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> "Einseitige" Freundschaften?, Ausgewogenheit in Freundschaften
Kara
Beitrag 16.Mar.2012 - 08:57
Beitrag #1


Naschkatze
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Ich wollte mal wissen, wie das bei euch ist: ich hatte/habe 2,3 Freundschaften, bei denen die Initiative für einen Kontakt überwiegend von mir ausging, dh, ich war meist diejenige, die angerufen hat und nach Treffen gefragt hat. Ich hatte bei diesen Freunden nicht das Gefühl, dass die mangelnde Initiative gleichbedeutend mit mangelndem Interesse ist. 2 dieser Freundschaften bestehen/bestanden um die 20 Jahre..Meldete ich mich mal eine zeitlang nicht, meldete sich irgendwann mein Freund/Freundin. Wahrscheinlich war hier auch der Turnus, "des sich wie schnell sehen wollens", unterschiedlich ausgeprägt.
Dennoch gefällt es mir besser, wenn die Initiative zum Kontakt ausgewogen ist, weil ich dann eher das Gefühl habe, die andere Person ist auch an mir interessiert, bei unausgewogener Kontaktaufnahme -Ausdruck des Interesses an einer Freundschaft- kommt es bei mir teilweise einem Rätselraten gleich : ist sie oder er an mir interessiert? Grundsätzlich bin ich der Typ, der anfangs keine Schwierigkeiten hat, auf andere zuzugehen und bin auch der Meinung, von nichts kommt nichts, wenn man an Menschen interessiert ist, diese gerade erst kennengelernt hat, muss / kann man initiativ werden, damit etwas entsteht. Anfangs, beim Sichkennenlernen, wird es nie ausgewogen sein. Aber nach einer gewissen Zeit wünsche ich mir Ausgewogenheit

Wie ist das bei euch? Laßt ihr solche Freundschaften einschlafen, wenn nach einer Zeit keine Ausgewogenheit des Sichmeldens eintritt? Und, setzt ihr euch eine Art Zeitlimit (ich gehe jetzt 20x auf sie zu, wenn dann keine Initiative kommt, wende ich mich ab oder dergleichen?)?

lg kara
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Antworten (1 - 17)
Joey
Beitrag 16.Mar.2012 - 11:26
Beitrag #2


Im Frühling.
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Guten Morgen, Kara,

ein spannendes Thema.
Ich habe auch Freundschaften, mit denen ein regelmäßiger Kontakt oft nicht möglich ist - durch Entfernung, beiderseitigem Stress und Umständen, die das Leben so mit sich bringt und die man nicht eingeplant hatte.
In manchen Fällen bin ich Diejenige, die schneller daran denkt, sich zu melden. In manchen Fällen bin ich Jene, die erst daran denkt, wenn die Andere sich meldet. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
Natürlich ist es schöner, wenn der Wunsch nach einem Treffen und das Setzen kleiner "Lebenszeichen" ausgewogen ist. Ich komme dennoch mit beiden Varianten wirklich gut klar.
Denn, und das ist bei meinen Freundschaften so, es gibt immer wieder Phasen, in denen sich das abwechselt und ich weiß, dass es nur Phasen sind. Früher glaubte ich, dass etwas nicht stimmen könne, wenn Freunde sich kaum meldeten und es meist von mir ausging. Heute weiß ich, dass Stress und Lebensfluss das nicht immer möglich machen. Ich kann gut damit leben, meine Lieben nur alle paar Monate zu sehen oder zu hören, denn wenn wir es dann endlich mal schaffen, ist das wieder da, was mir Sicherheit gibt: die Nähe, das Vertrauen. Als hätte es ein "ohne einander" nicht gegeben. Und das sind Freundschaften, die auch solche Durststrecken gut überstehen.

Ich weiß, dass es nichts mit mir zu tun haben muss oder mangelndes Interesse der Grund ist, wenn ich längere Zeit nichts höre. Sie wissen, dass ich vermutlich im Stress und mitten im Leben stecke, wenn ich eine Zeit lang ruhig bin.

