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> Von einer Todesanzeige berührt
dragonfly
Beitrag 08.Sep.2009 - 20:52
Beitrag #1


Salzstreuerin
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Vor einigen Monaten bin ich in einem anderen Forum für Lesben auf ein Profil gestoßen, das mir irgendwie direkt auffiel. Auf einem dort eingestellten Foto war eine sehr sympathische junge Frau zu sehen (was ich wirklich neutral meine). Ihrem Profil konnte man am Rande entnehmen, dass sie schwer krank sein muss, wenn auch nicht klar wurde, dass es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelte. Das Profil blieb allerdings bei mir hängen, weil es mich einfach berührte, dass sie in so jungen Jahren scheinbar so große gesundheitliche Probleme erdulden musste.

Ich habe nun vor einigen Tagen eine Todesanzeige gelesen. Eine junge lesbische Frau aus meiner Stadt ist verstorben. Die Anzeige stammte von ihrer Partnerin, daher weiß ich dass es sich um eine lesbische Beziehung handelte. Nun ist es so, dass mir Todesanzeigen, die sich um Leute in meinem Alter drehen, immer sehr zusetzen. Man fragt sich woran der Mensch gestorben und was bloß passiert ist. Aber wie der Mensch so ist, man hakt es irgendwie ab und denkt nicht mehr darüber nach. Wobei mich gerade diese Anzeige schon sehr berührte, weil bei "gleichgesinnten" Beziehungen von meiner Seite aus einfach mehr Verbindung da ist.

Als ich nun vor kurzem die Todesanzeige las und aus Neugier (das muss ich leider zugeben) die Profile von Frauen aus meiner Stadt durchging, habe ich erschrocken festgestellt, dass nun genau die Frau verstorben war, deren Profil sich mir so eingeprägt hatte. Ich entdeckte einen Link, der zu ihrer Homepage führte, auf der sie ihren Krankheitsverlauf beschrieb und Fotos von sich und ihrer Partnerin eingestellt hatte.
Seitdem geht mir das nicht mehr aus dem Kopf. Ich muss den ganzen Tag an die beiden denken. Was sie alles durchgemacht haben und wie unvorstellbar ungerecht es ist, dass ein so junger Mensch sterben muss, obwohl ihm noch so viele tolle und glückliche Jahre bevorstehen könnten.
Es ist mir noch nie passiert, dass mich die Todesanzeige eines fremden Menschen so berührt hat. Ich weiß nicht was mit mir los ist, ich musste einfach weinen. Um eine fremde Frau. Ich kann das überhaupt nicht einordnen. Die beiden wirken auf ihren Fotos so glücklich und es ist für mich unbegreiflich, dass so etwas zerstört wird. Durch eine besch*** (sorry) Krankheit, die sich einfach nicht heilen lässt. Es ist so schwer sein Lebensglück zu finden, aber diese beiden fanden es ineinander(auch wenn ich es natürlich nur aus der Ferne beurteilen kann). Ich finde es so ungerecht und furchtbar, dass ihnen das wieder genommen wurde. Nach einem jahrelangen Kampf.

Ich weiß gar nicht warum ich diesen Text hier schreibe. Ich habe keine Fragen an euch, ich musste das einfach mal loswerden. Es berührt mich einfach sehr, wenn ich mir vorstelle, dass diese Frau, die vor kurzem noch ganz real in der Welt war, plötzlich gehen muss und verschwindet. So jung und so sinnlos aus ihrem Glück herausgerissen. Ich kann das nicht begreifen.
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Antworten (1 - 6)
Ricky
Beitrag 08.Sep.2009 - 21:31
Beitrag #2


Naschkatze
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Hallo Dragonfly,

mir ist soetwas ähnliches vor einer Weile auch mal "passiert".

An meinem Arbeitsplatz ist mir eine Frau aufgefallen die als Kundin / Besucherin da war und auch gar nicht zu mir wollte, sie aber in meinem Blickfeld warten musste bzw. ich später an ihr vorbei bin. Ich hatte sie, wie normal üblich, freundlich gegrüßt. Sie hat mich angeschaut und meinen Gruß erwidert. Allerdings war ich total erschrocken. Ihre Augen, Ihr Blick, der war so.... ich weiß nicht, sie machte einen unheimlich erledigten Eindruck auf mich. Bei mir löste das eine Mischung aus Beängstigung und Mitgefühl aus.

