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> Der Untergang des Feminismus, für den Lifestylemenschen aufgebraucht?
Gilgamesch.Miner...
Beitrag 15.Oct.2004 - 22:18
Beitrag #1


Satansbraten
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Nun- derweil die politischen Interessen zurückgehen, scheint auch der Feminismus und die Emanzipation seine treibende Kraft verloren zu haben.
Frauenrechte und Unabhängigkeit- nur noch ein Reliktideal der alteingesessenen Urkämpferinnen innerhalb einer sich schillernd präsentierenden Lifestylegesellschaft?
Statt gleichberechtigtem Denken und Achtung zeigen sich Gamebabes um die Gunst des SpielERs lasziv kämpfend, Plastikpüppchen-Kolonnen im operativen Klonvorgang auf dem Vormarsch. Geschlechterrollen aus der Steinzeit- eine sich weiter verstärkende Dualität wird durch Musik, Mode und andere Masseneinflußgebiete verbreitet.
Hopsende Rapper mit teuren Autos, Goldkettchen und sich aneinander reibenden OP-Königinnen. Girlie-Tops, Proleten-XXL-Shirts- noch nie war nach der Gender-Debatte die Steinzeit wieder so greifbar.
Und politisch und gesellschaftlich einflußreiche Frauen? Hm- eine leider sehr unbeachtete Diskussion aus dem Wohnzimmer über Den Wirkungskreis von Frauen- Selbstbehauptung oder Selbstbetrug hat dazu auch einige sehr interessante Fragen aufgeworfen.
Wie sehr ihr die Stellung der Frau und der weiblichen Homosexualität heute- was hat sich verändert, was nur einen anderen Deckmantel zugelegt? Gibt es einen modernen Feminismus- und wo sollte der sein?
Was steckt hinter dieser Entwicklung?

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 15.Oct.2004 - 22:24
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 16.Oct.2004 - 00:27
Beitrag #2


Satansbraten
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Persönliches OT- Hm- mir fehlt grad Artemis.

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 16.Oct.2004 - 00:28
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robin
Beitrag 16.Oct.2004 - 10:52
Beitrag #3


I lof tarof!
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der neue feminismus? was hinter den 'entwicklungen' steckt? konsum&fun! und kapital.
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marietta
Beitrag 16.Oct.2004 - 11:10
Beitrag #4


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Ich stehe anscheinend im Gegensatz zu manch Anderen hier, denn ich sehe keinen Widerspruch darin, mein Leben zu genießen und trotzdem feministische Positionen zu leben - also nicht nur drüber zu reden und die gesellschaftliche Situation von Frauen zu beklagen, sondern die Ideen des Feminismus in meinem eigenen Lebensbereich umzusetzen.

Beispiele:

1. Ich fördere beruflich andere Frauen, ich bemühe mich um weibliche Allianzen.
2. Ich lasse den Jungs ihre frauenfeindlichen Sprüche nicht durchgehen.
3. Ich unterstütze lesbisch-schwule Projekte finanziell und durch ehrenamtliche Arbeit, die vielleicht nicht ausschließlich, aber auch feministische Positionen vertreten.

Trotzdem verdiene ich gutes Geld (Kapital), ich kaufe mir gerne schöne Dinge (Konsum) und ich genieße das Leben (Fun).

@Robin: wieso siehst Du einen Widerspruch zwischen Feminismus und Konsum, Fun und Kapital? Ist es ehrenrührig, als Frau heutzutage viel Geld zu verdienen? Mache ich mich allein deshalb schon der Beihilfe zum Backlash schuldig?

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 16.Oct.2004 - 11:11
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marietta
Beitrag 16.Oct.2004 - 11:14
Beitrag #5


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QUOTE (Gilgamesch.Minerva-ath @ 16.Oct.2004 - 01:27)
Persönliches OT- Hm- mir fehlt grad Artemis.

Mir nicht.

Ich verspreche mir hier eine Diskussion ohne versteckte Spitzen und Beleidigungen und die Bereitschaft, voneinander zu lernen.
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LadyGodiva
Beitrag 16.Oct.2004 - 11:56
Beitrag #6


Strøse
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Ich bin eine Frau.
Ich liebe Frauen.
Ich bin eine frauenliebende Frau.
Deshalb bin ich Feministin.
Deshalb bin ich eine frauenliebende Frau.
Deshalb...