Es gab auch Freundschaften, die sich im Laufe der Jahre im Sande verliefen. Unausgewogenheit war da bisweilen auch mal ein Grund. An längeren Kontaktlosigkeiten lag es meist jedoch nie.

Fazit: Ich rechne es nicht auf, wer sich bei wem wie oft meldet und wann. Solange ich das Gefühl habe, dass man einander wichtig ist. Solange ich das Gefühl habe, dass auch nach langer Zeit immer noch Vertrauen und Nähe da ist.
Solange ist alles gut und mache ich mir (mittlerweile) keine Sorgen mehr. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Aber vermutlich habe ich diese entspannte Sichtweise, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass auch ich ab und an einfach keine Zeit und keinen Kopf habe, mich bemerkbar zu machen. Das ist dann nie böse oder aus Desinteresse gemeint, sondern einfach durch das sprudelnde Leben bedingt, das Eine manchmal so sehr einnimmt, dass an Anderes kaum zu denken ist.
(Und gerade habe ich zum Beispiel eine solche Phase. Und ja, ich hätte die Zeit, in der ich hier geschrieben habe, auch für Freundschaftspflege nutzen können. Aber ich mache mir da keine Platte. Gute, nahe Freunde verstehen das. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )
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Pirola
Beitrag 16.Mar.2012 - 20:10
Beitrag #3


Bekennende Urlesbe
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Hallo Kara,
ich finde es wichtig, dass die Initiative abwechselnd ergriffen wird und somit ein ausgewogenes
Interesse auf beiden Seiten bekundet wird.
Ich habe konsequent Kontakte nicht weiter aufgegriffen, bei denen es nicht so war.
Ich war wie Ihr beide auch diejenige, die sich immer viel mehr gemeldet hatte.
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Kara
Beitrag 17.Mar.2012 - 08:07
Beitrag #4


Naschkatze
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Wichtig scheint mir hier folgende Passage zu sein:

Fazit: Ich rechne es nicht auf, wer sich bei wem wie oft meldet und wann. Solange ich das Gefühl habe, dass man einander wichtig ist. Solange ich das Gefühl habe, dass auch nach langer Zeit immer noch Vertrauen und Nähe da ist.

Das Gefühl hatte ich bei einem meiner besten Freunde auch, dass ich IHM wichtig bin, auch wenn er sich viel seltener meldet, ABER vermisst habe ich es auf jeden Fall das nicht gegenseitige Melden. Und ich komme eben schnell in die Bahn, mich zu fragen, ob ich dem anderen Menschen überhaupt wichtig bin bzw. wenn die Kontaktaufnahme eben nicht ausgewogen ist, dass ich dann daran zweifle, dass ich dem anderen wichtig bin und das will ich nicht mehr!
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apricot25
Beitrag 17.Mar.2012 - 09:39
Beitrag #5


Gut durch
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Auch bei mir ist es unausgewogen. Meistens übernehme ich die Initiative und melde mich.
Das hat diesen Grund Klick hier
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Pirola
Beitrag 17.Mar.2012 - 10:40
Beitrag #6


Bekennende Urlesbe
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Hallo apricot25,
das ist meiner Meinung nach eine total destruktive Lebenshaltung von Deiner
Freundin. Ich gelte auch als depressiv, wenn ich mir eine Diagnose erstellen
lasse, und ich habe immer was dagegen unternommen. Wenn sie sich so
hängen lässt und auch noch erwartet, dass ihr Umfeld bzw. Du mitspiel(s)t,dann
wird sie sich nicht wundern müssen, wenn Dir die Lust vergeht , die Verantwortung
für sie weiter mit zu übernehmen.
Ich kenne auch eine Frau, die mit mir spielt und einfach nicht erwachsen werden will.
Der Weg raus aus einer depressiven Grundhaltung ist doch gerade Verantwortung für
sich selbst zu übernehmen. Und dazu gehört natürlich auch, die Initiative in einer
Freundschaft zu ergreifen und sich nicht nur bedienen zu lassen.
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Kara
Beitrag 18.Mar.2012 - 07:46
Beitrag #7


