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> Lesben und bi?, ...und stimmen die Gerüchte?
Vera-bee
Beitrag 16.Apr.2006 - 12:32
Beitrag #1


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Sind wir bi´s eigentlich wirklich so unbeliebt bei Lesben? :was:
Ich höre Gerüchte wie, Angst vor bi´s, man sollte sich lieber fern halten etc. Stimmt das?

Ich bin gerade mal wieder so richtig in ´ne Lesbe verknallt und mache mir die ganze Zeit Gedanken über sowas... :unsure:




Der Beitrag wurde von Vera-bee bearbeitet: 16.Apr.2006 - 13:52
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Vera-bee
Beitrag 16.Apr.2006 - 14:52
Beitrag #2


Vorspeisenexpertin
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Ist meine Frage wirklich so blöd? :roetel:
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filia_noctis
Beitrag 16.Apr.2006 - 14:56
Beitrag #3


Gut durch
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Ich glaub fast, dass viele Leute jene eh nicht wirklich ernstnehmen, die bi sind. Weil entweder heißt es "Die kann sich net entscheiden" oder "Naja, sie steht ja nicht nur auf Frauen" :rolleyes: Und hinzu kommt, dass es in der Gothic Szene z.B. ja so eine Art Trend ist zu sagen "Hey, ich bin bi"...

Letztendlich stellen Bisexuelle für beschränkte, intolerante Menschen trotzdem eine "Gefahr" dar, weil man könnte sich ja an sie ranmachen.. *nerv* Kennt man ja alles.

Aber ob bi-Wesen genauso "unbeliebt" wie Lesben sind.. keene Ahnung, du..
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Vera-bee
Beitrag 16.Apr.2006 - 15:07
Beitrag #4


Vorspeisenexpertin
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@filia:
ich meinte jetzt, ob bi´s bei Lesben wirklich so unbeliebt sind (IMG:style_emoticons/default/wink2.gif)
Tja, verstehe mal einer die Gothik-Szene, diese Leute finde ich in vielen dingen etwas ambivalent...


Ich glaube allerdings, daß viele Lesben das gleiche Problem haben wie Hetero-Männer (sorry!) nämlich: daß sie das andere Geschlecht als Bedrohung ansehen...
was mMn völlig unbegründet ist, weil die Liebe jeweils auf einer ganz anderen Ebene abläuft...
ok, das ist wohl das Unverstandene an uns (IMG:style_emoticons/default/was.gif)
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dandelion
Beitrag 16.Apr.2006 - 15:19
Beitrag #5


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nein, es ist einfach nur Ostern ;)

Es gibt viele Frauen, die sich Lesben für Affären oder "zum Ausprobieren" angeln, aber an Beziehungen mit Frauen nicht interessiert sind.
Das führt manchmal dazu, daß Lesben ein Problem mit Bi-Frauen im Allgemeinen haben - eine Art Schutzreaktion.
Gibt ja auch umgekehrt genügend Männer, die ein Problem damit haben, wenn ihre bisexuelle Freundin mehr als nur Affären-Interesse an Frauen zeigt.

Vielleicht ist beides eine Form schwachen Selbstwertgefühls... Unsicherheit ob der Konkurrenzen (weder kann eine Frau die Sehnsucht nach einem Mann erfüllen noch umgekehrt) - oder einfach Unverständnis für die "andere Liebe".

Mir fehlt zusehends die Fähigkeit, die Liebe zu einem Mann nachzuvollziehen. Trotzdem nehme ich Bi-Frauen als solche ernst, sofern für sie der lesbische Lebensstil allerdings einen niedrigeren Stellenwert hat als der heterosexuelle, bin ich in keiner Weise interessiert.
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filia_noctis
Beitrag 16.Apr.2006 - 15:31
Beitrag #6


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QUOTE (Vera-bee @ 16.Apr.2006 - 15:07)
@filia:
ich meinte jetzt, ob bi´s bei Lesben wirklich so unbeliebt sind :wink:
Tja, verstehe mal einer die Gothik-Szene, diese Leute finde ich in vielen dingen etwas ambivalent...

Sry.. hab das kleine Wörtchen "bei" irgendwie nicht gelesen... :rolleyes:
Und pass mit den Verallgemeinerungen auf (führen nur zu Missverständnissen), weil zum einen gehör ich selbst zu "diesen Leuten" und zum anderen sind nicht alle so ;o) Aber das nur am Rande.

Ansonsten, dandelion, Amen. Ich schließ mich dem an ;)
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marietta
Beitrag 16.Apr.2006 - 15:36
Beitrag #7


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Ich werde mich in meinem ganzen Leben sicher nicht mehr auf eine Bi-Frau/ Hete einlassen, weil ich schon als Experimentierfeld missbraucht wurde. Als es dann mit dem Lesbisch-Sein akut wurde - ihr Freundeskreis fand ihre Aussage "ich bin bi" nur so lange lustig, wie es rein theoretisch gemeint war - hat sie mich wieder verlassen und ist zurück zu ihrem Typen. Sie könne das halt nicht in der Öffentlichkeit leben.

Entweder ganz lesbisch oder gar nicht. Mit Bi-Frauen will ICH PERSÖNLICH nix zu tun haben.

Ansonsten können alle anderen miteinander tun und lassen, was sie wollen. Ist mir wurscht.

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 16.Apr.2006 - 15:36
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Sägefisch
Beitrag 16.Apr.2006 - 15:57
Beitrag #8


Schlaudegen.
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Ich glaube, ich hätte da auch ein bisschen Angst vor mehr als Freundschaft - einfach weil die in sozialer Hinsicht einfacher lebbare, akzeptiertere Beziehung mit einem Mann ja weiterhin eine Möglichkeit für bisexuelle Frauen ist. Und aus genau den genannten Gründen vermutlich dieser einfachere Weg nicht selten vorgezogen wird, wenn es ans Eingemachte geht, sprich an längere Beziehungen.

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ToBeAnnounced
Beitrag 16.Apr.2006 - 16:14
Beitrag #9


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Also ich sehe mich selbst auch grundsätzlich als bi, aber ich verstehe die Angst vieler Frauen hier nicht. Natürlich gibt es immer Frauen, die sich in der "Bi Rolle" gefallen, sich damit interessanter machen wollen oder auch nur herumprobieren. -_-
Aber ich persönlich denke, dass man das nicht generalisieren kann. Wenn ich in jemanden verliebt bin bzw mit jemandem zusammen, dann interessiert mich niemand anderes - und zwar weder andere Frauen, noch andere Männer. Ich glaub nicht, dass die Gefahr eines Seitensprunges größer ist, wenn die Bi Frauen es mit dem Bi-Sein "ernst meinen" (klingt jetzt irgendwie blöd, ich hoffe ihr wisst was ich meine). Solange es passt, droht von keiner Seite "Gefahr", und wenn es nicht mehr passt, dann ist es einfach ein relativ allgemeines Beziehungsproblem, das eigentlich wenig mit der konkreten sexuellen Orientierung zu tun hat. Wie janis schon gesagt hat, hat das vor allem mit Vertrauen zu tun.

Bei mir ist es momentan so, dass ich zwar bei Männern denke "Der ist fesch" oder auch gern ein zweites Mal hinsehe, aber richtig interessieren tut mich keiner. Bei Frauen mach ich das alles auch, und vor allem - zu Frauen fühl ich mich dann wirklich hingezogen, mit Haut, Haaren, Herz und Hirn. Auch auf Beziehungsebene. Vl "werd" ich ja grad "richtig" lesbisch, aber ich fühle mich noch als bi.
Das ist jetzt irgendwie schon fast Off-Topic, sorry.

Was ich sagen will, ist: bei "wirklichen" Bi-Frauen ist die Gefahr vom Fremdgehen sicher nicht größer als bei jedem anderen Paar, seh ich zumindest aus meiner Sicht so.
Außerdem habe ich schon öfter von Frauen gehört, die sich ganz als Lesben sehen, dass sie Männer nicht grundsätzlich "ausschließen". Es gibt halt einfach keine, die dem Anspruch genügen.
Und immerhin gibt es sehr viele Frauen, die zuerst mal mit Männern zusammengelebt haben, verlobt oder verheiratet waren, und dann "auf die Frau" gekommen sind. "Zählt" das als bi? Oder ist das quasi "spätberufen"?


Ich finde es jedenfalls schade, wenn Bi-Frauen einen schlechten Ruf haben sollten (ausgenommen mal die schon erwähnten Kindereien). :( Wieso sollten sie nicht genauso treu sein?
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dandelion
Beitrag 16.Apr.2006 - 16:45
Beitrag #10


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ich glaub, das Problem an der Sache ist, daß die reinen Experimentfrauen sich ebenso wie tatsächlich Bisexuelle als "ich bin bi" vorstellen, statistisch aber in der Überzahl sind.
Find ich sehr schade, allerdings kann ich dadurch sowohl die Angst von Lesben vor dem Vereimertwerden als auch den Frust der "vollkommen" Bisexuellen verstehen.

Zur Frage "wer darf sich bi fühlen, wer lesbisch"... Würd ich doch spontan mal vermuten, jede die will ;)
Ich glaube nicht, daß man das Beispiel "verheiratet, dann in Frau verliebt" wirklich pauschalisieren kann. Kommt halt drauf an, ob und wie die Betreffende grundsätzlich noch an Männern bzw ab dann an Frauen Interesse hat ;)

Es gibt immer Charaktereigenschaften, die am Gegenüber verunsichern, negative Konnotation finden. Für so manche Lesbe, die schon als Versuchskaninchen mißbraucht wurden, ist es eben der Gedanke, daß die Partnerin auch am anderen Geschlecht Gefallen findet. Bei mir sind es andere Eigenschaften - aber ich finde, zumindest das sollte man niemandem zum Vorwurf machen.
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-Agnetha-
Beitrag 16.Apr.2006 - 16:54
Beitrag #11


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Ich denke die Tatsache, dass bisexuellen Frauen bei manchen Lesben unbeliebt sind, liegt (auch) daran, dass es Frauen gibt, die unter "bi" verstehen, dass sie einen Mann UND eine Frau brauchen. Also zum Beispiel einen festen Partner haben, aber trotzdem auch noch nebenbei etwas mit einer Frau am Laufen haben. Klarerweise schreckt sowas Lesben, die an einer ernsten Beziehung interessiert sind ab!

Ich finde aber man darf nicht alle in einen Topf werfen. Es gibt auch Frauen, die Frauen genauso lieben können wie Männer, die sich mit beiden Geschlechtern eine Beziehung vorstellen können bzw vielleicht auch schon geführt haben.
In dem Fall sehe ich es ähnlich wie ToBeAnnounced. Wenn meine Partnerin treu ist, wird sie mich nicht betrügen... auch nicht mit einem Mann.

Einerseits kann ich verstehen, dass Lesben mit Frauen die noch keine Erfahrungen gemacht haben vorsichtig sind. Schließlich will frau nicht das Versuchskaninchen sein und verletzt werden.

QUOTE

Ich werde mich in meinem ganzen Leben sicher nicht mehr auf eine Bi-Frau/ Hete einlassen, weil ich schon als Experimentierfeld missbraucht wurde. Als es dann mit dem Lesbisch-Sein akut wurde - ihr Freundeskreis fand ihre Aussage "ich bin bi" nur so lange lustig, wie es rein theoretisch gemeint war - hat sie mich wieder verlassen und ist zurück zu ihrem Typen. Sie könne das halt nicht in der Öffentlichkeit leben.

Entweder ganz lesbisch oder gar nicht. Mit Bi-Frauen will ICH PERSÖNLICH nix zu tun haben.

Ansonsten können alle anderen miteinander tun und lassen, was sie wollen. Ist mir wurscht.


Das finde ich ein bißchen hart. Ist natürlich deine Entscheidung, aber was wäre wenn du dich in eine Frau verliebst die zB schon eine lange Beziehung mit einer Frau geführt hat, sich sicher ist, dass sie Frauen liebt, aber auch schon einmal einen Mann geliebt hat?
Oder wäre das für dich dann nicht bisexuell? :was:

Der Beitrag wurde von -Agnetha- bearbeitet: 16.Apr.2006 - 17:01
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marietta
Beitrag 16.Apr.2006 - 16:58
Beitrag #12


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QUOTE (-Agnetha- @ 16.Apr.2006 - 17:54)
Das finde ich ein bißchen hart. Ist natürlich deine Entscheidung, aber was wäre wenn du dich in eine Frau verliebst die zB schon eine lange Beziehung mit einer Frau geführt hat, sich sicher ist, dass sie Frauen liebt, aber auch schon einmal einen Mann geliebt hat?
Oder wäre das für dich dann nicht bisexuell? :was:

Es geht darum, ob eine Frau SICH SELBST als Bi bezeichnet - nicht, ob und unter welchen Umständen ICH das tue.

Eine, die mir sagt: "Ich liebe Männer genau so wie Frauen, auf das Geschlecht kommt es doch gar nicht an." hat bei mir keine Chance. Von vorneherein nicht. Denn ich bin nun mal ANDERER Meinung.

Natürlich kann sie tun und lassen, was sie will. Das ist mir total egal.
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ToBeAnnounced
Beitrag 16.Apr.2006 - 17:06
Beitrag #13


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@dandelion: Ich finde es auch schade, dass die (wie du so schön gesagt hast) "Experimentierfrauen" in der Überzahl sind. Und ich kann auch vollkommen verstehen, dass man dann negative Gedanken mit Bi-Frauen verbindet - Versuchskaninchen zu sein ist, wenn man es selber nicht wollte, eine harte Enttäuschung. Ich will das auch nicht verteidigen, eben genau nicht.

Ich stimme dir überhaupt ziemlich uneingeschränkt zu - momentan würde ich mich wohl eher auch mit "ich bin lesbisch" vorstellen als mit Bi, weil es mir einfach ernst ist damit & ich nicht mit den "schwarzen Schafen" in einen Topf geworfen werden will.

Aber ich habe allgemein etwas gegen Pauschalierungen und wirklich konsequent durchgezogene Vorurteile. Natürlich habe ich auch Vorurteile, aber ich finde, jeder Mensch hat es verdient, dass man an ihm diese Vorurteile nicht einfach im Ausschlussverfahren anwendet, sondern sie jedesmal wieder auf die Probe stellt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht sagen will: "Ich kann mir nix mit einem Mann vorstellen, die sind alle unsensibel und machohaft" oder was auch immer. Ich will nicht alle ungerechtfertigterweise in die selbe Schublade stecken. Nur halt alle, die ich schon kenne. :P

Aber wie weit geht dieses Mißtrauen gegen Bi-Frauen? Angenommen, man lernt jemanden kennen, versteht sich toll, die Funken fliegen... Wenn sie sich dann als Bi bekennt, dreht ihr euch dann wirklich um & lasst die Finger davon? Das würde ich zB nicht verstehen und eigentlich auch nicht akzeptieren. Dass man gegebenenfalls vorsichtiger ist, verstehe ich. Dass man länger braucht und seine Ängste und das Mißtrauen anspricht, auch. Aber nicht, dass man grundsätzlich "nur" deshalb vollkommen abblockt.

Aber ich muss zugeben, dass ich auch noch sehr blauäugig bin in der Beziehung und mir größere seelische Verletzungen gsd noch erspart blieben. Vielleicht werd ich in ein paar Jahren nach anderen Erfahrungen auch eine andere Meinung vertreten...
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ToBeAnnounced
Beitrag 16.Apr.2006 - 17:17
Beitrag #14


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@marietta: ok, dann kannst du meine Position nicht nachvollziehen und ich deine nicht, das soll es aber geben. ;)
Aber würdest du zB auch nicht mit Bi-Frauen befreundet sein wollen, jetzt abseits von Beziehungen? Also das, was Vera-bee mit "fern halten" gemeint hat? Ist dir alles egal, was sie machen, oder nur Beziehungsdinge?
Ich will dir auf gar keinen Fall irgendwie blöd kommen, mich interessiert das einfach wirklich.

@Agnetha: ja, stimmt, das ist dann die dritte "Art" von Bi-Frauen, die verständlicherweise bei vielen Mißtrauen auslöst. Ziemlich kompliziert, das ganze...
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marietta
Beitrag 16.Apr.2006 - 17:19
Beitrag #15


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@ToBeAnnounced: ich habe klar gestellt, dass ich mich beziehungsmäßig nie mehr auf eine Frau einlassen würde, die sich selbst als Bi bezeichnet. Wieso ist es Dir so wichtig, mir nun DOCH noch irgendein Positiv-Statement entlocken zu wollen - sei es auch nur die Frage, ob ich mich freundschaftlich auf eine Bi-Frau einlassen würde? Darum geht es doch gar nicht.
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ToBeAnnounced
Beitrag 16.Apr.2006 - 17:21
Beitrag #16


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@marietta: es ist mir nicht so wichtig, du brauchst es auch nicht zu tun...
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dandelion
Beitrag 16.Apr.2006 - 17:27
Beitrag #17


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@marietta: ich habe das Eingangsposting als allgemeine Anfrage zu eventueller Feindseligkeit gegenüber Bi-Frauen gelesen - das schließt Ablehnen einer Freundschaft durchaus mit ein.
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marietta
Beitrag 16.Apr.2006 - 17:30
Beitrag #18


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QUOTE (dandelion @ 16.Apr.2006 - 18:27)
@marietta: ich habe das Eingangsposting als allgemeine Anfrage zu eventueller Feindseligkeit gegenüber Bi-Frauen gelesen - das schließt Ablehnen einer Freundschaft durchaus mit ein.

