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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Hallo in die Runde.
Die wollen doch tatsächlich die Oper aus dem Repertoire des Deutschen Nationaltheaters in Weimar streichen! Aus dem Dreispartentheater soll ein reines Sprechtheater werden. Als ob das altehrwürdige Klassikerkaff nur Goethe und Schiller wäre - was ist mit Liszt, Hummel und Bach? Es gibt eine Petition für den Erhalt des kulturellen Angebotes: Rettet das DNT - Petition! Bitte unterschreibt und sagt es weiter! Mit freundlichen Grüßen, Gilgamesch |
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Heiligenanwärterin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.416 Userin seit: 06.09.2004 Userinnen-Nr.: 271 ![]() |
Danke für den Hinweis :)
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 231 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.355 ![]() |
das ist echt traurig, die kürzen die Zuschüsse für Kultur an allen Ecken und Kanten.
Und wundern sich,wenn sich die Menschen dafür dann auch net mehr interessieren. Hab mich gleich eingetragen |
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#4
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Achsooooo Deutsches Nationaltheater Weimar :patsch:
Ich dachte Dark Night Team :D Und wenn einfach kein Bedarf besteht an Opern? :was: |
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 114 Userin seit: 18.10.2006 Userinnen-Nr.: 3.648 ![]() |
Für Opern besteht sicher Interesse. Schade das so wenige unterschreiben. :-( *schieb* |
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#6
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Danke.
Es gibt glücklicherweise in den Lokalzeitungen ebenfalls Unterschriftenaktionen und Aufrufe, die weitaus "besser besucht" sind. Meiner Meinung nach besteht weiterhin Bedarf an Opern, auch wenn sie für die Gegenwart nicht gleich die massentauglichste Kunst darstellen. Aber Kunst funktionierte selten nur nach dem reinen Ökonomieprizip. Auch wenn ihr Opern weniger enthusiastisch betrachtet, bedenkt doch bitte mit, dass es andere tun. Es wäre daher schön, wenn dieser Aufruf nicht ganz verhalllt. Die Petitions-Seite wird einmal wöchentlich aktualisiert, es kann also manchmal ein paar Tage dauern, ehe ihr aufgelistet werdet. Ich danke denjenigen, die unterschrieben haben, ganz herzlichst! Lieben Gruß, Gilgamesch |
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#7
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Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.467 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 9 ![]() |
Hab auch schon unterschrieben.
Großes Gefühl und Tränen gehören auf die Bühne des DNTs und nicht auf den Zwiebelmarkt! :type: Schöne Grüße von blaustrumpf |
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#8
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~ Einfach ich ~ ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.500 Userin seit: 24.06.2006 Userinnen-Nr.: 3.112 ![]() |
auch unterschrieben
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#9
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 114 Userin seit: 18.10.2006 Userinnen-Nr.: 3.648 ![]() |
@gilgamesch (schöner Nick :-)) War Kunst jemals massentauglich? Glaube ich nicht. |
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 231 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.355 ![]() |
Doch es gibt Stücke,vor allem ganz ganz früher, die die Massen angezogen haben.Und in Russland zum Beispiel ist es teilweise heute noch so,Ballette wie Schwanensee,Nußknacker, die sind immer ausverkauft. Bei uns sind ja auch die Musicals ein Massenmagnet oder diese neuen UNterhaltungsshows, Blue Man Group, Cirque du Soleil, Afrika Zirkus, und was es alles gibt.Ich meine,das gehört auch in die Sparte Kunst,,und ist auch ein großer Publikumsmagnet. Die Opern,die damals geschrieben wurden, haben den Geist von damals aufgefangen und waren dementsprechend populär.Heutzutage gibt es dafür natürlich weniger Liebhaber,dafür haben sich neue Kunstformen entwickelt.Ist eben alles im Wandel. gruß :) |
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#11
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Da muß ich ein klein wenig widersprechen - Opern waren nie direkt "popuär". Es gibt wohl keine elitärere Kunstform der Menschheitsgeschichte. Bis auf wenige Ausnahmen (Venedig, Hamburg), gab es bis ins 18.Jahrhundert hinein keine öffentlichen Opernhäuser, zu denen das Volk Zutritt hatte. Und selbst bei diesen Ausnahmen bestimmte der Adel das Spielprogramm, bzw. wurde die Oper auch -sagen wir mal vorsichtig- vereinfacht. Vor allem wird man auch hier eher Bürger- und Handelsleute erwartet haben. Mozart hatte versucht eine Oper für das gemeine Volk zu schreiben, die Zauberflöte, was allerdings auch eher aus Trotz gegenüber dem Adel enstand und nicht wirklich ein sofortiger Publikumserfolg wurde. Opern sind feingeistig, erfordern oftmals Hintergrundwissen und sind beileibe auch manchmal anstrengend, weil sie Sinne und Geist herausfordern und man nicht einfach audiovisuell "berieselt" wird. Ja, Opern sind nicht massentauglich. Ein Aufschrei ginge durch die Bevölkerung gäbe es Pläne, die Oper durch Preiserhöhung nur gewissen Kreisen zugänglich zu machen. Elitär, undemokratisch, sozial ungerecht... Jeder habe doch das Recht in die Oper zu gehen. Nur blöd, dass es so, wo es doch möglich ist, kaum jemand tut. So läuft es nun also auch nicht. Entschuldigt, aber manchmal kann ich mich eines geplegten Kulturpessismismus nicht erwehren. |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
~ gefplegten |
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#13
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Den Kulturpessimismus hebe ich mir lieber für eine gewisse gedankliche Verrohung auf... denn, wie du ja selbst schon angemerkt hast
ist Kulturpolitik wohl der Teilaspekt des Regierens, mit dem am nachhaltigsten das Bild einer Epoche geprägt wird - dass jedwede vordergründig kostspieligen Gedankengänge allerdings nur allzu gerne wegrationalisiert werden, ist die Tragik der unseren. |
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#14
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Die Kulturpolitik ist nicht wenig erschreckend.
Nicht weniger jedoch, dass ich sie völlig logisch finde. Ungenutzte Angebote werden gestrichen. Was mich aufregt sind weniger "die Politiker" oder "die Wirtschaft", als eher fehlendes Engagement und Interesse eines großen Teils " der Bevölkerung". Ob die gedankliche Verrohung da aus der Kulturpolitik resultiert? Beeinflussend wirkt sie, sicherlich. Aber als eindeutige Antwort ist dies mir dann doch zu fadenscheinig. Schließlich sind wir nicht nur alle Individuen; nein, wir haben dazu auch ein gutes Bildungssystem. Entgegen aller Nögler. Die Möglichkeiten an weitere Informationen und Bildung zu kommen, sind unerschöpflich - und ohne Klassen bildende Kosten. Bibliotheken, Internet, Zeitungen, Radiosendungen, Fernsehdokumentationen... Das Problem obliegt der eigenen Verantwortlichkeit - Suche und Arbeit. Denn - nein - Leben und Lernen nimmt einem halt keiner ab. Ob unser Kulturpessimismus hier nicht also auf dieselbe Erscheinung hinausläuft? Vieleicht setzen wir nur die Ursachen und Erklärungen anders an. Aber da sind manchmal zwei Augenpaare eh besser als eines. Und irgendwie möchte man eigentlich lieber zur Lösung greifen als zum Recht. |
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Das sehe ich schon ganz anders. Die finanziellen Möglichkeiten bestimmen sehr wohl über den Umfang der Partizipation am (kulturellen wie) sozialen Leben. In beschäftigungslosen Zeiten kann auch eine Programmkinokarte für 7€ oder eine Opernabendkassenkarte für 12€ halbjährlicher Luxus werden. :rolleyes: (und über das kategorisierende Bildungssystem, resp. den beklagenswerten Stand musischer Schulerziehung möchte ich mich in diesem Zusammenhang gar nicht auslassen.) In einem demokratischen System, das für sich Volksrepräsentanz als Regierungsform beansprucht, sehe ich sehr wohl die politische Verantwortung der Mandatsträger, das kulturelle wie soziale Leben als höchstes Staatskapital zu hegen und pflegen. |
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
für mich stellt sich auch die frage, ob die kunst nicht auch selbst dazu 'beiträgt', sich ins abseits zu stellen, indem sie zuwenig auf die menschen zugeht um sie abzuholen/einzusammeln. kunst erwartet in meinen augen oft von den leuten einiges (vorbildung, intellekt, auch geld), das aufzubringen in einer konsumorientierten, aber auch informationsüberfluteten gesellschaft immer schwieriger wird. für meinen geschmack wirkt kunst oft zu elitär.
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#17
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Es bedarf, wie du schon fest stellst, einer gewissen Anstrengung, sich dem Schöngeistigen zu nähern - diese Arbeit muss aber bereits in Kindertagen Förderung erfahren. Wenn die musische Bildung (ich verweise in diesem Zusammenhang gerne auf "Rythm is it", der u.a. zeigt, wie demokratisch Kunst sein kann) an erster Stelle aus den Stundensparplänen gestrichen wird, wo es immer mehr dem privaten Engagement und nicht zuletzt damit den finanziellen Möglichkeiten der Eltern unterworfen ist, wie sich ein Kind formen darf - triste Realität, düstere Vorahnungen.
