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Beitrag
#1
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
nachdem ich hier schon viele Beiträge gelesen habe, möchte auch ich meine, etwas seltsame, Geschichte erzählen. Sie spielt in Russland. Ich selbst stamme aus dem deutschsprachigen Raum, lebe aber in dem riesigen Land bereits ein paar Jahre – allein mit meinem 3-jährigen Kater in einem kleinen Dorf. Schon über ein Jahr möchte ich ihn kastrieren lassen. Nur konnte ich mich nie für einen Tierarzt bzw. Tierklinik entscheiden (allerdings gehen hier die Uhren noch etwas anders als etwa im deutschsprachigen Raum). In der nächstgelegenen (20 km entfernten) Stadt gibt es eine staatliche städtische Tierklinik. Da fährt aber nur ein altersschwacher Bus hin, der ständig eine Panne hat. Keine schöne Vorstellung, mit einem kranken Tier im Winter bei -30 Grad mitten in der Pampa zu stehen. In der anderen, größeren Stadt, die 36 km von meinem Dorf entfernt und mit dem Zug zu erreichen ist, gibt es eine Tierarztpraxis (die von einer Tierärztin geführt wird) in der Nähe des Bahnhofs und eine staatliche Tierklinik, zu der man aber ziemlich weit laufen muss, da sie sich am anderen Ende der Stadt befindet. Zwischen diesen beiden Möglichkeiten schwankte ich nun. Der Vorteil der ersten ist klar die Bahnhofsnähe, andererseits haben mir Bekannte gesagt, dass diese Tierärztin ziemlich unfreundlich ist und ohnehin nur Tabletten und Injektionen verabreicht, aber keine umfassendere Therapie oder gar Analysen durchführt. In diesem Punkt hat die Tierklinik klar die Nase vorne. Anfang Juli erkrankte mein Kater. Ohne Tierarzt ging es nun nicht mehr. Einer plötzlichen Eingebung folgend entschied ich mich für die Tierklinik am anderen Ende der Stadt. Dienstagfrüh wollte ich also meinen Kater in den Kennel packen. Dummerweise ließ ich ihn noch hinaus, damit er seine Geschäfte verrichten konnte, schließlich würden wir ja eine zeitlang unterwegs sein. Trotz Rufen kam er nicht zurück – erst am Nachmittag. Doch da war es schon zu spät, in die Tierklinik zu fahren, die nur bis 18 Uhr geöffnet hat. Daher fuhren wir erst am Mittwoch. Dieses Mal aber ließ ich meinen Kater in der Früh nicht mehr hinaus. Die Straße in der sich die Tierklinik befindet, war mir unbekannt, fast wäre ich an dem Haus vorbeigelaufen. Wir waren etwas zeitig, 7.45 Uhr, dran (die Ordination beginnt erst um 8 Uhr), aber es war schon offen. Nach ein paar Minuten kam eine der Tierärztinnen und fragte, was der Kater habe. Ich antwortete, dass er sich anscheinend erkältet habe (meine Vermutung war allerdings Katzenschnupfen). Sie antwortete, dass sie uns gleich drannimmt. Sie sperrte den Behandlungsraum auf, untersuchte meinen Kater und stellte die Diagnose: Katzenschnupfen. Die Therapie würde sehr, sehr lange dauern und nicht einfach sein. Sie fragte noch, ob ich ihn überhaupt behandeln lassen möchte. „Ja, natürlich“, antwortete ich etwas erstaunt. Gleichzeitig aber vergegenwärtigte ich mir, dass es mit dem Tierschutz in Russland noch ziemlich im Argen liegt, obwohl sich inzwischen viel verbessert hat, und die Leute kranke Haustiere oft nicht vom Tierarzt behandeln lassen, sondern einfach aussetzen. Dann stellte sie sich vor. Nennen wir sie Larissa Michailowna. Sie schrieb mir auf einen Zettel einige Medikamente (samt Dosierung) auf, die in einer gewöhnlichen Apotheke zu kaufen sind, und stellte die Rechnung aus. In 5 Tagen sollte ich wieder zur Kontrolle kommen. Ich ging mit dem guten Gefühl, eine kompetente und überaus sympathische Tierärztin gefunden zu haben. In der Apotheke kaufte ich alles und verabreichte die Medikamente meinem kleinen Patienten, was dieser gar nicht toll fand. Nach 5 Tagen fuhr ich mit meinem Kater, dessen Zustand sich leider nicht gebessert hat, in der Früh wieder zu ihr. Larissa freute sich sichtlich, mich zu sehen. Anscheinend ist es in Russland gar nicht so selten, dass die Leute sich nach dem ersten Besuch nicht mehr zeigen, dachte ich. Sie untersuchte ihn wieder, wobei ich ihn im Nacken festhielt. Beim Abtasten berührte sie zufällig meine Hand, mit der ich den Kater festhielt. Danach schrieb sie mir wieder Medikamente (andere) auf, die ich in der Apotheke besorgen musste, und stellte die Rechnung aus. Dieses Mal sollte ich in 10 Tagen wieder kommen. Während der Untersuchung hat sie mich mehrmals tief aus ihren dunkelbraunen Augen angeschaut. Ich las darin aufrichtige Sympathie. Abermals dachte ich, was für ein Glück ich mit dieser Tierärztin hatte, denn ich hätte genauso gut eine alte Beißzange geraten können, gerade in einer staatlichen Klinik. Da wäre es mir sehr schwer gefallen, mit meinem Kater öfter herzukommen. Nach 10 Tagen fuhr ich mit meinem Kater, dessen Zustand sich sogar verschlechtert hat, in der Früh wieder zu ihr. Wie beim letzten Mal freundliche Begrüßung. Auf einmal beginnt Larissa mich, die ich die Ältere von uns beiden bin (ich bin fast 50, sie ist ein paar Jahre jünger), zu duzen. In Russland geht man jedoch schnell vom Sie zum Du über, wenn man jemanden sympathisch findet. Insofern hat das plötzliche Duzen durch Larissa keine besondere Bedeutung, außer dass sie mich eben sympathisch findet. Und wieder dieser tiefe Blick aus ihren dunkelbraunen Augen. Dieses Mal aber meinte ich, außer Sympathie noch etwas darin gelesen zu haben. Sie untersuchte wiederum meinen Kater und schrieb mir neue Medikamente auf. In 5 Tagen sollte ich wieder zur Kontrolle kommen. Als ich zum Schluss die Geldbörse aus der Handtasche nehmen wollte, meinte sie: „Du brauchst nichts zahlen“ und berührte mich mit der Hand an der Schulter. Ein eigenartiges Gefühl, als ob ein Funke übergesprungen wäre, durchzuckte mich, das ich nicht zu deuten wusste, mich aber den ganzen Weg nach Hause erfüllte und zu Hause weiter beschäftigte. Dann kam DER Tag, der 24. Juli. Wie gewöhnlich fuhr ich mit meinem Kater wieder zu ihr. Es war alles wie immer. Wirklich alles? Wieder diese tiefen Blicke aus ihren dunkelbraunen Augen. Und dieses Mal hob sich der Nebel und ich glaubte verstanden zu haben. Sie will etwas von mir!? Wieder das gleiche Spiel: Untersuchung, neue Medikamente, wieder brauchte ich nichts zu zahlen, und ich sollte am 31. Juli wieder kommen. Den ganzen Weg nach Hause war ich wie weggetreten. Ich überdachte noch einmal alles bis dahin Geschehene gründlich. Auch zu Hause konnte ich an nichts anderes denken. Wieder und wieder wälzte ich diese Gedanken in meinem Kopf. Ich war mir sicher, sie empfand für mich mehr als bloße Sympathie. Was würde ich ihr antworten, wenn sie mich fragen würde, ob ich schon einmal etwas mit einer Frau gehabt habe und ob ich es nicht mit ihr machen wolle? Nun, mit einer Frau hatte ich bisher nichts gehabt, aber mit ihr würde ich es nur zu gerne machen. Dieser Gedanke ließ mich nun nicht mehr los… Im September wollte ich meine Eltern und Freunde, die alle im deutschsprachigen Raum leben, besuchen. Dazu war es bald an der Zeit, die Flugtickets zu kaufen. Würde sich aber der Zustand meines Katers bis dahin so weit gebessert haben, dass ich ihn 4-5 Tage allein und ohne Medikamente lassen kann? Bei einem Heimatbesuch, den ich immer in der warmen Jahreszeit absolviere, mache ich es so, dass ich meinen Kater einfach draußen lasse. Durch eine Klappe kommt er in den Vorraum des Hauses, wo Futter und Wasser für diese Tage bereitstehen. Ich weiß, es ist nicht die ideale Lösung, aber da ich niemanden Zuverlässigen habe, der sich in den Tagen meiner Abwesenheit um ihn kümmert, ist das noch immer der bessere Ausweg. Bisher hat es immer problemlos geklappt. Diesbezüglich musste ich mich mit Larissa beraten. Am 31. Juli fuhr ich mit meinem Kater erneut zu ihr. Ich schilderte ihr die Situation, dass ich während meiner Abwesenheit niemanden hätte, der meinen Kater versorgen würde. Wir kamen zu dem Schluss, dass es, so wie es jetzt aussieht, riskant wäre, ihn allein zu lassen. Aber wir sollten, um eine endgültige Entscheidung zu treffen, doch noch etwas abwarten. Als ich erwähnte, dass ich alleine wäre und niemanden hätte, merkte ich ein gewisses Aufblitzen in ihren Augen und ein unverhohlenes Interesse. Für mich gab es keinen Zweifel mehr, dass sie mehr wollte – und ich mich in sie verliebt hatte. In 2 Wochen sollte ich wieder kommen. Ich war mir sicher, dass es in Wirklichkeit gar nicht notwendig war, so oft zu ihr zu fahren. Auf dem Nachhauseweg und zu Hause war ich total neben der Spur. Wieder und wieder überdachte ich alles. Aber wie sollte es weitergehen? Sie hatte einmal, noch ziemlich am Anfang, erwähnt, dass sie Kinder hat. Nach Larissas Alter zu urteilen, schätze ich so 10-14 Jahre alt. Ob sie verheiratet ist, weiß ich nicht. Sie stammt aus einer anderen Stadt, ein paar 1000 km von dieser entfernt, und dürfte noch nicht lange hier leben. Zu all dem kommt ja noch dieses dämliche Antigay-Gesetz, das Putin erlassen hat. Da muss man noch vorsichtiger sein, noch dazu hat unsere Stadt weit unter 100 000 Einwohner. 2 Wochen später fuhr ich wieder zu ihr. Es war ihr letzter Tag vor dem 2-wöchigen Urlaub. Ich fragte sie, was sie im Urlaub macht. Sie antwortete, sich um den Gemüsegarten und die Kinder kümmern und endlich ausschlafen. Sie schrieb mir wieder Medikamente auf und gab mir ihre Handynummer. Ich solle sie in 5 Tagen anrufen, wie es meinem Kater geht. Die Frage meiner Reise blieb weiter offen, aber mir das an sich schon egal. Ich wollte nicht mehr wegfahren. Und wieder ihre Blicke… Da ich leider schüchtern bin, wusste ich nicht, was ich machen sollte, außer ihr ebenfalls tiefe Blicke zuzuwerfen. Schade, dass ich sie nun ganze 2 Wochen nicht sehen würde. So blieben mir nur wunderschöne erotische Fantasien. Nach 5 Tagen rief ich sie an. Ich muss noch sagen, dass ich eine gewisse Telefonophobie habe und dadurch beim Telefonieren oft kein Wort herausbringe oder einfach nicht das sagen kann, was ich möchte, bzw. das nicht so rüber kommt, wie es sollte. Larissa meinte, ich könne nun doch fliegen, aber da hatte ich meinen Eltern und Freunden schon gesagt, dass ich nicht komme. Sie gab mir andere Medikamente an und ich sollte in 6 Tagen wieder anrufen. Das tat ich auch, nur brachte ich vor Aufregung kaum ein Wort heraus, so dass ich danach das Gefühl hatte, ich hätte alles verbockt. Ich sollte Anfang September wieder zu ihr kommen. Die ganze Zeit bis dahin saß ich wie auf glühenden Kohlen. Ich konnte es nicht erwarten, sie zu sehen, gleichzeitig aber fürchtete ich mich auch davor. Endlich kam der heißersehnte Tag. Im Behandlungsraum waren außer ihr noch eine andere Tierärztin und eine Helferin. Ich war entsetzlich aufgeregt. Larissa war zwar etwas kühler als sonst, wohl wegen des Herumgewusels, aber ihre Blicke eindeutig. Wie die vorigen Male schrieb sie wieder Medikamente auf. Dann stand sie vom Schreibtisch auf, um meinem Kater ins Maul zu schauen, da auch sein Zahnfleisch entzündet war. Das tat sie aber nicht von ihrer Seite des