Dass wir uns bereits in der Zeit "nach" der Gender-Debatte befinden, sehe ich nicht. Dafür ist mir zu punktuell theoretisch der Versuch unternommen worden, das aufzulösen, was seit Jahrtausenden in der westlichen Welt Tradition hat.
Vielmehr befinden wir uns am Anfang eines langen Gesprächs, zu dem emanzipatorische Bewegungen jeglicher Couleur fruchtbare Vorarbeit geleistet haben und Etappensiege verzeichnen konnten.

Diese Reaktionären Geschlechterkonstrukte der heutigen Zeit sind in meinen Augen lediglich die Reaktion auf das, was feste Grenzen und leichten Glauben nur allzu deutlich bedroht: die Tatsache, dass wir möglicherweise nicht sind, was wir scheinen.

Moderner Feminismus steckt für mich u.a. in ganz praktischen Dingen des Lebens, vor allem im Selbstbewusstsein, sich als Frau auch für unkonventionelle Wege zu entscheiden und sich aber gleichzeitig bewusst zu sein wie "unmöglich" das gerade ist :D
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robin
Beitrag 16.Oct.2004 - 17:41
Beitrag #7


I lof tarof!
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@marietta: HELP! Mein beitrag war überhaupt nicht so gemeint!! :wacko:
es war eine anspielung an das, was g.minerva geschrieben hat über girlies, püppchen, musik, mode und geschlechterrollen... ich erlebe ein regelrechtes aufflammen der traditionellen frauen/mädchenrolle! Gerade in meiner arbeit, wo ich mich ständig mit (sehr) jungen frauen konfrontiere, die (fast...) nur kosmetik, klamotten und männer im kopf haben, wohlbemerkt männer, von denen sie sich aushalten lassen können... :ph34r:
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marietta
Beitrag 16.Oct.2004 - 19:58
Beitrag #8


Gut durch
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@Robin: ah so. Ich hatte mich auch schon gewundert.. :rolleyes: :) ;)
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diefeder
Beitrag 16.Oct.2004 - 20:03
Beitrag #9


Salzstreuerin
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@ LadyGodiva: Ich kann Deinem letzten Satz voll u. ganz zustimmen!!!!

Liebe Grüße,

dieFeder
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 17.Oct.2004 - 14:11
Beitrag #10


Satansbraten
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@Marietta- Nun, dies war ein persönliches graues Statement und nicht zur Diskussion freigegeben oder gar Bestandteil der Diskussion. Unde dass hier Wert auf Austausch gelegt wird und nicht auf versteckte Spitzen, dass hat dein Kommentar in der Tat gezeigt...

Hm, zum Thema- Nun ich sehe keinen Kontrast zwischen Kapital, Fun und Feminismus.
Frage mich allerdings, weshalb diese Verbindung immer wieder gestellt wird.
Die Frage, die mich beschäftigt hat war eben- obwohl es so viele Möglichkeiten inzwischen gibt, werden wieder alte Rollenmuster dominant. Weshalb?
Erfolgreiche Frauen laufen meistens Gefahr sich in den Zusammenhängen zu prostituieren. Siehe Angela Merkel. Das Schwierige ist, dass- wenn man mal die letzten zwei Bundespräsidentendebatten überdenkt- dies schon fast im Kalkül der partiarchalen Struktuten ist (sowohl Fauen wie auch Männer rechnen damit für ihre machtpolitischen Zwecke)- Schröder hat nicht umsonst Schwan vorgeschlagen. Ich denke nicht, dass er sie genommen hätte, wenn Stoiber sein derzeitiger Konkurennt gewesen wäre- unabhängig davon, dass sie eine bewundernswerte Frau ist.
Was mir manchmal auffällt, ist dass wenn ein gewisser Status ereicht ist, trit ebern jenes Motto auf, dass man so gesättigt ist und eben jene Probleme ausgeschaltet werden, weil sie nicht mehr so akut sind.