Naschkatze
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ZITAT(Pirola @ 16.Mar.2012 - 20:10) *
Hallo Kara,
ich finde es wichtig, dass die Initiative abwechselnd ergriffen wird und somit ein ausgewogenes
Interesse auf beiden Seiten bekundet wird.
Ich habe konsequent Kontakte nicht weiter aufgegriffen, bei denen es nicht so war.
Ich war wie Ihr beide auch diejenige, die sich immer viel mehr gemeldet hatte.


Das ist es eben, dass das "mangelnde Melden" für mich gleichbedeutend mit Desinteresse ist bzw. sein kann und ich von meinem Gegenüber die Sicherheit brauche, dass ein Kontakt mit mir für sie/ihn wichtig ist. Denn es gibt ja auch die Fälle, bei denen mein Gegenüber tatsächlich an mir kein großes Interesse hat, was sich durch die fehlende Initiative ausdrückt. Und wie soll ich die beiden Fällen dann voneinander unterscheiden? Dann kommt es unter Umständen zu Erbsenzählerei: mag sie mich, mag sie mich nicht?...
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Joey
Beitrag 18.Mar.2012 - 10:58
Beitrag #8


Im Frühling.
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In solchen "Zweifelsfällen" würde ich das Thema ganz offen ansprechen. Das ist besser und hilfreicher als jede Spekulation.
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Hortensie
Beitrag 18.Mar.2012 - 14:41
Beitrag #9


"Jeck op Sticker"
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ich glaube, dass Freundschaften eher an fehlender Offenheit und mangelnden Vertrauen, auch mal unangenehme Dinge anzusprechen "kranken" , als denn an unausgeglichen empfundenen Engagement....
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Pirola
Beitrag 18.Mar.2012 - 14:47
Beitrag #10


Bekennende Urlesbe
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Es gibt aber Frauen , mit denen es sich über sowas absolut nicht reden lässt.
Ich habe in den letzten Jahren gleich mehrfach die Erfahrung machen müssen, dass die
Frauen Reissaus nehmen, wenn ich quasi metakommunikativ über den Kontakt sprechen wollte.
Ich sei zu komliziert, bzw. meine Partnerin und ich , denn es waren z.T. gemeinsame Kontakte.
Mir ist es also regelrecht vergangen, die in meiner Partnerschaft geltende Kommunikation noch
mit anderen zu versuchen.
Was übrig bleibt und worauf ich bei neuen Kontakten achte, ist die sogenannte Verhandlungsebene:
ist es möglich, eigene Bedingungen zu setzen und auszuhandeln und dies möglichst gleich von
Anfang an ?
Wenn mir die Bedingungen nicht passen, sag ich heute sofort und gleich "Nein".
So wissen die Leute, woran sie bei mir sind und fallen dann nicht aus allen Wolken, wenn
ich mich selbst behaupte.
Ich schreib das, weil ich einen Zusammenhang sehe zwischen diesen einseitigen Kontaktaufnahmen
und dem selbstbewussten Verhalten , das sich nicht damit verträgt .
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Jumple
Beitrag 18.Mar.2012 - 16:33
Beitrag #11


Fürstin Pückler
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Dass ich kompliziert sei, habe ich auch schon öfter gehört, nur weil eine gute Kommunikation und ergründen der Gefühle, Einstellungen etc. in meiner Beziehung so ausgeprägt ist und ich versuche, das auch in andere zwischenmenschliche Beziehungen mit einzubringen (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)

Dabei empfinde ich es als weniger kompliziert, wenn ich weiß, wie jemand tickt, woran man bei ihm ist als sich darüber Gedanken zu machen oder keinen Kontakt aufzunehmen, weil diese Dinge nicht klar sind. Ich frage mich dann auch, ob sich andere darüber wirklich gar keinen Kopf machen und sich einfach "gedankenlos" melden, wann es ihnen passt? Oder beginnt das Kopfzerbrechen erst, wenn einem eine Person mehr bedeutet?

