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> Todesstrafe
robin
Beitrag 06.Nov.2006 - 23:05
Beitrag #1


I lof tarof!
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Wie steht ihr eigentlich dazu?
klick
Ich hatte übrigens auch meine probleme mit den urteilen des nürnberger prozesses ...
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Nachtigall
Beitrag 07.Nov.2006 - 09:19
Beitrag #2


Gut durch
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Hallo,

interessanter Thread :). Ich bin gegen die Todesstrafe. Ich habe das mal anders gesehen, so mit 18, 19 als wieder eine ganz extreme Welle von Kindestötung unser Land heimsuchte (ähnlich wie jetzt), aber ich habe mich zum Glück mit Menschen ausgetauscht, die anders dachten als ich. Dann habe ich den Film "Die Jury" gesehen und fand es einfach abstoßend, wie Sandra Bullock (ich weiß grad nicht wie die Figur hieß, die sie spielte), die Momente vor der Hinrichtung beschreibt. Ich hatte mir da nie Gedanken drüber gemacht.
Was ich sowieso schon immer abartig fand, war wie lange es in den USA dauert, bis jemand hingerichtet wird. Das ist seelische Grausamkeit.
Mittlerweile kann ich es für mich drehen und wenden wie ich will, ich bin ganz einfach dagegen. Es gibt viele Argumente dafür. Und Menschen wollen nun einmal Genugtuung. Gerade im Falle Saddams oder auch im Fall getöteter Angehöriger kann ich das verstehen und will nicht sagen, dass ich nicht auch so denken und fühlen würde, nähme man mir das Liebste.
Dennoch denke ich, man ist letztendlich nicht besser als der Mörder, wenn man so ein Urteil unterschreibt. Mir tun sogar die Henker Leid. Klingt komisch, ist aber so. Da nimmt man relativ einfache, autoritätsgläubige Mitbürger (das gilt auch für die Ärzte, die die Kanülen legen) und lässt die die Drecksarbeit machen. Wie "freiwillig" die Entscheidung ist, zum Henker zu werden, hat ja letztens der Fall gezeigt, in dem es erst hieß, die Ärzte sollten bei einer Hinrichtung "nur" für die "Beruhigung" sorgen und sich hinterher herausstellte, dass sie doch für das Gift zuständig waren. Ich fand es toll, dass sie sich dann geweigert haben.

Wie gesagt, ich verstehe auch, dass die Shiiten anfingen zu jubeln, als das Urteil verkündet wurde, denn diese Menschen haben unmenschlich viel gelitten. Und ich finde es eine Unverschämtheit, dass es gestern bei Eins-Live hieß, das Todesurteil, so es denn vollstreckt würde, sage viel über die Demokratie des Landes aus. Ja, sorry, aber der Irak hat ja auch von den "Besten" gelernt.

Liebe Grüße
Nachtigall
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Liane
Beitrag 07.Nov.2006 - 09:55
Beitrag #3


Heiligenanwärterin
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Ich bin in jedem Fall gegen Todesstrafe. Aus verschiedenen Gründen, die jetzt (wegen Zeitmangels) zu weit führen würden.
Vielleicht gibt es Menschen, bei denen ich finde, sie hätten es verdient, die Welt müsse vor ihnen geschützt werden...
Die Frage ist aber - wo genau ziehen wir die Grenze? Ab wann hat ein Mensch es verdient, ermordet zu werden?
Für mich gibt es keine schlechten oder guten MörderInnen. Die, die aus Mordlust/Hass/Gier (.....) töten, im Gegensatz zu denen, die es aus Gerechtigkeit tun.

Einen Menschen, der so viele Menschenleben auf dem Gewissen hat, der sich weiterhin im Recht fühlt, der für mich kein des Menschseins würdiges Wesen ist, zu bestrafen, ist keine leichte Sache.

Nützt die Strafe irgendjemandem? Vielleicht gibt sie Genugtuung - mehr ist wohl nicht drin.
Kann die Strafe dem Verbrechen angemessen hoch sein? Ich denke, nein.

Für mich wäre die Sicherheit der restlichen Menschheit ein wesentliches Anliegen. Die Gefahr, dass solche Menschen weiter andere gefährden, sollte minimiert werden. Schwierig finde ich den Aspekt, dass von Außen Druck gemacht werden kann - dass nicht-Inhaftierte Gewalt androhen für den Fall, dass ein/e inhaftierte SchwerstverbrecherIn nicht in Freiheit kommt oder bessere Lebenskonditionen bekommt.

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 07.Nov.2006 - 09:55
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kruemelchen
Beitrag 07.Nov.2006 - 10:45
Beitrag #4


Immer mal wieder...
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Wirklich ein interessantes Thema.

Ich kann nicht klar sagen, ob ich für oder gegen die Todesstrafe bin. Sicher gibt es Menschen, die sähe ich lieber tot als lebendig, schon wegen dem Sicherheitsaspekt. Wenn jemand wie Saddam Hussein jemals wieder auf freien Fuß kommen würde, wäre das wohl so ziemlich das schlimmste, was dem Irak (und womöglich noch vielen anderen Ländern) passieren kann.
Ich habe mal eine Dokumentation über die Zustände in den Gefägnissen dieser Welt gesehen, da wurde unter anderem auch ein deutscher interviewt, der mal im Irak im Gefägnis saß. Was der Mann in dieser Zeit erlebt hat, war wohl schlimmer als alles, was man sich so vorstellen kann. In meinen Augen auch schlimmer, als der Tod.
Um also eine Tat wirklich zu sühnen, eignet sich die Todesstrafe meiner Ansicht nach nicht. Sie reduziert lediglich für den Staat die Kosten, die bei einer lebenslagen Haftstrafe doch immens wären.
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pandora
Beitrag 07.Nov.2006 - 11:25
Beitrag #5


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (Liane @ 07.Nov.2006 - 09:55)

Nützt die Strafe irgendjemandem? Vielleicht gibt sie Genugtuung - mehr ist wohl nicht drin.
Kann die Strafe dem Verbrechen angemessen hoch sein? Ich denke, nein.



ich glaube nein, sie nutzt weder irgendjemandem, noch verschafft sie genugtuung.

was könnte mich am tod eines anderen menschen befriedigen, mir genugtuung verschaffen???
vielleicht wenn jemand eine lange haftstrafe bekommt, eventuell isoliert untergebracht wird, oder er/sie/es schwer für den lebensunterhalt arbeiten müsste :gruebel:

einem menschen jedoch das leben zu nehmen, hat für mich etwas von "gott spielen"...
wer gibt wem das recht, zu entscheiden, ob wer lebt oder stirbt???

*triggergefahr*
ich versuche dies mal anhand meiner eigenen geschichte zu erklären...
ich wurde jahrelang missbraucht, schwerst misshandelt, wochenlang in einem keller eingesperrt und bekam lange kaum etwas zu essen und zu trinken.
ich war dem tode mehrfach näher als dem leben...
mein leben wurde zerstört, zumindest nachhaltig beschädigt...
ich werde mich den rest meines lebens, mit den wunden und verletzungen dieser unmenschlichkeit herumschlagen müssen :(
und dennoch würde nicht wollen, dass diese kreaturen heute durch die todesstrafe sterben müssten.
warum???
erstens, weil ich es für mich unmenschlich finde...wie gesagt, es hat etwas von gottspielerei
zweitens denke ich, dass mindestens einer dieser subjekte, dadurch das er krank und einsam weiterleben muß, im leben mehr be/gestraft ist, als durch die milde und erlösung des todes...

ausserdem denke ich, hat die todesstrafe mittlerweile auch wieder einen wirtschaftlichen aspekt...dies deutete kruemelchen schon an...
jemanden mal schnell mit einem giftspritzchen ins nirvana zu befördern, ist wesentlich preiswerter, als ihn vielleicht jahrzehnte auf staatskosten zu ernähren, unterzubringen und gesundheitlich zu versorgen -_-

edit1 ... ein zwei fehlerchen beseitigt
edit2 ... satz eingefügt zum besseren verständnis

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 07.Nov.2006 - 11:42
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regenbogen
Beitrag 07.Nov.2006 - 11:31
Beitrag #6


a.D.
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QUOTE (Nachtigall @ 07.Nov.2006 - 09:19)
Dann habe ich den Film "Die Jury" gesehen und fand es einfach abstoßend, wie Sandra Bullock (ich weiß grad nicht wie die Figur hieß, die sie spielte), die Momente vor der Hinrichtung beschreibt. Ich hatte mir da nie Gedanken drüber gemacht.