Behandlungstisches aus, sondern sie trat an meine Seite heran, ganz dicht, uns trennten nicht einmal Millimeter, sie beugte sich tiefer zum Maul meines Katers und zu mir, ich mich zu hin – und es flogen die Funken zwischen uns. Wahnsinn. Ich sollte in 1 Woche wieder kommen. Auf dem Nachhauseweg war ich wieder total neben der Spur. Dieser Zustand hielt auch zu Hause an. Es musste etwas geschehen. Aber was? Auch wenn ich mir sicher bin, was sie will, so schien von ihr doch keine Initiative zu kommen. Nur, was sollte ich machen? Sie einfach direkt darauf anzusprechen, war mir zu plump und auch etwas gefährlich, denn wer weiß, vielleicht hört das Gespräch zufällig jemand von den Kollegen. Am Tag davor kam mir plötzlich eine Idee: sie zunächst direkt nur auf Freundschaft anzusprechen und zu fragen, womit ich ihr eine kleine Freude machen kann (in Russland sind kleine Geschenke üblich), da sie außer die ersten beiden Male für die Behandlung nichts mehr genommen hat. Vor einer Woche war ich wieder bei ihr. Bei meinem Kater hat sich inzwischen auch eine Wurminfektion eingestellt. Zur genaueren Bestimmung brachte ich Larissa ein paar dieser Würmer mit. Glücklicherweise war sie allein, musste aber gleich wegfahren (die Tierärzte dieser staatlichen Tierkliniken fahren u. a. in die Dörfer, um dort Hunde und Katzen u. a. gegen Tollwut zu impfen). Sie schrieb mir ein paar Antihelmetika auf, von denen ich ihm eines ihm geben sollte, und bestellte mich leider erst wieder in 17 Tagen, u. a. weil ich schon so müde aussehe. So lange ohne sie! Zum Schluss fasste ich mir ein Herz und sagte ihr, dass ich hier schon ein paar Jahre lebe, aber keine richtigen Freunde finden konnte. Erst vor 2 Jahren habe ich tolle Menschen (eine Familie mit 2 Kindern) kennen gelernt. Und jetzt sei auch sie, der nächste großartige Mensch, in mein Leben getreten. Da streichelte sie meine Hand. Ich sagte noch, ich würde mir wünschen, dass wir, auch wenn die Therapie meines Katers abgeschlossen ist, weiterhin Freundinnen und in Kontakt bleiben. Sie antwortete ganz warmherzig, das bleiben wir, ich solle beruhigt sein. Ich hätte ja ihre Handynummer. Dann erzählte sie noch kurz von ihren Tieren (Hunde, Katze, Vögel), die sie zu Hause hielt, auch Lustiges, so dass wir gemeinsam lachten. Ihr ging irgendwie das Herz über und die Worte sprudelten nur so aus ihr hervor, als ob sie nun endlich jemanden gefunden hätte, der ihr zuhört. Zum Schluss umarmten wir uns noch herzlich. Sie werde meinen Kater wieder gesund machen. Wir würden auch danach in Kontakt bleiben. Sie schien so glücklich. Ich war natürlich auch glücklich. Wie aber soll es nun wirklich weitergehen? Ich sehe sie erst wieder in 10 Tagen. Soll ich sie vielleicht mal anrufen? Wenn ich nur besser telefonieren könnte, aber ich bin am Telefon immer total blöd. Wenn wir uns in 10 Tagen wiedersehen, frage ich sie, womit ich ihr eine Freude machen könne. Das tat ich nämlich vor 1 Woche nicht, weil ich sie nicht länger aufhalten wollte. Aber wie soll es danach weitergehen? In Russland ist es, außer vielleicht in Moskau oder St. Petersburg, nicht üblich, sich in Cafes oder Restaurants (in kleineren Städten gibt es kaum etwas, außer eventuell McD. oder üble Kneipen) zu treffen, sondern zu Hause. Ich kann ihr daher nicht einmal vorschlagen, nach der Arbeit mal auf einen Kaffee zu gehen. Ich könnte sie nur zu mir nach Hause einladen, am Wochenende, aber das sind 36 km. Oder sie ergreift die Initiative. Oder soll ich dem ganzen mehr Zeit geben, entspannter herangehen? Vielen Dank fürs Lesen. Ich bin für jeden Rat und Kommentar dankbar. Liebe Grüße Viktoria |
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Beitrag
#2
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebe Viktoria,
oh, was für eine Story. Und wie episch - sorgsam und dennoch spannend hast du sie aufgeschrieben. Fast eine literarische Erzählung. Was mich daran fesselt, war, verzeih mir, weniger die Lovestory auf der Ebene - wie kann ich sie erobern?- sondern das Ambiente, das du so toll schilderst, eine ganz andere Welt als unsere. Und es kommt, glaube ich, recht selten vor, dass eine aus dem deutschsprachigen Raum nach Russland auswandert, oder? Die Geschichte macht neugierig auf ihre Ursprünge... Das ist mein erster, ganz spontaner Kommentar dazu. Zu deinem einentlichen Anliegen muss ich mir noch mehr Gedanken machen. Erstmal einfach vielen Dank für deine sehr außergewöhnliche Geschichte, in der du mit klaren Sätzen das ganze weite Land vor meinem inneren Auge erstehen ließt. Ich weiß, hier ist keine Literaturwerkstatt, aber das musste ich einfach schreiben. Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 17.Sep.2013 - 18:28 |
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Beitrag
#3
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 194 Userin seit: 18.03.2012 Userinnen-Nr.: 8.155 ![]() |
Ehrlich gesagt war mir der erste Part zu fülle, da zu ausführlich und in meinen Augen unerheblich für die Lovestory.
Finde die Geschichte aber sehr niedlich und manche Dinge finde ich auch irgendwo positiv - wie das mit dem Restaurant und Café. So kannst Du sie gleich zu Dir nach Hause einladen und es wird persönlicher. Süß finde ich ihren Kommentar, dass ihr Freundinnen sein und bleiben könnt. Hut ab, dass Du trotz Deiner Schüchternheit, so offen danach gefragt hast. (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) Ich denke, Du machst das alles schon ganz richtig. Es ist wirklich schwierig das Thema anzuschneiden, da die Gesetze ja so brutal geworden sind. Ich würde mich da sehr langsam vortasten und erstmal sehen, was Eure Freundschaft bringt. Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung ... dass es die Tierärztin ist finde ich vor allem niedlich, da ich auch sehr für meine geschwärmt habe und es da auch aufregende Momente gab, vor allem, als ich dann bei ihr aushelfen durfte. - Vielleicht eine Option auch für Dich?! ;-) Übrigens kenne ich die Telefonphobie - die hat sie mir weg therapiert in dem ich gezwungen wurde, bei Firmen usw. für sie anzurufen. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du ihr einfach sagst, dass Du eigentlich gar nicht gerne telefonierst, weil Dir dann immer die Worte fehlen, aber Du es ihrzuliebe tust. So wie Du ihren Wortsprudel geschildert hast, wird sie dann das Zepter bestimmt übernehmen können und Dir ein wenig unter die Arme greifen .... . |
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Beitrag
#4
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 ![]() |
Es klingt sehr romantisch. Ich würde die sympathische Zuneigung erst mal als das sehen, was es ist. Vermutlich mag sie Dich schon, weil du Dich um Deinen Kater kümmerst und ihn nicht als Gebrauchsgegenstand betrachtest, den man bei Krankheit auf den Müll wirft oder aussetzt. Angesichts der politischen homophoben Lage in Russland, würde ich das Thema sehr behutsam angehen. In einem Land, in dem Homosexualität unter Strafe steht und die Information über das Leben als Lesbe nicht als Normalität angesehen wird, weißt Du nicht, wie Deine Larissa überhaupt informiert ist und ob sie solche Gefühle für sich annehmen kann oder als lebbar einstuft. Trefft Euch zum Kaffee und dann bringe das Thema behutsam zur Sprache. Wenn hier schon so viele Frauen Probleme mit ihrem Coming Out haben, wird es in Russland noch viel schwieriger sein. Wie soll man denn ohne Coming Out Gruppe und ohhe Gedankenaustausch und Information zu seinen Gefühlen finden. Insofern weißt Du nicht, wo Deine Larissa da steht und wie sie geprägt ist. Alles Gute!
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Beitrag
#5
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Hallo an alle,
vielen Dank für Eure Beiträge und die Geduld beim Lesen. @Rafaella: Es freut mich, dass Dir meine Story gefällt und ich Dir das Land näher bringen konnte. Eben weil die Geschichte in einem ganz anderen Umfeld als dem deutschsprachigen spielt, musste ich weiter ausholen, wobei mir schon klar war, dass es u. U. zu ausführlich wird, wie @Jumple anmerkte. Es leben gar nicht so wenige aus dem deutschsprachigen Raum hier in Russland. Da habe ich mich am Anfang selbst gewundert. Mit “Die Geschichte macht neugierig auf ihre Ursprünge...“ meinst Du wohl, warum ich hierher auswandert bin? Es würde mich freuen, wenn Du zu meinem eigentlichen Anliegen noch etwas schreiben würdest. @Jumple: Ja, ich weiß, dass der Anfang etwas lang war, aber ich wollte eben die hiesigen Verhältnisse etwas näher bringen und auch diese seltsame Fügung: zuerst mein langes Zögern, dann die Erkrankung meines Katers und die plötzliche Eingebung, wohin ich ihn zur Behandlung bringe. Dadurch bekam ich irgendwie, das Gefühl, dass Larissa und ich uns einfach begegnen mussten – Schicksal oder so etwas. Ist ja süß, dass es bei Dir auch die Tierärztin war. Nur, bei ihr aushelfen, wird kaum gehen. Es handelt sich ja um eine staatliche Tierklinik, da entscheidet wohl nicht sie, wer ihr aushilft. Mir kam die Idee auch schon, denn ich kann gut mit Tieren umgehen und auch die Veterinärmedizin interessiert mich sehr (wollte ich sogar einmal studieren). Ansprechen werde ich sie auf jeden Fall darauf, vielleicht findet sie ja einen Weg. Das mit der Telefonphobie hat bei mir vor ca. 10 Jahren angefangen und wurde immer schlimmer, so dass ich mich am Schluss fast nicht mehr traute, meine Eltern oder langjährige Freundinnen anzurufen. Es war wirklich grotesk, was sich jedes Mal vor einem Anruf abgespielt hat. Therapiert habe ich mich selber durch meine Auswanderung nach Russland und die Vorbereitungen dazu. Ich habe mir einfach gesagt: “Wenn du auswandern willst, dann musst du da jetzt anrufen”. Und es fiel mir dann immer leichter. Seit ca. 2 Jahren habe ich aber einen Rückfall. Es ist bei weitem nicht so schlimm wie damals, aber doch störend. Vielleicht kann ja Larissa auch hier helfen. Ich werde über die weitere Entwicklung berichten. Und ja, es ist richtig, mich langsam vorzutasten. @Svan: Die Homophobie in diesem Land ist ein echtes Problem. Ein Gedankenaustausch mit anderen ist da schwierig, sich hier einfach als Lesbe zu outen, ist absolut nicht drin. Es gibt zwar auch z. B. russische Foren, aber mir scheint es nicht ratsam, dort allzu aktiv zu sein. Diese Homophobie dürfte auch der Grund zu sein, warum Larissa bisher keine weitere Initiative zeigt. Schließlich kennt sie mich ja noch nicht so gut. Aber Interesse hat sie. Warum gerade an mir, habe ich mich auch schon gefragt. Vielleicht denkt sie ja, dass ich als Westlerin mit dem Thema Homosexualität mehr Erfahrung habe, es für mich nichts Neues ist und sie dadurch auch eher zu ihren Gefühlen stehen kann als bei einer Russin. |
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Beitrag
#6
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 ![]() |
Ich frage mich natürlich auch, was so eine Westlerin allein mit einem Kater in einem russischen Dorf macht?
