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Beitrag
#1
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Mir ist, nach längerer Themenabstinenz, ein Buch in die Hände gefallen -
Laura Méritt (Hg.)/Traude Bührmann (Hg.)/Nadja Schefzig (Hg.): Mehr als eine Liebe. Polyamouröse Beziehungen welches mich, schon ob seiner eindringlichen Sprache, ein wenig sehr ins Grübeln gebracht hat. Die Autorinnen krähen meliorativ von "ethical sl*t" und "envy me". Ausdruck eines neuen (lesbischen) Selbstbewusstseins oder eher das Debakel einer Szene, die sich um des Konstruierens willen müht? Was versteht man unter Polyamorie? Dass Homosexualität einen ganz anderen Weg bietet (oder erzwingt), sich mit "Familiarität" im eigentlichen Sinne auseinander zu setzen, liegt auf der Hand. Weil es nach wie vor mitunter unmöglich ist, die eigene lesbische Beziehung in den meist heterosexuellen Kontext der Ursprungsfamilie miteinzubeziehen. Weil es an "gelebten" Vorbildern, einer "queeren Tradition" mangelt, sich ein Großteil romantischer Vorstellungen immer noch an heterosexuellen Stereotypen orientiert. Weil es hierzulande rechtlich noch keine adäquate Wertschätzung privater Bundschließungen gibt. Freilich, vieles hat sich am strammen Familienkorsett schon im Vordergrund gelockert - die Eigenständigerkeit von Frauen hat sicherlich das Ihre dazu beigetragen. Nun gibt es aber auch jene, die stets bemüht scheinen, jeden Ansatz von Kreativität und Individualität in ein theoretisches Konstrukt zu integrieren - jedenfalls scheint das nach meiner oberflächlichen Auseinandersetzung mit "Polyamorie" der Fall zu sein. Alles, was nicht der "Mono-Normativität" unterworfen ist, wird von der Bewegung dankbar aufgesogen - und sei es rein argumentativ, um eben jenes bürgerliche Ideal der romantischen Zweisamkeit zu demontieren. Auf mich wirkt diese Form der propagierten "freien Liebe" recht... neurotisch und konstruiert. ...oder vielleicht habe ich da auch nur viel falsch verstanden? Jedenfalls scheint sich viel um "Kontrakte" und "Symbole" und nach meinem Empfinden letztenendes einzig um die Darstellung des kleinen großen Selbsts zu drehen. Mich würde interessieren, in wie weit sich andere mit der Thematik auseinander gesetzt haben (praktisch wie in der grauen Theorie) oder ob es gar Userinnen gibt, die sich selbst als "polyamourös" bezeichnen. |
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Beitrag
#2
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Jenseits meiner Vorstellung von Beziehung, mir ist das "bürgerliche Ideal der romantischen Zweisamkeit" lieber. :rolleyes:
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Beitrag
#3
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
hm... ich kann mir vorstellen, daß es Charaktere gibt, die so und nur so glücklich werden können. Für mich ist es allerdings nichts. Das Thema "mehr als eine Liebe" ist für mich zwar alltäglich präsent und durchaus spannend, aber in der Form muß und will ich es nicht ausleben; dafür bin ich zu sehr Kind meiner Kultur und wohl auch zu mißtrauisch gegenüber zwischenmenschlichen Intimräumen, die sich mit den meinen schneiden.
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Beitrag
#4
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Ich liebe exklusiv... es ist mir jedenfalls noch nicht passiert, dass ich sehr große, auch erotische, Zuneigung zu zwei oder mehr Menschen zur gleichen Zeit empfunden hätte.
Ich war wohl schon mal ein bisschen "verguckt", während ich (noch) in einer Beziehung war... meist aber dann, wenn ebendiese Beziehung nicht (mehr) so war, wie ich es gewollt hatte. Und entweder ist die Verliebtheit "ungenutzt" verstrichen und die jeweilige Partnerin und ich haben (diese Verliebtheit als Warnsignal verstehend) uns mehr um unsere Beziehung bemüht oder die Verliebtheit hielt an (oder auch nicht) und unsere Beziehung wurde (aufgrund offenbar unüberwindbarer Differenzen) beendet. Was es für mich so schwierig, wenn nicht gar unmöglich, machte, zwei oder mehr Menschen (auf die Weise, die mir zueigen ist, wenn ich liebe) zu lieben UND mit ihnen eine Beziehung zu führen (was Polyamorie ja auch bedeutet), ist, dass für mich Beziehung etwas ist, wofür Zeit benötigt wird, etwas, das (zum Teil auch mal aufwändig) "gepflegt" werden will. Ich kann mir nun gar nicht vorstellen, wo und wie ich Raum schaffen sollte in meinem Leben, um diese "Pflege" all diesen Beziehungen angedeihen zu lassen. Das wäre mir schlicht zu "anstrengend". Darüber hinaus - und das ist sicher auch eine, aus Prägung hervorgegangene, Idealvorstellung - mag ich es, exklusiv zu teilen mit meiner Partnerin; auch und gerade die Sexualität. Ich habe kein Interesse daran, mit anderen Personen ein ähnlich inniges Verhältnis zu pflegen. Und ich habe auch noch nie (ob nun hetero- oder homosexuelle) Mehrfachbeziehungen erlebt, die auf Dauer (und trotz wirklich großen grundsätzlichen Einverständnisses und Willens) Bestand gehabt hätten. Das soll nicht heißen, dass ich abstritte, dass dies möglich sei - aber ich glaube, die meisten Menschen sind damit überfordert... mehrere edits aufgrund Tipp- und Grammatikfehler... Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 13.May.2007 - 10:47 |
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Beitrag
#5
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Nur am Rande: im verlinkten Graswurzelartikel missfällt mir das Wort "Schlampe" für Mehrfach-Liebende. Ich nehme an, das soll provozieren, wobei ich mich frage, wer auf den Gedanken gekommen ist, dass gerade dieser Begriff (der ja ganz grundsätzlich Frauen abwertet) verständnisstiftend sein soll auf dem Weg zur Akzeptanz in der Gesellschaft. :wacko:
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#6
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Ja, das ist auch so ein Phänomen.
