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> Liebesbeziehung ohne se*uellen Aspekt
LadyGodiva
Beitrag 08.Jun.2006 - 11:11
Beitrag #1


Strøse
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PennyLane fragt:
QUOTE
Könntet Ihr Euch vorstellen, in einer langfristigen Beziehung zu leben, die den sexuellen Aspekt nicht beinhaltet?


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robin
Beitrag 08.Jun.2006 - 11:13
Beitrag #2


I lof tarof!
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Danke ladygodiva :)
Es ist wirklich ein ganz anderes thema.
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Lilly76
Beitrag 08.Jun.2006 - 13:03
Beitrag #3


Satansbraten
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..spontan hätte ich jetzt geantwortet Nein!

Aber ich glaube, das stimmt so nicht! Es käme natürlich auf die Umstände drauf an.
Was sind die eigentlichen Gründe dafür?
Wäre es für beide ok und alles andere ist noch so im Einklang - warum nicht!
Spielt vielleicht eine Krankheit dabei eine Rolle? Auch da kann ich meine Bedürfnisse in den Hintergrund stellen!

Sobald das einseitig ist, wird es schon sehr schwierig. Wobei da einfach auch klar sein muß, was die Gründe sind. Wieso möchte meine Partnerin nicht mehr mit mir schlafen??? Sind wir soweit voneinander entfernt, dass dieses Bedürfnis einfach nicht mehr gegeben ist, dann ist es wohl besser, es als das Zeichen zu sehen, was es dann wohl ist!

Lieben wir uns und eine hat einfach keine Lust mehr darauf...Gibt es denn sowas :roetel:
Tja, schwierig! Ich stelle mir mal vor, dass meine Partnerin nicht mehr will - ich aber! Ich glaube, dass das Schlimme daran ist, dass eine sich immer abgelehnt fühlt und die andere immer wieder diese Ablehnung aussprechen muß!
Das führt sicherlich zu Konflikten!
Sage ich mir dann, na ok..dann ist es eben so..dann lassen wir das...kann ich mit leben, weil ich sie liebe?????

Also sorry...ich kann da keine klare Antwort zu geben!

Ihr wißt ja, dass ich gerade erst anfange :D ...und "das" natürlich sehr prickelnd finde :wub: ...und in dieser Phase würde ich trotzdem darauf verzichten, nur um einfach mit ihr zusammen zu sein!!!!!!!!!!!

LG
Lilly
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Diana
Beitrag 08.Jun.2006 - 13:06
Beitrag #4


Gut durch
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Oh, da komme ich ein wenig zu spät.
Ich finde, die Frage hätte ruhig in dem "alten" Thread bleiben können, denn so, wie die Fragestellung von meiner Seite aus gemeint war, liegt PennyLane's Frage genau im Zentrum des Themas. Es ist nur die andere Seite der Medaille, die Frage ist dieselbe, nur von der anderen Seite aus gestellt.

Ich hatte mich damals gefragt, wie es sein kann, dass ausgerechnet der Aspekt S. mein Leben so radikal umkrempeln konnte. Im Hintergrund nagten die Zweifel: "MUSSTE das denn nun alles sein?". Unsicherheit und Unklarheit darüber, warum ich nun unbedingt mein Leben auf den Kopf stellen und neu zusammenschrauben musste.
Ich glaube inzwischen, dass S. einfach eine große Energie ist, die ganz selbsttätig die Dinge in Bewegung setzen kann, ohne dass frau da viel machen kann. Auch wenn mich immer noch nicht ganz mit dem Gedanken anfreunden kann. ;)
Aber da ist noch der Aspekt, dass ich in der Vergangenheit auch zu der Fraktion gehörte, die S. als "nicht so wichtig" eingestuft hat.
In der Zwischenzeit habe ich diesen Gedanken ein wenig fortgesponnen. Ich glaube durchaus, dass man sich für ein Leben entscheiden kann, in dem S. keinen besonders großen Stellenwert hat. Liebe, Gemeinschaft, Geborgenheit und Vieles mehr kann man auch ohne S. erleben, dafür gibt es zahlreiche und glaubwürdige Beispiele.
In diesem Sinne würde ich auf die Frage von PennyLane antworten: Ja, das halte ich für möglich.
Aber es gibt eine wichtige Bedingung dabei, nein gleich zwei:
Es muss für BEIDE stimmen, die da zusammenleben und es müssen sich BEIDE frei dafür entschieden haben.

Mein Mann hat kurz vor unserer Trennung einmal zu mir gesagt, dass er nicht mit einer Frau zusammenleben möchte, die Männer nicht begehrt. Dieser Satz ist mir lange nachgegangen und ich denke, inzwischen verstehe ich seine Bedeutung.
Es ist eine Frage der Entscheidungsfreiheit. Es muss auch die Alternative geben, denn jeder Mensch hat ein Recht darauf, seine S. zu leben.
Ich habe sehr lang in einer Situation gelebt, in der ich diese Möglichkeit der freien Entscheidung nicht hatte. Mir ging es gut, ich habe mich wohlgefühlt, ich fühlte mich unterstützt, geliebt und anerkannt. Aber meine S. blieb weitgehend "draussen", weil ich immer nur mit Männern zusammen war. Aus Angst, Unsicherheit, aus dem tief verwurzelten Gefühl heraus, mir mir "stimme halt etwas nicht".

Ich habe sehr spät den Weg zu einer Partnerschaft mit einer Frau gefunden.
Erst jetzt kann ich die Frage beantworten, wie wichtig oder unwichtig S. für mich ist. Denn erst jetzt weiss ich, wovon ich rede.
In meiner aktuellen Lebenssituation geniesse ich es sehr, meine S. ausleben zu können. Es tut mir einfach nur gut. Ich kann mir eine Partnerschaft mit meiner Frau auch nicht anders vorstellen.
Dennoch ich würde es nicht ausschliessen wollen, dass sich das eines Tages auch wieder ändert. Man kann auch ohne (die große, leidenschaftliche) S. leben. Wenn es für beide stimmt – warum nicht?

edit. Grammatik

Der Beitrag wurde von Diana bearbeitet: 08.Jun.2006 - 13:12
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marietta
Beitrag 08.Jun.2006 - 13:11
Beitrag #5


Gut durch
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Ich habe schon in solch einer Beziehung 4 Jahre verbracht, allerdings gegen meinen Willen. An der Sex-Losigkeit habe ich sehr gelitten. Zum Ende hin sagte meine damalige Beziehung, ich solle mir doch eine Affäre suchen, wenn das so wichtig für mich sei :( Damit hat sie meinen Wunsch nach Nähe abgewertet und gleich noch signalisiert, wie egal ihr das Ganze war...

Letztendlich war es bei uns damals so, dass sie mich schon lange nicht mehr liebte, aber bei mir blieb, öhm - ich muss es leider so drastisch sagen: wegen der Kohle :wacko: Denn kaum waren wir getrennt, zog meine Nachfolgerin ein. Und ich habe die beiden mal zusammen erlebt und hatte NICHT das Gefühl, die Beziehung sei unkörperlich.

Fazit: Ich kann mir eine Liebesbeziehung ohne Sex nicht vorstellen. Das Problem ist jedoch, dass in jeder Langzeitbeziehung der Sex einschläft (Stichwort "lesbischer Bettentod"). Ich würde - falls ich mich jemals wieder auf eine Beziehung einlasse - in diesem Fall mit meiner Liebsten eine Lösung suchen. Und die kann nur so aussehen, dass ich (oder sie) die Sexualität auch ausserhalb der Beziehung lebe.

Sexualität/Erotik ist ausdruck meiner Selbst, ich genieße es sehr, meine und die Grenzen meiner Partnerin auszuloten und Grenzen zu überwinden. Verzichten will ich darauf nie wieder.
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rebecca
Beitrag 08.Jun.2006 - 13:21
Beitrag #6


Immer noch gut durch
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eine liebesbeziehung ohne sexualität? nein, unmöglich.

ich habe gerade eine solche beziehung hinter mir und kann nur feststellen, dass ich mich und meine bedürfnisse nach ihrem willen unterdrückt habe. in der beziehung habe ich diese verlorenen bedürfnisse nicht gemerkt, jetzt aber sind die bedürfnisse und wünsche wieder da. der sexuelle aspekt ist ausdruck von nähe, einer nähe, die sich von jeder anderen art von freundschaft unterscheidet.

mit der dauer einer beziehung kann sich auch das verhältnis zur s...alität in der partnerschaft ändern. ich denke aber, dass es dann auch in der verantwortung beider liegt, den "lesbischen bettentod" nicht geschehen zu lassen. treue, s..uelle treue und beziehung sind für mich untrennbar verbunden. eine offene beziehung käme für mich nicht in frage.


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Nordlicht
Beitrag 08.Jun.2006 - 13:31
Beitrag #7


Inselreifes Träumerschäfchen
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QUOTE (marietta @ 08.Jun.2006 - 14:11)
Das Problem ist jedoch, dass in jeder Langzeitbeziehung der Sex einschläft (Stichwort "lesbischer Bettentod").

Das muß nicht immer so sein :roetel: Zugegeben, frau muß daran arbeiten, aber es kann auch nach vielen Jahren noch so schön sein wie zu Beginn einer Beziehung, vielleicht sogar noch schöner :rolleyes:

Ich könnte mir eine Beziehung ohne S..ualität nicht vorstellen. Wie Rebecca schon sagt, es stellt eine gewisse Nähe her, die für mich auf jeden Fall zu einer Beziehung gehört. Ohne S..ualität wäre es für mich keine Beziehung, sondern eine Zweckgemeinschaft.

EDIT: Wort ausgetauscht

Der Beitrag wurde von Nordlicht bearbeitet: 08.Jun.2006 - 13:33
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PennyLane
Beitrag 08.Jun.2006 - 14:15
Beitrag #8


Idealistin
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Bevor ich etwas zu diesem Thema schreibe, habe ich noch eine Frage um der Klarheit willen (ich hoffe, sie passt zu diesem topic ;) ):

Was genau würdet Ihr eigentlich unter dem Begriff "Sex" zusammenfassen? Zählen für Euch schon Küsse dazu? Ich frage mich einfach, wann Zärtlichkeit / körperliche Nähe in Sex übergeht; allein bei dieser Frage scheiden sich ja gelegentlich schon die Geister.
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kleeblatt61
Beitrag 08.Jun.2006 - 14:44
Beitrag #9


einfach-unterwegs
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naja allein schon bei Küssen konnen sich die Geister scheiden. Da gibst sone und solche -_- , Küsse meine ich.
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Felidaes
Beitrag 08.Jun.2006 - 14:44
Beitrag #10


Naschkatze
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Also aus dem Bauch heraus und ganz spontan würde ich sgen, daß ich mir eine
Beziehung ohne Sex nicht vorstellen kann.
Andererseits, wenn ich meine Partnerin von ganzem Herzen liebe und vielleicht
schon einige Jahre mit ihr zusammen bin, kann ich mir auch nicht vorstellen, deshalb
zu gehen.
Küssen, Kuscheln, einfach aneinander geschmiegt zusammen einschlafen, das ist
für mich auch eine Art v. Sexualität, und solange das noch möglich wäre...?!
Schwierig. :wacko:

Felidae
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kruemelchen
Beitrag 08.Jun.2006 - 14:50
Beitrag #11


Immer mal wieder...
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Also ich könnte mir das ohne weiteres vorstellen. Meine eigene Sexualität ist mir nicht besonders wichtig, und wenn es einen trifftigen Grund gibt, könnte ich aus Liebe zu meiner Partnerin natürlich verzichten.

Allerdings frage ich mich, was es für trifftige Gründe geben könnte?
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PennyLane
Beitrag 08.Jun.2006 - 14:56
Beitrag #12


Idealistin
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Ich denke, es muss auch nicht unbedingt sein, dass nach einiger Zeit des Zusammenseins zwangsläufig der „lesbische Bettentod“ eintritt. Das hängt wohl davon ab, wie Beide mit dem sexuellen Anteil umgehen, ob und wie sie darüber kommunizieren – inwieweit sie also ihre Beziehung mit all ihren Aspekten reflektieren und pflegen.

Ich selbst kann mir eigentlich eine Beziehung ohne gelebte Sexualität auch nicht mehr vorstellen - ich sehe es auch so, dass es ein Teil der Persönlichkeit ist (eines jeden Menschen, denke ich, immerhin ist es ein Grundbedürfnis – ob das jetzt nun akzeptiert und gelebt werden kann oder nicht, ist eine andere Frage), der irgendwo auch seinen Ausdruck finden will.
Klar, es mag Beziehungen geben, in denen Beide damit einverstanden sind, dass der sexuelle Anteil ausgeschlossen wird. Für mich aber gehört es zur Liebe dazu. Das heißt nicht, dass Liebe ohne Sexualität nicht bestehen kann oder dass letzteres eine Bedingung für ersteres ist. Da kommt dann das ins Spiel, worauf Lilly 76 schon hingewiesen hat – es hängt immer auch von dem Grund ab. Dennoch, meiner Meinung nach wird Liebe erst dadurch zu etwas wirklich Besonderem, Ganzheitlichem, Intensivem…ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll.

Und da es mich beschäftigt, schreibe ich einfach mal weiter.

Ich bin gerade in der etwas verhängnisvollen Situation, dass ich seit zwei Jahren in einer festen Beziehung lebe, in der der sexuelle Teil komplett ausgeblendet ist – den Grund mag ich im Moment nicht nennen. Das war so nicht vereinbart; im Gegenteil, bevor ich in diese Partnerschaft gegangen bin, hatte ich eigentlich den Eindruck, dass Sexualität ein ganz normaler und für uns beide schöner und wichtiger Bestandteil sein wird und dass es auch für meine Partnerin okay ist – immerhin hatte sie mir das so signalisiert.
Ziemlich schnell hat sich aber das Gegenteil herausgestellt und ich habe wirklich Mühe damit, da es für mich einfach auch wichtig geworden ist – durch meine Partnerin! Ich liebe diese Frau über alles und ich weiß, dass sie mich genauso liebt – aber es ist höllisch schwer, da ständig diese Gratwanderung zu machen. Einerseits liebe ich sie und möchte Ihr natürlich in jeder Hinsicht nahe sein, andererseits liebe ich sie und möchte nicht, dass sie irgendwie unter Druck steht oder etwas tut, was sich nicht richtig anfühlt. Aber das bedeutet, dass ich fortwährend einen Teil von mir zurückdrängen muss. Und ob da Kuscheln, Küssen etc. wirklich ausreicht? Kommt auch wieder drauf an, wie intensiv das ist.
Sie hat mir schon gesagt, dass sie sehr traurig wäre, wenn ich eine Affäre anfangen würde, aber dass sie es verstehe könnte. Das finde ich irgendwie schon ein bisschen schmerzhaft – zumal ich meine Frau auf gar keinen Fall betrügen oder ihr untreu werden möchte; nicht mal, wenn sie mir es erlauben würde. Das passt nicht zu mir und ich könnte es nicht mit mir und meinem Gewissen vereinbaren; offene Beziehungen kommen für mich einfach nicht in Frage. Tja, und da stellt sich dann die Frage nach der Bedeutung von Sexualität in einer ansonsten wirklich schönen Beziehung ziemlich penetrant.
Entsprechend setze ich mich gerade ziemlich intensiv mit dem Thema auseinander, da ich z.T. auch verwirrt bzw. etwas unsicher geworden bin und ich finde es sehr hilfreich zu lesen, wie Andere (in dem Fall also Ihr) ganz allgemein darüber denken. Und bitte sagt mir, falls das hier der falsche Ort ist oder ich zu sehr ins Detail gehe.

Liebe Grüße
PennyLane
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spider
Beitrag 08.Jun.2006 - 15:56
Beitrag #13


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QUOTE (Lilly76 @ 08.Jun.2006 - 13:03)
..spontan hätte ich jetzt geantwortet Nein!


Wäre auch meine spontane Antwort gewesen. Aber ich glaube, dann ist es keine wirkliche Liebe die für eine Beziehung von nöten ist.
Die Beziehung wäre, finde ich, wohl eher freundschaftlich oder eben einfach auf plantonischer Basis, aber es wäre keine "richtige" Beziehung.
Schwer zu erklären, denn ich finde man kann eine Person schließlich auf verschiedene Arten und Weisen lieben. Und somit könnte ich auch eine Art Beziehung mit einer Frau führen ohne ..., aber es wäre dann eben nicht DIE Beziehung.

@Lilly: Deine PM Box ist voll :bye:
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dandelion
Beitrag 08.Jun.2006 - 16:39
Beitrag #14


don't care
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hm...

Ich glaube, daß es Partnerschaften gibt, die je nach Perspektive ohne oder mit einer sehr, sehr subtilen Form der S. auskommen.