Larissa wird ganz sicher denken, dass Du die große weite Welt kennst und falls sie wirklich lesbisch ist und nicht nur an Dir interessiert, weil Du Deinen Kater gut behandelst und vielleicht als Westlerin interessant bist, so wird sie sicher davon ausgehen, dass Du mehr Erfahrung hast aus dem Westen. Wobei ich mich manchmal wundere, was es an Parallelwelten gibt, von denen man nichts ahnt. Auch in Russland wird es eine Szene geben. |
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Beitrag
#7
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebe Viktoria,
dann versucht ichs mal: ich kann dir da wenig raten. Einfach genießen, den Gleichklang, die Emotionalität und abwarten, was sich ergibt? Vielleicht mal vorsichtig das L-Thema einbringen, zum Beispiel vielleicht mal fragen, ob sie ....hier fehlt mir eine prominente Lesbe, die auch in Russland bekannt sein dürfte.....kennt. Aber vielleicht auch davon ausgehen, dass die Homophobie auch bei ansonsten sehr aufgeschlossenen zugewandten Mensdhen ein immenser Hemmschuh sein kann. Es kommt darauf an, ob due, bei Outing, dann mit eventuellem Rückzug ihrerseits leben kannst. Wie Svan schrieb, gibt es inm europäischen sicher auch eine Subkultur. Ich weiß dies auch- von einer Frau, die teils in D, teils in Litauen lebt. Sie ist dort sehr gut eingebunden in ein reges Gesellschaftsleben - subkulturell. Glg |
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Beitrag
#8
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Svan,
was eine Westlerin allein mit einem Kater in einem russischen Dorf macht? Ganz einfach: Downshifting. Dafür ist Russland zwar nicht das ideale Land, aber mich haben die russische Literatur und Sprache schon von Jugend an interessiert. Daher wollte ich, als die Entscheidung, auszuwandern, anstand, es unbedingt versuchen, mir dort ein neues Leben aufzubauen. Sollte es nicht klappen, konnte ich ja woanders hinziehen. Aber versuchen musste ich es, denn ich wusste, ich hätte es sonst den Rest meines Lebens bereut. Ist man jedoch einmal mit dem Russland-Virus infiziert, ist eine Heilung ausgeschlossen. Es lässt einen nicht mehr los. Vielleicht sollte ich noch anmerken: Für die Russen, vor allem die über 35-jährigen, ist eine allein lebende Frau ohnehin etwas Seltsames. Aufgrund der hohen Scheidungsrate und der geringen Lebenserwartung der russischen Männer gibt es viele allein erziehende Mütter. Wenn man also ohne Mann und kinderlos ist, kommt man sowieso gleich in den Verdacht, lesbisch zu sein, auch wenn niemand offen darüber spricht, aber in den Köpfen vieler Leute ist das drinnen, und man wird schnell als komisch abgestempelt. Es ist ja nicht so, dass die Leute hier nicht wissen, was Homosexualität ist. Daher könnte auch Larissa durchaus zu dem gleichen Schluss gekommen sein: ohne Mann + kinderlos = lesbisch. Woher dann auch ihr Interesse rührt. Überhaupt denke ich, dass sie als Tierärztin da wohl doch aufgeschlossener ist als die Durchschnittsrussin. LG, Viktoria Liebe Rafaella, auch wenn Du, wie Du schreibst, mir wenig raten kannst, danke für Deine Antwort. Genießen und abwarten – etwas anderes bleibt mir wohl nicht über. Vielleicht rufe ich Larissa heute noch, wenn ich meine Feigheit überwinde, und sage einfach, dass es mir bis nächsten Freitag, wenn ich mit meinem Kater wieder zu ihr zur Kontrolle kommen soll, zu lange dauert, und ich mit ihr gerne schon früher plaudern (eben nur plaudern) möchte. Das L-Thema würde ich natürlich noch nicht anschneiden. Wenn ich doch nur nicht so feig wäre, was das Telefonieren anbelangt. Wenn sie sich bei einem Outing meinerseits zurückzieht, wird es für mich schwer. In den Großstädten wie Moskau oder St. Petersburg gibt es sicher eine Subkultur. Die Mädchen von der russischen Popgruppe Tatu (die auch im deutschsprachigen Raum bekannt ist) haben ja immer wieder auf der Bühne lesbische Spielereien gezeigt, wobei ihre lesbische Beziehung allerdings nur eine Show war. Das zeigt aber, dass man hier doch, zumindest vor dem Antigay-Gesetz, das L-Thema ziemlich offen rübergebracht hat. Übrigens war unser Dorf von gestern Abend an fast 20 Stunden ohne Strom. Auch das ist Russland LG, Viktoria |
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Beitrag
#9
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Hallo noch einmal,
ich wollte euch nur kurz mitteilen, dass ich mein Herz in beide Hände genommen und Larissa vorhin angerufen habe. Ich habe ihr gesagt, dass ich das nette Gespräch von vor 10 Tagen, als sie so schön von ihren Tieren erzählt hatte, gerne fortsetzen würde, es mir aber bis Freitag, zum Kontrolltermin mit meinem Kater, zu lange dauert und ob wir uns nicht früher ohne Kater treffen könnten. Sie schien sich zu freuen, war total und sagte, dass sie jetzt über das Wochenende eine Freundin auf Besuch habe, wir uns aber, wenn es bei mir geht, in ihrer Mittagspause auf der Arbeit treffen können. So habe ich mich mit ihr für Montag Mittag bei ihr in der Tierklinik verabredet. Mensch bin ich glücklich, gleichzeitig ist mir ein ganzes Gebirge vom Herzen gefallen. Wieder einmal frage ich mich, warum ich so dämlich war und nicht eher angerufen habe. LG Viktoria |
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Beitrag
#10
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Blau, weil Ströse. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 19.970 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 ![]() |
Wieder einmal frage ich mich, warum ich so dämlich war und nicht eher angerufen habe. Du hast eine Telefonphobie, das ist schon ein Grund. Daher: nicht ärgern, sondern freuen, dass du dich durchringen konntest. Glückwunsch! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebe Viktoria, das finde aber ich sehr mutig und sehr gut! Und ein schönes Teilergebnis - btw: was ist mit der Freundin?? (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
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#12
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Kawa,
danke! Du hast ja Recht und ich freue mich auch. LG Viktoria |
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Beitrag
#13
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rafaella,
ja, finde ich auch, ein schönes Teilergebnis. Was die Freundin betrifft, löse ich das jetzt nicht und lasse mal das gelten, was mir meine Intuition sagt, und ich habe im Allgemeinen eine sehr gute Intuition. Sie sagt mir, dass es eine platonische Freundin ist. Larissa lebt ja noch nicht so lange in dieser Stadt, sondern lebte in einer weit entfernten größeren Stadt. Daher ist es sehr gut möglich, dass eine alte Freundin von dort bis zu diesem Wochenende auf Besuch war. Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass zwischen den beiden mehr war/ist (obwohl, eine Fernbeziehung über ein paar 1000 km? Zudem sind innerrussische Flüge verdammt teuer.). Aber ich mache mich nun deswegen nicht verrückt. Morgen, wenn wir uns treffen, erfahre ich wohl mehr. Ich werde sie kurz auf die Freundin ansprechen, in dem Sinne, dass es ja schön ist, eine Freundin aus der alten Heimat zu Besuch zu haben. Aus ihrer Reaktion lässt sich dann möglicherweise mehr erkennen. Außerdem habe ich in meiner alten Heimat ja selbst (nur) platonische Freundinnen. Wenn also von diesen mich eine besucht, hat das auch keine tiefere Bedeutung. Wegen morgen bin ich ohnehin schon ganz aus dem Häuschen. Hoffentlich überlegt sie es sich nicht noch einmal und sagt ab, also z. B. dass sie in der Mittagspause etwas Dringendes erledigen muss und daher für unser Treffen keine Zeit hat. Andererseits, warum sollte sie. Dann verschieben wir es auf Dienstag oder Mittwoch oder Donnerstag, und am Freitag muss ich sowieso mit meinem Kater zu ihr. Morgen weiß ich mehr und berichte weiter. LG Viktoria |
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Beitrag
#14
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
gestern hat nun das geplante Treffen zwischen Larissa und mir tatsächlich stattgefunden. Ich war furchtbar aufgeregt. Leider war es etwas ungemütlich, weil 1. in der Klinik eine Renovierung läuft, 2. der Leiter der Tierklinik, der sonst nicht hier ist, ausgerechnet in Larissas Zimmer saß, so dass wir uns in den Behandlungsraum setzen mussten, wo aber die Putzfrau die Mittagspause zur Reinigung nutzte, 3. Larissa erst kurz vor der Mittagspause mit riesigen Kartons mit verschiedenen Waren aus diversen Zoofachgeschäften zurückkehrte (die mussten aus dem Auto ausgeladen werden. Das machte sie gemeinsam mit ihrem Vater, der das Auto auch lenkte), wobei diese Einkäufe gar nicht für Montag geplant waren, und 4. ständig Anrufe hereinkamen, die Larissa entgegennehmen musste. Außerdem war noch irgendeine Kommission im Haus, die die Finanzen prüfte. Alles in allem ging es ziemlich hektisch zu. Larissa entschuldigte sich zum Schluss noch, denn normalerweise ist der Montag bei ihr ein ruhiger Tag. Trotz allem aber konnten wir sehr nett plaudern. Außer von ihren Tieren erzählte sie von ihrer Ausbildung, ihren Kindern und Eltern. Die Kinder sind 18 und 13 Jahre alt, also älter als ich ursprünglich dachte, auch sie selbst. Wir müssen also so ziemlich gleich alt sein. Sie hat erzählt, dass sie nach dem Studium heiratete. Aber sie sagte das so nebenbei, als ob sie sich daran am liebsten gar nicht erinnern möchte. Von einem Ehemann erwähnte sie überhaupt nichts, und ich habe auch nicht gefragt. Die Eltern sind mit ihr gemeinsam hierher gezogen, wohnen entweder bei ihr und den Kindern oder nicht weit entfernt (nur ein paar Minuten). Aufgrund der Hektik und der Anrufe habe ich das nicht ganz mitbekommen. Ich habe jedenfalls den Eindruck gewonnen, dass sie ohne Mann lebt (was die Sache schon einmal vereinfachen würde). Ich habe auch viel von mir erzählt. Wir konnten uns also etwas näher kennen lernen, und ganz eindeutig haben wir einander etwas zu sagen, liegen auf der gleichen Wellenlänge. Das ist sehr schön. Bei uns beiden übersprudelten sich zeitweise die Worte. Die Zeit war viel zu kurz. Die Freundin, die gemeinsam mit ihrem Hund noch bis Freitag bei ihr ist, ist ganz sicher nur eine platonische Freundin. Das war aus der Weise, wie sie über sie sprach, und an ihren Augen und Gesichtsausdruck, klar zu erkennen. Sie bringt sie am Freitag zum Flughafen (die Freundin lebt in Weißrussland, also sehr weit weg), der 160 km von der Stadt entfernt ist, weshalb sie sich den Tag frei nehmen will. Deshalb sehe ich sie erst wieder am Montag, dieses Mal aber mit meinem Kater, der zur Kontrolle muss. Wegen des Gewusels kam leider der Flirt etwas zu kurz. Erst beim Abschied haben wir wieder tiefe Blicke ausgetauscht. Dann hat sie mir schnell noch an die Brust gegriffen – es konnte jeden Moment irgendwer (Arbeiter, Putzfrau, Klinikleiter, die von der Mittagspause zurückkehrenden Kollegen/-innen) auftauchen. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Am Montag sehen wir weiter. Vielleicht können wir uns für einen der darauf folgenden Tage wieder zur Mittagspause verabreden. Sie hat noch erwähnt, dass sie Mitte Oktober 2 Wochen Urlaub nehmen möchte, den sie zu Hause verbringen will. Eventuell ist auch da ein Treffen möglich. Sie wohnt nicht in der Stadt, sondern ca. 20 km entfernt in einer Kleinstadt (leider nicht in meiner Richtung), was das Ganze etwas erschwert. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht. Jedenfalls dürfte die Strategie, mich langsam vorzutasten, richtig sein. LG Viktoria |
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#15
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 122 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 104 ![]() |
Nun, Viktoria, wie ging es weiter? Gestern war Mo! Ich bin schon gespannt!
LG Rik |
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Beitrag
#16
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rik,
weiter ging es so: Am Montag in der Früh fuhr ich mit meinem Kater wie vereinbart zu Larissa in die Tierklinik. Obwohl es schon Minusgrade hatte, war dort noch nicht geheizt. Larissa hatte im Behandlungsraum zwar einen Heizstrahler eingeschaltet, aber es war trotzdem noch kalt. Daher trug sie auch eine dicke Jacke. Sie untersuchte meinen Kater und horchte ihn ab. Dabei haben sich unsere Hände, die auf dem Kater lagen (schließlich muss ich ihn ja festhalten, nicht wahr?), berührt. Beim Abhorchen habe ich meine Hände auf ihre (die auf dem Kater lagen) gelegt. Sie hat sie nicht weggezogen. Auch unsere Gesichter waren sich ganz nahe. So sind wir eine Weile gestanden. Das Abhorchen dauerte länger als sonst. Absichtlich? Ich weiß es nicht. Danach hat sie mir wieder neue Medikamente aufgeschrieben. Nächsten Montag, also am 7.10., soll ich wieder zur Kontrolle kommen. Wir haben dann noch ein paar Minuten geplaudert. In der Klinik läuft nach wie vor die Finanzprüfung. Deshalb ist Larissa ziemlich nervös. Es kann durchaus sein, dass sie auch um ihren Arbeitsplatz zittert. Als ich schüchtern einwarf, dass sie da wohl in den nächsten Tagen keine Zeit für ein weiteres Treffen in ihrer Mittagspause haben werde, bejahte sie. Der schwerste und entscheidende Tag bei dieser ganzen Prüfung soll der 10.10. sein. Sie wollte sich ja ab 14.10. zwei Wochen Urlaub nehmen, aber wegen dieser Prüfung glaubt sie nicht, dass sie ihn bekommt. Leider ist dann ein Mann mit einem zitternden Chihuahua gekommen, zur Impfung oder Verabreichung von Injektionen, weil er Spritzen ausgepackt hat. Wir haben noch gescherzt, was für ein großer böser Schäferhund das ist. Dann bin ich gegangen. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie war ich enttäuscht. Irgendwie kam (obwohl sich unsere Hände berührten) keine rechte Stimmung auf, vielleicht wegen der Kälte, vielleicht weil Larissa den Kopf mit der Prüfung voll hat und einfach nicht richtig in Flirtlaune war. Ich weiß auch nicht, was ich erwartet habe. Jedenfalls war mir auf dem ganzen Nachhauseweg zum Heulen, ebenso dann zu Hause. Es ist noch so lange bis zum nächsten Montag. Gestern war ich in einer noch schlechteren Verfassung. Ich habe geheult und konnte mich auf nichts konzentrieren. Ich wusste nicht, was ich machen soll. Einerseits wollte ich Larissa anrufen, noch gestern Abend, vielleicht heute. Andererseits möchte ich ihr nicht noch auf die Nerven gehen, wenn sie ohnehin keinen Kopf für andere Dinge als diese Prüfung hat. Zudem weiß ich auch gar nicht, was ich sagen soll. Dass ich für sie da bin, wenn sie jemanden zum Reden braucht? Oder so ähnlich. Ich weiß einfach nicht, was richtig ist. Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass es besser ist, sie in Ruhe zu lassen und einfach bis Montag zu warten, dass ein Anruf in dieser Woche zu viel Druck wäre (da ist meine Telefonophobie eventuell sogar ein Vorteil). Aber wer weiß, vielleicht kommen wir am Montag gar nicht zum Reden. Vorgestern war sie ja allein dort (2 Kolleginnen sind gekommen, als ich die Klinik gerade verließ). Nächsten Montag wuseln dann u. U. wieder die andere Tierärztin und/oder die Putzfrau oder sonst wer im Behandlungsraum herum oder ein anderer Tierhalter kommt. Gut, ich könnte sie ja dann anrufen. Ich bin wohl doch zu ungeduldig. Die nächste Frage ist dann, ob sie Urlaub bekommt und wir uns da treffen können. Natürlich werde ich darauf ansprechen, obwohl ich mich vor der Antwort fürchte. Es ist freilich auch nicht ausgeschlossen, dass sie selbst ein Treffen vorschlägt. Momentan habe ich aber das Gefühl, dass ich die treibende Kraft bin und von ihr nichts kommt, als ob sie das Interesse an mir verloren hätte. Ich bin ziemlich verwirrt und habe das Gefühl, auf der Stelle zu treten, so eine komische Mischung aus Sehnsucht und Unzufriedenheit. Es scheint einfach nichts weiterzugehen. Meine Gedanken kreisen nur um sie und nun auch um diesen Urlaub, als ob es kein Danach gäbe. Es verunsichert mich total, dass ich nicht weiß, wie es zwischen uns weitergeht, was ich tun soll, warum von ihr nichts kommt (oder nicht das, was ich erwarte). Leider bin ich nun so gar nicht der Typ, der ruhig abwarten und dem Geschehen tatenlos zusehen kann. Ich möchte das Geschehen immer beeinflussen, etwas tun. Die Entwicklung unserer Beziehung hängt jedoch leider nicht nur von mir ab. Vielleicht hat ja jemand noch einen Rat parat. LG Viktoria |
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#17
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 532 Userin seit: 11.03.2009 Userinnen-Nr.: 6.616 ![]() |
Ich glaube, sie ist überlastet, die Leichtigkeit und Offenheit des Anfangs fehlt ... vielleicht glaubt sie auch nicht an die praktische Durchführbarkeit eines näheren Kennenlernens, wenn schon ein Gespräch, das über die Katzenbehandlung hinausgeht, so schwierig zu organisieren ist. Mag auch sein, dass sie Angst vor gesellschaftlichen Konsequenzen bekommen hat, zumal sich um Euch herum ständig Fremde, Arbeitskollegen, und sogar der Vater bewegt haben.