Vermutlich aus dem selben Verständnis heraus, wie "Lesbe" oder eben "Neger" melioriert wurden durch die MerkmalsträgerInnen selbst. Allerdings frage ich mich immer, warum die meisten (Kunst)Begriffe dieser Art Selbstbeschreibung inzwischen nicht-deutschen Ursprungs sind. Als ob die Verwendung von "sl*t" eine andere, erweiterte Bedeutung hat als die tatsächliche Übersetzung des Begriffes "Schla*pe". |
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Beitrag
#7
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Also ich habe das theoretisch interessante Modell angekreuzt. Weil ich schon Situationen erlebt habe, die an der praktischen Umsetzung gescheitert sind. Ich denke, weder ich noch mein Umfeld sind in der Lage, mit Polyamorie ernsthaft umzugehen.
Gleichwohl wünsche ich mir die emotionale Offenheit (und lebe sie und gebe meinem Umfeld diese Freiheit), die der Polyamorie zu Grunde liegt. Ich befürchte zwar, daß das irgendwo zwischen "Theorie" und "Praxis" liegt, aber ich hab mich in der Umfrage bei der Theorie besser aufgehoben gefühlt. Vielleicht auch, weil die, mit denen ich lebe, besser damit umgehen können, wenn es als solche betitelt wird. Selbst wenn sie es dann unbemerkt ;o) mit mir (rein emotional / real platonisch(?)) leben. McLeod, ringt mit den Worten |
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#8
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Wobei ich mich frage, ob diese Form der Offenheit nicht eher eine Preisgabe ist.
Nicht, weil Sex oder Zuneigung so exklusiv sind. Sondern, weil Liebe so kostbar wie mühsam ist. Ich bin mit dem Ideal der partnerschaftlichen Liebe gipfelnd im Eheversprechen und dessen Heiligkeit aufgewachsen - etwas, das perspektivisch verbindlicher ist als gemeinsame Freizeitgestaltung (zu Bett, Tisch oder wo's beliebt) im Jetzt. Nicht, dass ich anderen Modellen eine gewisse Tragkraft absprechen möchte - aber die Tatsache, dass es dann ja offensichtlich auch einschlägiger vertraglicher Vereinbarungen fürs Leben und Lieben bedarf, ja, einen eigenen Kodex erfordert, lässt sich so wenig mit dem verbinden, was "Liebesleben" für mich auch ganz praktisch bedeutet. In der Verbindlichkeit mit der einen sehe ich eben die unbedingte Möglichkeit, meiner umfangreichen Zuwendung auch tatsächlich nachgehen zu können - und eben mehr als ein paar Worte gegeben zu haben. |
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#9
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Das ist wohl so...wobei "Lesbe" ja nicht per se ein Schimpfwort ist (war), sondern eben nachträglich negativ belegt worden ist. So ist die Verwendung von "Lesbe" durch eine "Merkmalträgerin" eher eine Rückeroberung des Begriffes... während "Schlampe" schon immer ein Schimpfwort war und ist. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 13.May.2007 - 12:54 |
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#10
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Lesbe ist schon eher die Abwertung. Wenn, dann war's ja im Ursprung Lesbierin.
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#11
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 438 Userin seit: 21.03.2007 Userinnen-Nr.: 4.235 ![]() |
Ich habe mich für die "theoretisch interessant"-Option entschieden. Grundsätzlich glaube ich, dass man mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann, wenn auch auf unterschiedliche Weise (die Unterschiedlichkeit muss sich aber meines Erachtens nicht in der subjektiv empfundenen Stärke der Gefühle wiederspiegeln). Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass man innerhalb einer Beziehung zwei Menschen und ihren individuellen Bedürfnissen gleichzeitig gerecht werden kann.
Grundsätzlich bin ich der Meinung: "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich", und wenn jemand für sich herausgefunden hat, das die polyamouröse Lebensform für ihn/sie die Beste ist, so finde ich das völlig ok. Der Grad, bis zu dem ich diese Gefühle nachvollziehen kann, schwankt aber stark, abhängig von der Konstellation der Beziehungen. Wenn eine Person Beziehungen zu zwei anderen führt, die ihrerseits aber keine weitere Beziehung führen, so drängt sich mir doch der Verdacht auf, dass sich hier zwei Menschen den Bedürfnissen einer - in Persönlichkeit oder Status vermutlich stärkeren - Person unterordnen. Eine wechselseitige Beziehung zwischen drei Menschen ist mir dagegen noch am eingängisten. Hier besteht zumindest die Chance, dass alle Beteiligten zu gleichen Teilen von der Mehrfachbeziehung profitieren und es kann, so denn diese Dreier-Konstellation exklusiv ist, ein intimer Beziehungsraum geschaffen werden. Während ich diesen letzten Satz schreibe, fällt mir dann allerdings auch auf, dass es in meiner Vorstellungswelt so ganz ohne Grenzen doch nicht zu gehen scheint. Für mich selbst kann ich mir Polyamorie nicht wirklich vorstellen. Ich verliebe mich nicht schnell, passiert es aber doch, so möchte ich am Liebsten all meine Zeit und Energie dieser einen Person widmen. Ich wüsste nicht, wo da noch Platz für jemand anderen sein sollte - und das finde ich auch gut so! :) |
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#12
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Bei wiki hab ich grad mal nachgelesen zum Thema Polyamorie... viel ist da nicht zu lesen, gestolpert bin ich aber über drei Worte in Klammern, die mir doch relativ wesentlich scheinen... Es steht da nämlich: >> Die angestrebten Beziehungen sind langfristig und vertrauensvoll angelegt und schließen normalerweise (aber nicht unbedingt) Verliebtheit, Zärtlichkeit und Sexualität mit ein. << Dieses "aber nicht unbedingt" lebe ich dann ja womöglich auch... Ich liebe nämlich durchaus außer meiner Frau (und meinr Kinder) noch andere Menschen... Aber eben ala "nicht unbedingt" , also OHNE, dass ich mit ihnen schlafe. Dennoch verbringe ich viel Zeit mit diesen Menschen, kenne sie lange ("langfrsitig und vertrauensvoll"), sie stehen mir sehr, sehr nah und ihr Wohl liegt mir am Herzen.