Mir persönlich ist zwar Vertrauen, Zärtlichkeit und gegenseitiger Respekt um Längen wichtiger, aber mir wirklich vorstellen, daß es auch ohne S. gehen soll... Kann ich nicht.
Ich glaube, zumindest eine ähnliche Anziehung gehört für mich zu sehr zur Liebe dazu - das Ausleben nicht so sehr.
So meine Partnerin mir nicht das von marietta beschriebene Gefühl gibt, daß es einfach nur an ihren "mangelnden" Gefühlen für mich liegt, und das Ganze von vornherein geklärt ist, könnte ich mir zumindest einen Versuch dessen vorstellen.

Das Gegenstück (S. ohne zärtliche Aspekte, Vertrauen und Respekt) kann ich mir für mich nun wirklich nicht vorstellen, Leidenschaft hin oder her.
Aber jeder das Ihre, da gibt's sicher auch Genießer.
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PennyLane
Beitrag 08.Jun.2006 - 18:14
Beitrag #15


Idealistin
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QUOTE (spider @ 08.Jun.2006 - 15:56)

Schwer zu erklären, denn ich finde man kann eine Person schließlich auf verschiedene Arten und Weisen lieben. Und somit könnte ich auch eine Art Beziehung mit einer Frau führen ohne ..., aber es wäre dann eben nicht DIE Beziehung.


Ja, natürlich kann man einen Menschen auf verschiedene Art und Weise lieben.
Aber was ist dann das Charakteristische, das eine Liebesbeziehung im Sinne einer Partnerschaft von anderen Beziehungen, die Liebe mit einschließen, unterscheidet?
Ist es der sexuelle Aspekt? Oder allgemein eine sehr weitgehende Vertrautheit, die nur geringe oder keine körperliche Anteile hat? Aber das könnte man auch mit einer Freundin (platonisch) haben, ohne in einer Liebesbeziehung zu leben.
Zärtlichkeiten? Ein gemeinsam verbrachtes Leben?
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Violilli
Beitrag 08.Jun.2006 - 18:29
Beitrag #16


Gut durch
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QUOTE (LadyGodiva @ 08.Jun.2006 - 12:11)
QUOTE
Könntet Ihr Euch vorstellen, in einer langfristigen Beziehung zu leben, die den sexuellen Aspekt nicht beinhaltet?

Diesen Zustand nennt man Freundschaft :)
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Sin
Beitrag 08.Jun.2006 - 18:31
Beitrag #17


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Eine erotische Beziehung ist eine erotische Beziehung... -_-
Eine andere Art von Liebes-Beziehung kann es für mich nicht geben...
Alles andere ist Verbundenheit, Freundschaft oder ähnelt einem Familien-Bund.

Zu einer erotischen Liebe gehört Sex...
Es ist wie Hören, Fühlen, Schmecken...
Wenn jemand die Melodie der Liebe und Leidenschaft aus was für Gründen auch immer nicht wahrnehmen kann, gehört sie zum Ohrenarzt... Oder auch beide...
Weil die eine vielleicht die Melodie der anderen nicht versteht, weil beide in unterschiedlichen Frequenzen Töne von sich geben oder weil eine das Gehör verloren hat... Ich glaube kaum, dass es jemanden gibt, der für diese Art Melodie taub ist...

Es gibt für jeden Beziehungskisten-Katzenjammer die richtige Reparatur...
Manchmal gebrauchs einer Stimmgabel, manchmal einer totalen Neuanschaffung, weil die Melodien nicht harmonieren...

Alles andere sind für mich verstrickte, zwiespältige "Notgemeinschaften".
(edit: damit sind keine "normalen" Freundschaften gemeint :wacko: )


Erotische Liebe bleibt erotische Liebe...
und die möchte ich auch ausleben dürfen. :)

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 08.Jun.2006 - 18:32
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shark
Beitrag 08.Jun.2006 - 18:41
Beitrag #18


Strösenschusselhai
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QUOTE (Violilli @ 08.Jun.2006 - 19:29)
QUOTE (LadyGodiva @ 08.Jun.2006 - 12:11)
QUOTE
Könntet Ihr Euch vorstellen, in einer langfristigen Beziehung zu leben, die den sexuellen Aspekt nicht beinhaltet?

Diesen Zustand nennt man Freundschaft :)

So sehe ich das auch und schließe mich auch gleich noch sin an, die mit ihrer Verbildlichung den Kern dessen getroffen hat, was für mich an der ausgelebten Sexualität in der Beziehung so wesentlich und unverzichtbar ist: das gemeinsame Schwingen und Gegenschwingen , das eine unverwechselbare und einzigartige Paar-Melodie erzeugt.
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Sin
Beitrag 08.Jun.2006 - 18:46
Beitrag #19


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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:pfeif: :sing:
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marietta
Beitrag 08.Jun.2006 - 19:00
Beitrag #20


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QUOTE (Sin @ 08.Jun.2006 - 19:46)
:pfeif: :sing:

@Sin: Du sprichst mir sowas von aus der Seele :blumen2:
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riona
Beitrag 08.Jun.2006 - 19:02
Beitrag #21


Satansbraten
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Ich sehe das wie Violilli und shark.
Für mich gehört zu einer Beziehung auch der sexuelle Aspekt, ansonsten ist es für mich eine Freundschaft... allerdings hab ich noch nicht genug (Lebens-)erfahrung um wirklich die Frage zu beantworten.
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PennyLane
Beitrag 08.Jun.2006 - 19:14
Beitrag #22


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Tja, da stimme ich Euch uneingeschränkt zu - ich kann mir eine Liebesbeziehung ohne gelebte Sexualität, wie gesagt, auch nicht wirklich vorstellen und ich finde es auch schlichtweg unpassend.

Aber wenn ich von mir selber ausgehe: ich liebe meine Frau und habe eine Beziehung mit ihr; und ich frage mich, wie ich mich damit zurechtfinden soll, wenn diese Beziehung den sexuellen Aspekt nicht beinhaltet. Kann ich dann überhaupt noch sagen, dass ich in einer Liebesbeziehung und nicht in einer Freundschaft oder sonstigen Verbundenheit lebe?

Meine Frage ergab sich auch daraus, dass ich jetzt schon von diversen Seiten gehört habe, dass eine Partnerschaft auch ohne gelebte Sexualität gut und befriedigend sein kann; Hauptsache, die Liebe ist da. Ich sehe das nicht so, aber ein gewisser Zweifel tauchte da bei mir dann schon auf.
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LadyGodiva
Beitrag 08.Jun.2006 - 19:34
Beitrag #23


Strøse
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Mir selbst war das Zusammentreffen von Liebesbeziehung und körperlichem Erleben wechselseitiger Leidenschaft nur kurz vergönnt - eine überaus dynamische, fast schon sinnentrunkene Zeit, an die ich mich gerne zurück erinnere, von der ich aber weiß, dass sie in ihrer Rauschhaftigkeit der Vergangenheit angehört.
Schwierige Jahre, braches Begehren, eine Wandlung - folgend: ein verstörend differenziertes Bild von Partner-Freundschafts-Liebesbeziehung.
Der freundschaftliche Aspekt ist für mich das eigentliche Kernstück meiner Liebesfähigkeit; vielleicht, weil ich zu mehr Nähe nicht geboren bin.

Glücklich die, für welche der Gleichklang eine Selbstverständlichkeit scheint.

Kraft für alle, die sich mit den eigenen Bedürfnissen und deren Priorisierung auseinandersetzen müssen. :blumen2:

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 08.Jun.2006 - 19:57
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spider
Beitrag 08.Jun.2006 - 19:49
Beitrag #24


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QUOTE (PennyLane @ 08.Jun.2006 - 18:14)

[/QUOTE]
Aber was ist dann das Charakteristische, das eine Liebesbeziehung im Sinne einer Partnerschaft von anderen Beziehungen, die Liebe mit einschließen, unterscheidet?
Ist es der sexuelle Aspekt? Oder allgemein eine sehr weitgehende Vertrautheit, die nur geringe oder keine körperliche Anteile hat? Aber das könnte man auch mit einer Freundin (platonisch) haben, ohne in einer Liebesbeziehung zu leben.
Zärtlichkeiten? Ein gemeinsam verbrachtes Leben?

Ja, der Unterschied einer Liebesbeziehung zu einer normalen Beziehung ist eben die körperliche Nähe, der sexuelle Aspekt.
Ein gemeinsam verbrachtes Leben reicht da nicht aus...sonst könnte ich glatt sagen, dass ich seit 10 Jahren eine Partnerschaft mit meiner allerbesten Freundin habe.
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LadyGodiva
Beitrag 08.Jun.2006 - 19:51
Beitrag #25


Strøse
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QUOTE (spider @ 08.Jun.2006 - 20:49)

Ja, der Unterschied einer Liebesbeziehung zu einer normalen Beziehung ist eben die körperliche Nähe, der sexuelle Aspekt.

Der sexuelle Aspekt an sich oder die zwangsläufige Auslebung des selben?

...und Menschen, die kein Bedürfnis in sich fühlen, sind im Umkehrschluss maximal zur Freundschaft, nicht aber zur partnerschaftlichen Liebe fähig?
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Seastar
Beitrag 08.Jun.2006 - 19:59
Beitrag #26


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Ich denke schon, dass es Beziehungen gibt, wo kein S. vorkommt... Nur für mich wäre das undenkbar...

Ich könnte nie auf das Gefühl der Vertrautheit, Geborgenheit vezichten... Das Gefühl begehrt zu werden, die Leidenschaft und das Gefühl einfach nur zusammen zu gehören... All diese Gefühle werden doch grad erst so richtig intensiv beim sexuellen Akt...

Sicherlich kann und sollte man sich auch so geborgen, wohl und vertraut fühlen, jedoch würde mir das wohl nicht reichen.
Klar steht die Sexualität nicht im Mittelpunkt und muss auch nicht jeden Tag gelebt werden, aber so ganz ohne... Nee, das wär für mich wohl auch eher eine gute Freundschaft oder Zweckgemeinschaft.

Zudem würde ich wohl die Zigarette danach ziemlich vermissen... B)
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marietta
Beitrag 08.Jun.2006 - 20:16
Beitrag #27


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QUOTE (LadyGodiva @ 08.Jun.2006 - 20:51)
...und Menschen, die kein Bedürfnis in sich fühlen, sind im Umkehrschluss maximal zur Freundschaft, nicht aber zur partnerschaftlichen Liebe fähig?

Ich antworte mit einer Gegenfrage:

Was ist für Dich der Unterschied zwischen einer Liebesbeziehung und einer Freundschaft, LG? Doch wohl das Vorhanden Sein von Erotik und Sexualität, oder?

Partnerschaftliche Liebe kann m.E. auch in einer engen Freundschaft mit Zusammen Leben entstehen, ohne dass Erotik, zeitweise Verschmelzung und grenzüberschreitende Nähe vorhanden wären.

Das Nicht Zulassen von Erotik und Sex hat etwas mit Angst vor Nähe zu tun - oder mit erkalteter Liebe.

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PennyLane
Beitrag 08.Jun.2006 - 20:17
Beitrag #28


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QUOTE (LadyGodiva @ 08.Jun.2006 - 19:51)

...und Menschen, die kein Bedürfnis in sich fühlen, sind im Umkehrschluss maximal zur Freundschaft, nicht aber zur partnerschaftlichen Liebe fähig?

Gute Frage - wie sieht es umgekehrt für diejenigen aus, die ein sexuelles Bedürfnis (oder zumindest den Wunsch, dieses auch auszuleben) nicht in dem Maße haben?

Vielleicht ist da auch die Bewertung eine andere - in dem Sinne, dass andere Aspekte als die körperliche Nähe zentral dafür sind, dass eine Liebesbeziehung als solche gewertet wird.
Aber wie gehen Menschen, die ein entsprechendes Bedürfnis nicht spüren, dann mit Freundschaften um? Wo ist da die Abgrenzung? Und was passiert, wenn derart unterschiedliche Bewertungen aufeinander treffen? Einen Kompromiss zu finden ist in dem Bereich irgendwie schwierig.
Fragen über Fragen... :(

Der Beitrag wurde von PennyLane bearbeitet: 08.Jun.2006 - 20:21
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PennyLane
Beitrag 08.Jun.2006 - 20:20
Beitrag #29


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QUOTE (marietta @ 08.Jun.2006 - 20:16)

Was ist für Dich der Unterschied zwischen einer Liebesbeziehung und einer Freundschaft, LG? Doch wohl das Vorhanden Sein von Erotik und Sexualität, oder?

Partnerschaftliche Liebe kann m.E. auch in einer engen Freundschaft mit Zusammen Leben entstehen, ohne dass Erotik, zeitweise Verschmelzung und grenzüberschreitende Nähe vorhanden wären.

Das Nicht Zulassen von Erotik und Sex hat etwas mit Angst vor Nähe zu tun - oder mit erkalteter Liebe.

Moment, was ist denn dann für Dich der Unterschied zwischen Liebesbeziehung und partnerschaftlicher Liebe? Es klingt für mich widersprüchlich, was Du da geschrieben hast.

Und nein, es gibt leider noch andere Ursachen für ein Nicht-Zulassen von Erotik und Sex - und das kann zu einem großen Problem werden, weil diese Ursachen nicht unbedingt so "leicht" zu handhaben sind wie erkaltete Liebe oder Angst vor Nähe.


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marietta
Beitrag 08.Jun.2006 - 20:28
Beitrag #30


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QUOTE (PennyLane @ 08.Jun.2006 - 21:20)
Moment, was ist denn dann für Dich der Unterschied zwischen Liebesbeziehung und partnerschaftlicher Liebe? Es klingt für mich widersprüchlich, was Du da geschrieben hast.

Und nein, es gibt leider noch andere Ursachen für ein Nicht-Zulassen von Erotik und Sex - und das kann zu einem großen Problem werden, weil diese Ursachen nicht unbedingt so "leicht" zu handhaben sind wie erkaltete Liebe oder Angst vor Nähe.

Es ist ja auch ganz schön schwer zu erklären....Partnerschaftliche Liebe beispielsweise kann "ausreichen", um zusammen zu leben, Kinder groß zu ziehen.

Aber die sexuelle Spannung fehlt.

In einer Liebesbeziehung (wie ich das definiere) ist die erotische Spannung vorhanden, ein ewiger Tanz, wie es Sin formuliert hat.

Sicher kann es auch körperliche Ursachen geben für das Erkalten sexueller Lust. Oder eben Traumata, ich kenne das sehr gut, glaube mir.

Aber findest Du fair, was manche Frauen, die selbst keine Lust auf Erotik haben, ihren Partnerinnen zumuten, indem sie diesen sagen, side würden aber sehr darunter leiden, wenn diese die Sexualität ausserhalb der Beziehung leben würde? So wie es Deine Frau tut? Ich finde es NICHT fair...
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PennyLane
Beitrag 08.Jun.2006 - 20:35
Beitrag #31


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Okay, ich verstehe Deine Erklärung, glaube ich. Partnerschaftliche Liebe wäre dann, nach Deiner Definition, das, was ich gerade mit meiner Frau lebe, die Diskrepanz entsteht, weil mir eine Liebesbeziehung vorschwebt. Richtig?

Und nein, ich finde es nicht fair. Eigentlich ist gar nichts fair, wenn zwei Menschen zusammenleben, die da so unterschiedliche Bedürfnisse oder Vorstellungen haben - aus welchen Gründen auch immer. Was Du erwähnt hast, ist nicht fair - aber es ist auch nicht fair, wenn die Andere (in meinem Fall bin ich das natürlich ;) ) ständig frustriert ist und das auch merken lässt.
Es ist einfach schwierig, da einen guten Weg zu finden, der für keine unfair ist. Wohin mit der Sexualität, wenn sie nicht dahin kann, wo sie hingehören würde?
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shark
Beitrag 08.Jun.2006 - 20:37
Beitrag #32


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Ja, "fair" ist das wohl nicht...aber irgendwie kann ich es gut nachvollziehen, weil das Nicht-Haben-Wollen/Können von Sex ja nicht zwangsläufig bedeutet, dass sich die Betreffende es sich nicht tief drin wünschen kann...und dann eben wie andere Frauen auch einfach eifersüchtig reagiert...auch TROTZ des Verständnisses für die ewig unbefriedigte Freundin...
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marietta
Beitrag 08.Jun.2006 - 20:39
Beitrag #33


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QUOTE (PennyLane @ 08.Jun.2006 - 21:35)
Es ist einfach schwierig, da einen guten Weg zu finden, der für keine unfair ist. Wohin mit der Sexualität, wenn sie nicht dahin kann, wo sie hingehören würde?

Ja, das stimmt, außerdem liebst Du sie - und Du möchtest Sexualität mit ihr leben. Das aber geht nicht, warum auch immer. Jedenfalls kannst Du es nicht beeinflussen.

Und schwubdiwub - der schönste Teufelskreis ist im Gange aus Frust, und Streit, und Schuldgefühlen.... kenne ich alles zur Genüge.

Ich lebe im Moment bewusst alleine, daher habe ich gut reden, denn aus meiner Rückschau kann ich nur sagen: ich würde das nicht mehr akzeptieren.

