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> Warum beeinflussen die Medien uns?, Stichwort: Tagesablauf
Marie18
Beitrag 23.Sep.2010 - 13:10
Beitrag #1


Satansbraten
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...warum wir unseren tagesablauf heutzutage so sehr von modernen medien beeinflussen lassen.
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Antworten (1 - 27)
meandmrsjohns
Beitrag 23.Sep.2010 - 13:53
Beitrag #2


Gut durch
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ZITAT(Marie18 @ 23.Sep.2010 - 14:10) *
...warum wir unseren tagesablauf heutzutage so sehr von modernen medien beeinflussen lassen.





....... wer "wir" sind, und was "den Tagesablauf von modernen Medien beeinflussen" konkret bedeutet.....
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Marie18
Beitrag 23.Sep.2010 - 15:18
Beitrag #3


Satansbraten
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"wir" sind die meisten menschen, wie ich finde, und ich finde, dass wir nirgendswo mehr hingehen ohne handy, laptop, blackberry etc., also dauernd erreichbar und somit auch oft abgelenkt eben durch eingehende emails oder gespräche etc, dass wir uns von diesen dingen doch eigentlich unser leben diktieren lassen, oder nich?
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meandmrsjohns
Beitrag 23.Sep.2010 - 15:41
Beitrag #4


Gut durch
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Marie, teilsweise stimmt was du sagst. Aber wir sind auch flexibler und spontaner!
ch kann mich an die Zeit erinnern, als meine Eltern noch keinen Telefonanschluss hatten. Mein Vater war auf der Baustelle unseres Hauses, etliche Kilometer entfernt von unserer Wohnung. Meine Eltern verabreden miteinander feste Telefonzeiten. Meine Mutter musste uns KInder abends pünktlich ins Bett bringen, dann mit dem Fahrrad zu den Schwiegereltern , die ein Telefon hatten, fahren, um dann mit meinem Vater telefonieren zu können, der seinerseits zur angegebenen Zeit zur einzigen Telefonzelle im Dorf laufen, und von Dort aus anrufen musste.

Da finde ich es heute einfacher (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
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Marie18
Beitrag 23.Sep.2010 - 17:51
Beitrag #5


Satansbraten
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das stimmt natürlich, die ganzen gadgets machen uns ja auch sämtliches organisatorisches ausm alltag leichter.termine usw., aber so machen wir uns eben auch abhängig (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) aber zu rauchzeichen und co. würde ich auch nicht zurückkehren wollen (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
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Grübler
Beitrag 23.Sep.2010 - 18:56
Beitrag #6


blau ist gesund
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Hallo,

ich finde das Thema so interessant, dass es einen eigenen Thread verdient (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Das wird bestimmt eine sehr interessante Debatte

Grüße
Grübler
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Grübler
Beitrag 23.Sep.2010 - 19:02
Beitrag #7


blau ist gesund
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hmm... ist mit dieser Frage vielleicht auch dieser Aspekt gemeint?
(verallgemeinernde Aussage) "Es gibt Menschen, die Ihren Tagesablauf nach dem Fernsehprogramm ausrichten"

Ja, ich glaube dass es solche Menschen gibt. Es gab eine Zeit, da wollte ich unbedingt an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Serie sehen. Das ist in meinen Augen auch nicht so verwerflich. So lange niemand darunter leidet, mich eingeschlossen. Sprich ich noch "Sozialkontake" suche. Schlimmer fände ich es, wenn ich meinen kompletten Tagesablauf danach richten würde. Sprich wann ich einkaufen gehe, wann ich ausgehe, wann ich Freunde treffe. Oder wann ich die Familie treffe.

Was meint Ihr? In wie fern beeinflusst Euch das Fernsehen? Beschreibt einfach welchen Aspekt Ihr meint (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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Allegria47
Beitrag 23.Sep.2010 - 19:38
Beitrag #8


Naschkatze
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Also... Fernsehen im herkömmlichen Sinn gibt es bei mir garnicht.....ich kann diese Werbeunterbrechungen absolut nicht leiden

jedoch sehe ich 4 Serien für mein Lebtag gern.....

House
Greys Anatomie
Brothers and Sisters
und
The Good wife

diese Sendungen sehe ich mir übers Internet an..........das hat den Vorteil ich kann sie sehen wann ich will und sie sind auch noch im O ton.

Aber ich geb zu........bei den ersten beiden Serien da schließ ich die Tür zu, stöpsel das Telefon raus und lass mich durch nichts davon abbringen
sie in Ruhe zu sehen.

gruß
A

(die sich Donnerstags abends nie aus dem Haus bewegt....;-)
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Marie18
Beitrag 23.Sep.2010 - 19:57
Beitrag #9


Satansbraten
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hey danke Grübler (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ich finde das thema nämlich auch sehr interessant und vor allem unterschätzt.

ich denk besonders drüber nach, wie sehr uns solche medien, davon abhalten ein eigenes leben zu führen, also so zu sein, wie wir eigentlich ohne solche einflüsse auch wären....und durch blackberrys zB sind wir dauernd erreichbar, dauern mobil, dauern in der lage zu kommunizieren und zu organisieren, aber dass das nur vorteilhaft ist, glaube ich nicht. das ist ja irgendwo auch stress. und ich bin ja inzwischen sozusagen besser drauf trainiert das klingeln meines handys zu hören, als die "warnsignale" meines körpers, wenn ich zu gestresst durch die arbeit bin...oder nich?