Kulturbetriebe müssen eben nicht bilanzstabil "wirtschaftlich" arbeiten - der Gewinn liegt auf einer leider in die Kalkulation bei Stellenstreichung nicht einbezogenen Ebene. Zu hoffen bleibt: Kulturkastration ist nicht der Muse letzter Kuss. edit: aus die wird wie Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 27.Nov.2006 - 11:58 |
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Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.467 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 9 ![]() |
Hallo, LadyGodiva Meiner Meinung nach zeigt "Rhythm is it" genau das nicht. Wie denn auch? Kunst kann aus ihrer Natur heraus nicht "demokratisch" sein, es ist und bleibt zum Glück immer wieder eine Einzelentscheidung. ob etwas als Kunst aufgefasst wird. Da kann kein Mehrheitsbeschluss in Sachen "Kunst am Bau" und auch keine "Abstimmung mit den Füßen" etwas ändern. Allenfalls die mehr oder weniger intensive Kenntnisnahme der Öffentlichkeit hinsichtlich einer Um- und Neubewertung mag ich da erkennen. (Die Bach-Renaissance im 19. Jahrhundert, im 20. dann die Entwicklungen der so genannten "Historischen" und "Authentischen" Aufführungspraxis mögen hier als Beispiele dienen.) Was "Rhythm is it" zeigt, ist meiner Meinung nach mitnichten ein Beispiel, wie "demokratisch Kunst sein kann". Es bringen ja nicht die Schulkinder ihre Meinung ein, welches Stück überhaupt behandelt wird und was sie da tun könnten um ebendieses aufzuführen. Es wäre möglich zu glauben, dass aber doch immerhin in dem von Dir genannten Beispiel der Zugang zur Kunst "demokratisiert" werde. Tatsächlich findet dieses allerdings auch nur als Wortblase statt, oder in dem Sinne, dass die lieben Kindlein ja auch wegbleiben oder gar die Proben sabotieren, wenn es ihnen gerade so passt, die Entscheidung, sich mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen, ja bei ihnen liege. Was "Rhythm is it" meiner Meinung nach zeigt, ist die Möglichkeit, auch der "Hochkultur ferne" Gruppen für einen "Event" zu mobilisieren. Du magst es für kulturpessimistisch halten, aber ich glaube nicht, dass ein besonders großer Teil der Mitwirkenden zwei Jahre nach der Sache freiwillig und gerne und regelmäßig die wie auch immer gearteten Angebote der "Hochkultur" wahrnimmt oder gar andere dafür begeisternd mitzieht. Gut, ein Gerechter in der Stadt, und Ninive geht nicht unter. Schöne Grüße von blaustrumpf |
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Das ist der Kerngedanke, den ich extrem unpräzise formuliert habe, ja. (und der Zugang ist insofern auch dort schon erschwert, weil die Jugendlichen teilweise einfach schon "zu betagt" waren) Es geht übrigens nicht immer nur um die Freiwilligkeit in jedem Atemzug (denn da siegt, in jedem Alter, zu oft einfach Bequemlichkeit); ich bin auch nicht immer zum Klavierunterricht geschwebt, hatte nur das Glück, dass mich meine Eltern hin und wieder auch ein wenig gedrängt haben - aber das ist jetzt wirklich ot. |
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
ich stolpere immer wieder über den begriff
. ich glaub, schon daraus ergibt sich die diskrepanz beim willen, einen kulturbetrieb mit allen facetten am leben zu erhalten. zumal der wille allein nicht genügt, sondern nur die grundlage dafür ist, steuergelder locker zu machen. und das für eine kultur, die sich längst nicht jeder erschliesst und oft genug absichtlich für eine elitäre randgruppe produziert wird. bei der berichterstattung über kulturevents frag ich mich jedenfalls immer wieder, was ich mich auch bei politik frage: ob die agierenden nicht einfach vieles von ihrer bodenhaftung verloren haben.
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Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.467 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 9 ![]() |
Hallo, blue_moon
Du findest in mir eine sehr "eventkritische" Verfechterin der so genannten "Hochkultur". Der tatsächliche künstlerische (oder auch kulturell bedeutende, da gibt es ja Unterschiede) Gehalt vieler ziemlich "gehypter" Events ist für mich oft schlicht und einfach nicht gegeben. Für mich ist ein Event eben genau das: Die Veranstaltung ist oft genug nicht mehr als ein Sichselberfeiern. Was in Bayreuth auf der Bühne geschieht, ist unabhängig davon, ob Frau Merkel vorher am Defilée teilgenommen hat. Ich frage mich, was im dritten Jahrtausend eigentlich das spezielle der deutschen Kultur sein könnte. Die dem Massengeschmack kompatiblen Musicals (musikalisch oft genug aus einer Oper geklaut und mit sehr viel allenfalls lauwarmem Wasser auf Konsumationsstärke herabgesetzt)? Multikulturelle Quartiersfeste, in denen die internationale Gemeinsamkeit genauso lange anhält wie der individuelle Sättigungsgrad dank der exotischen Speisen? Für mich ist "die Kultur" jedenfalls keine Verpflichtung, Vergangenes, Abgeschlossenes zu bewahren, kein Opernmuseum mit bewegten Bildern jeweils nach dem Mittagsläuten. Sie ist die Plattform, auf der die Zukunft stattfinden kann. Natürlich ist es verlockend, Theater, die nicht mehr "gebraucht" werden, zu schließen und dort beispielsweise Parkhäuser für Einkaufspassagen zu bauen. Marketing und Eventveranstalter reiben sich schon die Hände. Aber hier liegen gleich mehrere Trugschlüsse. Zum Einen tritt an die Stelle des Wegrationalisierten ja nichts, das es auch nur ansatzweise ersetzen könnte. Statt des Musentempels kommt wohl kaum ein alternatives Jugendzentrum, in dem die politisch korrekte Pogoparty etwaige ausländerInnenfeindliche Tendenzen durch vernünftiges, entspanntes, multikulturelles Händchenhalten per osmotischem Druck in Luft auflöste. Zum anderen werden die Theater vielleicht nicht mehr intensiv genutzt. Aber das heißt ja nun beileibe nicht, dass sie nicht mehr gebraucht würden. Ich bin für den Erhalt der Musiktheatersparte des DNTs. Auch, damit Oper als solche nicht mit den Bayreuther Festspielen sowie der alljährlichen Übertragung einer Luxusproduktion aus der MET abgefrühstückt wird, sondern die Chance hat, in jeder Generation neu ihr Publikum zu überzeugen und zu begeistern. Ich bin für Opernalltag. Und der war in Weimar der schlechteste nicht. Grüssli von blaustrumpf |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Ät Lady Godiva
Ich glaub, wir reden grad ein wenig aneinander vorbei. Ich habe nicht von öffentlich kulturellen Leben gesprochen, sondern dem Interesse an Kultur. Dennoch möchte ich zuerst auf dein Geschriebenes kurz eingehen. Ich sprach vom nahezu bestmöglichen Zugang zur allgemeinen Wissensbildung – von Bibliotheken und Internet beispielsweise – eben von Informationsbeschaffung und ermöglichtem Umgang mit Material, in bisher nie in derart da gewesenem Transfer und der Digitalisierung von Wissen und Texten. Auch in „beschäftigungsarmen Zeiten“ ist hier ein Zugang gegeben. Nein, ich bezweifle nicht die vorhandene Härte von Armut, und dass einem dadurch manche Wege versperrt oder zumindest erschwert sein können. Aber dies als Grundausrede für Bildungslosigkeit oder einem Unwillen gegen Hochkultur? Tut mir leid, aber Bildung hängt eben nicht einfach immer nur am Geld. Du bekommst als ein Beispiel gute Bücher über Antiquariate manchmal hinterher geschmissen, ehemals 190 Bücher (Forschungsliteratur) für 10 Euro, von1-2 Euro Klassikern ganz zu schweigen. Reclam-Heftchen second Hand… Mangelexemplare, Lagerräumungen, Versteigerungen im Internet. Man muss sich nur die Mühe machen. Nur die Bereitschaft dazu und das benötigte Interesse kann man nicht erkaufen. Daran hapert es meiner Einschätzung nach eigentlich. Nicht an der Geldfrage. Die wird meines Erachtens immer inflationär als halbe Entschuldigung eingeworfen. Und Eintrittspreise von Opern als Luxusgut in „beschäftigungsarmen Zeiten“ sind für mich ebenfalls inflationär eingesetzte Kritiken, denen man mit ebenengleicher Gegenreaktion beisteuern kann: Punkt a- Opern waren nie so preisgünstig. Ja natürlich, 12 Euro können existentiell sein. Nur soll die Oper auch ein besonderer Anlass sein, kein allmorgendlicher Stuhlgang zur Toilette. Und da kann man sparen, denn Punkt b -12 Euro, heißt ebenso sparen wie auf einen Kinoabend mit Cola und Popcorn, die Zigarettenansammlung der Woche… Nein, im Konsumkreislauf in Deutschland lässt sich das „Wir haben kein Geld“ nicht gleich erkennen. (Und da ich im beschäftigungsärmsten Stadtteil Deutschlands wohne, kann ich dir spätestens an der Kasse im Lidl oder Aldi versichern, dass Geld der Öfteren falsch eingesetzt wird, als wie bejammert stets zu fehlen.) Liegt dies also am Bildungssystem? Dort werden die arbeitstechnischen Grundlagen wie Übersichten vermittelt, die einem die Aneignung weiterer Kenntnisse ermöglichen. Dies in unterschiedlicher Vertiefung, je nachdem, welchen Schultyp man besucht und welche Richtung man einschlägt. Das kann es nicht sein. Die Lehrer, die Eltern, die Gesellschaft? Man könnte überall nach Verantwortung und Antwort suchen. Man würde überall ein Stückchen Wahrheit finden und doch nie sagen können „Das ist es.“ Anders gesagt – den Zustand eines größer angelegten allgemeinen Desinteresses an Hochkultur sehe ich durch die Geschichte hindurch als normal an. Es fällt einem nur in jeder Zeit anders und fast wie auf´s Neue auf. Die Verantwortung der Mandatsträger will ich dadurch nicht schmälern. Im Gegenteil. Man sollte nur vielleicht auch die Initiativen, die von Ihnen durchgeführt werden, nicht gleich ignorieren. Auch nicht die im kleinen Stil: Womit ich noch mal auf den Anlass dieses Threads verweise: Die Petition zum Erhalt des Deutschen Nationaltheaters in Weimar. Welches keine Bürger-, sondern eine Politikerinitiative ist. http://dnt-retten.preme.de/ |
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Beitrag
#23
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Nachtrag:
Ein Aspekt in der Angabe, die Kulturpartizipation würde unter Geldmangel und ungenügender Bildung leiden, stößt mir bitter auf: Viele von denen, die es sich leisten könnten, gehen trotzdem nicht. Diese können mittlere Reife haben oder an ihrer Doktorarbeit schreiben, im Supermarkt arbeiten, oder ihre Wertpapiere pflegen. Mangelndes Interesse, fehlende Motivation, das kannst du auch nicht erzwingen - anregen, ja - und an diesem Punkt kann man auch unter anderem (nicht nur) auf die Verantwortlichkeit von Institutionen zurückkommen. Um es offen zu sagen - die Resonanz allein für diese Petition zeigt, dass man es nicht einfach auf Geldmangel und Bildungslosigkeit schieben kann und darf. Interesselosigkeit ist weitaus weniger "klassengebunden", als behauptet wird. Weder sieht man Menschen (auch mit durchaus angemessenem finanziellen Hintergrund) in Opern stürmen, noch für Opern eine verpflichtungsfreie Unterschrift geben, die andernorts leichtfertig genug vergeben wird. Darin begründet sich also in der Tat meine Enttäuschung, die mir des Weiteren eine kulturpessimistische Sicht aufzwingt. |
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Immer mal wieder... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.767 Userin seit: 22.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.635 ![]() |
Vielleicht liegt das aber auch gar nicht an mangelndem Interesse, sondern vielmehr daran, dass die meisten Menschen heutzutage Ihr Geld einfach mehr zusammenhalten müssen. Ein Besuch in der Oper ist nicht für jeden einfach mal so erschwinglich. Kunst und Kultur kostet. Viele müssen sich entscheiden zwischen dem Einkauf von Dingen des täglichen Lebens und einer Eintrittskarte für die Oper. Die günstigste Opernkarte kostet in Frankfurt um die 12,- € - davon kann eine Person locker eine Woche leben :gruebel: Mein Kunstgeschichte-Professor hat mal gesagt: Lieber mit einem gesättigten Magen einschlafen als mit gesättigtem Geist.