Nun, dass nicht nur in anderen Kulturkreisen der Status des Mannes ein anderer ist, als der der Frau zeigt sich am Beispiel der Transgender-Debatte sehr gut.
Öffentlich geoutete Homosexuelle sind meist Männer, Homosexuelle in gesellschafttauglichen Sitcoms sind meist Männer, Drag-Queens findet man (trotz Belächelns) amüsant und ganz nett- DragKings allerdings erscheinen fremd und anmaßend. Ein guter Freund von mir, Transmann, hat eben jene Erfahrung in seinem Umfeld meist gemacht.
Transmänner werden von Männern meist nicht anerkannt, weil es ihnen als eine unverstöndliche Anmaßung erscheint und Frauen- ein Problem innerhalb dieser feminismusdebatte- sehen dies teilweise auch als "Verrat".
"Kamplesbe", "Mannweib"... und dagegen "Schwuchtel", "Weichei"...
Nun, die Attribute sind klar vergeben, oder? Auf der einen Seite ein Unverständnis über eine Anmaßung, auf der anderen eine Verspottung der "Heruntersetzung".
Lady hatte in der Ge-gegender-ed Debatte mal etwas sehr wichtiges gesagt- nicht das Rollenbild ist das Problem, sondern Attribute und ihre Zuordnung- und die Wertung darüber hinaus.
"Diese Reaktionären Geschlechterkonstrukte der heutigen Zeit sind in meinen Augen lediglich die Reaktion auf das, was feste Grenzen und leichten Glauben nur allzu deutlich bedroht: die Tatsache, dass wir möglicherweise nicht sind, was wir scheinen."
Die Frage ist nur- weshalb sind uns diese Kategorien und Eintelungen so wichtig, um uns selsbt zu definieren?

Robin Beaobachtung des emporwachsenden "Girlie-tums" ist mir eben auch so stark aufgefallen- das meinte ich u.a. auch mit der Kleidung. Rollen- und auch attributspefifisch- es ist kaum Platz für ein dazwischen. Es hat eine Problemverlagerung statgefunden- statt einem Grund wird allgemein nun mehr auf gesellschaftliche Fassadenpflege gelegt.

Ein Problem sehe ich im Bild des Feminismus- männerhassend und bie(de)rernst scheint immer noch in den Köpfen der Menschen zu sein. Man muß aufpassen, nicht Grenzen zu ziehen, unter die noch mehr Ungerechtigkeit fällt und nicht neue Fronten zu eröffnen. Der Kampf für die Rechte von Frauen sollte eben sein, was er ist- ein Kampf für die Rechtre der Frauen- und nicht ein erneutes Hierarchiebilden gegenüber Männern und auch Trangendern.

Liebe Grüße, Gilgamesch
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marietta
Beitrag 17.Oct.2004 - 14:19
Beitrag #11


Gut durch
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QUOTE (Gilgamesch.Minerva-ath @ 17.Oct.2004 - 15:11)
@Marietta- Nun, dies war ein persönliches graues Statement und nicht zur Diskussion freigegeben oder gar Bestandteil der Diskussion. Unde dass hier Wert auf Austausch gelegt wird und nicht auf versteckte Spitzen, dass hat dein Kommentar in der Tat gezeigt...

@Granny: Wenn Du keinen Kommentar zu einem Beitrag innerhalb eines Threads wünschst, wäre es zu überlegen, ob der Beitrag dann überhaupt Sinn macht.
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 17.Oct.2004 - 14:22
Beitrag #12


Satansbraten
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*überlegt* Ja.
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marietta
Beitrag 17.Oct.2004 - 14:23
Beitrag #13


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Dann isses ja gut :D
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Bilana
Beitrag 18.Oct.2004 - 19:11
Beitrag #14


Capparis spinosa
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Ich sehe nicht, das der Feminismus untergeht. Er <_< befindet sich vielmehr in einer Phase der Neuorientierung, durchaus auch in der Warteschleife. Das ist mE notwendig.
Allerdings habe ich auch, ganz subjektiv, das Gefühl, das es in Teilen der Gesellschaft Rückschritte bezüglich Geschlechterrollen, Emanzipation gibt.
Ich hoffe, das der heutige Feminismus stark genug sein wird um das fortzuführen, was gegonnen wurde und auch für neue herausforderungen.
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 18.Oct.2004 - 22:19
Beitrag #15


Satansbraten
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Nun- der Rückgang in alte Rollen... mir fällt er auf, wenn ich allein schon in die Modeabteilung oder in Comics, PC-Spiele, ... seh... <_<
DER Feminismus... Ironie des Schicksals.
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crimson day
Beitrag 31.Oct.2004 - 23:09
Beitrag #16


Naschkatze
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was die mode betrifft wuerde ich sehr vorsichtig sein. es wird wie eine floske klingen, aber ich habe oefters die erfahrung gemacht, dass das aeusserliche wirklich in keinem verhaeltnis zu dem inneren eines menschen steht.

was ich eigentlich sagen will: auch wenn ich mich sehr feminin, ja vielleicht sogar billig anziehe, heisst es noch lange nicht, dass ich mich von maennern herumschubsen lasse und meine rechte nicht kenne. mein aussehen muss nicht zwangslaeufig in verbindung mit meiner einstellung stehen, es ist wirklich nur die aeussere erscheinung. ander bei pc-spielen, comics, werbung, wass gilgamesch angesprochen hat: dort geht es nicht nur um das aussehen, sondern auch um die verhaltensmuster der auftretenden weiblichen personen. erst bei dieser verbindung kann frau von einem relativ klar in den raum gestellten rollenmuster sprechen.