Das Leben ist so kurz, Sexualität ist ein ganz wesentlicher Teil meiner Persönlichkeit, meines Erlebens. Das will ich nie wieder unterdrücken - schade um jeden Tag, den ich mir das habe gefallen lassen.

Sorry, das ist drastisch, das sind MEINE Erfahrungen, nicht Deine...

Ich merke, dass ich immer noch ganz schön gefrustet bin :(
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shark
Beitrag 08.Jun.2006 - 20:47
Beitrag #34


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Ich versteh Dich gut...und hätte es auch schwer mit einer Frau an meiner Seite, die nicht mit mir "zusammen" sein wollte...Aber ich kenns auch umgekehrt...aus Phasen, in welchen ich einfach nicht zulassen konnte, dass mir jemand näher kam. Und ich war sooo wütend auf mich selbst deswegen, sooo wütend und zugleich traurig, weil ich mir bewusst war, was deshalb passieren würde..Aber ich hab mich schutzlos gefühlt und es ging einfach nicht...

Dennoch: ich gebe Dir Recht: die Kette, die da in Gang gesetzt wird, hat auch bei uns geradewegs ins Unglück geführt und die Beziehung zerbrach (mit) daran...es war einfach kein "normales" Verhalten möglich...für keine von uns... :(

Eine auf die Kosten der Anderen...das geht nicht ewig gut...
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dandelion
Beitrag 08.Jun.2006 - 20:54
Beitrag #35


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Diskrepanzen in den Bedürfnissen zweier sich liebender Menschen sind nie fair. Ob es da nun um S. geht, den Kegelclub oder um den Schlafrhythmus.
Die Aufgabe an beide ist dann die Wiederherstellung der Situation, in der beide kriegen, was sie brauchen. Sei es durch Kompromisse oder das Eingeständnis, daß die Bedürfnisse unvereinbar sind - und trotz aller Liebe Unglück statt Glück aus der Gemeinschaft entsteht.


Ich glaube, hier fehlt der Glaube, daß erotische Spannung auch existieren kann, ohne in der S. Ausdruck zu finden... Bzw daß wir gerade unterschiedlich weite Definitionen von S. bzw. ihrem Ausleben haben...
Faßt man den Begriff eng, finde ich es durchaus machbar. Es bleiben subtilere Ausdruckswege.
In den weitesten Definitionen verliert die erotische Spannung die Ausdrucksmöglichkeit. Da kann ich verstehen, daß der Unterschied zur Freundschaft verschwimmt... Und spätestens das wäre mir wie den meisten hier eindeutig zu wenig.
Es macht für mich den Sprung vom Distanz wahrenden, "anständigen" "ich mag dich" zum leidenschaftlichen, Nähe begründenden und Hitze erzeugenden "ich will dich".
Letzteres sollte in einer Beziehung zumindest hin und wieder seinen Platz haben, finde ich.
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spider
Beitrag 08.Jun.2006 - 21:45
Beitrag #36


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QUOTE (LadyGodiva @ 08.Jun.2006 - 19:51)
Der sexuelle Aspekt an sich oder die zwangsläufige Auslebung des selben?

Die Auslebung ist jedem selbst überlassen. Ich denke es kommt nicht darauf an, wie oft dieser ausgelebt wird. Könnte auch nur zwei Mal im Jahr sein.
In diesem Fall kann ich nur von mir sprechen, ich bin auch eher jemanden, die zwar sehr gerne kuschelt und Menschen die ich liebe in Arm nehme, jedoch sehr wenig auf die sexuelle Auslebung in einer Beziehung achte. Hm,... trotzdem denke ich, dass partnerschaftliche Liebe sich durch den sexuellen Kontakt "auszeichnet".
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Sin
Beitrag 08.Jun.2006 - 21:55
Beitrag #37


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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PennyLane,

ihr zwei habt ja ganz schön sadistische Beziehungswünsche... Die eine will, die eine will nicht und verbietet... oder auch nicht :wacko: keine Ahnung.
Ihr spielt beide auf den Gefühlen des anderen wie auf einem Instrument...
anziehend, abstoßend, bezaubernd, enttäuschend :unsure:
Für mich klingt es nach einer recht sadistischen Art und Weise miteinander umzugehen.

Glaube mir, wenn das so weiter geht, wirst du sie 99,99999999 %ig eines Tages betrügen. Wir sind nicht aus Holz :)
Der Mensch sehnt sich nach Berührungen, nach dem Ausleben seiner Phantasien, nach dem Stillen seiner Bedürfnisse.

Ich weiß nicht, ob derart unterschiedliche Liebes- und Bindungsansprüche und Bedürfnisse einen Weg finden können.
Weißt du, du darfst auch eigene Ansprüche haben, du bist kein vollkommener Sklave.

Die Erlebnistiefe, die dir Sexualität schenken kann, wirst du kaum anders in einer Liebes-Beziehung finden. Sie kann die eigenen Grenzen sprengen und Quelle höchsten Glücks sein... (S** soll auch gute heilende Nebenwirkungen haben :rolleyes: )...

Wie war es denn am Anfang?

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 08.Jun.2006 - 21:55
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marietta
Beitrag 09.Jun.2006 - 06:50
Beitrag #38


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QUOTE (Sin @ 08.Jun.2006 - 22:55)
Glaube mir, wenn das so weiter geht, wirst du sie 99,99999999 %ig eines Tages betrügen. Wir sind nicht aus Holz :)
Der Mensch sehnt sich nach Berührungen, nach dem Ausleben seiner Phantasien, nach dem Stillen seiner Bedürfnisse.

Vielleicht geht die Beziehung ja auch schon vorher kaputt.

Ich kenne keine einzige Beziehung, die lang anhaltende Sexlosigkeit ohne Veränderungen überlebt hätte. Die meisten scheitern daran, bei einigen wenigen wird ein Arrangement getroffen, welches derjenigen mit den erotischen Bedürfnissen das Ausleben ausserhalb der Beziehung erlaubt.

Letzteres jedoch ist außerordentlich schwierig. Da kommen nicht nur Verlustängste ins Spiel. Es besteht auch latent die Möglichkeit, sich anderweitig zu verlieben. Deswegen klappt das nur eine begrenzte Zeit lang. Das Kartenhaus ist viel zu labil, irgendwann kracht es dann zusammen.

Und letztendlich leiden meistens alle Beteiligten - die eine mehr, die andere weniger. Meine Erfahrung.

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 09.Jun.2006 - 06:51
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dandelion
Beitrag 09.Jun.2006 - 07:06
Beitrag #39


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QUOTE (marietta @ 09.Jun.2006 - 07:50)
Da kommen nicht nur Verlustängste ins Spiel. Es besteht auch latent die Möglichkeit, sich anderweitig zu verlieben.

ist die nicht sowieso allgegenwärtig, selbst an der Salatkiste im Supermarkt?
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marietta
Beitrag 09.Jun.2006 - 07:32
Beitrag #40


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QUOTE (dandelion @ 09.Jun.2006 - 08:06)
QUOTE (marietta @ 09.Jun.2006 - 07:50)
Da kommen nicht nur Verlustängste ins Spiel. Es besteht auch latent die Möglichkeit, sich anderweitig zu verlieben.

ist die nicht sowieso allgegenwärtig, selbst an der Salatkiste im Supermarkt?

Aber doch nur, wenn in der Beziehung irgendwas nicht stimmt, oder?

Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass ich mich für keine andere interessiert habe, solange ich meine Partnerinnen liebte und mich geliebt fühlte und mich gut aufgehoben sah in der Beziehung.
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blue_moon
Beitrag 09.Jun.2006 - 07:47
Beitrag #41


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QUOTE (marietta @ 09.Jun.2006 - 08:32)
Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass ich mich für keine andere interessiert habe, solange ich meine Partnerinnen liebte und mich geliebt fühlte und mich gut aufgehoben sah in der Beziehung.

das ging mir auch so. bis sie mich nach 12 jahren hat sitzenlassen. im nachhinein kann ich sagen, dass wir damals beide die warnsignale übersehen haben, die fett vor unserer nase standen. wir haben uns in die gewohnheiten fallen lassen. der se* wurde immer weniger, bis er nach 8 oder 9 jahren ganz verschwand. und wir haben nicht viel dagegen unternommen. ich bin sicher, das fehlen der körperlichen nähe war nicht der grund für die trennung, sondern das symptom dafür, das etwas nicht gestimmt hat. etwas, an dem wir hätten arbeiten können, wenn wir denn wirklich hingeguckt und gewollt hätten.

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Felidaes
Beitrag 09.Jun.2006 - 08:56
Beitrag #42


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Hallo Penny,

ich habe mich anfang des Jahres von meiner Frau getrennt, obwohl ich sie zu dem
Zeitpunkt noch unglaublich geliebt habe.
Aber es gab da etwas in ihrem Leben, mit dem ich absolut nicht klar kam, das ich
nicht akzeptieren, respektieren oder wie auch immer konnte und wollte.
Am Anfang unserer Beziehung habe ich mir gedacht, herrje, die Liebe wird's schon richten, aber das war ein Irrtum.
Liebe allein reicht nicht für eine funktionierende Partnerschaft.
Im Januar habe ich dann "auf meinen Verstand gehört", der schon längere Zeit sagte:
"raus hier" (aus dieser Beziehung).
Damals tat es unglaublich weh, ich dachte, ich gehe kaputt daran, aber jetzt bin ich
froh, daß ich den "Absprung" geschafft habe, solange noch Liebe und Achtung für sie
da waren.
Ich hätte einen Teil von mir selber über Bord schmeißen müssen, um weiterhin mit
ihr zusammen bleiben zu können, und das wollte ich nicht.
Was ich Dir eigentlich sagen wollte,Penny, nimm Dich und deine Gefühle, aber auch
deine Bedürfnisse ernst, und wenn diese Beziehung nicht das ist, was Du WIRKLICH
willst, beende sie lieber, bevor sich auch die Liebe, die Du jetzt noch empfindest,
verabschiedet.
Ich würde es tun, aber ich stecke nicht in deiner Haut, und wünsche Dir einfach mal,
daß Du eine Lösung findest, die DICH weiterbringt.

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marietta
Beitrag 09.Jun.2006 - 09:01
Beitrag #43


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@Felidaes: das kann ich absolut nur unterstreichen. Ich möchte hinzu fügen, dass meine Gefühle auch gegen meinen Verstand gearbeitet hatten, der mir schon länger sagte, ich solle gehen. Aber wie das so ist: Du findest dann immer wieder Gründe, Dir zu sagen "Warte noch. Vielleicht ändert es sich ja noch..."

Mir fällt auf, dass hier noch keine Einzige geschrieben hat, deren Beziehung nach solch einem Ungleichgewicht im Begehren hätte gerettet werden können. Es schreiben hier nur welche, die sich getrennt haben, und welche, die (anscheinend?) selbst noch in solchen Beziehungen stecken.

Aber hier ist keine, die uns berichtet, dass sie und ihre Liebste ein funktionierendes befriedigendes Arrangement getroffen haben. Das sagt doch wohl alles.

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 09.Jun.2006 - 09:01
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Felidaes
Beitrag 09.Jun.2006 - 09:16
Beitrag #44


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@ marietta,

das heißt aber nicht, daß es solche Beziehungen vielleicht nicht doch gibt, also ohne
Sex.
Ich kann es mir aber auch nicht vorstellen (auch wenn es bei mir um etwas anderes
ging).
Auf jeden Fall will ich Penny nicht entmutigen, ich hoffe einfach, daß sie das für
sich Richtige tut (tun kann).

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PennyLane
Beitrag 09.Jun.2006 - 10:10
Beitrag #45


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QUOTE (marietta @ 08.Jun.2006 - 20:39)
[
Ja, das stimmt, außerdem liebst Du sie - und Du möchtest Sexualität mit ihr leben. Das aber geht nicht, warum auch immer. Jedenfalls kannst Du es nicht beeinflussen.

Und schwubdiwub - der schönste Teufelskreis ist im Gange aus Frust, und Streit, und Schuldgefühlen.... kenne ich alles zur Genüge.

Ich lebe im Moment bewusst alleine, daher habe ich gut reden, denn aus meiner Rückschau kann ich nur sagen: ich würde das nicht mehr akzeptieren.

Das Leben ist so kurz, Sexualität ist ein ganz wesentlicher Teil meiner Persönlichkeit, meines Erlebens. Das will ich nie wieder unterdrücken - schade um jeden Tag, den ich mir das habe gefallen lassen.


Ich merke, dass ich immer noch ganz schön gefrustet bin  :(

Du hast das ziemlich gut beschrieben; in so einem Frust-Teufelskreis befinden wir uns irgendwie schon - und das bereits sehr lange. Ich weiß nicht, wie es kommt, dass es dennoch einigermaßen mit uns funktioniert - wahrscheinlich, weil wir uns auf anderen Ebenen wirklich sehr lieben.
Aber es ist schwer und mich beschäftigt gerade die Frage, wie das auf Dauer aussehen soll. Ich kann gut damit leben, wenn mal (auch für längere) Zeit die leidenschaftliche Nähe fehlt, ich kann gut damit leben, wenn meine Partnerin ein weniger stark ausgeprägtes Bedürfnis nach Sex hat, ich kann auch damit leben, wenn andere Arrangements getroffen werden - nicht leben könnte ich mit einer Affäre und sehr schwer finde ich es so ganz ohne Sex. Was in meinem Fall auch bedeutet: selbst ohne leidenschaftliche Küsse etc..

Wenn ich das richtig sehe, habt Ihr alle in irgendeiner Form die Erfahrung gemacht, dass eine Beziehung, in der der sexuelle Aspekt fehlt, auf Dauer nicht haltbar ist (und sei es nur, weil das Fehlen der Sexualität ein Zeichen für eine andere Problematik war)?

Ich meine, vielleicht könnte ich mir auch eine Beziehung ohne Sex vorstellen - aber das hätte ich gerne von vornherein gewusst und ich hätte gerne die Möglichkeit gehabt, mich dafür zu entscheiden (oder dagegen). Dann wäre ich auch ganz anders an die Beziehung herangegangen.

Ich denke, die Situation ist schwer zu verstehen, weil ich jetzt, im Zusammenhang mit diesem topic, einen isolierten Bereich herausgegriffen habe - den eben, der mich am meisnten beschäftigt und verunsichert.

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marietta
Beitrag 09.Jun.2006 - 10:39
Beitrag #46


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QUOTE (Felidaes @ 09.Jun.2006 - 10:16)
das heißt aber nicht, daß es solche Beziehungen vielleicht nicht doch gibt, also ohne
Sex.

Natürlich kann es diese geben. Wenn BEIDE das so wollen, ist das ja auch für BEIDE ok. Aber bei den Frauen, die hier schreiben, war es ja nicht so. Eine leidet oder litt unter der fehlenden Erotik.
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LaPia
Beitrag 10.Jun.2006 - 10:33
Beitrag #47


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Der Unterschied zwischen Freundschaft und Beziehung besteht NICHT nur aus Sex.

Ich begehre und liebe meine Freundin, auch wenn ich keinen Sex mit ihr haben kann.
Ich fühle mich bei/mit ihr geborgen, sie "passt auf mich auf", will dass es mir gut geht, mehr als jede Freunschafts- Freundin es jemals wollte. Ich habe ein immenses Geschenk an Nähe und Vertrautheit. Ich weiß dass ich Vertrauen kann, dass ich geliebt werde, so wie ich mit meinen ganzen Macken bin. So kenne ich das von keiner Freundschaft. Es ist viel intensiver. Nur beim Sex gibts die Ausnahme, Ich vermisse was, es tut weh. Wir wissen beide darum wie es der anderen geht. Es ist nicht zu ändern ohne unser wunderbares Zusammensein zu zerstören. Meine Freundin ist nicht schuld. Ich bin ein freier Mensch, könnte wegen fehlender Möglichkeit, meine Sexualität zu leben, die Beziehung beenden. Ich tu es nicht, denn ich verliere dann zuviel. Es ist aber meine Entscheidung. Und es ist trotzdem eine Liebesbezeihung, keine Freundschaft. Ganz klar, ein ganz anderer Charakter. Wer das noch nie erlebt hat, kennt es vermutlich zu wenig um es sich vorstellen zu können.
Die Beziehung zu meiner Liebsten ist mir so bedeutsam, so groß, so wichtig, reißt mich immer wieder mit....
Ich werde trotzdem immer etwas vermissen.

Vermisst ihr, die ihr Sex in euren Beziehungen habt dann sonst nix mehr an euren Partnerinnen, seid ihr immer vollkommen glücklich? Vielleicht macht man sich manchmal eher was vor, wenn man denkt, der eine Mensch erfüllt alles, muss alles erfüllen. Sonst ists aus. Find ich auch schlimm. Ich liebe, weil ich sie liebe, nicht, weil ich den tollsten Sex aller Zeiten mit ihr habe. Damit würde ich mich vielleicht wohlfühlen, aber Liebe?
Wiegesagt, ich vermisse was, bin mir dessen bewußt und setze Prioritäten...
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Liane
Beitrag 10.Jun.2006 - 11:33
Beitrag #48


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Ich beziehe mich jetzt direkt auf die Eingangsfrage, da ich nach längerer Forumsabstinenz mit Lesen hinterherhinke...