Da muss ich Dir auch widersprechen. All diese von Dir aufgezählten Dinge kosten Geld. Geld, dass manche Familien eben nunmal nicht haben. Jahresbeitrag in der Bibliothek: 10,- €, Internet: 540,- €, Tageszeitung: 213,- € ......
Zum Teil lässt sich das wohl nicht bestreiten. Bildung und gerade Schulbildung ist nunmal nach Klassen unterteilt, teilweise nur bestimmten Kreisen zugänglich. Meine Schulbildung z.B. hat meine Eltern mehrere Tausend Euro pro Schuljahr gekostet - ich hatte das Glück, dass sie sich das leisten wollten und vor allem auch konnten. Ich wage mal zu behaupten, dass meine Schulbildung um einiges besser war, als so manch andere und ich bin dankbar dafür, denn ich habe in meinen ersten Schuljahren auch die andere Seite erlebt: 20 Jahre alte Schulbücher (wenn überhaupt vorhanden), dreckige Klassenräume, kaputtes Mobiliar, ausgefallene Stunden und die gänzliche Abwesenheit von Tafelkreide sind da nur einige Beispiele. Woran, wenn nicht am Geld hat das wohl gelegen? Ich spreche hier übrigens nicht von einer Hauptschule in einem sozialen Brennpunkt, sondern von einer ganz normalen Realschule mitten in Frankfurt. Die Zustände dort sind auch heute noch so.
Da hast Du wohl Recht. Aber müssen sich denn Deiner Meinung nach alle Menschen für die Oper (oder Kunst im allgemeinen) interessieren? Ich finde nicht. Die Oper ist nicht überlebenswichtig, genausowenig ist es Dichtung oder die Bildende Kunst. (Und das sage ich als Studentin der Bildenden Kunst) Nebenbei bemerkt: Schon eine Comiczeichnung oder auch einfach nur ein Musikstück ist Kunst. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass sich ein Großteil der Bevölkerung wohl doch dafür interessiert. Kunst ist so vielfältig wie es die Menschen eben auch sind. |
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Mangelndes Interesse an Hochkultur – wenn man dies denn als Mangel verstehen will.
Ist sicher vielschichtiger als die Frage nach der Haushaltskasse.. Meine Grossmutter wuchs mit 7 Geschwistern in karger Armut auf – und war dennoch kundig wie begeistert von klassischer Musik, Oper, Theater, Geschichte, obwohl sie nie so recht über Verhältnisse hinaus kam, in denen sie sich den Besuch solcher Veranstaltungen weiterhin verkneifen musste. Vielleicht, weil sie Kultur als etwas gemeinsames begriff, von dem auch sie zumindest träumen durfte. Vielleicht auch, so paradox es ist, weil die gleichzeitige Akzeptanz von Kunst als einer eben nicht egalitären Sache die weniger privilegierten mit ihr versöhnte? Keine Erwartungen, die Kunst habe mich zu repräsentieren. Oma wollte gar nicht ihre eigene Misere auf der Bühne sehen, so wurde der elitäre Kern der Hochkultur nicht als zurückweisende Geste empfunden. Kunst war Entrückung – Zuflucht. Wann ging nun dieses Interesse auf breiter Front zurück? Im Krieg? In schlechten Zeiten? Wohl eher in den guten. Wirtschaftswunder, Studentenrevolte. Individualisierung. Bräsige Selbstgenügsamkeit im Reihenhaus. Peter Alexander kommt zu mir, was soll ich da ins Theater gehen. Unterhalten-lassen statt ein-. Was interessiert mich das? Ich will a.) jeden Tag Fleisch essen und den Abteilungsleiter für mich denken lassen oder b.) struppig rumlaufen, wild und gefährlich spielen und dafür gefälligst einen Soundtrack haben. Ich ich ich. Maulhelden und schweinsäugige Kochwurstjunkies in überfressen-friedlicher Koexistenz gegen eine komplizierte Welt . Die Verflachung wurzelt in der soliden Vorstadt, selbst wenn sie gelegentlich nach Kreuzberg auswandert. Und die Kunst – wird Egoprojekt. Anale Phase, guck mal was ich kann. Ganz ohne üben. Ich mach die Schauspieler nackig und hau Goethe seinen Sandkuchen kaputt. Nicht mehr armer Poet – Lofts werden schick, Künstler kriegen jetzt auch Mädchen ab, wer sonst kommt ohne 8-Stunden-Tag auf Staatskosten nach Rom oder New York? Alldieweil die Herrlichkeit in Bonn mit vollen Händen verteilt wird und sich die Hochkultur daran gewöhnt, von einer desinteressierten Bevölkerung kommentarlos durchgefüttert zu werden. Zu dieser Zeit auch gern mal ein herbeiphantasiertes unterdrücktes Massenproletariat repräsentierend, gegen einen spiessigen Mittelstand verteidigend - der aber eben die tatsächliche Masse ist, und ausserdem die Hand die einen natürlich immer noch gerne füttern darf – und sich somit endgültig vom Volk verabschiedend. Dass eine solche gemischte Saat besonders üppig spriesst, wenn nun viele Menschen tatsächlich wieder die berühmten anderen Sorgen haben – nicht verwunderlich. Aber wo Oma eben noch auf Kultur zurückgriff und dort inneren Halt fand… warum bleiben die Abonnentenplätze denn heute eigentlich leer? Wirklich weil die, die heute verarmen nicht mehr hingehen? Oder kommen die vielleicht schon seit 35 Jahren nicht mehr, und es sterben bloss die Senioren weg, für die Kultur auch zum kleinen Wohlstand dazugehörte? Entkoppelt haben sich Volk und Hochkultur schon viel früher – gegenseitig. Weil das eine das andere nicht mehr nötig hatte, zu haben glaubte? Will man denn wirklich das Volk in der Oper haben, in jeder Hinsicht? Oder will man bloss dass das Volk Karten kauft und Subventionen zahlt, und der eigentliche Austausch findet weiterhin mit dem ”richtigen” Publikum statt, dessen Lebenswirklichkeit man eher teilt? Das (und da wirds dann eventuell doch wieder eine soziale Frage) keine gesellschaftlichen Bezüge vermisst, weil es selber keinen nötig hat? Das Musse hat den hehren, angeregten Kunstgenuss im Auge spiegeln zu haben , so dass hier eben die angenehmere, interessantere Gesellschaft für die Premierenfeier oder Vernissage zu finden ist, als in jemandem dem anzusehen ist, dass man eben nicht die künstlerische Kraft hat (welch peinlicher Gedanke), eine Hartz IV – Existenz auch nach dem Vorhang aufzuhellen? Will das Volk nach jahrzehntelanger Verflachung zur Vertiefung zurück und wieder genau hingucken lernen? Was würde es dann wohl alles zu sehen bekommen? Und will die Hochkultur eine Auseinandersetzung mit einem breiteren Publikum, für das eben keine Entrückung mehr reicht (die gibt´s im Fernsehen mundgerechter), und von dem man sich ja im Grunde tunlichst unterscheiden will? Würde man das Volk am Ende bloss wütend machen wenn man ihm inhaltlich Rechnung trüge? Wenn aber das Volk der Kultur inhaltlich Nische wird, und die Kultur dem Volke finanziell – ist´s vielleicht Gesundungszeit? |
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#26
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Als eine, die auch schon mal in 7/8Hosen frisch vom Pipettieren im Foyer aufschlägt, der eine nüchterne Zemlinsky-Inszenierung mit Bühnenstaub lieber ist als blitzgelichtertes Wagner-Spektakel im TeVau und die sich jahrelang mangels Zugangsmöglichkeiten in der Provinz mit (übrigens teuer fernentliehenen) Videobändern einigermaßen über RTL-NN halten musste, sehe ich wie Blaustrumpf keinen Bedarf am Festhalten an einem
Inszenieren bedeutet für mich, möglichst viele Menschen in ein Werk zu bringen, was sich weniger auf die Anzahl der bestuhlten Buchstaben bezieht. Was schreckt? In meinen Augen die Chronifizierung der Wahnvorstellung, Oper gefiele nur, wenn sie entweder seicht-melodiös für die immer weniger zahlungskräftige paläontologische Abogeneration oder (leider dann seltenst genug selbstironisch) aufrüherisch-provokativ für das wenig profillierte neue Publikum ist. Den Staub aus Figaros Perücke, Aufrüttelung ohne Skandalabsicht, Rührung ohne Polemisierung - ein Anfang. Kulturpolitik ist Form und Ausdruck ihres Sujets zugleich, in unserem Staat nach Möglichkeit für alle - dass der schichtspezifische Hebel nicht erst bei den Kartenpreisen ansetzt, sondern die Hege eines wertschätzenderen, selbstbewussteren Begriffs weniger televisionärer Anregung gefordert ist, habe ich vorab zu skizzieren versucht. |
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#27
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 987 Userin seit: 10.10.2006 Userinnen-Nr.: 3.613 ![]() |
Unterschrieben! Ohne auf die Gegenargumente eingehend, die teilweise echt bedenkenswert sind und mich sogar überzeugen.
