme
aber fast ebenso klein
im sommer ruderte man hinüber, um schafe dort grasen zu lassen
schiffbrüchig waren wir dort auch mal - der sturm, der aus der wetterecke kam, warf unser klappriges ruderboot (göttin waren wir leichtsinnig) an den
steinstrand
wirklich hatte diese insel fast alles was wir brauchten
und in 10 minuten konnte sie umrundet werden
alles war so so wie es war, 1:1, keine symbolik
kein doppelter boden

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 22.Feb.2006 - 22:55
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Masi
Beitrag 05.Mar.2006 - 01:31
Beitrag #24


community managsie
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kein tag für den metropolenblues. ich hatte fast schon erwartet, befürchtet, dass mir das verlassen meiner insel heute nicht gut bekommen würde. aber - oh wunder - ich fand mich auf einer anderen insel wieder. behaglich und vertraut.

gefahrlos konnte ich mich auf entdeckungsreise begeben.

das schatzkästchen, welches ich fand, ist voller perlen. ideen, gesprächsfetzen, wehmütige doch gute erinnerungen, erstaunliche erkenntnisse.

ich hoffe, ich kann mich an meine fundstücke erinnern, wenn ich das nächste mal meine insel verlassen muss und ins vermeindlich fremde ziehe.

vielleicht ist meine insel doch größer als ich manchmal denke. auch wenn ich nur einen teil meiner selbst von ort zu ort mitnehmen kann.








Der Beitrag wurde von Masi bearbeitet: 05.Mar.2006 - 01:32
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LadyGodiva
Beitrag 05.Mar.2006 - 12:45
Beitrag #25


Strøse
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Hab mich eingewohnt in meinem Leben; Phantasie als alleiniges Bollwerk gegen das infame Dasein. Zunächst unabwendbares Los, verlachte Einsamkeit - jetzt zwanghafte Definition meiner selbst. Meine unnachahmliche Besonderheit als Grenze zur Außenwelt, die immer weiter, fremder - und im Geheimen doch verlockender wird als je zuvor. Die Borniertheit der anderen, mein Charakterkopf - ach, Heinrich, sie erkennen mich nicht. Stolz und Unnahbarkeit verwandeln sich in Tugenden; mein Inselstaat, in dem ich mich regiere, verblüht langsam. Treueschwüre welken ebenso.
Nur Gutes mir tun, achtsam sein mit mir und werde doch eines Tages vom morschen Ich überrascht, denn: ich bin ich und nicht die Skizze meines alter egos.
Meine Unzfriedenheit lässt mich wachsen, zwanghaft werden aus Märchengestalten verzerrte Fratzen, mein Elfenbeinturm wackelt.
Ich werde schwach, mein Stolz erliegt der Einsamkeit.
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Sanguine
Beitrag 05.Mar.2006 - 13:16
Beitrag #26


Naschkatze
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Kein winziges Eiland - ein ganzes Weltengebilde gar - zum Versinken, nur für mich. Weltenkönigin bin ich, nach dem Schwenk meines Zepters stehen oder fallen die Figuren, trifft Tod auf Liebe, Verzweiflung auf Haß, Freude auf Tränen. So einfach, dies zu kontrollieren. Oder rückgängig zu machen, wenn ich es wieder anders will. So schnell, so leicht. Es benötigt nur einen Gedanken.
So einfach, in dem Weltengebilde zu verschwinden, das doch nur ein Eiland ist - egal wie groß. Viel einfacher, als selbst mit dem Boot sich durch die Wogen zu kämpfen, auf der Suche nach anderen Inseln, nach anderen Menschen mit eigenen Welten, mir zwischen ihnen einen Platz zu erkämpfen, auf dem ich stehen kann und respektiert werde, eine Insel, ein Revier für mich, mitten im Leben, doch offen verbunden mit anderen Inseln, kein verkrüppeltes Eiland mehr im Nirgendwo, Tag um Tag mehr aufgefressen von Kälte.

Es war ein langer Weg mit dem Boot. Nun setze ich den Kiel an neues Land, gischtumschäumt - eine Insel in der Wirklichkeit, nicht nur im Verstand - anderes Grün schimmert nebelverhangen in der Ferne, Verbindungslinien deuten sich verschwommen an. Neue Möglichkeiten - kein Träumen der Träume mehr, sondern das Holen der Träume in die Wirklichkeit, auf daß sie nicht fad und leer werden.

Endlich kann ich etwas tun.

Edit: Noch etwas hinzugefügt.

Der Beitrag wurde von Sanguine bearbeitet: 05.Mar.2006 - 13:30
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LadyGodiva
Beitrag 05.Mar.2006 - 13:31
Beitrag #27


Strøse
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Selbstgekrönte Häupter hielten selten der Last der eigenen Bürde stand; über wie viele vom selbstgerecht wütenden Zepter Getroffene führt der Weg in die vermeindliche Regentschaft der Welt? Wer sich selbst erhöht - der Preis war zu hoch; Macht, die keine Grenzen respektiert, wird zur Gewalt. Legendenbildende Scharmützel, Schähungen und brüchige Gelöbnisse - bleibt zu hoffen, dass die Weltenkönigin wenigstens im eigenen Leben kein Trojanisches Pferd darstellt.
Die Kontrolle liegt nicht allein in einer Hand - unser aller Glück.