Wenn die Frau, mit der ich leben will, und die mit mir leben will, und ich beide keine sexuellen Bedürfnisse aneinander haben - wieso nicht?
Ich denke, wenn man eine Beziehung bereits ohne sexuelles Interesse eingehen möchte, muss das sofort besprochen werden - in den meisten Fällen ergibt sich die Variante während der Beziehung. Stimmt es für beide so, ist es doch wunderbar.
Ich persönlich bringe keine Langjährigkeitserfahrung mit, um zu beurteilen, wie ich damit umgehen würde.
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PennyLane
Beitrag 10.Jun.2006 - 13:19
Beitrag #49


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QUOTE (LaPia @ 10.Jun.2006 - 10:33)
Der Unterschied zwischen Freundschaft und Beziehung besteht NICHT nur aus Sex.

Vermisst ihr, die ihr Sex in euren Beziehungen habt dann sonst nix mehr an euren Partnerinnen, seid ihr immer vollkommen glücklich? Vielleicht macht man sich manchmal eher was vor, wenn man denkt, der eine Mensch erfüllt alles, muss alles erfüllen. Sonst ists aus. Find ich auch schlimm. Ich liebe, weil ich sie liebe, nicht, weil ich den tollsten Sex aller Zeiten mit ihr habe. Damit würde ich mich vielleicht wohlfühlen, aber Liebe?
Wiegesagt, ich vermisse was, bin mir dessen bewußt und setze Prioritäten...

Hm, ich denke nicht, dass Liebe zwangsläufig auch (tollen) Sex bedeuten muss.

Wie gesagt, ich lebe in einer Beziehung, die schon lange "sexlos" ist und es vermutlich auf absehbare Zeit auch bleiben wird - mit einer Frau, die ich über alles liebe; unabhängig vom Sex natürlich. Und ich würde allein wegen dieses Problems meine Frau nicht verlassen (das hatte ich ja schon zuvor geschrieben) - und ich würde das auch nicht tun, obwohl noch andere Schwierigkeiten vorhanden sind. Zumindest von meinem jetzigen Standpunkt aus kann ich sagen, dass alles noch schlimmer wäre ohne sie.

Aber, wie Du ja auch sagtest, LaPia, es fehlt einfach etwas; das Sahnehäubchen bei der ganzen Sache, das für zusätzliche Intensität, Nähe, Vertrautheit, Dynamik, Lebendigkeit sorgt. Und es fehlt etwas, das nicht einfach zu akzeptieren ist und irgendwo vielleicht auch schmerzt.

Von daher denke ich, dass Liebe und Sex nicht notwendig zusammengehören, aber letzteres vervollständigt die Beziehung, gibt ihr einen zusätzlichen und sehr wichtigen Aspekt. Der Wunsch nach Intimität und Begehrt-werden ist ja nicht iregndwas, das eine Partnerin erfüllen sollte, sondern ein grundlegendes Bedürfnis. Von daher denke ich, dass ein Fehlen des sexuellen Aspektes schon ein großes Potential enthält, eine Beziehung zu belasten.
Ich weiß nicht , wie ich besser beschreiben soll, was ich meine, ich hoffe, es war halbwegs verständlich.
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mandelbäumchen
Beitrag 10.Jun.2006 - 13:22
Beitrag #50


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Sex kann für mich Ausdruck von Liebe sein, neben vielen anderen Ausdrucksmöglichkeiten. Ohne Zweifel eine wichtige und schöne Ausrucksmöglichkeit.

Er ist nicht die Liebe selbst.

Ich selbst führe seit sechszehn Jahren eine Liebesbeziehung, in der Sex immer schwierig war, und in der es seit vielen Jahren überhaupt keinen Sex gibt. Zu unser beider Bedauern. Aber zu Streit und Schuldzuweisungen hat das niemals geführt. Und mit mangelnder Liebe hatte es auch nie zu tun.

Mittlerweile lerne ich, dass Liebe auch ohne ständige Anwesenheit der anderen sein kann. Sie ist mittlerweile so in uns verwurzelt, dass sie durch Verliebtheiten oder gar Liebe zu anderen nicht beeinträchtigt wird. Beziehungen zu anderen mögen zu Zeiten intensiver sein als unsere Liebe, um diese Tiefe zu erreichen braucht es einfach Zeit.

So groß meine Traurigkeit über meine unerfüllte Sexualität auch sein mag, ich fühle mich gleichzeitig sehr glücklich und beschenkt, weil ich diese Liebe erfahren darf. Nun bin ich gerade dabei zu lernen, dass auch das Zusammenleben nur Ausdruck der Liebe war, und nicht die Liebe selbst. Die Liebe übersteht auch solche Veränderungen. Ich möchte den Verlust, den ich auch empfinde, nicht kleinreden, doch fühle ich mich manchmal richtig befreit dadurch, bekomme ich doch so langsam eine Ahnung, was diese Liebe wirklich für mich bedeutet: sie wird mir immer bleiben, ganz egal, was passiert, ich kann sie nicht verlieren. Ich bin ein richtiger Glückspilz! :fly:

Und was die Abgrenzung Liebesbeziehung/Freundschaft angeht: Diese
Grenzen können meintewegen gerne verschwimmen. Ich brauche keine Abgrenzungen. Für mich ist Freundschaft ohnehin der Kern jeder Liebesbeziehung.

Mandelbäumchen

edit: Fehler

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 10.Jun.2006 - 13:23
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LaPia
Beitrag 10.Jun.2006 - 13:41
Beitrag #51


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QUOTE (PennyLane @ 10.Jun.2006 - 14:19)
Wie gesagt, ich lebe in einer Beziehung, die schon lange "sexlos" ist und es vermutlich auf absehbare Zeit auch bleiben wird - mit einer Frau, die ich über alles liebe; unabhängig vom Sex natürlich. Und ich würde allein wegen dieses Problems meine Frau nicht verlassen...
Zumindest von meinem jetzigen Standpunkt aus kann ich sagen, dass alles noch schlimmer wäre ohne sie.

Ich auch.
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PennyLane
Beitrag 10.Jun.2006 - 15:07
Beitrag #52


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QUOTE (mandelbäumchen @ 10.Jun.2006 - 13:22)
Zu unser beider Bedauern. Aber zu Streit und Schuldzuweisungen hat das niemals geführt. Und mit mangelnder Liebe hatte es auch nie zu tun.

So groß meine Traurigkeit über meine unerfüllte Sexualität auch sein mag, ich fühle mich gleichzeitig sehr glücklich und beschenkt, weil ich diese Liebe erfahren darf. Nun bin ich gerade dabei zu lernen, dass auch das Zusammenleben nur Ausdruck der Liebe war, und nicht die Liebe selbst. Die Liebe übersteht auch solche Veränderungen. Ich möchte den Verlust, den ich auch empfinde, nicht kleinreden, doch fühle ich mich manchmal richtig befreit dadurch, bekomme ich doch so langsam eine Ahnung, was diese Liebe wirklich für mich bedeutet: sie wird mir immer bleiben, ganz egal, was passiert, ich kann sie nicht verlieren. Ich bin ein richtiger Glückspilz! :fly:

Und was die Abgrenzung Liebesbeziehung/Freundschaft angeht: Diese
Grenzen können meintewegen gerne verschwimmen. Ich brauche keine Abgrenzungen. Für mich ist Freundschaft ohnehin der Kern jeder Liebesbeziehung.

Mandelbäumchen

edit: Fehler

Hm, wird das nicht ein bisschen diffus, wenn die Grenzen da verwischen? Klar, ich kann nachvollziehen, wenn Du sagst, dass Freundschaft der Kern einer Liebesbeziehung ist oder sein sollte. Aber für mich sind Liebesbeziehung und Freundschaft trotz allem noch zwei Paar Stiefel, die ich auch irgendwie voneinander abgrenze.

Ich frage mich, ob es nicht einer ordentlichen Verdrängungsleistung oder Rationalisierung oder auch Resignation bedarf, um zu sagen, dass man ein bisschen traurig ist, weil der sexuelle Aspekt nicht ausgelebt werden kann (daraus schließe ich, dass eine Beziehung ohne Sex nicht grundsätzlich erwünscht ist), dass man aber dennoch glücklich und zufrieden ist und sich sozusagen mit dem abfindet, was eben vorhanden ist.
Ich weiß es nicht und werfe es deshalb einfach mal in den Raum.
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marietta
Beitrag 10.Jun.2006 - 15:10
Beitrag #53


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QUOTE (PennyLane @ 10.Jun.2006 - 16:07)
Ich frage mich, ob es nicht einer ordentlichen Verdrängungsleistung oder Rationalisierung oder auch Resignation bedarf, um zu sagen, dass man ein bisschen traurig ist, weil der sexuelle Aspekt nicht ausgelebt werden kann (daraus schließe ich, dass eine Beziehung ohne Sex nicht grundsätzlich erwünscht ist), dass man aber dennoch glücklich und zufrieden ist und sich sozusagen mit dem abfindet, was eben vorhanden ist.

Aus meiner Erfahrung und im Rückblick kann ich nur sagen: Ja, Du hast recht.

In meinem Fall kam sicher dazu, dass ich keine Lust hatte, alleine zu sein, dass ich mich für sie verantwortlich gefühlt habe, weil sie wegen Rheuma Frührentnerin ist, und weil ich mir selbst vorgemacht habe, dass das ja schon wieder werden würde.
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LadyGodiva
Beitrag 10.Jun.2006 - 16:17
Beitrag #54


Strøse
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QUOTE (mandelbäumchen @ 10.Jun.2006 - 14:22)
Und was die Abgrenzung Liebesbeziehung/Freundschaft angeht: Diese
Grenzen können meintewegen gerne verschwimmen. Ich brauche keine Abgrenzungen. Für mich ist Freundschaft ohnehin der Kern jeder Liebesbeziehung.

genauso empfinde ich das auch - nur hat meine Liebe momentan keine Worte mehr.
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mandelbäumchen
Beitrag 11.Jun.2006 - 10:23
Beitrag #55


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QUOTE (PennyLane @ 10.Jun.2006 - 15:07)

Hm, wird das nicht ein bisschen diffus, wenn die Grenzen da verwischen? Klar, ich kann nachvollziehen, wenn Du sagst, dass Freundschaft der Kern einer Liebesbeziehung ist oder sein sollte. Aber für mich sind Liebesbeziehung und Freundschaft trotz allem noch zwei Paar Stiefel, die ich auch irgendwie voneinander abgrenze.

Ich frage mich, ob es nicht einer ordentlichen Verdrängungsleistung oder Rationalisierung oder auch Resignation bedarf, um zu sagen, dass man ein bisschen traurig ist, weil der sexuelle Aspekt nicht ausgelebt werden kann (daraus schließe ich, dass eine Beziehung ohne Sex nicht grundsätzlich erwünscht ist), dass man aber dennoch glücklich und zufrieden ist und sich sozusagen mit dem abfindet, was eben vorhanden ist.
Ich weiß es nicht und werfe es deshalb einfach mal in den Raum.

Wer spricht von ein "bisschen traurig"? Ich sicher nicht.

Doch resigniert bin ich nicht die Bohne. Ich schätze nur wert, was ich habe, es ist einfach so viel. Für eine, die aus der Trockenheit kommt ist ein halb volles Glas eben nicht halb leer. Nur mit dieser Einstellung gelingt es mir, es Jahr um Jahr immer mehr zu füllen.

Ich verliebe mich auch immer wieder und wieder. Und wer weiß, ob daraus nicht irgendwann weitere Lieben entstehen und wie diese Lieben meine momentan einzige Liebe verändern werden.

@LadyGodiva
Das geht mir im Grunde genauso.

Mandelbäumchen

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DerTagAmMeer
Beitrag 11.Jun.2006 - 11:31
Beitrag #56


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QUOTE (mandelbäumchen @ 10.Jun.2006 - 13:22)
Mittlerweile lerne ich, dass Liebe auch ohne ständige Anwesenheit der anderen sein kann. Sie ist mittlerweile so in uns verwurzelt, dass sie durch Verliebtheiten oder gar Liebe zu anderen nicht beeinträchtigt wird. Beziehungen zu anderen mögen zu Zeiten intensiver sein als unsere Liebe, um diese Tiefe zu erreichen braucht es einfach Zeit.[...] Die Liebe übersteht auch solche Veränderungen. [...] sie wird mir immer bleiben, ganz egal, was passiert, ich kann sie nicht verlieren. Ich bin ein richtiger Glückspilz! :fly:

Wenn ich gefragt werden würde, was ich in 20 Jahren gern über meine Liebe sagen können möchte, kommt dem sehr nahe, was Du geschrieben hast.
Und eigentlich kann ich mir auch keinen anderen Weg vorstellen, den ich mit meiner Frau gehen möchte.
Trotzdem gibt es eben auch Zeitpunkte, an denen (zumindest ich) mich frage, ob unsere Herzen stark und groß genug sind, einander den nötigen Lebensraum zur Veränderung zu geben, ohne die eigenen Gefühle ins Schneckenhaus zurückzuholen. Aber wir werden sehen ...
Jedenfalls freut es mich ungemein, dass Du deinen Frieden wiedergefunden hast :)


@topic
"Der sexuelle Aspekt" in Liebesbeziehungen ist bei uns zwar auch nicht das vorrangige Thema, aber ein besonders schwieriges, weil ich wohl nirgendwo sonst so verklemmt bin. Es ist für mich einfach leichter, ein intellektuelles, sportliches oder soziales Bedürfnis anzusprechen, anzukurbeln und meine Partnerin für gemeinsame Aktivitäten zu begeistern. Das überall sonst so selbstverständliche "ich fang schon mal an, vielleicht bekommst Du später ja doch noch Lust mitzumachen" harmoniert leider nicht sonderlich mit meinen erotisch-romantischen Vorstellungen. Also kostet es mich mehr Überwindung und Anlauf. Trotzdem lohnt es sich - in vielerlei Hinsicht ;).

Auf die Idee, auf meine "Sexualität verzichten zu sollen", bin ich noch nie gekommen. Ich wüßte auch nicht, wozu das gut sein sollte. Den Wunsch nach Keuschheit erlebe und respektiere ich ja auch als vollwertigen Ausdruck sexueller Identität. Für mich ist es eine Spielart unter vielen möglichen, die meine sexuelle Kommunikationsfähigkeit ja allesamt herausfordern, wenn ich mit Leib und Seele liebe. (Und schließlich gibt ja auch lesbische Paare, von denen eine ausschließlich stone liebt und die dennoch eine erfüllte sexuelle Beziehung miteinander leben - wieso sollte ich dann nicht lernen können, auch daran Gefallen zu finden?)

Der für beide beglückende Sex über lange Zeit ist zumindest mir sowieso noch nie in den Schoß gefallen - in keiner Beziehung. Aber meist hatte ich das Glück, dass meine Geliebten die sexuelle Gemeinsamkeit mit mir als ein ganz besonderes, wertvolles und schützenswertes Gut betrachtet haben, für das es sich lohnte, zu warten, zu verführen, sich zu überwinden und Risiken einzugehen.

Eine solche Wertschätzung war und ist für mich die Basis und unbedingte Vorraussetzug für eine Liebesbeziehung. DARAUF könnte ich keinen Tag verzichten - auf Sex schon.
Ich finde es für eine funktionierende Parnerschaft nicht notwendig dafür zu sorgen, dass die gemeinsame sexuelle Aktivität niemals aussetzt - aber ich halte es für wichtig, immer wieder Anknüpfungspunkte zu schaffen. Und dazu gehört (glaube ich zumindest), dass die eigene Sexualität weiterhin mitgeteilt, gelebt und für die Partnerin sichtbar gehalten wird. Wie sonst sollte sie den Weg zurück finden, wenn ein neuer Frühling für sie kommt?
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mandelbäumchen
Beitrag 11.Jun.2006 - 11:32
Beitrag #57


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QUOTE (PennyLane @ 10.Jun.2006 - 15:07)
... (daraus schließe ich, dass eine Beziehung ohne Sex nicht grundsätzlich erwünscht ist), dass man aber dennoch glücklich und zufrieden ist und sich sozusagen mit dem abfindet, was eben vorhanden ist.

Um noch etwas konkreter zu werden:

Beziehungen ohne S*x sind für mich grundsätzlich erwünscht. Ich wünsche mir nur auch Beziehungen mit S*x, schrecklich gerne auch mit der Frau, mit der ich 15 Jahre zusammengelebt habe. Ich wünsche mir auch, meine Experimentierfreude ausleben zu können, z.B. S*exparties zu besuchen usw. Da beneide ich die Schwulen und manche Lesben, Heteros, Hertas, Bis... sehr um ihre Unbefangenheit.