und was das fernsehen anbelangt....ich schau eh nicht so oft, außer mal hier und da eine folge The L Word (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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Lucia Brown
Beitrag 23.Sep.2010 - 20:49
Beitrag #10


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Sehr interessantes Thema.
Was sind denn Blackberrys?
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Marie18
Beitrag 23.Sep.2010 - 21:02
Beitrag #11


Satansbraten
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blackberrys sind quasi handys mit denen du aber auch überall emails empfangen kannst.und ob das gut ist, frag ich mich eben.
natürlich ist es praktisch, aber ob es einem gut tut ist was anderes..
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Lucia Brown
Beitrag 23.Sep.2010 - 21:31
Beitrag #12


- keep it up you go girl -
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ZITAT(Marie18 @ 23.Sep.2010 - 22:02) *
blackberrys sind quasi handys mit denen du aber auch überall emails empfangen kannst.und ob das gut ist, frag ich mich eben.
natürlich ist es praktisch, aber ob es einem gut tut ist was anderes..


Das wäre für mich gar nichts, denn dann würde ich ja nur arbeiten. Wenn ich unterwegs bin, dann will ich mal meine Ruhe von der Email-Flut haben.

Irgendwo las ich neulich von der Einteilung in "Digital Native" (Menschen, die mit digitaler Technologie aufgewachsen sind) und "Digital Immigrant" (Menschen die im Erwachsenenalter Handy, MP3, Blackberrys, PC kennen gelernt haben). Zur letzteren Begrifflichkeit zähle ich.

Ich denke mal, dass da dadurch ein großer Unterschied in Umgang mit dieser Technologie besteht. Wobei ich mir vorstellen kann, dass die "Sucht" in beiden Gruppierungen zu finden ist. Nehme ich mal an, ich weiß es nicht.

lg

Lucia B.
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Leila
Beitrag 24.Sep.2010 - 07:11
Beitrag #13


Fürstin Pückler
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...sollte die Frage nicht eher lauten: Warum lassen wir uns so von den Medien beeinflussen?

Ich kann ja durchaus selbst bestimmen, wieviel Raum ich der Technik gebe, inwiefern ich immer und überall erreichbar sein muss und wieviel virtuelles Leben ich dem realen 'beimische'.
Wie oft ärgere ich mich, soviel Zeit vor diesem Bildschirm hier zu verbringen - ich geniesse Zeiten , in denen kein PC in der Nähe ist - und doch.....
Es hat manchmal durchaus zwanghafte Züge und wenn mir das mal wiederauffällt, fange ich an nachzuforschen.... mit allzuviel Ergebnissen kann ich aber noch nicht dienen ;-)
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McLeod
Beitrag 24.Sep.2010 - 08:45
Beitrag #14


mensch.
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Medien, wie TV oder Internet (das ja über das Medium Computer oder über das Medium Handy zu uns kommt, quasi also Medium im Medium ist), sind für unser Gehirn verlockend, weil sie es stimulieren, Hormone werden ausgeschüttet, Gefühle entstehen. Im kommunikativen oder spielerischen Teil des www nennen das englischsprachige Beobachter/innen: "instant gratification" = sofortige Belohnung. Statt allein in meinem Büro zu hocken und etwas zu produzieren, was irgendwann später ein Chef, eine Kundin oder Kollegen zu Gesicht bekommen und mir dazu eine Rückkopplung geben, gehe ich in ein Forum oder auf eine soziale Plattform oder in einen Chat oder schreibe SMS mit irgendwem, gebe meine Lebenserfahrungen und Standpunkte weiter, reflektiere mich vielleicht noch ein bißchen, bekomme Sympathiebekundungen - abstrahiert: Aufmerksamkeit, Zuwendung.

Selbst das Konsummedium Fernsehen erzeugt Gefühle in einer Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit, das der Alltag ohne Medium nicht bietet.

Das schonmal als Thesen und Behauptungen, die einigermaßen belegbar sind, zum Thema "warum überhaupt?"... der nächste Schritt wäre: welche Konsequenzen ziehen Einzelne daraus, wie beeinflusst "uns" der Mediengebrauch anderer und solcherlei Fragen.

Spannendes Thema!!
McLeod grüßt
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shark
Beitrag 24.Sep.2010 - 10:32
Beitrag #15


Strösenschusselhai
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Ich bin ja, was das Thema Internet und überhaupt Computer angeht, eine richtig Spätberufene. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Mit 35 Jahren hatte ich ein Jobangebot von einer Agentur, von dem ich wusste, dass das Beschäftigungsprofil es notwendig machen würde, im Netz zu recherchieren.
Vorher war ich kein einziges Mal im Internet unterwegs gewesen. Klar, ich wusste, dass das "worldwide" ist, dass man fast alles darin finden kann, aber da ich es auch mit Computern nicht so hatte, hatte mich das nie zu locken vermocht...
Naja... ich hab das Angebot angenommen und dann das allererste Mal - mit klarem Ziel - auf den Button gedrückt, der mir das www eröffnen sollte...

Super: ich bekam die Informationen, ich konnte sie sogar speichern und ich konnte noch mehr Informationen bekommen...
Irgendwann hatte ich dann eine gewisse Routine (und ich war selbst erstaunt, wie schnell ich kapiert hatte, wie "es" geht...) und habe auch mal "gesurft"; einfach ein bisschen geschaut, was es abseits von dem, was ich beruflich zu finden hatte, noch alles gab.