Du solltest den Druck herausnehmen. Zum Glück hast Du diese Telefonphobie. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Deine Geschichte habe ich heute zum ersten Mal gelesen, und sie ist wirklich sehr schön geschrieben. Und vor allem, wer hätte gedacht, dass "Viktoria" so lebt? (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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#18
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Ich möchte Deirdres Satz "Die Leichtigkeit.... des Anfangs fehlt" gerne aufgreifen. Genau das ist ein wichtiger Punkt bei solchen Lovestories, die - vielleicht - keine rechte Entsprechung im Gegenüber haben. Da ist ja schon ein ganz großes Kopf- und Herzkino gelaufen in der Zeit. Das macht sehnsüchtig, erwartungsvoll und auch befangen. Kann sein, dass diese Erwartungsanspannung beim Gegenüber ankommt, die Abkühlung kann aber auch eine Interpretation von dir sein, eben weil du ja in Kopf und Herz schon viel viel weiter bist als sie und auch viel weiter als du mit ihr bei der ersten realen Begegnung. Da war tatsächlich alles offen, von Null ausgehend kann frau ja nur gewinnen. Jetzt liegt die innere Messlatte für einen "Erfolg" wahrscheinlich schon um einiges höher - gemessen an dem Ziel, eine reale Liebesbeziehung, schöne Affäre etc eingehen zu können. Daran gemessen sind freundliche Blicke und Berührung, zufällig oder gewollt, ja bereits eine Enttäuschung, reichen nicht. Das ist ja ganz normal alles - ich wollte es nur gerne mal beschreiben und benennen. Vielleicht kannst du ein bisschen bei dir selber auf diesen möglichen inneren Prozess achten, einfach achtsam sein mit dir und deinen Erwartungen, damit du nicht in eine bodenlose Traurigkeit und Enttäuschung fällst.
Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 03.Oct.2013 - 09:07 |
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Beitrag
#19
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Deirdre,
damit, dass Larissa überlastet ist und die Leichtigkeit und Offenheit des Anfangs fehlt, hast Du sicher Recht. Was die Organisation eines Gesprächs, das über die Katzenbehandlung hinausgeht, betrifft, ist momentan objektiv eine ungünstige Zeit. Ich hatte es den Montag vor 2 Wochen ja selbst erlebt. In der Mittagspause tummeln sich dort die Bauarbeiter und die Mitglieder der Prüfungskommission. Nachdem die alle später kommen, machen sie auch später Mittagspause, d. h. wenn die Angestellten Tierklinik ihre Mittagspause machen, arbeiten die noch. Höchstwahrscheinlich ist wegen der laufenden Finanzprüfung auch der Klinikleiter, der sonst an einem anderen Ort sitzt, öfter da. Daher gibt es, zumindest so lange die Prüfung nicht vorbei ist (bis 10.10.), keinen Platz, an dem man sich ungestört unterhalten kann. Zudem war eine Woche lang ihre Freundin aus Weißrussland zu Gast. Da war sie mit der beschäftigt. Sich nach der Arbeit zu treffen, ist auch schwierig, da es, wie schon im ersten Beitrag erwähnt, in kleineren Städten kaum Cafes gibt, wo man sich mal auf einen Kaffee zusammensetzen kann, sondern man lädt einander zu sich nach Hause ein. Larissa wohnt ja nun in einer von dieser Stadt 20 km entfernten Kleinstadt, ich in einem Dorf, das von dieser Kleinstadt ca. 30 km entfernt ist. Bis Larissa nach der Arbeit zu mir kommt, ist es 18.30 Uhr. Wir hätten dann ca. 1,5 Stunden Zeit bis zum letzten Bus. Larissa wäre dann gegen 22 Uhr zu Hause. Nach dem Arbeitstag ist sie aber sicher geschafft, so dass wir uns auf diese Weise wohl doch eher selten treffen würden. Wenn ich nach ihrer Arbeit zu ihr nach Hause fahren würde, wäre es noch komplizierter, weil ich auf der Rückfahrt in einen anderen Bus umsteigen müsste, den ich aber aufgrund des „tollen“ Fahrplans wahrscheinlich nicht erwischen würde. Somit müsste ich wohl bei Larissa übernachten. Nun hat ja Larissa 2 Kinder, die noch die Schule besuchen (13 und 18 Jahre alt). Um die muss sie sich ja auch kümmern. Es bleiben also eigentlich nur die Wochenenden oder eben jetzt ihr Urlaub in der 2. Oktoberhälfte (wenn sie ihn überhaupt bekommt), auf den ich noch hoffe. Wenn die Kinder in der Schule sind, wäre ja Treffen bei ihr möglich (ist für sie einfacher, weil sie dann nicht zu fahren braucht). Günstigerweise sind die 1-wöchigen Herbstferien erst Anfang November. Zum Glück arbeite ich von zu Hause aus, so dass ich zeitlich flexibel bin. Du siehst, es ist in der letzten Zeit wirklich nicht einfach, ein Treffen zu arrangieren. Ja, ich werde den Druck herausnehmen. Gott sei Dank ist schon Freitag, da ist es bis Montag nicht mehr lange hin. In diesem Fall ist meine Telefonphobie wirklich ein Segen. Ich habe sie diese Woche nicht angerufen und werde es auch nicht tun. Aber am Montag werde ich sie auf jeden Fall auf ein Treffen im Urlaub ansprechen, wenn sie selber keines vorschlägt. LG Viktoria |
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#20
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rafaella,
ja, Du hast das ganz richtig benannt und beschrieben. Ich sehe das auch so, dass die innere Messlatte für den Erfolg bei mir nun wesentlich höher liegt. Daher habe ich wahrscheinlich auch ihr Verhalten als Abkühlung interpretiert. Und genau, diese Leichtigkeit und Offenheit des Anfangs ist wie weggeblasen. Ich war ja letzten Montag auch angespannt und befangen, weil ich nichts Falsches sagen wollte und nicht recht wusste, was ich sagen soll, was richtig ist, um ja nichts zu verderben. Inzwischen habe ich mich wieder beruhigt. Wenn ich nur wüsste, was sie denkt. Ich sehe aber momentan keine Möglichkeit, das herauszubekommen, ohne sie direkt darauf anzusprechen. Und gerade das möchte ich (noch) nicht. Mir ist aber nun folgender Gedanke gekommen, der natürlich nicht richtig sein muss: Sie hat ja, als sie meinen Kater abhorchte, ihre Hände, die unter den meinen lagen, nicht weggezogen und die ganze Abhorcherei hat zudem länger gedauert als sonst. Wenn es ihr also unangenehm gewesen wäre, und mein Signal (oder wie ich es nennen soll) war eindeutig und sie konnte es nicht übersehen, hätte sie nur ihre Hände wegzunehmen und das Abhorchen zu beenden brauchen, oder, wie die vorigen Male, überhaupt nur kurz abzuhorchen. Außerdem ist es aus veterinärmedizinischer Sicht überhaupt nicht notwendig, dass ich meinen Kater so oft zur „Kontrolle“ bringe (wobei sie alles kostenlos macht, Geld kann daher kein Motiv sein). Deshalb denke ich schon, dass sie grundsätzlich an mir interessiert ist und für mich etwas empfindet (und nur momentan nicht in Stimmung ist), wenn sie auch (noch) nicht so weit ist wie ich. Bin schon gespannt, wie es am Montag weitergeht. LG Viktoria |
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#21
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebe Viktoria,
ja, das kann alles so sein, ich wünsche es dir sehr. Aber - es muss nicht so sein. Wenn ich dir raten darf: vielleicht schaffst du es, dich "leer" zu machen, im Sinne von erwartungslos. Indem du dir sagst: eigentlich hast du nichts "in der Hand", also eigentlich hast du auch NICHTS zu verlieren, aber "Alles" zu gewinnen. Worst case ist: alles auf Anfang, also bevor du in Liebe fielst. Vielleicht magst du dich an diese - lang zurückliegende (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) - Zeit noch erinnern. Wie ging es dir da? Was war gut an deinem Lebensgefühl? Dann kannst du vielleicht wieder entspannter und unbelasteter in diesen oder aber auch aus diesem Kontakt gehen... Und vielleicht mal grundsätzlich schauen: was lehrt dich diese momentane Geschichte - welche unbeantworteten Sehnsüchte kommen damit hoch? Und wie willst DU es denn eigentlich haben in deinem Liebes- Leben? Also "einfach" mal die vermutete Erwartung der Larissa nicht so sehr ins Zentrum rücken, sondern dich und deine Wünsche und Visionen. Klingt nun vielleicht ein wenig abgeklärt, aber ich kann dir verraten: ist mir alles aus meiner Geschichte durchaus vertraut - und ich kann mir vorstellen, einigen der Ladies hier auch. Ich lese deine Beiträge sehr gerne. Es kommt etwas sehr Bedächtiges, Bedachtes hier rüber und eine stille Freundlichkeit, die mich sehr berührt. Alles Gute für dich! Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 04.Oct.2013 - 16:01 |
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Beitrag
#22
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rafaella,
danke für Deine lieben und einfühlsamen Worte! Auch ich lese Deine Beiträge gerne. Aus ihnen sprechen Erfahrung und Weisheit. Mich „leer“ zu machen, wird schwierig, aber ich bin nun doch schon entspannter. Ich sehe meine Begegnung mit Larissa als Fügung des Schicksals. Dieses Gefühl hatte ich von Anfang an und hat mich nicht mehr losgelassen, weshalb ich mir auch ein Zurücksetzen an den Anfang kaum vorstellen kann. Ich weiß, das klingt etwas esoterisch. Und es kommt noch mysteriöser (Vorwarnung: es wird astrologisch): Gestern habe ich mit meiner besten Freundin Renate (in meiner Heimat) nochmals alle Daten verglichen. Sie ist seit 1 Jahr in Pension und hat nun genug Zeit, sich ausgiebig ihrem Hobby, der Astrologie, der ich allerdings skeptisch gegenüberstehe, zu widmen. Bereits bei meinem letzten Heimatbesuch (lange bevor ich Larissa kennen lernte) hatte sie mir gesagt, dass ich laut ihren astrologischen Berechnungen (Planetenkonstellationen) im Sommer große Veränderungen erleben werde (eine genauere Beschreibung würde hier zu weit führen). Sie nannte diese „unerwartetes Glück“ (das ich im Bereich Freundschaft haben sollte) und „Großes Sextil“ (das mich zu einem Menschen führen sollte, der in der Lage ist, meine große Liebeskraft zu erwidern). Ich habe das zur Kenntnis genommen – und wieder vergessen. Erst im August habe ich mich wieder daran erinnert und sie gefragt, was das denn für ein „unerwartetes Glück“ hätte sein sollen. Das einzige, was in diesem Zeitraum passiert war, war, dass mein Kater krank wurde. Sie fragte mich, ob ich in dieser Zeit jemanden kennen gelernt habe. Ich antworte, nur die Tierärztin. Dann ist sie wohl das „unerwartete Glück“, meinte Renate, denn mein Kater war in diesem Zeitraum ja plötzlich krank geworden und musste unerwartet zum Tierarzt. Gestern nun hat Renate, einer plötzlichen Eingebung folgend, festgestellt, dass, als wir beide uns vor 24 Jahren kennen gelernt hatten, die Planetenstellung, die „unerwartetes Glück“ bedeutet, auf die Minute genau dieselbe war! Wir waren beide etwas verwundert. Nur damals war alles ganz anders. Renate ist hetero und ich war nie in sie verliebt. Sie ist einfach eine tolle Freundin, die mir hier unheimlich fehlt, und dass wir uns kennen lernten, war für mich tatsächlich „unerwartetes Glück“. Danach ist Renate noch auf dieses „Große Sextil“ zurückgekommen, und wir haben festgestellt, dass zu der Zeit, als es zu wirken begann, DER Tag (der 24. Juli) war, an dem ich glaubte, verstanden zu haben, dass zwischen Larissa und mir mehr ist, also der Tag, an dem es so richtig los ging. Da war ich dann schon etwas geschockt. Renate hat mir weiter mitgeteilt, dass es aus astrologischer Sicht (den Planetenstellungen) völlig klar ist, warum die Beziehung mit Larissa in letzter Zeit ins Stocken geraten zu sein scheint. Erst ab Mitte nächster Woche soll es langsam bergauf gehen, bis es Mitte November erneut funken soll. Wenn das wirklich alles so passiert, werde ich auch anfangen, an Astrologie zu glauben. Ich weiß ja nicht, was die Ladies hier im Forum von Astrologie und usw. halten, aber trotz allem sind das sind doch etwas zu viele Zufälle. Renate meinte jedenfalls, ich soll mich völlig entspannt zurücklehnen und nur etwas Geduld haben, auch unabhängig von ihren astrologischen Ausführungen. Im Grunde hat sie mir dann das gleiche geraten wie Du, Rafaella. Ich habe sie weiter nichts gefragt, z. B. ob sich wirklich eine Liebesbeziehung zwischen Larissa und mir entwickelt. Mir sind diese Horoskope u. Ä. einfach nicht geheuer. Es ist vielleicht eine nette Spielerei, aber nicht mehr. Wie ich aber jetzt sehe, kann ich dem doch nicht ganz entziehen. Entschuldige bitte diesen Exkurs in die Astrologie, aber mich haben Renates Ausführungen wohl doch etwas umgehauen. LG Viktoria |