Ich weiß nicht, ob ich es jemals können werde. Vieles habe ich bisher erreicht, wie weit ich noch kommen werde, ich weiß es nicht.

Deshalb das Kind mit dem Bade ausschütten, was ich habe, in die Tonne treten, nicht genießen, was mir möglich ist, damit aufhören zu lieben, so tief ich nur kann ...? No no never!

Mandelbäumchen


OT: Wer ist eigentlich "man". Sprichst du von mir bzw. uns oder generalisierst du? Ich hab's jetzt einfach mal auf mich bezogen, weil es ja auch eine Antwort auf meinen Beitrag war.

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 11.Jun.2006 - 11:37
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mandelbäumchen
Beitrag 11.Jun.2006 - 11:47
Beitrag #58


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QUOTE (DerTagAmMeer @ 11.Jun.2006 - 11:31)
Ich finde es für eine funktionierende Parnerschaft nicht notwendig dafür zu sorgen, dass die gemeinsame sexuelle Aktivität niemals aussetzt - aber ich halte es für wichtig, immer wieder Anknüpfungspunkte zu schaffen. Und dazu gehört (glaube ich zumindest), dass die eigene Sexualität weiterhin mitgeteilt, gelebt und für die Partnerin sichtbar gehalten wird. Wie sonst sollte sie den Weg zurück finden, wenn ein neuer Frühling für sie kommt?

Dem kann ich nur zustimmen. Es gab Zeiten, da haben wir das versäumt, und das bedauere ich.


OT: Meinen "Frieden" habe ich übrigens nicht wiedergefunden. Ich glaube, den hatte ich noch nie. Und im Moment bin ich weit davon weg, mache mir zu viele Sorgen, hat allerdings nur mittelbar mit meiner Liebe zu tun. :gruebel:


Edit: Probleme beim Verwenden von Farben

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 11.Jun.2006 - 11:51
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PennyLane
Beitrag 11.Jun.2006 - 13:04
Beitrag #59


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QUOTE (mandelbäumchen @ 11.Jun.2006 - 11:32)

Beziehungen ohne S*x sind für mich grundsätzlich erwünscht.  Ich wünsche mir nur auch Beziehungen mit S*x, schrecklich gerne auch mit der Frau, mit der ich 15 Jahre zusammengelebt habe. Ich wünsche mir auch, meine Experimentierfreude ausleben zu können, z.B. S*exparties zu besuchen usw. Da beneide ich die Schwulen und manche Lesben, Heteros, Hertas, Bis... sehr um ihre Unbefangenheit.

Ich weiß nicht, ob ich es jemals können werde. Vieles habe ich bisher erreicht, wie weit ich noch kommen werde, ich weiß es nicht.

Deshalb das Kind mit dem Bade ausschütten, was ich habe, in die Tonne treten, nicht genießen, was mir möglich ist, damit aufhören zu lieben, so tief ich nur kann ...? No no never!

Mandelbäumchen


OT: Wer ist eigentlich "man". Sprichst du von mir bzw. uns oder generalisierst du? Ich hab's jetzt einfach mal auf mich bezogen, weil es ja auch eine Antwort auf  meinen Beitrag war.

Ot: sorry, mit "man" habe ich generalisiert - aber im Prinzip war es schon auf Deinen Beitrag bezogen.

Ja, ich verstehe Dich jetzt, glaube ich, besser, Mandelbäumchen; wenngleich ich immer noch nicht ganz nachvollziehen kann, wie Du es schaffst, trotz unbefriedigter sexueller Wünsche Deine Liebe zu genießen und die Traurigkeit zu akzeptieren.
Vielleicht bin ich gerade auch etwas vernagelt, da ich mich, wie gesagt, in einer etwas schwierigen Situation befinde und dadurch etwas voreingenommen bin.

Für mich steht einfach gerade die Frage im Raum, ob ich wirklich in einer dauerhaften Beziehung leben kann, in der es eigentlich überhaupt keine sexuellen Aspekte gibt - und auch besagte Anknüpfungspunkte rar sind. Eine Beziehung , in der sämtliche Verführungs- und sexuelle Kommunikationsversuche vermutlich keine positive Resonanz finden wird, eine Beziehung, in der es auf Seiten meiner Partnerin kaum bis gar keine romatisch-erotischen Vorstellungen gibt. Eine Beziehung, in der der sexuelle Anteil im Prinzip keinerlei Raum hat.

Ich frage mich, ob meine Liebe (mit all den zusätzlichen Hindernissen, auf die sie immer wieder stößt), ausreicht, um dauerhaft in einer Beziehung zu leben, die vermutlich in sexueller Hinsicht immer unbefriedigend bleiben wird. Nein, falsch, meine Liebe reicht aus, aber ich weiß nicht, ob ich dabei nicht schlapp mache.
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mandelbäumchen
Beitrag 11.Jun.2006 - 13:26
Beitrag #60


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QUOTE (PennyLane @ 11.Jun.2006 - 13:04)
Ja, ich verstehe Dich jetzt, glaube ich, besser, Mandelbäumchen; wenngleich ich immer noch nicht ganz nachvollziehen kann, wie Du es schaffst, trotz unbefriedigter sexueller Wünsche Deine Liebe zu genießen und die Traurigkeit zu akzeptieren.

Mir stehen alle Möglichkeiten offen, für die Befriedigung meiner sexuellen Wünsche zu sorgen. Allein, ich *kann* es derzeit nicht. Oder soll ich sagen, ich will es derzeit nicht, weil ich noch nicht so weit bin?

Um auf die Schnelle etwas an der Situation zu ändern, müsste ich mich nicht von meiner Liebsten, sondern von mir selbst trennen. Da ich aber recht gerne lebe, lasse ich das lieber.

Natürlich haben wir alle unsere Bedürfnisse, um die wir uns zu kümmern haben. Aber Beziehungen sind für mich nicht nicht primär Bedürfnisbefriedigungs- und Wunscherfüllungsanstalten. Warum soll ich also eine starke wohltuende Verbindung kappen, in der ich unglaublich gewachsen bin und immer noch wachse, nur weil ein Aspekt der Kommunikation fehlt?

Ich sehe für mich keinen besseren Weg, als den, den ich derzeit gehe.

Mandelbäumchen

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LadyGodiva
Beitrag 11.Jun.2006 - 17:29
Beitrag #61


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QUOTE (pennylane)
wenngleich ich immer noch nicht ganz nachvollziehen kann, wie Du es schaffst, trotz unbefriedigter sexueller Wünsche Deine Liebe zu genießen und die Traurigkeit zu akzeptieren.


Im Lauf der Zeit weicht dem brennenden Schmerz, den ungelebte Se*ualität durchaus verursachen kann, eine ins Gebein kriechende Wehmut und wenn diese lange genug sprießen konnte, wächst daraus eine seltsame, vorher nie verspürte Kraft;
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass alles aus der Liebe heraus eine neue Art der Freiwilligkeit unterstellt - für beide; so gibt es keine "Schuldige", keine "Unbefriedigte", keine "Lustlose" und auch keine "Dränglerin".

Stünde ich vor dem Problem, keine se*uellen Bedürfnisse gegenüber meiner Liebsten zu verspüren, würde ich, ebenso wie ich es in anderen Bereichen ja auch als sehr selbstverständlich erachte, ihr Eigenentscheidung lassen, die mit mir nicht lebbare Se*ualität mit anderen zu erleben.
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PennyLane
Beitrag 11.Jun.2006 - 18:20
Beitrag #62


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QUOTE (mandelbäumchen @ 11.Jun.2006 - 13:26)
Um auf die Schnelle etwas an der Situation zu ändern, müsste ich mich nicht von meiner Liebsten, sondern von mir selbst trennen. Da ich aber recht gerne lebe, lasse ich das lieber.

Natürlich haben wir alle unsere Bedürfnisse, um die wir uns zu kümmern haben. Aber Beziehungen sind für mich nicht nicht primär Bedürfnisbefriedigungs- und Wunscherfüllungsanstalten. Warum soll ich also eine starke wohltuende Verbindung kappen, in der ich unglaublich gewachsen bin und immer noch wachse, nur weil ein Aspekt der Kommunikation fehlt?


Hm, da ist natürlich irgendwo was dran.
Für mich ist es im Moment so ein Abwägen - zwischen dem brennenden Schmerz (oder vielleicht auch schon der Wehmut oder beidem- die Beschreibung finde ich übrigens sehr passend, LadyGodiva), der nach Beseitigung schreit und meinem Wunsch nach einer in jeder Hinsicht erfüllten Beziehung einerseits und der Frage, ob nicht die Beziehung an sich, auch ohne den sexuellen Aspekt, so viel bietet, dass es ausreicht, intensiv genug ist und im Laufe der Zeit auch erträglich wird oder zusätzliche Tiefe gewinnt. Und dann natürlich noch die Möglichkeit, Sexualität außerhalb der Beziehung auszuleben, mit der ich mich (momentan zumindest) nicht wirklich anfreunden kann.

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LadyGodiva
Beitrag 11.Jun.2006 - 18:25
Beitrag #63


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QUOTE
und der Frage, ob nicht die Beziehung an sich, auch ohne den sexuellen Aspekt, so viel bietet, dass es ausreicht, intensiv genug ist und im Laufe der Zeit auch erträglich wird oder zusätzliche Tiefe gewinnt.


wenn, dann würden sich meine Überlegungen eher an dieser Fragestellung orientieren.

Angesichts der Intensität und Intimität in anderen Feldern unseres Beziehungslebens stellte für mich die für mich anfangs nicht befriedigend ausgelebte Se*ualität den Wunsch nach einem gemeinsamen Leben als Paar und meine Stärke, dem Rechnung zu tragen, niemals wirklich in Frage.
Ich habe in der Zeit sehr, sehr viel Kraft verbraucht, aber so viel über mich erfahren, dass ich meinen (anfangs eher weniger freiwilligen) Verzicht als große Bereicherung meines Lebens betrachten kann.

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PennyLane
Beitrag 11.Jun.2006 - 19:54
Beitrag #64


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QUOTE (LadyGodiva @ 11.Jun.2006 - 18:25)
QUOTE
und der Frage, ob nicht die Beziehung an sich, auch ohne den sexuellen Aspekt, so viel bietet, dass es ausreicht, intensiv genug ist und im Laufe der Zeit auch erträglich wird oder zusätzliche Tiefe gewinnt.


wenn, dann würden sich meine Überlegungen eher an dieser Fragestellung orientieren.

Angesichts der Intensität und Intimität in anderen Feldern unseres Beziehungslebens stellte für mich die für mich anfangs nicht befriedigend ausgelebte Se*ualität den Wunsch nach einem gemeinsamen Leben als Paar und meine Stärke, dem Rechnung zu tragen, niemals wirklich in Frage.
Ich habe in der Zeit sehr, sehr viel Kraft verbraucht, aber so viel über mich erfahren, dass ich meinen (anfangs eher weniger freiwilligen) Verzicht als große Bereicherung meines Lebens betrachten kann.

Ich würde mich auch gerne an dieser Fragestellung orientieren, aber das wird schwierig, wenn auch andere Bereiche beeinträchtigt sind und schon alltägliche Situationen zu einem kleinen Kampf werden können - und auch hinsichtlich anderer beziehungstechnischer Aspekte Verzicht angesagt ist oder die Intensität / Intimität zu wünschen übrig lässt.

Ich glaube Dir absolut, LadyGodiva, dass der Verzicht zu einer Bereicherung Deines Lebens geführt hat und Du dadurch viel über Dich selbst erfahren konntest.
Was jedoch mich und meine Situation anbetrifft, so habe ich eine Zeit hinter mir, in der ich auf sehr viel verzichtet habe - und ich denke, dass ich letztendlich die Stärke habe, auch in unserer Beziehung auf gewisse Dinge zu verzichten.
Aber ich habe irgendwann gedacht, dass es endlich vorbei damit wäre, auf etwas verzichten oder Bedürfnisse beiseite schieben zu müssen - von daher tue ich mich etwas schwer damit, schon wieder das alte Spiel zu spielen.
War das jetzt eingiermaßen nachvollziehbar?

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DerTagAmMeer
Beitrag 11.Jun.2006 - 22:12
Beitrag #65


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QUOTE (PennyLane @ 11.Jun.2006 - 13:04)
Eine Beziehung , in der sämtliche Verführungs- und sexuelle Kommunikationsversuche vermutlich keine positive Resonanz finden wird, eine Beziehung, in der es auf Seiten meiner Partnerin kaum bis gar keine romatisch-erotischen Vorstellungen gibt. Eine Beziehung, in der der sexuelle Anteil im Prinzip keinerlei Raum hat.

Kann es sein, dass genau dort das Problem liegt? Dass Du sexuelle Gemeinsamkeiten gar nicht mehr für möglich hälst? Für mich liest es sich ein wenig so, als suchtest Du entweder nach einer moralischen Rechtfertigung, Dich zu trennen oder nach einem Trick, der eine derzeit frustrierende Sexualität langfristig für Dich angenehm machen würde. Tricks kenne ich leider keine und das Recht Dich zu trennen hast Du sowieso - ganz gleich wie sich andere Menschen in Deiner Situation verhalten würden. Wenn Du glaubst, dass es Dir ohne Deine Freundin besser geht als mit ihr, solltest Du Dich trennen - auch ihr zuliebe.

Allerdings schreibst Du, dass Du sie über alles liebst, dass sie Dich liebt, dass ihr beide füreinander das Beste wollt und ihr einander vertraut.

Dann müsste es doch möglich sein, ihr Einblick in Deine Sexualität zu gewähren und ihr von Deinem Reichtum abzugeben! Erzähl Ihr von Deinen erotischen Vorstellungen, zeig Ihr die Bilder, die Dich inspirieren, schenk ihr Bücher und Geschichten, die Dich anmachen, frag sie, ob sie gern dabei wäre, wenn Du Sex mit Dir selbst hast, such Euch einen neuen Duft für unbelastete Begegnungen aus, gib ihr einen neuen Namen, trau Dich, nicht nur den ersten, sondern die ersten 10 Schritte auf sie zu zu gehen, ohne auf ihre positive Reaktion zu lauern ... gib ihr eine Chance, sich selbst einen Moment zu vergessen und einfach bei Dir zu sein, weil es dort derzeit sehr viel angenehmer und lustvoller sein wird als in ihrer eigenen Welt ... schwenk den Spot weg von ihr auf Dich selbst.
Es ist meiner Erfahrung nach nämlich wirklich möglich, einfach mal Urlaub von der sexuellen Problembewältigung zu machen - die Probleme laufen ja nicht weg ... der lesbische Bettentod auch nicht (selbst dann nicht, wenn ihr beim gemeinsamen Trauern höchst lebendig in der toten Kiste landet). Es tut beiden gut und entspannt ungemein.
Du könntest wieder vollständig sein und würdest sie damit ganz sicher viel weniger unter Druck setzen als ihr Wissen, Dir nicht zu genügen und bei jeder harmlosen Kabbelei oder Gereiztheit dran zu denken, dass das ohne sexuelle Frustration gar kein Thema gewesen wäre und der ganze Mist sowieso nur daran liegt, dass sie im Bett nicht mehr so funktioniert, wie sie sollte und sicher auch gern wollte ... aber eben nicht kann ... und es nur eine Frage der Zeit ist, bis Du dir eine andere suchst, oder nur aus Mitleid und Pflichtgefühl bei ihr bleibst ... und dergleichen Scheußlichkeiten mehr...

In jeder Paarbeziehung stehen theoretisch stets zwei erotische Schauplätze zur Wahl - Lesbenpaare scheinen sich mit Vorliebe gemeinsam und konsequent auf dem niederzulassen, der nur zu ertragen ist, wenn frau sich kaum noch bewegt, vor lauter Vorsicht die Luft anhält und jeden Schritt therapeutisch absichert. Wieso nur?
In Zeiten, in denen mir in meinem eigenen Keller nur gammelige Leichen begegnen, mir nichts anderes einfällt, als in einer schmucken Ritterrüstung einherzustarksen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen, bin ich jedenfalls heilfroh, dass ich auf die sexuelle Lebenskraft meiner Frau vertrauen kann, die auch ohne mein Zutun für uns zu sorgen weiß... und genieße es sehr, solange Zaungast sein zu dürfen, bis es mir wieder besser geht und ich eigene Spielwiesen beizusteuern habe...

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 12.Jun.2006 - 06:57
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PennyLane
Beitrag 12.Jun.2006 - 08:16
Beitrag #66


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Na ja, ich denke (oder hoffe) nicht, dass ich nach Tricks suche, um die Situation erträglicher zu machen - ich versuche nur abzuwägen, was die richtige Entscheidung ist.

Aber Dein Vorschlag setzt doch eigentlich voraus, dass die Betreffende grundsätzlich kein Problem damit hat, Sexualität als ein Bestandteil einer Beziehung anzusehen - aus welchen Gründen auch immer es aktuell nicht klappt. Oder?