Eine Insel ist ein eigenes Reich für sich, niemanden gehörig, es wird gelebt und gelassen - und doch fordert die Natur ihr Recht zurück, sobald die Bastion verlassen.
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Sanguine
Beitrag 05.Mar.2006 - 13:40
Beitrag #28


Naschkatze
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Assoziation und Gegenassoziation - immer wieder faszinierend :rolleyes:

Der Beitrag wurde von Sanguine bearbeitet: 05.Mar.2006 - 13:40
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Sin
Beitrag 08.Apr.2006 - 10:00
Beitrag #29


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Zerteilt mir mit einem Schwert den Schrein in meinem Herzen...
Füllt ihn und verschließt meinen Busen. Erst dann könnt ihr verweilen und würdet nirgendwo anders seßhaft werden. Bis zum Tag des Jüngsten Gerichts lebt ihr in mir, solang ich bin - und wenn der Tod mich rufen sollte, wohnt ihr im Dunkel meiner Gruft. <_<
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LadyGodiva
Beitrag 13.Apr.2006 - 20:13
Beitrag #30


Strøse
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Sie erzählten von einem Mann, der Zeit seines Lebens mit seiner Nabelschnur Anschluss suchend umherirrte. Ein vermeindlicher Rückfahrschein ins Paradies. Armer Trottel, eine jede war nur gut als Ankerplatz.

Ich lächle, blicke an mir herab und erstarre. Skalpell und Tupfer, bitte.
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janis
Beitrag 16.Apr.2006 - 21:42
Beitrag #31


Gut durch
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an manchen tagen, verlange ich dein beugen zu mir.

das sind schöne stunden, die dann kommen werden.

verlange an anderen mein beugen. damit ich spüre, wie alles gut wird.

janis
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regenbogen
Beitrag 11.May.2006 - 20:23
Beitrag #32


a.D.
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unsere insel liegt in einem seltsamen meer

manchmal liegt es still wie ein spiegel
dann sehen wir staunend im sonnenschein dem strandhafer beim wachsen zu
siehst du, wie der scheinbar so karge boden aufbricht und verborgenes leben freigibt?

manchmal erhebt sich ein sturm und peitscht die wellen an die gestade
spürst du ihn?
er macht mir angst
er treibt mich von dir weg auf dich zu von dir weg auf dich zu von dir -
wo bist du?

manchmal landen feindliche schiffe an unserem strand
wohin dann flüchten?
das meer ist heute kein verbündeter

du schlägst die piraten in die flucht
eroberst unsere insel zurück
mit der unbekümmertheit des kindes beim kriegsspiel

wir bauen uns eine hütte
mit treibholz vom strand
sie hat kein dach, denn wir wollen über sie hinauswachsen
und sternbilder malen
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Sin
Beitrag 18.May.2006 - 11:56
Beitrag #33


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Du hieltest mich als ich gebrochen war. Ich wurde empfangen, weich von allen Seiten berührt und zu jeder Zeit aufgenommen in deine Welt.
Warum du mir die tiefen Blicke gabest, versteh ich nun. In unsere Zukunft schaue ich ahndungsvoll, denn wir sahen uns für einen Moment ins Herz, in diesem Gewühle unserer Zeit. Für einen Moment verharrte ich... fernab der schnellen Freuden. In jener Zeit erkanntest du mein Wesen und durchdrangst mich mit deinem Blick.

Sag, Schicksal, sag mir, was wirst du mir bereiten?
Was ich suche, läßt du mich nicht finden. Nirgendwo. An keiner Stelle, an keinem Ort, zu keiner Zeit...

Es ist mir beschieden, im Erinnern zu schweben.
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Sin
Beitrag 30.May.2006 - 21:42
Beitrag #34


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Als mich mein Weg heute von dir führte, fielen die Sterne vom Himmel in meine Hände. Du warst schon zu weit gegangen. Sahst sie nicht mehr blinken.
Geh weiter, lass mich allein.
Wir kommen nicht mehr an.
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janis
Beitrag 31.May.2006 - 02:28
Beitrag #35


Gut durch
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ein kuss - nur
ein flügelschlag ein rabengeschrei

ich zu dir du zu mir

danach ist einsamkeit hoch zehn

der ich trotze
die ich feiere
zelebriere und verdamme

tu mir was

aber jetzt

nach unendlichen zeiten begab sich die königin auf den weg
ungeachtet aller emotionen
schickte sie sich an deren freien lauf nicht wieder zu über-brücken

sein - sollte sein

sein dürfen lassen was ist

mehr geht nicht an wollen und auch nicht an können

wenn du mich fragst:

ich bin bei dir alle tage

.....
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LadyGodiva
Beitrag 31.May.2006 - 11:14
Beitrag #36


Strøse
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Die Schollen driften. Ein letztes Mal streifen sich unsere Fingerkuppen, mit einer Leichtigkeit, die fast schon Belanglosigkeit schmerzen lässt, gleiten wir aneinander vorbei. Vertrautheit ist eine süße Erinnerung, Einsamkeit die Rückkehr in ein weites Leben.
Biographische Agoraphobie.
Über die schneidenden Splitter des Teilens breche ich auf zu meiner Insel, die so plan und weit.
Ich bin allein und wanke... Durst, den nichts stillen kann.

Lass mich schlafen, ich will sein.
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regenbogen
Beitrag 16.Jun.2006 - 22:41
Beitrag #37


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unsere insel ist fern von raum und zeit
wir beobachten uns selbst, wie wir uns auf ihr bewegen
und staunen

wie haben wir den weg gefunden, zu unserer insel?

die insel liegt schon seit vielen jahren im meer
mal hast du sie betreten
mal ich
vielleicht sind wir uns begegnet, damals
am strand

vielleicht wäre alles anders geworden, hätten wir uns damals gefunden
hätte ich gewinkt, nach draussen zu der blinkenden, schwankenden plattform
auf die du dich jahre später mutig gewagt hast

vielleicht hat die orangegoldene sonne
uns seinerzeit den samen ins herz gesetzt
den wir jetzt keimen sehen

ich ahnte damals nichts von dir, du nichts von mir
wärst du mir begegnet, an jenem strand - hätte ich dich erkannt?
der samen, in den wind gesät, wäre wohl verloren gegangen

wir haben beide unsere eigenen spuren hinterlassen, dort im sand
gezeiten haben sie verwischt und doch nicht ausgelöscht
der keim hat schliesslich wurzeln geschlagen
bei dir
bei mir
und wir hegen und pflegen ihn
du auf deine art
und ich auf meine

sollte ich jemals an den strand zurückkehren
werde ich deinen namen in den sand schreiben
und zuschauen, wie er in der orangegoldenen sonne leuchtet
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regenbogen
Beitrag 08.Jul.2006 - 10:09
Beitrag #38


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... and an island does cry
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Sin
Beitrag 11.Jul.2006 - 21:47
Beitrag #39


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Lärm... Du bist zu laut. Ich kann mich nicht hören. Kann meine Seele nicht hören. Verstehe mein Herz nicht. Das Erklingen mir vertrauter Lieder nehme ich nicht wahr, das Erhallen lauten Gebrülls ist alles, was ich vernehme....
Wind, Sturm und Regen - fegt über meine Welt und bringt die Ruhe, die sich immer nach eurem Walten einstellt...