Sandra |
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Wobei über die Kartenpreise und soziale Traditionen aber genau die das Parkett der Hochkultur bevölkern, denen aus Verteilungsgesichtspunkten noch nie viel daran lag, für breitere Schichten das zu befördern was einen solchen Begriff einbetten müsste und ihm als Konsequenz folgen würde - eben jenes Selbstbewusstsein. Nicht nur deswegen ist es vielleicht auch ein erster Schritt, ehrlich auszusprechen dass die Kunst lieber nicht zu nah an seichtes und zunehmend unschickes wahres Leben andocken will, und das Volk sich nicht sonderlich für Kunst interessiert und deshalb auch die Rechnung zunehmend widerwillig zahlt. Dann wäre wenigstens eine offene Grundlage da. Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 29.Nov.2006 - 13:01 |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
@Krümelchen
Ein Jahresabo für 10 Euro in der Bibliothek ist ein Irrwitz. Dort erhält man auch Magazine. Internetanschlüsse haben die meist ebenfalls. Und 50cent wird man auch im Internetcafe locker machen können. Mal abgesehen davon, dass es Ermäßigungen für viele Kulturveranstaltungen gibt. Oder Karten im Internet preisreduziert versteigert werden. Das sind für mich alles schnell eingeworfene Selbstläuferargumente, die nicht wirklich vom eigentlichen Problem reden: Engagement. Punkt. Wie ich schon vorhin sagte - "Und Eintrittspreise von Opern als Luxusgut in „beschäftigungsarmen Zeiten“ sind für mich ebenfalls inflationär eingesetzte Kritiken, denen man mit ebenengleicher Gegenreaktion beisteuern kann: Punkt a- Opern waren nie so preisgünstig. Ja natürlich, 12 Euro können existentiell sein. Nur soll die Oper auch ein besonderer Anlass sein, kein allmorgendlicher Stuhlgang zur Toilette. Und da kann man sparen, denn Punkt b -12 Euro, heißt ebenso sparen wie auf einen Kinoabend mit Cola und Popcorn, die Zigarettenansammlung der Woche… Nein, im Konsumkreislauf in Deutschland lässt sich das „Wir haben kein Geld“ nicht gleich erkennen. (Und da ich im beschäftigungsärmsten Stadtteil Deutschlands wohne, kann ich dir spätestens an der Kasse im Lidl oder Aldi versichern, dass Geld der Öfteren falsch eingesetzt wird, als wie bejammert stets zu fehlen.)" Zum Zweiten - mag sein, dass deine Schulbildung im Jahr mehrere tausend Euro gekostet haben mag. Dann warst du aber auf einer ausgewählten Schule. Dennoch ist Bildung an sich allen "Klassen" zugänglich. Manchen in anderem Maße. Dennoch sollte dies nicht der Kritikpunkt sein (buhu, die war auf einer Eliteschule und ich nicht) - denn auch wenn man nicht auf ausgewählten Schulen war, nicht tausende Euro in den Allerwertesten gesteckt bekommen hat, wird einem Bildung, ja gute Bildung, vermittelt. Entschuldige, aber willst du behaupten, du hättest ein größeres Maß an Bildung, weil deine Eltern viel bezahlt haben? Das ist der falsche Ansatz. Sorry, aber ich kenne jemanden, der mehrere Jahre im Brauereiwesen gearbeitet hat, der mir Platon, Aristoteles, den Koran, die Bibel und... rezitieren konnte. Selten so ein durchdachtes Gespräch gehabt. Er hat seine elf (!) Wartesemester mit Arbeiten und Nachtlektüre verbracht. Weil er sich dafür interessiert hat. Man mag nicht alle Möglichkeiten offen haben , wenn man weniger Geld hat. Aber es liegt wohl eher daran, überhaupt die Möglichkeiten zu nutzen, die einem dafür bereit liegen. (Und: Wer studiert, ist nicht unbedingt gebildet. Das ist ein Irrtum.) Ansonsten unterschreibe ich Sägefischs Beitrag. |
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Nachtrag:
Comics können Kunst sein. Müssen sie aber nicht. Man sollte Kunst nicht einfach mit Unterhaltung gleichsetzen. |
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Immer mal wieder... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.767 Userin seit: 22.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.635 ![]() |
Wann sind Comics denn Deiner Meinung nach keine Kunst? |
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Wenn sie keinen Ausgangpunkt, keine Plattform zur Auseinandersetzung bieten. Wenn ihr einziger Anspruch und ihre Aufgabe allein darin bestehen, ein schneller Zeitvertreib zu sein, um sich zu unterhalten, nicht zu bilden oder damit zu beschäftigen.
Weißes Rauschen eben. :mellow: |
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Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.467 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 9 ![]() |
ät kruemelchen
Wenn ich da auch mal meine 20 Rappen einwerfen darf: Comics sind für mich spätestens ab dem Moment keine Kunst, ab dem sie den Anspruch, solche zu sein, nicht haben. Popart in allen Ehren, aber die Grenze zum Gefälligen, zum Kunsthandwerklichen sozusagen, die ist ja nun durchaus spärlich markiert. Grüssli, blaustrumpf (edit ON) mit anderen Worten: ich stimme Gilgamesch zu. Die war einfach schneller. (edit OFF) Der Beitrag wurde von blaustrumpf bearbeitet: 29.Nov.2006 - 14:39 |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Nachtrag:
Ebenso ist der Holocaust-Karikaturen Wettbewerb, der dieses Jahr von Teheran ausgerufen worden war, für mich keine Kunst - sondern Propaganda. Es gibt Grenzen, die sollte man nicht übersehen. Blaustrumpf: :zustimm: |
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:blumen2: |
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die comic-frage... eine solche starke unterscheidung zwischen u(nterhaltsamen) kulturelementen und e(rnsthaften) macht doch kaum jemand so auffällig wie das volk der dichter und denker. und mit dieser unterscheidung geht eine wertung hand in hand. je höher die kulturellen ziele, desto höher auch die erwartung, das ganze möge auch von all denen mitfinanziert werden, die den nutzen nicht begreifen oder spüren können. dieses ansinnen mag ja heeren zielen gelten, warum aber setzen sich kulturschaffende anscheinend so gar nicht damit auseinander, dass die schere so weit auseinandergeht? ist das gar gewollt? warum - zumindest ist das mein eindruck - ist der schritt so schwer, auf die menschen zuzugehen, die sich ja durchaus fragen, warum nun ausgerechnet abgeschlagene prophetenköpfe in einer mozart-aufführung auftauchen müssen etc.? ist denn der schritt zum dialog schon gleich auch ein schritt zum seichten? ein schritt hin zur konsumorientierung? und damit schlicht zu verpönen? warum ist es offenbar undenkbar, hemmschwellen zu senken? den zugang zur hochkultur kann sich sicher jede erarbeiten - auch über bildung, wie gilgamesch gezeigt hat. aber dazu muss es doch auch einen grund geben...
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Hallo, blue_moon Tut mir leid, aber die Hoffnung, der Staat, der fiese, möge nun doch mal bitte prontissimo mit der Staatsknete rüberkommen, ist nicht unbedingt gebunden an hehre kulturelle Ziele. Zu was brauche ich als bekennende Nichtsportlerin Sportarenen, auf dass denn der internationale Wettkampf auch bitteschön mal in Deutschland Station machen möge? Tut das wirklich Not, WM-tugliche Stadien zu haben, wenn gleichzeitig Deutschlands Jugend vor dem Computer verfettend verharrt? Tut das wirklich Not, die A44 auszubauen, für die gesamte Nation, inklusive aller, die den Verkehr sowieso lieber auf der Schiene sähen? Tut das wirklich Not, auch noch im letzten Kaff beheizte Schwimmbäder zu betreiben, wenn sowieso der Kult viel viel schöner ist, rund um den Baggersee die Party zu machen? Ich wiederhole die Frage: Was ist das Spezifische an der deutschen Kultur und wieso ist sie nötig? Grüssli, blaustrumpf |
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OT Das ist eine deutsche Selbstzuschreibung. In anderen Ländern gilt Deutschland als das Land der Denker (Freud, Kant) und Komponisten (Wagner, Beethoven), keineswegs der Dichter. Die deutsche Literatur wird im Ausland reichlich wenig beachtet.
Nein. eine Klassifizierung impliziert noch keine Wertung, sie ist reine Unterscheidung. Und braun oder grün beeinhaltet noch keine Hierarchie oder Wertung. Die wird erst durch ein überstehendes Programm gesetzt. Insofern kann ich auch gut und gerne äußern, dass je höher die kulturellen Ziele gehen, desto höher ist nicht unbedingt die Erwartung, sondern die Erfahrung, dass sich der Rezipientenkreis verkleinert. Und ja, in dem man den Anspruch erhöhrt, selektiert man auch. Man selektiert nach Bereitschaft zur Aufmerksamkeit und Auseinandersetzung. Ja und worin liegt hier die Ungerechtigkeit? Dass ich nicht an Veranstaltungen teilnehmen könnte, an denen ich gar nicht teilnehmen will? Es gibt durchaus Initiativen, um auf ein größeres Publikum zuzugehen. Aber "auf einander zukommen" zeigt auch, dass es nötig ist, dass der andere sich nicht wegdreht. Und: Braucht Kultur einen Grund? Einfach die falsche Frage. Oder gibt es einen Grund, mit dem Rauchen anzufangen, der in dieser Konstellation überzeugender ist? |
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einen einzigen: die friedenspfeife. B) |
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Um den zu kennen, braucht es aber einer gewissen Bildung. :morgens:
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Genau, meine Blutsschwester.
(IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/figuren/c060.gif) |
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
gut, übertragen wir das ganze auf eine fiktive sportart:
dazu bräuchten wir 1. einen spielort 2. akteure 3. ausstattung und betriebskosten diese würden dann selbstverständlich zu grossen teilen aus steuergeldern finanziert werden. weiterhin bestünde die sportart, von der wir sprechen, auf einem regelwerk, das zufalls- und gelegenheitsgucker quasi ausschliessen würde. die beteiligten wären allerdings nur in maßen bereit, dieses regelwerk an aussenstehende zu vermitteln, stattdessen erginge man sich lieber in fachsimpeleien. wer diesen sport betreiben oder auch nur zuschauen (und verstehen) möchte, müsste halt in eigeninitiative kilometerlange buchreihen wälzen, sofern er nicht die möglichkeit hätte, schon von kindesbeinen an in den sport hineinzuwachsen. also, eigeninitiative wäre gefragt. beteiligte behaupteten, die ganze sportart hätte einen sinn, der sich nur dem erschlösse, der bereit wäre, sich in das regelwerk einzuarbeiten, aber wenn man dies dann getan hätte, wäre die erkenntnis absolut wertvoll. es würde natürlich bedauert, dass diese tortur viele abschrecke, die sich dann lieber dem einfachen fussball zuwenden würden. dass all diese äusseren umstände dazu führen würden, dass viel zu wenige diese grossartige sportart zu schätzen wissen, wäre allerdings tragisch. was ändern könne man aber nicht... das würde dem gedanken der sportart entgegenlaufen... vielleicht hier oder da ein winziges bisschen überspitzt... aber ich konnte nicht widerstehen... :rolleyes: Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 29.Nov.2006 - 18:12 |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Es gibt Abgrenzungen über Sprache.