Ach so. Das hatte ich NICHT so gelesen. Aber was Freundschaft anbelangt, so möchte ich kein allgemeingültiges Statement abgeben, weil ich - seit ich als Experimentierfeld benutzt wurde - keine Bi-Frau mehr näher kennen gelernt habe.

EDIT Polemik entfernt

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 16.Apr.2006 - 17:30
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blue_moon
Beitrag 16.Apr.2006 - 17:33
Beitrag #19


strösen macht blau!
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ich weiss nicht. ich kann nicht gerade behaupten, dass mich solche etiketten wirklich interessieren. erstens ist mir bei meinen beziehungen weitestgehend egal, wer da vorher war (einzige ausnahme, wenn das ganze nicht verarbeitet ist), und zweitens ist mir auch egal, wer da im nachhinein kommen könnte. und damit wird das label relativ.

das 'ausprobieren' kann mich immer wieder treffen. frauen, die gar nicht an einer beziehung interessiert sind, die einfach ein bisschen spass wollen, die eigentlich gar nicht bereit sind zu mehr - und das alles noch verbunden mit dem erzählen des gegenteils - gibt es überall. da kann mich auch das 'etikett' lesbe nicht schützen.
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marietta
Beitrag 16.Apr.2006 - 17:36
Beitrag #20


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QUOTE (blue_moon @ 16.Apr.2006 - 18:33)
das 'ausprobieren' kann mich immer wieder treffen. frauen, die gar nicht an einer beziehung interessiert sind, die einfach ein bisschen spass wollen, die eigentlich gar nicht bereit sind zu mehr - und das alles noch verbunden mit dem erzählen des gegenteils - gibt es überall. da kann mich auch das 'etikett' lesbe nicht schützen.

Da haben wir eben unterschiedliche Empfindlichkeitsgrade, Blui. Verlassen zu werden wegen einer anderen Frau ist hart, aber wenigstens hatte ich eine reelle Chance.

Verlassen zu werden, weil Männel die gesellschaftliche Anerkennung bietet, mit mir aber die "Ächtung" droht, muss ich echt nicht mehr haben. Nie wieder.

Wäre vielleicht heutzutage anders - die Sache ist 1985 passiert. Das möchte ich gerne zugestehen. Aber es ändert nichts an meiner Einstellung.

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 16.Apr.2006 - 17:36
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blue_moon
Beitrag 16.Apr.2006 - 17:56
Beitrag #21


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ob mann oder frau... weh tut im falle des verlassen werdens beides. und ich bezweifle, dass die bi-frau, die mich potentiell verlässt, weniger schmerzen verursacht, wenn sie zu einer anderen frau wechselt als zu einem mann. meine erfahrungen sind vielfältiger, je häufiger ich auf der nase lande. und ich weiss, dass nicht alle möglichen frauen aufgrund eines merkmals - sei es auch noch so markant - über einen kamm zu scheren sind.

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 16.Apr.2006 - 17:58
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Vera-bee
Beitrag 16.Apr.2006 - 20:19
Beitrag #22


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Vielen Dank für die vielen Antworten!
Ich finde Eure Meinungen wirklich sehr interessant!
Marietta, Deine Situation kann ich wirklich gut nachvollziehen, man hört ja oft von Frauen, die wirklich nur "probieren" wollen, wie´s ist...

Leider macht das die Sache Frauen wie mir, (die zwar noch nie eine Beziehung/Affäre oder sonstiges zu ´ner Frau hatte, sich aber mit haut und Haaren verknallt hat) nicht einfacher... :(

Ansonstaen seid Ihr ja wirklich sehr aufgeschlossen, was mal wieder beweist, Vorurteile sind Vor-urteile... :wink: :zustimm:
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Simonetta
Beitrag 16.Apr.2006 - 20:24
Beitrag #23


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Ich persönlich sehe das auch so wie blue_moon und tba. Trotzdem verstehe ich dich auch, marietta. Weil man eben nicht weiß, ob's wirklich so ist, dass eine Frau sich wieder einem Mann zuwendet, weil die Beziehung eben nicht mehr funktioniert oder sie sich neu verliebt hat, sondern weil es auch sein kann, dass sie sich einfach ein Hintertürchen in einen gesellschaftlich akzeptierteren Lebensstil aufhält mit ihrem Bi-Sein... ich finde es auch einen Unterschied, ob eine Frau sich als bi erlebt, während sie Single ist oder wenn sie mit mir zusammen ist... hm- dann sollte sie eigentlich schon überzeugt davon sein, dass ich - und damit eine Frau - genau das ist, was sie will. Und das macht sie zur Lesbe, ganz eindeutig :D .
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janis
Beitrag 16.Apr.2006 - 20:33
Beitrag #24


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Diese Frage gab es auch schon einmal im Zusammenhang mit "späten Lesben".
Dabei scheint es mir dieselben Vorbehalte zu geben.

Die individuelle Erfahrung prägt natürlich, vor allem dann, wenn sie schmerzhaft war.
Eine Verallgemeinerung ist verständlich und soll dem Schutz vor weiteren Enttäuschungen dienen. Irrtümer sind hier häufig nicht auszuschließen.

Darum kommen mir bluemoon`s Erkenntnisse sehr entgegen.
Wenn auch ich persönlich mit einzelnen Lesben sehr unangenehme Erfarungen machen mußte, weiß ich, dass niemals alle sooo sind. Genausowenig wie alle Bi-Frauen und alle Spät-Lesben ans "andere Ufer" ;-) zurückkehren.

Sicherlich spielt das outing und seine möglichen Konsequenzen eine Rolle.
Trotzdem möchte ich glauben, dass die Liebe siegt!
Sodaß sämtliche Hürden überwunden werden können, wenn mir das wichtig genug ist. Genau dasselbe würde ich erwarten von Einer, die mich liebt.

Die Gefahr verlassen zu werden ist groß und nichts schützt davor! Zum Glück eigentlich! Denn alles andere hieße, sich dem Leben zu entziehen.

*..philosophier..*

janis (ohne joplin ;-) )


edit: philos 0 phier

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 16.Apr.2006 - 20:34
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Vera-bee
Beitrag 16.Apr.2006 - 20:43
Beitrag #25


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Das ist allerdings eine Sache, die ich nicht verstehe:
wie kann man nicht zu seinem Partner stehen, egal ob Mann oder Frau?
Das finde ich sehr traurig, daß es wirklich Frauen gibt, die mit einer Frau Schluß machen, und mit einem Mann zusammen sind, weil´s einfacher ist.
Dazu kann ich nur sagen: Mädels, freut Euch, da ist doch wirklich der Mann der Dumme!
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mandelbäumchen
Beitrag 16.Apr.2006 - 20:44
Beitrag #26


Naschkatze
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Ich habe 15 Jahre lang mit einer Bi-Frau zusammengelebt und bin mit ihr noch immer eng verbunden. Zu Beginn unserer Beziehung hat sie sich selbst noch als Lesbe definiert. Ihr Interesse an Männern ist mir eher aufgefallen als ihr selbst, und es hat sich im Laufe der Zeit immer mehr verstärkt. Mag sein, dass es sie noch von mir wegbringt, vielleicht aber auch nicht. Ich habe ihre Entwicklung so weit wie möglich unterstützt, genauso wie sie meine respektiert und unterstützt hat.
Hätte ich sie als Bi-Frau kennen gelernt, hätte es für mich keinen Unterschied gemacht.
Eine Frau zu lieben bedeutet für mich, ihr auch den Raum zu lassen, zu sein, was sie ist und sich in die Richtung zu entwickeln, in die sie sich entwickeln muss, so schmerzhaft, dass auch unter Umständen sein kann. Es bedeutet für mich auch, ihr Raum zu lassen für Erfahrungen mit anderen Menschen, egal welchen Geschlechts. Ich selbst nehme diesen Raum selbstverständlich auch in Anspruch. Insofern war für uns von Anfang an klar, dass unsere Beziehung nicht "exklusiv" bleiben würde, auch wenn sie es in den ersten sechs Jahren tatsächlich war. Ich war dann die erste, die "Erfahrungen" außerhalb unserer Beziehung gesammelt hat.

Ich selbst bin eine Sandkastenlesbe, d.h. ich habe mich noch nie für Männer interessiert. Durch meine Freundin habe ich mittlerweile Kontakt zur Bi-Szene (besser gesagt zu einem Teil der Berliner Bi-Szene). Ich fühle mich nicht zugehörig - der Lesbenszene mittlerweile übrigens auch nicht mehr, obwohl ich noch so sehr Lesbe bin wie vor 20 Jahren - aber ich habe großen Respekt vor einigen dieser Frauen und Männer. Vor allem gefällt mir, dass viele von ihnen ihr Denken und Fühlen und Leben von der monogamen Zweierbeziehung wegbewegt haben zu freieren und deshalb nicht weniger verbindlichen Beziehungsformen.

Viele Heteros und Lesben gehen diesen Weg auch.

Mag sein, dass es viele Lesben gibt, die Vorbehalte gegen Bi-Frauen haben, liebe Vera-bee. Aber selbst, wenn 99% aller Lesben diese Vorbehalte hätten (was ich nicht glaube): ob die eine, in die du dich verliebt hast sie auch hat, kannst du nur erfahren, wenn du mit ihr sprichst.

Mandelbäumchen
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Vera-bee
Beitrag 16.Apr.2006 - 20:51
Beitrag #27


Vorspeisenexpertin
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QUOTE (mandelbäumchen @ 16.Apr.2006 - 20:44)

Mag sein, dass es viele Lesben gibt, die Vorbehalte gegen Bi-Frauen haben, liebe Vera-bee. Aber selbst, wenn 99% aller Lesben diese Vorbehalte hätten (was ich nicht glaube): ob die eine, in die du dich verliebt hast sie auch hat, kannst du nur erfahren, wenn du mit ihr sprichst.

Klar, danke, Mandelbäumchen.
Ich bekomme durch Eure Meinungen aber immerhin ein bißchen mehr Mut!

Und ich finde Eure Meinungen und das Thema wirklich sehr spannend!
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janis
Beitrag 16.Apr.2006 - 21:21
Beitrag #28


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vera-bee, da sehe ich genauso!
traurig, aber wahr ist, dass die rückhaltlose liebe eine art ur-tier ist. zu einem menschen zu stehen ist fast schon ein relikt der vergangenheit. dieses zu erhalten bin ich jederzeit bereit.und ich sehe dies unisex.

in den zwischenräumen aber tummelt sich alles mögliche an wahrscheinlichkeiten. dass der mensch sich nicht mehr zu binden braucht, ist eine davon. dass gefühle ein schauplatz sind, auf dem es äußerst widersprüchlich zugeht, nicht die neueste erkenntnis.
darum wundert es auch nicht, dass ein solcher spagat vollzogen werden kann.

wenn z.b. eine frau eine frau verläßt, um zu einem mann zurückzukehren oder sich hinzuwenden, dann kann die liebe nicht so groß gewesen sein.


davon bin ich überzeugt, eigentlich.

es spielt keine rolle was wer wie ist.

ob wir uns lieben und begehren schon.

janis


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Nachtschattengew...
Beitrag 16.Apr.2006 - 21:47
Beitrag #29


Gemüseputzi
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Hallo..
Ich wollt nur mal einfügen das es gar nicht stimmt das es in der Gothic szene soviele gibt die bi sind..^^ die meißten sind hetero..Gothics sind einfach nur toleranter..oder sie sagen sie haben gar kein Geschlecht oder sind neutral oder asexuell...oder Transvestiten..
Und meißtens isses doch so das Bi-frauen meißtens eh mehr auf Frauen stehen..die erfahrung hab ich zumindest gemacht..
naja..
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LadyGodiva
Beitrag 16.Apr.2006 - 22:54
Beitrag #30


Strøse
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Zu Beginn meiner Beziehung habe ich mich, 20jährig und zum zweiten und vermutlich auch auf lange Zeit hin letzten Mal, aus heutiger Sicht in mehrfacher Hinsicht auf ein Wagnis eingelassen - eine erste Partnerschaft, ein erstes Zusammenwohnen mit einer Frau, die zum damaligen Zeitpunkt für sich selbst die erweiterte, ja erstmals wirklich verbindlich lebbare Form ihrer Liebe erkundete; ich habe ein Coming-Out begleitet und mich unter anderem im Verlauf des ersten Jahres intensiv mit der Tatsache auseinandersetzen müssen, dass sie sich eben nicht als "lesbisch" bezeichnen konnte oder wollte (was in der Zwischenzeit nicht mehr so radikal von ihr gewiesen wird, glaube ich).
Heute staune ich über meine Vorbehaltlosigkeit, mit der ich ihrer Entwicklung Raum gab - für mich gab es nie wirklichen Zweifel, der Umstand verbegrifflichte sich nur eines Tages.
Mein Lesbischsein scheint ein so essentieller, unveränderbarer Bestandteil meines Ichs zu sein - ich wüsste nicht, ob ich heute noch die Unvoreingenommenheit hätte, einem Menschen in seinem Erkenntnisprozess eine geduldige und loyale Partnerin sein zu können; ebenso wenig, wie ich ihren heterosexuellen Anteil in irgendeiner Form teilen könnte (außer, ihr Ehemann hieße J. Depp B) ) - es wäre ein zu großer Teil ihrer Erfahrenswelt, auf den ich zwangsläufig nicht durch eigene Erkenntnis zurück greifen könnte; sie in für mein leben sehr maßgeblichen Zusammenhängen nicht erfassen könnte.

Angst vor Verlust ist da das relativ kleinere Problem.
Eher die Angst vor der Unvereinbarkeit mit meinem Lebenskonzept (einer relativen Autonomie von der Männerwelt).
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Bilana
Beitrag 16.Apr.2006 - 23:05
Beitrag #31


Capparis spinosa
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QUOTE
Eher die Angst vor der Unvereinbarkeit mit meinem Lebenskonzept (einer relativen Autonomie von der Männerwelt).


Das käme natürlich darauf an wie weit diese Autonomie gehen soll.
Grundsätzlich sehe ich beide Konzepte jedoch nicht als unvereinbar. Im Gegenteil. Reife Intimität (egal ob in der Partnerschaft oder in einer Freundschaft) kann es in meinem Verständnis nur geben, wenn Unterschiede bewusst und akzeptiert werden.
Intimität, die sich auf Ähnlichkeiten (und dem Ausblenden von Differenzen) gründet sehe ich eher als Vorstufe zu einer rieferen und stabileren Intimität.

Ist jetzt vielleicht ein bisschen ot, oder auch nicht. Denn es geht ja darum ob Menschen unterschiedlicher Orientierung eine Partnerschaft eingehen können (vorausgesetzt Verlustängste werden beherrscht) oder nicht.
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LadyGodiva
Beitrag 16.Apr.2006 - 23:11
Beitrag #32


Strøse
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Es ginge für mich dabei zB auch schon um sehr vordergründig zu Verwirklichendes - in meinem Leben gibt es keine nahen Männerkörper (der vermutlich naheste wird der Erzeuger meines Kindes sein, auch nur mit Zähneknirschen akzeptiert ;) ), ich käme schwer damit klar, dass meine Partnerin sich die Möglichkeit, ihre Sehnsucht nach einem Männerkörper auszuleben, als eine von mehreren offen hält, denn das impliziert die körperliche Gegenwart von Männlichkeit, vielleicht auch eine gewisse Abhängigkeit davon.
Ich habe also auch weniger das Problem, dass sie Sehnsüchte hegt, die sich mir nicht erschließen, sondern eher welche mit der möglichen theoretischen oder praktischen Umsetzung der selben in meinem unmittelbaren Dunstkreis.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 16.Apr.2006 - 23:13
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Bilana
Beitrag 16.Apr.2006 - 23:26
Beitrag #33


Capparis spinosa
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QUOTE
Ich habe also auch weniger das Problem, dass sie Sehnsüchte hegt, die sich mir nicht erschließen, sondern eher welche mit der möglichen theoretischen oder praktischen Umsetzung der selben in meinem unmittelbaren Dunstkreis.