Macht mich vergessen, frei von Sinnen Trug. Laß mich entronnen sein von Schmerz und Lust. Laßt mich nicht weiter von diesem Lärm vergiften.
Senkt Nacht auf meine Lider, sodass ein neuer Morgen heranbrechen kann.
Wald und Gräber schweigt!
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Sin
Beitrag 24.Jul.2006 - 21:38
Beitrag #40


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Halsband der Taube - wie eng es sich um ihren Hals anschmiegt. Ständiger Begleiter, ständige Erinnerung.
Der blaue Himmel liegt in Schmerzen - die Federn tiefrot verfärbt.
Von der Sehnsucht - ihrer Führerin - umgarnt. Glücklich.
Übermächtig ihrer Melodien , in denen sie ihr Lied fand.
Enttäuscht spannt sie die Flügel. Fliegt und singt und fliegt. Das Blut tropft.
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Sin
Beitrag 03.Aug.2006 - 20:39
Beitrag #41


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Euphorisch auf den Flügeln, trunken vor Glück, eins mit dem Universum. Und der ganze Scheiß! Gehirn - zermatter mich nicht!

Kein Entrinnen der Erinnerung... stetiges Wiederholen der Situationen im Geiste die bereits beim ersten Male die Seele auslöschten... Gedachtes lässt sich nicht umdenken, erlebtes nicht umleben, das Gestorbene nicht wiederbeleben. Dem Nachgehen? Dort scheint kein Platz für mich. Unmöglich.
Die Liebe zu dir ist wie ein Zerbrechen von mir - lachend abgestreift wie ein Marienkäfer vom Handrücken...
Vielleicht versteh ich einfach nur die Kunst nicht, etwas zu sehen, was nicht da ist?!

Liebe? Später...
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dandelion
Beitrag 05.Aug.2006 - 13:12
Beitrag #42


don't care
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Die Luft verdorrt auf dem Asphalt.

Verirrt in einem Wald aus Mauern ein alter bunter Hippie-Bus.
Er hat alles gesehen. Lust und Tristesse, Werden und Vergehen, Lärm und Stille, tausende Straßen, der Sand der Jahre hat ihm den Lack zerkratzt.
Ironie des Schicksals: er war schon stärker, sein Fahrer schon leichter als heute.
Nun frißt sich die Chemie des Verfalls durch sein Blech aus Erinnerungen.

Die Wolkenkrone verdichtet sich, und wie Blätter fällt der Sommerregen bleischwer auf die Straßen. Die Sorgen, auf das Pflaster gespuckt, verdampfen in Nichtigkeit und Schwüle. Der Sandsturm ruht für eine kurze Zeit.

Dann erhebt er sich aus seinem Versteck und jagt weiter die Anachronismen der Straße.
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sonnenstrahl
Beitrag 05.Aug.2006 - 14:47
Beitrag #43


verboden vrucht
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Wunderschön, Löwenzähnchen :wub:
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Sin
Beitrag 20.Aug.2006 - 21:20
Beitrag #44


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Du bist nicht mehr ich. Ich bin nicht mehr du. Und ein WIR gibt es auch nicht mehr.
Einen Sockel hast du nun nicht mehr. Nicht durch mich. Nie wieder.
Deine Hand streift an mir vorüber, und diesmal ebenso der Kelch der Verdammnis.
Die Flucht scheint ein Ende gefunden zu haben. Ich atme als freier Mensch. Frei, einsam, aber wenigstens in Sicherheit... Verflucht sei dein ewiger Schatten, verflucht sei die Last die du mir auferlegtest...
Ich bin weit weg - und mir gehts gut.
Doch weiß ich wie du leidest... und das - genau das - läßt mich immer noch nicht schlafen. Sag mir, wieso ich dich immer noch liebe...

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 20.Aug.2006 - 21:21
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Sin
Beitrag 17.Sep.2006 - 17:14
Beitrag #45


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Ich habe lang keine Hand mehr gehalten. Meine, die nicht ich besitze, die einem anderen Menschen gehört. Finger schlingen sich in Finger. Berührungen, die mein Hirn Brausepulver gleich macht... Mit deren Blubbern das Wasser klar wird. Meine Hand ertrinkt in ihrer...

Lang bin ich nicht mehr ertrunken. Verlieren möchte ich mich im Wasser - im klaren Tau der Augen Glanz. Der Tropfen der dabei zu Boden fällt, wird eine Blume nähren. Eine Blume, dessen Blüte sich entfaltet. Ihr Duft wird mich verzaubern.

Schon lang hat kein Geruch wie dieser mehr meine Nase verzaubert... Ein Hauch dieses Duftes löst sich auf meiner Zunge. Ein Moment, in dem Verstehen nichts wert ist. Das Kapieren löst sich auf mit dem Berühren der Zungen. Und wie die Blätter dieser Blume fallen, so falle auch ich mit dem Wind. Im Traum merke ich, dass die Blume keine Blätter hat und falle vorbei, fliege mit dem Wind.