Sehr packend und nah fand ich da auch die entsprechenden Szenen in dem Lars-von-Trier-Film "Dancer in the dark" mit Björk.
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shark
Beitrag 07.Nov.2006 - 13:10
Beitrag #7


Strösenschusselhai
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Ich bin auch definitiv gegen die Todesstrafe. Dem Menschen, der von dem DelinquentIn ums Leben gebracht worden ist, bringt der Tod der Mörderin/des Mörders nicht das Leben zurück, die Gesellschaft, die die Todesstrafe billigt, stellt sich auf eine Stufe mit der Verbrecherin/dem Verbrecher .... und ich habe beruflich einmal mit dem Thema zu tun gehabt (Todesstrafe in USA) und war entsetzt über die Masse an Fehlurteilen...
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Nacona
Beitrag 09.Nov.2006 - 11:19
Beitrag #8


Geschirrspülerin
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Hallo,

interessantes Thema mit dem ich mich immer wieder auseinandergesetzt, Referate und Ähnliches geschrieben habe und dennoch für mich zu keiner grundsätzlichen Meinung komme. Ich bin da irgendwie zweigeteilt. Aus Sicht des Opfers bzw. dessen Familie kann ich den Wunsch nach "gerechter Strafe" und Vergeltung durchaus verstehen, es würde mr wohl kaum anders ergehen wenn es mich betreffen würde. Andererseits bringt Rache relativ wenig und auch die Genugtuung dauert wohl nicht ewig. Und es stellt sich die Frage ob man das Recht hat Gott zu spielen und vor Fehlern ist Niemand sicher, aber in dem Fall kosten die Fehler ein Menschenleben, denn trotz aller eventuellen Taten ist und bleibt der Täter ein Mensch mit den Grundrechten eben Jener. Ich glaube mal irgendwo gelesen zu haben, das es eine abschreckende Wirkung haben soll. Nun, für mich persönlich hätte es diese wohl, auch wenn ich mich nach wie vor Frage was einem das Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn-Gwäsch bringen soll. Um es mal nur auf die USA zu beziehen, denn mit der habe ich mich näher befasst, finde ich das dort eine lebenslange Freiheitsstrafe schlimmer als der Tod ist, denn sich ein ganzes Leben lang mit dem was man getan hat auseinander setzen zu müssen finde ich die grausamere Strafe. Desweiteren stellt sich mir dir grundlegende Frage für was die Todesstrafe verhängt werden sollte, rein hypothetisch betrachtet. Nur für Mord? Soweit mir bekannt gibt es da andere Länder bei denen Frauen für Ehebruch und andere "Kleinigkeiten" zu Tode gesteinigt werden. Da frage ich nach der Gerechtigkeit und wer sich anmaßt zu urteilen wann jemand den Tod verdient hat. Ich denke das wenn irgendjemand das Recht hat zu entscheiden ob ich lebe oder sterbe, dann bin ich das selbst. Egal was ein Mensch auch immer getan hat, Niemand hat das Recht ihn deshalb umzubringen. Strafe - ja sicher! Aber Mord? Damit stelle ich mich auf die gleiche Stufe wie der Täter selbst.

Aber ich weiß auch, das es schwer ist einen Täter auch als Menschen zu sehen, wenn man selbst betroffen ist und vielleicht der Wunsch entspringt das dieser Mensch, der einem solche Schmerzen zugefügt hat, ebenfalls sterben soll und sei es nur drum das die Familie des Täters ebenso sehr leidet wie die des Opfers.

So und nun hoffe ich das jemand versteht was ich damit ausdrücken wollte

Lg, Nac
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sugar
Beitrag 09.Nov.2006 - 15:03
Beitrag #9


sendegi sibast!
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Die Todesstrafe ist für mich nur legalisierter Mord, ganz egal um welches Verbrechen es geht. Ganz egal auch in welchem Land der Erde dieser Mord stattfindet.
Irak macht da keine Ausnahme (zusammen mit China, Japan, Usa; Saudi Arabien, iRAN usw.), es ist traurig, dass die "neue" irakische Verfassung und Regierung dies zulässt :angry:
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shark
Beitrag 09.Nov.2006 - 15:43
Beitrag #10


Strösenschusselhai
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QUOTE (Nacona @ 09.Nov.2006 - 11:19)
Ich glaube mal irgendwo gelesen zu haben, das es eine abschreckende Wirkung haben soll.

Und gerade in den USA gab es Erhebungen zu diesem Thema...immer wieder...und ganz klar konnte der Nachweis erbracht werden, dass diese Theorie nicht stimmt. In jenen Staaten, die keine Todesstrafe aussprechen gibt es nicht mehr Kapitalverbrechen als in den Staaten, die die Todesstrafe als Vergeltungsmaßnahme nutzen.

Hingegen gibt es deutlich mehr Kapitalverbrechen in den Staaten, die jedermann/und -frau das Führen einer Handfeuerwaffe gestatten....doch das ist ein anderes Thema.

Allerdings:

Gerade in den USA wird Angst geschürt, wo es nur geht. Und den Tod eines Verbrechers/einer Verbrecherin gerichtlich verordnet herbeiführen zu können, wiegt die Menschen in der trügerischen Sicherheit, ALLES getan zu haben, um den größtmöglichen Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten. Dass das nicht stimmt und - wie gesagt - auch bewiesen werden kann, erreicht die BefürworterInnen nicht.
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Felidaes
Beitrag 09.Nov.2006 - 15:48
Beitrag #11


Naschkatze
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Also, ich war immer und bin noch eine entschiedene Gegnerin der Todesstrafe, aber
gestern...?
Da rauschten diese Bilder von diesem Mario M., wie er da auf dem Gefängnisdach
herum spaziert, durch die Nachrichten und noch Stunden später durch meinen
Kopf.
Und einen Moment lang - ja, ich muß es zugeben - dachte ich, wenn nur der Tod dieses
Mannes sicher stellen kann, daß er nie wieder einem Kind so etwas antun kann oder
daß das Mädchen, das schon sein Opfer geworden ist, ihm in 10 oder 20 Jahren nicht (und "lebenslänglich" ist hier nun mal nicht "lebenslänglich") wieder auf der
Straße begegnen muß, dann..., herrje, dann schießt ihn doch vom Dach!
Ich schäme mich für diesen Gedanken, einen Menschen zu töten, kann und darf niemals
eine Lösung sein, aber...?

Feli
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shark
Beitrag 09.Nov.2006 - 16:06
Beitrag #12


Strösenschusselhai
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Das is ein Gefühl...eines, das sicher viele Menschen in diesem Zusammenhang empfanden, aber - wie Du auch schreibst - aus diesem Gefühl darf nicht die Rechtsprechung entstehen. Diese hat Menschenrechte zu achten und verfassungsgemäß zu sein.
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Felidaes
Beitrag 09.Nov.2006 - 16:27
Beitrag #13


Naschkatze
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QUOTE (shark @ 09.Nov.2006 - 16:06)
Das is ein Gefühl...eines, das sicher viele Menschen in diesem Zusammenhang empfanden, aber - wie Du auch schreibst - aus diesem Gefühl darf nicht die Rechtsprechung entstehen. Diese hat Menschenrechte zu achten und verfassungsgemäß zu sein.

Es ist nicht nur ein Gefühl, es ist ein Gedanke.
Es ist auch die Überlegung, was wäre, wenn dieser Mann wann und auf welchem Wege
auch immer jemals wieder in Freiheit gelangt. Wenn er sich dann das nächste Kind
"greift"?!
Was sagen wir diesem Kind?
"Ja, wir hatten diesen Mann. Wir haben in verurteilt, aber da wir seine verfassungsmäßig geschützten Rechte und seine Menschenwürde wahren, da wir ihn
resozialisieren mußten, konnte er DIR das jetzt antun!"
Ich weiß - Gedanken - aber sie lassen mich erschaudern.