Solche Probleme mag es immer geben, sehe ich unabhängig von der Thematik bi/lesbisch. Das eine die Auslebung bestimmter Dinge in ihrem Dunstkreis nicht akzeptieren mag.
Da würde ich aber wohl beim Ausleben ansetzen, nicht bei der Neigung. Neigungen hat der Mensch viele, manche so scheint es bleiben lange verborgen.
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LadyGodiva
Beitrag 17.Apr.2006 - 09:41
Beitrag #34


Strøse
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jetzt geht's aber echt ot - ja, du hast Recht; ich könnte mit der Tatsache, dass sie davon ausgeht, beide Geschlechter gleich zu lieben (weniger mit der Äußerung, es sei egal, wichtig sei der Mensch - die Worte lese ich, den Inhalt kann ich dennoch nicht erfassen), noch einigermaßen klar kommen; sie wirklich lieben bedeutet aber auch, von ihr nichts zu fordern, was sie in ihrer Entwicklung einschränkt - hat sie also in einer Partnerschaft mit mir das Verlangen nach mehr Männlichkeit, würde es mich betrüben, ihr zu meinem eigenen Schutze Grenzen zu ziehen.
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Joule
Beitrag 17.Apr.2006 - 09:46
Beitrag #35


Salatfee
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Eine sehr gute Freundin von mir wollte schon lange mal wissen "wie´s mit ner Frau so ist", tja und ich hab mich natürlich in sie verliebt, wie konnte es bei meinem Glück auch anders sein? Naja, nach ner Weile ist es dann tatsächlich zu Küssen etc. gekommen und wir haben eigentlich schon ne Beziehung geführt, wenn ich so an unser Verhalten, die Blicke, die Gespräche, Telefonate, Sms und eMails denke... Aber alles geheim! Es wussten außer uns lediglich 2 Leute davon, mein bester Freund und ihr bester Freund.
Die meisten unserer Freunde und unsere Eltern haben natürlich geahnt, dass zwischen uns was läuft, aber das war auch nicht schwer, so wie wir uns verhalten haben und da wir jeden freien Tag miteinander verbracht haben.
Als sie dann von ihrer einen Freundin mehrmals drauf angesprochen wurde, was denn los sei und sie gemerkt hat, dass sie Angst hat mit ihrer Freundin (die eigentlich recht tolerant ist, so wie ich sie kennengelernt habe) darüber zu sprechen und Angst hat, was andere sagen und denken könnten, haben wir die Sache beendet, nachdem sie sehr viel darüber nachgedacht hat und wir darüber gesprochen haben.

Wie gesagt wollte sie am Anfang einfach nur wissen, wie´s mit ner Frau ist, aber daraus hat sich mehr entwickelt. Ich habe gespürt und sie hat es mir auch gesagt, dass sie sich in mich verliebt hat. Ich war mir anfangs bewusst, dass sich daraus wohl nie was ernsthaftes entwickeln würde und war von Tag zu Tag erstaunter und erfreuter über ihr Verhalten und ihre Aussagen. Obwohl ich von ihr anfangs quasi auch nur als "Versuchskaninchen" misbraucht hat, kann ich´s ihr nicht übelnehmen! Zu solchen "Experimenten" gehören 2 Personen und sie hat mir von Anfang klipp und klar gesagt, dass sie mal nen Mann möchte, sie hat mir unter Tränen gesagt, dass sie wenn sie mit mir zusammen ist tierisch glücklich ist und sobald sie rausgeht trotzdem nach Typen Ausschau hält. Sie hat den Schlussstrich damit begründet, dass ihre Gefühle nicht reichen, um in der Öffentlichkeit zu mir stehen zu können und sie wollte sich nicht verstecken.

Entschuldigt bitte, dass ich so abgewichen bin, aber irgendwie kann ich mich bei so Themen nie wirklich kurz fassen...

Ich habe durch die Sache gemerkt, dass die Liebe über Ängste einfach siegt. Wenn ich jemanden wirklich liebe, dann ist es egal, wie er sich bezeichnet, ob hetero, bi oder lesbisch, ich glaube nicht dass irgendeine widerstehen kann, wenn ihr Gegenüber sie spüren lässt, dass sie etwas für sie empfindet. Und wenn die Liebe nur groß genug ist, dann ist es meiner Meinung nach auch keine Frage mehr, ob die andere bi, hetero oder lesbisch ist, weil die Liebe siegt solange sie auf beiden Seiten vorhanden und stark genug ist. Es kann sein, dass ich da in meinen jungen Jahren noch etwas blauäugig bin, aber ich hatte bisher noch nie das Glück einer glücklichen Beziehung, weil das, was ich oben geschildert habe meine einzige "ansatzweise" Beziehung war und auch das erste mal, dass ich mich richtig verliebt habe.

Ich respektiere Frauen, die mit Bi-Frauen nichts am Hut haben wollen, aber ich bin eben der Meinung, dass man nicht kontrollieren kann, wo die Liebe hinfällt und ich finde wenn man sich in eine solche verliebt, dann sollte man es auf jeden Fall versuchen, auch wenn es schmerzhaft enden kann, es kann genau so gut gut enden und ihr könnte mit dieser Frau glücklich werden, wenn sie euch denn auch liebt!

edit: Nochmal zu dem Thema "das Geschlecht ist egal, wichtig ist der Mensch".
Das sehe ich eigentlich ähnlich! Ich fühle mich zwar nur zu Frauen hingezogen, aber ich kann nie wissen wo die Liebe hinfällt und wer kann mir versichern, dass ich mich nicht eines Tages in den Charakter eines Mannes verliebe? Ich bin mir momentan zwar ziemlich sicher, dass ich mit einem Mann nicht sonderlich glücklich werden würde, weil ich mit ihnen abgesehen von einer guten Freundschaft abolut nichts anfangen kann (und weil ich Frauen davon abgesehen einfach viel attraktiver und anziehender finde :roetel: ). Meint: Ich achte in der Öffentlichkeit eigentlich nur auf Frauen, wenn´s um Beziehungen geht, aber wenn ich mich eines Tages in einen Mann verlieben sollte, also in ihn als Mensch, dann werde ich mich dagegen sicherlich nicht verwehren!

Der Beitrag wurde von Joule bearbeitet: 17.Apr.2006 - 09:53
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sahi
Beitrag 17.Apr.2006 - 09:59
Beitrag #36


Satansbraten
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Auch ich bin bisexuell. Allerdings bedeutet dies für mich nicht, dass ich eine Beziehung mit einem Mann führen will und "so nebenbei" etwas mit einer Frau "brauche", wie es manche in Bezug auf Bisexualität vielleicht befürchten.
Es bedeutet für mich, dass ich mich sowohl in einen Mann als auch in eine Frau verlieben, und zwar wirklich ernsthaft verlieben kann (selbstverständlich nicht gleichzeitig!). Wobei ich mich noch stärker zu Frauen hingezogen fühle, aber das nur nebenbei. Entscheidend jedoch ist: Wenn ich in eine Person verliebt bin, dann interessiert mich niemand, aber auch wirklich niemand noch so nebenbei, gleichgültig, ob Männlein oder Weiblein! Dann gilt mein ganzes Gefühl allein dieser einen und einzigen Person!
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Squirrel
Beitrag 17.Apr.2006 - 10:56
Beitrag #37


Tante!
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QUOTE (Sanhin @ 17.Apr.2006 - 10:59)
Entscheidend jedoch ist: Wenn ich in eine Person verliebt bin, dann interessiert mich niemand, aber auch wirklich niemand noch so nebenbei, gleichgültig, ob Männlein oder Weiblein! Dann gilt mein ganzes Gefühl allein dieser einen und einzigen Person!

Das kann ich nur mehrfach unterschreiben, denn genauso geht es auch mir. Und ich denke - wie schon einige Male angesprochen - wenn ich mich mal in einer Beziehung in einen anderen Menschen verlieben sollte, dann würde ich mir viel eher Gedanken machen, was in meiner Beziehung wohl falsch läuft.

Aber in dem Zusammenhang (in meiner letzten Beziehung) hab ich ein weiteres Problem kennengelernt. Da war es nämlich so, daß die Angst bestand, nicht "konkurrenzfähig" zu sein. Ihr kennt doch sicher den Gedanken "Was hat sie, was ich nicht hab?"...ja, was hat Frau, was Mann nicht hat und umgekehrt. Wie will man mit jemandem konkurrieren, der einem nicht "ebenbürtig" ist...versteht ihr, worauf ich hinaus will?
Wobei das in meinen Augen ziemlicher Käse ist. Hängt der grad der Schmerzen einer Trennung wirklich davon ab, in welches Geschlecht der Ex-Partner sich verliebt hat?

Und in erster Linie ist es der Mensch an sich, in den ich mich verliebe. Klar, da gehört sexuelle Anziehungskraft auch dazu, aber die ist für mich geschlechtsunabhängig.
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modi
Beitrag 19.Apr.2006 - 08:42
Beitrag #38


~Turns the table~
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Also meine EX war bi..und ich muss sagen das es mir schwierig fiel...
ich tu mir einfach schwer, da durchzublicken, wie das funktioniert das man ne Frau UND nen MANN lieben kann..und vorallem mit beiden eine sexuelle Beziehung haben kann...des is schwer vorzustellen für mich...

aber UNBELIEBT würd ich nicht sagen, das BI`s sind. Ich würd allerdings nichtmehr in eine Beziehung mit einer gehen ( die frage stellt sich aber so und so nicht bei mir :wub: )
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shark
Beitrag 19.Apr.2006 - 09:47
Beitrag #39


Strösenschusselhai
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QUOTE (ToBeAnnounced @ 16.Apr.2006 - 17:14)

Außerdem habe ich schon öfter von Frauen gehört, die sich ganz als Lesben sehen, dass sie Männer nicht grundsätzlich "ausschließen". Es gibt halt einfach keine, die dem Anspruch genügen.
Und immerhin gibt es sehr viele Frauen, die zuerst mal mit Männern zusammengelebt haben, verlobt oder verheiratet waren, und dann "auf die Frau" gekommen sind. "Zählt" das als bi? Oder ist das quasi "spätberufen"?



Zu Deiner ersten Aussage:

Das wundert mich..."solche" Lesben kenne ich nicht...Es geht dabei ja nicht um ein "Genügen" womöglich in politischem Sinne, sondern einfach um Gefühle und Neigung...Ein Mann ist ein Mann...und Lesbe will eben Frau...

Ich kenne und schätze einige Männer sehr; sie sind wunderbare Menschen, mit welchen ich gerne Zeit verbringe, welchen ich mich sehr nah fühle...und dennoch käme eine Liebesbeziehung mit körperlicher Komponente und "Schmetterlingen im Bauch" nie in Frage...

Und das, obwohl ich - und damit zu Deiner Nachfrage - "Spätberufene" (war 8 Jahre lang mit einem Mann verheiratet) bin...

Ich bin lesbisch; ich wusste es eben lange nicht...Heute bin ich sicher, dass kein Mann je für mich als potentieller Partner infrage käme, sei er noch so interessant, gut aussehend und lieb...

Ebenso sicher weiß ich, dass ich keine Liebesbeziehung mit einer Bi-Frau haben wollte...nicht, weil ich Angst hätte, sie an einen Mann zu verlieren, sondern, weil ihr Lebensentwurf, ihre grundsätzliche Haltung mit meiner ("Männer sind auch toll, aber mit ihnen ins Bett - no way!") kollidierte.
Etwa so, wie ich nicht mit einer sehr risikofreudigen Person zusammensein könnte, weil mir das nicht liegt oder mit einer, die politisch gesehen ganz woanders stünde als ich...

Ich bin froh, dass ICH nicht bi bin...ich stelle mir das nicht sehr einfach vor....


edit: Überzählige Buchstaben entfernt...

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 19.Apr.2006 - 09:59
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Eselchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 12:07
Beitrag #40


Gut durch
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Hm... ich finde es ehrlich gesagt teilweise gruselig hier zu lesen.

... wenn man bedenkt, dass Homo- genau wie Heterosexualität eine mehr oder weniger starke tendenzielle Ausprägung einer latent vohandenen Bisexualität ist...

oder anders gesagt: Dass die natürliche Bisexualität sich in ein starke einseitige Ausprägung bei Lesben oder Heterofrauen entwickelt hat.

Ich mag Bi-Frauen :)
Sie können sich in den Menschen verlieben.

Und ich spreche hier nicht von jenen, die salopp sagen "och n bisschen bi schadet nie" - à la "probiern wirs mal...". Nein, sowas ist definitif unschön für einen homosexuellen - wie auch eine heterosexuellen Partner.

Klar - ist eine Bi-Frau mit einer Frau zusammen, lebt sie die homosexuelle Seite, da der Mensch in den sie sich verliebte eben eine Frau ist. Ist eine Bi-Frau mit einem Mann zusammen, so lebt sie halt ihre heterosexuelle Seite aus, da sie sich in den Menschen verliebte der - dummerweise (?) schönerweise (?) auf irgendeine Weise (?) Mann ist.
--> auf irgendeine Weise Mann... hier könnte man sich gar mal den Thread "Butch oder Femme" heranholen. Sind Lesben nicht manchmal doch nah daran [achtung, bitte genaue Wortbedeutungen hier beachten!], etwas Männliches anziehend zu finden? Und wenn es nur das Äußere ist?
Ist dann (um auf die Ausgangsthese von wegen tendenzieller Ausprägung latent vorhandener Bisexualität zurück zu kommen) bei Lesben, die auf Butches stehen die Ausprägung Richtung Homosexualität nicht so vollkommne, wie die bei Lesben, die auf Femmes stehen?
Müssten sich Lesben, die den Butch-Typ verkörpern auch Sorgen machen, ob die Lesbe die sich in sie verliebt vielleicht doch Männer auch mögen könnte? Da der Butch-Typ doch männliche Züge aufweist...?


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kleeblatt61
Beitrag 19.Apr.2006 - 12:22
Beitrag #41


einfach-unterwegs
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Also ich glaub das Leben ist ganz schön kompliziert :wacko:
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Joey
Beitrag 19.Apr.2006 - 13:26
Beitrag #42


Im Frühling.
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Ein paar Worte von mir.

Ich kann sehr gut verstehen, dass einige Lesben aufgrund schlechter Erfahrungen skeptisch gegenüber bisexuellen Frauen sind. Es ist schade, dass viele "Experimentiererinnen" sich als bisexuell bezeichnen, obwohl sie nur probieren wollen. Das lässt ein falsches Bild entstehen.

Ich selbst betrachte mich als bi und das seit ziemlich genau 2 Jahren, denn vorher kannte ich nur das andere "andere Ufer".
Wenn ich ein attraktives Wesen auf der Straße sehe, dann schaue ich diesem hinterher. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es Weiblein oder Männlein ist. Während ich mich vor zwei Jahren noch nicht traute, einer Frau einen Blick nachzuwerfen, so stelle ich nun fest, dass ich dies lieber tue als bei einem Mann. Von der Ästhetik her gefallen mir Frauen einfach besser - ich mag ihre Weichheit, ihre Formen, ihre Eleganz, die Art, wie sie sich bewegen. Dennoch gibt es auch gewisse Dinge, die mich an Männern faszinieren - und sei es nur die "starke" Schulter zum Anlehnen.
Dass sich jene Schulter auch bei Frauen finden lässt, ist natürlich klar.

Im Großteil lebe ich meine homosexuelle Seite aus. Und das sehr gern. Ich mag es nicht mehr missen. Aber dennoch gibt es Phasen, in denen ich dem männlichen Geschlecht zugetan bin. Doch auch in jenen Momenten mag ich die Zeit mit meinen Freunden ("Schwestern" ;) ) nicht missen. Kein Stück.

Ich habe besonders in der letzten Zeit gemerkt, dass die Vorurteile gegenüber bisexuellen Frauen präsenter sind, als ich es gedacht und erwartet habe. Nicht selten kam der Spruch: "Wie kannst Du nur? Du weißt doch gar nicht, was Du willst! Du hast doch bloß keine Lust, Dich den kritischen Blicken der Gesellschaft zu stellen!"
In solchen Momenten mag ich leider etwas ungehalten werden. Aber das liegt darin begründet, dass ich für meine letzte Beziehung mit einer Frau Wege gegangen bin, die ich niemals gegangen wäre, wenn mir die Meinung Anderer wichtiger gewesen wäre als meine Liebe zu ihr.
Und auch zukünftig würde mich das nicht weiter stören. Ich bin meinen Weg damals schon - für mich gesehen - sehr erfolgreich gegangen. Meine engsten Freunde, meine Familie und Leute, die mich wirklich gut kennen, wissen von meiner "Neigung". Natürlich sind meine Eltern bei jedem Mann überglücklich und hoffen darauf, dass ich endlich wieder "eingleisig" fahre. Aber ich mache ihnen auch deutlich, dass mein Interesse für einen Mann nichts an meiner "Leidenschaft" für Frauen ändert.

Ja, ich bin bi. Und ich bin Mensch und verliebe mich in einen Solchen. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es sich dabei um eine Frau oder um einen Mann handelt.
Und wenn ich mich auf eine Frau einlasse, dann mit Haut und Haaren und allen Konsequenzen. Ich würde sie nicht für einen Mann verlassen, nur um vor Anderen "besser" dazustehen. Das käme für mich nicht in Frage.
Liebe ist wichtiger... Und die Liebe zu einer Frau finde ich sehr besonders und genieße ich dementsprechend. :)


QUOTE (blue_moon)
das 'ausprobieren' kann mich immer wieder treffen. frauen, die gar nicht an einer beziehung interessiert sind, die einfach ein bisschen spass wollen, die eigentlich gar nicht bereit sind zu mehr - und das alles noch verbunden mit dem erzählen des gegenteils - gibt es überall. da kann mich auch das 'etikett' lesbe nicht schützen.