Die aber keineswegs unüberwindbar sind. Und die sprachliche Zugehörigkeit zu derlei Fachfabulierern ist keine notwendige Bedingung, um sich mit deren Fach bzw. der eigentlichen Sache zu beschäftigen. Jetzt denke man sich nämlich statt einer Sportart eine Geisteswissenschaft, für die es Reihesweise leicht verständliche und doch inhaltlich gut gelungene Einführungswerke gibt. Ich verweise als Beispiel mal auf die Junius Reihe oder Herder Spektrum in Sachen Philosophie, oder Reclam Sammelbändchen in Bezug auf die Literaturtheorie. |
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#45
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Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.467 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 9 ![]() |
Hallo, blue_moon
Aber wirklich nur "ein winziges bisschen überspitzt". Wie würdest Du beispielsweise die touristischen Horden einsortieren, die allsommerlich in der Nichtsport-Arena di Verona dem Belcanto huldigen? Alles Aficinados, die das Regelwerk des Kontrapunkts als unterhaltsame Lektüre für die Busfahrt eingepackt haben? Grüssli, blaustrumpf |
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#46
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
nach italien, keinesfalls nach deutschland. und das nicht nur geografisch. |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Da muss ich doch glatt die Sophismus-Karte zeigen.
(IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/g035.gif) |
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Immer mal wieder... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.767 Userin seit: 22.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.635 ![]() |
Findest Du? 10 Euro mögen für uns nicht viel sein, aber ich kenne Menschen, für die bedeuten 10 Euro nunmal eine Woche Lebensmittel.
Ja, für 3 Euro die Stunde...
Für Dich mag das so sein, aber dann wage mich zu unterstellen, dass Du noch keine wirkliche Armut miterlebt hast. Die gibt es tatsächlich, sogar mitten in Deutschland. Sicher gibt es Menschen, die sich nicht für die Oper interessieren, aber warum sollten die denn irgendwelche absurden Argumente vorschieben?! Kein Interesse zu haben ist doch legitim.
Du scheinst wirklich in einer Welt zu leben, in der das alles kein Problem darstellt. Freut mich für Dich. Aber die Menschen, von denen ich spreche, können auch nicht auf einen Kinoabend sparen, da nichts übrig bleibt zum sparen.
Wer definiert denn, was 'falsch' ist? Du etwa, weil Du andere Prioritäten im Leben setzt? Lass doch jeden die Dinge konsumieren, die er für richtig hält, jeden so glücklich werden, wie er es möchte. Mir kommt es ein bisschen so vor, als wolltest Du sagen: 'Spart alle Euer Geld, kauft Euch keine Zigaretten, keine Süßigkeiten, keinen Alkohol mehr, sondern investiert Euer Geld lieber in eine Eintrittskarte für die Oper!' Warum willst Du andere Menschen so beeinflussen? Erachtest Du die Oper wirkich als so wichtig?
Bildung an sich ist allen zugänglich, natürlich. Aber weißt Du, es gitb Kinder, die können zum Beispiel -trotz entsprechender Noten- nicht auf ein Gymnasium gehen, weils eben zu weit weg ist, die Karte für den Bus nicht bezahlt werden kann, die Bücher zu teuer sind, was auch immer. Du stimmst doch mit mir überein wenn ich sage, dass ein Hauptschulabschluss weniger wert ist, als ein Abitur, oder?
Das habe ich nicht gesagt. Vielleicht liest Du Dir ja nochmal durch, was ich geschrieben habe, dann wirst Du feststellen, dass es lediglich ein Beispiel war.
Findest Du wirklich, dass es nötig ist, einen solchen Ton anzuschlagen? :gruebel: Niemand hat mir irgendetwas 'in den Allerwertesten gesteckt', meine Eltern haben sehr hart dafür gearbeitet. Bitte achte doch etwas mehr auf Deine Wortwahl in einer sachlichen Diskussion.
Natürlich nicht. Aber ich habe einen Abschluss, der mir bisher sehr viele Türen geöffnet hat, die sonst höchstwahrscheinlich verschlossen geblieben wären.
Und was willst Du mir damit asagen? Habe ich behauptet, es gäbe diese Menschen nicht? :gruebel:
Genau. Nichts anders habe ich gesagt.
Bei manchen sicherlich, aber ganz bestimmt nicht bei allen. Ich habe den Eindruck, Du neigst zu Verallgemeinerungen. :huh:
Wer hat denn auch so einen Blödsinn behauptet? Ein Studium öffnet aber sehr oft sehr viele Türen. |
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Immer mal wieder... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.767 Userin seit: 22.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.635 ![]() |
doppelposting
Der Beitrag wurde von kruemelchen bearbeitet: 30.Nov.2006 - 00:33 |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Punkt eins- halte deine Bitte eines angemessenen Tonfalls selbst ein, bevor du auf andere losgehst. Du kannst mir wirklich gerne weiter unverschämt kommen, das ist legitim - aber bitte nicht gleichzeitig moralisch. Das wirkt irgendwie unsouverän. Nur so viel dazu.
Wenn du mir also unterstellt, dass ich nicht wüsste, was es heißt wenig Geld zu haben, kann ich dir eines schriftlich geben: Du hast bedeutend wenig Lebenserfahrung. Und Menschenkenntnis umso weniger. Hast du im Gegenzug die Erfahrung, die du mir absprichst? Du kennst vielleicht jemanden, der... ah so, verstehe. Zudem habe ich nicht behauptet, es sei „falsch“, wie die Leute ihr Geld ausgeben, sondern, dass die Ansicht falsch ist, es gäbe potentiell keines für die Oper. Also, ich würde man sagen, das freundliche Hinweisschild „Lies genauer!“ kann ich postwendend zurückgeben. Für Schulsachen und Umkosten gibt es weiterhin staatliche Subventionen, ich sag nur – sich erkundigen und unabhängig davon Netzwerke bilden. Und ja, ich erachte die Oper für verdammt wichtig. Wenn du dies als Studentin der Bildenden Kunst nicht tust, studierst du vielleicht an dieser Stelle das Falsche. |
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#51
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Ein wenig frage ich mich bei längerem Nachdenken, worum es jetzt hier gehen soll.
Ich zanke mich –wie man liest- zwar auch recht gerne, aber warum du mich konsequent in die Ecke stellen willst, in der steht: alles ist toll und nichts macht Probleme, begreif ich dennoch nicht ganz. Nein, mir ging es darum zu zeigen, dass man über Problembeschwererei oft die bestehenden Möglichkeiten übersieht. Und die sollte man nutzen, dann klappt´s auch mit der Problembeseitigung. Das vielleicht als weniger polemischer Einwurf und Ansatz einer Konfliktbeseitigungsmaßnahme. Ich habe noch mal nachgelesen. Ja, ich habe geschrieben, dass die Leute ihr Geld falsch einsetzen. Tun sie auch – wenn sie behaupten, es würde ihnen das Geld für die Oper fehlen. Das wurde aber wenigstens über den ganzen Kontext noch mal klar. |
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Wo bitte habe ich mich denn im Ton vergriffen? Ich führe lediglich meine Argumente auf. Es liegt mir fern, hier auf irgendjemanden loszugehen. Wenn das auf Dich so gewirkt hat, dann täuscht dieser Eindruck.
Ich meine von mir behaupten zu können, eine sehr gute Menschenkenntnis zu haben - allerdings ist es ob ein paar weniger geschriebener Zeilen und ohne ein greifbares' Gegenüber doch sehr schwierig. Rein virtuell vermag ich Menschen wohl nicht immer gut einschätzen zu können, ja. Zur 'Menge' meiner Lebenserfahrung kann ich nichts sagen, denn Lebenserfahrung ist ja nichts 'messbares'. Sie wächst, stetig. Mir reicht das.
Ja, ich habe diese Erfahrung. Und das nicht nur über Dritte, sondern am eigenen Leib erfahren. Ich weiß zum Beispiel, wie es ist, wenn man zwei Wochen lang nur noch von Knäckebrot leben muss, weil kein Geld mehr da ist, etwas anständiges zu kaufen. Ich weiß, wie es ist, wenn man als Kind nicht mit zu einem Schulausflug gehen kann, weil kein Geld da ist. Und ich kenne eine Menge Menschen, denen es noch schlechter geht.
Deinen Satz:
habe ich so verstanden. Denn dass es 'potentiell kein Geld für die Oper' gibt, kann auch einfach heißen, dass andere Dinge dafür nicht aufgegeben werden wollen oder können.
Staatliche Subventionen greifen nicht in jedem Fall. Manchmal liegt man z.B. auch einfach ein paar Cent über den Einkommensgrenzen. Es gibt so viele Gründe.
Natürlich erachte ich Kunst für sehr wichtig. (Das ich der bildenden Kunst den Vorzug vor der Darstellenden oder anderen Künsten gebe, liegt wohl einfach an meinem eigenen Geschmack, am Talent und an meinen Lebensumständen. Deshalb verallgemeinere ich jetzt mal den Begriff 'Kunst'. ) Allerdings nicht wichtiger als Grundbedürfnisse wie Kleidung, Nahrung, ein Dach über dem Kopf und eben auch ab und zu mal ein Stück Schokolade oder ein Glas Bier. Der Beitrag wurde von kruemelchen bearbeitet: 30.Nov.2006 - 01:46 |
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~ polemischen Einwurf.
Man möge mir die hier häufiger vorkommenden Tipp- und Aufmerksamkeitsfehler nachsehen. Ich ärgere mich weitaus mehr darüber, kann sie aber nicht mehr, wenn ich sie im Anschluss noch bemerke, editieren. |
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Immer mal wieder... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.767 Userin seit: 22.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.635 ![]() |
Warum kannst Du denn nicht editieren? :was:
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#55
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@Krümelchen - siehe Beitrag über dir.
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#56
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Das läuft grad etwas überlappend.