Bin ich jetzt doch polyamorös? :gruebel: Und sind wir das dann nicht alle? edit: "s" unterschlagen im Zitat... Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 13.May.2007 - 15:58 |
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#13
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 34 Userin seit: 20.04.2007 Userinnen-Nr.: 4.372 ![]() |
Diese Art der Beziehung wird in meiner Beziehung viel diskutiert. Ich weiß, dass ich mich nicht nur meiner Freundin hingezogen fühle, obwohl ich mir nicht vorstellen kann mit jemanden anders zusammen zu leben. Seit fast neun Jahren sind wir uns mehr oder weniger treu und wünschen uns beide Erfahrungen nebenbei machen zu können ohne die Beziehung zu zerstören. Wenn ich meine Freundin liebe, besitze ich sie doch noch lange nicht. Und trotzdem weiß ich, wie sehr es schmerzt eifersüchtig zu sein und will ihr diese Schmerzen nicht zufügen.
Es ist diese große Zwickmühle, in der ich stecke und noch bisher keinen Ausweg gefunden habe. Ich bin interessiert zu hören von jeder, die Polymaorie lebt und trotzdem eine Vertrauensvolle und liebevolle Beziehung zu ihrer Partnerin hat. Ich bin gespannt auf die Beiträge. |
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#14
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Das heißt, Du würdest gerne eine "offene Beziehung" leben? Und Deine Partnerin ist da nicht so recht zu überzeugen? Oder ist schon klar, dass Ihr das beide wollt, aber nicht so recht wisst, wie es am wenigsten "schmerzhaft" zu gestalten sei?
Sorry, dass ich so "indiskret" frage, aber ich habe den Eindruck, dass das, was Du meinst, nicht wirklich das beschreibt, was "Polyamorie" ist; nämlich die gemeinsame (!) Beziehung von mehr als 2 Personen... Aber vielleicht lieg ich mit dieser Einschätzung auch völlig daneben... :gruebel: edit: Ich stelle mir vor, dass für wirklich polyamore Menschen nicht die Vermeidung von Eifersucht im Vordergrund stehe, sondern der grundsätzliche Umgang mit der Idee, dass und warum sie vorkommt. Also eher "ideologisch" als "praktisch"... schwer zu beschreiben... Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 13.May.2007 - 14:41 |
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... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 17.466 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 17 ![]() |
Herausmarschiert aus einer langen Beziehung wollte ich nicht mehr meiner mangelnden Eifersucht bezichtigt und verurteilt werden, die - selbst wenn sie zur Schau gestellt worden wäre - nichts an der einseitig durch mein Gegenüber offen geführten Beziehung geändert hätte.
Ein leidiges Thema. Die folgenden Monate bis Jahre der Verarbeitung dieser Beziehung lebte ich wohlgesonnen poly. Polyfraulich, polytraurig, polyverschwenderisch im Tun und Sein und bemerkte letztendlich eines am wenigsten. Den Verbrauch an der eigenen Person. Frauen kamen und gingen, ich führte und fühlte, wie es mir beliebte und seltenst blieb es bei einem Menschen über einen einigermaßen überschaubaren Zeitraum. "Nur damit Ihr's wisst" war die Devise vor Eingehen eines jeden noch so kurzen zwischenmenschlichen Zusammentreffens, um die Entscheidungsfindung meines Gegenübers keineswegs in einer Schattenwelt dahindümpeln zu lassen und mir das Vorspielen falscher Tatsachen ankreiden zu lassen. Doch was tun die Menschen im aufkeimenden Interesse am Gegenüber nur zu gern? Sie überschätzen sich in ihrem Denken und Fühlen gerne mal und meinen Mitmenschen hätte es viel Leid erspart, hätten sie sich nicht durch Hülle blenden lassen sondern auch die Fülle zumindest zur ehrlichen Kenntnis genommen. Denn warum spreche ich vor Beginn einer möglichen Beziehung dieses Thema an? Sicher nicht, um meinem Gegenüber anschließend eine vollkommen andere Person als die angepriesene auf dem Silbertablett zu servieren. Ich für mich habe festgestellt, dass dieses Beziehungsmodell nur mit sehr gefestigten Menschen führbar ist. Sei die Festigung durch Alter oder Erfahrung gegeben. Mit recht "jungen" Menschen jedoch nicht. Heute konnte ich für mich Antwort Zwei anklickern, da sich die Frage nach Poly nicht stellt. Nicht von mir aus, nicht von meiner Freundin aus. Ob mir etwas fehlt? Nein, keineswegs. Warum nicht? Weil sich die Frage nach dem Nebenbei oder dem Fühlen für eine andere Person schlichtweg nicht stellt und alles in meiner Haut sich dagegen sperrt. Zufrieden damit, wenn man andere Formen kennt? Ich bin sehr glücklich, so, wie es ist. Polyemotional ist dennoch drin. Für mich eine kleine Kunst, dies zu lernen. Alle erdenkliche Art von Gefühl meiner Freundin und Partnerin zu offenbaren, sie in meiner Beziehung mit meinem Wesen als Partnerin durchaus auch zu fordern und nicht nur kurzweilige Glücksmomente auskosten und sämtliche Negativaspekte hier und dort und sonstwo zu lassen. Dies jedoch liegt in der Vergangenheit begründet. Und sich selbst weiterentwickeln, sowie das Weiterentwickeln an der eigenen Partnerschaft bezieht sich nich auf Außenstehende, denen man so wohlgesonnen sein möchte, dass man zumindest Bett und so manchen Morgen teilt. Die Rückkehr zu "konventionellen Beziehungsführung" erscheint mir persönlich in einer so dominierten Gesellschaft, was Sexualität, (zur Schau gestelltes) Körperbewusstsein, dem Alltag von Pärchenclubs und Co. doch als wahrhaftere Bereicherung. |
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#16
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Polyamorie, ja, aber ohne den theoretischen Überbau. Brauch ich nicht, will ich nicht, nervt mich.