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 17.Sep.2006 - 17:17
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Sin
Beitrag 03.Oct.2006 - 18:35
Beitrag #46


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Neuer Funken - du glühst. Dein Licht, dein Strahl - noch heller als die Welt.
Nachtschwarze Schatten senken sich auf meine Lider und der Mond lächelt.
Erinnerungen brechen in die Nacht und verblassen. Ich möchte sie zertrümmern. Sie sollen meinen Augen entfallen. Mir graut vor dir und ich flüchte mich ins Dunkel...
Worte schweigen jetzt. Das Zittern springt ins Herze.
Fahnen drehen sich im Winde und die Wimper blinzelt manches Mal. Du hast sie mir wieder geschlossen, mit Lilienblatt und Lachen.

Die innere Uhr schlägt bereits 25
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Sin
Beitrag 05.May.2007 - 23:35
Beitrag #47


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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*ausgrab*


Für S. :rolleyes:

Du batest mich einst, den Wert meiner Welt zu schätzen.
Die genannte Zahl nahmst du damals lächelnd für bare Münze.

Nun blätter ich still im aufgebahrten Gestern und suche nach einem Preis,
der der meinen jetzt tauge.

Ich stelle fest, ich habe mich damals verrechnet.

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 05.May.2007 - 23:37
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regenbogen
Beitrag 08.May.2007 - 15:15
Beitrag #48


a.D.
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der deich um unsere insel ist größer geworden
wir trotzen den gezeiten
unser strandhafer hat sich wurzeln gegraben

doch das leben auf unserer insel ist nicht auf dauer angelegt
du wirst sie verlassen
wirst dich in die brandung hinauswagen
auf der suche nach neuen ufern
lässt mich einsam auf unserer insel zurück

ich fürchte um dich in den stürmischen gewässern

aber du schaust unerschrocken auf den horizont
vertraust darauf, dass die wellen dich tragen
zu einem neuen ort
an dem du neue lande erobern, neue deiche bauen kannst
deiche, nicht um dich zu schützen
sondern um dir einen ausblick zu gewähren
auf das weite meer

lehr mich deinen mut
lehr mich deine hoffnung

ich brauche sie
um an unserem deich weiterzubauen
um an unseren strandhafer zu glauben
um dich gehen lassen zu können, wenn es zeit ist
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wolke
Beitrag 21.Oct.2007 - 18:36
Beitrag #49


blinder Passagier
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Blind
schaust du mich, Ozean
Taub
erdet ihr, Wellen
Stumm
rufe ich euch
um mich euch hinzugeben
Starr
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Gänseblümchen
Beitrag 21.Oct.2007 - 19:56
Beitrag #50


zur Blume mutierend
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Dünn ist das Eis, dünn und kalt,
darunter Höllenfeuer meiner Seele.
Ich wage mich vor in kleinen Schritten,
und während ich mich vorwärts wage,
deine Hände rund um mich.

Sie schieben mich nicht
sie engen mich nicht ein
sie tragen mich nicht
denn gehen muss ich
ganz alleine.

Sollte ich einstürzen
dann sind sie da
und fangen mich auf.
Das zu wissen -
welch großes Glück.

Der Beitrag wurde von Gänseblümchen bearbeitet: 21.Oct.2007 - 20:03
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wolke
Beitrag 31.Oct.2007 - 11:22
Beitrag #51


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Nicht viel
beschäftigt meine Sinne.
Nicht mehr lange hab ich Zeit.
Meine Hand erreicht kaum die Ebbe,
Gefühlsflut und Gedankensprudel, driften langsam von mir ab,
verlassen zu eilig meine Haut und geben sie der Trockenheit frei.
Kein Wasser kann nun meinen Durst stillen,
nur das Wissen - nein,
die Hoffnung:
sie kommt wieder,
kommt, meine Sinne zu baden,
meinen Durst zu stillen,
meine Erinnernung zu gießen,
meine Insel fruchtbar zu machen.

Solange warte ich.

Solange sterbe ich.

Der Beitrag wurde von wolke bearbeitet: 31.Oct.2007 - 16:05
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LadyGodiva
Beitrag 23.Jan.2008 - 01:33
Beitrag #52


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"Es ist viel Zeit vergangen..."

Gerade noch leicht aus der Feder geflossen, trocknet sogleich schwarze Tinte auf mattweißem Papier. Erschreckend rasch wird so absorbiert, worum ich sieben Jahre gerungen habe.
Meine lakonische Lösung für's mEinmaleinszweidrei.



Schweigen...

...hab' ich mich am End' gar verrechnet?

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 23.Jan.2008 - 11:36
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wolke
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:36
Beitrag #53


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Selbst hier nähren die Gemeinsamkeiten nur die Einsamkeit,
das Nebeneinander weicht dem Gegeneinander,
und der Streit trägt immer noch dieselben Früchte; auch der Winter hat die Angst nicht hinweggerafft.
Ich stehe wieder auf, oder gebe auf.
Es ist einerlei.
Solange sie mich nicht verdaut hat, spuckt sie mich nicht wieder aus.

Der Beitrag wurde von wolke bearbeitet: 24.Feb.2008 - 19:48
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wolke
Beitrag 24.Feb.2008 - 19:47
Beitrag #54


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Wenn auch der Abend meine Insel heimsucht,
seis nun lau oder kühl,
der bestirnte Himmel über mir sein Apricot gegen mein Türkisblau tauscht,
die scharfen Zähne der majestätisch glänzenden Bergsilhouetten die roten Feuer der Wolken löschen,
und die erste Amsel des Jahres vorsichtig ihr Lied anstimmt, von den Freuden des Sommers erzählend,
dann weiß ich es; ja dann ist es mir gewiss:
Alles wird gut...
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wolke
Beitrag 02.Apr.2008 - 17:05
Beitrag #55