Zudem bin ich noch unsicher bei Freundschaften mit großem Altersunterschied. Ich will dann nicht zu aufdringlich werden, weiß aber, wenn ich mich nicht melde, besteht gar kein Kontakt und weiß aber auch, dass der Kontakt gern gesehen ist, also ich auch gemocht werde.
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Joey
Beitrag 19.Mar.2012 - 15:47
Beitrag #12


Im Frühling.
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ZITAT(Pirola @ 18.Mar.2012 - 14:47) *
Es gibt aber Frauen , mit denen es sich über sowas absolut nicht reden lässt.


Ja, das glaube ich. Aber Frauen solcher Art würde ich nicht zu "Freunden" zählen.
Eine Freundschaft lebt doch davon, dass man offen über alles reden kann. Und wenn das nicht gegeben ist, ist auch die Freundschaft für mich keine Wahre.
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Joey
Beitrag 19.Mar.2012 - 15:54
Beitrag #13


Im Frühling.
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ZITAT(Jumple @ 18.Mar.2012 - 16:33) *
Dass ich kompliziert sei, habe ich auch schon öfter gehört, nur weil eine gute Kommunikation und ergründen der Gefühle, Einstellungen etc. in meiner Beziehung so ausgeprägt ist und ich versuche, das auch in andere zwischenmenschliche Beziehungen mit einzubringen (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)


Ich finde es gut, wenn man Wert auf eine ausgeprägte Kommunikation und das Ergründen von Gefühlen legt. Mir ist das sowohl in einer Partnerschaft als auch in einer Freundschaft sehr wichtig.
Es birgt allerdings die Gefahr des "Todredens" und das mag auf Andere sicher auch kompliziert wirken.

In diesem Falle hier heißt das für mich konkret:
Wenn ich nicht einschätzen kann, warum Jemand sich so unregelmäßig meldet und ich selber bemerke, dass es mich verunsichert, spreche ich es einmal offen an. Vielleicht auch ein zweites Mal. Und dann belasse ich es dabei.
Wie gesagt: es gibt Freunde, bei denen ich deswegen weiß, dass ein "sich rar machen" nicht gleichbedeutend mit Desinteresse ist. Wenn ich das weiß, kann ich auch viel besser damit umgehen und muss mir nicht permanent Gedanken machen, ob ich etwas falsch gemacht habe. Ob kein Interesse mehr da ist. Oder, oder, oder.
Das ist nämlich weder für die eine Seite, noch für die Andere gut und sehr destruktiv.

Daher mein Tipp: einmal klar nachfragen und Gewissheit haben. Und dann einfach auf das vertrauen, was die Freundschaft ausmacht. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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dandelion
Beitrag 19.Mar.2012 - 16:56
Beitrag #14


don't care
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ZITAT(Joey @ 16.Mar.2012 - 11:26) *
In manchen Fällen bin ich Diejenige, die schneller daran denkt, sich zu melden. In manchen Fällen bin ich Jene, die erst daran denkt, wenn die Andere sich meldet. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

(IMG:style_emoticons/default/lach.gif) Schön formuliert! (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)

ZITAT(Pirola @ 18.Mar.2012 - 14:47) *
Es gibt aber Frauen , mit denen es sich über sowas absolut nicht reden lässt.
Ich habe in den letzten Jahren gleich mehrfach die Erfahrung machen müssen, dass die
Frauen Reissaus nehmen, wenn ich quasi metakommunikativ über den Kontakt sprechen wollte.
Ich sei zu komliziert, bzw. meine Partnerin und ich , denn es waren z.T. gemeinsame Kontakte.
Mir ist es also regelrecht vergangen, die in meiner Partnerschaft geltende Kommunikation noch
mit anderen zu versuchen.