wo DER feminismus bleibt? (ja, es ist wirklich die ironie des schicksals) ich weiss es nicht. ich denke aber, die vorarbeit ist schon geleistet, das wort existiert im oeffentlichen bewusstesein. heute, denke ich, ist kluge, ausgewogene taktik gefragt, um dieses wort mit inhalt zu fuellen. frau muesste die von der vorkaempferinnen entworfene prinzipien erstmal in der basis tief verwurzeln, sprich schulbildung darauf ausrichten. und medien, medien, medien nutzen, denn diese kommen bei den jungen menschen oft besser an als jegliche bildungsanstalt-klar positionierte polemik mit den sexistischen frauen und maennern fuehren, fuer toleranz werben, sich praesentieren. das waeren so in meinen augen die ersten schritte, ich hege immer noch die hoffnung, dass die jugend, der ich im uebrigen selbst noch angehoere, doch die zukunft, und zwar eine lichte, dieser welt ist. :D
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DerTagAmMeer
Beitrag 01.Nov.2004 - 10:43
Beitrag #17


Adiaphora
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QUOTE (Gilgamesch.Minerva-ath @ 17.Oct.2004 - 14:11)
Lady hatte in der Ge-gegender-ed Debatte mal etwas sehr wichtiges gesagt- nicht das Rollenbild ist das Problem, sondern Attribute und ihre Zuordnung- und die Wertung darüber hinaus.
QUOTE
Diese Reaktionären Geschlechterkonstrukte der heutigen Zeit sind in meinen Augen lediglich die Reaktion auf das, was feste Grenzen und leichten Glauben nur allzu deutlich bedroht: die Tatsache, dass wir möglicherweise nicht sind, was wir scheinen.

Die Frage ist nur- weshalb sind uns diese Kategorien und Eintelungen so wichtig, um uns selsbt zu definieren?

gern würde ich euch beide an dieser stelle mit fragen löchern.
wird denn "männlich" wirklich noch immer als der positive wert der geschlechterdifferenz erlebt?
oder zeigt sich in deinen beispielen in erster linie unser sprachliches erbe (das darum zweifelsohne weiterhin sehr anfällig bleibt misogynie)?
für mich persönlich und etliche vertreterinnen (und vertreter) meiner generation der "feministinnentöchter" und "-söhne" möchte ich das bezweifeln.
an bewunderung für starke frauen hat es sicher in den wenigstens fällen gefehlt. wahrscheinlich auch eher selten an intellektuellem verständnis der emanzipatorischen problematik gegenüber.
trotzdem greifen viele von uns (männern wie frauen) wieder zur weibchenmasche, um die materielle existenz zu sichern, empfinden es als größtes glück des lebens "begehrt" zu werden und geben sich größte mühe, möglichst "gefällig" zu sein.
ich kann nicht recht glauben, dass wir dies tun, um uns in ein patriarchat zu integrieren, dessen vertreter wir oft nur aus dem fernsehen kennen.
könnte da nicht eine ganz andere resignation am werk sein, die mit "männern", wie die der klassische feminismus definiert hat, rein gar nichts zu tun hat?

fragende grüße
vom tag am meer
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LadyGodiva
Beitrag 01.Nov.2004 - 10:57
Beitrag #18


Strøse
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 01.Nov.2004 - 10:43)
weibchenmasche

semantisches Problem, mal wieder bei der LG - was beinhaltet für dich dieser Begriff?
(Ich fürchte, ich kann nur dann gelöchert werden, wenn ich das weiß) ;)
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Rieke
Beitrag 01.Nov.2004 - 11:04
Beitrag #19


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Ich denke, der Feminismus hat sich einfach verändert und auch der "Kampf" für die Rechte der Frauen.
Vorbei die Zeiten der lila Latzhosen, der "Weg mit §218-Schilder".

Die Frauen von heute haben andere Ziele, vielerorten haben Frauen sich etabliert, verdienen gutes Geld, haben Einfluss, genießen Luxus. Sind sie deshalb schlechtere Feministinnen? Nein!
Ich finde es gut, dass mittlerweile einige Frauen in der Politik in der ersten Reihe stehen, mitreden, mitbestimmen.