:zustimm: Seh ich genauso... :zustimm:
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Fledi
Beitrag 19.Apr.2006 - 13:55
Beitrag #43


...
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Betrachtet man die moralische Komponente, die eines der Vorurteile begleitet, so ist das meiner Meinung nach eine "rein lesbische" Sichtweise. Bisexuelle Frauen seien nicht treu ist eine der vielen Geschichten, die sich heterosexuelle Männer über Schwule erzählen, die sich Bisexuelle über lesbische Frauen erzählen, die sich frauenliebende Frauen über heterosexuelle Männer erzählen. Ich denke, hier nimmt sich keiner was. Treu ist der, der es sein will, der diese in seiner Partnerschaft definiert hat und lebt. Das hat wenig mit sexueller Ausrichtung zu tun.
Mensch wie du und ich: was ist das? Die Welt schreit nach Toleranz; nicht selten bezeichne ich die lesbische Frauenwelt als intolerantestes Volk der Welt. Tagtäglich lerne ich Menschen kennen, ihre gebetteten Gepflogenheiten sind mir dabei ziemlich schnuppe. Ein Mensch, der mir näher kommen will braucht eindeutig andere Qualitäten als Homo-, Bi- oder Heterosexualität. Warum? Weil ich engstirniges feministisches und lesbisches Denken genauso ablehne, wie offenkundig zur Schau gestellte Liebelei und nimmersattes Denken eines einschlägigen Club-besuchers. Gleichermaßen schwer hat es eine männliche Person rabiaten heterosexuellen Denkens. Dies ist nicht meine Prämisse in einer Beziehung. Mir geht es um Partnerschaft. Was wer für sich als schöner, greifbarer, sehenswerter erachtet bleibt jedem selbst überlassen.
Ich für meinen Teil weiß wo ich stehe und stehe nur zu gern an dieser Stelle.
Beziehungstechnisch kann ich mich schwer auf einen Mann einlassen, da ich genaue Vorstellungen habe, die kaum einer erfüllen kann/wird *schmunzel*
Dennoch finde ich einen - in meinen Augen - gutgebauten Männerkörper schön, ihre Gebarden - so angemessen - in Kombination mit dem Körper ästhetisch und für mich angenehm.
Frauen: für mich gleichermaßen greifbare Wesen, werden von mir manchmal auch aus dem Grund lieber geküsst, weil meine Haut sensibel ist und ich danach nicht eine Dose Niveacreme aufbrauchen muss, andererseits, weil ich meine sexuellen Gepflogenheiten länger und intensiver ausleben kann.

Das zum körperlichen Bereich...

Erfahrungstechnisch meine letzten Jahre überblickend kann ich sagen, das Leben und Zusammensein mit einer gefestigten Person ist mir das Wichtigste. Auch hierbei steht die sexuelle Ausrichtung nicht im Vordergrund. Eine Frau darf sich entfalten. Ob sie dies mit mir tut oder noch andere Personen eine Rolle spielen ist lediglich eine Sache der frühzeitigen Absprache.
Meine längste Beziehung war die zu einer bisexuellen Frau. Es war eine Katastrophe. Allerdings weniger wegen ihrer Neigung als vielmehr wegen der Schwierigkeit, sich darüber im Klaren zu sein "was will ich?!", "wie setze ich es um?!" und "wen verletze ich mit welcher Aktion?!"
Ich brauch keine Schönrederei, ich brauche auch keine permanenten Liebes- und Treuebeweise die zum Himmel schreien. Ich mag schlichte Realität. Genauso wie es für mich beim Kennenlernen absolut unwichtig ist, ob jemand ein oder zwei Geschlechter für sich tragbar findet.

Und "spätberufene" Frauen kommen einfach vor, genauso wie die frühzeitige Entscheidung bzw. das Entdecken seiner Liebe zu Männer- bzw Frauenkörpern. Eine Freundin von mir lebte 6 Jahre lang mit ihrer Freundin zusammen, sie machten alles, teilten alles. Dann traf sie einen Mann. Mit dem ist sie jetzt verheiratet, glücklich und kann und will sich nichts anderes mehr vorstellen.

Manche Dinge sollten einfach als gegeben hingenommen werden. Was anderes ist es nicht :)

ach so, nochwas: (edit)

in meinem bisherigen Leben kam es mir nicht einmal unter, dass mich eine Frau zum Ausprobieren nutzte. Das ist meiner Meinung nach auch eine Sache des Gegenübertretens. Es lag mir nie etwas ferner, als mein Gegenüber zurechtstutzen bzw auf eine Richtung festlegen zu wollen. Die Frauen, die diese Vorurteile befürworten mögen doch bitte in sich gehen und darüber nachdenken wie oft, ihnen diese Exemplare bisexueller Frauen bereits über den Weg gelaufen sind. Ich denke das "statistische" Ausmaß der Vorurteile würde dann ganz anders aussehen :rolleyes:


Der Beitrag wurde von LilithBerlin bearbeitet: 19.Apr.2006 - 14:02
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blue_moon
Beitrag 19.Apr.2006 - 14:37
Beitrag #44


strösen macht blau!
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QUOTE (Eselchen @ 19.Apr.2006 - 13:07)
Hm... ich finde es ehrlich gesagt teilweise gruselig hier zu lesen.


ähm... gruselig find ich schon auch, frauen mit männlichen attributen (wer bestimmt eigentlich, was weiblich und was männlich ist), pauschal mit männern gleichzusetzen. aber die diskussion gehört bitte in den entsprechenden thread!
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Eselchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 15:46
Beitrag #45


Gut durch
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QUOTE (blue_moon @ 19.Apr.2006 - 15:37)
QUOTE (Eselchen @ 19.Apr.2006 - 13:07)
Hm... ich finde es ehrlich gesagt teilweise gruselig hier zu lesen.


ähm... gruselig find ich schon auch, frauen mit männlichen attributen (wer bestimmt eigentlich, was weiblich und was männlich ist), pauschal mit männern gleichzusetzen. aber die diskussion gehört bitte in den entsprechenden thread!

Ich habe Männer nicht pauschal mit Frauen mit männlichen Attributen gleichgesetzt. ;) Ich benutzte den Konjunktiv und somit sind die Worte hypotetisch und vorallem überspitzt ;)
Zudem gehört es m.E. schon hierher - werde aber meinen Mund halten.
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Bilana
Beitrag 19.Apr.2006 - 16:15
Beitrag #46


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QUOTE
[achtung, bitte genaue Wortbedeutungen hier beachten!], etwas Männliches anziehend zu finden? Und wenn es nur das Äußere ist?
Ist dann (um auf die Ausgangsthese von wegen tendenzieller Ausprägung latent vorhandener Bisexualität zurück zu kommen) bei Lesben, die auf Butches stehen die Ausprägung Richtung Homosexualität nicht so vollkommne, wie die bei Lesben, die auf Femmes stehen?
Müssten sich Lesben, die den Butch-Typ verkörpern auch Sorgen machen, ob die Lesbe die sich in sie verliebt vielleicht doch Männer auch mögen könnte? Da der Butch-Typ doch männliche Züge aufweist...?



Warst du schon mal mit einem Mann zusammen? Vermutlich nicht. Ein Mann und eine Butch, sonstwie maskulin attributierte Frau sind doch 2 ganz verschiedene paar Schuhe.
Verstehe mich nicht flasch, ich sehe deine Gedankengänge nicht als Beleidigung. Aber sie schreine einfach zum Himmel. Meine Ansicht.


Ich denke durchaus das jeder Mensch latent bi ist und eine Ausprägung zu einem oder anderen Extrem, wie genau zur Mitte bestimmten bewussten und unbewussten Entscheidungen aufsitzt. Und es ist doch schön, das in Deutschland sich jede diese Entscheidungsfreiheit nehmen kann.

QUOTE
wer bestimmt eigentlich, was weiblich und was männlich ist


Das ist die große Frage!
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sahi
Beitrag 19.Apr.2006 - 16:34
Beitrag #47


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QUOTE (Eselchen @ 19.Apr.2006 - 12:07)
Hm... ich finde es ehrlich gesagt teilweise gruselig hier zu lesen.

... wenn man bedenkt, dass Homo- genau wie Heterosexualität eine mehr oder weniger starke tendenzielle Ausprägung einer latent vohandenen Bisexualität ist...

oder anders gesagt: Dass die natürliche Bisexualität sich in ein starke einseitige Ausprägung bei Lesben oder Heterofrauen entwickelt hat.

Ich mag Bi-Frauen :)
Sie können sich in den Menschen verlieben.

Und ich spreche hier nicht von jenen, die salopp sagen "och n bisschen bi schadet nie" - à la "probiern wirs mal...". Nein, sowas ist definitif unschön für einen homosexuellen - wie auch eine heterosexuellen Partner.

Klar - ist eine Bi-Frau mit einer Frau zusammen, lebt sie die homosexuelle Seite, da der Mensch in den sie sich verliebte eben eine Frau ist. Ist eine Bi-Frau mit einem Mann zusammen, so lebt sie halt ihre heterosexuelle Seite aus, da sie sich in den Menschen verliebte der - dummerweise (?) schönerweise (?) auf irgendeine Weise (?) Mann ist.

Danke, Eselchen. Du hast dafür, wie ich auch meine Bisexualität definiere, genau die richtigen Worte gefunden.
Auch wenn dieser Spruch "abgedroschen" klingen mag, aber es ist einfach genau so: Ich verliebe mich in den Menschen. Und wenn, dann ganz und gar.
Und ich würde niemanden dafür benutzen a la "ich brauch mal wieder das andere", nur weil ich bisexuell bin.
Denn eines ist ja auch noch ganz entscheidend: Sexualität zu erleben ist etwas Wunderschönes, aber es steht zumindest für mich nicht an erster Stelle. Davor sind noch so viele andere Dinge wichtig.
Und übrigens - auch ich würde mich von einer Frau, in die ich mich verliebt habe, niemals abwenden, "nur" um mich der Gesellschaft bzw. meiner Umgebung zufriedenstellend anzupassen.
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Eselchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 16:46
Beitrag #48


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QUOTE (Bilana @ 19.Apr.2006 - 17:15)
QUOTE


Warst du schon mal mit einem Mann zusammen? Vermutlich nicht. Ein Mann und eine Butch, sonstwie maskulin attributierte Frau sind doch 2 ganz verschiedene paar Schuhe.
Verstehe mich nicht flasch, ich sehe deine Gedankengänge nicht als Beleidigung. Aber sie schreine einfach zum Himmel. Meine Ansicht.




Zu a) vermutlich doch. ja war ich. Nicht nur einmal.
Meine längste Beziehung war jedoch zu einer Frau (8Jahre).

zu allem weiteren:
Meine Gedankengänge (darum schrieb ich auch, dass man bitte die Worte so nehmen solle wie ich sie schrieb!) waren und sind Hypothesen, überspitzte Formen [man lese den Konjunktiv bitte mit!], da ich hier Dinge las wie "muss man doppelt aufpassen" oder "kann sich nur nicht entscheiden" oder "hat bei mir keine Chance mehr"...
Aus persönlichen Erfahrungen entstehen Vorurteile über die breite Bank hinweg, u.A. weil nicht verstanden wird, dass Liebe im Inneren entsteht, nicht äußerlich. Klar wer sich keine Beziehung mit einem Mann vorstellen kann, der soll das doch auch lassen. Aber zu sagen aufgrund einer Erfahrung bisexuelle Frauen abzulehnen... das schreit für mich zum Himmel, denn genau HIER findet eine Pauschalisierung statt.

Hier fragte jemand - für mich aus Unsicherheit und aus einer persönlichen Lage heraus - ob Bi-Frauen tatsächlich so unbeliebt sind bei Lesben. Und einige Antworten kommen hier wunderbar tolerant rüber [Ironiemodus off]
Da hätte man auch gleich ein "Ja, bist unbeliebt" sagen können... :wacko:

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Simonetta
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:10
Beitrag #49


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...wollte nur mal kurz sagen, dass ich Eselchens Gedanken durchaus interessant finde und auch finde, dass sie sich sehr respektvoll und vorsichtig ausgedrückt hat und dass man schließlich diese Fragen mal in den Raum stellen darf.

Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 19.Apr.2006 - 18:20
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Imani
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:43
Beitrag #50


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Was für ein kompliziertes Thema…

Ich habe bislang persönlich keine negativen Erfahrungen mit Bi-Frauen gemacht, aber ich stelle fest, dass ich – rein auf der Beziehungsebene – ihnen gegenüber nicht die gleiche Unbefangenheit habe, wie Lesben gegenüber.
Das liegt v.a. an der Uneindeutigkeit des Begriffes "bi" – er subsumiert so ziemlich alles, was die Phantasie zulässt, vom sich Verlieben in den Menschen und nicht das Geschlecht, über gleichzeitiges Lieben beider Geschlechter, bis hin zu mal testen, wie es mit einer Frau ist.

Es geht mir damit ebenso wie mit der Frage, woran Lesben erkennbar sind oder der Frage nach Butch oder Femme. Es sind Begriffe, die jede/r sehr individuell interpretiert und die oftmals an Klischees gemessen werden.

Letztlich habe ich mich bisher immer in das Charisma einer Frau verliebt. Je mehr Schubladen und Definitionen drumherum sind, desto mehr Distanz löst das bei mir aus.
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Liane
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:46
Beitrag #51


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Wenn alle Frauen, die "mal ausprobieren wollen, wie es mit einer Frau ist", als bisexuell gelten, dann verstehe ich die Angst.
Eine Frau, die Männer UND Frauen gleichermassen anziehend findet, ist für mich nicht gefährlicher als eine lesbische Frau. Denn wenn wir ehrlich sind: es gibt so unglaublich viele lesbische Frauen, dass es schon egal ist, ob auch noch die gesammelten Männer der Welt als Konkurrenz dazukommen.
Was mir nicht klar ist - "können" bisexuelle Menschen mit beiden Geschlechtern, oder "müssen" sie - damit meine ich, ob bisexuell bedeutet, dass früher oder später immer wieder das der momentanen Partnerin/Partner entgegengesetzte Geschlecht "nötig" ist, also 1 Mensch langfristig nicht "ausreicht" - oder (was ich vermute) einfach das Kriterium "falsches Geschlecht" nicht zu tragen kommen kann.

edit: Wort vergessen

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 19.Apr.2006 - 17:47
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Eselchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:51
Beitrag #52


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QUOTE
Das liegt v.a. an der Uneindeutigkeit des Begriffes "bi" – er subsumiert so ziemlich alles, was die Phantasie zulässt, vom sich Verlieben in den Menschen und nicht das Geschlecht, über gleichzeitiges Lieben beider Geschlechter, bis hin zu mal testen, wie es mit einer Frau ist.


So uneindeutig finde ich den Begriff Bisexualität gar nicht.
  • Es ist die Zuneigung und Liebe zu beiden Geschlechtern.
  • gleichzeitiges Lieben beider Geschlechter würde ich wohl eher mit führen von 2 Beziehungen = Bigamie gleichsetzen - wäre also ein bigamistischer Bisexueller. Gibt es aber sicher auch unter Lesben, dass eine Frau zwei Frauen liebt. Also bigamistische homosexuelle Frau, ebenso wie es bigamistische Heterosexuelle gibt.
  • mal testen - ist für mich keine Zuneigung und Liebe - zählt für mich nicht zur Bisexualität, sondern reine Neugier einer Heterosexuellen - schlecht für die Partner :(
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Sudi
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:54
Beitrag #53


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Ich glaube auch, dass das Wort "bi" bei jedem eine andere Definition hat. Ich habe mich lange Zeit selbst in die "Bi-Schublade" gesteckt, weil ich einfach für beide Geschlechter schon Gefühle des Verliebtseins, etc. entwickelt habe. Seit langem gelten diese Gefühle bei mir aber nur noch Frauen. Ich war auch noch nie mit einem Mann zusammen, weder rein sexuell noch beziehungstechnisch. Was bin ich nun? Ich habe aufgehört darüber nachzudenken und bin einfach nur noch ich. Eine Bezeichnung habe ich dafür nicht mehr. Meine Partnerin weiß um meinem "Zustand" und sie hat keine Angst (jedenfalls nicht mehr als normal ist) mich mal an jemand anderen zu verlieren, sei es nun ein Mann oder eine Frau. Ich glaube auch nicht, dass die Gefahr bei Bi-Frauen größer ist, nur weil noch ca. 2,5 Milliarden Männer als potentielle Konkurrenten in Betracht kommen. Wer treu sein will, der ist es auch.
Von daher denke ich, dass alle, die sagen, dass sie mit einer Bi-Frau nie zusammen sein könnten, eher sagen wollen, dass sie nie mit einer untreuen, sprunghaften Frau zusammen sein wollen. Und wer will das schon, wenn er eine ernsthafte Beziehung anstrebt?
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Imani
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:57
Beitrag #54


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@ Eselchen

Ich dachte, es sei klar, dass meine Ausführungen zur Bedeutung des Begriffes Bisexualität nicht etymologischer Natur sind, sondern umgangssprachlicher und gesellschaftlich definierter.
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Masi
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:58
Beitrag #55


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QUOTE (Liane @ 19.Apr.2006 - 18:46)
Was mir nicht klar ist - "können" bisexuelle Menschen mit beiden Geschlechtern, oder "müssen" sie - damit meine ich, ob bisexuell bedeutet, dass früher oder später immer wieder das der momentanen Partnerin/Partner entgegengesetzte Geschlecht "nötig" ist, also 1 Mensch langfristig nicht "ausreicht" - oder (was ich vermute) einfach das Kriterium "falsches Geschlecht" nicht zu tragen kommen kann.


gute frage :zustimm:
und vermutlich gibts da auch (wie so oft) keine eindeutige antwort. frau möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege

ersteres empfände ich persönlich als (beziehungs)bedrohender, denn ich könnte machen was ich will: irgendwann würde ich meiner partnerin nicht mehr genügen.