Jetzt das "krasse". Genau diese Frau hatte noch am selben Tag einen tödlichen Autounfall. Ich hatte das, mehr oder weniger zufällig, am nächsten Tag erfahren und hatte mich vollkommen schockiert.
Auch ich habe um diese Frau geweint, obwohl ich sie überhaupt nicht kannte. Ich hatte sogar versucht den Friedhof ausfindig zu machen, auf welchem sie bestattet wurde und wollte das Grab besuchen.

Ich weiß überhaupt nicht warum. Zum Einen, weil das auch ich hätte sein können, zum Anderen, eben weil sie mir seltsamerweise so aufgefallen ist. Ich wollte Abschied nehmen, mich entschuldigen, mein Mitgefühl ausdrücken.

Erst kürzlich bin ich absichtlich an dem Kreuz, welches am Straßenrand steht, vorbei gefahren.

Im Grunde habe ich es bis heute nicht gänzlich vergessen und muss immer wieder daran denken.

Ich weiß nicht was das ist, ich denke mal, es gibt manchmal im Leben einfach solche Momente / Konstellationen. Bei Dir war es auch so, dass Dir das Profil "einfach so" aufgefallen und in Erinnerung geblieben ist. Manchmal gibt es komische Zufälle. Du hast "zufällig" die Verbindung zwischen der Todesanzeige und dem Profil hergestellt und es war tatsächlich "identisch". Jetzt bist Du berührt. Du hast noch etwas weitergeforscht und hast noch mehr über sie in Erfahrung gebracht. Jetzt bekommt "das Ganze" immer mehr ein Gesicht, eine Geschichte, eine Hintergrundstorry. Das ist verständlich, dass das sehr berührern kann auch wenn man die betroffenen Personen gar nicht persönlich kennt.

Wenn Du sogar eine Homepage gefunden hast, ich weiß nicht, ob Du meinen Vorschlag für gänzlich abwegig hälst, aber vielleicht schreibst Du der hinterbliebenen Partnerin ein paar Zeilen per Mail ? Wohlwissend, dass Du für sie eine Fremde bist ? Aber ich denke nicht, dass das ungünstig bei ihr ankommt und Du könntest irgendwie "etwas tun", vielleicht einfach auch um Dein Mitgefühl irgendwie "auszudrücken" ?

Ich weiß nicht, vielleicht auch ein bisschen wirr was ich hier schreibe, aber das kommt mir gerade so in den Sinn.

Viele Grüße

Ricky

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sonnenstrahl
Beitrag 08.Sep.2009 - 21:49
Beitrag #3


verboden vrucht
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Ich kann das gut nachvollziehen, dragonfly, dass dich diese sehr persönliche Geschichte eines dir fremden Menschen so berührt.

Vor ein paar Jahren habe ich mir mal einen ganzen Sommerurlaub lang die Augen aus dem Kopf geheult weil ein 17jähriges Mädchen, das in der Nähe meines Urlaubsortes (der eine Art 2. oder 3. oder 4. Heimat für mich ist), mit ihrem Moped spätabends nachhause fuhr, von einem Betrunkenen totgefahren worden war. Ich sammelte damals all die Zeitungsberichte, die über den Unfall, die junge Frau, ihre Familie, ihre Schulklasse, ihren Freund usw. berichteten, sog die Bilder von ihr in mich hinein, beschimpfte das Schicksal, fand es fürchterlich ungerecht, dass sie sterben musste, und fühlte mich völlig absurderweise irgendwann fast so wie verliebt in die Tote (und die Lebende, die sie einmal gewesen war). Meine Phantasie überschlug sich.

Natürlich fing ich sehr bald an, mir Gedanken darüber zu machen, was da in mir berührt wurde. Was all das mit mir zu tun hatte. Welches Mangelgefühl in mir sich da an fremdes Leid und kurz zuvor noch gelebtes, fremdes Leben andockte. Was ich von meinem ... ich nenn es rückblickend mal: Wahn hatte. Was war es? Was gab er mir?

Ich denke, es waren starke, unkontrollierte Gefühle.