Und plötzlich tat sich da eine Welt auf... Egal zu welchem Thema, egal zu welcher Zeit...alles war da. Oder mindestens die Info, wo mehr zu finden wäre.
Das hat mich, das geb ich zu, erst mal ziemlich berauscht.
Ein privater Internetanschluss samt Rechner musste her!
Und wann immer ich konnte, drückte ich den "Button zur virtuellen Welt".

In dieser Zeit fand ich übrigens auch dieses Forum. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ein erstes Mal einen Nicknamen (das Wort kannte ich nicht mal vorher) aussuchen, ein Passwort wählen, mit Leuten ganz direkt kommunizieren, die ich gar nicht kannte. Faszinierend!

Ich gestehe, dass diese Faszination eine ganze Weile so stark war, dass ich nichts anderes mehr lieber tat, als mir das Netz vertraut zu machen... wie es funktionierte, welche Inhalte zu finden waren, wie ich noch besser, noch schneller finden konnte, was ich suchte.

Inzwischen ist diese Faszination zwar nicht gewichen, aber ich kann anders damit umgehen, gezielter, zeitlich begrenzt, umsichtiger. Und ich kann problemlos auch mal ganz ohne Internet sein.
Und ich bin weder bei Faceb**k, noch in einer der sonstigen Communities gemeldet - das würde mich definitiv überfordern.

Mit meinem Handy war's nicht anders..

Das erste bekam ich überraschend von einem Freund zum Geburtstag... 1999 oder so... Ein dicker Prügel von Mitsubishi mit Antenne und Prepaidkarte. Passte kaum in meine Handtasche. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
irgendwie war's cool, jetzt auch so was zu haben - gebraucht habe ich es nur (und dafür war's auch echt toll), damit meine Kinder mich erreichen konnten, wenn ich unterwegs war.
Das hatte mir als alleinerziehender mutter mit einem Mal einen größeren bewegungsradius geschenkt.
"Ruft mich an, wenn was ist. Ich bin noch schnell einkaufen/bei S./spazieren..." schrieb ich auf Zettel, die ich auf den Küchentisch legte.
Es passierte nie was - aber sie riefen fast immer trotzdem an.
Ein paar Jahre später hatten dann auch sie Handies.
Und ich nen Vertrag statt Prepaidkarte.
Und das Handy wirklich immer dabei.
Weil's so praktisch war, erreichbar zu sein.
Der Anrufbeantworter am Festnetztelefon verwaiste allmählich und als er schließlich kaputt ging, kaufte ich keinen neuen.

Erst in jüngster Zeit (und ich musste mich wirklich zwingen) habe ich entschieden, das Handy auch mal nicht griffbereit und sogar manchmal gar nicht angeschaltet zu haben.
Weil allmählich auch mir wieder in den Sinn kam, wie nett es auch sein kann, nicht erreichbar zu sein.
Keine schnellen Anfragen, keine Terminvereinbarungen, kein Zwischendurchgeplauder, kein gar nix... nur ich und das, was ich gerade tue. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Es ist immer noch ein komisches Gefühl, das Handy nicht dabeizuhaben (und grad jetzt habe ich ja auch kein eigenes, weil das Meine ja einen Nässeschaden hat), aber es ist OK.
Für mich jedenfalls - aber oft nicht für Andere, das fällt mir auf.
"Du bist ja gar nicht zu erreichen! Haste denn das Handy nicht an?" hör ich doch gelegentlich.
Wer eins hat, hat's auch anzuschalten und dabei zuhaben, so scheint es.
Vielleicht grad gut, wenn mal eins kaputt geht..(IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Das TV-Programm hatte für mich indes nie die Wichtigkeit.
Einzige Ausnahme über Jahre: Sonntag Abend - Tatort.

Aber in jüngster Zeit merke ich, wie mich das Fernsehen immer weniger interessiert bzw. immer mehr anstrengt. Diese schnellen Cuts, die unterirdischen Themen vieler Sendungen, die ewigen Wiederholungen... nichts für mich.
So schau ich meist Reportagen und Dokumentationen auf Phoenix, 3sat und ARTE - aber nach wieder nach Durchsicht eines Programmheftes - das ich lange Jahre wegen der Verfügbarkeit des Fernsehprogramms im Netz gar nicht mehr gekauft hatte.
Jetzt schau ich ins neue rein, wenn ich es gekauft habe und such mir raus, was ich sehen will und guck dann auch nur das.

Insgesamt ist mein Leben durchaus beeinflusst von modernen Medien, aber nicht so, dass es mich wirklich einzuschränken in der Lage wäre.

Und die Vorteile dieser Technologien sind ja auch nicht zu unterschätzen.
In kurzer Zeit eine Menge Informationen bekommen zu können, nachts im Wald mit 'ner Panne stehen bleiben und Hilfe rufen zu können... einen wichtigen Anruf erwarten und trotzdem nicht zuhause oder im Büro "festsitzen" zu müssen... alles im Grunde ganz toll.
Befreiend auch.
Wenn man sich nicht zum Technologie-Sklaven macht.

Aber das hat mein Onkel auch schon vor 35 Jahren mit seinem CB-Funk-Wahn geschafft....


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 24.Sep.2010 - 10:35
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Grübler
Beitrag 24.Sep.2010 - 16:29
Beitrag #16


blau ist gesund
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Meine Eine findet die neuen Medien gut. Ich finde es toll, wenn ich einen Begriff erklärt haben möchte, einfach Wiki zu fragen. Oder mir Infos sehr schnell aus dem Netz zu ziehen. Die verschiedenen Möglichkeiten mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Menschen virtuell kennen zu lernen. Die Art der Kommunikation oder Nicht-Kommunikation.