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Es braucht meine größten Anstrengungen, um nicht zu blinzeln und während eines Augenaufschlages das Aufblitzen der blanken Realität zu verpassen.
Meine Netzhaut ist es nicht gewohnt, unverschleiert in das Antlitz nackter Wirklichkeit zu blicken.
Fast zu lange war sie nicht zu sehen, unsere Insel; Lange bestanden ihre Felsen nur aus dem Stoff der Träume, ihre Strände wurden von gedehnten Gedanken gesponnen und das glitzernde und plätschernde Leben sprießte nur in unseren Dialogen.
So oft ich auch im Traum das Lied der Paradisvögel wahrgenommen habe, ist es mir nun, da es durch den Lärm des Alltags meine geschundenen Ohren erreicht, fremd und unentdeckt.
Die Scheu, vor dem Material, aus dem die Wahrheit ist, kalt und beinahe unbelebt echt, muss erst überwunden werden;

Du reichst mir die Hand, ziehst mich an Land, sodass meine Füße sich langsam an den festen Boden gewöhnen können...Deine Hand ist wahrlich real, und nichts ist geblieben, von der befürchteten Kälte; im Gegenteil, deine nassen, kühlen Finger wärmen mich durch und durch.

Nichts hält mich nun mehr, in unserem Traum; wartest doch du in der Realität.

Ich blinzle- verzeih...ich brauche nichts zu sehen..ich folge deiner Hand.

für S.

Der Beitrag wurde von wolke bearbeitet: 02.Apr.2008 - 17:07
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wolke
Beitrag 12.Apr.2008 - 11:54
Beitrag #56


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Ich bin die Brandung

Epen aus Kies
Geschichten: gemalt, geformt und nie gelesen.

Du bist der Südwind

der den Rhythmus des stetigen Wellenschlages meiner Gefühle bestimmt;
heraufgepeitscht, angetrieben, mit ungeahneter Wucht an der Küste brechend;
Umspülst den Kies;
spülst die mühsam zusammengereihten Steinchen, die mit Reih' und Form versuchen, Umrisse klar darzustellen, immer wieder durcheinander.
Nur die im Licht glänzenden, zusammenfließenden Schaumreste und das glatte Funkeln auf ihren Oberflächen, das die Sonne spiegelt, lässt von meiner Geschichte und deren geheimer Intensität ahnen.
Niemand außer dir wird mich je lesen können...

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wolke
Beitrag 29.Apr.2008 - 19:22
Beitrag #57


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ein Atemzug, aus kühler Meeresluft, mit so vielen geteilt,
ein Augenblick, über die einsamen Weiten des Ozeans
ein Moment, im Antlitz des Ewigen;

beim nächsten
bist du vielleicht... dabei
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wolke
Beitrag 02.May.2008 - 20:33
Beitrag #58


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Ich bin der dunkle Ozean,
du bist der lichtgetränkte Himmel, der meine Oberfläche zum Funkeln bringt
und wir küssen uns
am Horizont
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wolke
Beitrag 13.May.2008 - 17:55
Beitrag #59


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Wenn mich Tage wie dieser mitnehmen, auf ihre Reise durch die Ewigkeit, und mich behutsam hier absetzen, im jetzt; ist mir die im Abendrot aufsteigende Melancholie mein liebster Schlaftrunk, und ich schlürfe ihren bitter-süßlichen Nektar genüsslich; fange jeden Tropfen auf, der schwerfällig im Schimmer von den deutlicher werdenden Sillhouetten am Abendhimmel abtropft...

Leben, steh still hier...
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shark
Beitrag 04.Jan.2009 - 14:02
Beitrag #60


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Häute haben sie vor die Fenster gespannt in alter Zeit - damit der schneebeflockte Wind nicht in ihre Heimstätten dringen konnte, die Kälte wenigstens ein wenig länger dort blieb, wo sie hingehörte: draussen.
Russgeschwärzt von offenen Feuern gaben die Wände schon jetzt einen Ausblick auf die Arbeit, die der Frühling bringen würde - waschen und waschen und weissen und kalken und sich an der frischen Helligkeit freuen. Bis zum nächsten Winter.
Talglichter erleuchteten sparsam kleine Winkel, die vertraut und seltsam verändert zugleich flackerten, während Nadeln Oesen finden und Fäden Tuch werden sollten.
Kalte Ohren hörten wärmende Geschichten von noch kälteren Wintern in noch älteren Zeiten.
Früh begannen die langsamen Stunden der Dunkelheit, während derer frostknarrendes Holz zu glühenden Scheiten verbrannte.

Der Winter bewies den Menschen ihre Fähigkeit, überleben zu können.

Mein Winter bleibt vor verschlossenen Fenstern - die Schneeflocken auf meiner Mütze werden unter der Garderobe schnell zu glitzernden Wassertropfen.
Und während meine Wände weiss bleiben, wird der Schnee auf den Strassen grau und schmutzig unter den Reifen der Autos.
Elektrisches Licht im Kühlschrank, an der Decke, in allen Ecken; Der Monitor des Computers beleuchtet die Tastatur - leicht finden meine Finger die Tasten, rasch werden Worte zu Sätzen, zu Geschichten, die keine Stimme erzählt und die kein Ohr hört.
Und im Keller verbrennt unsichtbares Gas lautlos und schickt heisses Wasser in metallene Heizkörper.

Un-natürlich überlebe ich.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 04.Jan.2009 - 15:52
Bearbeitungsgrund: - eingefügt
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sonnenstrahl
Beitrag 04.Jan.2009 - 14:49
Beitrag #61


verboden vrucht
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@ shark: Schön geschrieben. Das kommt mir auch immer wieder in den Sinn ... Wobei ich mich frage, ob das, was Menschen geschaffen haben, "unnatürlich" sein kann? Wo wir doch ein Teil der Natur sind. Dass die Nestbaufähigkeit vieler Vögel und anderer Tiere "natürlich" ist, zweifelt ja auch niemand an. Jedenfalls: Ich bin froh, dass vor meinen Fenstern keine Häute hängen, und dass ich über fernwärmegespeiste Heizkörper, einen Herd mit Gasanschluss, fließend Warm- und Kaltwasser, elektrisches Licht etc. verfüge. Aber Geschichten bekomme ich viel zu selten erzählt, und erzähle ich, seit meine Patentochter in der Pubertät ist, auch nicht mehr so oft - leider.
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shark
Beitrag 04.Jan.2009 - 15:45
Beitrag #62


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Natürlich ist es natürlich, dass wir Menschen uns Häuser bauen. (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) Und dass es inzwischen Glasfenster gibt, ist auch mir mehr als recht.