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Beitrag
#23
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 194 Userin seit: 18.03.2012 Userinnen-Nr.: 8.155 ![]() |
Hallo Viktoria,
ich muss ganz schön grinsen über Deine letzten Posts. Sehr niedlich. Zum einen gefällt mir die Geschichte, da ich wie bereits erwähnt, auch sehr an meiner Tierärztin hing - aber das war mehr emotional als körperlich. Ich denke, bei Verliebtheit sollten beide Faktoren reinspielen, deswegen glaube ich nach langem Abstand, dass ich eher mütterliche Geborgenheit in ihr gesucht habe, obwohl ich den Gedanken einer Affäre auch reizend fand ;-) Was mich an meiner Geschichte noch immer so fesselt, ist, dass ich den Eindruck habe, dass sie mich sehr gut durchschaut hat. Und dass ich alles, was Du beschreibst - die Berührungen, Blicke, Interessenbekundungen etc. - erlebt habe, aber sie definitiv nicht das bedeuten können, was ich daraus schließen wollte - also dass sie Interesse an einer Affäre gehabt hätte. Obwohl auch Sprüche von ihr kamen, ob sie nicht doch lesbisch werden sollte und sie mich auch auf einen Übernachtungsbesuch zu sich einlud und ich in ihrem hätte Bett schlafen können - trotz ihrer kleinen Kinder und ihres Mannes. Bevor sie die Praxis schloss, rief sie mich zu sich, um mich zu fragen, ob ich "in ein tiefes schwarzes Loch fallen würde", wenn sie die Praxis verlässt. Ich bejahte. Ich denke, sie hat sehr gut gewusst, wie viel sie mir bedeutet, hat es selbst jedoch nicht bewertet. Keine Konsequenzen daraus gezogen, ob in guter oder schlechter Hinsicht. Sie hat einfach immer jede Situation wertungsfrei hingenommen. Das fasziniert mich sehr. Ich komme nicht umhin, mir Deine Tierärztin genau wie meine vorzustellen und glaube, dass ihr euch durchaus noch sehr viel näher kommen könntet, ohne dass es jedoch bedeuten müsste, dass ihr ein Liebespaar werdet. Deswegen versuche Dich zu entspannen. Aber das ist bei Verliebtheit eben sehr schwer. Ich kenne auch dieses plötzliche enttäuscht sein usw. Das ist vermutlich der ganz normale Lauf während einer Verliebtheit, die nicht (gleich) auf Gegenseitigkeit beruht. Übrigens haben Tierärzte diesen Körperkontakt einfach. Dass sich die Hände berühren, dass sie einen mal tätscheln, wenn es schlecht ums Tier steht. Dass sie einen auch mal öfter zu sich einladen, wenn sie das Gefühl haben, der andere braucht das um sich gegenüber seines Tieres nicht schlecht zu fühlen, im Sinne von "man hätte zu wenig getan". Im letzten Jahr hatte es mich richtig erwischt. Ich traf eine Frau, die mich körperlich sowas von anzog, dass ich noch glücklicher darüber war, eine Frau zu sein, da ich somit ihre Wirkung auf mich besser verstecken konnte ;-)) Ich wollte sie auch unbedingt als Freundin gewinnen, was schlussendlich komplett in die Hose ging. Davon erhole ich mich gerade noch ... Ich bin auch sehr esoterisch, spirituell, gläubig usw. und es gibt eigentlich nichts, woran ich nicht glaube. Also klar, warum sollte ich mich vor Astrologie verschließen? Ich habe jedoch eine sehr gute Freundin, die sich immer wieder in Männer verliebt und dann jede Woche sämtliche Wahrsagerinnen und Astrologen befragt, ob es diesmal nun der richtige Mann sei und sie ihm diesmal näher komme - da stehe ich den Antworten immer sehr skeptisch gegenüber. Sicherlich kann man den Einfluss der Planetenstellungen usw. beobachten. Zum Beispiel gab es vor einer Weile eine Phase, wo die Menschen gereizter und streitsüchtiger waren und ich konnte es in meinem gesamten Bekannten- und Freundeskreis beobachten und einige Dinge klärten sich in dieser Zeit auch und wurden beendet. Wenn man um solche Dinge weiß, kann man sich entsprechend verhalten und z.B. ein Treffen nicht unbedingt in einem ungünstigen Moment vorschlagen. Genauso wie Du eben um ihre berufliche Situation gerade weißt und Dich entsprechend ja auch verhälst. Was mir aber bei dieser neuen Verliebtheit auffiel, war, dass ich auch sehr an Aussagen und Gefühlen der Verbundenheit festhielt. Zum Beispiel sagte sie, wir seien seelenverwandt und ich baute alles darauf auf. Ich hatte diese telepathische Verbindung zu ihr und konnte nur sehr schwer von ihr lassen, weil ich so sehr daran festhielt, das uns mehr verbindet. Ich war sogar versucht über eine Reise in die Anderswelt herauszufinden, ob wir vielleicht in einem früheren Leben einmal vereint waren, vielleicht als Mutter und Tochter oder Mann und Frau oder oder. Ich fühlte mich einfach so machtlos gegen das Gefühl und suchte wohl auch eine Art Ausrede, da ich aufgrund meiner Partnerin ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich noch eine andere starke Verbindung zu einer anderen Frau aufbauen konnte bzw. das zuließ. Zudem sprach ich Gefühlen auch eine gewisse Wahrheit und Ehrlichkeit zu, also dass, wenn mein Herz sagt, uns verbindet etwas, es dann auch so sein muss, egal wie viel die Vernunft oder reale Handlungen dagegen sprechen. Nachdem ich nun aber feststellen musste, dass ich einem Irrtum erlag, habe ich dem Gefühl der Verbundenheit keine Bedeutung mehr beigemessen. Habe noch einmal alles was ich erlebt habe, mit den neuen Informationen (dass sie nie Interesse hatte) rekapituliert und das Gefühl ist komplett verschwunden. Ich glaubte vorher felsenfest, dass Gefühle zuerst kommen ("das Herz schlug ja schon, bevor man denken konnte") und erst später der Verstand weiß, wie sie zu interpretieren sind. Inzwischen denke ich jedoch, dass sich das Gefühl einschlich, weil ich es so sehen wollte. Weil ich irgendwann begann mir vorzustellen, wie sie auf Nachrichten von mir reagiert, wie sie an mich denkt, wenn wir nicht zusammen sind, was sie nach einem Treffen mit mir ihrer Familie erzählt - ganz überschwänglich und gefühlsgeladen; wie sie mich vermisst, wenn ich es schaffte, mich eine Weile unsichtbar zu machen usw. Ich habe mir das Gefühl praktisch herbei gedacht und es ist unklar, welche Variante nun tatsächlich der Wahrheit entspricht, da ich auch nicht mehr in diese Richtung forschen möchte. Wenn sie für mich eine wichtige Person ist, dann wird uns das Schicksal noch einmal zusammenführen - ob in 10 oder 30 Jahren; oder spätestens wenn wir als Seelen wieder vereint sind, werden wir verstehen, warum wir uns nur kurz begleiteten und wofür wir einander wichtig waren. Was ich sagen möchte - vertraue, lebe nach Deinem Gefühl, werd nicht zu kopflastig, aber gib Dich allen Gefühlen und esoterischen Erklärungen nicht zu sehr hin, sondern höre auch auf das, was sie Dir jetzt schon zu verstehen gibt. Letztendlich hätte ich meine Erkenntnis, die ich jetzt erst machte, nämlich schon viel früher machen können, wenn ich nicht so viel Angst davor gehabt hätte, dass mich ihr Desinteresse an meiner Person zu sehr verletzen würde. |
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Beitrag
#24
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ungerader Parallel-Freigeist ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.889 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 83 ![]() |
Eine schöne Geschichte. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Sehr aufregend.
Eine Frage.... tut mir leid, falls du erwähnt hast warum das nicht geht und ich es überlesen habe, aber kannst du ihr keine SMS senden? Natürlich ist das unpersönlicher, aber wenn du nicht gerne telefonierst eine gute Alternative. Ich finde wenn man SMS sendet, fühlt man sich nicht so "aufdringlich". Die andere freut sich vielleicht, muss aber nicht sofort antworten. Ich habe jedenfalls noch einige SMS von meiner Freundin aus der Anfangszeit in Erinnerung, die mir viel bedeuten. Aus der Zeit bevor wir zusammen waren, meine ich. Also auch per SMS lässt es sich flirten. |
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Beitrag
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Jumple,
Deine Geschichte mit der Tierärztin ist lehrreich und faszinierend. Interessant finde ich auch die Parallelen zu meiner. Schade, dass es kein Happyend gab. Hast Du mit ihr überhaupt keinen Kontakt mehr? Es tut mir Leid, dass es mit Deiner neuen Liebe nichts wurde. Das schmerzt dann noch mehr, wenn es zuvor schon mit der Tierärztin nicht geklappt hat. Mich zieht meine Tierärztin sowohl emotional als auch körperlich an. Ich schätze, das hält sich so die Waage. Und ja genau, ich finde auch, dass Tierärzte diesen Körperkontakt einfach haben. Mir gefällt das total, dass sie keine Angst vor Berührungen haben. Das tut gut. Dazu muss ich aber sagen, dass die Russen in dieser Hinsicht allgemein etwas lockerer sind. Wie es gestern zwischen Larissa und mir weitergegangen ist, erzähle ich morgen, heute schaffe ich es nicht mehr. LG Viktoria Liebe -Agnetha-, das mit der SMS ist so eine Sache. Du hast ja Recht, dass es eine gute Alternative zum Telefonieren wäre, zumal ich mich zusätzlich zu meiner Telefonphobie schriftlich besser ausdrücken kann als mündlich. Mir ist der Gedanke auch schon gekommen. Der springende Punkt dabei aber ist, dass ich nicht weiß, wie Larissa sie aufnehmen würde. Wenn sie nämlich nicht reagiert, weiß ich nicht, ob sie einfach keine SMS mag, sie nur zu antworten vergessen hat (man denke an ihren Beruf), sich aber gefreut hat, oder ihr mein Geschreibsel nicht gefällt. Ich wiederum bin nervös, weil ich denke, dass ich vielleicht damit etwas verdorben habe usw. Ich glaube, ich würde die Spannung nicht aushalten. Da ist es schlussendlich trotz allem noch besser, zu telefonieren, denn da habe ich eine sofortige Reaktion und kann mich danach richten (auch wenn ich am Telefon nicht schlagfertig bin) und brauche nicht lange herumzurätseln. Außderdem muss man sich bei SMS ja kurz fassen (zumindest bei den alten Handymodellen, die wir beide haben – wieder eine Gemeinsamkeit mehr (:-)). Das kann dann auch wieder zu Missverständnissen führen. Da ist es besser, ihr einen ganz normalen Brief zu schreiben, in dem ich meine Gedanken schön breit auswälzen kann. Was ich aber machen kann, ist, sie das nächste Mal einfach zu fragen, was sie von SMS hält. Irgendetwas sagt mir aber, nicht viel. LG Viktoria |
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Beitrag
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Und die gute alte Papierpost? Oder ist das zu persönlich?
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Beitrag
#27
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rafaella,
ja genau, die würde mir vorschweben. Nur dauert leider die Zustellung hier in Russland, selbst innerhalb eines Bezirks oder einer Stadt, relativ lange. Ich finde nicht, dass das zu persönlich wäre. E-Mail kommt nicht in Frage, weil 1. der Computer im Behandlungszimmer von allen benutzt wird (wenn auch nicht ständig) und 2. ich nicht weiß, ob er überhaupt einen Internetanschluss hat. LG Viktoria |
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Beitrag
#28
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebe Viktorija, Dann schreib ihr doch ruhig mal (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) , ist doch relativ egal, wie lange es dauert.
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#29
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ungerader Parallel-Freigeist ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.889 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 83 ![]() |
Finde die Idee auch gut, überhaupt wenn du sagst, dass du dich schriftlich besser ausdrücken kannst.