Aber ich weiß, dass hier auch Gefahren liegen. Aber jeder Mensch muß für sich selbst entscheiden wie weit er geht. Ich habe für mich entschieden, zu den sogenannten Socialnetworks a bisserl Abstand zu halten. Damit meine ich facebook und twitter, etc. Nur weil es "In" ist, heißt das nicht, dass ich es haben möchte. Onlinegames im Sinne von Warcraft finde ich interessant. Stellen für mich aber eine Art "Feuer" / "Droge" dar. Sprich, ich kenne mich und würde in dieser Welt versinken. Nur noch zocken, mich damit beschäftigen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass ich mein Sozialleben darauf reduzieren und schlimmsten falls hat es Auswirkungen auf meine Arbeit. Daher halte ich bewußt Abstand dazu ein. Aber ich habe Respekt davor (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) finde es gut, was die daraus gemacht haben. In meiner Jugend wurden die Gamer verspottet und heute sind sie cool. Es gibt sogar entsprechende Ausbildungsberufe. *unfassbar*

Und ja, die Medien haben massiven Einfluss aufs Leben. Meinungsbildung, Wissensdarlegung, Interpretationen, Informationsflut. Jeder ist fast immer überall erreichbar. Teilweise auch ortbar. Das soll jeder für sich entscheiden. Aber ich glaube der zukünftige Luxus ist, dass Du als Mensch nicht erreichbar bist.
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malene
Beitrag 24.Sep.2010 - 16:41
Beitrag #17


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ZITAT(Lucia Brown @ 23.Sep.2010 - 22:31) *
ZITAT(Marie18 @ 23.Sep.2010 - 22:02) *
blackberrys sind quasi handys mit denen du aber auch überall emails empfangen kannst.und ob das gut ist, frag ich mich eben.
natürlich ist es praktisch, aber ob es einem gut tut ist was anderes..


Das wäre für mich gar nichts, denn dann würde ich ja nur arbeiten. Wenn ich unterwegs bin, dann will ich mal meine Ruhe von der Email-Flut haben.


Das Problem ist, wenn Du selbständig bist, erwarten ja nun Deine Kunden, dass Du im Besitz dieses kleinen, flachen Geräts bist, damit du ihre Nachrichten sofort lesen und auch sofort reagieren kannst.

Wenn Du Dich dieser technischen Neuerung verweigerst, darfst Du damit rechnen, dass sie auf andere Firmen ausweichen, die „reaktiver“ sind, selbst wenn Du in anderer Hinsicht effizienter oder schlicht besser bist. Folglich schafft sich fast jede® Selbständige - wenn auch häufig zähneknirschend – schnellstens jede neue Handygeneration an, selbst wenn sie/ er es nicht vorhatte, ein Medien- oder Technologiesklave zu werden.

Und so siehst Du so manchen früheren Technologiemuffel, wie er gedankenverloren selbst am Tisch von den Mails zum Internet surft, so nebenbei nachsieht, wie das Wetter am Wochenende wird, oder ob jene Freundin auf dem Facebook schon auf die Nachricht reagiert hat etc. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

ZITAT(Grübler @ 24.Sep.2010 - 17:29) *
Jeder ist fast immer überall erreichbar. Teilweise auch ortbar. Das soll jeder für sich entscheiden. Aber ich glaube der zukünftige Luxus ist, dass Du als Mensch nicht erreichbar bist.


Der Schriftsteller Ray Bradbury hat in den sechziger oder siebziger Jahren den Handy-Wahn in einer Science-Fiction-Geschichte („Der Mörder“) vorweggenommen. Die Handys heißen in der Kurzgeschichte „Armbandsender“, eine Kombination zwischen Handy und Radiosender. Ein Mann hat die ununterbrochene Konversationen und die Musik- und Infoberieselung so satt, dass er systematisch die Armbandsender seinen Mitmenschen vom Arm reißt und sie zertrampelt. Dann erschießt er sein Fernsehgerät, seinen sprechenden Backofen und so weiter, bis er in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie landet.

Die Diagnose des Psychiaters lautet ungefähr: „Völlig desorientiert, weigert sich, die einfachsten Gegebenheiten seiner Umgebung zu akzeptieren. Er freut sich darauf, die nächsten sechs Monate allein in seiner Privatzelle zu sitzen und der Stille zu horchen.“

Es ist mir mehr als einmal passiert, dass ich mir vorstellte, das Gleiche zu tun. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Wenn ich zum Beispiel in der Bahn oder im Bus neben jemandem sitze, der ausführlich und recht laut erzählt, dass er/ sie im Ausverkauf drei Paar Socken und zwei Unterhosen gekauft hat, habe ich auch nicht übel Lust, seinem Handy den Garaus zu machen.

Das Problem ist, wie schon „Der Mörder“ gesagt hat: „Es ging zu weit. Wenn ein wenig Musik und ein wenig in Verbindung bleiben ganz nett war, dachten alle gleich, zehnmal mehr davon müssten zehnmal netter sein.“

Und vielleicht geht es mir deswegen auch so ähnlich wie shark: Ich empfinde das Fernsehen als immer anstrengender, immer greller, im Grunde auch immer langweiliger. Und Abende ohne flirrende Mattscheibe und ohne fremde Stimmen als immer stimulierender. Eben weil Stille und Nicht-Berieselung ein Luxus geworden sind.