Ich wollte eigentlich zum Ausdruck bringen, wie fern mir (und wohl vielen) das geworden ist, was Winter eigentlich ausmacht. Dass ich weder mit Kälte, wie sie natürlich ist, noch mit früher Dunkelheit, wie sie natürlich ist, etwas zu tun haben muss. Dass immer ein und dieselbe "Jahreszeit" in meinem Haus herrscht. Dass ich ganzjährig denselben Aufgaben nachgehe. Und ich finde es schon unnatürlich, so zu leben, als wäre das einzig Andere am Winter die höhere Gasrechnung und die Winterreifen.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 04.Jan.2009 - 15:53
Bearbeitungsgrund: Einschub
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sonnenstrahl
Beitrag 04.Jan.2009 - 18:56
Beitrag #63


verboden vrucht
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@shark: Ich verstehe total gut, was du meinst.
Wenn der Bezug zur momentanen Jahreszeit mir abhanden kommt - für ein paar Stunden, weil ich z.B. zu lange am PC gesessen oder durchgehend drinnen gearbeitet habe - stellen sich bei mir zwar deutliches Unwohlsein und der Drang, raus- und spazierenzugehen ein, egal ob es wie mit Kübeln schüttet, oder nasskalt stürmt, oder klirrekalt ist, oder ob die Luft vor Hitze flimmert.
Dennoch bekenne ich: Ich bin eine absolute Memme, der immer gleich fast die Finger abzusterben scheinen, wenn sie schon bei moderaten winterlichen Temperaturen nicht ihre sauteuren Polarexpeditionshandschuhe trägt. Völlig verweichlicht. "Du weisst ja schon gar nicht mehr, was Kälte ist, so wie du dich einpackst", hat neulich eine Freundin augenzwinkernd zu mir gesagt. Kein Stück mehr mittelalter- oder gar höhlentauglich. Eine mimosenhafte Neuzeit-Züchtung eben, der auch Hochsommerhitze nur bedingt zuträglich ist. Und vom (nicht selbsterlegten) Tier mag ich auch längst nicht alles essen. Nicht auszudenken, was meine Urururur ... ahnen in ihren Fellschurzen davon halten würden. Wahrscheinlich würden sie mich einfach neben einem Haufen abgenagter Mammutknochen zurücklassen ... (IMG:http://www.kolobok.us/smiles/other/skull.gif)


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robin
Beitrag 04.Jan.2009 - 19:23
Beitrag #64


I lof tarof!
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@sonnenstrahl: (IMG:style_emoticons/default/ploep.gif)
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wolke
Beitrag 17.Jan.2009 - 14:32
Beitrag #65


blinder Passagier
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Gefühle in Seenot

stürzen über zu niedere Balken
werden gebissen von neidgetriebenen Fischen

schlittern über tobende Wellen
werden erfasst von wütenden Windböen

gezerrt von fordernden Händen
zurückgehalten von beharrenden Willen

verfolgt von autoritären Befehlen
und beschwert von überwachenden Blicken

werden sie
die nächste Etappe
überleben?

Oder war es
eine dumme Idee
mit ihnen
die Welt zu umsegeln?


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_Eva_
Beitrag 18.Jan.2009 - 11:56
Beitrag #66


Naschkatze
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@ shark und sonnenstrahl

seit kurzem lebe ich in einem haus ohne elektrizität, fließendem wasser (wenn man von dem - zugefrohrenen hahn im keller absieht) und heizung. auf einmal war der winter drinnen, ganz nah und in allem was im haus geschieht: aus dem bett kommen dauert noch länger als sonst, anziehen geht dafür um so schneller, gegessen wird unter der wolldecke und gelesen bei kerzenlicht. ich habe mich erstaunlich schnell daran gewöhnt - und bekomme seitdem immer ein sehr rotes gesicht, wenn ich plötzlich in warmen räumen bin (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) .
Natürlich ist die kälte unangenehm und ich sehne mich nach dem sommer, aber ich habe angefangen, diese möglichkeit, die jahreszeit zu spüren, sehr zu schätzen. ich fühle mich lebendiger, die kälte bewegt mich...
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sonnenstrahl
Beitrag 18.Jan.2009 - 12:28
Beitrag #67


verboden vrucht
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@ eva: Für eine Woche habe ich das im vergangenen November - in moderater Version, denn das Wasser in den Leitungen war (noch?) nicht gefroren, und elektrisches Licht gab es auch - endlich mal wieder - in einer Hütte an einem kleinen See in Mecklenburg - erleben dürfen: Waschen abends, solange das Feuer im Ofen den Raum noch wärmt, anziehen morgens ganz schnell, mit klammen Fingern die Teetasse umfassen, dampfenden Hirsebrei mit gekochten Äpfeln zum Frühstück (mach ich zuhause auch oft) ... und dann ganz schnell raus und viel bewegen. Ich mochte das sehr - weil es im Urlaub war. Hat mich an Wanderungen in den Bergen und Übernachten dort im Schlafsack unter freiem Himmel erinnert. Nachts unter´m Sternenhimmel pinkeln gehen. Oder im strömenden Regen in einer Kuhle auf dem Stromboli-Vulkan, der ständig gerumpelt und glühende Bröckchen und schweflige Wolken ausgehustet hat. Wundervolle, ganz intensive Erlebnisse, von denen ich mir noch viele wünsche. Und doch: Im Alltag, wenn ich arbeiten will und muss, bin ich froh um den Luxus meiner Fernwärmeheizung und meines fließend-warmen Wassers.
Eine Freundin von mir, Künstlerin, lebt im Bauwagen - und manchmal beneide ich sie ein wenig um ihr Mehr an Unabhängigkeit von den Bequemlichkeiten der modernen Zivilisation, und um ihr naturnahes, sehr eigenwilliges Leben.


Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 18.Jan.2009 - 12:30
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Joey
Beitrag 09.Feb.2009 - 17:33
Beitrag #68


Im Frühling.
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Und entgegen aller Zweifel und Hoffnungen erreiche ich eine Insel, die längst nicht so schön ist, wie ich es mir in meinen Träumen ausmalte. Aber... sie trägt mich.
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wolke
Beitrag 16.Feb.2009 - 19:00
Beitrag #69


blinder Passagier
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Je öfter die Stürme aufziehen, desto heftiger fallen sie aus. Meine Erde kann das Wasser kaum noch aufnehmen, so getränkt ist sie noch vom letzten mal. Was ich jetzt bräuchte, wäre ein heißer Sommer...
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Lilly76
Beitrag 17.Jan.2010 - 12:09
Beitrag #70


Satansbraten
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..ich stehe und warte...
..warte auf den Sommer
..warte auf die Wärme
..warte darauf, dass die Wärme die Kälte aus mir raustreibt
..warte..bibbernd vor Kälte...dass der Zug endlich kommt...der Zug, der mich nach Hause bringt....
...nach Hause zu dir...

..ich stehe und warte...es scheint ein endloser Winter zu sein....
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Sin
Beitrag 19.Jan.2010 - 21:44
Beitrag #71


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Eine Flocke schwebt wie schwerelos, streift meine Wange, sinnlich sanft.
Vereint sich mit einer Träne, in der sich meine Seele spiegelt.

Allein du kennst mich. Allein du kennst meinen Namen. In meiner Träne spiegelst du dich nicht. Du siehst mich und schaust in mich herein. Woher weißt du all das , was ich vorher nie über mich wußte?

Du bist so ehrlich, so frech. Du denkst wie ein Narr. Ich spür was du denkst, ehe du es sagst.
Mich amüsiert dein Wort, du sprichst wie der Wind, mich verweht jeder Ton.
Gib mir einen Namen, er spiegelt dich.
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Sin
Beitrag 20.Mar.2010 - 22:11
Beitrag #72


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Zu Ende gedacht

Die Zeilen eilen. Und ich kreise
ich frage wo sie geblieben sind.
Bist du ein alter Freund
Oder neuer Feind?
Hältst du mir den Rücken frei?

Es ist zu spät tun sie mir kund.,
meine Seele summt vergessne Lieder,
vertreiben wird’s die Geisterstund.
Bin ich dir noch Treue wert,
so wie viele Jahre schon,
kann ich dir meine Gedanken schenken?

Ich habe dir mein Herz verwehrt,
hast du dich geirrt dabei?
Soll ich dich zu Ende denken?
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once8
Beitrag 21.Mar.2010 - 00:54
Beitrag #73


Satansbraten
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Sin, ...dein Gedicht...schön! danke :-)
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shark
Beitrag 21.Mar.2010 - 13:48
Beitrag #74


Strösenschusselhai
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Verhangen strahlt der Himmel in blendend hellem Grau
und frisch gewaschen steh'n die Schilder
am Rand der Sonntagsgasse.
Vor'm Fenster gurrt's aus vielen Kehlen und Schnäbeln taubenblau.
Mein Kopf spielt mit den alten Bildern,
die Hand mit einer Tasse.

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dandelion
Beitrag 09.Jun.2010 - 23:48
Beitrag #75


don't care
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Höhe macht mich schwindelig. Heute nicht. Hier nicht. Der Regen trommelt auf leuchtende Blätter, ich sitze am Fenster wie in einem großen, lebendigen Baum. Unter mir glitzert das Pflaster in sanftem Laternenschein wie aus alter Zeit. Jetzt, zwischen den Welten, rückt mir das Vergangene zuleibe.
Die alten Häuser tragen ihre Patina wie Schorf aus einem Kampf, undramatisch, schmuddelig, ohne Angst und Bitterkeiten.
Es ist nicht wie sonst, niemand singt, streitet, feiert. Der Regen hat sie alle aus den Straßen gespült.
Selbst die Fliegen, die mich den ganzen Abend geneckt haben, haben sich verkrochen.
Bald werden sie wieder summen, die Vögel werden ihre ewigen Melodien singen. Und ich werde mich fragen, wohin der Tag ging.
Dabei war der Tag hier, und ich nicht.

Bald wird es wieder anders sein.
Die Nachbarin von damals. Sie ist die "zugezogene" in der Siedlung - weil sie vor über sechzig Jahren aus dem fußläufig zu erreichenden Nachbardorf hergezogen ist. Sie ging nie wieder. Wurde meine "Oma". Die echte war zu weit weg.
Heute fahre ich ein Vielfaches dessen, was sie im Jahr zurücklegt, in einer Woche, selbstverständlich. Die Bahn fühlt sich an wie der heimische Balkon - nur daß die Balkontür manchmal klemmt und beim Schließen komisch pfeift. An manchen Tagen wache ich in einer anderen Stadt auf und schlafe in einer wieder anderen ein. Nichts, was hält. Andere heimatlose Gestalten schleichen durch die Gänge, durchsuchen die Winkel nach Leben und Pfandflaschen. Die Schrebergartensiedlung der Zugvögel.