Die Frage ist, ob das alles noch funktioniert, wenn jemand darin überhaupt keine Bedeutung sieht, nichts dabei empfindet und es sozusagen überflüssig findet.
Einiges habe ich schon versucht, aber irgendwann hat mir die ständige Abwehr bzw. diverse Verletzungen gereicht.
Ich denke auch, die Situation, die Du von Dir und Deiner Frau geschildert hast, unterscheidet sich von der, in der wir uns befinden. Die Problematik ist nicht "nur" auf den lesbischen Bettentod oder vergleichbare Schwierigkeiten zurückzuführen - und höchstwahrscheinlich handelt es sich auch nicht um einen vorübergehenden Zustand.

Der Beitrag wurde von PennyLane bearbeitet: 12.Jun.2006 - 08:17
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Simonetta
Beitrag 12.Jun.2006 - 10:28
Beitrag #67


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QUOTE (PennyLane @ 12.Jun.2006 - 09:16)
Die Frage ist, ob das alles noch funktioniert, wenn jemand darin überhaupt keine Bedeutung sieht, nichts dabei empfindet und es sozusagen überflüssig findet.

Liebe Penny,

ich hab den Thread nur flüchtig verfolgt, daher hoffe ich jetzt, dass ich nichts Unpassendes sage. Aber ein Gedanke kommt mir immer wieder: wenn es deiner Frau so geht wie in obigem Zitat - möchte sie denn daran gar nichts ändern? Geht es ihr denn mit diesem Zustand gut? Es war doch in eurer Beziehung nicht immer so, dass sie nichts empfunden hat - oder hat sie dir früher etwas vorgemacht? Ich glaube, Sin sagte in einem Beitrag weiter oben sin(n)gemäß :D , "wenn ich nicht mehr hören kann, muss ich zum Ohrenarzt". Ich formuliere es jetzt mal so: wenn ich irgendwann das Problem hätte, dauerhaft keinerlei sexuelle Gefühle mehr zu verspüren, ich würde von einer Therapeutin zur anderen rennen, um das wieder zu ändern!

Wenn ein Mensch allerdings wirklich aus ganzem Herzen asexuell leben möchte - hm, dann muss man das wohl so akzeptieren. Aber mir wäre es dann wichtig, die Beziehung auch unter anderen Vorzeichen zu leben - man kann auch Familie füreinander sein ohne dass Sex dabei eine Rolle spielt. Das ist ja auch bei Liebesbeziehungen so, die sich igendwann wandeln und zu sehr tiefen Freundschaften werden. Man kann dann immer noch unglaublich viel teilen, aber eben nicht "das". Aber dann wäre für mich klar, dass ich mich auch irgendwann wieder für eine Beziehung öffnen möchte, in der der körperliche Aspekt auch seinen Platz hat. Und ich glaube, es ist eine Illusion, zu glauben, dass man diese neue Beziehung dann nur auf den sexuellen Aspekt reduzieren kann, den Sex also sozusagen "auslagern" kann, ohne dass dabei auch eine tiefere Bindung entsteht.

Übrigens: dieser Ausdruck "lesbischer Bettentod" *grusel*- wer hat den denn erfunden? Das ist doch kein lesbisches Phänomen! (Wenn man Heteras mal zuhört, die in langjährigen Beziehungen leben...) :unsure:

Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 12.Jun.2006 - 10:30
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PennyLane
Beitrag 12.Jun.2006 - 11:36
Beitrag #68


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QUOTE (Simonetta @ 12.Jun.2006 - 10:28)
[Aber ein Gedanke kommt mir immer wieder: wenn es deiner Frau so geht wie in obigem Zitat - möchte sie denn daran gar nichts ändern? Geht es ihr denn mit diesem Zustand gut? Es war doch in eurer Beziehung nicht immer so, dass sie nichts empfunden hat - oder hat sie dir früher etwas vorgemacht? Ich glaube, Sin sagte in einem Beitrag weiter oben sin(n)gemäß :D , "wenn ich nicht mehr hören kann, muss ich zum Ohrenarzt". Ich formuliere es jetzt mal so: wenn ich irgendwann das Problem hätte, dauerhaft keinerlei sexuelle Gefühle mehr zu verspüren, ich würde von einer Therapeutin zur anderen rennen, um das wieder zu ändern!

Wenn ein Mensch allerdings wirklich aus ganzem Herzen asexuell leben möchte - hm, dann muss man das wohl so akzeptieren. Aber mir wäre es dann wichtig, die Beziehung auch unter anderen Vorzeichen zu leben - man kann auch Familie füreinander sein ohne dass Sex dabei eine Rolle spielt. Das ist ja auch bei Liebesbeziehungen so, die sich igendwann wandeln und zu sehr tiefen Freundschaften werden. Man kann dann immer noch unglaublich viel teilen, aber eben nicht "das". Aber dann wäre für mich klar, dass ich mich auch irgendwann wieder für eine Beziehung öffnen möchte, in der der körperliche Aspekt auch seinen Platz hat. Und ich glaube, es ist eine Illusion, zu glauben, dass man diese neue Beziehung dann nur auf den sexuellen Aspekt reduzieren kann, den Sex also sozusagen "auslagern" kann, ohne dass dabei auch eine tiefere Bindung entsteht.

Übrigens: dieser Ausdruck "lesbischer Bettentod" *grusel*- wer hat den denn erfunden? Das ist doch kein lesbisches Phänomen! (Wenn man Heteras mal zuhört, die in langjährigen Beziehungen leben...)  :unsure:

Hallo Simonetta!

Hm, nein, meine Frau hat damit im Prinzip kein Problem, sie leidet nicht darunter. Sie ist lediglich nicht so begeistert darüber, dass ich unglücklich deswegen bin. Aber wenn ich das nicht zeigen würde, würde sich vermutlich gar nichts tun in dieser Hinsicht. Da sie keinen Leidensdruck hat, ist die Sache mit der Therapie schon ein kleiner Akt - aber sie hat sich jetzt dazu entschlossen und vermutlich wird das auch irgendwann in ferner Zukunft in eine Paartherapie münden.

Vielleicht sollte ich einfach mal etwas erklären; das habe ich bisher nicht gemacht, da ich nicht so sicher war, ob das hier überhaupt angemessen ist. Allmählich tritt das Thema dieses topics aber ohnehin in den Hintergrund (was ja nicht der Sinn der Sache war) und einiges habe ich ja auch schon erzählt - vielleicht ist das ein Anlass für ein neues topic.
Eine Anmerkung noch: nach langem Grübeln bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass eine Beziehung ohne sexuellen Aspekt für mich, wenn ich ehrlich sein soll, nur schwer vorstellbar ist. Den Sex auszulagern finde ich auch nicht gut; dann würde ich lieber einen sauberen Schlussstrich ziehen. Ich bin nicht so der Typ für gleichzeitige Beziehungen, Affären etc.. Tja, und darauf wird es hinauslaufen: entweder es ändert sich etwas und wir finden einen Weg, der für uns beide gut ist oder die Beziehung ist am Ende. Dieser Gedanke ist allerdings momentan sehr schmerzhaft. :(
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Co-Mom
Beitrag 12.Jun.2006 - 12:24
Beitrag #69


Naschkatze
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QUOTE (Simonetta @ 12.Jun.2006 - 10:28)

Übrigens: dieser Ausdruck "lesbischer Bettentod" *grusel*- wer hat den denn erfunden? Das ist doch kein lesbisches Phänomen! (Wenn man Heteras mal zuhört, die in langjährigen Beziehungen leben...)  :unsure:

QUOTE
Lesbian bed death is a term invented by sex researcher Pepper Schwartz to describe the supposedly inevitable diminution of sexual passion in long term lesbian relationships. Schwartz's published findings indicate lesbian couples have less sexual contact than those of any other sexual orientation, including gay male couples and opposite-sex cohabiting or married couples.


Aus der Wikipedia
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DerTagAmMeer
Beitrag 12.Jun.2006 - 12:43
Beitrag #70


Adiaphora
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QUOTE (PennyLane @ 12.Jun.2006 - 08:16)
Aber Dein Vorschlag setzt doch eigentlich voraus, dass die Betreffende grundsätzlich kein Problem damit hat, Sexualität als ein Bestandteil einer Beziehung anzusehen - aus welchen Gründen auch immer es aktuell nicht klappt. Oder?

Nicht wirklich - ich gehe einfach davon aus, dass es notwendiger Bestandteil der Liebe ist, die Sexualität der Geliebten unabhängig von den eigenen Präferenzen als Bestandteil der Persönlichkeit anzusehen und anzunehmen.
Ich mag selbst noch so asexuell eingestellt sein und fühlen - wenn ich eine Frau liebe, deren Sexualität anders gestrickt ist als die meine, wird dieser Bereich damit automatisch Bestandteil unserer Beziehung.

Wenn ihr also beide nicht aus Eurer Haut könnt und dennoch zusammen bleiben wollt, gibt es doch nur die Möglichkeit nach einem Weg zu suchen, der beide Spielarten harmonisch miteinander ins Gespräch bringt, ohne dass die eine sich für die andere verleugnet. Wie sollte es anders gut gehen?

Insofern verstehe ich das Ziel Deines Abwägens wohl wirklich nicht. Was liegt da denn in der Waagschale?

QUOTE (Simonetta)
Übrigens: dieser Ausdruck "lesbischer Bettentod" [...] Das ist doch kein lesbisches Phänomen! (Wenn man Heteras mal zuhört, die in langjährigen Beziehungen leben...)
Der Ausdruck ist wirklich grausig ...
allerdings verändert sich die Intimität in lesbischen Langzeitbeziehungen aus meiner Sicht tatsächlich grundlegend anders als in heterosexuellen Partnerschaften und die noch einmal ganz anders, als ich es mir von schwulen Männern habe erzählen lassen ... allerdings denke ich nicht, dass für "vergleichende Studien" hier der richtige Ort ist ;) ... drum ist er mausgraue, der Kommentar
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janis
Beitrag 12.Jun.2006 - 13:46
Beitrag #71


Gut durch
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Zum Thema Asexualität kann ich folgenden Text beisteuern. Er wirft ein noch anderes Licht auf Asexualiät. Damit ist auch klar, dass es nicht unbedingt eine Situation ist, die zu therapieren wäre. Ausgenommen, sofern schwerwiegende sexuelle oder andere Gewalt-und oder Mißbrauchserfahrungen in der Vergangenheit stattgefunden haben.


Zitat: www.freenet.de fit und gesund:

"Nach Ansicht des "Asexual Visibility and Education Network" (AVEN), des größten und ältesten Onlinenetzwerkes für Asexualität, lassen sich Asexuelle in vier Grundtypen einordnen. Diese Gruppen werden als Typen A bis D bezeichnet:

[...]

zum weiterlesen bitte hier klicken

"


Finde die Vorschläge von dertagammeer ebenso lebensfroh, wie auch praktikabel. Und einfach sehr klasse, wenn es gelingt so miteinander umzugehen.
Ich finds halt auch kritisch zu sagen, dass jeder Mensch Lust und Bedürfnis nach Sex haben muss, und somit etwas mit ihm/ihr nicht stimmt, wenn sie dieses Bedürfnis nicht verspürt.
Interessatn wäre doch herauszufinden, wie deine Freundin "gestrickt" ist (zu welchem Typ Asexuell sie "gehört") bzw. was sie über ihre Gefühle und Lüste sagen kann. Lusterleben ist weit gefächert und wir schöpfen hierbei oft nur aus einem unglaublich geringen Teil der Möglichkeiten. So ist zum Beispiel der Tastsinn das stärkste sinnliche "Organ". ....

Also ich würde mich lieber einem intensiven und sehr offenen Austausch mit meiner Freundin begeben, als zum "Seelenklempner" zu gehen.

janis


edit: bitte nicht zu viel zitieren. lieber einen link mehr setzen.

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 12.Jun.2006 - 14:23
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PennyLane
Beitrag 12.Jun.2006 - 15:23
Beitrag #72


Idealistin
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Ich habe mir die Seite mal angeschaut, janis - und ich stimme zu, dass Asexualität nicht unbedingt eine zu therapierende Problematik ist. Sofern eben beide einen Weg finden können, um mit ihrer jeweiligen Sexualität in der Beziehung zurechtzukommen.
Wenn das allerdings nicht gelingt bzw. wenn da kein Weg gefunden werden kann, finde ich eine diesbezüglich unterstützende Therapie schon nicht verkehrt. Aber das ist Ansichtssache.

Bei meiner Frau ist es, kurz gefasst, so, dass sie Schwierigkeiten hat, Emotionen wahrzunehmen - bei Anderen und bei sich selbst. Und entsprechend ist alles, was im weitesten Sinne mit Emotionen, Bedürfnissen usw. zu tun hat, schwierig für sie -und z.T. auch einfach nicht greifbar.
Wie soll ich da in einen intensiven Austausch mit ihr treten? Das Thema macht sie eher aggressiv, weil es für sie keine Bedeutung hat. Und wie soll ich da meine Form der Sexualität einbringen und sie daran teilhaben lassen? Da sehe ich ein Problem.
Ist das einigermaßen verständlich?
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blue_moon
Beitrag 12.Jun.2006 - 16:34
Beitrag #73


strösen macht blau!
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QUOTE (PennyLane @ 12.Jun.2006 - 16:23)
Bei meiner Frau ist es, kurz gefasst, so, dass sie Schwierigkeiten hat, Emotionen wahrzunehmen - bei Anderen und bei sich selbst. Und entsprechend ist alles, was im weitesten Sinne mit Emotionen, Bedürfnissen usw. zu tun hat, schwierig für sie -und z.T. auch einfach nicht greifbar.
Wie soll ich da in einen intensiven Austausch mit ihr treten? Das Thema macht sie eher aggressiv, weil es für sie keine Bedeutung hat. Und wie soll ich da meine Form der Sexualität einbringen und sie daran teilhaben lassen? Da sehe ich ein Problem.
Ist das einigermaßen verständlich?

was mich ein bisschen stutzig macht, ist das, was du anfangs dazu geschrieben hast.

QUOTE
Das war so nicht vereinbart; im Gegenteil, bevor ich in diese Partnerschaft gegangen bin, hatte ich eigentlich den Eindruck, dass Sexualität ein ganz normaler und für uns beide schöner und wichtiger Bestandteil sein wird und dass es auch für meine Partnerin okay ist – immerhin hatte sie mir das so signalisiert.


dazu fallen mir jetzt zwei möglichkeiten ein. erstens, du hast deine eigenen erwartungen so sehr projeziert, dass es zu diesem eindruck gekommen ist. oder es war wirklich so, wie du es empfunden hast, und der 'sichere' hafen beziehung hat für eine veränderung gesorgt.

du schreibst, dass du diese frau über alles liebst, aber dennoch über eine trennung nachdenkst. das bringt mich zu einer allgemeinen überlegung. 'schönheitsfehler' gibt es ja in den meisten beziehungen. viele kompromisse werden akzeptiert, bedürfnisse, die innerhalb einer beziehung nicht ausgelebt werden können, woanders befriedigt. auch beim se* können die bedürfnisse sehr unterschiedlich sein, was die häufung oder die intensität angeht. warum fällt gerade in diesem bereich die lösung ausserhalb der beziehung so schwer? die gefühle sind doch offenbar nicht unbedingt direkt abhängig vom ausleben des begehrens mit der partnerin. und sich eine liebe die (zitat) 'über alles' geht, zu versagen, ist in meinen augen erstmal eine verschwendung.
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PennyLane
Beitrag 12.Jun.2006 - 16:48
Beitrag #74


Idealistin
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Vielleicht beides. Ich wusste, dass bei meiner Partnerin etwas nicht stimmt - das hat sie mir von Anfang an gesagt. Allerdings hat sich das in unserer Beziehung überhaupt nicht manifestiert (auch, weil die Situation zunächst anders war - Fernbeziehung), so dass wir beide dachten, das Problem hätte sich aus welchen Gründen auch immer erledigt oder wir könnten damit gut umgehen. Ich gebe zu, dass das ein bisschen naiv gedacht war - und vielleicht haben sich da auch Erwartungen und Hoffnungen eingeschlichen, die ich oder wir beide nicht mehr geprüft haben.

Und zum anderen hat eventuell auch die Beziehung für Sicherheit gesorgt und für sie ein bisschen Druck genommen, mir zuliebe etwas zu machen, was für meine Parnterin schwer ist.