Ich gebe aber zu, dass das Internet seine Faszination für mich noch nicht verloren hat, vor allem wegen der ungeheuren Fülle des gespeicherten Wissens.;-)

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 24.Sep.2010 - 16:45
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Grübler
Beitrag 24.Sep.2010 - 17:03
Beitrag #18


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Was wäre die Bahn ohne die tägliche Selbstoffenbarung des persönlichen Musikstils oder persönlichen Befindlichkeiten (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
Es gibt Tage da freue ich mich einfach nur, wenn es ruhig in der Bahn. Einfach ruhig.

Auch ich ertappe mich dabei, dass ich Zeiten ohne TV genieße. Besonders an Tagen mit einer massiven Informationsflut (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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Marie18
Beitrag 24.Sep.2010 - 19:28
Beitrag #19


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ich fass mich mal kurz und knapp.für alle interessierten: das buch von Miriam Meckel "Das Glück der Unerreichbarkeit" ist sehr interessant! nur zu empfehlen.
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McLeod
Beitrag 24.Sep.2010 - 21:18
Beitrag #20


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ZITAT(malene @ 24.Sep.2010 - 17:41) *
Das Problem ist, wenn Du selbständig bist, erwarten ja nun Deine Kunden, dass Du im Besitz dieses kleinen, flachen Geräts bist, damit du ihre Nachrichten sofort lesen und auch sofort reagieren kannst.

Wenn Du Dich dieser technischen Neuerung verweigerst, darfst Du damit rechnen, dass sie auf andere Firmen ausweichen, die „reaktiver“ sind, selbst wenn Du in anderer Hinsicht effizienter oder schlicht besser bist. Folglich schafft sich fast jede® Selbständige - wenn auch häufig zähneknirschend – schnellstens jede neue Handygeneration an, selbst wenn sie/ er es nicht vorhatte, ein Medien- oder Technologiesklave zu werden.


Also das finde ich eine leichtfertige Behauptung. Ich mach mal eine Gegenbehauptung aus dem Leben, wie es um mich herum ist. Sie folgt dem Schema "gleich und gleich gesellt sich gern" - ergo erwarten technik-affine Dauer-online-Kund(inn)en in höherem Maß ebensolche Dienstleister/innen. Wer also nicht dauer-erreichbar sein wird, braucht (und bekommt) andere Kund(inn)en. Oder nutzt andere Wege der Kommunikation. Ich kenne selbstständige, die haben ein Handy, das nur telefonieren kann (und in der Freizeit Fotos schießen und beim Joggen oder Radeln Musik abspielt). Und damit halten sie zu ihren Kund(inn)en Kontakt. Eher so zwischen 10 und 19 Uhr, nicht 24/7.

Und es ist möglich, Antworten auf eMails nicht nachts loszuschicken, sondern zu speichern und es zu den Bürozeiten zu tun (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) - das verändert die Kund(inn)enerwartungen. Wenn sie überhaupt in dieser Form da waren. Und ein Großteil der Kund(inn)en von denen ich höre und erfahre schätzen es ausgesprochen, wenn Dienstleister/innen sichtbar das Handy ausmachen, wenn sie zu ihnen zu einem Meeting kommen oder mit ihnen essen gehen.

Wichtig ist die angemessene Reaktionszeit. Also eher nicht 2 Tage bis zur Antwort auf die eMail warten (und sei es ein kurzes "angekommen, Bearbeitung erfolgt am ...") (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich gerate ganz schön ins Schreiben, wenn's um den Unterschied zwischen Professionalität und Subordination geht ;o)) Naja, weil ich sehe, wie es die Lebensqualität der Beteiligten steigert, ohne zum finanziellen Ruin zu führen. Und ich spar mir sehr gerne die 50 Euro für den Mobilfunkvertrag zum iPhone, auch wenn ich es ein scharfes und auch sehr nützliches Teil finde. Aber ich habe die Dauer-eMail-Abruferei bereits vor einigen Jahren ausprobiert und trenne mittlerweile sogar strikt private und berufliche Accounts und es kann vorkommen, dass ich tagelang oder sogar mal 2 Wochen nicht in die privaten Postfächer schaue. Das irritiert zwar die Verwandtschaft, aber sie gewöhnen sich dran in dringenden Angelegenheiten einen nicht-asynchronen Kommunikationsweg zu suchen (anrufen).

Und das war schon ein guter Ausflug in den Themenkomplex der gegenseitigen (gewollten oder ungewollten) Beeinflussung ins Sachen Medienhandhabung.

Abschweifende, leicht missionarisch-neunmalkluge, sehr herzliche Grüße
McLeod
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malene
Beitrag 24.Sep.2010 - 23:00
Beitrag #21


Gut durch
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ZITAT(McLeod @ 24.Sep.2010 - 22:18) *
Wer also nicht dauer-erreichbar sein wird, braucht (und bekommt) andere Kund(inn)en.


Oh, ich denke, wenn frau die Qual der Wahl bei Kund.innen hat, ist es sicher richtig. Diejenigen, die gerade mal ihr Geschäft gestartet, mit Existenzsorgen und viel Konkurrenz zu kämpfen haben und ihre Kund.innen an den Fingern einer Hand zählen können, sind da sicher weniger lässig und entspannt (behaupte ich weiterhin, eigentlich nicht so leichtfertig).