Sie freut sich sicher. Ein Brief ist schon etwas Besonderes heute. Und vielleicht eine Art Zeichen, dass du es ernst meinst. Andererseits aber eben auch nicht aufdringlich. |
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
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#31
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
so ging es am Montag weiter: In der Nacht konnte ich vor Aufregung kaum schlafen, war aber trotzdem in der Früh einigermaßen entspannt. Wie vereinbart, fand ich mich gleich in der Früh in der Tierklinik ein. Im Unterschied zu den letzen Malen lag eine spürbare Nervosität in der Luft, wegen der in dieser Woche zu Ende gehenden Finanzprüfung. Die meisten Mitarbeiter der Tierklinik waren bereits vor Ort, aus den Büroräumen war ein aufgeregtes „Schnattern“ zu vernehmen, eine Tierärztin und eine Tierarzthelferin kamen kurz nach mir. Dennoch schaffte ich es, relativ entspannt und auch erwartungslos zu bleiben. Larissa freute sich, mich zu sehen. Leider war sie stark erkältet und hatte heftige Rückenschmerzen, weil sie sich am Sonntag, der wohl einer der letzten sonnigen Herbsttage war, dazu verleiten ließ, im Garten zu arbeiten (O-Ton: „Ich dumme Ziege“). Der kalte Wind hatte aber ihre Bandscheibenprobleme verschlimmert. So stand die Arme also in dicke Pullover und Rückenpflaster eingepackt im ohnehin überheizten Behandlungszimmer. Meinem Kater geht es nun besser (auch hierzu hat meine Freundin Renate, die Astrologin, eine interessante Theorie, die unabhängig von einem Tierarzt in meiner Heimat und einem Bekannten hier, der sich mit Tierpsychologie beschäftigt, bestätigt wird. Dazu aber eventuell ein anderes Mal mehr.). Larissa hat ihn untersucht und abgehorcht. Dabei haben sich wieder unsere Hände berührt, irgendwie ganz automatisch. Sie meinte, dass es mit den Medikamenten (vor allem Antibiotika) vorerst genug wäre, und wir den Körper einen Monat ausruhen lassen. Nur Augentropfen muss er weiter bekommen. Danach haben wir noch relativ lange nett und trotz der allgemeinen Nervosität entspannt geplaudert. Wir sind dabei vom Hundertsten ins Tausendste gekommen. Leider war es im Behandlungszimmer, in dem wir saßen, noch hektischer als sonst. Zwei Tierärztinnen und eine Tierarzthelferin sind ständig durchgelaufen. Damit nicht genug, hat auch noch die Putzfrau ihren Besen zu schwingen begonnen. Larissa erzählt gerne von ihren Wehwehchen. Mich hat sie gefragt, wie es mir geht, ob ich auch krank bin und Stress habe. Gott sei Dank aber bin ich nie krank (das weiß sie). Stress habe ich wegen meinen Aufträgen, und jetzt war ich unausgeschlafen. Larissa hat sehr aufmerksam zugehört. Es klingt vielleicht seltsam, aber irgendwie habe ich den Eindruck gewonnen, sie würde neben meinem Kater auch mich gerne behandeln (:-)). Sie hat von ihren Reisen nach Griechenland, Spanien und Ägypten erzählt und dass sie da immer allein gereist war, weil sie keine Freundin hat. Daher musste sie im Doppelzimmer auch immer das andere Bett mitzahlen. Ihr Traum ist, nach England zu reisen, aber allein ist ihr das zu teuer. Ich habe ihr ganz bescheiden vorgeschlagen, wenn sie will, können wir ja mal zusammen hinfliegen. Sie meinte, vielleicht nächstes Jahr. Sie hat früher schon einmal ein bisschen Englisch gelernt, tut sich aber (im Gegensatz zu mir) mit Sprachen schwer. Ihr Talent liegt auf anderen Gebieten: Sie hat ursprünglich eine technische Ausbildung und danach neben der Arbeit im Fernstudium Veterinärmedizin studiert. Auch ihre Kinder haben mit Englisch Probleme. Noch am Anfang unserer Plauderei, als wir uns gegenseitig schilderten, was wir am Wochenende gemacht hatten, habe ich erwähnt, dass ich am Sonntag bei meinem Nachhilfeschüler, einem 12-jährigen Jungen war, der bei mir Englisch und Deutsch lernt. So sind wir auf die Lernschwierigkeiten ihrer Kinder gekommen. Hier habe ich nun eingehakt und gesagt, sie kann sich wegen Englisch-Nachhilfe gerne an mich wenden. Ich habe ihr also, sehr zurückhaltend, gleich 2 Flöhe ins Ohr gesetzt: eine gemeinsame Englandreise und bei Bedarf Nachhilfestunden für ihre Kinder. Sie hat nun Zeit, über alles in Ruhe nachzudenken … Als die eine Tierärztin mit der Helferin im Zimmer blieb, haben wir unser Gespräch ausklingen lassen. Larissa hat sich mühsam aus dem Stuhl erhoben. Sie sagte, der (gefürchtete) entscheidende Tag bei der ganzen Finanzprüfung (die ihr ja schwer im Magen liegt) ist nicht der 10.10., sondern erst der 14.10., also der nächste Montag. Bis dahin heißt es noch zittern. Kurz gesagt, diese Woche wird total verrückt. Ob sie 2 Wochen Urlaub bekommt, wusste sie noch immer nicht, wenn, dann nicht ab 14.10., sondern wohl erst ab 21.10., d. h. 1 Woche fiele eventuell in die Herbstferien ihrer Kinder Anfang November. Möglicherweise geht sie aber nach dieser verrückten Woche zunächst einmal in den Krankenstand. Sie ist ganz von selber auf ein Treffen zu sprechen gekommen. Wir haben vorläufig, angesichts der ganzen Komplikationen mit Finanzprüfung, unsicherem Urlaub und möglichem Krankenstand, den 31.10. vereinbart. Aber wir telefonieren auf jeden Fall noch vorher, meinte sie. Eine weitere Untersuchung meines Katers ist erst nach dem 7.11. notwendig. Beim Abschied haben wir noch kurz tiefe Blicke getauscht. Mehr war nicht drin. Was mich aber aufgrund ihres Zustandes doch leicht verwunderte: Wir waren gerade allein im Zimmer. Sie saß bereits beim Schreibtisch, ich stand noch, weil ich meinen Kater zurück in den Kennel sperren musste. Dabei hat sie ihren Blick äußerst interessiert langsam von oben bis unten, an den „interessantesten“ Stellen verweilend, über meinen Körper wandern lassen. Der Blick war mehr als eindeutig. Irgendwie hat sie ja doch auch sexuelles Interesse, aber sie braucht wohl noch einige Zeit (schon allein wegen der Homophobie hier und ihrer Kinder). Auch ich lasse ja bei günstiger Gelegenheit (wenn wir allein sind) meinen Blick über ihren Körper wandern. Ich denke, ich habe in Anbetracht der ganzen Situation das Maximum herausgeholt. Dieses Mal habe ich beim Weggehen auch keine Enttäuschung verspürt, sondern war zufrieden. Bis zum 31.10. ist es freilich noch sehr lange. Aber sie wegen einem früheren Treffen zu löchern, wäre allein schon angesichts ihres Gesundheitszustandes und ihrer beruflichen Situation viel zu viel Druck gewesen. Vielleicht klappt es ja auch früher. Kann ja sein, dass sie sich selbst meldet. Ich werde sie aber auf jeden Fall nach dem 14.10., am 16. oder 17., anrufen und fragen, wie es ihr geht. Ich kann ja vorschlagen, ihr im Garten zu helfen. Ich meine, das ist nicht zu aufdringlich. Sie muss den Vorschlag ja nicht annehmen. Um dieses Treffen kurz zusammenzufassen: Sie ist auf jeden Fall an mir interessiert. Das war in dem Gespräch deutlich zu merken. Ich habe dabei wirklich versucht, erwartungslos zu sein, und ich denke, es ist mir gelungen. Im Verlaufe des Gesprächs wurde ich sogar noch ruhiger. Ich spürte eine tiefe Verbundenheit zwischen uns. Auch wenn zwischen uns vielleicht dann doch keine Liebesbeziehung entsteht, ist eine großartige Freundschaft ist allemal möglich, die Ansätze sind bereits jetzt unverkennbar. Sie ist einfach eine tolle Frau mit einer faszinierenden Seele. Ich warte nun einmal bis nächste Woche ab. Einen schönen altmodischen handgeschriebenen Brief schicke ich ihr etwas später. Vielleicht schon nächste Woche, je nachdem, wie das Telefongespräch verläuft. Vielleicht aber sind wir nach einem erneuten Treffen, sei es erst am 31.10., sei es doch früher, etwas weiter. Ich bin nun doch etwas optimistischer und ruhiger als in den Tagen davor. An dieser Stelle möchte ich mich bei Euch für die Unterstützung bedanken. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Sie hat mir sehr geholfen, die letzten Tage wieder entspannter zu sein und das Gleichgewicht zu finden. Die Fortsetzung meiner Geschichte gibt es irgendwann nächste Woche. Ich hoffe, eine positive. LG Viktoria |
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#32
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 194 Userin seit: 18.03.2012 Userinnen-Nr.: 8.155 ![]() |
Wieder schön weiter geschrieben :-)
Ich verstehe nur nicht ganz, warum Du ihr einen Brief schreiben möchtest? Ich fände das irgendwie merkwürdig ...... !? |
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#33
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Jumple,
ganz einfach: weil ich mich schriftlich besser ausdrücken kann als mündlich. LG Viktoria |
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#34
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 194 Userin seit: 18.03.2012 Userinnen-Nr.: 8.155 ![]() |
Ja, aber ich meine ... willst Du ihr schon Deine Gefühle gestehen?!
Versteh mich nicht falsch (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) Ich liebe Briefe und schreibe auch gerne welche, aber da das inzwischen ja schon ziemlich altmodisch ist, ist es für mich etwas sehr Besonderes; weswegen ich also auch bewusst auf Briefe teilweise verzichte, damit dem nicht zu viel Bedeutung beigemessen wird. Weißt Du was ich meine? Es läuft doch eigentlich alles super bei Euch, ihr habt bald ein Treffen, das von ihr aus ging, ich weiß nicht, ob ein Brief dann nicht komisch kommt. Aber vielleicht habe ich auch nur verpasst worum es geht und stehe auf dem Schlauch ;-) |
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#35
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Jumple,
ja, vielleicht hast Du Recht, und es ist doch nicht so eine tolle Idee, wie es mir zunächst schien. Ich wollte ihr ja auch nicht jetzt gleich einen Brief schreiben. Ich warte erstmal das nächste Treffen ab. Du findest wirklich, dass bei uns eigentlich alles super läuft? Ich habe irgendwie das Gefühl, dass kaum etwas bis wenig weitergeht. Aber ich weiß auch, ich bin entsetzlich ungeduldig, kopflastig u. Ä. bin. Vielleicht sehe ich auch den Wald vor lauter Bäumen nicht. Daher bin ich über jede „kühle“ Einschätzung echt froh! Gestern habe ich mit Larissa telefoniert. Darüber schreibe ich morgen oder übermorgen mehr. LG Viktoria |
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#36
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 532 Userin seit: 11.03.2009 Userinnen-Nr.: 6.616 ![]() |
Ich bin auch der Meinung, dass es gut läuft. Vor allem in einer zuträglichen Geschwindigkeit und Intensität - bedenkt man, dass Deine Tierärztin sehr viel zu tun hat und auch relativ weit entfernt wohnt.
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#37
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Deirdre,
vielen Dank für Deine Einschätzung. Besser kann man die Situation nicht zusammenfassen. Wenn ich wieder vor Ungeduld zu zappeln anfange, werde ich mich an Deine Worte erinnern. LG Viktoria |
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#38
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
inzwischen hat sich Folgendes getan: Am Mittwochabend habe ich mir wieder einmal ein Herz gefasst und Larissa angerufen. Zunächst hat sie nicht abgehoben. Nach ca. 1 Stunde habe ich es noch einmal versucht. Diesmal mit Erfolg. Sie hat sich gefreut, mich zu hören, war aber total fertig: Sie ist noch immer verkühlt und hat Rückenschmerzen, aber sie kann nicht in den Krankenstand gehen und Urlaub bekommt sie erst am 22.11. Damit nicht genug, wurde ihr gleich auch noch angekündigt, dass sie über die Neujahrfeiertage (das sind in Russland DIE Feiertage, Weihnachten und Neujahr zusammen!) Dienst hat. Über meinen Vorschlag, ihr im Garten zu helfen, war sie ganz gerührt, meinte aber, dass ihr eh die Kinder helfen. Diese komische Finanzprüfung in der Tierklinik läuft noch immer. Die gefürchtete Kommission ist zwar am Montag eingetroffen, aber anstatt, dass alles schnell über die Bühne geht, zieht sich die ganze Angelegenheit noch bis Ende Oktober. Ich hätte gedacht, das ist in einem Tag durch. In Anbetracht der ganzen Umstände treffen wir uns erst im November. Dadurch, dass sie gesundheitlich angeschlagen ist, und wegen dem ganzen Zirkus mit der Kommission, ist sie nach der Arbeit sehr müde und kommt auch spät nach Hause, wo sie nur mehr den einen Wunsch hat, ins Bett zu fallen. Daher meinte sie, es sei besser, alles auf November zu verschieben. Ich bin da ganz ihrer Meinung. Es sind ohnehin nur mehr 2 Wochen bis dahin. Wir telefonieren aber auf jeden Fall noch bis Ende Oktober. Unser Gespräch war echt nett und warmherzig. Ihre Worte sprudelten nur so. Es war deutlich zu merken, dass sie froh war, sich aussprechen zu können. Sie war auch sehr interessiert, wie es mir geht und was ich mache. Ich bin sehr froh, dass ich es geschafft habe, sie anzurufen. Es ist mir auch gelungen, keinen Druck auszuüben. Das Gespräch ist einfach locker dahingeplätschert. LG Viktoria |
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#39
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebe Viktoria, erzähl doch mal, wie es weitergegangen ist und wie es dir damit geht...? Und vielleicht auch mal (in einem neuen Thread?) etwas über dein Leben in Russland. Ich fände das sehr interessant. Schöne Woche wünsche ich dir!