Feli
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shark
Beitrag 09.Nov.2006 - 16:40
Beitrag #14


Strösenschusselhai
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Da gehts mir nicht anders, das gebe ich zu. Gerade, weil ich selbst auch Opfer eines Mannes wurde, der absolut nicht sozialisiert ist und mit Sicherheit bis heute kein verantwortungsbewusstes Mitglied der Gesellschaft ist.

Dennoch: ich plädiere für Sicherheitsverwahrung im Anschluss an die Haft. Einfach, weil ich finde, dass es niemandem zusteht, Leben zu nehmen. Lieber zahle ich Steuern, um die Verwahranstalten zu erhalten, als dass ich es mit meinem Gewissen vereinbaren könnte, dass jemandem das Recht auf Leben aberkannt würde.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 09.Nov.2006 - 16:40
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pandora
Beitrag 09.Nov.2006 - 16:44
Beitrag #15


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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die ambivalenz dieser gefühle oder gedanken ist m.E ein normale sache...
der gedanke ein kinderschänder oder extrem gefährlicher wiederholungstäter, könnte in ein paar jahren wieder auf unseren strassen herumlaufen und wiederholt zuschlagen, macht diese gedanken wohl auch legitim...
aber, was nützte uns die umsetzung???

ich meine immer noch...
die tötung eines solchen subjekts sorgt doch einzig dafür, dass dieser mensch nicht nocheinmal zuschlägt, jedoch in keinster weise zu einer genugtuung...

wenn ich mir jedoch vorstelle, meinem kind würde soetwas geschehen, wüsste ich nicht wie ich entschiede :gruebel:

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 09.Nov.2006 - 16:45
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Felidaes
Beitrag 09.Nov.2006 - 16:51
Beitrag #16


Naschkatze
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Richtig, shark, ich bin auch nicht über Nacht zur Anhängerin der Todesstrafe geworden.
Es war eine Überlegung - denn hinsichtlich unseres laschen Strafvollzugs, wäre
die Todesstrafe ja wirklich die einzige Option, die 100%ig sicherstellt, daß solch ein
Mensch nie wieder die Gelegenheit erlangt, weitere Verbrechen zu begehen.
Ich war und bin aber der Meinung, daß "Lebenslänglich" in diesem Fall bspw.
TATSÄCHLICH "lebenslänglich" sein muß, ohne wenn und aber.
Rechte und Würde des Täters hin oder her, wenn die Möglichkeit eines Rückfalls auch
nur 1% betragen würde, gehört er weggesperrt - für immer!

Feli
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shark
Beitrag 09.Nov.2006 - 16:51
Beitrag #17


Strösenschusselhai
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Daüber habe ich auch schon einige Male nachgedacht...und finde es legitim, dass sich eine Mutter eines missbrauchten und/oder getöteten Kindes den Tod des Täters wünscht.

Was ich aber in den Jahren der Aufarbeitung meiner eigenen Geschichte auch von vielen anderen Opfern erfahren habe, ist, dass sie eben oft gerade NICHT den Tod des Täters als Genugtuung hebeisehnen...weil sie erkannt haben, dass dies sie nicht zu Nicht-mehr-Opfern machen würde, sondern dass sie eine andere Art der Befreiung brauchen und gestalten wollen.

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shark
Beitrag 09.Nov.2006 - 16:52
Beitrag #18


Strösenschusselhai
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QUOTE (Felidaes @ 09.Nov.2006 - 16:51)

Ich war und bin aber der Meinung, daß "Lebenslänglich" in diesem Fall bspw.
TATSÄCHLICH "lebenslänglich" sein muß, ohne wenn und aber.
Rechte und Würde des Täters hin oder her, wenn die Möglichkeit eines Rückfalls auch
nur 1% betragen würde, gehört er weggesperrt - für immer!

Feli

:zustimm:

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 09.Nov.2006 - 16:52
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Firefly
Beitrag 09.Nov.2006 - 17:08
Beitrag #19


Gut durch
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QUOTE (kruemelchen @ 07.Nov.2006 - 10:45)
Ich habe mal eine Dokumentation über die Zustände in den Gefägnissen dieser Welt gesehen, da wurde unter anderem auch ein deutscher interviewt, der mal im Irak im Gefägnis saß. Was der Mann in dieser Zeit erlebt hat, war wohl schlimmer als alles, was man sich so vorstellen kann. In meinen Augen auch schlimmer, als der Tod.
Um also eine Tat wirklich zu sühnen, eignet sich die Todesstrafe meiner Ansicht nach nicht. Sie reduziert lediglich für den Staat die Kosten, die bei einer lebenslagen Haftstrafe doch immens wären.

"Schlimmer als der Tod" - In einigen Gefängnissen, die als "normale" Gefängnisse gedacht sind, wird einem sicherlich das Leben zur Hölle gemacht, auf die unterschiedlichsten Arten. Es gibt aber auch Gefängnisse, die das ganz offensichtlich von vornherein mit einplanen. Ich habe gerade einen Bericht über "Florence" in den USA(!) gelesen, ein Hochsicherheitsgefängnis, das zur Zeit 400 Insassen hat. Die Gefangenen dort sind alle Schwerstverbrecher... sie werden in absoluter Isolation gehalten, absoluter: kein Kontakt zur Familie, kein Kontakt zu anderen Häftlingen (dies allerdings mit guter juristischer Begründung), 23,5 Stunden am Tag in ihrer Minizelle aus Stahlbeton, keine Gespräche, keine Chance auf Bewährung um der (tatsächlich) lebenslangen Haft ein Ende zu setzen.
Durch den Staat werden die Täter zur lebenslänglichen psychologischen Folter verurteilt, zum Verlust aller Kontakte, Freude und Möglichkeiten (einschließlich der, sich das Leben selbst zu nehmen), zur geistigen Verstümmelung - und das sehenden Auges: Psychologen haben es schon beim Bau vorhergesagt.
Diese Leute haben die schrecklichsten Sachen getan, die hart bestraft werden müssen - das sehe ich ein - aber Strafen, die den Tod ersehnenswert und unerreichbar machen, verstoßen genauso gegen die Menschenwürde wie die Todesstrafe selbst
...und sollten doch eigentlich moralisch genauso angreifbar sein wie diese.

<<für menschenwürdige Strafen... dafür aber tatsächlich auch lebenslange *an den Stephanie-Fall denk*...
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pandora
Beitrag 09.Nov.2006 - 17:16
Beitrag #20


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (Mab @ 09.Nov.2006 - 16:50)
QUOTE (pandora @ 09.Nov.2006 - 16:44)

ich meine immer noch...
die tötung eines solchen subjekts sorgt doch einzig dafür, dass dieser mensch nicht nocheinmal zuschlägt, jedoch in keinster weise zu einer genugtuung...

wenn ich mir jedoch vorstelle, meinem kind würde soetwas geschehen, wüsste ich nicht wie ich entschiede :gruebel:

Keine Genugtuung, aber Schutz für die potentiellen Opfer, die dann keine mehr wären...