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Imani
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:58
Beitrag #56


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QUOTE (Sudi @ 19.Apr.2006 - 18:54)
Ich glaube auch, dass das Wort "bi" bei jedem eine andere Definition hat.

Genau so meinte ich es. :zustimm:
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mandelbäumchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 18:07
Beitrag #57


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Mich irritiert es sehr, wenn hier einige davon sprechen, Bi-Frauen liebten den Menschen und nicht das Geschlecht. Wenn ich mich in eine Frau verliebe, verliebe ich mich auch "in den Menschen" und nicht in ihr Geschlecht (was ist das überhaupt).
Das Geschlecht - gender und/oder s*x - gehört zum Menschsein - selbst oder gerade dann, wenn es nicht eindeutig ist und/oder nicht deckungsleich mit den geltenden Frauen- und Männerbildern.

Mich irritiert dieses "Bi-Frauen lieben den Menschen" umsomehr in einem Beitrag, durch den deutlich hindurchschimmert, wie unhinterfragt Frauen-/Männerbilder hingenommen werden. Dies bezieht sich jetzt speziell auf den Beitrag von Eselchen.

Ich kenne keine Bi-Frau, der das Geschlecht egal ist. Was nicht bedeutet, dass es keine gibt. Ich kenne eine, die sich selbst in Bezug auf Männer schon als schwul erfahren hat - allerdings auf eine die Geschlechterdualität hinterfragende Weise. Da ich diese Dualität auch anders einschätze, ist mir diese Erfahrung nachvollziehbar.

Mich irritiert auch die Formulierung "lesbische Sichtweise". Denn dies impliziert auch wieder eine Pauschalierung, während im gleichen Atemzug - Pauschalierungen angeprangert werden. Wenn ich das lese, fühle ich mich diskriminiert. Eine "lesbische Sichtweise" gibt es nicht.

Mandelbäumchen

Edit: Sinnwiederherstellendes "nicht" eingefügt.

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 19.Apr.2006 - 18:14
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Liane
Beitrag 19.Apr.2006 - 18:10
Beitrag #58


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QUOTE (Masi @ 19.Apr.2006 - 18:58)
ersteres empfände ich persönlich als (beziehungs)bedrohender, denn ich könnte machen was ich will: irgendwann würde ich meiner partnerin nicht mehr genügen.

Das ist vermutlich der wesentliche Kern der Angst (dann wäre ja klar, dass "für immer" niemals gelten kann)
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Eselchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 18:28
Beitrag #59


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QUOTE (mandelbäumchen @ 19.Apr.2006 - 19:07)
Mich irritiert es sehr, wenn hier einige davon sprechen, Bi-Frauen liebten den Menschen und nicht das Geschlecht. Wenn ich mich in eine Frau verliebe, verliebe ich mich auch "in den Menschen" und nicht in ihr Geschlecht (was ist das überhaupt).
Das Geschlecht - gender und/oder s*x - gehört zum Menschsein - selbst oder gerade dann, wenn es nicht eindeutig ist und/oder nicht deckungsleich mit den geltenden Frauen- und Männerbildern.

Mich irritiert dieses "Bi-Frauen lieben den Menschen" umsomehr in einem Beitrag, durch den deutlich hindurchschimmert, wie unhinterfragt Frauen-/Männerbilder hingenommen werden. Dies bezieht sich jetzt speziell auf den Beitrag von Eselchen.

[...]

Mich irritiert auch die Formulierung "lesbische Sichtweise". Denn dies impliziert auch wieder eine Pauschalierung, während im gleichen Atemzug - Pauschalierungen angeprangert werden.  Wenn ich das lese, fühle ich mich diskriminiert. Eine "lesbische Sichtweise" gibt es nicht.

Ich weiß nicht, inweifern Männer/Frauenbilder unhinterfragt hingenommen werden? Es hat nun ein wenig den Anschein, als würde Bisexuellen doch das Hüpfen zwischen Mann und Frau angedichtet - egal was da kommt??? Vielleicht versteh ich dich auch falsch. Mag sein.

Natürlich verlieben sich auch Lesben in den Menschen. Eben in den Menschen typus Frau. Das Verlieben in einen Meschen spreche ich keinem ab.
Es ist nur, dass doch auch hier bei einigen Beiträgen durchschimmert, dass es eben unvorstellbar ist und seltsamer Weise kommt gar ein Gefühl von leichter (in anderen Beiträgen extrem starker) Ablehnung auf.

Zitierst du zufällig mehr als nur meinen Beitrag? Von "lesbischer Sichtweise" schrieb ich nicht. Und ich hüte mich davor irgendwen zu diskriminieren, schon gar nicht, wenn ich mich zum Teil als Teil der diskriminierten Gruppe sehe.
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mandelbäumchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 19:12
Beitrag #60


Naschkatze
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QUOTE

Ich weiß nicht, inweifern Männer/Frauenbilder unhinterfragt hingenommen werden?

Durch das Bekleben von Frauen mit bestimmten Merkmalen mit dem Ettiket "männlich" z.B.
QUOTE

Natürlich verlieben sich auch Lesben in den Menschen. Eben in den Menschen typus Frau. Das Verlieben in einen Meschen spreche ich keinem ab.

Dann erübrigt sich doch der Satz: "Bi-Frauen verlieben sich in den Menschen" als Unterscheidungsmerkmal gegenüber Menschen anderer emotionaler Orientierung, oder?

QUOTE
Es ist nur, dass doch auch hier bei einigen Beiträgen durchschimmert, dass es eben unvorstellbar ist und seltsamer Weise kommt gar ein Gefühl von leichter (in anderen Beiträgen extrem starker) Ablehnung auf.

Das finde ich auch schade, wobei ich für Frauen die - aus welchen Gründen auch immer - sich schützen müssen, auch ein gewisses Verständnis aufbringe. Schöner fände ich es aber, wenn der einzelnen Frau - sei sie nun bi oder lesbisch - mit so wenig Vorbehalten wie möglich gegenübergetreten würde - wenigstens bis zum Beweis des Gegenteils.

QUOTE
Zitierst du zufällig mehr als nur meinen Beitrag?

Ja, bitte entschuldige die Ungeschicklichkeit.

Mandelb'umchen

Edit> Fehler
Jetzt hats meine Tastaturbelegung zerhauen

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 19.Apr.2006 - 19:14
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sahi
Beitrag 19.Apr.2006 - 20:10
Beitrag #61


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QUOTE (Liane @ 19.Apr.2006 - 17:46)
Was mir nicht klar ist - "können" bisexuelle Menschen mit beiden Geschlechtern, oder "müssen" sie - damit meine ich, ob bisexuell bedeutet, dass früher oder später immer wieder das der momentanen Partnerin/Partner entgegengesetzte Geschlecht "nötig" ist, also 1 Mensch langfristig nicht "ausreicht" - oder (was ich vermute) einfach das Kriterium "falsches Geschlecht" nicht zu tragen kommen kann.

edit: Wort vergessen

Also, ich für mich persönlich kann da nur sagen: Ich KANN theoretisch mit beiden Geschlechtern, ich MUSS auf keinen Fall! Was auch damit zu tun hat, dass ich, wie ich bereits schrieb, der Sexualität nicht die größte Bedeutung in einer Beziehung zuschreibe.
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sahi
Beitrag 19.Apr.2006 - 20:15
Beitrag #62


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QUOTE (mandelbäumchen @ 19.Apr.2006 - 18:07)
Mich irritiert es sehr, wenn hier einige davon sprechen, Bi-Frauen liebten den Menschen und nicht das Geschlecht. Wenn ich mich in eine Frau verliebe, verliebe ich mich auch "in den Menschen" und nicht in ihr Geschlecht (was ist das überhaupt).

Wenn ich meine Bisexualität u. a. damit definiere, dass ich mich "in den Menschen" verliebe, so tue ich das nur aus erklärungstechnischen Gründen. Auf keinen Fall möchte ich dadurch einen Unterschied zu "reinen Lesben" machen. Selbstverständlich gehe ich davon aus, das alle sich mehr oder weniger "in den Menschen" verlieben.
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Willow71
Beitrag 19.Apr.2006 - 20:53
Beitrag #63


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Hallo, interessanter Thread!

Ich kann mich im Wesentlichen Joey und Lilith anschließen.
"Starke männliche Schulter" hat was, aber Kuscheln mit einer Frau ist schöner. ;) Das ist so meine Kurzform.

Ich definiere mich auch als bi, ich könnte mit beiden, muss aber nicht! Ich habe allerdings lange gebraucht, mir die frauenliebende Seite einzugestehen und bin froh, es getan zu haben und sie bereits einmal ausgelebt zu haben.
Aber ich warte einfach, was so "als nächstes" kommt.

Eselchens Konjunktiv-These mit der Butch finde ich übrigens auch sehr interessant, ich habe oft schon drüber nachgedacht.
Ehe ich in diesem Forum landete, wusste ich nicht mal, dass es so etwas wie Femme und Butch gibt. Und ich habe da immer einen gewissen Widerspruch gesehen, sich als Frau zu definieren, Frauen zu lieben - und zwar ausschließlich - und sich dann männlich zu kleiden, zu stylen, möglicherweise auch zu "geben". Ich kann auch nicht verstehen, wie man auf Butches stehen kann, wenn man doch gerade nur Frauen liebt...
Oder was reizt eine Lesbe gerade an Butches? Oder warum stylt sie sich selbst so?

Ich meine das nicht herablassend oder so. Es interessiert mich einfach, weil ich selbst ja gerade das Weibliche (äußerlich und auch das Verhalten) so liebe! Aber zum Glück sind wir ja alle anders. Das macht das ganze Lesbenleben ja interessant. Die Heteros haben da nicht so viele Varianten...

Und noch eine Frage hinterher:
Wer meine Geschichte mit meiner Ex verfolgt hat, versteht vielleicht, was ich meine:
Wir waren mit Unterbrechungen ca. 1 Jahr zusammen. Und es war auch für sie schön, gerade körperlich. Gesellschaftlich hatte sie ein Problem damit, mit einer Frau zusammen zu sein. Okay.
Allerdings so im Nachhinein sagt sie, sie sei nicht bi. Rein hetero. Hat auch nur noch männliche Beziehungen. Auch okay.

Aber ich kapiere nicht ihre Selbstdefinition. Wenn man 1 Jahr mit einer Frau schläft, hat das doch nichts mehr mit "Testen" zu tun, oder?
Habt ihr sowas schon mal gehört? Gibt es sowas? Oder belügt sie sich nur selbst?
Für mich ist die bi.

Ach ja, marietta schrieb hier, sie könne damit nicht umgehen, wenn sie wegen eines Mannes verlassen würde.
Genau das Problem hatte ich ja auch.
Ich erinnere mich, dass man mir hier damals geschrieben hat (als meine Ex ihre ersten Freund nach mir hatte), dass es zwar so aussichtlos für mich sei, andererseits, dass es eben auch bedeutet, dass sie nur mich als Frau wollte und dass ich etwas Besonderes sei. Das fand ich schön und mit der Erklärung kann ich bis heute ganz gut leben.

Übrigens bin ich selbst auch schräg:
Ich selbst nenne mich bi, aber ich glaube, ich will keine Bi-Frau mehr... ;) eben aus dem besagten Grund, dass man echt keine Chance mehr hat, wenn sie wieder einen Mann will bzw. sich in einen verliebt. Das ist soooo aussichtslos, dass will ich nicht noch mal erleben...
Gerade wenn man eben erlebt, dass die Frau ihre lesbisch-bi-Neigung nicht richtig offen ausleben kann und will und sich offen nur mit Männern zeigen kann und will, weil es gesellschaftlich eben "so besser ist". Aber das ist ein anderes Thema. Aber ich denke, das schreckt auch viele ab, sich mit einer Bi-Frau einzulassen. Die Angst davor, Geliebte zu bleiben, aber nie der richtige Partner für's Leben zu werden.

Ja, das sind so meine Gedankenfetzen dazu, sorry, leicht wirr und alles irgendwie angeschnitten...
LG W71
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Willow71
Beitrag 19.Apr.2006 - 21:21
Beitrag #64


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*ggg* Jetzt rauschen wir ins OT...
Klar ist eine Butch eine Frau! Und ich will stark hoffen, dass sie auch so riechen... Frauen riechen toll! ;) Nur Babys riechen besser!

Aber wo liegt "der Reiz", sich wie ein Mann zu kleiden bzw. sich in eine Frau zu verlieben, die sich so offensichtlich männlich kleidet?
Das ist für mich, seit ich mit dem Thema hier konfrontiert worden bin, die Frage aller Fragen... ich find's so widersprüchlich zu "lesbisch".

*grübel* - edit: Oder ist es einfach eine Art "Le(s)ben(s)variante?


Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 19.Apr.2006 - 21:24
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Vera-bee
Beitrag 19.Apr.2006 - 21:43
Beitrag #65


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WOW, ich bin ganz fasziniert, was für eine Disskussion ich hier doch ausgelöst habe! :dance:
Ich lese nach wie vor interessiert mit!

Die neu "aufgekommene" Frage brennt mir irgendwie auch schon längere Zeit unter den Nägeln!
Ich denke dazu, da ich mich als bi bezeichne (und mich entsprechend auch in einen Mann verlieben könnte), würde ich mich in jedem Fall nur in eine femme verlieben. Aber der Gedanke ist natürlich nur sehr oberflächlich (und nicht praxiserprobt) daher setze ich mich mal weiter dazu und warte :wink:

...und an alle Interessierten: meine "Angebetete" ist schon vergeben :(
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Willow71
Beitrag 19.Apr.2006 - 21:48
Beitrag #66


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QUOTE (Mab @ 19.Apr.2006 - 22:36)
Was würde dir denn die Antwort geben, @Willow71

hm... du hast schon recht mit dem Ausdruck eines Lebensstil.

Eine Antwort würde mir helfen, die Bewegung/Entwicklung des Typus "Butch" zu verstehen.
Genauso gerne würde ich übrigens wirklich gerne wissen, warum Gruftis Schwarz tragen (wobei das wohl leichter zu erklären ist ;)), ... also insgesamt, warum sich bestimmte "Kleidungstypen" gibt.
Was inspiriert z.B. die "metrosexuellen" Männern, sich so zu stylen? Warum stehen so viele Teenies auf Bill von "Tokio Hotel", der ja irgendwie wie eine Kinder-Grufti-Nena ausschaut? Was fasziniert daran?

Ich denke, viele Klamottenstile lassen sich logisch erklären. Weil was "in" ist, weil man sexy für's andere Geschlecht erscheinen will...

Aber gerade der Stil einer Butch (so attraktiv das bei einigen auch aussehen mag), ... ich find's irgendwie "unlogisch". Ich kann's nicht genauer erklären.

Aber es ist auch nicht soooo wichtig... ich find's auch nicht abschreckend, nicht scheußlich, ich find's eher interessant, gerade weil es mir so "fremd" ist.


Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 19.Apr.2006 - 22:30
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Squirrel
Beitrag 19.Apr.2006 - 22:20
Beitrag #67


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QUOTE (Liane @ 19.Apr.2006 - 18:46)
Was mir nicht klar ist - "können" bisexuelle Menschen mit beiden Geschlechtern, oder "müssen" sie - damit meine ich, ob bisexuell bedeutet, dass früher oder später immer wieder das der momentanen Partnerin/Partner entgegengesetzte Geschlecht "nötig" ist, also 1 Mensch langfristig nicht "ausreicht" - oder (was ich vermute) einfach das Kriterium "falsches Geschlecht" nicht zu tragen kommen kann.

Hm, ich hab mir diesen Satz nun mehrmals durchgelesen und auch die Antworten der anderen darauf...aber ich muß gestehn...ich versteh ihn nicht. :roetel: Wäre eventuell ne Übersetzung auf Eichhörnisch möglich?

Der Beitrag wurde von Squirrel bearbeitet: 19.Apr.2006 - 22:21
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shark
Beitrag 19.Apr.2006 - 22:33
Beitrag #68


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den letzten Teil ab "oder..." verstehe ich auch nicht... :gruebel:

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 19.Apr.2006 - 22:33
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Willow71
Beitrag 19.Apr.2006 - 22:37
Beitrag #69


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Ich glaube, Liane hat's ein bisschen tüddelig formuliert.
Wenn man "ob"... "oder" dreht, dann macht's Sinn.

*beide Geschlechter haben müssen: man MUSS immer mal wieder wechseln, weil ein Geschlecht manchmal einfach das falsche ist.

*beide Geschlechter haben können: es ist egal, man kann mit beiden, es gibt kein falsches Geschlecht

Also falsches Geschlecht: wenn es gerade emotional oder im Leben(sstil) nicht passt, mit einem Mann oder einer Frau zusammen zu sein. Wenn man z.B. denkt, "ich kann jetzt keine Beziehung mit einem Mann haben, ich will jetzt (wieder) eine Frau "haben"". Dann wäre das Geschlecht Mann gerade "falsch" für diejenige.

Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 19.Apr.2006 - 22:39
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chaophraya
Beitrag 19.Apr.2006 - 22:39
Beitrag #70


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Sie fragt sich wohl, ob Bisexuelle sich, quasi aus triebhaftem Zwang heraus, immer wieder dazu gedrängt sehen die Partner zu wechseln, von männlich auf weiblich auf männlich und dann wieder weiblich undsoweiterundofort bis an ihr Lebensende.
Nein, dem ist nicht so. ich bin auch bisexuell und lebe seit 4 Jahren in einer glücklichen Beziehung mit einer Frau. Ich fühle mich seither keineswegs öfter von Männern angezogen als von Frauen, sondern gelegentlich mal von dem ein oder anderen Menschen des ein oder anderen Geschlechts, gehe dem aber grundsätzlich nicht nach, da ich meine Freundin liebe und ihr niemals untreu sein wollte.
Zuvor hatte ich übrigens eine längere Beziehung mit einem Mann und da war es ebenso, zumindest solange bis diese anfing in die Brüche zu gehen, aus völlig sexualitätsunabhängigen Gründen. Schulteranlehnmöglichkeiten, Wärme, Vertrauen, Weichheit und Zärtlichkeit habe ich übrigens, man glaubt es kaum, bei beiden gefunden. :rolleyes:
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Squirrel
Beitrag 19.Apr.2006 - 23:02
Beitrag #71


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QUOTE (Mab @ 19.Apr.2006 - 23:36)
Was mit "das Kriterium "falsches Geschlecht" nicht zu tragen kommen kann." gemeint ist, erschließt sich mir auch noch nicht. :abschied:

Ja, genau der letzte Teil im Zusammenhang mit dem Rest ist mir am meisten unklar...aber ich dank dir sehr für die andere Erklärung :)

Wenn Willows Interpretation die richtige ist, kann ich schon um einiges mehr mit anfangen, auch hier ein Dankeschön. Ich warte nur vorsichtshalber auf Liane ;)

Aber was das Wechseln-"müssen" angeht, kann auch ich klar sagen - nein, ein bisexueller Mensch muß das nicht tun. Mir zumindest geht es nicht so. Wenn es in einer Beziehung bisher nicht funktioniert hat, lag es nicht am Geschlecht, sondern an anderen Gründen, die vollkommen geschlechtsunabhängig waren.
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_Eva_
Beitrag 19.Apr.2006 - 23:26
Beitrag #72


Naschkatze
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QUOTE
Was mir nicht klar ist - "können" bisexuelle Menschen mit beiden Geschlechtern, oder "müssen" sie - damit meine ich, ob bisexuell bedeutet, dass früher oder später immer wieder das der momentanen Partnerin/Partner entgegengesetzte Geschlecht "nötig" ist, also 1 Mensch langfristig nicht "ausreicht" - oder (was ich vermute) einfach das Kriterium "falsches Geschlecht" nicht zu tragen kommen kann.


*aufzudröselnversuch*

Was Liane im ersten Teil des Satzes wahrscheinlich sagen wollte, ist wohl schon ausreichend kommentiert worden. Mit "falsches Geschlecht nicht zum tragen kommen" meint sie vermutlich die Gegenvariante zu dem, was sie im ersten Teil des Satzes ausgedrückt hat: Für Bisexuelle gibt es kein "falsches Geschlecht" in dem Sinne, dass beide infrage kommen; wenn man diesen Ausdruck (nur zur verdeutlichung) auf eine Lesbe beziehen würde, hieße das, Manner stellten für sie das "falsche Geschlecht" dar.

Der Beitrag wurde von _Eva_ bearbeitet: 19.Apr.2006 - 23:29
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Liane
Beitrag 20.Apr.2006 - 20:56
Beitrag #73


Heiligenanwärterin
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uuuuups.... :roetel:

Ich meinte:
Variante A: Bisexuell bedeutet, die Person braucht Männer UND Frauen, nicht unbedingt gleichzeitig, aber sie kann sich nicht auf ein Geschlecht beschränken. Das würde bedeuten, es müsste 2 parallele Beziehungen (mit einem Mann und einer Frau) geben, oder jede Beziehung müsste irgendwann durch eine neue ersetzt werden, nach einer Frau käme ein Mann, dann wieder eine Frau usw.
Variante B (die, die ich für wahrscheinlich halte, durch Willows post nochmals bestärkt): Bisexuell bedeutet, es ist nicht entscheidend, ob das Gegenüber eine Frau oder ein Mann ist, ich kann mich in beide verlieben.

"Falsches Geschlecht" war wohl wirklich nicht gut formuliert ;) : Ich persönlich habe es schon erlebt, dass ich einen Mann toll fand, zu ihm eine tolle Beziehung hatte etc. - das einzige, was mich daran hinderte, "mehr" zu wollen, war die Tatsache, dass er ein Mann war, also "als Frau hätte ich ihn sofort gewollt". Wäre ich nun bisexuell, hätte ich dieses "Problem" nicht.

Besser so? :gruebel:

edit: die Gross-Schreib-Taste klemmt... :wacko:

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 21.Apr.2006 - 11:51
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shark
Beitrag 20.Apr.2006 - 21:10
Beitrag #74


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Danke, prima Erläuterung! Jetzt ist alles klar! :)
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Squirrel
Beitrag 20.Apr.2006 - 22:20
Beitrag #75


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Ja, jetzt hat's auch das Hörni verstanden, dankeschön :)

QUOTE (Liane)
Variante B (die, die ich für wahrscheinlich halte, durch Willows post nochmals bestärkt): Bisexuell bedeutet, es ist nocht entscheidend, ob das Gegenüber eine Frau oder ein Mann ist, ich kann mich in beide verlieben.


Genau das ist es, wie ich es lebe...wenns mich auch tendenziell mehr zu Frauen zieht ;)
Und ich glaube, Variante B ist das, was mit "den Menschen lieben" gemeint ist :gruebel:
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Eselchen
Beitrag 20.Apr.2006 - 22:39
Beitrag #76


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genau das bedeutet es auch für mich.
Das Geschlecht ist halt egal. Man verliebt sich nur in den Menschen.

Denn das hier von Liane:

QUOTE
Ich persönlich habe es schon erlebt, dass ich einen Mann toll fand, zu ihm eine tolle Beziehung hatte etc. - das einzige, was mich daran hinderte, "mehr" zu wollen, war die tatsache, dass er ein Mann war, also "als Frau hätte ich ihn sofort gewollt". Wäre ich nun bisexuell, hätte ich dieses "Problem" nicht.


zeigt genau das Gegenteil. Das Geschlecht ist bestimmend bei der Liebe. Bei Bisexuellen besteht das "Problem" nicht.

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marietta
Beitrag 21.Apr.2006 - 05:45
Beitrag #77


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QUOTE (Eselchen @ 20.Apr.2006 - 23:39)
zeigt genau das Gegenteil. Das Geschlecht ist bestimmend bei der Liebe. Bei Bisexuellen besteht das "Problem" nicht.

Du setzst zwar das Wort "Problem" - und andere tendenziell negativ zu interpretierende Worte - so schön in Anführungszeichen, um Dich unangreifbar zu machen. Dennoch kann frau zwischen den Zeilen sehr wohl Deinen - wie ich meine - Dünkel raus lesen. "Bi" bedeutet den "Menschen" lieben und "Lesbe" "nur" das "Geschlecht"

Ich bin so langsam richtig sauer :angry: Ich habe die Frauen, mit denen ich liiert war, allesamt als Menschen geliebt. Ich finde es total unverschämt, dass einige Bi-Leute uns sexualisierte Partnerwahl unterstellen. :angry:

Und genau so unverschämt finde ich Deine Gleichsetzung von Butches und Männern :angry:

Ich könnte jetzt daraus interpretieren, dass Du eben als Bi-Frau die patriarchale hetero-sexistische Sichtweise der Männer verinnerlicht hast und Frauen mit dem herabwürdigenden Blick von Männern anschaust und beurteilst.


Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 21.Apr.2006 - 05:47
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_Eva_
Beitrag 21.Apr.2006 - 07:21
Beitrag #78


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:huh: ...der Ton hat sich aber schnell verschärft hier.


@ Marietta: Ich kann verstehen, dass du sauer wirst, wenn hier plötzlich von "falschem Geschlecht" und "Problem" in so negativern Zusammenhängen die Rede ist, aber so wie ich es gelesen habe, waren das bloß unglücklich gewählte Begriffe, die niemanden verletzen oder degradieren wollten.

Ich habe schon öfter einen Satz gehört, der auch hier in diesem Thread sinngemäß gefallen ist: eine Bi- Frau ist bi, weil sie sich die Hintertür zur Heterosexualität aufhalten und sich so Vorteile gegenüber lesbischen Frauen sichern will.
Für mich ist diese Sichtweise unverständlich. Ich bin bi (aber mir noch nicht völlig sicher darüber; habe in beide Richtungen nicht besonders viel Erfahrung) und emfinde es als äußerst belastend und verunsichernd. Lesbisch zu sein heißt auch, einen gewissen Schutz zu genießen, der mir nicht zugänglich ist, egal, wie zugehörig ich mich fühle.
So stößt man oft bei beiden Geschlechtern auf Unverständnis. Von vielen, die sich "eindeutig" zuordnen bekomme ich, ohne mich bekannt zu haben, ein "Wie kann man nur...?" entgegen. Heute verliebe ich mich in eine Frau, morgen in einen Mann und niemand versteht das. Das ist nicht einfach und schon gar nicht "unproblematisch". Es bedeutet eine doppelte Exklusion.
Auch vor mir selbst habe ich ein problem damit, denn wenn ich in einem Frauencafé oder -bar bin (was bis jetzt leider noch nicht so fot vorgekommen ist), habe ich das Gefühl, dort eigentlich nicht hinzugehören, unberechtigterweise dort zu sein und fühle mich nicht gut mit meinem "schlechten Gewissen".
Shark hat hier schon gesagt, dass sie froh ist, nicht bi zu sein, wei sie sich das nicht einfach vorstellt und genau so ist es.


In diesem Tread hat mich irritiert, dass einige in verbindung mit ihrer Neigung von einem "Lebensstil" oder "Lebensentwurf" gesprochen haben, der potentiell mit dem einer Bi-Frau kollidiere. Ich verstehe nicht ganz, wie aus dem Merkmal "lesbisch" ein übergreifender Lebensentwurf erwächst und vor allem, wie dieser mit dem einer Bi-Frau kollidieren kann. Ich kann für diese Kompromisslosigkeit nur Angst oder Scheu (oder schlechte Erfahrungen) als mögliche Gründe sehen (beweist mir das Gegenteil <_<... ).

Der Beitrag wurde von _Eva_ bearbeitet: 21.Apr.2006 - 07:23
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shark
Beitrag 21.Apr.2006 - 07:48
Beitrag #79


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QUOTE (_Eva_ @ 21.Apr.2006 - 08:21)

Shark hat hier schon gesagt, dass sie froh ist, nicht bi zu sein, wei sie sich das nicht einfach vorstellt und genau so ist es.


In diesem Tread hat mich irritiert, dass einige in verbindung mit ihrer Neigung von einem "Lebensstil" oder "Lebensentwurf" gesprochen haben, der potentiell mit dem einer Bi-Frau kollidiere. Ich verstehe nicht ganz, wie aus dem Merkmal "lesbisch" ein übergreifender Lebensentwurf erwächst und vor allem, wie dieser mit dem einer Bi-Frau kollidieren kann. Ich kann für diese Kompromisslosigkeit nur Angst oder Scheu (oder schlechte Erfahrungen) als mögliche Gründe sehen (beweist mir das Gegenteil <_<... ).

Hallo, Eva,

obwohl ich mich nicht in Bringschuld eines Beweises vorfinde, mag ich gerne noch einmal erläutern, weshalb ich - denn ich war die, die das Wort "Lebensentwurf" (vielleicht nicht so glücklich gewählt, weil es so klingt, als hätte frau die Wahl....) verwendet hat - nicht gerne mit einer Bi-Frau zusammen wäre.

Und ich fürchte, ich muss dazu etwas deutlicher werden, frau möge es mir nachsehen..

Eine Frau, die es ebenso schön fände, mit einem Männerkörper das Bett zu teilen und mit einem Mann Sex zu haben (was für mich als Lesbe naturgemäß keine so wahnsinnig prickelnde Vorstellung ist...) finde ich nicht anziehend. Ich persönlich weiß, dass ich in intimen Augenblicken so etwas nicht "ausblenden" kann und meine Lust auf eine Frau, die auch mit Männern schläft oder wieder schlafen wird (und das für sich auch klar hat) könnte kleiner nicht sein.

Vielleicht ist das bei mir zum Teil pathologisch aufgrund schlechter Erfahrung mit Männern, allerdings nehme ich für mich in Anspruch, meine Sexualpartnerinnen frei wählen zu dürfen und auch in Liebesdingen zu meinem Wohl zu entscheiden.

Und - ich schrieb es schon mal so platt - ich wäre auch nicht mit einer Frau zusammen , die politisch in einer ganz anderen Ecke steht.

Das heißt aber nicht, dass bisexuelle Frauen - wie in der Eingangsanfrage angedeutet- bei mir "unbeliebt" wären - sie kommen nur als Liebste nicht infrage.

Na und; andere wollen nicht mit Müttern zusammensein oder nicht mit Jüngeren oder nicht mit....- jeder das ihre und mir eben die Lesbe. ;)

Ich schrieb ja bereits, dass ich mir die Situation einer bisexuellen Frau schwierig vorstelle, vor allem emotional...Ach ja: Ich halte bisexuelle Menschen nicht für unentschlossen oder feige, nur um das auch noch einmal verbindlich zu erwähnen.

Gruß,

shark
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DerTagAmMeer
Beitrag 21.Apr.2006 - 07:49
Beitrag #80


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QUOTE (Willow71 @ 19.Apr.2006 - 20:53)
Ich kann auch nicht verstehen, wie man auf Butches stehen kann, wenn man doch gerade nur Frauen liebt...

Hi Willow,

vielleicht hat es manchmal ja gar nichts mit dem zu tun, was vordergründig an Butches wahrgenommen wird (insofern verliebe auch ich mich in Menschen und nicht in Boots ;) ) - sondern liegt einfach daran, dass sich manche Eigenschaften ein wenig stärker anziehen als andere. Mich faszinieren beispielsweise ruhige Frauen, die sehr genau zuhören und beobachten - die wissen, was sie wollen, es ganz deutlich sagen - die ihr Herz am rechten Fleck, aber nur selten auf der Zunge tragen.
In Gegenwart solcher Frauen fühle ich mich ganz besonders wohl. Warum ich diesem "Lesbentyp" zumeist als "Butch" begegne, weiß ich allerdings nicht. Insofern ist es lediglich ein "Erfahrungswert", der mich zu der Aussage bringt: "Ich steh auf Butches!"

Bezeichnenderweise kann ich mit Biomännern, die sich ähnlich verhalten, rein gar nichts anfangen. Das ist mir wohl einfach viel zu viel der Unterschiedlichkeit. Insofern hatten die Männer in meinem Leben (und in meinem Kopf) wohl zwangsläufig mehr Ähnlichkeit mit dem, was unter Lesben als "typisch Femme" angesehen wird und was die notwendigen Gemeinsamkeiten mit mir geboten hat, um sich zu verstehen.

Mit "triebhaften Zwängen zum Partnerwechsel" hat Bisexualität für mich allerdings gar nichts zu tun - es ist lediglich die Feststellung, dass diese besondere Mischung aus Fremdheit und Nähe auf viele verschiedene Arten zustande kommen kann.
In meinem Bekanntschaftskreis wechseln die ausschließlichen Lesben ihre Partnerinnen beispielsweise sehr viel häufiger als die bisexuellen Frauen (was allerdings auch an einer stärkeren Szene-Einbindung oder weiß der Geier was liegen kann).
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_Eva_
Beitrag 21.Apr.2006 - 08:32
Beitrag #81


Naschkatze
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Hi shark,
danke für deine (schönen, eindeutigen) Erklärungen. Ich verstehe sehr gut, was du über die körperliche Beziehung zu einer Bi- Frau schreibst.

Leider ist es für mich und jede, die sich ernsthaft mit sich und ihrer (Bi-)Sexualiät auseinandersetzt, nicht so einfach, über ihre Vorlieben bei der Partnerwahl nachzudenken bzw. zu sprechen; aus Gründen, die ich schon angedeutet habe.


DerTagAmMeer
QUOTE
Mit "triebhaften Zwängen zum Partnerwechsel" hat Bisexualität für mich allerdings gar nichts zu tun - es ist lediglich die Feststellung, dass diese besondere Mischung aus Fremdheit und Nähe auf viele verschiedene Arten zustande kommen kann.


:zustimm:

ich weiß nicht, ob es sowas in nicht-pathologischeer Form überhaupt gibt. Triebhaften Zwang zum Partnerwechsel mit Bisexualität in Verbindung zu bringen finde ich jedenfalls äußerst absurd.