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#40
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rafaella,
bisher hat sich nichts Neues ergeben. Larissa hat sich, wie ich aufgrund ihrer Gesundheit und der Umstände bei ihr auf der Arbeit eh nicht anders erwartet habe, nicht gemeldet, und ich habe sie auch nicht angerufen. Ich wollte in ihrer jetzigen Situation keinen weiteren Druck auf sie ausüben. Aber da wir nun schon Ende Oktober haben, möchte ich sie doch in den nächsten Tagen anrufen, November ist ja schon bald. Letzte Woche war ich noch ruhig und geduldig. Nun werde ich leider immer ungeduldiger und nervöser. Ich weiß nicht, wie sie auf meinen Anruf reagiert, und irgendwie dauert mir wieder einmal alles zu lange. Ich berichte dann, wie es weitergegangen ist. Gerne erzähle ich mehr über das Leben in Russland. Gibt es etwas, was Dich, oder die anderen Damen hier, besonders interessiert (außer dem L-Thema)? Schönen Wochenbeginn und LG Viktoria |
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#41
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebe Viktoria, oh, mich interessiert zum Beispiel, wie und warum du dorthin gegangen bist - oder dort geblieben? Und wann? Wie das Ankommen war für dich - oder das Bleiben? Was und wie arbeitest du in Russland? Wie erlebst du das Land, die Menschen, wie ist dein Lebensgefühl? Wenn dir davon manches zu persönlich direkt ist - kann ich verstehen. Erzähl nur, was du magst.
...Liebe Grüße und alles Gute für dich und deinen Kater (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) und für deine Herzensangelegenheit wünsche ich dir. Übrigens - mein neues Interviewprojekt hat das Thema "Wo bin ich eigentlich zu Hause" ich möchte Menschen interviewen, die iel umgezogen sind, die weit weggegangen sind aus ihrer Heimat, andere die ortsfest sind....zum Lebensgefühl und Werdegang. Ich finde diese Aspekte sehr spannend. Aber ich wollte dich nicht ausquetschen für mein Buchprojekt. Das hat nur am Rande damit zu tun, einfach die Thematik ist immer wieder interessant für mich. |
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#42
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rafaella,
Dein Interesse an Russland, Land und Leuten, freut mich sehr. Es gibt da sehr viel zu erzählen – ganze Bände könnte ich damit füllen. Daher dauert es ein bisschen, bis ich alles zusammengeschrieben habe. Offene Fragen beantworte ich dann auch gerne (manche vielleicht besser per PN). Du kannst mich wirklich gerne für Dein neues Buchprojekt ausquetschen. Mich spricht dieses Thema stark an. Menschliche Schicksale interessieren mich überhaupt sehr. Vielen Dank auch für Deine guten Wünsche. Ich werde Larissa höchstwahrscheinlich morgen am Abend anrufen ... LG Viktoria |
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#43
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebe Viktoria, danke - das werde ich tun (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
Und alles Gute für morgen Abend glg |
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#44
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rafaella,
danke schön. Ich habe heute am Abend zwei Mal versucht, Larissa zu erreichen. Leider hat sie nicht abgehoben. In Anbetracht der stressigen Situation bei (von der sie ja erzählte), lasse ich es jetzt so. Außerdem wird es sonst von der Uhrzeit her zu spät (sie muss sehr zeitig aus den Federn). Ich möchte sie nicht noch mehr unter Druck setzen. Sie sieht ja (wohl erst in der Früh), dass ich angerufen habe. Entweder ruft sie mich morgen zurück, oder ich versuche es morgenabend wieder. LG Viktoria |
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#45
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
heute hat es geklappt. Ich habe Larissa erreicht. Sie hat sich wirklich gefreut, meine Stimme zu hören, und war auch froh, sich ausjammern zu können: über ihre Gesundheit, die Kommission und den ganzen damit verbundenen Papierkram, und zu Hause geht es auch drunter und drüber. Es geht ihr nach wie vor gesundheitlich nicht so gut. Die Verkühlung war zunächst besser, hat sich dann aber, wegens des ganzen Stresses wohl, wieder verschlechtert. Sie war ihr eh noch ganz heisrig. Sie ist entsetzlich müde, kommt auch immer spät nach Hause, nach einem fast 12-stündigen Arbeitstag. Diese dämliche Kommission ist noch immer in der Klinik, so dass Larissa auch nicht in den Krankenstand gehen kann. Jetzt muss Larissa noch dazu alle möglichen Berichte schreiben (z. B. Milzbrand, Maul- und Klauenseuche). Wir treffen uns daher erst in ca. 2 Wochen. Sie fragte, wie es mir geht, wie sich mein Kater fühlt, und ich habe ihr erzählt, was sich bei mir inzwischen getan hat. Es war wieder ein total warmherziges Gespräch. Die positive Energie, die zwischen uns floss, war so schön zu spüren. Bis zu unserem Treffen telefonieren wir noch. Irgendwie wollte keine von uns das Gespräch beenden. Beim langen Verabschieden haben wir uns gegenseitig gesagt, dass wir uns gefreut haben, einander zu hören, sie hat „mein Schatz“ zu mir gesagt, und ich habe ganz automatisch, ich wollte das gar nicht, einen Kuss ins Telefon „geschmatzt“. LG Viktoria |
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#46
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
für alle, die mehr über Russland erfahren möchten, habe ich in der Rubrik „Newbies und Regionales“ einen eigenen Thread mit dem Titel „Das andere Antlitz Russlands“ eröffnet, in dem ich in mehreren Teilen das Land, die Leute und das Lebensgefühl näher bringen möchte. LG Viktoria |
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#47
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 532 Userin seit: 11.03.2009 Userinnen-Nr.: 6.616 ![]() |
Liebe Viktoria,
gerade habe ich gesehen, dass Du erst 26 Beiträge hast: Dabei bist Du enorm präsent! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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#48
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebes Forum, für alle, die mehr über Russland erfahren möchten, habe ich in der Rubrik „Newbies und Regionales“ einen eigenen Thread mit dem Titel „Das andere Antlitz Russlands“ eröffnet, in dem ich in mehreren Teilen das Land, die Leute und das Lebensgefühl näher bringen möchte. LG Viktoria super, danke! Liebe Viktoria, gerade habe ich gesehen, dass Du erst 26 Beiträge hast: Dabei bist Du enorm präsent! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) würde ich unterschreiben (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum, für alle, die mehr über Russland erfahren möchten, habe ich in der Rubrik „Newbies und Regionales“ einen eigenen Thread mit dem Titel „Das andere Antlitz Russlands“ eröffnet, in dem ich in mehreren Teilen das Land, die Leute und das Lebensgefühl näher bringen möchte. LG Viktoria super, danke! Liebe Viktoria, gerade habe ich gesehen, dass Du erst 26 Beiträge hast: Dabei bist Du enorm präsent! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) würde ich unterschreiben (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Meine Lieben, danke schön! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Liebes Forum, nur ganz kurz ein kleiner Zwischenbericht. Gestern habe ich Larissas Profil auf einer russischen Social-Network-Seite gefunden. Warum nicht schon früher, weiß ich nicht, gesucht hatte ich. Ich war völlig baff und danach durch den Wind. Sie ist auf dieser Seite schon ein paar Jahre. Auf dem Foto hat sie tief traurige Augen und schaut so unglücklich aus, dass einem das Herz bricht. Ich habe dann auf dieser Seite ebenfalls ein Profil angelegt und ihr eine Freundschaftsanfrage geschickt. Sie schaut allerdings sehr selten, höchstens ein Mal im Monat, oft auch nur ein Mal in 2 Monaten, auf diese Seite. Sie war voriges Wochenende dort online, vielleicht konnte ich sie deshalb finden. Ich weiß jetzt nicht, ob das mit der Freundschaftsanfrage so eine gute Idee war. In 2-3 Tagen werde ich Larissa wieder anrufen, falls sie sich selbst nicht meldet. LG Viktoria |
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Ich weiß jetzt nicht, ob das mit der Freundschaftsanfrage so eine gute Idee war. In 2-3 Tagen werde ich Larissa wieder anrufen, falls sie sich selbst nicht meldet. Liebe Viktoria, wenn du dich- und damit indirekt uns? fragst, ob das eine gute Idee war - wenn du meine spontane Idee hören möchstest: ja, finde ich in dem Kontext schon ein bisschen zu viel, also in der Kennenlernphase, zumal du ja noch gar nicht weißt, wie sie "tickt". Da es nun aber geschehen ist - soooo schlimm finde ich es auch nicht - kannst du dir sagen, wie vor einiger Zeit im Thread schon angesprochen: du hast nicht so viel zu verlieren. glg und schöne Woche |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rafaella,
vielleicht hast Du Recht, und es war ein bisschen zu viel, andererseits sieht man das in Russland nicht so eng, man ist da wesentlich spontaner und offener. Auch im persönlichen Umgang. Was man im deutschsprachigen Raum als frech, zudringlich, grob u. Ä. bezeichnen würde, ist in Russland normal. Ich habe auf anderen russischen Seiten solche Anfragen von Leuten bekommen, die ich weit weniger kenne als Larissa, und kenne das aus Erzählungen anderer genauso. Außerdem besucht sie diese Seite eh selten. Es war mehr eine rhethorische Frage. Es hat mich dann doch wohl etwas verunsichert, weil ich nichts falsch machen möchte. Schließlich hätte mir Larissa dann auch nicht ihre (wohl gemerkt private) Handynummer geben und auch nicht verraten dürfen, in welcher Kleinstadt sie wohnt (Gleiches gilt auch umgekehrt, d. h. für mich). Sie dort zu finden, wäre kinderleicht. LG Viktoria |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
übermorgen ist es nun soweit: Ich treffe mich endlich mit Larissa. Das haben wir vorige Woche in einem weiteren äußerst warmherzigen Telefongespräch ausgemacht. Sie hat leider noch immer totalen Stress auf der Arbeit. Diese komische Kommission verlässt jetzt endgültig die Klinik, nachdem sie alles bis ins kleinste Detail geprüft hat. Zwischendurch war Larissa krank. Wir haben uns lange verabschiedet, einander gesagt, dass wir uns gefreut haben, die andere zu hören, und dass wir uns auf das Treffen freuen. Zum Schluss hat sie ganz zärtlich zwei Mal „mein Goldschatz“ gesagt. Ich ihr auch und habe noch einen Kuss geschickt. Ich kann es nun kaum erwarten und bin schon ganz aufgeregt. LG Viktoria |
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Treue Seele ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.473 Userin seit: 26.08.2004 Userinnen-Nr.: 147 ![]() |
Wenn es einen verzückt guckenden Smiley gäbe, dann würde ich den jetzt anklicken!