Aber wie gesagt, ich weiß es nicht... :roetel:

manchmal weiß ich es ja auch nicht :gruebel:
wie gesagt, ich habe einiges erleiden müssen und habe mich von daher lange und oft mit dem thema todesstrafe auseinandergesetzt.
aber wie shark schon sagte, bin auch ich zu dem entscheid gekommen, dass ich besser damit fahre, eine andere art der befreiung zu suchen...

lange habe ich mich mit hassgefühlen herumgeschlagen.
meine zeit mit wut und aggression auf destriktive weise vergeudet und nicht eines dieser negativen gefühle, hat auch nur annähernd dazu geführt, dass ich auch nur eine minute der genugtuung oder befriedigung gefühlt habe :(

dennoch überkommt mich selbst immer wieder so ein gefühl...." den müsste man vierteilen, den sollte man direkt abmurksen oder ab mit der rübe" :ph34r:

und ja...diese zweifel überkommen mich genau deswegen, weil die rückfallchancen immer noch und weiter bestehen, weil ich unsere rechtsprechung als viel zu lasch empfinde und weil oft und immer wieder zu spät reagiert wird :angry:

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 09.Nov.2006 - 17:23
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pandora
Beitrag 09.Nov.2006 - 17:20
Beitrag #21


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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@firefly...was sind in deinen augen menschenwürdigere strafen????

ich habe menschen kennengelernt die inhaftiert waren...
und soll ich dir sagen, die sprachen vom "minihilton" wenn sie von ihrer haftanstalt erzählten :angry:
sie haben tv, stereoanlage, sporträume, freie wochenenden, besuchszeiten und verpflegung all inclusiv :roetel:

meiner vorstellung von bestrafung entspricht dies jedenfalls nicht -_-

edit...satz vervollständigt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 09.Nov.2006 - 17:21
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blue_moon
Beitrag 09.Nov.2006 - 17:27
Beitrag #22


strösen macht blau!
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es würde doch völlig reichen, wenn die gerichte ihre möglichkeiten ausreizen würden. die annahme, dass diese endgültigste aller strafen wirklich ausreicht, um mehr sicherheit zu gewährleisten ist genauso falsch, wie der versuch, genugtuung zu erreichen, indem man dafür sorgt, dass man selbst blut an den händen hat. soll der kerl doch mal hinter gittern körperlich für seinen lebensunterhalt arbeiten. das wär eine grössere strafe, als ihm zu ermöglichen, seinen mythos in den märthyrerstand zu erheben. das, was an geld durch ihn noch auf- und einzutreiben ist, sollte in hilfsprojekte für kurden (beispielsweise) gesteckt werden.

spontan fällt mir die raf-geschichte in den 70er jahren ein. auch da waren viele stimm(ung)en zu hören, die die todesstrafe einforderten. die hysterie gegenüber den terroristen ging viel weiter, als es heute nachvollziehbar ist. die täter, die damals gefasst wurden und ihre strafe abgesessen haben, sind heute auf freiem fuss und teilweise voll integrierte mitglieder der gesellschaft.

was den aktuellen fall in dresden angeht: 15 jahre mit anschliessender sicherheitsverwahrung wären möglich - und sollten aufgrund der beweismittel auch wahrscheinlich sein, OHNE dass stephanie nochmal durch diese hölle muss, indem sie aussagt. was fehlt, ist dass die gerichte ihre möglichkeiten auch ausnutzen und die 'üblichen' strafverkürzungen nur da greifen, wo sie wirklich nachgewiesen sinnvoll sind.

im übrigen: stephanies vater ist geschockt, erschüttert, etc. , spricht aber offenbar pausenlos mit der übelsten (aber finanzstarken) boulevard-presse, überlegt, dass land sachsen auf schadensersatz zu verklagen und und und... das stösst mir mindestens auch sauer auf. der verdacht, dass stephanies leid hier instrumentalisiert wird, liegt (zumindest mir) auf der hand.
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Firefly
Beitrag 09.Nov.2006 - 17:39
Beitrag #23


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QUOTE (pandora @ 09.Nov.2006 - 17:20)
@firefly...was sind in deinen augen menschenwürdigere strafen????

ich habe menschen kennengelernt die inhaftiert waren...
und soll ich dir sagen, die sprachen vom "minihilton" wenn sie von ihrer haftanstalt erzählten :angry:
sie haben tv, stereoanlage, sporträume, freie wochenenden, besuchszeiten und verpflegung all inclusiv :roetel:

meiner vorstellung von bestrafung entspricht dies jedenfalls nicht -_-

edit...satz vervollständigt

Ich hab auch schon von solchen Luxusgefängnissen gehört - nein, sowas auf keinen Fall. Aber zur Menschenwürde gehören auf jeden Fall ein minimaler sozialer Kontakt, insbesondere zur Familie, Luft und Licht für mehr als nur eine halbe Stunde (ist das etwa Luxus?), und auch das Recht, irgendetwas persönliches machen zu können... und wenn sie nur Stift und Papier bekommen würden, um zu zeichnen oder zu schreiben - ein voller Mensch bleiben, das darf niemandem verwehrt werden. Dass denen gezeigt wird, dass sie schlechte Menschen sind, dass sie bestraft werden - alles richtig...aber Psychoterror, Folter, mehrjährige Todesaussicht...?
Für ihren Unterhalt arbeiten finde ich übrigens auch gut - ganz finanzieren werden sich Gefängnisse natürlich nie, aber die Insassen können nicht mehr das Gefühl haben, durchgefüttert zu werden.

Straftäter sollen im Gefängnis ein schlechteres Leben haben, ohne Freiheit, ohne attraktive Chancen, ohne Luxus und Privilege wie draußen, aber sie sollten wie Menschen behandelt werden :unsure:
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pandora
Beitrag 09.Nov.2006 - 17:43
Beitrag #24


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (blue_moon @ 09.Nov.2006 - 17:27)
soll der kerl doch mal hinter gittern körperlich für seinen lebensunterhalt arbeiten. das wär eine grössere strafe, als ihm zu ermöglichen, seinen mythos in den märthyrerstand zu erheben.

ich habe mich nicht gewagt dies hier laut und öffentlich auszusprechen....

wenn es nach mir ginge würden alle triebtäter, mörder, menschenschinder "lebenslänglich"eingesperrt und müssten für ihren lebensunterhalt selbst sorgen...
sie "dürften" nicht arbeiten, sie "müssten"...
ihnen würden lebensqualität wie, musik, tv-anlagen, kaffeemaschinen ect...versagt bleiben...
sie bekämen das, was sie unbedingt zum leben benötigten und jede andere annehmlichkeit müsste verdient werden....
jedenfalls würde dieses weggesperrt sein, eine wirkliche bestarfung sein :ph34r:
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skritti
Beitrag 09.Nov.2006 - 18:50
Beitrag #25


zartbesaitete Vollzeitkölnerin
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genau dafür wäre ich auch, Pandora!
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shark
Beitrag 09.Nov.2006 - 19:47
Beitrag #26


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Meine Meinung. :zustimm: Natürlich ist allein die Tatsache, nicht die Möglichkeit zu haben, über den eigenen Aufenthaltsort zu bestimmen, schon Strafe. Aber Dinge, für die ich arbeiten muss und jeder andere Mensch in Freiheit auch, sollte Strafgefangenen nicht gratis verschafft werden. Kein Fitnessstudio ohne Gebühr und auch kein Fernsehen ohne GEZ...
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stepford
Beitrag 14.Nov.2006 - 10:44
Beitrag #27


Gemüseputzi
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QUOTE (shark @ 09.Nov.2006 - 16:51)
Was ich aber in den Jahren der Aufarbeitung meiner eigenen Geschichte auch von vielen anderen Opfern erfahren habe, ist, dass sie eben oft gerade NICHT den Tod des Täters als Genugtuung hebeisehnen...weil sie erkannt haben, dass dies sie nicht zu Nicht-mehr-Opfern machen würde, sondern dass sie eine andere Art der Befreiung brauchen und gestalten wollen.

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Es ist in solchen Diskussionen ja fast zwangsläufig die Rede von sex. Gewalttätern und davon, daß das Leben ihrer Opfer, selbst wenn sie überleben, auf immer zerstört sei. In gewisser Weise mag das auch stimmen, aber nicht absolut. Von mir ausgehend kann ich sagen, daß manche Dinge nie ganz "heilen" werden und Erinnerungen auch nach vieljähriger Aufarbeitung noch quälend sein können. Dennoch birgt das Überlebt-Haben die Chance des Verarbeitens, Leben- und Liebenlernens und zusätzlich vielleicht sogar die Erlangung von Wahrnehmungen und Gefühlstiefen, die ohne den Druck großer innerer Not vielleicht nie erreicht worden wären.

So gesehen empfinde ich mein Leben als Opfer nicht (mehr) als zerstört.


Ein weiterer Aspekt zur Todesstrafendiskussion geht mir seit einiger Zeit immer wieder durch den Kopf, nämlich: was macht das Wissen um den hingerichteten Täter mit seinem überlebenden Opfer?