Leider finde ich für mich keine Antwortmöglichkeit. "die phantastische Möglichkeit, all meine Liebesbefähigung auszuleben ..." Das ist mir "too much". Ob und wie ich meine Liebesfähigkeit ausleben kann, hängt von zu vielen anderen Faktoren ab. Wenn ich sie in einer Beziehung nicht kann, kann ich es in mehreren erst recht nicht. Trotzdem ist Polyamory für mich mehr als ein theoretisches Konstrukt, ich lebe es. Auf meine Weise. Gibt es denn nicht noch etwas dazwischen? Mandelbäumchen edit: Schaffe es nie, dieses Wort richtig zu schreiben ;) Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 13.May.2007 - 16:51 |
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Ich habe, je mehr ich darüber lese, den Eindruck "einfach so" :wink: gilt da nicht. Es scheint, für mich jedenfalls, ein nicht unbeträchtlicher Reiz in der größtmöglichen Komplexität eines theoretischen Überbaus zu liegen. :rolleyes: Dass es verschiedenste Formen des Zusammenseins gibt, ist ja nicht nur Gegenstand vorabendlicher Werbepausenunterbrechung. |
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#18
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Das ist auch das, was ich wahrnehme. Ich habe mich vorhin interessehalber mal im Internet ein bisschen belesen... und da kommt schon der Eindruck auf, dass Polyamorie von jenen, die sie leben und im Netz anpreisen, auch sehr politisch und ideologisch gemeint ist...
Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 13.May.2007 - 16:19 |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Ich verstehe unter Polyamorie einfach das Leben mehrerer Liebesbeziehungen gleichzeitig, das können auch mehrere Zweierbeziehungen sein. Edit: dito Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 13.May.2007 - 16:52 |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Das Persönliche ist politisch. Und natürlich mache ich mir auch Gedanken über meine Lebensweise im gesellschaftlichen Kontext. Und ich wünsche mir auch Veränderung dahin, dass Beziehungsmodelle außerhalb des "exklusiven" Zweiermodells genaus vorstellbar und lebbar werden.
Insofern muss ich meine ursprüngliche Aussage relativieren. Was ich aber nicht mag, ist die Ideologisierung von Lebens- und Liebensweisen. Ich will ein Nachdenken, aber kein theoretisches Korsett. Dafür bin ich zu sehr Individualistin. Ich glaube an "offene Beziehungen" und wünsche mir deren Verbreitung und eine Öffnung des Denkens dahingehend. Aber ich glaube auch an Gott und gehöre keiner Kirche an. Ich muss zugeben, dass ich so gut wie nichts zum Thema gelesen habe und auch das Buch, das als Aufhänger dieses Threads dient, nicht gelesen habe. Ich lebe seit siebzehn Jahren eine offene Beziehung, die sich im Laufe der Zeit sehr gewandelt, aber nie an Verbindlichkeit und Verlässlichkeit verloren hat. Außerdem bin ich im Moment noch frisch verliebt, weshalb das Thema für mich gerade wieder sehr aktuell ist ;) . Mandelbäumchen |
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a.D. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.380 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 5 ![]() |
Da kann ich etwas zur Erhellung beitragen: Die Frauen der "Schlampagne" wollen den Begriff der "Schlampe" umdeuten. Empfehlenswerter Buchtipp dazu: Die Schlampen kommen von Jule Blum/Elke Heinicke |
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#22
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Quasi ein forcierter "Paradigmenwechsel"? Ob das mal gut geht... :wink:
Mir wird ganz plümerant, wenn's auf der einen Seite um so große Dinge wie die Akzeptanz alternativer Formen von "Verbindlichkeit und Partnerschaft" geht und auf der anderen Seite ganz lustig mit Begriffen jongliert wird, die (landläufig) den kompletten Gegensatz darstellen. |
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#23
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 64 Userin seit: 08.05.2007 Userinnen-Nr.: 4.454 ![]() |
Wenn Ich "Polyamorie" ganz Grundsätzlich betrachte und dabei jegliche Körperlichkeit ausspare, denke ich JA es könnte funktionieren.Zwar nicht für mich, da mich "eine" Liebe und Verbindlichkeit völlig befriedigt! Und mit dem Anspruch den ich an mich und meine Beziehung pflege fühle ich mich auch Emotional völlig befriedigt und ausgelastet. Nur setzt man "Polyamorie"mit dem gleich was viele damit verbinden (zumindest in meinem Umfeld!) nämlich mit "körperlicher Berziehung" zu mehr als einem Menschen - muß ich dies aus sicherer Entfernung betrachten. Jahrzehnte kämpfen wir darum das "Lesbische Liebe" nicht gleich rein und nur auf den Liebesakt selbst reduziert wird, was ja in gerade der "Männlich heterosexuellen Welt" oftmals damit verbunden wird. Es stand für viele von uns für tiefe Verbundenheit, eine Lebensentscheidung gegen Unterdrückung &Anpassung und einiges mehr. Und nun stelle ich fest, das der Trend eben wieder dahin geht uns selbst auf diese Stufe zu stellen! Schade!!! Nicht das ich nicht meine jeder sollte leben wie`s gefällt! Nur leider geht dann oft Augenscheinlich die Symbiose der Menschlichen Zweierbeziehung unter die viele von uns noch leben.