Ich kann nicht editieren, weil ich ein "sMember" bin. Das ist eine Hinderung, die angesetzt wird, wenn jemand eine Verwarnung bekommt (gelbe Karte), weil er jemanden persönlich angegriffen hat oder anderweitig Mist bauen musste, oder weil er das Forum verlassen hatte und nachträglich keine Beiträge gelöscht werden können. (Bewahrung vergangener Diskussionen im Sinne eines Archivs) Bei mir war es letzteres gewesen. Da warst du noch nicht im Forum. Ich habe mich für diesen DNT-Aufruf hier also rekrutiert. Mir ist diese Initiative hier wirklich wichtig. |
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#57
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Siehst du, da bin ich anders. Da werden auch konsequent über längeren Zeitraum nur Nudeln und Ketchup zubereitet, weil mir die Bücher wichtiger sind. Es gibt mehrere, die meine Einstellung ebenfalls leben. Und nicht nur, wie es schnell erscheinen mag, Studierende. Das ist eine Entscheidungsfrage, was einem wichtig ist. Womit ich nicht, um Missverstänsdnissen gleich wieder vorzubeugen, erklären möchte, dass dir dein Studium oder im eigentlichen Bildung nicht auch wichtig wäre - nur nicht das Wichtigste. Erweitert gilt es für diejenigen, die Zigaretten statt Opernbesuche zahlen. Es kann ihnen die Oper nicht so stark am Herzen liegen, wenn der Einwand "das Geld" formuliert wird. Sie könnten doch. Sie müssen sich nur entscheiden. Ist es ihnen nicht wichtig genug, löst sich der Einwand auf. |
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#58
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Mir ist aufgefallen, wo der Kernpunkt des Missverstehens liegt – ein unterschiedlicher Bildungsbegriff.
Natürlich macht sich eine teure, angesehene Schule, ein Studium, Auslandsaufenthalte etc. sehr gut für den weiteren Lebensweg. Und dies kostet auch. Ja, Lebenslaufbildung gibt es nicht unbedingt demokratisch verteilt – geschweige denn bezogen auf Engagement oder Können. Es gibt aber eine staatliche Grundausstattung. Ich rede jedoch von Bildung, Wissen "an sich", dem persönlichen Sammeln von Kenntnissen und Fähigkeiten, unabhängig von Lebenslauf und Karriereplanung. |
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#59
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edit:
... geschweige denn ausschließlich bezogen auf... |
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#60
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kleiner hinweis: klick - die gelben karten sind schon eine weile abgeschafft. geblieben ist das instrument bei offiziellen abschieden aus dem forum eine editiersperre auszusprechen - und das aus leidiger erfahrung. |
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OT
Gut, dann hat sich dies auch ein wenig geändert. Neben einem unterschiedlichem Bildungsbegriff kursieren hier wohl auch verschiedene Ansichten zur Armut. Ich setze Armut eigentlich dort ab, wenn ich nicht mehr weiß, wie ich mir Essen und Unterkunft finanzieren kann, aber nicht wenn es mir nicht möglich ist, an Schulfahrten (gerade auf einer teuren Privatschule) teilzunehmen oder wenn ich Bier und Schokolade noch zu meinen Grundbedürfnissen zählen kann. Es mag sein, dass man an dieser Stelle davon sprechen kann, weniger Geld zur Verfügung zu haben, aber das Armuts-Argument wollte ich dann doch nicht zulassen. |
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#62
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edit - ansetzen, nicht absetzen.
Zur meiner Entschuldigung: Ich habe eine neu gebrauchte Tastatur, die ich erst einschreiben muss. Ansonsten - vielleicht führt die Armutsfrage doch eher vom eigentlichen Thema weg. |
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#63
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weiß ich nicht...ich kann nur sagen, dass es auch in meinem Leben Zeiten gab, da ich nicht das Geld hatte, um mit der Bahn nach Basel (und zurück) fahren zu können, um dort, im nächstgelegenen Theater, eine der - für mich damals- wahnsinnig teuren (ab 30 sfr) Vorstellungen zu besuchen.
Und möglicherweise hätte ich mich sogar für die eine oder andere der Aufführungen auf "Nudeln mit Ketchup" gesetzt, sicher aber nicht meine Kinder, die dafür nicht den entsprechenden "Gegenwert" erhalten hätten, sondern damit lediglich mangelhaft ernährt worden wären. Dafür aber hatte ich immer eine Büchereikarte (18 Euro p.a.), um hochwertige Literatur lesen zu können und habe selbst Theater gespielt. |
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Die Armutsfrage führt deshalb vom eigentlichen Thema weg, weil der Prozentsatz, der es sich wirklich nicht leisten könnte, in die Oper zu gehen, viel zu gering ist, um damit erklären zu wollen, warum Opern nicht gut genug besucht werden.
Deswegen zieht die Armutsargumentation meiner Meinung nach nicht und lenkt vom eigentlichen Problem anschließend ab. Aber scheinbar werden die Menschen lieber für arm bis dumm gehalten/erklärt, als schlichtweg und ergreifend desinteressiert bis faul. |
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#65
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edit: arm oder dumm statt faul bis desinteressiert
Nur um Missverständnissen wiedermal vorzubeugen. Für ersteres kann man sich ja in der eigenen, gern geliebten Verantwortungslosigkeit suhlen, bei letzterem sieht es schon anders aus. |
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#66
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Nun ja.... ich kenne eine Reihe armer Menschen...ein Teil davon würde gern und kann es nicht erschwingen, der andere Teil gibt durchaus zu, dass Oper und Theater ihn ebensowenig interessiert, wie Literatur.
Für mich hätte es jedenfalls schon einen Unterschied gemacht, wie ich eingeschätzt worden wäre: ich hatte so etwas wie "Leidensdruck".... - der jenen erspart bleibt, die sich ohnehin nur für RTL und BILD interessieren. |
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#67
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RTL (Fernseher, GEZ) oder BILD muss man ja nicht kaufen/bezahlen, oder?
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#68
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Stattdessen lieber einen Bilbiotheksausweis.
Der über das Jahr verteilt auch günstiger ist. Ich verweise gerne noch mal auf den Post über dir. Der wirklich arme Teil der Bevölkerung ist ein viel zu geringerer Prozentsatz, um die (halb)leeren Häuser damit erklären zu können. |
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#69
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Diejenigen "armen" Menschen, die ich kenne, zahlen keine Fernseh- und Hörfunkgbühren, da sie Empfänger von Arbeitslosengeld 2 sind und daher von der Gebühr befreit sind. Aber für jene, die kunstinteressiert sind und einfach aus finanziellen Gründen nicht teilhaben können, ist die BILD-Zeitung ebensowenig eine Alternative zum Konzertbesuch, wie die zahlreichen Privatsender.
Ich schätze, viele Menschen haben weder eine Vorstellung davon, wie sehr Kunst ihr Leben bereichern könnte, noch das Zutrauen in ihre Fähigkeiten, sie sich erschließen zu können. Und zum großen Teil liegt das sicher daran, dass sie nicht beizeiten herangeführt worden sind an die Werke, die für uns zur "Hochkultur" gehören. |
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#70
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Sorry, etwas falsch verstanden. War grad bei nem anderen Punkt.
Die Einschätzung von außen, wenn man weniger Geld hat: Was hat das mit der Oper und mangelndem Interesse zu tun? Das führt doch zu einem ganz anderen Thema. |
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#71
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Darauf bezog sich meine Antwort. |
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#72
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Erstens wird dir die Bild auch nicht gesponsert, zweitens findest du in der Bib viele Magazine. Fahrtkosten kann man senken, in dem man Fahrtgemeinschaften bildet. Ja, da muss man natürlich Überzeugungsarbeit leisten, weil natürlich nicht gleich jeder schreit - au ja, ich auch. Aber vielleicht fährt die eine oder andere Besserverdienende mit, um in der größeren Stadt einkaufen zu gehen, derweil man selbst ins Theater geht. Als Beispiel. Im Internet findest du über das Gutenberg-Projekt unglaublich viele Texte. Die kopierst du dir und ziehst sie auf Diskette. 50 Cent pro Stunde Internetcafe und Eigenarbeit. Neee, also dieses ganze Kultur und Bildung ist nur was für Reiche - ich weiß nicht, wer damit von wem getäuscht werden soll - Die Ärmeren von den Reicheren oder nicht viel öfter die Ärmeren sich selbst... |
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#73
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Wie Du lesen kannst, behaupte ich das auch nicht grundsätzlich, sondern mutmaße andere Gründe. Und ehrlich gesagt: ich, die ich durchaus kunstinteressiert bin, kann der Oper (um wieder zum Thema zurückzukehren) nicht viel abgewinnen. Ich besuche Konzerte und Theateraufführungen; in die Oper gehe ich nur ganz selten. |
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#74
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Entschuldige, aber dieser ganze Thread ist gespickt mit Möglichkteiten, die es einem auch mit wenig Geld ermöglichen, an Kultur und Bildung teilzuhaben. Wenn die Menschen diese nicht nutzen oder sehen [wollen], obwohl diese Informationsangebote (Bibliothek z.B.) keineswegs nur Insidern zugänglich sind, dann erkläre ich sie für verantwortungslos und desinteressiert. Nicht für "die können ja nichts dafür, wei sie dumm sind und das nicht verstehen." Ich traue es den Menschen zu, dass sie denken können. Und wie gesagt -Runde drei- der Prozentsatz, der es wirklich nicht könnte, wirklich arm ist, erklärt nicht das allgemeine Desinteresse. Und das gilt jetzt nicht nur für die Oper. Denn die Oper würde nicht geschlossen werden, wenn das Theater an sich mit anderen Aufführungen (Sprechtheater, Lesungen o.ä.) genug verdienen würde. Die meisten Theater haben absolute Existenzprobleme. Und garantiert nicht nur wegen der Oper. |
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Was ich meine ist: wer sich nicht vor-stellen (im Sinne von: das Ergebnis vor sich zu stellen, um es zu erlangen) kann, dass sie/er sein Leben durch Kunst zu bereichern vermochte, bringt oft einfach nicht die Motivation auf, es dennoch damit zu versuchen.
Der Vergleich blui´s mit der imaginären Sportart scheint mir daher durchaus sinnig. edit: "nicht" vergessen Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 30.Nov.2006 - 13:56 |
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Natürlich wirst du die Sportart nicht kapieren, wenn du dich nicht damit auseinandersetzt.