Sicher ist es oft verkehrt, von sich auf "alle" zu schließen - dennoch, ich war bis heute nicht in der Lage, meine Peiniger zur Rechenschaft zu ziehen. gewisser Weise hätte ich dazu selbst zur 'Täterin' werden müssen. Ich weiß nicht, ob mich dieser Umstand nicht noch mehr verletzt hätte als ich ohnehin schon war.



Trotzdem bin ich der Ansicht, daß unser Rechtssystem entweder schärfer werden muß, jedenfalls im Zusammenhang mit Gewalttätern, oder bestehende Gesetze zumindest härter angewandt werden müßten. Ich bin keine Juristin und weiß deshalb wenig über die Möglichkeiten - Sicherheitsverwahrung nach der eigentlichen Haftstrafe kann bis zum Lebensende angeordnet werden? Das sollte für Triebtäter meiner Ansicht nach so lange obligatorisch sein, bis es irgendwann vielleicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen ist, daß ein Triebtäter zum Wiederholungstäter wird.
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pandora
Beitrag 14.Nov.2006 - 12:28
Beitrag #28


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (stepford @ 14.Nov.2006 - 10:44)

Ein weiterer Aspekt zur Todesstrafendiskussion geht mir seit einiger Zeit immer wieder durch den Kopf, nämlich: was macht das Wissen um den hingerichteten Täter mit seinem überlebenden Opfer?


Ich bin keine Juristin und weiß deshalb wenig über die Möglichkeiten - Sicherheitsverwahrung nach der eigentlichen Haftstrafe kann bis zum Lebensende angeordnet werden? Das sollte für Triebtäter meiner Ansicht nach so lange obligatorisch sein, bis es irgendwann vielleicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen ist, daß ein Triebtäter zum Wiederholungstäter wird.

sehr interessanter aspekt, @stepford...eine frage die auch ich mir oft gestellt habe :gruebel:
interessanter weise, tauchte diese frage immer paralell mit vergeltung, genugtuung oder rachegedanken auf...
wenn sich abgründe der trauer, angst, wut und scham wie ein krater vor mir auftaten...
genau dann kam auch die frage nach dem sinn der todesstrafe.
heute weiß ich, nicht das sterben der täterInnen, sondern die gewissheit auf ein leben in frieden und ruhe ohne jede gewalt, ließ/läßt meine wunden heilen...
die zeit der verarbeitung und der trauer haben mich gesundet und mir den raum für neues leben, mit aller lebensqualität die dazu gehört, geschenkt...
keinesfalls jedoch der tod eines menschen...

abschliessend möchte ich anmerken, dass wohl gerade die jahrelang erfahrene gewalt, nach ewigem abwägen, fühlen und nachdenken dafür gesorgt hat, dass ich heute nicht mehr bereit bin, eben diese mit gleichem zu vergelten.
gewalt hat in meinem leben absolut keinen platz mehr...davon gibt es schon mehr als genug auf unserer welt...


ja stepford, es ist möglich einen täter nach verbüßung seiner haftstrafe, bis an sein lebensende in sicherheitsverwahrung zu nehmen...
nur leider wird dies immer noch viel zu selten so gehandhabt....

edit...satz eingefügt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 14.Nov.2006 - 12:37
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chaophraya
Beitrag 15.Nov.2006 - 13:53
Beitrag #29


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Ich bin eigentlich grundsätzlich gegen Todesstrafe, auch bei Sexualdelikten. Ebenso übrigens bin ich auch gegen menschennunwürdige Haftbedingungen, die der Folter gleichkommen.

Nichtsdestotrotz fällt es mir schwer in Fällen wie die von Saddam Hussein, diese Haltung beizubehalten. Völkermord, oder der Versuch des selben, ist einfach ein so unglaubliches Verbrechen. Da hat jemand über Jahre hinweg direkt oder indirekt Todesurteile über Tausende gesprochen, und genau dem soll dann ein solches Urteil erspart werden? Mit dem Gedanken kann ich mich dann doch nicht anfreunden.

Aber die Antworten in diesem Thread machen schon deutlich, wie sehr die Meinungen darüber, welche Verbrechen nun derart schlimm sind, welche Menschen derart gefährlich, dass sie sterben müssten, weit auseinanderklaffen. Die Tatsache, dass es keine eindeutige, offensichtlich 'gute' Position bei dieser Sache gibt (die es in anderen Bereichen schon gibt, beispielsweise bei der Frage Ist ein Mord überhaupt ein Verbrechen oder nicht?), lässt mich dann doch wieder dafür plädieren, Todesstrafe in keinem Fall anzuwenden.
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Firefly
Beitrag 15.Nov.2006 - 20:36
Beitrag #30


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QUOTE (chaophraya @ 15.Nov.2006 - 13:53)

Nichtsdestotrotz fällt es mir schwer in Fällen wie die von Saddam Hussein, diese Haltung beizubehalten. Völkermord, oder der Versuch des selben, ist einfach ein so unglaubliches Verbrechen. Da hat jemand über Jahre hinweg direkt oder indirekt Todesurteile über Tausende gesprochen, und genau dem soll dann ein solches Urteil erspart werden? Mit dem Gedanken kann ich mich dann doch nicht anfreunden.

Es gibt diese Sache, die sich Weltstrafrecht oder Weltstrafgericht oder Weltjustiz nennt, was bei Saddam Hussein gerade wieder ins Gespräch gekommen ist. Es sagt aus: Wenn im eigenen Land kein "normaler" Prozess mehr möglich ist, soll ein Rat aus anderen Ländern zu Gericht sitzen, der keine Todesstrafe verhängen darf. Damit soll erstens die Gültigkeit der Menschenrechte für alle - alle - Menschen überdeutlich demonstriert werden, andererseits soll sichergestellt werden, dass alle Details der Verbrechen zwecks der Verhandlung ans Tageslicht gebracht werden sollen (ich denke, es läuft darauf hinaus, dass bestimmte Angelegenheiten sonst unter den Tisch gekehrt werden, a la: Jetzt hat er schon fünfmal die Todesstrafe, jetzt ist es auch schon egal :unsure: )
Beides halte ich für sehr wichtig. Wenigstens die Ländergemeinschaft sollte zeigen, dass sie sich über menschenrechtslose Zonen hinwegsetzen kann - gibt einem das nicht auch als (unschuldige) Einzelperson Sicherheit?
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chaophraya
Beitrag 16.Nov.2006 - 00:10
Beitrag #31


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QUOTE (Firefly @ 15.Nov.2006 - 20:36)
gibt einem das nicht auch als (unschuldige) Einzelperson Sicherheit?

Inwiefern? :unsure:
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blue_moon
Beitrag 17.Nov.2006 - 16:56
Beitrag #32


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vielleicht auch noch passend dazu: jugendstrafvollzug - der fall aus siegburg
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Firefly
Beitrag 20.Nov.2006 - 19:05
Beitrag #33


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QUOTE (chaophraya @ 16.Nov.2006 - 00:10)
QUOTE (Firefly @ 15.Nov.2006 - 20:36)
gibt einem das nicht auch als (unschuldige) Einzelperson Sicherheit?

Inwiefern? :unsure:

Durch das Wissen, dass solche Verbrecher nicht entkommen, dass nichts von ihren Verbechen vergessen werden wird?
Gerade in Ländern, in denen Diktaturen und Bürgerkrieg und Chaos herrschen: Gibt es einem nicht das Gefühl, dass es jemanden gibt, der die Sachen im Blick behält? - Was potenzielle Kriegsverbrecher wohl auch von vornherein von einigem abhalten kann.
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Oldie
Beitrag 20.Nov.2006 - 19:41
Beitrag #34


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QUOTE (Firefly @ 20.Nov.2006 - 19:05)
Was potenzielle Kriegsverbrecher wohl auch von vornherein von einigem abhalten kann.

Prinzipiell bin ich der Ansicht, dass Strafe keinen einzigen Verbrecher von seinen Untaten abhält.