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#24
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo LadyGodiva, ich grüble, ob wir dasselbe meinen. Mir geht es um den Abbau von Eifersuchtsszenarien, wo sie nichts oder wenig zu suchen haben: in verbindlichen(?), vertrauenden(!) Beziehungen. In Beziehungen, in denen warme, auch mal intensive, zutrauliche Gefühle anderen Menschen (außerhalb der Zweisamkeit) als Bereicherung und nicht als Gefahr empfunden werden oder plötzlich werden dürfen. Meinen wir einigermaßen dasselbe? Mühsam und Preisgabe bekomme ich in diesem Zusammenhang so gar nicht zusammen. Du schrubest weiter:
Spannend. Ich selbst bin ohne ernsten Glauben an dieses Ideal aufgewachsen. Vielleicht wäre es sogar richtig, zu sagen: Ich bin im steten Widerwillen was Zweisamkeit oder Heiligkeit (noch nicht mal in Kombination) angeht, groß geworden. Meine Eltern quälten sich spürbar durch ihr Versprechen, bis ich endlich endlich groß genug war (ihrer Meinung nach), daß man sich getrost scheiden könne. Und auch wenn Hollywood alles getan hatte, um mich zu einer Monogamie-Suchenden werden zu lassen, so dachte ich nach dem Scheiden meiner Eltern mit den Jahren vermehrt über den Sinn und Unsinn solcher Praktiken nach. Insbesondere des von Dir erwähnten "heiligen" Versprechens. Ich war mir sicher, ich könnte es nie geben. Und vernünftig denkende Menschen, die nicht irgendwelche Rosa Pillen geschluckt hatten oder dem indoktrinierten, patriarchalen Besitzanspruchdenken verfallen waren, würden das auch nicht tun. So dachte ich eine lange, lange Zeit. In meinem Umfeld stieß ich auf Unverständnis. Und nun ja... das Leben lief etwas ungeplant weiter. Ehe ich mich versah, strebte ich gewisser Verbindlichkeit entgegen. Offenen Herzens. Und da bin ich nun. Und gönne mir meine Gefühle für... nun ja... alle würde ich jetzt nicht sagen... für die, die es eben trifft. Es entsteht quasi eine nur wenig sichtbar modernisierte Beziehungsform. Ich will mir nicht anmaßen, sie erfunden zu haben. Ich glaube, viele Menschen beziehen sich recht entspannt. Vielleicht gerade durch diese Verbindlichkeit, die ich sehr lange als "falsch", "gespielt", "überromantisch", "verlustangstgesteuert" oder ähnlich bewertete. Insofern ist es eben platonisch polyamourös. Wenn überhaupt. Vielleicht verwechsle ich auch nur das noch-recht-frische in mir mit einem (scheinbar?) noch-recht-frischen-Trend / einem noch-recht-frischen-Thema. Gleichzeitig schiele ich ein wenig neidisch auf schwule Langzeitpaare in meinem Umfeld, die polygam und manchmal sogar polyamor leben und trotzdem sicher im Beziehungssattel sitzen. Lesbischen Langzeitpaaren habe ich schon oft beim Scheitern an genau diesem Punkt zusehen müssen: Nach jahrelanger Monogamie (in meinen zynischen Zeiten hätte ich vermutlich Monotonie geschrieben) brachten dort meist erste emotionale Ausflüge die Beziehung ins Wanken / zum Umfallen. Weil kein Umgang mit dem gewohnt war, was ich als alltäglich (oder allwöchentlich, oder alljährlich) empfinde: der Begegnung mit spannenden, tollen Frauen, die das eigene Herz zu einer spontanen Türöffnung hinreißt. So short... ;o) McLeod, die sich bedankt, mal wieder intensivst zur Reflektion angeregt zu sein |
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo Kela :) Verstehe ich Dich richtig, daß Du wiederum Polyamourie so verstehst, daß es um mehrere rein körperliche Beziehungen zu mehreren Menschen gleichzeitig geht? Sorry, ich hab es nicht einfacher formulieren können ;o) Wenn ich Dich richtig verstanden habe - und das Modell "Polyamourie", dann sind das nicht dieselben Dinge. Vielleicht klebst Du der altlastigen "Polygamie" das neu bezeichnete Etikett auf? Hinterfragt vorsichtig: McLeod |
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Beitrag
#26
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Ein guter Hocker hat drei Beine.
Mit der göttlichen 3einigkeit kann ich weniger anfangen ... allerdings kommt sie sicher auch nicht von ungefähr. Als Einzelkind bin ich in einer nicht immer unkomplizierten, aber dennoch ausgesprochen stabilen und vertrauensvollen 3 aufgewachsen. Die 3 war mir die Zahl der Wahl um meine "Unschuld" aufzugeben. Aus irgendwelchen Gründen liegt sie mir wohl am Herzen, die 3. So waren meist zwei Menschen zur gleichen Zeit in völlig unterschiedlicher Weise - sich jedoch aufs Trefflichste ergänzend bedeutsam für mich. Mit freier Liebe hatte das nur wenig zu tun ... vielleicht könnte es sich irgendwann in diese Richtung entwickeln. Ich fände es schön ... auch wenn ich meine Zweifel habe, ob ich dazu in der Lage wäre. |
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#27
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Nun, in erster Linie ist eine lesbische Partnerschaft vom Kern her nicht mit dem gleich zu setzen, was eine Ehe ist - egal, nach welchen Verbindlichkeiten und Modalitäten sie trachtet. (Was aber keineswegs rechtfertigt, die beiden nicht gleich wert zu betrachten, lieber BGH. :rolleyes: )
Männer und Frauen sind nach meiner peripheren Beobachtungsleistung selten feine Freunde. Und wenn, dann mit etwas sehr viel Glück meistens erst wesentlich später als zum Zeitpunkt der Eheschließung. Das Ursprüngliche meiner beiden Partnerschaften war/ist aber gerade Freundschaft und die wär's auch, die mich zu kühnen Herzens zu umfangreicheren Versprechen hinreißen tät'. Beziehungen gibt's viele... quasi für jede Gefühlslage mindestens eine. Erotische Verwirrung liegt hin und wieder auch wie eine spiegelnde Münze am Wegesrand. Ebenso womöglich auch etwas wie Verliebtheit... oder eine stille Verbundenheit mit einer anderen, die gerade wegen dieser Diskretheit wohl so kostbar ist. Dann gibt's die, der einmal nahezu alles gewidmet war und die ich immer noch liebe - anders eben, aber in aufrechter Tradition des Empfindens nicht zu leugnen. Doch nichts von allemdem reicht an die tiefe Sicherheit und all das Heimsein im Wissen um die Liebste, in der das "ich" ein "du" gefunden hat. Und eben jenes Heimsein ist mir der Kern meines Universums, das Schützenswerteste, was mich wohl zu einigem befähigt, wozu ich alleine möglicherweise nicht in der Form in der Lage wäre. Unter anderem eben auch, tatsächlich einem Menschen eine ähnliche Treue zu schwören, wie ich sie mir selbst geschworen habe. Als Beweis meiner Aufrichtigkeit, als Danksagung für das, was ich mit ihr sein und leben darf. Als Zeichen meiner allseitigen Verehrung. Keine Bedingungen an sie, ein großer Maßstab an mich. Wie frei macht diese Form der Liebe. So frei, dass es unvorstellbar wird, diese Intensität im Nachbarhaus mit der selben Ursprünglichkeit leben zu können. Und diese Mächtigkeit der Empfindung (Resp. das zeitweilige Ringen mit derselben) möchte ich nicht preis geben. Ja, sie ist mir... heilig. Selten genug. Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 14.May.2007 - 10:19 |
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- keep it up you go girl - ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 13.733 Userin seit: 21.02.2007 Userinnen-Nr.: 4.099 ![]() |
Habe jetzt mal nicht gelesen, welche Meinung bisher vertreten wurde. Ich stelle aber fest, dass ich in Zeiten der sogenanten beziehungslosen Zweierbeziehung ich ganz viele Liebe lebe. Allerdings nicht sexuell, aber doch sehr vielseitig.