Und mal nachschaust, ob es da einen geeigneten Einstieg für dich gibt. Mein Gegenbeispiel mit der Geisteswissenschaft halte ich also nicht für uninteressant. Vor allem, weil es diese nicht fachspezifischen Wege nicht nur in der virtuellen Gedankenspielerei gibt. Wenn ich nicht mal versuche, einen Einstieg zu finden, der durfchaus gegeben ist, dann besteht ein klares Desinteresse. Mich interessieren viele Sachen ebenfalls nicht. Desinteresse ist nicht "falsch". Aber ich sage dann ehrlich, dass ich daran desinteressiert bin und auch nicht versuchen möchte, ob es für mich bereichernd wäre. Nicht, dass mir das Geld, ja die Möglichkeit dazu fehlt und ich es nur deswegen nicht machen kann. Daher fand ich Sins Antwort zu Beginn ehrlich genug: was, wenn kein Interesse an der Oper besteht. Ja, Oper ist nicht massentauglich und benötigt ein gewisses Interesse. Die Armutsdebatte halte ich daher weiterhin für scheinverpflichtend. |
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dann ist das ihr gutes recht. und da halte ich deine vokabel 'verantwortungslos'
auch nicht wirklich für angebracht. |
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Das kannst du gerne tun.
Ich halte es für angenehm ehrlich, so zu denken - aber verantwortungslos. Weil in der Kunst, der Bildung - und ja, dazu gehört die Oper, Geschichte und Wissen und Erinnerung weitergegeben und transportiert wird. Halte meine Einschätzung also für unangebracht und nicht "nett" klingend. Ich halte sie für ehrlicher und somit angebrachter. Die Wertung ist hier also an Weltsichten gebunden und ist für mich nicht an den moralischen Impetus, sondern argumentativ gebunden. Lieben Gruß von Gilgamesch |
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Es gibt viele Menschen, die nicht den Zugang zur Oper haben oder sie eben nicht schätzen.
Diese Menschen gehen nicht hin. Und sie gingen auch nicht hin, wenn die Vorstellungen gratis wären. Ich gebe zu, dass Oper nicht mein Ding ist und andere tun es mir gleich und gestehen ein, dass sie Opernaufführungen nichts abgewinnen können. Viele dieser Menschen interessieren sich aber für Malerei oder für Bildhauerei, für Theater oder Literatur. Daran ist nichts auszusetzen. Und wenn keine Opern mehr aufgeführt werden, weil niemand sie mehr sehen und hören möchte, dann ist das eben so. Alles, was ich sagen wollte war: - es gibt Menschen, denen es die Lebensumstände schwerer machen, an Kunst teilhaben zu können. (ich zum Beispiel hatte niemanden hier auf dem "Dorf", der mit mir (oder mich) zu einer Theateraufführung nach Basel hätte fahren können oder mögen. Hierselbst gibt es allenfalls ein Trompetenkonzert àla "Ufftata" im Schlosspark und des Sommers einen Jürgen Drews, der die Sommerfestler unterhält. Allerdings haben wir einige bildende KünstlerInnen hier und es ist mir stets eine Freude, Vernissagen zu besuchen). - viele nicht-kunstinteressierte Personen haben es nicht leicht, sich vorzustellen, dass Kunst etwas sein könnte, das ihr Leben bereichern könnte und noch mehr haben wohl schlicht Angst davor, wahrer Kunst auch intellektuell nicht gewachsen zu sein - dumm dazustehen im Vergleich mit der Frau Doktor, die seit 1950 ein Theater- und Opernabo hat und jedes Stück von Palestrina in- und auswendig kennt und deren Lippen und Herz schon von der ersten Klavierstunde an einen Mozart priesen, den der nackte Laie nur durch die "kleine Nachtmusik" kennt. Damit möchte ich nicht sagen, dass ein Mensch, der bislang keinen Kontakt zu "Hochkultur" hatte, grundsätzlich keinen Zugang gewinnen könnte, doch da Menschen allgemein dazu neigen, sich lieber mit Bekanntem auf sicherem Terrain zu bewegen, kann ich nachvollziehen, dass jemand sich dagegen entscheidet, künftig die Oper zu besuchen und statt dessen eben lieber der Vögel des Waldes lauscht. Besonders wenn ich an meinen Musikunterricht in der Schule denke, den ja nun alle Kinder genießen "durften", habe ich den Eindruck, dass vielen von uns geradezu der erste Anflug von Lust an Musik systematisch ausgetrieben wurde. Noch ehe wir feststellen konnte, in welche geistigen und emotionalen Höhen ein Musikstück uns hätte aufschwingen lassen können, mussten Themen niedergeschrieben, Instrumente sortiert und Klassifikationen vorgenommen werden. Nicht, dass das nicht hätte interessant sein können, aber der wirklich gefühlsmäßige Zugang blieb jenen verwehrt, die nicht von Zuhause die Liebe zur Musik mitbringen konnten. Und habe ich so gar keinen gefühlsmäßigen Zugang zu etwas und bringe lediglich verkrampftes Hören mit dieser Musik in Verbindung, so werde ich mich kaum freiwillig weiter damit befassen, sondern eben andere Leidenschaften entwickeln. Dasselbe gilt für Bildende Künste im Zusammenhang mit dem Unterricht, den nicht nur ich in diesem Bereich durchzustehen hatte. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 30.Nov.2006 - 14:34 |
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@Shark
Ich negiere diese Probleme nicht. Du hast an der Stelle Recht, dass eine Auseinandersetzung mit Kunst ohne vorbildhafte Anregungen natürlich seltener stattfindet. Jedoch gibt es Aktionen, die Menschen wieder Oper und Theater heranzuführen. Und sei es, dass man Campino in einen Anzug steckt und im Admiralspalast singen lässt. Oder, dass Theatergruppen für Jugendliche immer mehr an Schulen etabliert werden (auch als Fach Darstellendes Gestalten). Werbung in den U-Bahnen gegeben wird, die keineswegs für „Frau Doktor“ gedreht wurden. Man muss diese Dinge auch beachten. Die eigene Zuwendung kann einem keiner abnehmen. Es ist weiterhin ein Vorurteil, die Frauen und Herren Doktoren hätten das Abo für die Oper. Wäre dem so, müssten die Opern nicht um ihre Existenz bangen. Nein, die Interesselosigkeit entspringt nicht einem klassenspezifischen Modell, wie ich bereits schrieb, sondern ist erschreckend schrankenlos. |
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#81
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Da hast Du durchaus recht. Allerdings: Aktionen, die nichts bewirken, sind nicht auf die Zielgruppe abgestimmt. Die mögen noch so "gut gemeint" sein und noch so verbindend und angstabbauend - wenn sie nicht wirken, dann stimmt was mit der "Aktion" nicht. Entweder trifft sie an der Zeit oder am Ziel vorbei.
Wenn es etwas gibt, was wir alle wissen dürften, dann ist es, dass jederzeit alles "verkaufbar" ist - wenn man weiß, wie. Und wenn all die Aktionen nicht dazu führen, dass Interesse an der Oper geweckt wird, dann treffen sie eben nicht das angestrebte Publikum, sondern (möglicherweise nur knapp) vorbei. Und zum Thema "Frau Doktor": ich selbst spiele Theater. Und zwar keine Bauernschwänke, sondern Stücke namhafter Autoren wie Oscar Wilde, Georg Kreisler und Co. Sehe ich von der Bühne hinab, so sehe ich eben doch viele Frau Doktors. Und die Herren Professoren...Und jedesmal bin ich erfreut, wenn ich sehe, dass die 9-jährige Enkelin an Omis Seite sitzt und Theaterluft schnuppert. In der Einrichtung für Grundschulkinder, in der ich tätig bin, spiele ich Theater mit den Kindern und besuche ab und an (je nach aktueller finanzieller Lage der Einrichtung/Eltern) mit ihnen in Freiburg das "Theater am Marienbad". Und hoffe, dass was hängenbleibt von der Freude, zu erleben... |
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Beitrag
#82
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Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.467 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 9 ![]() |
So. Beim Surfen durch die Weiten des Internets fand ich ein paar – meiner Meinung nach – recht interessante Zahlen.
Das Deutsche Muskinformationszentrum (von dem im "Haus der Kulturen" in Bonn ansässigen Deutschen Musikrat betrieben) veröffentlicht unter anderem diese Statistik. Nach dieser waren in der Spielzeit 2004/2005 insgesamt 15.295 Menschen in den Rubriken "Ständig beschäftigtes künstlerisches Personal" ("Darunter Leitungspersonal und nicht darstellendes künstlerisches Personal auch des Sprechtheaters") sowie "Künstlerisches Personal aus Gastverträgen" ("einschließlich Abendgästen*") erfasst. Hinzu kommen noch einmal 20.485 Beschäftigte in der Rubrik "Techn., Verwaltungs- u. Hauspersonal" (zu der "Technik, Werkstätten, Maske, Kostüm (auch Sprechtheater), einschließlich Vertrieb und Auszubildende" mit eingerechnet werden). Summa summarum deutlich über 35.000 Arbeitsplätze, und das in einer Kunstsparte, die je nach Meinung zum Genuss einiger weniger exklusiver Kenner beiträgt. Vergleichen wir diese Zahlen einmal mit dem Steinkohelbergbau, der auch im dritten Jahrtausend noch zum "nationalen Interesse" gehört. Zitat aus der verlinkten Seite: "Nicht zu bestreiten ist, dass die Steinkohlenförderung in Deutschland aufgrund der schwierigen geologischen Abbaubedingungen und anderer Standortfaktoren höhere Kosten hat als in Übersee und bei niedrigen Transportpreisen seit langem auf Subventionen angewiesen war und ist." Langfristig ist übrigens geplant, bis zum Jahr 2012 die Zahl der im Steinkohlebergbau Beschäftigten auf "rund 20.000" (Zitat: ebd.) zurückzufahren. Stimmt, geheizt werden muss, und bis der Strom aus der Steckdose kommt, braucht es einiges an Arbeit. Und richtig: Der Kohlebergbau hat eine lange Tradition in Deutschland. Das Musiktheater allerdings auch. Schöne Grüße von blaustrumpf * Abendgäste: Das sind neben den für spezielle Events eingeflogenen Weltstars beispielsweise auch Einspringer, die in dem unerfreulichen Fall verpflichtet werden, wenn der Tenor sich das "Hohe C" verrenkt hat und niemand sonst im Haus die Rolle "drauf" hat. * * * ät shark: Stimmt. Was Klein-Johanna nicht lernt … :) |
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Beitrag
#83
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@Shark
(Gut, bei "meinen Aufführungen" mir saß das Publikum immer im Dunkeln und ich war von den Scheinwerfern geblendet. Auch hatte ich keine Zeit, das Publikum zu beobachten, weil ich auf der Bühne eine Rolle zu spielen hatte oder mich bei Pausen umkleiden musste.) Aber bei meinen Besucher-Beobachtungen sah der Saal recht homogen aus. Und eleganter zieht man sich für das Theater auch im Regelfall an, so dass aus Herrn Kruse aus der Landesparkasse Niederberblingen gerne für anderthalb Stunden Herr Kruse, der Monokelträgernachfolger werden kann. Also ich habe wirklich schon die unterschiedlichste Zuschauerzusammensetzung gesehen. Und sowohl bei einer Beckett-Aufführung wie auch der Zauberflöte. Dann sind dies einfach unterschiedliche Erfahrungswerte, die man ob ihrer für uns jetzt nicht möglichen Vergleichbarkeit einfach mal so stehen lassen muss. Aber ich finde es eben toll, wenn du dich so engagierst. Das ist ja, worauf ich hinauswollte. Und zum Werbeaspekt- Wenn die Theater diese Mittel zur Werbung hätten, die heute inzwischen manchmal nötig sind, um in dieser Kauf-Reizüberflutung durchzukommen, bräuchten sie sich keine Sorgen mehr um die Absetzung der Oper auf finanziellen Gründen machen. Zielgruppenorientierung ist dabei weiterhin schwierig. Wenn du mir die Fledermaus umwandelst in ein Rockmusical, dann ist es für mich irgendwann nicht mehr die Fledermaus, sondern ein Rockmusical. Der Grad zwischen Inszenierungsinnovationswahn und "am Thema vorbei" ist manchmal schmal. @Blaustrumpf B) |
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#84
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Nun, dazu habe ich jeweils dann Gelegenheit, wenn das Stück zuende ist und wir alle mehrmals auf die Bühne treten, um uns zu verbeugen (und feiern zu lassen ;) ). Dann nämlich gibt es bereits Licht in den Seitengängen und abgesehen davon ist unser Theater klein (120 Sitzplätze) und die erste Reihe bereits sehr nah am Aufgang...Und im großen Haus kann ich durch den hinteren Vorhang spicken, wenn ich aus der Garderobe komme, ehe das Stück beginnt...aber ist ja auch egal. Ja, vielleicht liegt es auch an den eher ländlichen Strukturen und überkommenen Herangehensweisen der Menschen, aber der Klempner von nebenan oder die Woolworth-Kassiererin tauchen tatsächlich seltener in unserem Theater auf als die Lehrerin oder der Zahnarzt...und allgemein sind die Zuschauer - unabhängig vom Stück - meist älter als 50. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 30.Nov.2006 - 16:20 |
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Und damit hast du unbedingt recht! :zustimm: |
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Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.467 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 9 ![]() |
Was das "Silber-Abo" betrifft (oder eben die Tatsache, dass mehr Ältere das Theater besuchen), das liegt meiner Meinung nach nicht unbedingt an den ja auch nicht wirklich überall bomfortionösen finanziellen Möglichkeiten der RentnerInnen.