Bei solchen Dingen macht der Ton extrem stark die Musik. Hätte ich das Gefühl, dass Freunde mich zu turnusmäßigen Wortmeldungen verpflichten wollen, dass also das Strukturelle wichtiger ist als das Emotionale, hätte ich auf eine Freundschaft keine Lust mehr. Werde ich aber gefragt, warum ich länger nichts habe hören lassen, und ob sich daran nicht etwas ändern ließe, versuche ich das gern, und es tut mir leid, dass das nicht vorher schon geklappt hat. Aber diesen kleinen Freiraum möchte ich in Freundschaften nicht auch noch hergeben müssen.
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Pirola
Beitrag 19.Mar.2012 - 18:04
Beitrag #15


Bekennende Urlesbe
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Zitat:
ich glaube, dass Freundschaften eher an fehlender Offenheit und mangelnden Vertrauen, auch mal unangenehme Dinge anzusprechen "kranken" , als denn an unausgeglichen empfundenen Engagement....

Darauf hatte ich mich bezogen, nicht auf das sich weniger Melden.
Also bei uns war es so, dass unsere Kontakte unserer Meinung nach deshalb zerbrachen, weil die anderen Frauen(-paare) keine Energie dafür über hatten, Konflikte offen anzusprechen.
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kahikatea
Beitrag 20.Mar.2012 - 00:43
Beitrag #16


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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ZITAT(Pirola @ 18.Mar.2012 - 14:47) *
ist es möglich, eigene Bedingungen zu setzen und auszuhandeln und dies möglichst gleich von
Anfang an ?
Wenn mir die Bedingungen nicht passen, sag ich heute sofort und gleich "Nein".
So wissen die Leute, woran sie bei mir sind und fallen dann nicht aus allen Wolken, wenn
ich mich selbst behaupte.

Ist das denn eine gute Ausgangsbasis für eine sich vielleicht entwickelnde nähere Bekanntschaft oder Freundschaft? Wenn eine Person, die ich gerade erst kennenlerne, mich gleich mit Bedingungen für den Kontakt konfrontieren würde, steigerte das vermutlich nicht gerade mein Bedürfnis, diese Person wirklich näher kennenzulernen - ich käme mir womöglich eher manipuliert vor. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

ZITAT(Pirola @ 18.Mar.2012 - 14:47) *
Ich schreib das, weil ich einen Zusammenhang sehe zwischen diesen einseitigen Kontaktaufnahmen
und dem selbstbewussten Verhalten , das sich nicht damit verträgt .

Wie meinst Du das? Dass es nicht mit Selbstbewusstsein einhergehen kann, einen Kontakt relativ einseitig aufrechtzuerhalten?

Zwar könnte ich mir gut vorstellen, dass es ein Ausdruck mangelnden Selbstbewusstseins sein kann, krampfhaft zu versuchen, einen Kontakt aufrechtzuerhalten, für den die andere Seite so gar nichts tut.

Ebenso könnte es aber ein Ausdruck mangelnden Selbstbewusstseins sein, einen Kontakt abzubrechen, weil man das seltenere Melden der anderen Seite als Desinteresse oder mangelnde Wertschätzung gegenüber der eigenen Person deutet.


Persönlich wünsche ich mir sicher auch Ausgewogenheit. Trotzdem habe ich mindestens eine seit Jahren bezüglich der Kontaktaufnahme eher "unausgewogene" Freundschaft, bei der dies meinem Eindruck nach eine Frage von Persönlichkeitsunterschieden und unterschiedlichen Lebenssituationen ist. Vor dem Hintergrund fände ich es ausgesprochen schade, relative Einseitigkeit des Meldens vorschnell als Einseitigkeit des Interesses zu deuten.