Und doch muß ich auch sagen, dass die sog. Zweierbeziehung ein sehr starkes gesellschaftliches Konstrukt ist. Deshalb fällt es schwer, etwas anderes leben zu können. Warum sollte es denn keine anderen Lebensformen geben. |
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Naschlag zum Thema Primärbeziehungen und postfeministischem Schl*mpentum:
edit2: es geht hier wohlgemerkt um "Primärbeziehungen" im polyamourösen Kontext - wobei schon allein die Existenz eines Begriffs wie "Primärbeziehung" nicht kongruent zu dem ist, was Polyamorie nach meinem Verständnis umfasst Letztenendes verzerrt sie doch einen Umstand - eine Hetera wird durch ihre Beziehung zu einem Mann, einem Versorger, einem in vielerlei Hinsicht Eigenständigen sicherlich gesellschaftlich aufgewertet. Aber - mit der Erkenntnis Frauen zu lieben, wie ausschließlich auch immer, ist dieser Weg ein für alle Mal versperrt, sich exogen aufwerten zu wollen. Nach meinem Dafürhalten ist lesbische Partnerschaft, ja lesbische Lust alles andere als Gegenstand gesellschaftlicher Anerkennung. Oder stecke ich schon viel zu tief in meinen Paranoia?! :D
Relative "Verständlichkeiten" als reine Verbalprovokation - oder was? :gruebel: Ich frage mich gerade, ob es eine derartige "Bewegung" in Deutschland originär überhaupt geben könnte und welcher Sprache sie sich bediente. edit: tags Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 14.May.2007 - 10:45 |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 64 Userin seit: 08.05.2007 Userinnen-Nr.: 4.454 ![]() |
@McLeod,
ich glaube nicht, das ich den Begriff als solches falsch verstanden habe. Hatte erwähnt- "setzt man eben nicht Polyamourie mit körperlichkeit gleich" kann ich mir eine solche Definition von Verbundenheit zwichen Menschen durchaus vorstellen. Vieleicht nicht unbedingt für mich,-aber dafür habe ich es auch noch nie aktiv praktiziert um mir ein objektiv persöhnliches Urteil bilden zu können. Nur fällt mir immer wieder auf, - das gerade die Suche nach neuen Lebensformen (die Geschichtlich gesehen ja oft ganz alte sind) und die damit Verbundene Idiotie alles Namentlich bennen zu können oft leider dazu führt, dass viele eben Verwechslungen unterlegen sind! Siehe "in den meisten Fällen wird aus Polyamourie eben = Polygamie, - eben weil sich leider, wie viel zu oft das Segment Sexuelle Körperlichkeit wieder an erste Stelle drängt. Folglich gehen eben wieder all die Gedanken unter die Polyamorie eben auch beschreibt, wie z.B Emotional tiefe Verbundenheit, oder Achtung und Vertrautheit zu mehr als einem Menschen.... Aber vieleicht liege ich ja auch voll daneben, wer weiß das schon! ;) |
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Treue Seele ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.471 Userin seit: 26.08.2004 Userinnen-Nr.: 147 ![]() |
Ich bemerke zunehmend, wie sich mein Freundinnenkreis mit diesem Thema auseinandersetzt: was für die einen lustvoll, ist für die anderen eine Qual.
Da wir alle recht verschieden sind und die jeweiligen Vorstellungen doch recht individuell durchgeboxt werden, kommt es regelmäßig zu Spannungen im Feld des Möglichen...denn wenn das Mögliche nicht nur theoretisch kommuniziert, sondern praktisch gelebt wird, pflanzt sich nicht selten ein Dorn in manches Herz und beginnt, zu treiben... Das Problem sehe ich tatsächlich auch hauptsächlich in unserer Sozialisation. Aber was soll's - ich mag es nicht hinnehmen, dass Eifersucht prinzipiell mit "verletzter Eitelkeit" übersetzt wird. Ich schätze meine engen Freundschaften, wo auch bisweilen die Grenzen verschwimmen dürfen. Aber ich habe eben auch das Recht, in manchen Situationen verletzt zu sein und dann auch darüber sprechen zu können. Fazit: ich bin da ambivalent...mal fühle ich mich mehr, mal weniger zu diesem alternativen Lebensentwurf hingezogen. Wichtig finde ich es in jedem Fall, die Norm zu reflektieren. *wirr* June |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 ![]() |
Ich habe für die theoretische Möglichkeit gestimmt.