Und im Verlorensein liegt die Freiheit und schnarcht zufrieden vor sich hin.
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wolke
Beitrag 07.May.2011 - 11:30
Beitrag #76


blinder Passagier
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Was ich einst wollte
liegt nun tief unter der Erde, verschüttet,
erloschen;

mit Schaufel in der Hand und Entschlossenheit
zu graben, bis meine Kräfte erlöschen, in der Dunkelheit angekommen
mit Dreck und Erde bedeckt, ausgezehrt, fundlos

kommt mir der Gedanke, alles aus der Hand zu legen,
ein letztes Händchen voll Erde darüber zu streuen
wer weiß, irgendwann, vielleicht, wachsen noch schönere Blumen an diesem Ort...

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Sin
Beitrag 10.Jun.2011 - 22:58
Beitrag #77


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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nenn mir die orte,
zu der die sterne fliehen
am tag.

sag mir die worte
die dir auf deinem herzen
so schwer liegen

ich gebe mich
du gibst dich
nicht mehr her.

ich dachte an uns
in grossbuchstaben
jetzt wird wieder kleingeschrieben

ich vertraue auf meine erinnerung
auf das leuchten
meiner sterne

in mir liegen tausend scherben
vor mir dein bild
und wir sterben
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malene
Beitrag 30.Jul.2011 - 09:15
Beitrag #78


Gut durch
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Warum ist der Hundehimmel
so weit weg
Das Haus verstummt
Der Garten eine grüne Wüste
Gras wächst Deine Spuren zu
Deine Botschaft
über Zeit und Raum entsandt
bleibt
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Lumiaura
Beitrag 30.Jul.2011 - 09:26
Beitrag #79


Vorspeisenexpertin
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ZITAT(malene @ 30.Jul.2011 - 10:15) *
Warum ist der Hundehimmel
so weit weg
Das Haus verstummt
Der Garten eine grüne Wüste
Gras wächst Deine Spuren zu
Deine Botschaft
über Zeit und Raum entsandt
bleibt


(IMG:style_emoticons/default/engel.gif)

Traurig - Schön!
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wolke
Beitrag 16.Aug.2011 - 13:23
Beitrag #80


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Wenn sich über Mojitominze und Rosmarin
diese wundervoll gerundete Silhouette erhebt
wo die Sonnenblumen
schon pralle Knospen tragen
das saftige Fleisch der Zucchini
weite Strecken überwuchert
die exotische Melanzani
unter üppigem Blatt frohlockt
und das jungfräuliche Grün der Tomaten einem tiefen Rotton weicht
der beinahe ungebührliche Süße verspricht
ist es
der Garten der Lüste
der mich verführt
bist es
du
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wolke
Beitrag 18.Aug.2011 - 13:40
Beitrag #81


blinder Passagier
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[...]

Der Beitrag wurde von wolke bearbeitet: 19.Sep.2011 - 20:06
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wolke
Beitrag 26.Aug.2011 - 15:39
Beitrag #82


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Im Schutze des Olivenhains
erwarten wir sehnsüchtig
das Sinken der unbarmherzig heißen Kugel
die auf diamantenbesetztem Teppich
die Treppe des Abendrots
hinabsteigt
um die Bühne
den Nebendarstellern zu überlassen
Wind, Stern und Kerzenlicht
die unsere heißen Leiber
mit kühler Nachtluft umsorgen
und gedämpfte Geister
frisch erwachen lassen
zum Tanze einer Sommernacht
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Sin
Beitrag 11.Sep.2011 - 21:08
Beitrag #83


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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in meinem fall in deinem fall
könnten wir verlieren

in meinem fall in deinem fall
in unserer kleinen welt
gibt es keinen morgen

die nacht ist zu klar
der knochenfinger streicht über meine wange
nichts außer dem stumpfen gefühl
ich trage mich still zu grabe

in meinem fall in deinem fall
warten wir auf zeiten
die es nicht gibt

in meinem fall in deinem fall
wächst das wort zum roman

kann springen, kann fliehen,
kann tun was ich will.
statt mich zu bewegen
bekommst du mich still
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wolke
Beitrag 16.Sep.2011 - 11:42
Beitrag #84


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Unter streichelnden Händen
dein erstes graues Haar

draußen im Garten
werden die Blätter gelb

auch der Winter
kann schön sein
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Sin
Beitrag 28.Sep.2011 - 21:59
Beitrag #85


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ach wär ich doch dein teddybär,
wär ich nur sägespan und fellbezug
denn dieser körper, den du in den händen hältst,
wäre nur ein toter teil meiner selbst der schläft

und wer den teddy hält,
der weckt ihn ins leben.

wecke mich und ich werde deine wirklichkeit


was in der umarmung übrig blieb,
von diesem erleuchteten leben,
will ich leben jene stunden
die schatten sind und tote worte

ich will licht, mond der da gülden scheint,
alles berührbare
ich will wärme an deiner brust,
und sterne, die es nicht gibt

mein ganzes leben wär in deinen händen
alle aufbewahrten träume
vor den türen des lebens
höre das klopfen
ich bin nicht tot
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Sin
Beitrag 28.Sep.2011 - 22:12
Beitrag #86


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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zerschmetterlinge im bauch
- mein nachtschmetterling
und trunken irrt der mond
mein unbesiegtes herz
rätselt dir nach jede nacht
über deiner spur
die da dunkel über sein und zeit
besinnungslos wie in deinem schmerz
du pfählst mich
quälst mich
du unbesiegst mein herz
mit dir ist nicht ohne dich noch weniger
wenn wir uns hassen müssen
dann für immer unbesiegt

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 28.Sep.2011 - 22:13
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Sin
Beitrag 14.Mar.2012 - 19:08
Beitrag #87


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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wort in haut geschrieben
für immer auf meinem kleid

es sind diese trauerlieder
die die sterne der nächte füllen

die Seelen meiner Kinder stehen in Flammen
niemand erinnert sich an eure zeit

du gibst zart ein blümlein hin
in ewig güldnem band

nur wahrlich, deine nacht, nur nacht.
nur meine nacht.

nur nacht.

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