QUOTE
trotzdem greifen viele von uns (männern wie frauen) wieder zur weibchenmasche, um die materielle existenz zu sichern, empfinden es als größtes glück des lebens "begehrt" zu werden

Was spricht dagegen, dass ich auch als emanzipierte Frau den Wunsch nach Begehrtwerden habe????
Inwiefern sichere ich mir damit meine materielle Existenz? (bin ich einfach zu blöd, mir eine Frau zu suchen, die mich "aushält"? ;) )
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Sägefisch
Beitrag 01.Nov.2004 - 11:06
Beitrag #20


Schlaudegen.
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 01.Nov.2004 - 10:43)
könnte da nicht eine ganz andere resignation am werk sein, die mit "männern", wie die der klassische feminismus definiert hat, rein gar nichts zu tun hat?

fragende grüße
vom tag am meer

Du meinst die Stromlinienförmigkeit unserer Lebensentwürfe?

Das betrifft Männer sicherlich auch. Es gab aber immer auch feministische Ansätze, die berücksichtigt haben daß auch der Mann (als Sohn) durch patriarchale Strukturen verbogen wird.
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LadyGodiva
Beitrag 01.Nov.2004 - 11:08
Beitrag #21


Strøse
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rieke aufgreifend:
kann eine Unterscheidung zwischen Feminismus frauenliebender und männerliebender Frauen getroffen werden?
Sind frauenliebende Frauen auf tradierte Rollenbilder wirklich angewiesen, werden diese in der Regel nicht doch eher "naturgegeben" hinterfragt?


edit: LRS ;)

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 01.Nov.2004 - 11:12
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Sägefisch
Beitrag 01.Nov.2004 - 11:13
Beitrag #22


Schlaudegen.
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Die Begriffsklärung überlasse ich dtam lieber selbst, aber ich habe sie so verstanden daß das "Weibchenschema" im äußeren Leben (sprich: Beruf / Status) für alle eine Überlebensstrategie geworden ist, auch für Männer.

Sprich: sich bestimmten Vorstellungen anpassen und bestimmten Erwartungen genügen zu müssen, um weiter mitspielen zu dürfen.

Das klassische Ernährerschema fällt bei uns frauenliebenden sicher kaum ins Gewicht, aber von o.a. Anpassungsverhalten sind wir nicht unbedingt freier als andere.

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 01.Nov.2004 - 11:19
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Rieke
Beitrag 01.Nov.2004 - 11:17
Beitrag #23


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QUOTE
ich kann nicht recht glauben, dass wir dies tun, um uns in ein patriarchat zu integrieren, dessen vertreter wir oft nur aus dem fernsehen kennen.
könnte da nicht eine ganz andere resignation am werk sein, die mit "männern", wie die der klassische feminismus definiert hat, rein gar nichts zu tun hat?


Ich denke, dass der "moderne" Feminismus "Männer" mittlerweile anders definiert, dass Feindbild abgemildert hat.
Ich arbeite seit Jahren vorwiegend mit Männer, ich habe eine höhere Position als die meisten von ihnen. Aber ich bin weit davon entfernt dieses Machtpotential zu missbrauchen, vielmehr versuche ich ein Miteinander beim Vertreten von Interessen zu erreichen. Denn für mich gilt:

Mann = Mensch
Frau = Mensch

Vielleicht sollten wir uns endlich davon lösen, Feminusmus als Kampf gegen die Männer zu sehen, dieser ist auf vielen Ebenen längst Energieverschwendung. Ich bin auch nicht bereit, im Mann den ständigen Widersacher zu sehen.

Und ich bin mir schon lange nicht mehr sicher, dass Frauen in Machtpositionen verantwortlicher handeln als Männer, ganz im Gegenteil! :angry:
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DerTagAmMeer
Beitrag 01.Nov.2004 - 12:13
Beitrag #24


Adiaphora
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soviel stoff - danke!
@ LG: definiere weibchenschema ... das bewusste einsetzen affektiver reize, um materielle ziele zu erreichen, die ich nicht offen einzufordern wage?
genau genommen könnte die "prostitution" einem solchen verhalten nahe stehen, wenn diese nicht durch die gesellschaftliche ächtung professioneller huren als "jenseits der norm" gekennzeichnet wäre.
so in der art ... auch wenn durch diese erklärung die harmlose, attraktive und glatte oberflächliche des begriffs abhanden kommt.