Aber ich spreche nicht aus eigener Erfahrung, sondern betrachte auch, "wie es um mich herum ist". Ich sehe Handys immer noch als lästiges Übel an und bin grundsätzlich nicht den ganzen Tag erreichbar.

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 24.Sep.2010 - 23:02
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miriam
Beitrag 25.Sep.2010 - 09:53
Beitrag #22


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ZITAT(Marie18 @ 23.Sep.2010 - 16:18) *
"wir" sind die meisten menschen, wie ich finde, und ich finde, dass wir nirgendswo mehr hingehen ohne handy, laptop, blackberry etc., also dauernd erreichbar und somit auch oft abgelenkt eben durch eingehende emails oder gespräche etc, dass wir uns von diesen dingen doch eigentlich unser leben diktieren lassen, oder nich?


Ich gehöre zwar (glücklicherweise) nicht zu den Menschen die es beruflich nötig oder einfach nur das Bedürfnis haben, überall erreichbar zu sein, aber ich habe zu diesem Thema vor einiger Zeit ein interessantes Buch von Miriam Meckel, Kommunikationswissenschaftlerin und Lebensgefährtin von Anne Will, gelesen:

Miriam Meckel: "Das Glück der Unerreichbarkeit - Wege aus der Kommunikationsfalle", erschienen im Murmann-Verlag. (Vielleicht verlinkt es eine, die das kann?) --> [isbn="3442155339"]klick[/isbn]


edit kawa: gewünschten Link eingefügt

Der Beitrag wurde von kawa bearbeitet: 26.Sep.2010 - 21:52
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Grübler
Beitrag 25.Sep.2010 - 10:13
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Es ist tatsächlich so, dass sich in bestimmten Bereichen die Grenze zwischen "Privatleben" und "Berufsleben" überschneidet. Das muß aber nicht für jede Person gelten. Ausserdem ist es immer eine persönliche Entscheidung, dass Spiel mitzuspielen oder nicht.

Wie betrachtet Ihr die Medien in Bezug auf Wissenvermittlung?
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McLeod
Beitrag 25.Sep.2010 - 10:45
Beitrag #24


mensch.
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ZITAT(malene @ 25.Sep.2010 - 00:00) *
ZITAT(McLeod @ 24.Sep.2010 - 22:18) *
Wer also nicht dauer-erreichbar sein wird, braucht (und bekommt) andere Kund(inn)en.


Oh, ich denke, wenn frau die Qual der Wahl bei Kund.innen hat, ist es sicher richtig. Diejenigen, die gerade mal ihr Geschäft gestartet, mit Existenzsorgen und viel Konkurrenz zu kämpfen haben und ihre Kund.innen an den Fingern einer Hand zählen können, sind da sicher weniger lässig und entspannt (behaupte ich weiterhin, eigentlich nicht so leichtfertig).

Aber ich spreche nicht aus eigener Erfahrung, sondern betrachte auch, "wie es um mich herum ist". Ich sehe Handys immer noch als lästiges Übel an und bin grundsätzlich nicht den ganzen Tag erreichbar.


Hm, so herum meinte ich das nicht: im Sinne von bewusster Auswahl. Niemand fragt den Kunden / die Kundin "Sagen Sie mal, wollen Sie mich auch spät abends erreichen und ist Ihnen eine Stunde schon zu lange für eine Antwort auf eine eMail?" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Die Signale, die mensch aussendet, sind subtil (wie beschrieben): keine Blicke auf's Handy bei Besprechungen oder direkt danach, keine eMails weit außerhalb der Tageslicht- oder Geschäftszeiten (natürlich arbeiten viele Selbstständige auch außerhalb, es ist eine Entscheidung, das durch die Kommunikation sichtbar zu machen), Handynummer nur an wirklich wichtige Kunden weitergeben, Handy trotzdem um 21 Uhr ausschalten (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) , Rufumleitung auf's Handy nur zu den Geschäftszeiten, danach AB der die Nachrichten per eMail nach Hause schickt (geht mit jeder Fritzbox).

Ich habe bislang keinen Kunden erlebt, der oder die aufgrund der Erreichbarkeit den Anbieter gewechselt haben. Ich halte es für eine urbane Legende, ehrlich gesagt. Kunden wechseln, wenn die Leistung nicht stimmt, der Preis oder sie Lust auf frischen Wind haben, sie sich von einem Mitbewerber ein mehr/plus versprechen (lassen). Wer vom surrenden Handy gestresst wird oder vom dauernden eMail-Empfang (wie ich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ), gerät sogar eher in eine Situation der Minderleistung und darüber in die Gefahr, einen Kunden zu verprellen. Stillarbeitszeit steht in jedem Zeitmanagement-Buch weit vorne oder groß geschrieben. Solche Oasen müsste mensch sich schaffen, sie fallen nicht vom Himmel (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Und natürlich gilt das alles nicht unbedingt für Berufsfelder, die zu einem großen Teil daraus bestehen, mit Kunden zu kommunizieren. Anzeigen vermitteln, Versicherungen verkaufen, Kundenmonitoring betreiben...