Sondern schlichtweg daran, dass sie meist einen etwas entspannteren Alltag haben. Wenn ich einen 8-Stunden-Tag hinter mir habe, bin ich erst einmal ein bisschen müde. Oder ein bisschen sehr müde. Und mich dann noch aufzuraffen, anzuschniegeln und juchhei jetzt aber mal fix zwei, drei Stunden Kultur – dann überlege ich mir das auch. Und lasse es in der Regel dann bis auf wenige "Highlights", auf die ich mich dann auch schon eine gewisse Zeit im Voraus freue. Allerdings, wie ich oben schon andeutete: Wenn der Samen nicht gelegt worden ist, dann im Fall freier Zeit (oder bleibender Energie) nun plötzlich einen Anfall von Kulturleidenschaft zu kriegen wie andere Leute die Windpocken – die Chance ist klein. Leider. Schöne Grüße von blaustrumpf |
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Das kann gut sein....*nickt* |
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dann setze ich mal noch einen drauf:
der zweite job meines erwachsenenlebens war in einem freizeitpark. da stand ich den ganzen tag in einer daddelbude, in der es blinkte und klingelte und ratterte und was nicht gar. und der chef stand auf disco (okay, es war 1978, aber das entschuldigt nun reinweg gar nix). er kam morgens, schloss die bude auf, legte die cassette in das tapedeck, das vorder- und rückseite abspulte und vorder- und rückseite und vorder- und rückseite und vorder- … abends war ich so fertig, dass ich bittebittebitte nix mehr wollte außer bisi vor dem fernseher abhängen und ein bis drei flaschbier trinken. zum glück war der job auch nur für einen monat. aber die mistsongs hab ich immer noch im ohr. was soll das heißen? soll heißen: mancher alltag stumpft auch regelrecht ab. ich kann die leute sehr gut verstehen, die einfach den hintern nicht hochkriegen. wo ich "moooooomendele" sage, das ist dann, wenn die leute, die aus welchen gründen auch immer selbst lieber etwas anderes machen, sagen: "das und das ist ja nicht nötig, das interessiert ja nur so ein paar … sollen sie lieber mir was gutes tun." bitte. das richtet sich nicht gegen anwesende. sondern gegen eine bestimmte geisteshaltung. die ich hier auch keiner unterstellen will. notabene. auch wenn sie eben weit verbreitet ist. leider. nur weil mich etwas nicht interessiert, kann zumindest ich trotzdem dafürsein, dass es das gibt. grüssli, blaustrumpf |
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Unterschreib ich. |
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stimmt! kann ich! *nickt* - bin ich vielfach sogar auch. auch bei der oper. und ich kann auch 'mit den füssen abstimmen', indem ich hingehe. und zwar genau dahin, wo transparenz und der wille erkennbar sind, verständlich zu sein. ob dazu ein campino auftauchen muss oder ein loriot kommentiert, egal. lobenswert! ein schritt auf mich zu ermöglicht mir einen schritt in die andere richtung (wobei ich loriot schon schreitender empfinde als campino). solche entgegenkommenden schritte wirken denn schliesslich auch einladend. |
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Heißt das, du empfindest einen unbekannten Schauspieler, der aber vielleicht unglaublich talentiert ist, nicht als entgegenkommend?
Nein, natürlich wolltest du das damit nicht sagen. Aber der Punkt macht vielleicht die Schwäche in der "ködert mich, dann komme ich"-Ansicht klar. Zugunsten von Werbeträgern tritt der Rest der Aufführung schnell zurück. Was einen doch glatt an die Filmindurstrie mahnend erinnert. |
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nein. es kommt mir nicht auf den bekanntheitsgrad an, sondern auf die glaubwürdigkeit beim entgegenkommen. und dabei kommt es mir nicht auf effekthascherei an. campino hast du in die diskussion gebracht, deshalb hab ich mich auf ihn bezogen. dass mir loriot glaubwürdiger erscheint, hab ich erwähnt.
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Glaubwürdigkeit ist ein schönes Wort in der Rede.
Die Frage ist nur, was es nun eigentlich bedeuten soll. |
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(Auch Loriot kann man als Werbeeffekt ansehen, denn auch er wirkt durch seinen Bekanntheitsgrad. Durch derlei deutsche Prominentenfixiertheit, die ich dir damit nicht unterstellen möchte, geht viel unbekannte(re)s Talent unter.)
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Den Verschreiber häng ich mir an die Wand. B) |
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glaubwürdigkeit bedeutet mir in diesem zusammenhang ganz einfach, dass da jemand ist, der seine begeisterung für eine veranstaltung teilen möchte, auch mit menschen, die bis dahin nicht den zugang zum objekt seiner begeisterung gefunden haben. wenn das einen werbeeffekt ausmacht, schön! ich hab nichts gegen werbung. und vermutlich hat ein loriot dazu auch einen anderen zugang und eine andere wirkung, eben, weil er über tellerränder gucken kann.
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Ja, aber die Glaubwürdigkeit ist doch gegeben.
Spätestens da, wo die Schauspieler in ihren Kostümen durch die Stadt laufen, Menschen ansprechen und ihr Stück vorstellen. |
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Die Sache mit Loriot oder Campino – ja, ist schon hübsch.
Auch, Harald Schmidt auf Godot warten zu lassen, wie ja auch schon geschehen. Ist allerdings auch immer eine Kostenfrage. Was sehr viele Theater schon lange machen, sind Veranstaltungen vor den Premieren, in denen die Regisseure ihr Konzept vorstellen, das Werk als solches erklärt wird, Szenen vorgespielt werden und und und. Und es gibt auch Weiterführendes, oft in Zusammenarbeit mit Besucherorganisationen oder der lokalen Volkshochschule: Gesprächsrunden und Diskussionen, wenn die Produktion angelaufen ist. Meine gute Mutter pflegt zu sagen: "Man muss auch wollen." Und das ist auf beiden Seiten so. Es ist ja nicht wirklich Tatsache, dass Horden sich vom offiziellen Opernbetrieb vernachlässigt Fühlender mit den Fäusten an die Bühnentür trommeln würden und Einlass heischten. Angebote seitens der Theater gibt es jedenfalls mehr als Spontananrufe "Sagen Sie mal, wie funktioniert das eigentlich, was Sie da machen?" Grüssli, blaustrumpf (edit ON) typo (edit OFF) Der Beitrag wurde von blaustrumpf bearbeitet: 30.Nov.2006 - 17:51 |
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a.D. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.380 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 5 ![]() |
Nur scheinbar OT: Neulich las ich, wer Fisch nicht mag, solle es mal mit Fisch in Tomatensauce probieren, dann schmecke der Fisch nicht so durch. Wer das ausprobiert, hat sich zwar "ködern" lassen, nutzt aber doch seine Chance auf ein neues Esserlebnis. Manche Leute werden danach trotzdem nie wieder Fisch essen. Andere werden sich danach vielleicht an Fisch pur herantrauen und ihn vielleicht auf die Dauer sogar mögen. Wieder andere werden weiterhin den Fisch mit Tomaten- oder anderen Saucen essen und das als lecker empfinden. Und alle haben Recht. (Auch wenn sich diejenigen, die gar keinen Fisch essen, um ein gesundes Nahrungsmittel bringen und denen mit den Saucen zumindest eine Geschmacksnuance entgeht, die ihren Speisezettel womöglich bereichern könnte.)
Und ja, VHS-Kurse oder Restaurant-Infos oder Probierstände zum Thema "Esst mehr Fisch, denn er ist gesund, weil..." sind auch eine Möglichkeit. Genauso wie die Tomatensauce. Der eine sucht Infos, der andere will emotional angesprochen werden. Wenn's funktioniert, ist es gut. |
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Sind Musicals nicht etwa Opern in Tomatensauce?
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 10.07.2025 - 18:57 |