Mit dem dazu kredenzten politischen Überbau kann ich nicht viel anfangen, das ist mir ein wenig zu kraus und zu bemüht. Aber das Nachdenken über die vielfältigen Möglichkeiten, die die Liebe und das menschliche Miteinander bieten, finde ich immer wieder sehr bereichernd. Denn Vorschriften und Muster verstellen nur zu oft den Blick. Gefühle und das ganz persönliche Lebensglück passen nun mal nicht in Schablonen. Gefühle wachsen und vergehen. Die eine große Liebe überdauert die Zeit, weil sie sich wandeln kann, die andere fällt in sich zusammen wie eine Leere Hülle. Für mich persönlich ist das Modell der Polyamorie im praktischen Leben nicht umsetzbar. Ich würde mich überfordern, wenn ich versuchen würde, zweien (oder mehreren) Herzallerliebsten zu gleichen Teilen gerecht zu werden. Positiv formuliert: Liebe und Verbundenheit, wenn sie mir denn geschenkt wird, ist etwas, das ich als sehr erfüllend empfinde. Sie macht mich froh, glücklich und zufrieden. Zwei Exemplare davon würden mich nicht reicher machen als es das eine schon tut. Ich glaube nicht, dass wir neue Lebensmodelle erfinden und etikettieren müssen. Auch Freundschaften, ferne und nahe, sind Ausdrucksformen der Liebe. Es ist alles schon da. Viel wichtiger ist, aufmerksam darauf zu schauen, was uns wertvoll und wichtig ist. Das zu bewahren und es zu hegen und zu pflegen und möglichst mit den Jahren ein bisschen klüger zu werden. Die Liebe ist ein so kostbares Pflänzchen. Weder in Frauenzeitschriften noch in Konventionen noch in Gesetzesbüchern finden sich brauchbare Anleitungen dazu. |
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Ich stell mir grad so ein Schild vor: "Herz wegen Überfüllung geschlossen."
Hmmmmmm.... |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
ich denke wie Diana : alles ist schon da...
und bin erstaunt, dass ich das Buch so anders gelesen habe - vielleicht kommt es ein wenig theoretisch daher, um dann letztlich eine Sammlung von biographischen Geschichten zu sein - die wiederum habe ich mit Gewinn gelesen, um das herauszulesen, was frau ja eigentlich weiß: jede ist anders und auch jede Beziehung ist anders, völlig sinnlos die idee zwei gleich behandeln zu wollen/ müssen - ... als fast alle für die "lesbenehe" bereit waren auf die Strasse zu gehen, war ich dankbar um die schlampagne, die sehr in frage stellte, ob lesbe sich das wünschen mag und energie dafür aufwenden mag, was bei den heteros auch nicht "funktioniert" - und ich kann gut mit dem ausdruck, habe ich mir den der gesinnungsschlampe doch auch schon lange zu eigen gemacht - Der Beitrag wurde von pfefferkorn bearbeitet: 14.May.2007 - 20:08 |
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Heiligenanwärterin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.416 Userin seit: 06.09.2004 Userinnen-Nr.: 271 ![]() |
Genau den Gedanken hatte ich auch. |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 765 Userin seit: 20.09.2005 Userinnen-Nr.: 2.121 ![]() |
Also nein, Polyamorie ist nichts für mich.
Ich wäre ja schon froh, wenn ich eine einzige lieben könnte! :D |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.144 Userin seit: 04.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.813 ![]() |
Bei mir hat nur eine Frau platz in meinem Herz :)
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
"Besetzt" :D :blumen2: :roetel: McLeod: gerade albern Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 15.May.2007 - 18:52 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 ![]() |
Nu ja, es ist nicht wirklich eine Platzfrage. Da ist schon ne Menge Platz. Es ist viel eher die Sache mit den Kapazitäten. Vielleicht so: Meine (ganz persönlichen) Fähigkeiten und Bedürfnisse kollidieren mit dem Polyamorie-Modell (hier definiert als zwei "vollständige" Liebesbeziehungen parallel). Meinen Anspruch, also das, was ich mir von einer Partnerschaft wünsche und was ich hineingeben möchte, kann ich nicht beliebig oft erfüllen. Ich krieg das nicht zweimal hin. Vielleicht bin ich einfach nicht wendig und umtriebig genug und nehm das Leben ein wenig zu schwer. Kann gut sein. ;) |
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der frühe Vogel kann mich mal......und nicht nur der .... :-) ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.070 Userin seit: 12.10.2004 Userinnen-Nr.: 583 ![]() |
Fernab jeder theoretisierung.....
mir ist es schlichtweg zu anstrengend... für mich und für die beteiligten |
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Weiter oben im Thread fiel der Begriff "besetzt"... und das trifft, natürlich in flapsiger Form ausgedrückt, auf das Gefühl zu, das ich habe, wenn ich in einer Partnerschaft bin.
Will sagen: in der Vorstellung wäre mir Polyamorie auch nur "zu anstrengend", in der Realität verliebe ich mich dagegen einfach nicht in eine Andere, wenn ich glücklich in meiner Beziehung bin. Ich muss mich nicht dagegen wehren, nicht vorsichtig sein, nicht bremsen...Es passiert einfach nicht. Das heißt wohl, dass selbst beim besten Willen diese L(i)ebensweise nicht für mich infrage käme... Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 16.May.2007 - 11:28 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 ![]() |
Mit dieser Aussage hab ich so meine Schwierigkeiten. Klar, das ist in diesem Fall Strösenhais ganz persönliches Fazit, aber trotzdem sträubt sich etwas in mir gegen die (sehr gebräuchliche) Verknüpfung, dass eine neue/andere/neue_alte Liebe immer bedeutet, dass dann etwas mit der derzeitigen nicht stimmen kann. Ich finds unglücklich, das zu vermengen. Warum nicht einfach bei dem "mir fehlt nichts" bleiben? |
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
weil es mir eben doch passieren kann, wenn ich unglücklich bin in der bestehenden Beziehung. Und sonst eben nicht. ;) (Jedenfalls bisher nicht)
Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 16.May.2007 - 13:03 |
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Polyamorie... ich weiß nicht, genau aus diesem Grund bewege ich mich nur ungern in der Szene, da mir die wechselnden Knutschereien untereinander, miteinander nicht so sehr zusagen. Warum ist das so? Weil wir jede Freundin als mögliche Sexualpartnerin anerkennen? Weil wir meinen besseren S** haben als Heteros?