Die USA verteidigen gerne ihre Haltung zur Todesstrafe mit "Abschreckung", jedoch gibt es einige Studien, dass in den Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe vollzogen wird, keinesfalls weniger Gewlatverbrechen begangen werden, als in den anderen.

Nein, Todesstrafe ist für mich keine Option, mir tun auch die Leute leid, die die Giftspritze setzen müssen, den Schalter für den elektr. Stuhl umlegen müssen usw.

Einen strengeren Strafvollzug, den würde ich mir auch wünschen. Oder, wie blui es ausdrückt, die Möglichkeiten der Rechtsprechung müssen ausgenutzt werden.

Wenn im "Knast" studiert werden kann aber Umschulungen einen langen Kampf mit der Arbeitsagentur bedeuten, weil es an den Finanzen scheitert, dann kann etwas nicht stimmen. Mag polemisch klingen, aber im einen Fall bedeutet es "Luxus" und im anderen Fall hängen Existenzen davon ab.
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Firefly
Beitrag 20.Nov.2006 - 19:47
Beitrag #35


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QUOTE (Oldie @ 20.Nov.2006 - 19:41)
QUOTE (Firefly @ 20.Nov.2006 - 19:05)
Was potenzielle Kriegsverbrecher wohl auch von vornherein von einigem abhalten kann.

Prinzipiell bin ich der Ansicht, dass Strafe keinen einzigen Verbrecher von seinen Untaten abhält.

Die USA verteidigen gerne ihre Haltung zur Todesstrafe mit "Abschreckung", jedoch gibt es einige Studien, dass in den Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe vollzogen wird, keinesfalls weniger Gewlatverbrechen begangen werden, als in den anderen.

Das würde ich nicht miteinander vergleichen. Die Todesstrafe steht in den USA eigentlich ausschließlich auf Taten, von denen die Menschen wissen, dass sie ein Verbechen sind und dass sie hart - wie auch immer - dafür bestraft werden, wenn sie auffliegen. Der Weltstrafgerichtshof wendet sich gegen Verbecher, die bis jetzt die Hoffnung haben konnten, trotz öffentlichen Wissens um ihre Taten in irgendeiner rechtslosen Zone unterkommen zu können. Die Methoden des Gerichts - penible Aufarbeitung aller Anklagegründe - wenden sich gegen Beteiligte, die hoffen konnten, nach einer Verurteilung des Hauptschuldigen in Vergessenheit zu geraten...
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chaophraya
Beitrag 21.Nov.2006 - 12:21
Beitrag #36


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QUOTE (Firefly @ 20.Nov.2006 - 19:05)

Durch das Wissen, dass solche Verbrecher nicht entkommen, dass nichts von ihren Verbechen vergessen werden wird?
Gerade in Ländern, in denen Diktaturen und Bürgerkrieg und Chaos herrschen: Gibt es einem nicht das Gefühl, dass es jemanden gibt, der die Sachen im Blick behält? - Was potenzielle Kriegsverbrecher wohl auch von vornherein von einigem abhalten kann.

Nicht jeder dieser Verbrecher wird aber de facto jemals vor Gericht gestellt. Und was bringt es jemandem, der in einem solchen Land lebt, zu wissen, dass, falls das bestehende Regime irgendwann zusammenbrechen oder zertört werden sollte, möglicherweise ein oder zwei der Verantwortlichen vor Gericht stehen, nachdem man selbst, die eigene Familie, ein ganzer Teil der Bevölkerung schon lange tot ist? Ein Gericht kann natürlich nur im Nachhinein aktiv werden. Das gibt keine grundsätzliche Sicherheit, sondern höchstens ein Stück weit Genugtuung. An einen Abschreckungseffekt glaube ich nicht, und ich sehe auch nichts, was in diesem Fall darauf hinweist, dass es ihn doch geben könnte.


QUOTE
Das würde ich nicht miteinander vergleichen. Die Todesstrafe steht in den USA eigentlich ausschließlich auf Taten, von denen die Menschen wissen, dass sie ein Verbechen sind und dass sie hart - wie auch immer - dafür bestraft werden, wenn sie auffliegen. Der Weltstrafgerichtshof wendet sich gegen Verbecher, die bis jetzt die Hoffnung haben konnten, trotz öffentlichen Wissens um ihre Taten in irgendeiner rechtslosen Zone unterkommen zu können. Die Methoden des Gerichts - penible Aufarbeitung aller Anklagegründe - wenden sich gegen Beteiligte, die hoffen konnten, nach einer Verurteilung des Hauptschuldigen in Vergessenheit zu geraten...


Das ist schon vergleichbar. Du meinst, dass durch das Gericht ein Bewusstsein dafür eingeführt wird, dass Kriegsverbrechen etc. doch in jedem Fall als Verbrechen angesehen werden und potentielle Täter deswegen ihre Taten unterlassen, da sie schon vorher wissen was ihnen blüht. Du spekulierst also genau auf den gleichen Abschrecklungseffekt, den die Todesstrafe in den USA oder anderen Staaten ebenfalls angeblich haben soll.
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Firefly
Beitrag 22.Nov.2006 - 16:56
Beitrag #37


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Sicher läuft beides auf eine Art Abschreckung hinaus. Der Unterschied ist aber: Ob Todesstrafe oder nicht ist eine Frage des Strafmaßes, ob Internationales Strafgericht oder nicht ist eine Frage der generellen Ahnung von Verbrechen dieser Art.
In den USA zeigt sich, dass die letztendliche Härte der festgelegten Strafe keine Auswirkung auf die Häufigkeit der Verbrechen hat.
Was ich meine ist: Dass eine Tat überhaupt erstmal zu einem bestrafbaren Verbechen gemacht wird, sollte einiges verändern. Das ist ein Unterschied.


Das gleiche Thema von einer anderen Seite: Ob ein lebenslanger Freiheitsentzug oder die Todesstrafe auf ein Verbrechen stehen, scheint für die meisten Täter keine Rolle zu spielen, die Verbrechen finden so oder so statt.
Was würde die Statistik wohl sagen, wenn überhaupt keine Strafe auf die entsprechende Tat stehen würde? Beziehungswiese: Wie würde es wohl mit der Häufigkeit aussehen, wenn die Verbrecher mit guten Chancen darauf hoffen könnten, nie verurteilt zu werden?

Hätte das tatsächlich keinerlei Auswirkungen?
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blue_moon
Beitrag 22.Nov.2006 - 17:18
Beitrag #38


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was nützt ein internationaler gerichtshof, wenn z.b. die usa sich der gerichtsbarkeit dadurch entziehen, dass sie diesen nicht anerkennen? - genau, wie sich in den usa reiche leute beinahe komplett sicher sein können, dass sie niemals die todesstrafe bekommen werden, weil sie sich findige rechtsanwälte leisten können, kann sich ein us-amerikaner sicher sein, dort nicht angeklagt zu werden.
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Oldie
Beitrag 22.Nov.2006 - 17:19
Beitrag #39


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@blui :zustimm:
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Firefly
Beitrag 22.Nov.2006 - 17:36
Beitrag #40


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QUOTE (blue_moon @ 22.Nov.2006 - 17:18)
was nützt ein internationaler gerichtshof, wenn z.b. die usa sich der gerichtsbarkeit dadurch entziehen, dass sie diesen nicht anerkennen? - genau, wie sich in den usa reiche leute beinahe komplett sicher sein können, dass sie niemals die todesstrafe bekommen werden, weil sie sich findige rechtsanwälte leisten können, kann sich ein us-amerikaner sicher sein, dort nicht angeklagt zu werden.