Ich kenne keine "Butches" (weiß jemand, wie dieser nicht so schöne Ausdruck entstanden ist?) aber an weiblichen Frauen, die sich "männlich" kleiden, zieht mich die Irritation an, die von dieser Vermischung der Attribute ausgeht. Ähnlich wie Willow verstehe ich allerdings auch nicht, was für andere besonders "männlich" aussehende und auftretende Frauend anziehend macht. Vielleicht finde ich es ja bald heraus :rolleyes:
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Eselchen
Beitrag 21.Apr.2006 - 10:26
Beitrag #82


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QUOTE (marietta @ 21.Apr.2006 - 06:45)
Du setzst zwar das Wort "Problem" - und andere tendenziell negativ zu interpretierende Worte - so schön in Anführungszeichen, um Dich unangreifbar zu machen. Dennoch kann frau zwischen den Zeilen sehr wohl Deinen - wie ich meine - Dünkel raus lesen. "Bi" bedeutet den "Menschen" lieben und "Lesbe" "nur" das "Geschlecht"

Ich bin so langsam richtig sauer :angry: Ich habe die Frauen, mit denen ich liiert war, allesamt als Menschen geliebt. Ich finde es total unverschämt, dass einige Bi-Leute uns sexualisierte Partnerwahl unterstellen. :angry:

Und genau so unverschämt finde ich Deine Gleichsetzung von Butches und Männern :angry:

Ich könnte jetzt daraus interpretieren, dass Du eben als Bi-Frau die patriarchale hetero-sexistische Sichtweise der Männer verinnerlicht hast und Frauen mit dem herabwürdigenden Blick von Männern anschaust und beurteilst.

@ Marietta: Wenn du ein Problem mit Männern hast, wenn du ein Problem mit bisexuellen Frauen hast, dann sollst du das halt haben. Da kann ich nichts zu.
Wenn du aber mal bitteschön LESEN würdest, auf welchen Beitrag ich antwortete, dann wirst vielleicht auch DU sehen, dass ich etwas zitiert habe und ebenso das Wort "Problem" aus dem Vorangegangenen Beitrag ZITIERT habe, denn - so macht man das nämlich - ich setzte das Wort DESWEGEN in Anführungszeichen. Nicht, damit Marietta oder sonstwer was rauslesen kann was er will. Ich schreibe genau DIE Worte, die zu lesen sind und nichts dazwischen!

Wenn Du, liebe Marietta, mal weiter vor im Thread schaust, dann wirst du sehen, dass ich KEINER Lesbe abschreibe einen Menschen zu lieben! Denk doch bitte mal ein wenig nach, was du hier von dir gibst! Sexualisierte Partnerwahl ist es aber doch (um mal deine Worte zu benutzen), wenn man sich auf nur ein Geschlecht einlässt. Heteros sind im Grund doch auch sexualisiert auf das gegenteilige Geschlecht. WAS bitteschön IST SCHLIMM daran? Du liebst Frauen. Das ist doch wunderbar und schön. Tu das! Schwule Männer lieben Männer. Auch wunderbar. Freut mich für jene auch. Hetero Frauen lieben Männer, find ich auch toll. Ich finde jedes Zusammenfinden von 2 Personen toll, denn das erfüllt den Menschen doch mit, wenn er einen Partner hat.

Zu deinem Vorwurf, ich würde Butches mit Männern gleichsetzen... Lies dir bitte die Worte da genau durch! Ich schrieb, dass Butches etwas Männliches haben. Und wenn es nur das Aussehen ist. Sagte ich, dass Butches Männer sind? Nein. Das wäre ein Gleichsetzen.
Also bitte interpretiere nicht Dinge in meine Worte, die ich nicht EXPLIZIT sagte!

Danke.

Um nun auch noch sowas graues anscheinend "nicht allzu ernst aber doch um so persönlicher" zu schreiben: Ich habe das Gefühl (achtung - auch hier ist nur Vermutung - KEIN Wissen und KEIN Gleichsetzen!), dass du mächtig frustriert sein musst, um so zu schreiben!
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_Eva_
Beitrag 21.Apr.2006 - 10:38
Beitrag #83


Naschkatze
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Nachdem ich Eselchens Beitrag gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass selbst hier schon die Fronten entstanden sind, die ich oben schonmal angedeutet habe und unter denen ich zu leiden habe:

Marietta:
QUOTE
Ich finde es total unverschämt, dass einige Bi-Leute uns sexualisierte Partnerwahl unterstellen. mad.gif


Wieso besteht die Notwendigkeit von "Bi-Leuten" und als Kontrast dazu von "uns" zu sprechen? Ich denke nicht, dass dieses Forum dazu dienen sollte, irgendwelche Solidarisierungstendenzen innerhalb der Mitglieder zu verstärken.

Der Beitrag wurde von _Eva_ bearbeitet: 21.Apr.2006 - 10:40
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shark
Beitrag 21.Apr.2006 - 11:09
Beitrag #84


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Ich frage mich gerade, wie es zu diesem scharfen Ton kommen konnte...Ich habe noch einmal den gesamten Thread gelesen und nicht feststellen können, dass in despektierlicher Weise über Bisexuelle oder Lesben gesprochen worden ist.
Ich habe von (durch die Schreiberinnen begründeten) Ängsten gelesen, von Fragen und Ansprüchen...(edit: manchmal in "unglücklichen" Formulierungen, weil sich Fragen und Gedanken zu diesem Thema eben nicht so ganz einfach und schlicht stellen lassen wollen - Ablehnung - generelle Ablehnung - habe ich nirgendwo herausgelesen. Allerdings bin ich auch wohlwollend, was gewisse Vokabel-Differenzen angeht, ohne behaupten zu müssen, ich verstünde einen wirklich vorhandenen Affront nicht)

Letztlich ist es doch wohl jeder selbst überlassen, in welcher Form sie sich auf wen einlässt...und warum oder warum doch nicht...

Ich habe mich kürzlich mit einer bisexuellen Bekannten darüber unterhalten; sie meinte auch, dass es schade sei, dass allzuviele Lesben sich nicht dazu imstande sähen, mit einer bisexuellen Frau eine Beziehung einzugehen.
Dazu konnte ich nur sagen: besser für jede Bi-Frau, das zu wissen, ehe sie viel investiert...Wichtig ist doch nur, dass frau weiß, woran sie ist und dann ihre Entscheidung treffen kann....

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 21.Apr.2006 - 11:30
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ToBeAnnounced
Beitrag 21.Apr.2006 - 11:53
Beitrag #85


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Ich hab ebenfalls den ganzen Thread mitverfolgt & verstehe den scharfen Ton auch nicht. Vieles wird hier persönlicher genommen, als es gemeint war, oder grundsätzlich missverstanden.
Auf jeden Fall ist klar, dass das Thema Bisexualität ganz eindeutig ein sehr polarisierendes ist. Das hätte ich nicht erwartet.
Grundsätzlich kann ich Eselchen und Eva (und vielen anderen, die hier geschrieben haben) aus ganzem Herzen zustimmen, und ich werde nicht versuchen, das schon Gesagte noch einmal zu formulieren; besser kann ichs sicher nicht (eher sehr viel schlechter, wenn ich mir meine Anfangsposts ansehe...).

Aber ein Aspekt ist mir noch eingefallen; das, was mich so verwirrt.
Wenn ich mich als Bisexuelle (in "meiner" Definition von: kann sich in Mann und Frau verlieben, steht dazu, braucht nicht beides um glücklich zu sein) also in eine Frau verliebe und daraus eine Beziehung wird, dann würde die Partnerin diese Neigung nicht merken, solange die Beziehung anhält; es wäre ja nicht aktuell, nicht relevant.
Ich könnte mich als bi outen, und im schlimmsten Fall würde das zu einem Abbruch der Beziehung führen, zu Unverständnis und Ablehnung. Ich könnte mich ihr gegenüber auch als lesbisch vorstellen, also einfach einen Teil meines Wesens nicht erwähnen, der gerade auch nicht aktuell ist, nicht relevant eben, der keine Auswirkungen auf meine Gefühle zu ihr hat. Die Folge wäre eine Liebesbeziehung, die zwar natürlich an allem scheitern kann, an dem Beziehungen generell zu scheitern pflegen, aber ich würde akzeptiert werden.

Natürlich ist es moralisch nicht vertretbar, diesen Teil eines Wesens zu verheimlichen; und sollte die hypothetische Beziehung lange halten, würde man irgendwann auch auf das Thema zu sprechen kommen, und zwischen "etwas nicht erwähnen" und "explizit lügen" ist (für mich, in diesem Fall) ein großer Unterschied.

Aber alleine durch den Umstand, dass ich am Beginn einer Beziehung nicht gleich meine ganze Seele "entblöße", kann ich von einer ablehnenden, ausschließenden Reaktion zu einem Date kommen.
Und im Unterschied zu zB Müttern bzw politisch ganz anders denkenden Frauen (die Beispiele, die genannt wurden), ist dieser verschwiegene Teil ja nichts, was sofort auffällt. Wenn ich eine Mutter kennenlerne, werde ich innerhalb weniger Tage in irgendeiner Weise auch mit den Kindern in Berührung kommen. Eine politisch interessierte Frau wird sich bald durch Anmerkungen zum Alltagsgeschehen "verraten", und sich gegebenenfalls heftige Diskussionen mit Andersdenkenden liefern. Auch das fällt meistens in den ersten Tagen auf, und es prägt eine Beziehung natürlich ungemein.
Aber dass ein Teil von mir, der im Moment (und wahrscheinlich in der ganzen Zeit, in der die Beziehung aktuell ist) einfach nicht in Erscheinung tritt, der schläft, der sich nicht im Verhalten ausprägt; dass dieser Teil über "leben und sterben" einer Beziehung entscheidend sein soll, verstehe ich nicht.

Die verschiedenen Meinung in diesem Thread waren sehr interessant und aufschlussreich zu lesen, und er hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Ich werde den Umstand, dass es so ist / sein kann, wohl akzeptieren müssen, aber verstehen kann ich es nach wie vor nicht.
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shark
Beitrag 21.Apr.2006 - 12:08
Beitrag #86


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Eine meiner ersten Beziehungen zu einer Frau war eine, bei der mir die betreffende Frau nicht gesagt hat, dass sie biexuell ist. Ich habe natürlich auch nicht danach gefragt...

Aber mir ist nach etwa einem halben Jahr aufgefallen, dass meine Freundin Männer mit Bemerkungen bedachte, die eine Lesbe nicht machen würde...Daraufhin wurde ihre Haltung Männern gegenüber Thema...und ich habe die Beziehung (allerdings nicht allein deshalb) beendet.
Für MICH ist es eben wichtig zu wissen, wie meine Freundin "gepolt" ist und ich kann nicht gut damit umgehen, wenn sie sexuell auch an Männern interessiert ist.
Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich keine Beziehung mit ihr eingegangen.

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blue_moon
Beitrag 21.Apr.2006 - 12:09
Beitrag #87


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QUOTE (shark @ 21.Apr.2006 - 12:09)
Wichtig ist doch nur, dass frau weiß, woran sie ist und dann ihre Entscheidung treffen kann....

eigentlich unabhängig vom thema: hach, klingt das schön kopfig! ;)

ich glaub generell nicht, dass es hier darum gehen kann, ob nun das eine oder das andere lebensmodell schöner, schneller, weiter greift, funktioniert oder richtig ist. ganz schön wär, wenn die argumente für den einen nicht automatisch als runtermachen des anderen standpunktes begriffen werden würden.

ich sehe mich als sandkastenlesbe, glaube nicht, dass ich jemals selbst in die verlegenheit kommen würde, mich in männliche menschen zu verlieben (was mich ganz, ganz sicher in ein ziemliches chaos stürzen würde :rolleyes: ), bin aber mehrmals langfristig mit frauen zusammengewesen, die den schwenk zur frauenliebe gerade begonnen/einigermassen hinter sich gebracht hatten, und die durchaus nicht sicher waren, ob sie nicht irgendwann wieder 'rückfällig' würden. meinen gefühlen hat das keinen abbruch getan. vielleicht hab ich das sogar eher als ansporn gesehen ;)

mich so zu verhalten und meinen gefühlen den dafür erforderlichen platz einzuräumen, ist mein weg. ich erwarte, auf diesem weg akzeptiert zu werden, auch wenn ihn jemand nicht mitgehen mag. und das kann ich hier eigentlich ganz gut.
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mandelbäumchen
Beitrag 21.Apr.2006 - 12:22
Beitrag #88


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QUOTE (_Eva_ @ 21.Apr.2006 - 10:38)
Marietta:
QUOTE
Ich finde es total unverschämt, dass einige Bi-Leute uns sexualisierte Partnerwahl unterstellen. mad.gif


Wieso besteht die Notwendigkeit von "Bi-Leuten" und als Kontrast dazu von "uns" zu sprechen? Ich denke nicht, dass dieses Forum dazu dienen sollte, irgendwelche Solidarisierungstendenzen innerhalb der Mitglieder zu verstärken.

Dieser Kritik stimme ich zu, ich habe mich ja bereits über die "lesbische Sichweise" geäußert, das gehört für mich auch dazu.

Ich teile auch nicht Mariettas Sichweise, was das Thema Bi-Frauen angeht. Ansonsten spricht mir allerdings Mariettas letzter Beitrag aus dem Herzen.

Der graue OT von Eselchens Post geht meiner Meinung nach klar unter die Gürtellinie, dabei ist es unerheblich, ob sich nun um eine Vermutung handelt oder eine Behauptung. Frust wird immer wieder gern genommen, um kritische Frauen mundtot zu machen. Ich finde das ärgerlich.

Natürlich lässt alles Geschriebene und Gesprochene einen großen Interpretationsspielraum zu. Aber wir können uns eine Diskussion sparen, wenn die Reaktion auf ein Gegenargument immer nur darin liegt, zu sagen, es sei nicht so gemeint gewesen, insbesondere wenn im gleichen Beitrag der Eindruck entsteht, dass es eben doch so gemeint war. Warum von einem Problem sprechen, wenn nicht Problem gemeint ist - egal ob zitiert oder nicht, ob mit Anführungszeichen oder ohne.

Aber gut ist.

Doch hierzu muss ich noch etwas sagen: Dieses "Ich liebe den Menschen, nicht das Geschlecht", glaube ich einfach nicht. Weil eben - wie ich oben bereits geschrieben habe - das Geschlecht - das biologische wie das soziale, sei es nun eindeutig oder uneindeutig - zum Menschsein gehört. Wenn nun also über Nacht eine Fee käme und meine Liebste in einen Mann - incl. männlicher Sozialisation - verwandeln würde, hätte ich ein Problem. Und das bestünde nicht nur darin, dass ich Konflikte mit meiner lesbischen Identität bekäme. Es hätte auch nicht damit zu tun, dass "mein Liebster" plötzlich Anzüge trägt - darin sah "sie" vorher schon toll aus, und vielleicht bevorzugt "er" als Mann ja Stöckelschuhe und lange Kleider. Nein, ich hätte es mit einem anderen Menschen zu tun mit einer anderen Sozialisation, mit einer anderen Geschichte, anderen Erfahrungen, auch mit einem anderen Körper, was ich nicht unerheblich finde. So stelle ich einerseits die Kategorien "männlich" und "weiblich" in Frage - sofern sie über die rein biologische Ausprägung hinausgehen - , nicht aber deren Einfluss auf unser Menschsein.

Ich habe vor einigen Jahren übrigens ernsthaft darüber nachgedacht, wie es für mich wäre, wenn meine Liebste sich plötzlich entscheiden würde, ein Mann werden zu wollen. Zwar stand dies nicht ernsthaft zur Debatte, aber ein gewisses Unwohlsein , eine Auseinandersetzung mit der "weiblichen" Identität war bei ihr schon da. Meine Antwort für mich war damals, dass ich es mir vorstellen konnte, weiter bei ihr zu bleiben, obwohl es zu erheblichen Kollisionen mit meiner lesbischen Identität geführt hätte. Ich konnte es mir deshalb vorstellen, weil ich sie damals schon lange kannte, weil ich mit ihren Auseinandersetzungen vertraut war. Es wäre ein Prozess gewesen, den ich begleitet hätte, keine Verzauberung über Nacht.

So war es auch mit der Bisexualität meiner Liebsten. Es war ein Prozess, den ich begleitet habe. Anfangs ist es mir übrigens auch schwer gefallen, etwas mit Männern zu tun zu haben, und durch sie hatte ich es ja, wenn auch nur mittelbar. Auch die Vorstellung ihrer körperlichen Nähe zu Männern war mir unangenehm. Aber auch ich habe in der Zeit mit ihr eine Entwicklung durchgemacht, die meine Entfernung zu Männern verringert hat. Mittlerweile hat sich auch mein Schreiben verändert, so dass ich mir immer besser vorstellen auch glaubhafte "männliche" Figuren zu schaffen, die ich genauso "lieben" kann wie meine "weiblichen". Ich bin dankbar dafür, erlebe ich das doch als geistige Öffnung, eine Erweiterung meines Horizont, die in keiner Weise in Frage stellt, dass mein Herz immer noch den Frauen gehört.

Ich hoffe, dass dies nicht zu weit vom Thema wegführt. Nach meinem Empfinden tut es das nicht. Es hat für mich schon sehr mit der Diskussion zu tun, die hier nicht von Ungefähr entstanden ist.