@rieke: als "emanzipierte" frau, die sich ihres selbstwertes bewusst ist, sollte es nicht identitätsstiftendes ziel meines strebens sein müssen, "gewollt" zu werden.
nichts spricht dagegen, sexuelle anziehung, liebe und gegenseitiges begehren in vollen zügen zu genießen - allerdings glaube ich, dass gerade dies erst möglich wird, wenn selbstbild und -wert eben nicht mehr abhängig von permanentem emotionalem zuspruch sind.

@sägefisch: mir kommts so vor, als sprächen wir von ähnlichen beobachtungen ... jedenfalls setzt "stromlinienförmigkeit der lebensenwürfe" jede menge vorstellungen bei mir in gang.
ob lesbische frauen weniger häufig auf der suche nach einer "(er)nährenden übermutter" sind als heterosexuelle? ich glaub, das nimmt sich nix - nur das zweitere bessere chancen haben dürften, diesen traum zu verwirklichen.

edit: kommas und derlei kleinzeugs

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 01.Nov.2004 - 12:18
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Sägefisch
Beitrag 01.Nov.2004 - 12:18
Beitrag #25


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Wenn Du die Übermutter eher sinnbildlich siehst, vielleicht.

Eine materielle Absicherung durch Partnerschaft hingegen spielt glaube ich wirklich keine so große Rolle bei unsereins. Wobei das auch noch mal ein interessantes Thema für sich ist.
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Rieke
Beitrag 01.Nov.2004 - 12:19
Beitrag #26


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QUOTE (DerTagAmMeer @ 01.Nov.2004 - 13:13)
nichts spricht dagegen, sexuelle anziehung, liebe und gegenseitiges begehren in vollen zügen zu genießen - allerdings glaube ich, dass gerade dies erst möglich wird, wenn selbstbild und -wert eben nicht mehr abhängig von permanentem emotionalem zuspruch ist.

Mal eine Verständnisfrage: Begehrt werden = permanenter emotionaler Zuspruch? :wacko:

QUOTE
als "emanzipierte" frau, die sich ihres selbstwertes bewusst ist, sollte es nicht identitätsstiftendes ziel meines strebens sein müssen, "gewollt" zu werden.


Wer will schon immer "gewollt" werden, wie lästig. Ich liebe das gelegentliche oppositionelle Agieren! :)
Und selbst dort wo ich gewollt bin, sehe ich nicht, dass es identitätsstiftend ist.
Denn meine Person und meine Identität ist manifestiert in meiner Persönlichkeit, die ich unabhängig von äußeren Einwirkungen gelebt und erarbeitet sehe!
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DerTagAmMeer
Beitrag 01.Nov.2004 - 12:32
Beitrag #27


Adiaphora
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QUOTE (Rieke @ 01.Nov.2004 - 12:19)
Und selbst dort wo ich gewollt bin, sehe ich nicht, dass es identitätsstiftend ist.

Denn meine Person und meine Identität ist manifestiert in meiner Persönlichkeit, die ich unabhängig von äußeren Einwirkungen gelebt und erarbeitet sehe!

eben! ... aus meiner perspektive scheints als seien wir einer meinung und teilten ähnliche ideale.
allerdings ändert diese einsicht nichts an der tatsache, dass immer mehr frauen bereit sind, gesundheit, wohlbefinden und würde aufzugeben, um einem ideal zuzustreben, das lediglich dadurch gekennzeichnet ist "begehrenswert" (für wen um himmels willen?) zu sein. dass dabei niemals "identität" herauskommen kann, ist die tragik eines solchen lebenslaufes ... leider kein hindernis, sich ein beispiel daran zu nehmen.
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LadyGodiva
Beitrag 01.Nov.2004 - 12:40
Beitrag #28


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QUOTE (DerTagAmMeer @ 01.Nov.2004 - 12:13)

@ LG: definiere weibchenschema ... das bewusste einsetzen affektiver reize, um materielle ziele zu erreichen, die ich nicht offen einzufordern wage?
genau genommen könnte die "prostitution" einem solchen verhalten nahe stehen, wenn diese nicht durch die gesellschaftliche ächtung professioneller huren als "jenseits der norm" gekennzeichnet wäre.
so in der art ... auch wenn durch diese erklärung die harmlose, attraktive und glatte oberflächliche des begriffs abhanden kommt.

harmlos und attraktiv ist "List" oder Koketterie doch nur im Vordergrund - dennoch bin ich nicht wirklich damit einverstanden, dass "prostitution" in jedweder Lebenslage ein "weibliches" Phänomen sein soll...
ich will mich eigentlich nicht an dem Begriff fest beißen, tu's aber doch, merke ich ;)
Wollen wir es strategische, die wahren Ziele vernebelnde emotionale Falschheit nennen? :wacko: Die wäre menschlich, nicht weiblich.
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Rieke
Beitrag 01.Nov.2004 - 12:42
Beitrag #29