Die USA sind ein schlimmer Fall, zweifellos. Aber:
1. Der Gerichtshof kann die Todesstrafe so und so nicht verhängen. Es geht um die sorgfältige, internationale Aufarbeitung aller Verbrechen - dagegen hilft kein noch so guter Anwalt, niemandem.
2. Die wenigsten Länder haben den Status und Reichtung der USA. Soll die Begründung, dass einige Länder die Anerkennung aus ihrem Status heraus ablehnen können, aussagen, dass der Gerichtshof demnach auch für alle anderen schlimmen Fälle sinnlos ist?
Je größer der Druck aufgebaut wird, ihn anzuerkennen, desto mehr Länder fallen in seinen Einflussbereich, desto größer wird die internationale Aufmerksamkeit und demnach auch die Möglichkeit, Vorfälle zu behandeln und aus ihnen zu lernen, was bisher selten möglich war.
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blue_moon
Beitrag 22.Nov.2006 - 18:02
Beitrag #41


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ich bestreite nicht den sinn des internationalen gerichtshof, ich finde es nur sehr bezeichnend, dass der selbsternannte (und von anderen in die rolle geschobene) weltpolizist nummer eins keine übergeordnete - und vor allem schwer zu kontrollierende - instanz zulässt. das schmälert die gerechtigkeit schon um einiges.
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Firefly
Beitrag 22.Nov.2006 - 18:21
Beitrag #42


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Nein, Welt-Gerechtigkeit kann der Gerichtshof nicht schaffen, das ist klar. Vielleicht kann er ein bisschen mehr Sicherheit stiften, darauf wollte ich hinaus.

Bei den USA habe ich die Hoffnung, dass sie eines Tages aufgrund genau dieser Fehler, die sie da begehen (Todesstrafe, Nicht-Anerkennung des IStGH), eines Tages verletzlich genug werden, um angreifbar zu sein. Sie verstricken sich in Widersprüche. Jedes Mal, wenn sie irgendwo auf der Welt "für die Menschenrechte" kämpfen und das Recht auf Leben bei sich zuhause ignorieren - wenn Bush gegen religiöse Fanatiker kämpfen will und "God bless America" hintendran setzt - wenn die USA international Gericht sitzen über Leute wie Bin Laden, dann werden sie nach außen hin schwächer. Die Weltöffentlichkeit hat zu viel Interesse und zu viele Einsichten in die USA, die keine Mittel haben, z.B. Presse wie in den Diktaturen zu verbieten. Irgendwann kommen sie da nicht mehr raus.
Vielleicht können die USA nicht gerichtlich angeklagt werden - aber was passiert, wenn sie von aller Welt durchschaut sind und angeprangert werden?
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Oldie
Beitrag 22.Nov.2006 - 18:23
Beitrag #43


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QUOTE (Firefly @ 22.Nov.2006 - 18:21)
Vielleicht können die USA nicht gerichtlich angeklagt werden - aber was passiert, wenn sie von aller Welt durchschaut sind und angeprangert werden?

Gar nichts :(
Siehe Guantanamo
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Firefly
Beitrag 22.Nov.2006 - 18:44
Beitrag #44


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Das ist es doch *Idealismus nicht aufgeben will*
Wir wissen von Guantanamo. Es hat einen kleinen Aufschrei gegeben in der Welt. Mit etwas Glück werden noch mehr solcher Veröffentlichungen folgen, bis es sich so aufsummiert, dass eine Mehrheit der Staaten bereit ist, auch gegen die USA zu handeln...
Ich will diese Hoffnung einfach nicht aufgeben. Merkels Regierungserklärung:
"...Aber zum Selbstverständnis dieser Wertegemeinschaft und zum Selbstverständnis, das wir von uns und anderen Menschen haben, zählt auch, dass wir bei Menschenrechtsverletzungen nicht schweigen, gegenüber niemandem auf der Welt, und seien es noch so hoffnungsvolle Handelspartner und noch so wichtige Staaten für Stabilität und Sicherheit. ..."
(Quelle)
...ist wohl kaum auf die USA bezogen gewesen, aber was nicht ist, kann werden. Regierungen und Politiker ändern sich.
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Oldie
Beitrag 22.Nov.2006 - 21:58
Beitrag #45


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Ich denke, wir bewegen uns mittlerweile ein kleines bißchen OT. Ich will Dir Deine Illusionen wirklich nicht rauben, aber ich sehe, nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, wirklich nicht, wo sich der Druck auf die USA erhöht oder sich verstärken könnte.
Hintergrund Guantanamo
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Liane
Beitrag 16.Dec.2006 - 17:36
Beitrag #46


Heiligenanwärterin
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Gerade lese ich, dass in Florida in den kommenden Monaten die Hinrichtungen aufgeschoben werden sollen, weil wohl ein "Opfer des legalisierten Mordes" 34 Minuten brauchte, um endlich zu sterben.
Nun soll eine Kommission wird bis März prüfen, ob dadurch die Verfassungsrechte verletzt werden könnten.
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Nachtigall
Beitrag 16.Dec.2006 - 20:51
Beitrag #47


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Ja, Liane. Mit dieser "guten" Neuigkeit bin ich heute Morgen schon aufgewacht. Sie überlegen jetzt, ob die Todesstrafe dann vielleicht in besagten Staaten ganz abgeschafft wird, da die Giftspritze noch für am "humansten" galt. Ich gebe mich einfach mal der Hoffnung hin...

Nachtigall
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kahikatea
Beitrag 17.Dec.2006 - 18:38
Beitrag #48


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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QUOTE (Nachtigall @ 16.Dec.2006 - 20:51)
Sie überlegen jetzt, ob die Todesstrafe dann vielleicht in besagten Staaten ganz abgeschafft wird, da die Giftspritze noch für am "humansten" galt. Ich gebe mich einfach mal der Hoffnung hin...

Gibt es dafür wirklich Hoffnung - in einem Land, das Tötungen mit dem Tode bestraft, aber Menschen für 150 Dollar bar auf die Hand ganz legal umbringen läßt? (CNN-Meldung - Vorsicht, die Beschreibung in der Meldung kann triggern)

Gesetzeswidrig wäre lediglich "cruel and and unusual punishment". Nach vorherrschendem amerikanischen Verständnis ist das Töten von Menschen aber keineswegs per se cruel and unusual. Nach wie vor werden in verschiedenen amerikanischen Staaten Menschen auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet, auch wenn es dabei zu Fällen kommen kann, bei denen Verurteilten Blut oder Flammen aus dem Kopf schießen und sie nach Ansicht zumindest mancher Experten unter Umständen unter extremen Schmerzen zu Tode gequält werden.

Auch in Bezug auf den elektrischen Stuhl hatten schon Gerichte darüber zu entscheiden, ob dies "cruel and unusual punishment" sei - praktiziert werden solche Hinrichtungen in einigen Staaten nach wie vor.

Auf Links zu weiteren Quellen verzichte ich - Berichte und Bilder von den "Zwischenfällen" bei ganz legalen Tötungen finde ich selbst mit guten Nerven kaum auszuhalten. Sie sind aber durchaus im Netz zu finden.

Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 17.Dec.2006 - 18:43
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Liane
Beitrag 20.Dec.2006 - 10:56
Beitrag #49


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Unser werter Mit-Europäer Schwarzenegger soll sich laut einem Zeitungsartikel von gestern (in einem gratis-Schmierblatt) dafür einsetzen, dass die Giftspritze weiter eingesetzt wird. :(

Der Artikel ist nicht auf dem allerneuesten Stand, ist aber auch nicht uninteressant.

edit: Quelle korrigiert, sorry

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 21.Dec.2006 - 00:06
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Nachtigall
Beitrag 20.Dec.2006 - 11:05
Beitrag #50


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Ja, Liane, das glaube ich ungelesen, da er eh für die Todesstrafe ist. War das nicht sogar irgendwo in Österreich, sogar in der Steiermark, wo sie etwas nach ihm benannt hatten, es dann aber umbenannt haben, da er sich so für die Todesstrafe ausgesprochen hat und auch dafür gesorgt hat, dass jemand hingerichtet wurde? Ist mindestens schon ein halbes Jahr her. Ich fand das gut von den Leuten. Hilft zwar nichts, aber ich denke, man darf nicht unterlassen, sich dagegen auszusprechen.