Über Deine allgemeine Überlegung muss ich erstmal nachdenken. Jedenfalls hast Du Recht damit, dass es ein gewisser Widerspruch ist, dass ich über eine potentielle Trennung nachdenke und gleichzeitig sage, dass ich meine Frau über alles liebe. :gruebel:
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shark
Beitrag 12.Jun.2006 - 17:14
Beitrag #75


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Natürlich ist das ein Widerspruch...so wie ja auch die Situation an sich widersprüchlich ist...
Ich denke, wir setzen alle immer wieder neu Prioritäten in unseren Leben. Und wenn augenblicklich die Verhältnisse so sind, dass Du sagen kannst: "Ja, ich vermisse den sexuellen Aspekt in unserer Beziehung, aber all das andere zwischen uns ist für mich unverzichtbar", dann hast Du (für den Augenblick) Deine Priorität gesetzt.
Wichtig scheint mir nur, immer wieder für Dich selbst zu klären, wo Du stehst und wie stark der Leidensdruck ist.Und im Bedarfsfall neue Regelungen anzustreben bzw. aufzugeben, was Dich zu sehr schmerzt.
Das ist eine Menge Verantwortung. Und diese sollte jede auch nur für sich selbst tragen müssen...
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PennyLane
Beitrag 12.Jun.2006 - 18:52
Beitrag #76


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QUOTE (shark @ 12.Jun.2006 - 17:14)
Natürlich ist das ein Widerspruch...so wie ja auch die Situation an sich widersprüchlich ist...
Ich denke, wir setzen alle immer wieder neu Prioritäten in unseren Leben. Und wenn augenblicklich die Verhältnisse so sind, dass Du sagen kannst: "Ja, ich vermisse den sexuellen Aspekt in unserer Beziehung, aber all das andere zwischen uns ist für mich unverzichtbar", dann hast Du (für den Augenblick) Deine Priorität gesetzt.
Wichtig scheint mir nur, immer wieder für Dich selbst zu klären, wo Du stehst und wie stark der Leidensdruck ist.Und im Bedarfsfall neue Regelungen anzustreben bzw. aufzugeben, was Dich zu sehr schmerzt.
Das ist eine Menge Verantwortung. Und diese sollte jede auch nur für sich selbst tragen müssen...

Ja, die Situation ist widersprüchlich und so fühle (und verhalte) ich mich gerade auch. Ich schätze mal, dass das auch daran liegt, dass zur Zeit eine Menge auftaucht und Dinge zwischen mir und meiner Partnerin, an deren Echtheit ich geglaubt habe, sich gewissermaßen als Illusion herausstellen. Ein bisschen kocht all das, was sich bisher ungesagt und unverstanden angesammelt hat, über.

Es ist wohl gerade meine Aufgabe, da Klarheit zu bekommen und meinen Standpunkt zu finden.

Eure Beiträge helfen mir übrigens allesamt ungemein; jeder einzelne bringt mich dazu, auch noch andere Aspekte und Sichtweisen zu berücksichtigen und etwas mehr Klarheit zu bekommen. Vielen Dank dafür. :)
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Sin
Beitrag 12.Jun.2006 - 19:57
Beitrag #77


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Liebe penny,

erst mal zum Thema sie lieben und sich trotzdem trennen wollen...
Eine Liebe muss nicht sterben, nur weil frau sich trennt...
Vielleicht ist die Zeit für Eure Liebe noch nicht reif genug, vielleicht traust du es dir zu, sie auf ihrem sicher langem und steinigen Weg zu begleiten.
Vielleicht wird sie nie fähig sein zu solchen Gefühlen und Empfindungen, die du benötigst... Wer weiß das schon.


Sicher ist, dass du schon lange diese Gedanken mit dir herum trägst und du nun merkst, dass es so nicht weiter gehen kann. Hast du dir schon einmal überlegt, ob ihr zwei überhaupt eine richtige Liebesbeziehung habt?
Hat sie sich nicht eher zu einem schwesterlichen Verhältnis entwickelt?
Hat dir deine Fantasie etwas vorgemacht?

Was wäre so schlimm daran, sich "liebesbeziehungstechnisch" zu trennen und ihr immer noch eine freundschaftliche Stütze zu sein? Ich glaube nicht, dass sich viel zwischen euch verändern würde.
Mag sein, dass es ihr weh tut. Aber lieben heißt auch los lassen und der anderen den Raum zu geben, den sie braucht, ihr das Glück zuzugestehen, nachdem sie sich sehnt. Und du sehnst dich eindeutig nach einer erfüllten erotischen Liebesbeziehung..., oder? :(

Es schmerzt, sich aus einer symbiotischen Beziehung zu befreien... Dennoch glaube ich fest daran, dass du ihr auch so noch eine Hilfe sein kannst...
Sie beginnt nun ihre Therapie, okay....
Mag sein, dass du abwarten magst, mag sein, dass du jahrelang warten musst...

Überlege dir, ob dein Sehnen nach dem Erkanntwerden, dein Sehnen nach dem Beantwortetwerden, nach dem Umfasstwerden von der Liebe länger aufgeschoben werden kann. Der Tag, an dem es sich verwirklichen kann, ist DEINER und wird - egal was kommt - einmal nur DEINER sein... egal, ob mit oder ohne sie...

Sei dir bewußt, daß die Aufrechterhaltung dieser Beziehung mit enormer Anstrengung verbunden sein wird. Dir gegenüber, ihr gegenüber. Ein Prüfstein der Liebe. :unsure:

Liebe kann unterschiedlich gelebt werden... Nur müssen beide dabei annähernd die gleichen Bedürfnisse in sich tragen. Eure kollidieren... wenn auch nicht bewußt gewollt. :)

Es ist schwierig...
Dennoch sehe ich wie schon gesagt, eine Möglichkeit darin, mich zu trennen und ihr dennoch zur Seite zu stehen...







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Sin
Beitrag 12.Jun.2006 - 20:26
Beitrag #78


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Sicher fühlst du dich einsam...
Macht dich die Verweigerung deiner Freundin einsamer als du es jemals ohne sie warst?
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LaPia
Beitrag 12.Jun.2006 - 20:51
Beitrag #79


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Danke für eure intelligenten, differenzierten Beiträge zu diesem Thema (ich liebe euch dafür!). Immer wieder neue Aspekte die sich mir auftun, trotz früherer ähnlicher Threads! Ein unendliches Thema.
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PennyLane
Beitrag 13.Jun.2006 - 12:54
Beitrag #80


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@derTagAmMeer: Dein Vorschlag, die jeweils individuelle Form der Sexualität zu integrieren oder harmonisch ins Gespräch zu bringen, wie Du es formuliert hast, klingt plausibel und sinnvoll und er gefällt mir.
Lediglich die praktische Umsetzung bereitet mir Kopfzerbrechen. Zwei völlig unterschiedliche sexuelle Vorstellungen in Einklang bringen, wenn Kommunikation über sexuelle Aspekte kaum möglich ist? Hm, schwierig. Irgendwie fehlt mir da gerade der Durchblick.

@Sin: Du hast Recht, die Gedanken trage ich schon lange mit mir herum, auch wenn ich sie (und mein Gefühl) gelegentlich beiseite gedrängt habe. Jetzt, wo die Situation sehr eindeutig geworden und die Problematik zum Greifen nahe ist, kann ich es nicht mehr einfach nur hinnehmen.

Ich weiß nicht, wie unsere Beziehung zu bezeichnen wäre. Unter einer Liebesbeziehung stelle ich mir etwas anderes vor, schwesterlich ist es auch nicht gerade. Vielleicht wie eine sehr intensive Freundschaft mit Körperkontakt und geteiltem Leben und gemeinsamer Zukunftsplanung? Ich weiß es nicht - ich weiß nur, dass ich z.T. mit Freundinnen emotionaler und intimer kommuniziere als mit meiner Frau. :wacko:

Ich weiß wirklich nicht, wie sich das entwickelt und ob es jemals annähernd so sein wird, wie ich es mir wünschen würde. Aber: ich weiß genauso wenig, ob ich nicht eines Tages auch gut mit dem umgehen kann, was eben da ist.

Momentan fühlt es sich so an, als ob mein Sehnen nach einer erfüllten Beziehung nicht mehr lange aufgeschoben werden kann - und das ist ziemlich unvereinbar mit der Realität, weil es, wie Du schon sagtest, ein langer und steiniger Weg sein wird.

Und ja, ich fühle mich einsam, das kann ich nicht leugnen. Nicht einsam in dem Sinne, dass ich niemanden hätte, mit dem ich mich austauschen könnte; daran mangelt es mir absolut nicht. Aber: innerhalb der Beziehung zu meiner Frau, mit der ich nun mal mein Leben teile, fühle ich mich einsam.
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janis
Beitrag 14.Jun.2006 - 17:22
Beitrag #81


Gut durch
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liebe pennylane,

gerade deswegen finde ich die denkansätze, die dtam eingebracht hat so überaus gut!

denn die einsamkeit entsteht doch durch die unterschiedlichen bedürfnisse, die mehr und mehr auseinaderklaffen, wenn sie nicht geteilt, mitgeteilt werden.

unter dem gesichtspunkt, dass jede in einer paarbeziehung für das respektiert wird was sie möchte kann, denkt und fühlt, ist ein erster schritt in eine gute richtung gemacht.

wovon träumt deine freundin, was wünscht sie sich, was würde sie erfüllen..??? welcher art sind ihre wünsche in bezug auf berührung und körperkontakt?
und welcher art sind deine phantasien und wünsche. sich davon zu erzählen, ohne zu erwarten, dass die andere diese bedürfnisse zu erfüllen hat, schenkt ganz bestimmt nähe, wo eigentlich ferne entsteht. das ist doch zunächst einmal nur gut, finde ich.

ohne dies selbst erlebt zu haben will ich sagen, dass mir eine partnerschaft auf dieser ebene mehr als willkommen wäre.

grüße

janis

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 14.Jun.2006 - 17:28
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PennyLane
Beitrag 14.Jun.2006 - 17:58
Beitrag #82


Idealistin
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Ja, natürlich, leuchtet mir absolut ein und, wie gesagt, ich finde die Idee gut.
Und glaub´mir, ich habe meine Frau mehr als einmal gefragt, was sie sich wünschen würde, wovon sie träumt, in welcher Form Sexualität für sie akzeptabel wäre, ob sie diesen Bereich lieber aussparen würde, ob wir unsere Bedürfnisse vielleicht irgendwie integrieren können etc.. Aber sie weiß es nicht. So komisch es auch klingen mag, es scheint so zu sein.

Ich habe ihr auch schon von meinen Wünschen und Phantasien erzählt; ohne Erwartungen oder Ansprüche wohlgemerkt; einfach, um mich mitzuteilen. Aber ich habe das Gefühl, dass sie es nur schwer nachvollziehen kann.

Klingt verdreht, oder?
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Lisabeth
Beitrag 14.Jun.2006 - 18:08
Beitrag #83


auf Entdeckungsreise
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Nein, ich finde nicht, dass es verdreht klingt. Und ich kenne genau diesen Aspekt - wenn auch nicht in Bezug auf das Ausleben der S*xualität bzw. Gespräche darüber - ziemlich gut.
Mit meiner Freundin hab ich Zeiten erlebt, die aus anderen Gründen schwer waren. Und es hat mir immer wieder sehr geholfen, darüber sprechen zu können.
Auch wenn von vorneherein klar war, dass es nicht darum ging, an der Situation als solcher etwas ändern zu können. Das lag nicht in meiner Hand, und nur in einem kleinen Rahmen in ihrer.
Aber ich weiß auch, dass es für sie immer wieder sehr schwierig war, diese Gespräche mit mir zu führen, ohne sich in einem gewissen Sinne angegriffen zu fühlen.
Manchmal war es fast unmöglich, an diesen Punkt zu kommen; über Dinge sprechen können, die uns beiden das Leben auf ihre Art schwer gemacht haben, ohne in diese Falle zu laufen, eine Schuldige zu suchen. Die gab es nicht, und die gibt es auch bei Euch nicht, PennyLane, so, wie ich Dich verstehe.

Was ich aber - neben Schwierigkeiten und schmerzvollen Momenten - auch erfahren durfte in dieser Zeit, dass wir grade aus diesen Gesprächen heraus oftmals eine Nähe zueinander herstellen konnten, die ich so zum ersten Mal erleben durfte.
Dafür, wiederum, bin ich sehr dankbar.
Ich wünsch Dir viel Kraft, einen guten Weg für Dich und Euch zu finden!
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janis
Beitrag 14.Jun.2006 - 18:51
Beitrag #84


Gut durch
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was ist es, woraus du den eindruck gewinnst, dass deine frau "nicht nachvollziehen"kann?

das vertrauen, dass ein austausch über ein nicht unbelastetes thema nicht ergebnisoreintiert stattfindet ? muss sich, sage ich aus meiner warte, wirklich oft wiederholen, um tatsächllich geglaubt zu werden.
das muss gar nichts mit deinen intesionen zu tun haben.

ist von außen sehr schwierig bis gar nicht zu beurteilen. deshalb soll, was ich dazu schreibe, auch keines sein. nur gedanken dazu.

keine ahnung, vielleicht ist die frage nach sexualität schon ein schritt zu viel.


mag sie berührt zu werden? überhaupt nicht oder nur manchmal und wo und wie etc...

ganz ganz kleine nuancen quasi, nicht der große wurf .....

janis

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 14.Jun.2006 - 18:52
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LadyGodiva
Beitrag 15.Jun.2006 - 10:49
Beitrag #85


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QUOTE (PennyLane @ 14.Jun.2006 - 18:58)
Ich habe ihr auch schon von meinen Wünschen und Phantasien erzählt; ohne Erwartungen oder Ansprüche wohlgemerkt; einfach, um mich mitzuteilen. Aber ich habe das Gefühl, dass sie es nur schwer nachvollziehen kann.

Ich hatte jahrelang auch das Gefühl, ein sommerhelles Sonnengelb ins Dunkle bringen zu wollen, um mich mitteilen zu können - nicht, um Mitleid zu ernten, nicht, um Druck jedweder Form auszuüben, sondern als ob ich von meiner neuen Lieblings-CD oder einem Regenspaziergang berichte; etwas, das mich bewegt und woran sie nach meinem Empfinden teilhaben sollte oder dürfte.

Je mehr Zeit vergangen ist, desto klarer sehe ich, dass all die Schmerzen und Bedrängnisse, alle Ängste und Selbstzweifel mich zwar ungemein verletzlich und scheu gemacht haben, aber letztenendes nur dazu geführt haben, immer intimer mit mir selbst leben zu können; ohne die "Pflicht zur Wunscherfüllung" auf meine Bedürfnisse zu hören, sie zu erkennen, anzunhemen, aber nicht zwangsweise gleich leben zu müssen. Das macht ziemlich stark.
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PennyLane
Beitrag 15.Jun.2006 - 14:30
Beitrag #86


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@LadyGodiva: ja, Du hast Recht, es macht stark. Und glaub mir, das habe ich lange genug praktiziert - mit nicht immer unbedingt positivem Ergebnis; der Schuss kann auch nach hinten losgehen. Ich hatte gedacht, irgendwann wäre das mal vorbei; mit mir selbst habe ich lange genug intim gelebt.

Ich würde meine Partnerin in der Tat gerne teilhaben lassen an dem, was in mir vorgeht, ähnlich, wie Du es beschrieben hast. Aber mit der Sexualität wird´s schwierig - vielleicht auch, weil es ein belastetes Thema ist - ganz anders als z.B. die Lieblings-CD oder der neue Bildschirmhintergrund vom PC. Ist das nachvollziehbar?

@Lisabeth: Vielen Dank für Deine guten Wünsche. :)
Ja, es ist schon schwierig, Gespräche über besagtes Thema zu führen, ohne gleich den Eindruck zu erwecken, etwas bestimmtes zu erwarten, zu fordern oder Schuldzuweisungen aussprechen zu wollen. Es gibt keine Schuldige, das ist richtig. Es ist die Situation an sich - für die wir Beide nicht verantwortlich sind -, die Schwierigkeiten macht. Unseren Umgang miteinander müssen wir natürlich verantworten, das haben wir (zumindest teilweise) in der Hand - und das ist der Punkt, an dem es schwierig wird. Wir haben einfach noch keinen guten Weg gefunden, den haben wir noch nie gehabt und es ist nicht klar, ob wir in diesem Bereich jemals zu Potte kommen können / werden.
Ich finde sehr schön, was Du geschrieben hast - dass es Dir und Deiner Freundin gelungen ist, aus den Gesprächen heraus eine besondere Nähe herzustellen. Das klappt bei mir und meiner Frau bedingt; vor allem bei anderen Themen. Beim Sexualitäts-Thema ist das schwer möglich; da sind wir schon so oft aneinandergeraten - selbst, wenn ich ihr nur erklären wollte, wie es für mich ist.

@janis: hm, ich gewinne den Eindruck zum einen mal aus dem Wissen, das ich über meine Frau habe - nicht ganz objektiv natürlich und vielleicht auch von Vorurteilen und falschen Erwartungen geprägt. Dann auch aus ihrem Unverständnis, ihren Reaktionen. Es ist schwer zu beschreiben.
Und Du hast Recht, die Frage nach Sexualität ist im Prinzip wirklich ein Schritt zu viel - einige Schritte zuviel, um genau zu sein. Ich denke, wir haben da einen sehr langen Weg vor uns, von dem wir nicht wisen, wohin er letztendlich führen wird - und wir stehen am Anfang.
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Bilana
Beitrag 16.Jun.2006 - 10:31
Beitrag #87


Capparis spinosa
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Die Frage kann ja auch heißen, gibt es platonische Liebe? (Oder ist es nur eine Wunschvorstellung von Menschen mit Problemen beim Thema Nähe und Se*?)