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QUOTE (DerTagAmMeer @ 01.Nov.2004 - 13:32)
...dass immer mehr frauen bereit sind, gesundheit, wohlbefinden und würde aufzugeben, um einem ideal zuzustreben, das lediglich dadurch gekennzeichnet ist "begehrenswert" (für wen um himmels willen?) zu sein. dass dabei niemals "identität" herauskommen kann, ist die tragik eines solchen lebenslaufes ... leider kein hindernis, sich ein beispiel daran zu nehmen.

Ich denke, so lange die Frauen sich diesen Wunsch für sich selbst erfüllen und nicht für andere, wer gibt mir das Recht darüber zu urteilen?
Für manche Frau ist zur Entwicklung der Identität wichtig, dass sie auch körperlich ihren Ansprüchen genügen, Makel zu korrigieren, die sie hemmen.
Das finde ich völlig ok und ich weiß, wie hoch der Leidensdruck bei einigen Frauen sind, die sich mit solchen Maßnahmen aus einer tiefen Depression befreit haben. Ist das falsch? Ich denke nein!
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LadyGodiva
Beitrag 01.Nov.2004 - 12:45
Beitrag #30


Strøse
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QUOTE (Rieke @ 01.Nov.2004 - 12:42)

Für manche Frau ist zur Entwicklung der Identität wichtig, dass sie auch körperlich ihren Ansprüchen genügen, Makel zu korrigieren, die sie hemmen.

Ich frage mich nur, warum das bisher ein relativ frauenspezifisches Problem war... denn es geht dabei ja wirklich um das Antasten des Körpers, einer Angleichung von Bild an... eine nicht existierende, tatsachenleugnende Realität?
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Rieke
Beitrag 01.Nov.2004 - 12:47
Beitrag #31


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QUOTE (LadyGodiva @ 01.Nov.2004 - 13:45)

Ich frage mich nur, warum das bisher ein relativ frauenspezifisches Problem war...

Die Betonung liegt auf war!
Denn auch immer mehr Männer unterziehen sich plastischen Eingriffen, um dem gesellschaftlich geprägten Bildern zu entsprechen!

Somit halte ich es längst nicht mehr für ein frauenspezifisches, sondern für ein gesellschaftliches Problem.
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DerTagAmMeer
Beitrag 01.Nov.2004 - 13:46
Beitrag #32


Adiaphora
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QUOTE (LadyGodiva @ 01.Nov.2004 - 12:40)
Wollen wir es strategische, die wahren Ziele vernebelnde emotionale Falschheit nennen? :wacko: Die wäre menschlich, nicht weiblich.

wollen wir! :)
und auch prostitution habe ich nicht als weibliches phänomen verstanden - sondern als geschlechtsunspezifisches geschäft mit der macht.
ebenso wie ich die medienvermittelte perfektion der geschlechterrollen nicht als "weibliches" problem beschrieben habe.
trotzdem möchte ich dabei bleiben, dass die frauenbewegung solche phänomene im machtgefälle zwischen männern und frauen begründet sah.
doch diese begründung greift mE nicht mehr bei menschen, die sehr wohl macht und kapital auf sich vereinigen und sich dennoch nicht anders verhalten.
wieso tun wir uns so schwer, erwachsen zu werden?
(und damit meine ich in erster linie mich selbst - weshalb ich dringend davon abrate, sich angesprochen und aufs halstuch getreten zu fühlen)
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LadyGodiva
Beitrag 01.Nov.2004 - 13:55
Beitrag #33


Strøse
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 01.Nov.2004 - 13:46)

trotzdem möchte ich dabei bleiben, dass die frauenbewegung solche phänomene im machtgefälle zwischen männern und frauen begründet sah.
doch diese begründung greift mE nicht mehr bei menschen, die sehr wohl macht und kapital auf sich vereinigen und sich dennoch nicht anders verhalten.

sie waren mit den von ihnen gewählten Strategien objektiv erfolgreich (was die Leichen im Keller wirklich für sie bedeuten... entzieht sich meiner Einsicht) - würden sie darauf verzichten, würde es bedeuten, sie wären an einem festen Zielpunkt angekommen, um dessen weiteres Bestehen sie nicht fürchten müssten.
Aber gibt es das überhaupt, einen biographischen status quo?
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Sägefisch
Beitrag 01.Nov.2004 - 15:34
Beitrag #34


Schlaudegen.
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Dieses Verhalten zeigt sich mE tatsächlich nur "nach oben" gerichtet. Nach unten buckelt niemand servil vor sich hin.