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Liane
Beitrag 21.Dec.2006 - 00:07
Beitrag #51


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Ich denke, Du meinst genau den Fall, um den es in meinem link geht - er stammt von Ende 2005, wie ich eben bemerkt habe.
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Nachtigall
Beitrag 21.Dec.2006 - 13:03
Beitrag #52


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Ja, genau. Ist doch schon wieder ein Jahr her, wie die Zeit rennt :gruebel:

Nachtigall (die auch nicht jünger wird)
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Firefly
Beitrag 30.Dec.2006 - 20:39
Beitrag #53


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Und jetzt ist es vorbei mit Hussein... kaum Wirbel in den Medien, ist mir aufgefallen, nur eine kurze Nachricht, dass das Urteil bestätigt wurde, und heute morgen die Nachricht, dass es vorbei ist.

Einer von den Grünen hat was recht gutes dazu gesagt - kein echtes Zitat, ich schreibe es nur aus der Erinnerung - "Es ist ein schlechtes Zeichen, dass Menschenrechtsverletzungen mit einer anderen, sehr schweren Menschenrechtsverletzung bestraft werden, nämlich einem Eingriff in das Recht auf Leben."

Ich hoffe nur, die Hinrichtung zieht keine Unruhen und damit weitere Todesfälle nach sich :(

Edit: + zwei Wörter

Der Beitrag wurde von Firefly bearbeitet: 30.Dec.2006 - 20:40
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Nachtigall
Beitrag 30.Dec.2006 - 22:18
Beitrag #54


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Ja, Firefly, Du hast Recht. Wenn der noch zum Märtyrer erkoren wird, gibt es noch mehr Probleme als ohnehin.

Die Auffassung des Grünenpolitikers teile ich und ich bin froh, dass die EU sich anscheinend von der Todesstrafe distanziert hat (zumindest, was ich so mitbekommen habe).
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SuchendeSeele
Beitrag 30.Dec.2006 - 22:56
Beitrag #55


Geschirrspülerin
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Hm, ich weiß nciht, ob ich den nicht vorhandenen Medienrummel gut oder schlecht finden soll...

gut, weil eventuell vorhandene Anhänger Husseins nicht noch mehr aufgehetzt wurden (obwohl sie es ja auch ohne vorhandenen Medienrummel bestimmt waren...)
schlecht natürlich, weil die Unmenschlichkeit nicht weiter verfolgt wurde und verurteilt wurde...

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neelia
Beitrag 14.Feb.2008 - 13:42
Beitrag #56


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Ich hoffe das hat noch niemand geschrieben, denn ich habe nicht alles durchgelesen aber was ich unbeding loswerden muss ist, dass es NICHT günstiger ist jemanden mit der Todesstrafe zu bestrafen als ihn "lebenslänglich" hinter Gitter zu sperren. Das kling zwar im ersten Moment logisch, dass es weniger Kostenaufwand ist, das ist jedoch falsch.

Die Todesstrafe ist mit mehr Kosten verbunden. Man bedenke einmal die formalen Dinge, die geklärt werden müssen, das Medienaufsehen, die "Henker", die Gerichtsverhandlungen usw.
All dies kostet mehr als der Wasser- oder Nahrungsverbrauch.
Das war nur so nebenbei...

Ich persönlich finde, dass es einfach schwachsinnig ist jemanden umzubringen, weil es niemandem etwas bringt oder ein schreckliches Ereignis rückgängig machen könnte.

Mein Lösungsvorschlag wäre, dem Täter die Chance zu geben es in einer anderen Form wieder gutmachen zu können.
Ein Beispeil: Würde der Täter jeden Tag arbeiten und das Geld, was er eigentlich verdienen würde an ein Kind in Afrika geben, dann könnte dieses zur Schule gehen und später sogar studieren. Der Täter wiederum würde von den Fortschritten des afrikanischen Kindes unterrichtet werden und ihm wäre klar, dass es ein wunderschönes Gefühl ist zu helfen.
Natürlich ist das etwas naiv gedacht aber es geht ja auch nicht hauptsächlich um die Resozialisierung des Täters, sondern darum, dass sein Leben so einen Zweck hat und ein anderes Leben damit ermöglicht, nämlich das des Kindes.

Stellt euch nun mal vor, jeder Gefangene (auch die, die nicht zu Tode verurteilt sind) machen das. Dann könnten so viel mehr Kinder zur Schule gehen und sie hätten eine Chance auf Bildung und eine Chance später eigenes Geld zu verdienen. Das hätte zur Auswirkung, dass deren Kinder gleich von Anfang an die Möglichkeit auf einen Schulbesuch haben. So kann der Teufelskreis der Armut unterbrochen werden...

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-Agnetha-
Beitrag 14.Feb.2008 - 18:33
Beitrag #57


ungerader Parallel-Freigeist
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QUOTE (Nachtigall @ 20.Dec.2006 - 11:05)
Ja, Liane, das glaube ich ungelesen, da er eh für die Todesstrafe ist. War das nicht sogar irgendwo in Österreich, sogar in der Steiermark, wo sie etwas nach ihm benannt hatten, es dann aber umbenannt haben, da er sich so für die Todesstrafe ausgesprochen hat und auch dafür gesorgt hat, dass jemand hingerichtet wurde? Ist mindestens schon ein halbes Jahr her. Ich fand das gut von den Leuten. Hilft zwar nichts, aber ich denke, man darf nicht unterlassen, sich dagegen auszusprechen.

Nachtigall

Ja, das war das Schwarzenegger-Stadion in Graz. Ich fand das damals auch gut. :zustimm:


@neelia: Deine Idee finde ich schön.
Allerdings weiß ich nicht, wie realistisch das ist. Arbeiten könnten die Verbrecher ja nur im Gefängnis oder Anstalten. Ich weiß nicht, ob sie da so viel verdienen können, das abzüglich der Unterbringung, Verpflegung und Verwaltungsaufwand sehr viel übrig bleibt.

Ob es Kandidaten für die Todesstrafe irgendwas bedeuten würde Kindern zu helfen, weiß ich nicht.
Diese Idee fände ich aber für junge Straftäter toll, die zB "nur" (bitte das nur nicht falsch verstehen) Ladendiebstahl begangen haben oder mit Drogen erwischt wurden. Es ist ja manchmal schon so (oder??), dass die dann gemeinnützige Arbeit leisten müssen. Es könnte ja aber zB auch ein normaler Job sein, wobei der Lohn zu so und so viel Prozent abgegeben und gespendet werden muss.
Vielleicht würde das jungen Leuten wirklich wieder auf den richtigen Weg helfen.


Ich bin gegen die Todesstrafe, aber der einzige positive Effekt, den ich dabei sehe, ist dass die Welt dann wirklich vollkommen sicher vor den Tätern ist.
Das ist nun mal leider nur dabei zu 100% sicher.
Als Alternative fände ich lebenslänglichen Haft (der es auch wirklich ist), ohne Möglichkeit auf Bewährung gut, egal wie gut sich der Täter verhält oder wie toll seine Therapie war.


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Yula
Beitrag 14.Feb.2008 - 19:51
Beitrag #58


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QUOTE (neelia @ 14.Feb.2008 - 13:42)
Mein Lösungsvorschlag wäre, dem Täter die Chance zu geben es in einer anderen Form wieder gutmachen zu können.
Ein Beispeil: Würde der Täter jeden Tag arbeiten und das Geld, was er eigentlich verdienen würde an ein Kind in Afrika geben, dann könnte dieses zur Schule gehen und später sogar studieren. Der Täter wiederum würde von den Fortschritten des afrikanischen Kindes unterrichtet werden und ihm wäre klar, dass es ein wunderschönes Gefühl ist zu helfen.

Alle Gefangenen sind zur Arbeit verpflichtet, mit Ausnahme derjenigen die zum Tode verurteilt wurden.
Die bekommen für ihre Areit aber nur gaaaanz wenig Geld. Mit dem überwiegenden Teil dessen was sie erwirtschaften refinanzieren sie ihren Knastaufenthalt.
Beispiel: Firma X produziert irgendetwas im Knast, die zahlen für einen Gefangenen pauschal 90.- Euro am Tag, der Gefangene bekommt aber nur 9.- Euro davon ausgezahlt, den Rest steckt sich die Justiz ein.
Das ist auch in Deutschland so, nicht nur in den USA.

Der Beitrag wurde von Yula bearbeitet: 14.Feb.2008 - 19:52
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