Bi-Frauen können sich vorstellen, geistige, emotionale und/oder sexuelle Bindungen mit Frauen und/oder Männern einzugehen. Wie sie dies in ihrem Leben umsetzen ist wieder eine andere Frage. Lesben können sich vorstellen, geistige, emotionale und/oder sexuelle Bindungen mit Frauen einzugehen. Die meisten tun das. Wie sie das tun, kann sich auch sehr unterscheiden. Inwieweit diese Frauen dem noch immer vorherrschenden Frauenbild entsprechen, ist eine andere Frage.
Aber letzteres trifft auch auf die Partnerinnenwahl von Bi-Frauen zu. Denn meine Liebste hat sich für eine Frau entschieden, die sich zwar nicht als "Butch" definiert, dem gängigen Frauenbild allerdings auch nicht entspricht.

Darüber hinaus herrscht eine gewisse Durchlässigkeit zwischen den beiden Gruppen. Wenn ich mich mit einer Lesbe einlasse, heißt das noch lange nicht, dass sie es für immer und weig bleiben wird. Genausso gilt der umgekehrte Fall.

Mandelbäumchen


Edit: Satzbau etwas durcheinander geraten

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 21.Apr.2006 - 12:26
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_Eva_
Beitrag 21.Apr.2006 - 13:00
Beitrag #89


Naschkatze
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ToBeAnnounced
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Aber alleine durch den Umstand, dass ich am Beginn einer Beziehung nicht gleich meine ganze Seele "entblöße", kann ich von einer ablehnenden, ausschließenden Reaktion zu einem Date kommen.
[...]
Aber dass ein Teil von mir, der im Moment (und wahrscheinlich in der ganzen Zeit, in der die Beziehung aktuell ist) einfach nicht in Erscheinung tritt, der schläft, der sich nicht im Verhalten ausprägt; dass dieser Teil über "leben und sterben" einer Beziehung entscheidend sein soll, verstehe ich nicht.


genau darüber zerbreche ich mir auch gerade den Kopf. Was einige hier über ihre Vorstellung, dass ihre Liebste sich (körperlich) auch mit einem Mann einlassen könnte geschrieben haben, lässt mich das allerdings schon ein bisschen besser verstehen.

Dieses Unbehagen, was einige hier beschreiben, haben denke ich nicht nur Lesben, sondern Menschen jeder Neigung in sich, wenn sie sich in eine andere Form von Sexualität hinenzuversetzten versuchen (bzw. mit jemandem zu tun haben, der diese lebt).
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chaophraya
Beitrag 21.Apr.2006 - 13:26
Beitrag #90


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QUOTE (ToBeAnnounced @ 21.Apr.2006 - 11:53)
Wenn ich mich als Bisexuelle (in "meiner" Definition von: kann sich in Mann und Frau verlieben, steht dazu, braucht nicht beides um glücklich zu sein) also in eine Frau verliebe und daraus eine Beziehung wird, dann würde die Partnerin diese Neigung nicht merken, solange die Beziehung anhält; es wäre ja nicht aktuell, nicht relevant.


Zumindest für mich würde das so nicht funktionieren. Bisexuell bin ich, auch während ich eine Beziehung habe, egal ob mit einem Mann oder einer Frau. Es ist Teil meiner Persönlichkeit und lässt sich auf die Dauer nicht einfach so abkapseln. Zumal ich es auch wichtig finde, meiner Partnerin alles mitzuteilen, was mir so durch den Kopf geht oder ihr Dinge aus meinem Leben vor ihrer Zeit zu erzählen. Würde ich versuchen, mich als ausschließlich lesbisch darzustellen, müsste ich ständig aufpassen was ich sage, lügen und viele Dinge verheimlichen. Das kann nicht Basis einer Liebesbeziehung sein, wo nach meiner Auffassung, Vertrauen und Ehrlichkeit Grundvorraussetzungen sind.
Wenn ich befürchten würde, dass die Tatsache, dass ich bi bin, ein Hindernis für eine sich anbahnende Beziehung wäre, würde ich es erst recht für wichtig halten, es zu thematisieren, ansonsten schiebt man diesen Konflikt nur vor sich her, und die Partnerin wird mit Recht enttäuscht sein, wenn sie erst später feststellt, dass ihr diese Information einfach vorenthalten wurde.
Meine Erfahrung ist allerdings ohnehin, dass wenn beide verliebt sind, dieses Problem eigentlich meistens keins mehr ist, selbst wenn es zuvor Vorbehalte gegeben haben mag.
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Willow71
Beitrag 21.Apr.2006 - 14:35
Beitrag #91


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QUOTE (shark @ 21.Apr.2006 - 08:48)
Eine Frau, die es ebenso schön fände, mit einem Männerkörper das Bett zu teilen und mit einem Mann Sex zu haben (was für mich als Lesbe naturgemäß keine so wahnsinnig prickelnde Vorstellung ist...) finde ich nicht anziehend. Ich persönlich weiß, dass ich in intimen Augenblicken so etwas nicht "ausblenden" kann und meine Lust auf eine Frau, die auch mit Männern schläft oder wieder schlafen wird (und das für sich auch klar hat) könnte kleiner nicht sein.

Oh... so viel Neues...

@dtam: danke für deine Erklärung.
Trotzdem fänd ich noch andere Erklärungen interessant, was einige Lesben gerade an Butches attraktiv finden. Aber vermutlich ist das OT.

Was shark beschreibt, löst bei mir auch eine gewisse Unruhe aus. Dass meine eventuelle Partnerin mit Männern geschlafen *hat*, fänd ich nicht schlimm (und eben wegen meiner Neigung auch nicht unattraktiv... ;)), dass aber die Möglichkeit besteht, dass sie es *wieder* tut, das gefällt mir nicht, weil schon mal erlebt.
Das nagt irgendwie. Da habe ich (immer noch) das Gefühl, (rein körperlich?) nicht genügt zu haben - wenn ihr versteht, was ich meine... ;)
Ich hatte ja auch für kurze Zeit den Fall, dass sie mit mir und mit einem "er"... das finde ich ganz schlimm: parallel...

Aber wenn ich recht drüber nachdenke, habe ich eher insgesamt Angst vorm *Verlassenwerden* - und nicht so sehr, dass sie mich wegen eines Mannes verlässt. Ich will gar nicht mehr verlassen werden! ;)
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Bilana
Beitrag 21.Apr.2006 - 15:29
Beitrag #92


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Was Willow schreibt lässt mich nun doch ganz stark an konstruierte Wirklichkeit denken.
Ich wurde dereinst (noch ganz jung und ohne Fältchen) von einer Frau verlassen für eine andere. Ich fand es damals schlimmer, als wenn sie mich für einen kerl verlassen hätte. Denn das gab mir das ultimative Gefühl ihr als Person, als Mensch nicht gereicht zu haben. Hätte sie mich für einen kerl verlassen hätte ich mich mit dem Gedanken trösten können, das sie vielleicht doch nicht Frauen so sehr liebt, wie sie dachte und es somit an ihr lag.
Heute denke ich, der Grad und die Art des Schmerzen beim verlassen/verlassen werden hängt weder davon ab welches Geschlecht der andere Mensch hat, noch welches Geschlecht der mögliche konkurierende Mensch hat und ob es den überhaupt gibt. Es ist einfach immer Scheiße.
Es bringt mich nicht weiter, gibt mir nichts meine Verlustängste an ein Geschlecht zu binden.


QUOTE
Dieses "Ich liebe den Menschen, nicht das Geschlecht", glaube ich einfach nicht. Weil eben - wie ich oben bereits geschrieben habe - das Geschlecht - das biologische wie das soziale, sei es nun eindeutig oder uneindeutig - zum Menschsein gehört.

Ja es gehört zum Menschen und prägt biologisch, psychologisch und sozial sehr stark. Es muss für mich, richtig in den Charaktermix passen. Und da ist einfach viel drin. So dass ich es unterm Strich doch egal finde, weil ich mich halt in den Menschen als Gesamtkunstwerk verguckt habe, neugierig geworden bin.


QUOTE
Meine Erfahrung ist allerdings ohnehin, dass wenn beide verliebt sind, dieses Problem eigentlich meistens keins mehr ist, selbst wenn es zuvor Vorbehalte gegeben haben mag.


Dito.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 21.Apr.2006 - 16:02
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Willow71
Beitrag 21.Apr.2006 - 15:55
Beitrag #93


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QUOTE (Bilana @ 21.Apr.2006 - 16:29)
Heute denke ich, der Grad und die Art des Schmerzen beim verlassen/verlassen werden hängt weder davon ab welches Geschlecht der andere Mensch hat, noch welches Geschlecht der mögliche konkurierende Mensch hat und ob es den überhaupt gibt. Es ist einfach immer Scheiße.
Es bringt mich nicht weiter, gibt mir nichts meine Verlustängste an ein Geschlecht zu binden.

Ja, das wollte ich mit meinem letzten Satz auch ausdrücken. Irgendwo schwingt da zwar eine Angst mit, wenn ich an eine Beziehung mit einer Bi-Frau denke, andererseits ist es wohl tatsächlich egal, ob ich wegen eines Mannes oder einer Frau verlassen werde.
Das ist mir *heute* klar. "Damals" vor 2 Jahren war ich allerdings sehr darauf fokussiert, dass sie mich wegen eines Mannes verlassen hat bzw. das sie lieber Männer wollte.
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mandelbäumchen
Beitrag 21.Apr.2006 - 16:12
Beitrag #94


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QUOTE (Bilana @ 21.Apr.2006 - 15:29)

Ja es gehört zum Menschen und prägt biologisch, psychologisch und sozial sehr stark. Es muss für mich, richtig in den Charaktermix passen. Und da ist einfach viel drin. So dass ich es unterm Strich doch egal finde, weil ich mich halt in den Menschen als Gesamtkunstwerk verguckt habe, neugierig geworden bin.



Liebe Bilana,

das würde ich für mich auch so sehen, wobei es für mich eben der Koponente "Frausein" im Gesamtkunstwerk bedarf, damit ich mich verliebe - dies jedoch in recht unterschiedlichen Ausprägungen.

Ich habe eben mit meiner Liebsten telefoniert und sie gefragt, wie das für sie ist. Für sie ist es so, dass sie sich selbst auch unterschiedlich erfährt, je nachdem, ob sie mit einem Mann oder einer Frau zusammen ist. Nun denke ich, dass wir uns ohnehin mit unterschiedlichen Menschen unterschiedlich erfahren, wir sind ja selbst auch keine festen Größen. Aber der Unterschied Mann/Frau hat für sie noch einmal ein besonderes Gewicht, so dass sie ein großes Bedürfnis nach diesen unterschiedlichen "Erfahrungswelten" hat.

Mandelbäumchen

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 21.Apr.2006 - 16:13
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marietta
Beitrag 21.Apr.2006 - 18:21
Beitrag #95


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QUOTE (Eselchen @ 21.Apr.2006 - 11:26)
Um nun auch noch sowas graues anscheinend "nicht allzu ernst aber doch um so persönlicher" zu schreiben: Ich habe das Gefühl (achtung - auch hier ist nur Vermutung - KEIN Wissen und KEIN Gleichsetzen!), dass du mächtig frustriert sein musst, um so zu schreiben!

Tja - auch DIES werfen Männer gerne Frauen vor, wenn ihnen die Argumente ausgehen. Oder in der Steigerung: Du bist ja hysterisch.

Natürlich bist Du, liebes Eselchen, nicht frustiert. Du bist ja bi. Lesben sind frustiert, nicht wahr?

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 21.Apr.2006 - 18:22
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kleeblatt61
Beitrag 21.Apr.2006 - 18:22
Beitrag #96


einfach-unterwegs
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also hier wurde ja schon ne Menge geschrieben, einiges falsch gedeutet, anders gar nicht verstanden.

Aber ich denke, man kann doch niemanden einen Vorwurf machen, ob er/sie bi, lesbisch, schwul, hetero und was weiß ich noch ist. Darauf hat man doch wohl kaum einen Einfluss. Und das sollte doch auch niemanden als "minderwertiger" dastehen lassen als andere. Und ich habe den Eindruck, das wird hier teilweise getan.
Aber frau kann sich ihre Neigung doch nicht raussuchen.
Wenn eine Frau Frauen und Männer liebt, ist das halt ihre Neigung, die kann sie doch nicht einfach abstellen.
Wenn man allerdings als Lesbe damit nicht zurechtkommt, kann man sich mit so einer Frau nicht einlassen.
Aber wie auch schon gesagt wurde, gibt es keine 100%ige Garantie, wenn ich heute Frauen liebe, dass es nicht irgendwann ganz anders sein kann.
Und sollen Bi Frauen deswegen nun weniger treu sein und ständig ihren Partner wechseln müssen , nur weil sie mit beiden können. Das glaube ich nicht.

Warum eine Lesbe oder Bi mit der einen oder mit der andern nicht kann aus diesem oder jenem Grund, das muss jede für sich entscheiden.

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Bilana
Beitrag 21.Apr.2006 - 18:38
Beitrag #97


Capparis spinosa
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QUOTE
Aber ich denke, man kann doch niemanden einen Vorwurf machen, ob er/sie bi, lesbisch, schwul, hetero und was weiß ich noch ist. Darauf hat man doch wohl kaum einen Einfluss.
...
Aber frau kann sich ihre Neigung doch nicht raussuchen.



Sehe ich durchaus anders.
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shark
Beitrag 21.Apr.2006 - 18:52
Beitrag #98


Strösenschusselhai
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@Bilana: magst Du das vielleicht erläutern? Das klingt interessant...
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janis
Beitrag 21.Apr.2006 - 18:55
Beitrag #99


Gut durch
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was mir ausnehmend gut gefällt ist die sichtweise des "gesamtkunstwerkes.

irreführend aber aus meiner sicht ist der begriff: männlich

das "männliche Prinzip" und das "weibliche Prinzip" archaisch gesehen, also von einer Ur-Kraft her, hat überhaupt nichts zu tun mit den festschreibungen unserer kultur für männlich und weiblich. das habe ich schon wiederholt in anderen threads zu einer früheren zeit versucht zu sagen. diese sind nämlich wandelbar während die archaik unabhängig von kultur und zeitalter von bedeutung ist.

diese beiden "pole" befinden sich innerhalb eines menschen und sind zeitlebens gesehen, auch nicht statisch.
das bedürfnis kann hier auch ohne schwierigkeit bi-polar sein. deshalb scheint mir die anziehungskraft zu einem menschen von der kombination jener bi-polarität innerhalb eines jeden menschen und der eigenen abhängig zu sein.

schon zum x-ten mal stellten wir fest, dass die definitionen unserer kultur längst nicht mehr ausreichen, um hier eindeutige positionen beziehen zu können. weshalb die gender-debatte überhaupt am laufen ist.

weder sind sogenannte "butches" für männlich, noch "femmes" für weiblich eindeutig zu bestimmen. denn sichtbar wird jedesmal auf den näheren blick, dass die als weiblich gesetzten kulturell definierten attribute kein merkmal dafür sidn, wie weiblich oder männliche diese frau in all ihren facetten "wirklich" ist.
nicht highheels oder stöckel und minirock und langes haar geben einer frau weiblichkeit! genausowenig wie einer "butch", also einer als "burschikos" in hosen und boots einhergehenden frau männlichkeit attestiert werden kann.

es sind lediglich äußerlichkeiten, die sich erlauben einen tiefergehende wertugn abzugeben, was irgendwie auch anmaßend ist.

zum stolpern in meinen gedanken und gefühlen bringe mich jene frauen, die explizit männerkleidung tragen, sich explizit so verhalten, wie es kulturell gesehen bei uns nur männer tun.
das erscheint mir wie eine art theaterstück und nicht wie autentisch gelebtes leben.wie eine rolle, die frau in diesme moment spielt.

ich weiß, dass ich damit genauso einer oberflächlichen attribuierung auf den leim gehe, habe dafür aber noh keine lösung, keine haltung und keine einschätzung gefunden.
ich kenne die beweggründe nicht und weeiß wenig über die hintergründe.
jedenfalls stolper ich in meiner denke über frauen, die so tun als wären sie kerle.

butchige frauen aber gehören dazu nicht, denn diese empfinde ich ausnahmslos fast, immer als frauen, nicht als männliche copien. deren anteil an männlichem hat für mich immer wieder äußerst faszinierende und äußerst weibliche reize.

ich schätze, dass ich bi bin oder zumindest sein könnte. jedenfalls beerührt mich die diskussion drum sehr, was ich als zeichen werte.
wenn ein mann als mensch vor mir steht, sich zeigt wie er ist, dann bestünde die möglichkeit, dass ich ihn auch lieben könnte. körperlich gesehen erleb ich in mir da relative offenheit. was das innere seelische angeht aber keinesfalls.
in büchern und in filmen sind mir solche männer schon begegnet, im realen leben noch nie. so verquickt sich anziehung menschlich gesehen mit der körperlichkeit und kann aus meiner sicht unmöglich getrennt werden.

janis
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kleeblatt61
Beitrag 21.Apr.2006 - 19:28
Beitrag #100


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@ Bilana kannst du dir deine Neigung , deine Gefühle, was du für wen empfindest, raussuchen wies gerade am passensten erscheint?! :wacko:
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