McLeod grüßt herzlich
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DerTagAmMeer
Beitrag 25.Sep.2010 - 11:18
Beitrag #25


Adiaphora
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Auf die Frage nach dem "warum" denke ich, dass Kommunikation einfach ein ganz zentrales und elementares Bedürfnis aller Menschen ist. Zumindest ich selbst bin definitiv ein Herden- und Beziehungstier, zwar manchmal auch als Einzelgängerin unterwegs, aber stets irgendwie in Kontakt, beobachtend und reflektierend, lesend und nie ganz ohne Wahrnehmung anderer Personen und ihrer Äußerungen.
Ich will verstehen und verstanden werden. Ich bin neugierig und möchte meinerseits wahrgenommen werden.
Neben frischer Luft, gutem Essen und einem sicheren Schlafplatz ist Kommunikation nahezu alles. Als Liebe, als Broterwerb, als Freundschaft, Zeitvertreib, Politik, Trost, Selbstausdruck, Problembewältigung, Heimat und Abenteuerland.

Und ebenso nachhaltig wie Feuer, Töpfe und Besteck Ernährungsgewohnheiten beeinflussen, verändern Medien das Kommunikationsverhalten.

Die Form prägt ja immer auch den Inhalt.

Mit einem Roman kann ich anders kommunizieren als über SMS, am Telefon anders als über Tweets, in einem Forum anders als über eine Newsgroup.
Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ich mit meinem Schatz zwei Stunden am Rhein entlang zum Kino spaziere um mit einem "Lass-mal-gucken-was-im-Kino-läuft-Überraschungsfilm" belohnt zu werden ... oder ob derselbe Film im Fernsehn läuft: Angekündigt, nebenbei, wiederholt, mit Werbe- und Katzenfütterunterbrechungen, klingelndem Telefon, schnell noch abgerufenen Mails und ein bisschen Talkshow hinterher.

ZITAT(malene)
Das Problem ist, wenn Du selbständig bist, erwarten ja nun Deine Kunden, dass Du im Besitz dieses kleinen, flachen Geräts bist, damit du ihre Nachrichten sofort lesen und auch sofort reagieren kannst.


24/7 erlebe ich meist eher als Service-Rückschritt und Redundanzmultiplikator. Zwar kann ich jederzeit Mails, Faxe, E-Post schicken, Daten hochladen, Brieftauben schicken und Hotlines anrufen (und das alles gleichzeitig!) ... erreiche damit aber keineswegs, dass sich eine kompetente Person freundlich und verbindlich meines Anliegens annimmt. Ganz im Gegenteil. Meist werde ich automatisch sortiert, überflogen und lande in einem nicht zu bewältigenden Haufen Spam, den ich ja selbst mitverursacht habe.

Deshalb schätze ich als Kunde Einschreiben und als Dienstleister altmodische Geschäftspartner, die bereit sind in die Erstellung einer Nachricht Zeit und Mühe zu investieren und die entsprechend sorgfältige Bearbeitung meinerseits erwarten (und auch zu schätzen wissen).
Was auf den ersten Blick umständlich aussehen mag ist (zumindest für mich) effizienter und vor allem weniger frustrierend als der inflationäre Gebrauch von Informationsträgern, ungelesen weitergeleiteten Vollquotes und aufgeblasenem Datenschrott.

Privat mag ich Briefe.
Das Warten auf Antwort gehört einfach dazu und ist erwünscht. Ich will erst nachdenken dürfen. Eingeladen sein aber nicht sofort antworten müssen. Nachzeitigkeit ist ein großer Gewinn für mich. Was ich zu sagen habe, ist eigentlich nie so dringend, dass es irgendwo dazwischenplatzen müsste. Es möchte ohnehin lieber geduldig und unaufdringlich auf den richtigen Zeitpunkt warten. Und das auch lieber bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag als genervt zwischen Tür und Angel abgefertigt zu werden.

ZITAT(Grübler)
Wie betrachtet Ihr die Medien in Bezug auf Wissenvermittlung?

Ich glaub, dass Wiki, Google und Co. das Klugschei*en ziemlich überflüssig gemacht haben. Tagesaktuelle Informationen und Fakten sind ja extren verfügbar. Wozu den eigenen Kopf damit belasten? Das Verstehen, Vergleichen und Bewerten von Informationen ist wichtiger geworden. Und gleichzeitig schwieriger. Die Lese- und Schreibgeschwindigkeit ist viel zu hoch, um sich auf komplexe Inhalte konzentrieren zu können. Im Dauerrauschen fallen lediglich plakative Zusammenhänge auf. Bilder und Schlagworte bleiben hängen, der Rest wird überscrollt und erschließt sich nicht im gewohnten Surf-Tempo. Vielleicht ist das aber gar nicht negativ und ich trauer lediglich der mir vertrauten Vergangenheit hinterher, weil ich die kognitiven Möglichkeiten und Strategien der Nachfolgenerationen selbst nicht beherrsche.

ZITAT(Shark)
Inzwischen ist diese Faszination zwar nicht gewichen, aber ich kann anders damit umgehen, gezielter, zeitlich begrenzt, umsichtiger. [...]
Und ich bin weder bei Faceb**k, noch in einer der sonstigen Communities gemeldet - das würde mich definitiv überfordern.

Bei mir wars andersrum. Erst die Communities und viel später Diskussionsforen (die mich der Reihenfolge entsprechend noch immer überfordern) und von Spielen hab (abgesehen von einen kurzen Tetris-Intermezzo in den 90ern) bisher ganz die Finger gelassen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 25.Sep.2010 - 11:31
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malene
Beitrag 25.Sep.2010 - 12:31
Beitrag #26


Gut durch
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ZITAT(Grübler @ 25.Sep.2010 - 11:13) *
Wie betrachtet Ihr die Medien in Bezug auf Wissenvermittlung?