Ich fühlte mich zum damaligen Zeitpunkt ... ja, doch, ... zufrieden, das schon. "Sehr sogar", hätte ich geantwortet, wenn mich jemand gefragt hätte.
Ich hatte den wundervollen Beruf, den ich immer noch habe, und der immer wieder viel Ehrgeiz und Begeisterung in mir wachruft. Ich war sehr arbeitsam und hatte zunehmenden Erfolg. Und ich führte eine wirklich langjährige, sehr liebevolle und tiefe Beziehung. Wir hatten gerade unser 15jähriges Zusammensein groß gefeiert. Dass das Feuer zwischen uns seit Jahren so gut wie erloschen war, und v.a. meine Freundin völlig lustlos geworden war ... nun, ich sagte mir: "Das ist wohl normal, nach so vielen Jahren. Das gehört dazu." Ich versuchte meinen Blick immer wieder auf das Schöne zwischen ihr und mir zu richten, von dem es genug gab (und gibt). Aber der Mangel an Leidenschaft plagte mich enorm. "So alt bin ich noch nicht, dass ich diesbezüglich in Rente geh!", begehrte es ständig in mir auf. Es war andauernd Thema. Wir fühlten uns hilflos damit. Machten Witze über uns. Stritten. Rauften uns zusammen, was wir immer schon gut gekonnt hatten. Versuchten, dem nicht zu viel Macht zu geben. Jedoch: Ich sehnte mich mit allen Fasern meines Körpers nach Leidenschaft und S.x. Ich kochte vor Sehnsucht. ...

Wenige Monate später gab es den großen Beziehungs-Knall: Aus einer (abgesprochenen) Affäre meinerseits wurde mehr. Ich brannte lichterloh, begehrte endlich wieder, genoss es, begehrt zu werden, genoss, dass es körperlich auf bis dahin ungekannte Weise passte, litt natürlich auch, rang mit mir, und spürte auf sehr machtvolle Weise: Ich will das nicht nur ein Wochenende lang. Ich will das richtig leben! ...
Ich ließ es zu, dass meine Lust und ein Riesenschwung wilder, unbändiger Emotionalität für eine längere Weile eindeutig das Regiment über mein Liebesleben hatte. Und dass mich währenddessen ein unsäglicher Schmerz um meine immer noch geliebte, verlassene Frau begleitete ...

(Und hier beginnt nun ein neuer, gelebter Strang in meine Geschichte einzufließen. Was aber jetzt nicht Gegenstand sein soll.)

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 08.Sep.2009 - 21:52
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dragonfly
Beitrag 09.Sep.2009 - 18:07
Beitrag #4


Salzstreuerin
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ZITAT(Ricky @ 08.Sep.2009 - 22:31) *
Auch ich habe um diese Frau geweint, obwohl ich sie überhaupt nicht kannte. Ich hatte sogar versucht den Friedhof ausfindig zu machen, auf welchem sie bestattet wurde und wollte das Grab besuchen.

Ich weiß überhaupt nicht warum. Zum Einen, weil das auch ich hätte sein können, zum Anderen, eben weil sie mir seltsamerweise so aufgefallen ist. Ich wollte Abschied nehmen, mich entschuldigen, mein Mitgefühl ausdrücken.


Ich weiß nicht was das ist, ich denke mal, es gibt manchmal im Leben einfach solche Momente / Konstellationen. Bei Dir war es auch so, dass Dir das Profil "einfach so" aufgefallen und in Erinnerung geblieben ist. Manchmal gibt es komische Zufälle. Du hast "zufällig" die Verbindung zwischen der Todesanzeige und dem Profil hergestellt und es war tatsächlich "identisch". Jetzt bist Du berührt. Du hast noch etwas weitergeforscht und hast noch mehr über sie in Erfahrung gebracht. Jetzt bekommt "das Ganze" immer mehr ein Gesicht, eine Geschichte, eine Hintergrundstorry. Das ist verständlich, dass das sehr berührern kann auch wenn man die betroffenen Personen gar nicht persönlich kennt.

Wenn Du sogar eine Homepage gefunden hast, ich weiß nicht, ob Du meinen Vorschlag für gänzlich abwegig hälst, aber vielleicht schreibst Du der hinterbliebenen Partnerin ein paar Zeilen per Mail ? Wohlwissend, dass Du für sie eine Fremde bist ? Aber ich denke nicht, dass das ungünstig bei ihr ankommt und Du könntest irgendwie "etwas tun", vielleicht einfach auch um Dein Mitgefühl irgendwie "auszudrücken" ?

Ich weiß nicht, vielleicht auch ein bisschen wirr was ich hier schreibe, aber das kommt mir gerade so in den Sinn.