Für mich gibt es das, platonische Liebe, die sich schon von Freundschaft unterscheidet.
Ich finde es sehr wichtig zwischen körperlicher Nähe und Sex zu unterscheiden, sowie zwischen Erotik und Liebe. Natürlich ist es schön, wenn das alles zusammen kommt. Aber wie blui schrieb findet man in einer einzigen Beziehung nie alles, was man braucht. Die Frage ist nur, wo man Abstriche, externe Lösungen zulässt und wo nicht. Ein abhanden sein von Se* bedeutet für mich noch lange nicht ein abhanden sein von Liebe und (körperlicher) Nähe.

Man hat ja immer 3 Möglichkeiten. Man guckt bei anderen, was da nicht stimmt und verlangt Änderung. Man guckt bei sich und ändert sich. Oder man guckt bei deinen.
Warum fühlt es sich wie eine Zurückweisung, Liebesentzug an, keinen/kaum Sex zu bekommen, obwohl Liebe in der Beziehung ist (das setze ich mal voraus)? Und auch: Warum will einer/beide keinen Se* (mehr)? Kann man selbst etwas tun? Oder hat es eine externe Ursache, die mal näher angeguckt werden könnte. Gerade wenn es, wie du schreibst PennyLane ein belastetes Thema, vielleicht schon vor der Beziehung war.

In jedem Fall bin ich, solange Liebe wirklich da ist, an dem Problem und sei es das se*uelle Arbeiten, mich wegen so etwas sicher nicht trennen.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 16.Jun.2006 - 10:34
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Julie
Beitrag 18.Jun.2006 - 08:58
Beitrag #88


Naschkatze
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wenn z.b meine freundin nach der ehe erst se*** haben will ist das ok...ich würde warten..wäre echt hart :wub:
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PennyLane
Beitrag 18.Jun.2006 - 10:13
Beitrag #89


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Blöd wird´s nur, wenn Deine Freundin nach der Ehe keinen Sex mehr haben will... :wacko:
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LaPia
Beitrag 18.Jun.2006 - 10:38
Beitrag #90


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QUOTE (Julie @ 18.Jun.2006 - 09:58)
wenn z.b meine freundin nach der ehe erst se*** haben will ist das ok...ich würde warten..wäre echt hart

Hihi, ist das dein Ernst?
(lesbisch und so eine (christliche) Sache...)???
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dandelion
Beitrag 18.Jun.2006 - 13:12
Beitrag #91


don't care
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QUOTE (PennyLane @ 18.Jun.2006 - 11:13)
Blöd wird´s nur, wenn Deine Freundin nach der Ehe keinen Sex mehr haben will... :wacko:

:troest: und das Problem ist, die Wahrscheinlichkeit ist größer... :wacko:

ich denk ähnlich wie Bilana - wo Bereitschaft ist, an der Beziehung zu arbeiten, bleibt es lebendig im Miteinander, es erstarrt nicht so sehr... Und da sind auch noch Chancen drin.
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PennyLane
Beitrag 18.Jun.2006 - 15:30
Beitrag #92


Idealistin
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Ja, klar, Chancen sind schon da, wenn die Bereitschaft zur Beziehungsarbeit vorhanden ist.
Ich stimme übrigens auch damit überein, dass Erotik und Liebe zwei verschiedene Aspekte sind - die allerdings ziemlich stark korrelieren, zumindest bei mir.

Momentan frage ich mich, was ich tun könnte, wenn meine Frau im Bikini neben mir liegt und ich mir denke "oh wow..." usw.usw..
Ich will ja nicht so klingen, als würde ich nur an "das eine" denken, aber ich kann nicht leugnen, dass mir so Gedanken doch gelegentlich kommen - insbesondere, da meine Partnerin in diesen Punkten so unerreichbar ist.

Na ja, mal sehen, wie sich das so entwickelt. Die Beziehung aufgeben werde ich nicht so schnell, das wäre in der jetzigen Situation reichlich blöd. Ich mag meiner Frau noch Zeit und mein Verständnis / meine Unterstützung geben, aber ewig gedulde ich mich sicher nicbht. DA sitze ich also erstmal in der Warteschleife. :unsure:


:P Dandelion, da hast Du allerdings Recht. (Das grau markieren funktioniert bei mir gerade nicht)
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PennyLane
Beitrag 18.Jun.2006 - 19:05
Beitrag #93


Idealistin
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Ich hatte gerade eine ziemlich lange Diskussion mit meiner Frau, die mich sehr traurig gemacht hat - ich schreibe das jetzt einfach mal und hoffe, dass es okay ist.

Sie hat mir jedenfalls erklärt, dass sie momentan am Limit dessen ist, was sie verhaltensmäßig hinkriegt - und sie weiß nicht, ob sich daran (auch mit Therapie etc.) etwas ändern wird. Wenn, dann müsste ich mich auf Zeiträume von mehreren Jahren, im Extremfall Jahrzehnten einstellen.
Und ich weiß nicht mal, ob es nicht wieder schwieriger für sie wird, wenn sie z.B. beruflich Stress bekommt o.ä.. Und fatalerweise geht es hier nicht um ein nicht-wollen, sondern um ein nicht-können. Sie sieht im Moment keine Möglichkeit mehr für einen Kompromiss - zumindest nicht in den gravierenden Bereichen.
Das heißt im Klartext, und das hat sie mir auch so gesagt, dass ich mich entscheiden muss, ob ich entweder mein Leben lang sehr wahrscheinlich unglücklich und unbefriedigt sein möchte (nicht nur in sexueller / nähetechnischer Hinsicht), denn ein Leben mit ihr bedeutet, nach ihrer Meinung, zwangsläufig ein Aufopfern und z.T. auch Selbstaufgabe.
Oder ich muss die Frau verlassen, die ich so sehr liebe, die mir wahnsinnig viel bedeutet und mit der ich geplant hatte, mein Leben zu teilen.
Sie möchte, dass ich bei ihr bleibe, aber sie könnte verstehen, wenn ich das nicht aushalten würde oder könnte.

Das macht mich ganz verzweifelt, denn das ist eine Entscheidung, die ich eigentlich nicht treffen möchte. Und irgendwo auch nicht treffen kann.
Na ja, vielen Dank erstmal für´s Zuhören.

Liebe Grüße
PennyLane :(
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Mausi
Beitrag 18.Jun.2006 - 20:07
Beitrag #94


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Entschuldige, aber ich verstehe einfach nicht, was denn an der Möglichkeit sich (sexuelle) Freuden außerhalb der Beziehung zu suchen so "schlecht" ist.
Die andere Alternative wäre eine Trennung.
Wenn ihr euch so sehr liebt, wieso versucht ihr es dann nicht erst mit dem Kompromiss und lasst es erst dann sein, wenn ihr (nach entsprechender eingewöhnungszeit) wirklich merkt dass es nicht geht?

Ich lese Bereitschaft von beiden Seiten. Ich lese wie sehr du sie liebst und du sagst, sie tut es ebenso (bei dir)... wieso dann nicht eben es außerhalb kompensieren?
Es wenigstens versuchen?
Klar wäre es erstmal scheiße und ungewohnt.. aber ... es wäre ein Weg wie ihr partnerschaftlich zusammen bleiben könnt und es wäre evtl. eine bereicherung, da von beiden Seiten Druck rausgenommen wird.

Sorry, aber so Sachen machen mich, wie dandi schon schrieb, wütend und traurig.. denn es MUSS doch einfach funktionieren.. wenn sonst alles stimmt.. es muss doch einen Weg geben.. und wenn es eben der oben genannte ist.

Ist in eurem Falle nicht evtl. dies besser als eine Trennung, wo ihr beide sagt "Ich habe die Frau meines Lebens gefunden"?

Liebe Grüsse
Mausi
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Julie
Beitrag 18.Jun.2006 - 21:16
Beitrag #95


Naschkatze
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wo gibts denn das problem bei lesbisch und christlich? gott liebt alle menschen. und ich verbinde die ehe auch mit gott. wenn meine patnerin erst sex in der ehe will, ist das okee.
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janis
Beitrag 18.Jun.2006 - 21:58
Beitrag #96


Gut durch
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liebe pennylane,

dein neuester "bericht" von euch klingt sehr beengend, wie ich finde. da ist spürbar, dass sie das "problem" ist, sie nicht "funktioniert" wie sie sollte.
sie den ball nun an dich abgibt , sich damit auszuklammern versucht, indem sie dir ihren status nennt und die "freie" wahl läßt.
(reine schutzmaßnahme würd ich behaupten)

das hört sich wirklich überaus traurig an.

kann es sein, dass die sexuelle thematik überhand genommen hat in eurem gespräch?

@mausi: mir scheint, dass die offene 2er beziehung für die beiden kein thema ist. das muss ja auch ausgehalten werden, wenn deine frau mit einer anderen ins bett geht, ansonsten aber das leben mit dir teilt! da hat sie auch nicht vorgeschlagen!
das hat bestimmt in erster linie nichts mit moral zu tun.

janis
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Oldie
Beitrag 19.Jun.2006 - 06:42
Beitrag #97


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Hallo PennyLane,
was Du berichtest ist alles sehr traurig!
Als positiv sehe ich schon an, dass sich Deine Frau für eine Therapie entschieden hat, wenn auch "nur" Dir zuliebe.
Ich frage mich nur die ganze Zeit, wo Du bleibst. Mit Deinen Wünschen und Deinen Hoffnungen ( nicht mal direkt auf das Thema Sex bezogen).
Diese Information, es könnte noch Jahre oder Jahrzehnte so weitergehen ist doch fast schon ein Beziehungskiller und setzt in erster Linie Dich unter Druck. Sie hat jetzt erstmal das erreicht, was sie mit oder ohne Therapie erreichen wollte-Ruhe. Sogar legitimiert durch die Therapie.Es klingt jetzt evt. alles abwertend Deiner Frau gegenüber, so meine ich es nicht, es geht mir um Dich!
Gibt es eine Möglichkeit, dass Du in die Therapie einbezogen wirst? Könntest Du, um Dir Kraft zu holen nicht auch zu einer Beratung gehen?
Deine Rolle wird doch immer mehr zur geduldigen und frustrierten Frau werden, die irgendwann erkennen muss, dass vor lauter Geduld und warten und hoffen das gemeinsame Leben in Problemen hängenbleibt.
Ich will Deiner Frau nichts Böses unterstellen, sie sieht das wahrscheinlich gar nicht im Überblick, aber ich habe die Befürchtung, wenn Du nicht dringend etwas für Dich tust, bleibst Du auf der Strecke.
Schau mal ganz genau auf Dich und hole Dir professionellen Rat, denn den brauchst Du in dieser verdammt schwierigen Situation.

Der Beitrag wurde von Oldie bearbeitet: 19.Jun.2006 - 06:43
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PennyLane
Beitrag 19.Jun.2006 - 15:32
Beitrag #98


Idealistin
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Hallo! :)

Vielen Dank für Eure lieben Antworten.

@Mausi: hm, janis hat da ganz Recht, eine offene Beziehung kommt für uns Beide nicht in Frage - das haben wir auch so vereinbart. Ich glaube, das würde uns beiden eher noch mehr schaden als nutzen. Verstehst Du?
Ich wüsste auch nicht, wie ich das machen sollte, ohne in einen fürchterlichen Konflikt zu kommen. Sollte ich dann die potentielle andere Frau sozusagen für meine Bedürfnisse nutzen?? :was: Das möchte ich keinem antun - weder mir noch meiner Frau noch der außerehelichen Partnerin. Und es könnte passieren, dass ich mit dieser Person eine Beziehung anfange - was ich ebenfalls nicht will. Ich verstehe Dich, Mausi, denn es macht auch mich wütend und verzweifelt, dass es trotz bester Voraussetzungen in anderen Bereichen (ich denke, wir könnten eine super Beziehung führen, wenn eben besagte Probleme nicht da wären) einfach nicht gut klappt. Aber an besagter Alternative würden wir, glaube ich, noch vollends zerbrechen. Ich kann mich natürlich absolut irren, aber das ist meine momentane Einschätzung.

@janis: in dem Gespräch von gestern Abend sicherlich, das war auch der Ausgangspunkt. Der allgemein gängige Ratschlag, besagtes Thema erstmal ruhen zu lassen, ist auch nicht wirklich hilfreich, da das nichts bewirkt - wir müssten es komplett ausklammern. :wacko:
Ja, es mag sein, dass es eine Schutzmaßnahme ist. Allerdings denke ich auch einfach, dass meine Frau keine andere Wahl hat; das habe ich ja schon in dem anderen topic beschrieben. Sie muss sich ausklammern, da sie zumindest in nächster Zeit nichts ändern kann und wir auch (noch) keine zündende Idee hatten, wie wir damit umgehen könnten - mit der Problematik ganz allgemein.
Meine Frau hat sich entschieden; sie möchte mit mir zusammen sein - und die Sache gemeinsam mit mir angehen. Und sie ist bereit, an der Geschichte zu arbeiten, keine Frage. Aber vielleicht kann sie einfach nicht mehr bewirken, als es ihr jetzt schon möglich ist. Ich habe auch Schwierigkeiten, meine Ideen bezüglich Sexualität einzubringen (wie es ja weiter oben schon vorgeschlagen wurde), weil sie nur mit Mühe nachvollziehen kann, dass das überhaupt wichtig oder mit Liebe zusammenhängen könnten.

@Oldie: Keine Sorge, ich habe Deinen Beitrag nicht als abwertend aufgefasst. :)
Klar, ohne professionelle Hilfe geht es auch für mich nicht; die fragliche Therapeutin hat auch schon eine Paartherapie vorgeschlagen.
Auf Dauer würde ich wahrscheinlich wirklich hohldrehen - immerhin habe ich auch eine Lebensgeschichte, und gewisse Beziehungsschwierigkeiten treffen auch genau in meine wunden Punkte. Oder meine Frau würde sich so anstregen, dass sie irgendwann schlapp macht.
Es ist nur verrückt, weil ich, wenn ich "ja" zu ihr und unserer Beziehung sage - und die Möglichkeit in Kauf nehme, dass es so bleibt, wie es jetzt ist, mich für etwas entscheide, was ich irgendwann vielleicht bereue oder nciht mehr aushalte. Oder ich sage "nein" und da tut allein schon der Gedanke höllisch weh. So oder so ist es problematisch; die beste Lösung sehe ich einfach noch nicht. Verstehst Du?
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mandelbäumchen
Beitrag 19.Jun.2006 - 16:52
Beitrag #99


Naschkatze
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Dieser Thread hat die Überschrift "Liebesbeziehung ohne s*exuellen Apekt".
Das kann ich mir vorstellen, das lebe ich.

Aber mir scheint es bei PennyLanes Problematik um mehr oder um etwas anderes zu gehen, nämlich um die Schwierigkeit, überhaupt in Beziehung zu treten, wobei der sexuelle Apekt nur ein Aspekt ist. In diesem Zusammenhang kann ich die von PennyLane gebrauchten Begriffe wie "Selbstverleugnung" und "unerträglich" besser verstehen. Ich habe große Zweifel, ob das für mich über lange Zeit lebbar wäre, nein, eigentlich bin ich mir sicher, dass ich es nicht könnte.

Ich habe schon eine kurze Affäre mit einer Frau, die nur schwer Gefühle zeigen und über Gefühle sprechen konnte, als sehr belastend empfunden, ich war bereits nach wenigen Monaten so erschöpft und aufgerieben, dass ich mich um meinetwillen zurückziehen musste. Mittlerweile bin ich mit der Frau noch immer befreundet, und mit etwas mehr Distanz ist der Umgang mit ihr sehr angenehm.

Ich wünsche dir viel Kraft, liebe PennyLane. Und viel Unterstützung von außen, denn die brauchst du ganz bestimmt.

Eine Öffnung der Beziehung halte ich auch nicht für die Lösung. Eine Beziehung zu öffnen, weil etwas in der Beziehung fehlt, halte ich sowieso für problematisch (und unfair den Dritten gegenüber, zumindest dann, wenn sie als Notbehelf missbraucht werden).

Mandelbäumchen

Edit: Fehler

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 19.Jun.2006 - 16:53
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Liane
Beitrag 19.Jun.2006 - 21:07
Beitrag #100


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QUOTE (Julie @ 18.Jun.2006 - 22:16)
wo gibts denn das problem bei lesbisch und christlich? gott liebt alle menschen. und ich verbinde die ehe auch mit gott. wenn meine patnerin erst sex in der ehe will, ist das okee.

[COLOR=gray]Lies Dich doch zum Thema Homosexualität und Kirche durcj die Coming-Out- und Politik-/News-Themen hier.
Bei diesem Thread hier geht es nicht um "S** vor der Ehe?"
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