Als ich studiert habe, war ich von der riesigen Bibliothek meiner Uni so begeistert, dass ich ganze Tage dort verbrachte, in Büchern und Karteikarten stöbernd, die oft nichts mit meinem Studienfach zu tun hatten. Ich war – ohne Übertreibung – davon überzeugt, dass ich ohne die Bibliothek nicht mehr leben konnte, und ich zeigte durchaus Entzugserscheinungen, wenn ich ihr einige Wochen fern bleiben musste. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Seitdem es Internet gibt, habe ich keine Entzugserscheinungen mehr. Ich kann mich selbst genauso Stunden lang im Wiki oder auf anderen Internetseiten verlieren und Zeit und Raum vergessen. Aber meine ganz seltenen, nostalgischen Momente gelten meinen Erinnerungen an die Unibibliothek mit dem besonderen Geruch alter Bücher, der tiefen Stille und dem Vergnügen, in vergilbten Seiten zu blättern.

Sicher war alles umständlicher und langsamer. Und obwohl ich es mir mit meinem Laptop gemütlich machen kann, ist das „im Internet Stöbern“ für mich ein weniger „sinnliches“ Vergnügen. (Für mich trotzdem unabkömmlich)
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Schräubchen
Beitrag 02.Oct.2010 - 18:29
Beitrag #27


Dreht manchmal durch...
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Den ersten Kontakt zu einem Computer hab ich meinem Bruder zu verdanken, der sich von seinem Ferienjobgeld einen C-64 kaufte. Ich fand es faszinierend, wie kleine viereckige Wesen über den Bildschirm flackerten und mit einem Joystick bewegt wurden, aber ihn benutzen? Nein, natürlich nicht, da hat mein Bruder schon für gesorgt. (IMG:style_emoticons/default/tongue.gif)
Den ersten eigenen Computer hab ich mit 19 gekauft, und das auch nur, weil ich in der Ausbildung war und die "gute alte" elektronische Schreibmaschine ihren Geist aufgegeben hatte, die Lehrer aber die Berichte getippt haben wollten. Ein Internetanschluss kam aber erst Jahre später, meine Ausbildung hab ich tatsächlich noch ganz herkömmlich hinter mich gebracht. Mit durchwachten Nächten, in denen ich Bücher gewälzt habe, auf der Suche nach Antworten auf Fragen die ich beantworten musste.
Heute besuche ich das Abendgymnasium und muss wieder Hausaufgaben machen oder Referate vorbereiten. Dabei ist das Internet natürlich eine große Hilfe, aber ich kann nach wie vor darauf verzichten, denn so viele Informationen die ich hier finde, sind oftmals total überflüssig. Es gilt also abzuwägen und mir ist ein Buch in der Hand, in dem ich etwas nachlesen kann, noch immer lieber.
Was meine, zumeist jüngeren, Klassenkameraden und Klassenkameradinnen überhaupt nicht verstehen, ist, dass ich nicht in diesen Netzwerken wie Faceb**k oder ähnlichem angemeldet bin. Aber damit kann ich überhaupt nichts anfangen. Ich bin übers Telefon erreichbar und lese auch regelmäßig meine E-Mails, ich finde, das muss reichen. Und wer mir wirklich eine Freude machen möchte, der greift zu Stift und Papier und schreibt mir einen guten alten Brief. Das mache ich selbst sehr gern, weil ich finde, dass es mehr aussagt, als eine kurz in die Tasten gehauene E-Mail.

Das erste Handy hab ich ebenfalls mit 19 bekommen. Ein Geschenk meiner Eltern, weil ich damals oft meinen Bruder im Paderborn besucht habe, und die Strecke auch Nachts meist allein gefahren bin. Genutzt hab ich es aber so gut wie nie. Bis heute nicht. Mittlerweile hab ich ein anderes Handy, doch außer telefonieren und SMS schreiben kann man damit tatsächlich nichts, jedenfalls nicht das ich wüsste (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) . Und das ist gut so, denn auch wenn ich es heute zwar meistens dabei habe, so ist es aber grundsätzlich auf lautlos gestellt. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wann ich es wirklich zum letzten Mal gebraucht habe. (IMG:style_emoticons/default/was.gif)

Bevor ich mit dem Abendgymnasium angefangen habe, gehörten für mich die regelmäßigen Fußballübertragungen im TV zu den "Pflichtveranstaltungen". Ich traf mich mit Freunden oder Familienmitgliedern um die Übertragungen anzusehen und konnte mir nicht vorstellen mir "nur" die Zusammenfassungen anzusehen.
Mittlerweile interessieren mich selbst die nicht mehr wirklich. Wenn ich Abends nach Hause komme, dann seh ich mir die Nachrichten an und gut ist. Tagsüber seh ich so oder so nie fern, außer ich bin krank, aber das ist was anderes.

Ich denke, jeder kann erreichbar sein, wenn man es denn will. Und jeder sollte die Freiheit genießen dies selbst zu entscheiden, auch wenn mich die Telefonate in der Bahn oder im Restaurant genauso nerven, wie vermutlich die Meisten. Ich hab einen guten Weg für mich gefunden, möget ihr da draußen euren ganz eigenen, individuellen Weg finden.
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Marie18
Beitrag 02.Oct.2010 - 18:40
Beitrag #28


Satansbraten
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@ miriam: das Buch von Miriam Meckel ist echt gut, habe es auch gelesen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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