Nun, ich weiß es nicht... Es scheint einfach Menschen, die in ihrem eigenen Leben so eingeschränkt scheinen, einziger Quell starken Glücks und Erlebens zu sein. Was ist mit den Menschen, die sich nach Marlenes Liedchen "Ich kann halt lieben nur und sonst gar nichts", die sich nur auf dieses besondere Talent beziehen und sich somit die Selbstbestätigung holen müssen, die sie sich sonst nicht selbst gönnen? Lieben gibt es viele. Betrachte ich das freundschaftliche Liebhaben in meinem lesbischen Freundeskreis, so weiß ich um die Bereitschaft einiger, diese vertiefen zu wollen. Ohne ihre eigenen Beziehungen jemals richtig ernsthaft gefährden zu wollen... Das Warum dieses Verhaltens erschließt sich mir nicht... Vielleicht weil wir meinen, so schwer an "Artgenossinnen" zu gelangen? Was lässt uns so hungern nach Liebe? Nachdem meine erste richtige Beziehung mit meiner ersten Freundin so böse auseinander ging, dass ich meinte, tausend Tode sterben zu müssen, habe ich stets die Suche nach der einen wahren Liebe nie aufgegeben. Rein Emotional gesehen habe ich nie aufgehört zu suchen. In einigen Beziehungen wollte ich der Katastrophe stets zuvorkommen und kalkulierte stes das Ende bereits mit ein. Ich spürte das innere Donnergrollen, bevor es meine Freundinnen taten und sich in Sicherheit wogen, wußte ich doch stets aus leidvoller Erfahrung um das heraufziehende Unheil. Ich konnte mich nie wieder so stark fallen lassen. Dann gab es Momente, in dem ich dem "Zauber des Anfangs unterlegen" war - das Flirten, das Umwerben am Anfang... . Mein Leben schien so leer, so ohne Lebensgeist, ich wollte nicht einschlafen und entwickelte eine Sucht nach Abenteuern und Affären, die ich gegenüber meiner Beziehung stets als "Grenze" meinerseits entgegenstellte. Ich glich einer hungrigen Wölfin. Auf meinen Raubzügen fand nicht nur immer ich, oftmals wurde auch ich einfach nur gefunden und genommen. Ich gewann viele Herzen, ich brach auch viele. Und belog am Ende doch nur mich selbst. Weil ich die Suche nie aufgeben konnte. Ich wollte mich nicht geben, ich wollte mich nicht beugen. Nichts und niemandem. Die körperliche Untreue, war sie abgesprochen oder nicht, ließ mich genau aus diesen ständigen Konfrontationen, denen ich kaum gewachsen war, ausbrechen und meine Freundin nach einschlägigen Verletzungen stets in ihre Grenzen weisen. Traurig, aber wahr... Müsste ich ein Buch über meine "Beziehungsvergangenheit" schreiben, würde ich wohl ein Kapitel mit dem Titel "Der Umgang mit Nähe und die Strategien sie abzuwehren" einfügen müssen. Nehmen wir die ganzen Fernbeziehungen: Wir sahen uns kaum, konnten keine echt große Vertrautheit entwickeln. Zudem kalkulierte ich stets ein Ende mit ein, vermied Dinge, die allzugroße Nähe herstellen könnten und tat Dinge, die Distanz schafften. Nähe auf Raten... Emotionale Wechselbäder... oder alleinwohnender Single mit fester Beziehung. Liebe wollte ich nicht wie eine Droge konsumieren. Und heute? Das was ich wollte, habe ich gefunden... Nach anderen Damen steht mir nicht der Sinn und so komme ich an... und komme zur Ruhe und bin. Und so wird es sein. :) edit: Und ihr könnt mir vormachen was ihr wollt, letztendlich sehnt sich eine jede von euch da draussen nach so einem Glück... . Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 20.May.2007 - 18:33 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 ![]() |
@sin
Ich dachte eigentlich, die Frage war, ob frau mehrere Liebesbeziehungen zu gleicher Zeit haben kann – welcher Qualität auch immer, gerne auch erfüllend, langewährend & glücklich. Was Du beschreibst, ist der Weg durch viele "kleine" Lieben, die jede für sich nicht wirklich froh machen und entsprechend schnell auseinandergehen bzw. sich gelegentlich zeitlich ein wenig überschneiden. Eigentlich wäre das aber nur eine Variante Momoamorie. Die serielle sozusagen. ;) |
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Nein, keinesfalls... Denn die Lieben waren oft nebeneinander her...
Gleichzeitig, aufeinander folgend, sich überschneidend... . Ich wußte oftmals nicht, wen ich wollte und warum und wieso. Und genau das kann und will ich nicht mehr. edit: interessante Frage: Wieviele Damen gab es bei euch gleichzeitig? Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 20.May.2007 - 21:04 |
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Beitrag
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Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
*räusper* - ich schäme mich ja fast - -_- - immer nur 1 gleichzeitig & das auch nur 2 Mal - & die 2. wird auch, auf jeden Fall der Planung nach, die letzte sein :wub:
*räusper* - auch in der Heterovergangenheit - immer nur 1 gleichzeitig - wobei auch da nur 1 war -_- |
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Beitrag
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Bei mir ist das genauso. Immer eine zur Zeit. ;)
sin, was Du da beschreibst, hat, trotz nachträglicher Erläuterung, mit Polyamorie dennoch nichts zu tun; eher doch mit dem, womit Du ein Kapitel Deiner Lebensgeschichte beschreibst: mit "Umgang mit Nähe und die Strategien sie abzuwehren"... |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 16.05.2025 - 10:54 |