Hallo Ricky,

danke für deine Zeilen. Ich finde es überhaupt nicht wirr was du geschrieben hast. Ganz im Gegenteil. Ich finde mich in deinen Worten wirklich wieder. Ich war zum Beispiel gestern auf dem Friedhof, der hier in der Nähe ist und von dem ich vermutete, dass sie dort begraben liegt. Ich wollte ihr Grab sehen um später vielleicht eine Kerze dorthin zu stellen. Ich weiß nicht warum. Ich halte mich schon fast für verrückt mich so in ein fremdes Leben "einzumischen". Ich kenne sie überhaupt nicht. Ich weiß allerdings, dass wir uns einmal über den Weg gelaufen sind. Und das berührt mich irgendwie auch wieder. Ich muss den ganzen Tag an ihr Schicksal denken und mich selbst auf der Arbeit zusammenreißen, dass ich nicht losweine.
Ich habe übrigens gerade, bevor ich deine Zeilen las, auf ihrer Homepage einen Eintrag hinterlassen. Es ist unglaublich, dass du mir zufällig auch diesen Rat gegeben hast. Und ich finde es ist ein guter Rat. Manchmal tut es einfach gut, wenn man ganz ehrlich nach außen zeigt was einen berührt.
Deine Geschichte zeigt auch, dass es manchmal einfach diese Schicksalsmomente gibt. Als wäre man irgendwie mit der Person verbunden. Als ob es doch noch etwas gäbe was jenseits unserer Vorstellungskraft liegt.
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dragonfly
Beitrag 09.Sep.2009 - 18:20
Beitrag #5


Salzstreuerin
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ZITAT(sonnenstrahl @ 08.Sep.2009 - 22:49) *
... sog die Bilder von ihr in mich hinein, beschimpfte das Schicksal, fand es fürchterlich ungerecht, dass sie sterben musste, und fühlte mich völlig absurderweise irgendwann fast so wie verliebt in die Tote (und die Lebende, die sie einmal gewesen war). Meine Phantasie überschlug sich.
Natürlich fing ich sehr bald an, mir Gedanken darüber zu machen, was da in mir berührt wurde. Was all das mit mir zu tun hatte. Welches Mangelgefühl in mir sich da an fremdes Leid und kurz zuvor noch gelebtes, fremdes Leben andockte. Was ich von meinem ... ich nenn es rückblickend mal: Wahn hatte. Was war es? Was gab er mir?

Ich denke, es waren starke, unkontrollierte Gefühle.

Hallo Sonnenstrahl,

auch deine Zeilen kann ich so gut nachempfinden. Es geht mir einfach ähnlich. Ich schaue mir immer wieder ihre Bilder an und kann kaum fassen, dass mich das alles so berührt. Man steigert sich hinein und stellt sich vor wie furchtbar es jetzt ihrer Partnerin gehen muss. Wie furchtbar unfassbar es ist, wenn man sein großes Glück, seine große Liebe gefunden hat und ihr beim Sterben zusehen muss. Und alles so sinnlos passiert, weil sie noch so jung war.
Ich mache mir auch Gedanken darüber warum mich das Schicksal dieser Frau(en) so trifft. Ich habe noch keine Erklärung gefunden. Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es wie bei dir auch ein Mangel ist, den ich empfinde und vielleicht auf diese Art verarbeite. Ich weiß es nicht.

In den letzten Tagen muss ich beinahe ununterbrochen daran denken was sie jetzt alles nicht mehr erleben darf. Ob es der schöne Spätsommer ist, die schöne Luft nach einem Regenschauer, Vogelgezwitscher, die Zuneigung ihres Hundes, die Liebe ihrer Frau und die Liebe, die sie für diese Frau empfand; alltägliche Dinge wie einkaufen gehen, eine Lieblingssüßigkeit naschen, ausgehen, Spaß haben. Das macht mich alles so traurig. Und dass ihre letzten Jahre so schwer waren, die Schmerzen und Ängste die sie erleiden und durchstehen musste. Es ist einfach so unfair.
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Ricky
Beitrag 09.Sep.2009 - 23:15
Beitrag #6


Naschkatze
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ZITAT(dragonfly @ 09.Sep.2009 - 19:20) *
....Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es wie bei dir auch ein Mangel ist, den ich empfinde und vielleicht auf diese Art verarbeite. Ich weiß es nicht.....

....Ob es der schöne Spätsommer ist, die schöne Luft nach einem Regenschauer, Vogelgezwitscher, die Zuneigung ihres Hundes, die Liebe ihrer Frau und die Liebe, die sie für diese Frau empfand; alltägliche Dinge wie einkaufen gehen, eine Lieblingssüßigkeit naschen, ausgehen, Spaß haben....