Umgekehrt war in einer Freundschaft, bei der ich nach längerer "Unausgewogenheit" keinen Kontakt mehr gesucht habe, die Unausgewogenheit meinem Eindruck nach auch nur ein Symptom generellen Auseinanderlebens mit immer weniger teilbaren Interessen - was auch häufigeres Melden der anderen Seite auf Dauer nicht hätte überdecken können.

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-Agnetha-
Beitrag 30.Mar.2012 - 11:53
Beitrag #17


ungerader Parallel-Freigeist
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Über dieses Thema habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.

Bei den meisten meiner Freundschaften ist es ausgewogen.
Es gibt aber eine Freundin, die ich schon ewig kenne, wir waren zusammen in der Grundschule und eine lange Zeit beste Freundinnen. Waren auch oft gemeinsam im Urlaub und haben viel zusammen erlebt.

Ich sehe sie momentan vielleicht noch einmal im Jahr.
Beim letzten Treffen hatte ich den Eindruck wir können uns echt gut unterhalten und nicht nur über alte Zeiten reden.

Ich mag ihre Art und ihren Humor total gerne.

Bis auf ab und zu eine Ansichtskarte von ihr, bin aber immer ich die, die sich meldet. Und das macht mich schon nachdenklich. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Am liebsten hätte ich doch regelmäßigeren Kontakt. Das finde ich sehr schade.

Habe auch schon überlegt es offen anzusprechen, gleichzeitig aber auch Angst davor.
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dodo70
Beitrag 30.Mar.2012 - 16:11
Beitrag #18


Fürstin Pückler
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ZITAT(-Agnetha- @ 30.Mar.2012 - 12:53) *
Am liebsten hätte ich doch regelmäßigeren Kontakt. Das finde ich sehr schade.

Habe auch schon überlegt es offen anzusprechen, gleichzeitig aber auch Angst davor.


Hallo Agnetha,

wovor genau hast Du denn Angst? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Dass das Deine Freundin nicht will, sie sich vielleicht unter Druck gesetzt fühlt? Ich denke ernsthaft, dass Du nur gewinnen kannst, wenn Du es offen ansprichst. Du hast sie gerne, Du verbringst gerne Zeit mit ihr- das ist doch was sehr Schönes! Und wer weiss- vielleicht sieht sie es ja ganz genau so wie Du und jede wartet darauf, dass die Andere es anspricht....das kann ganz schön in die Hose gehen- die Erfahrung hab ich auch schon hinter mir. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
Am Ende war die Freundschaft kaputt, wir haben einfach den Punkt übersprungen, an dem eine Wende noch möglich gewesen wäre. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)
Also im schlimmsten Fall will sie keinen engeren, regelmäßigeren Kontakt. Das ist zwar auch nicht schön und entspricht vermutlich auch nicht dem, was Du Dir wünschst, aber dann weisst Du wenigstens, woran Du bist, und kannst für Dich entscheiden, ob Dir das reicht. Letzten Endes müsst Ihr ja gemeinsam Euren kleinsten gemeinsamen Nenner finden. Und wenn es richtig gut läuft- Bingo! Nur Mut!

Generell denke ich, dass es in einer Freundschaft wichtig ist, Dinge anzusprechen, die einen stören oder belasten. Das ist nicht immer schön und einfach, aber wie soll es ansonsten funktionieren? Niemand kann für sich eine Glaskugel beanspruchen, und Sachverhalte, die für mich völlig unkritisch sind, sind für meine Freunde möglicherweise ganz schrecklich. Wichtig dabei ist meines Erachtens ein gesundes Mittelmaß zu schaffen im Geben und Nehmen. Offenheit darf nie zur Einbahnstrasse werden. Und ja- auch die Gefahr des "Zerredens" sollte frau im Auge behalten. Wie war das? Durch Wiederholen von Argumenten werden diese nicht zwingend besser oder so....

In diesem Sinne

Liebe Grüße
DoDo
(die auch noch viel lernen muss (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) )
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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 05.05.2025 - 20:57