Von daher glaube ich auch nicht daß Menschen die tatsächlich "oben angekommen" sind, weiterhin die gleichen Raster benutzen.

Bzw ab einem bestimmten Niveau geht es weniger darum, zu gefallen sondern darum, die anderen Alphatiere zu belauern und nach Möglichkeit auszubooten.

Und generell wirken solche Menschen auf mich oft so, als wenn sie von Vornherein weniger auf das ganz plumpe Andienen gesetzt haben, sondern bestimmte Codes und Strategien schon mitbringen, und ihren Chefs eher durch das Signal "ich bin einer von Euch und will in den Ring steigen" auffallen.

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Bilana
Beitrag 01.Nov.2004 - 17:30
Beitrag #35


Capparis spinosa
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QUOTE
kann eine Unterscheidung zwischen Feminismus frauenliebender und männerliebender Frauen getroffen werden?


Meiner Erfahrung nach jain.
Nein in den Zielen, ja in den Methoden. (Wenn frau mal von sehr radikalen Strömungen absieht.)
Dieses jain gilt vielleicht jedoch nicht für Feminsitinnen der jüngeren Generation. Bzw. ich weiß es nicht.

Zur Frage der (äußerlichen) Anpassung:
Ich denke trotzdem, es ist weiterhin ein Problem, dass hauptsächlich Frauen betrifft. Und zwar deshalb weil Frauen noch immer stärker als Objekte (der Begierde) in den Medien Präsent sind. Männer sind das nun zwar auch, aber wenn frau mal Statistik führen würde, dann würde es denke ich, doch recht einseitig ausfallen.

Und ich denke hier gibt es eine negative Entwicklung.

Grüße Bilana
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DerTagAmMeer
Beitrag 03.Nov.2004 - 20:05
Beitrag #36


Adiaphora
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hat eigentlich noch eine von euch - natürlich auch nur aus versehen - "big boss" gesehen?
prinzip: aufstebende geschäftsmenschen buckeln buhlen und protzen um oberboss reiner calmund herum; bislang in konkurrierenden teams nach frauen und männern getrennt.
die ersten beiden folgen hätten schulbuchmässiger nicht sein können:
die frauen lassen die männer durch teamgeist, kreativität und kommunikationsfähigkeit im regen stehen, während diese damit beschäftigt sind, sich gegenseitg knüppel zwischen die beine zu werfen oder beleidigt zu sein.

diese beobachtung deckt sich mit meinen persönlichen erfahrungen:
frauen sind in der regel einfach sehr viel "schneller", wenn es darum geht, produktive gemeinschaften zu bilden und auf den "ersten metern" zwangsläufig erfolgreicher durch soziale kompetenz. bezeichnenderweise sind sie obendrein in der lage, ihre stärke zu formulieren und die problematik der herren prägnanter zu formulieren als diese selbst.

aber wie ihr schon angeführt habt, verflüchtigt sich dieser vorsprung anscheinend auf den oberen sprossen der erfolgsleiter.
dort sind es noch immer meist männer, die von starken seilschaften profitieren und die macht der "vetternwirtschaft" am leben erhalten.
was tun frauen derweil? sich gegenseitig knüppel zwischen die beine werfen oder beleidigt sein?

wieso? macht uns nicht gerade der verlust der solidarität schwach und angreifbar für eine unfaire bewertungssituation, die erforgreiche frauen als isolierte figuren betrachtet, denen perfektion abverlangt und jede menschliche fehlbarkeit abgesprochen werden kann?
für männer gilt ja scheinbar genau umgekehrtes. sie gewinnen mit zur schau getragenem pubertären größenwahn und zwischenmenschlicher plumpheit sympathiepunkte, die präsidentschaftswahlen in amerika entscheiden können.

oder wirkt das nur von "unten" so?
sonst würde ich mir ja vielleicht doch noch mal überlegen wollen, meinerseits nach macht zu streben ;)

p.s: weils hier ja ausschließlich um sozialle rollen ging, hab ich mir erlaubt, von "männern" und "frauen" zu schreiben - ganz unabhängig von dem, was diese nun jeweils in der hose haben. möchte also keinesfalls andeuten, dass irgendwelchen eigenschaften "naturgegeben" einem bestimmten geschlecht anhaften. nachschieb*

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 03.Nov.2004 - 20:16
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