Hallo Dragonfly,

ich will auch nochmal ganz kurz etwas ergänzen: wie gesagt, ich glaube manchmal gibt es einfach solche Situationen bzw. Konstellationen, die irgendwie regelrecht unbegreiflich oder gar fast schon unheimlich sind aber es einfach so ist.

Aber Du führst auch noch selbst etwas Interessantes an - s.o. - und vielleicht ist das gerade ein Punkt zum Anknüpfen ? So traurig die Geschichte auch ist, vielleicht hat es wenigstens den positiven Aspekt, dass es Dich auf die Vergänglichkeit des Lebens hinweist, dass Dir aktuell wieder bewusst wird, was es im ganz normalen Alltag für viele schöne Kleinigkeiten zu entdecken und zu erleben gibt - Was Du tagtäglich alles erleben kannst und darfst.

Vielleicht möchtest Du es als kleinen Zaunpfahlwink Deines Unterbewusstseins für etwas mehr Leichtigkeit im Leben wahrnehmen ?

Vielleicht möchtest Du es aber auch der verstorbenen Frau zuschreiben ? Dass Ihr Tod immerhin diesen Sinn hat, manche Menschen ein klein wenig wachzurütteln ?

(ich weiß allerdings nicht, ob Dir Letzteres eher angenehm oder eher unangenehm ist)

Viele Grüße und hey, es ist OK, wenn Dich diese Geschichte derzeit etwas beutelt, lass Dich nur nicht zu sehr aus dem Tritt bringen und halte Dir eben obiges vor Augen, sehe und suche die positiven Dinge im Leben, löse Dich nach und nach auch wieder von dem Schicksal, das meine ich nicht herzlos, sondern aus Deinem reinen Eigenschutzgedanken heraus...

Ricky







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dragonfly
Beitrag 10.Sep.2009 - 17:40
Beitrag #7


Salzstreuerin
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ZITAT(Ricky @ 10.Sep.2009 - 00:15) *
So traurig die Geschichte auch ist, vielleicht hat es wenigstens den positiven Aspekt, dass es Dich auf die Vergänglichkeit des Lebens hinweist, dass Dir aktuell wieder bewusst wird, was es im ganz normalen Alltag für viele schöne Kleinigkeiten zu entdecken und zu erleben gibt - Was Du tagtäglich alles erleben kannst und darfst.

Vielleicht möchtest Du es als kleinen Zaunpfahlwink Deines Unterbewusstseins für etwas mehr Leichtigkeit im Leben wahrnehmen ?

Vielleicht möchtest Du es aber auch der verstorbenen Frau zuschreiben ? Dass Ihr Tod immerhin diesen Sinn hat, manche Menschen ein klein wenig wachzurütteln ?

Viele Grüße und hey, es ist OK, wenn Dich diese Geschichte derzeit etwas beutelt, lass Dich nur nicht zu sehr aus dem Tritt bringen und halte Dir eben obiges vor Augen, sehe und suche die positiven Dinge im Leben, löse Dich nach und nach auch wieder von dem Schicksal, das meine ich nicht herzlos, sondern aus Deinem reinen Eigenschutzgedanken heraus...
Ricky

Ricky, ich kann dir in allem nur zustimmen. Ich versuche auch schon es aus diesem Blickwinkel zu sehen. Im Moment überwiegt aber einfach die Traurigkeit, dass sie das alles nicht mehr erleben darf. Ich frage mich wozu man sich jeden Tag abstrampelt, wenn sowieso alles von heute auf morgen vorbei sein kann und man alles verliert was man sich mühsam erarbeitet oder erkämpft hat. Ich möchte mich auch lieber daran erfreuen, was ich alles erleben darf, die ganzen kleinen schönen Dinge des Alltags, die man sonst nicht so bewusst wahrnimmt. Ich habe mir auch schon gesagt, dass ich mir das nicht so zu Herzen nehmen darf, aber abschalten kann ich es leider auch nicht. Wenn ich mir ihre Bilder ansehe, macht mich das einfach nur traurig.
Aber du hast wirklich Recht. Es könnte ein Wink meines Unterbewusstseins sein alles etwas leichter zu nehmen und die schönen Aspekte des Lebens mehr ins Blickfeld zu rücken. Ich danke dir für deine Worte und werde sie mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen.

LG, dragonfly
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