(Oder ist es in Russland auch normal, die lose Bekannte "mein Goldschatz" zu nennen? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) Ich freu mich für dich und sitze breit grinsend vorm Rechner! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Beitrag
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Ich finds auch klasse! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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Beitrag
#55
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
heute Morgen habe ich mich mit Larissa bei ihr in der Tierklinik getroffen. Wie Larissa vorige Woche am Telefon sagte, sollte da schon Ruhe eingekehrt sein. Denkste! Für heute 9 Uhr hatten sich Insperktoren angesagt, die die Klinikleitung und -mitarbeiter überprüfen sollten und im besten Fall Rügen erteilen, im schlimmsten Fall die Kündigung aussprechen. Larissa meinte nur unglücklich: „Wir haben für heute niemanden erwartet.“ Auf meine Frage, ob sie selbst eine Rüge bekommen könnte, antwortete sie, sie wisse es nicht. Aber es war ihr anzumerken, dass sie Angst um ihren Arbeitsplatz hatte. Die Klinikmitarbeiter tröpfelten gleich nach mir der Reihe nach ein und liefen dann umher wie aufgescheuchte Hühner. Larissa bat die Putzfrau, ihr noch einen Mantel zu bügeln, weil auf dem anderen trotz Waschen noch Blutspritzer von der letzten Operation zu sehen waren und sie alle heute extra geschniegelt und gestriegelt aussehen mussten. Außerdem mussten wegen den Inspektoren alle noch ein Häubchen aufsetzen, das sie, obwohl eigentlich vorgeschrieben, nie tragen. Das sieht lustig aus, Larissa und ich haben voll gelacht bei ihrem Anblick mit Häubchen (bald jedoch sollte mir das Lachen vergehen). Dazu kommt, dass Larissa ihr Büro mit 2 anderen Mitarbeiterinnen teilt, die schon da waren und von denen eine total unfreundliche Hexe ist. Daher setzten wir uns wieder ins Behandlungszimmer, durch das dauernd jemand durchgaloppierte. Es war fast so wie bei unserem Treffen in ihrer Mittagspause damals im September, vielleicht eine Spur besser. Larissa war hundemüde, was ihr deutlich anzusehen war, äußerst nervös und saß wie auf Nadeln, was ja kein Wunder war. Dann kam der Schock, etwas, das ich nicht (mehr) erwartet hatte. Sie erzählte, dass ihr Sohn diese Woche 19 Jahre wurde und dass „wir eine kleine Feier für ihn gemacht haben.“ Klein deshalb, weil sie keine Zeit für große Vorbereitungen hatte und immer spät abends erschöpft von der Arbeit nach Hause kommt und daher für ein langes Beiandersitzen viel zu müde war. Dieses „Wir“ schien mir zunächst sie, ihre Eltern und ihre Tochter zu bedeuten. Der Satz danach ließ mir aber buchstäblich das Blut in den Ader gefrieren: „Mein Mann und ich machen nur für die Kinder eine Geburtstagsfeier, für uns selbst nicht …“ Den Rest hörte ich nicht mehr. Da ist sie doch tatsächlich verheiratet! Ich war wie gelähmt, hatte keinen Sinn mehr für ihre tiefen Blicke, mit denen sie mich trotz der allgemeinen Aufregung bedachte, vergaß, wie sie strahlte, als ich ihr Büro betreten hatte, und warf ihr meinerseits nicht nur keine tiefen mehr Blicke zu, sondern hörte überhaupt auf zu flirten. Ich weiß nicht, ob Larissa etwas gemerkt hat, dass sich meine Stimmung schlagartig geändert hatte. Den Rest des Gesprächs war ich in einem Schockzustand, total starr, zu nichts mehr fähig. Sie kam auch gleich noch auf Neujahr zu sprechen, das sie immer zu Hause mit ihrem Mann, den Kinden und Eltern verbringt. Irgendwie kam mir sogar vor, sie erwähnte ihn absichtlich (aber ich finde, das passt nicht zu der Stimmung, in der sie war). Warum? Vielleicht aus Angst vor ihren Gefühlen zu mir? Weil die Beziehung zwischen uns schon in ein anderes Stadium überzugehen scheint? Weil sie einfach das Gefühl hatte, die Notbremse ziehen müssen? Ach ja, ich habe ihr von der Freundschaftsanfrage erzählt. Sie findet es toll, dass ich sie über die Social-Network-Seite gefunden habe, und hat sich über meine Freundschaftsanfrage sehr gefreut, was ihr auch deutlich anzusehen war. Sie hatte aber noch keine Zeit, ihre Seite zu besuchen (das habe ich gesehen). Ja, sie hat nie erwähnt, dass sie verheiratet ist. Ihren Erzählungen nach ist sie immer allein, macht sie alles allein und ist sie immer allein auf Urlaub gefahren. Diversen Schilderungen (die denen vieler mir bekannter alleinerziehender Mütter hier in Russland aufs Haar glichen) war für mich eindeutig zu entnehmen, dass da weder Ehe- noch ein anderer Mann ist, und sie erwähnte auch nie einen. Mein Fehler war freilich, dass ich sie nicht direkt gefragt habe, ob sie verheiratet ist, z. B. als sie noch ziemlich am Anfang von Kindheit, Schule, Jugend, Studium, Kindern usw. erzählte. Da erwähnte sie zwar, dass sie geheitatet hat, aber in einem Ton, als wollte sie sich daran und an die Ehe nicht erinnern, was auch jetzt durchaus zutreffen kann (da sie aus irgendeinem Grund nicht von ihrem Mann loskommt, z. B. Geld). Wohl doch von Wunschdenken beseelt, habe daraus und aus ihren Schildungen einen voreiligen Schluss gezogen. Aber darin, dass zwischen uns etwas läuft, täusche ich mich nicht. Warum soll sie trotz Ehemann kein Interesse an Frauen haben? Ich habe irgendwo sogar gelesen, dass frau mit einer verheirateten Frau viel leichter eine Beziehung unterhalten kann, weil die bestehende Ehe dieser Frau irgendwie das Gefühl von Normalität gibt. Alleine lebend ist sie zwar äußerlich frei, wagt aber oft gerade deswegen den letzten Schritt (ganz hin zur Frau) nicht. Für Russland gilt das wohl umso mehr. Obwohl ich natürlich nicht weiß, ob zwischen Larissa und ihrem Mann sexuell da noch etwas läuft, turnt mich das nicht unbedingt an, sie im Bett mit einem Mann zu teilen. Ich durchlebe ein Wechselbad der Gefühle. Nein, enttäuscht, so wie damals im September, bin ich nicht. Ich kann nicht einmal weinen. Ich fühle nur eine entsetzliche innere Leere und Lähmung. Daraus reißt mich auch nicht, dass Larissa so strahlte, als ich ihr Büro betrat, ihr anzumerken war, wie gern sie mich sah und mit mir plauderte, mir tiefe Blicke zuwarf und sich über meine Freundschaftsanfrage freute. Auch das konnte mich nicht erfreuen, dass sie selbst es war, die vorschlug, dass wir am Wochenende telefonieren und uns am Dienstag wieder bei ihr treffen. Da sollten nun keine unerwarteten „Gäste“ mehr auftauchen, der ganze Spuk sollte heute endgültig enden. Sie muss nur noch den Jahresbericht erstellen. Obwohl ab Montag ursprünglich 2 Wochen Urlaub, der dauernd verschoben worden war, angedacht waren, wird daraus wieder nichts. Sie hofft nun, dass sie wenigstens 1 Woche ab 9.12. bekommt, damit sie die Neujahrfeier und Geschenke vorbreiten kann. Vielleicht ist ja der Ehemann der Grund, dass wir uns bisher nur in der Klinik treffen. Mir ist aber (leider) schmerzlich klar geworden, dass mir eine reine Freundschaft mit ihr nicht reicht. Als ich die Tierklinik verließ, eher innerlich starr davonschlich, wollte ich sie nicht mehr sehen. Ich weiß, es ist ihr gegenüber total ungerecht. Auf dem Nachhauseweg habe ich mich auch gefragt, ob sie nicht vielleicht mit mir spielt. Gibt es den Ehemann vielleicht gar nicht und wollte sie nur meine Reaktion testen oder Zeit gewinnen? Realistisch gesehen ist das wohl nur der sprichwörtliche Grashalm. Warum hat sie ihren Mann gerade jetzt (erst) erwähnt, wo doch vorher viele bessere Gelegenheiten waren? Weil sie Angst hat? Vor ihren eigenen Gefühlen? Oder vor mir? Schließlich sahen wir uns ja jetzt eine zeitlang nicht und da hatte sie, obwohl sie bis über beide Ohren in Arbeit steckt, doch Gelegenheit, über ihre Gefühle zu mir nachzudenken. Dass sie an mich zumindest öfter gedacht hat, war ihren Worten zu entnehmen. Tja, ich weiß nun ehrlich gesagt nicht, wie es weitergeht, ob und auf was ich hoffen kann. Vielleicht ist es in Wirlichkeit auch gar nicht sooo schlimm, dass sie verheiratet ist, aber ich finde, es verkompliziert die Sache ungemein. Schon allein die dauernd wechselnden Gefühle die zwischen „nicht erwarten können, mit ihr spätestens übermorgen zu telefonieren und sie schon am Dienstag wiederzusehen,“ bis „sie überhaupt nicht mehr sehen wollen“ pendeln. Wenn mir jemand helfen könnte, mich in diesem Salat zumindest ein bisschen zurechtzufinden, wäre ich sehr dankbar. LG Viktoria |
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Würdest Du in Deutschland leben , dann würden längst ganz klare Tipps eingegangen sein , denke ich ,
nämlich welche in der Art , dass Du nun Abstand nehmen solltest , um Dich vor weiteren unangenehmen Überraschungen zu schützen . Aber da die Lage hinsichtlich offen lebbarer Homosexualität in Russland dermassen heikel aussieht , ist das nicht so einfach . Denn was wäre wohl die Alternative ? Gibt es bei Euch überhaupt frei lebende Lesben ? Wenn , dann würde ich es Dir wünschen , schnellstens von Larissa loszukommen . Was meinst Du denn eigentlich mit einer " unfreundlichen Hexe " , als Du ihre Kollegin beschriebst? Bei uns gab es ja die Hexenverfolgung im Mittelalter , und alleine schon daher würde ich als Feministin nie dieses Wort als Schimpfwort benutzen . Aber ich kann mir gut vorstellen , dass Du solche Dinge vergisst , dort , wo Du nun lebst . Ich liebe sehr die russische Volksmusik und habe mal in einer Gruppe in Berlin diese Musik regelmässig aufgeführt . Ein Lied hiess "Swetit mesjats" - es kann sein , dass das nicht richtig geschrieben ist - es soll heissen "scheint der Mond". Ich wünsche Dir , dass Du , wenn Du in den Mond schaust , nicht nur Larissa siehst , sondern es eine andere Frau in Deiner Sehnsucht geben wird und diese Sehnsucht dann auch mal befriedigt werden kann . |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola,
danke für Deinen Kommentar. Das ist mir schon klar, dass es, da die Geschichte in Russland spielt, schwierig ist, klare Tipps zu geben. Frei lebende Lesben gibt in den Großstädten wie Moskau oder St. Petersburg, auf dem Land nicht. Aber was man in den eigenen vier Wänden macht, ist die Sache jedes einzeln. OK, die Hexe ist mir rausgerutscht. Sie war halt unfreundlich, vielleicht auch wegen diesen unerwarteten Inspektoren. Der Titel des russischen Liedes ist richtig geschrieben und richtig übersetzt. Ich sehe es ja auch so, dass am besten wäre, von Larissa loszukommen, aber zumindest jetzt kann ich das nicht. Ich möchte noch nicht aufgeben. Am Wochenende telefonieren wir. Da möchte ich ihr u. a. einfach sagen, dass ich mit ihr etwas dringend unter vier Augen besprechen möchte, und sie bitten, am Dienstag einen passenden Ort zu finden, an dem wir ungestört reden können. Ich werde sie dann direkt auf das Thema ansprechen, um endgültig zu zu wissen, woran ich bin. Nun habe ich schon ein wenig Abstand. Mir sieht es eher so aus, dass sie trotz Mann an mir interessiert ist. Vielleicht ist es auch (noch) nicht der richtige Zeitpunkt, das Thema anzusprechen. Ein Ort, wo wir ungestört reden können, wäre bei mir zu Hause. Ich kann sie ja morgen anrufen und ihr auch das gleich vorschlagen. Vielleicht kommt sie ja am Sonntag, obwohl ich es für sehr unwahrscheinlich halte. LG Viktoria |
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#58
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Liebe Viktoria ,
das ist eine ganz klare Aussage und Entscheidung von Dir : Du möchtest noch nicht aufgeben . Dann wirst Du die Familie Larissas mit in Kauf nehmen müssen . Aber ich habe versucht , Deine Schilderung noch mal aus einer hoffnungsvolleren Perspektive zu lesen und konnte doch einige Dinge finden, die Dir entgegenkämen . Immerhin hat sich ihre Art , Dir zu begegnen , überhaupt nicht verändert . Verändert warst nur Du . Ich fände es allerdings nicht so dolle, wenn sie das gar nicht mitbekommen hat . Aber das wirst Du auch nicht wissen , paralysiert wie Du dann warst , was ? Dann fällt mir dazu noch ein , dass es ja wirklich auf Weihnachten zugeht und das eben leider das Fest der Familie ist und nun will es auch noch ein Zufall, dass Larissas Sohn jetzt Geburtstag hat , wo sie auch ihren Mann mit hinzuholen muss . Dass das Ehepaar jedoch die eigenen Geburtstage nicht feiert , das ist doch bestimmt ganz und gar nicht üblich im geselligen Russland , oder ? Und dann könntest Du das so sehen, dass sie nur noch die Feier des Sohnes und Weihnachten und Neujahr mit der ganzen Familie verbringt , dass also ihre Ehe eigentlich nicht viel für sie zählt . Ich hoffe , es ist so. Aber willst Du das ganze Versteckspiel mitmachen , wirst Du das aushalten , was da auf Dich zukommen könnte? Ich finde es ganz toll und sehr mutig, dass Du Dich ihr bald offenbaren oder zumindest das Thema ansprechen willst , um auch herauszufinden, wie sie zu Dir steht . Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 22.Nov.2013 - 20:12 |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola,
danke, dass Du Dich nochmals gemeldet hast. Ja, Du sagst ganz richtig, dass sich ihre Art, mir zu begegnen, überhaupt nicht verändert hat und nur ich selbst verändert war. Ich würde aber sagen, auch wenn Larissa das nicht (oder nicht gleich) mitbekommen hat (sondern ihr das vielleicht erst später aufgefallen ist), heißt das nicht allzu viel, wenn man die Atmosphäre und Umstände berücksichtigt, unter denen unser Treffen stattgefunden. Sie (und die ganze Klinik) war wegen der unerwarteten Inspektoren sehr nervös, hat wieder einmal um ihren Arbeitsplatz gezittert u. Ä. Ich selber kann das leider nicht beurteilen, weil ich eben, wie Du sagst, paralysiert war. Sie wurde zum Schluss des Gesprächs hin immer nervöser, fahriger, unkonzentrierter, was aber wohl doch eher an den anrückenden Inspektoren als an meinem veränderten Zustand gelegen haben dürfte. Das mit den Feiern ist mir auch kurz durch den Kopf gegangen, habe aber dann wieder darauf vergessen. Jetzt, wo Du es erwähnst, fällt es mir wieder ein. Es stimmt, dass es in Russland überhaupt nicht üblich ist, dass ein Ehepaar seine Geburtstage nicht feiert. Die Geburtstagsfeier des Sohnes ist mir auch aufgefallen, ebenso Neujahr, zumal sie dazu anmerkte, dass sie selbst da eh vor dem Fernseher entspannt, während die anderen, also Mann und Kinder, irgendetwas anderes machen. Man kann es so ausdrücken, sie befinden sich am selben Ort, sind aber nicht zusammen. Weihnachten wird in Russland erst am 7. Januar gefeiert. Das große Fest, an dem das künstliche Tannenbäumchen aufgestellt wird und man sich beschenkt, ist eben die Nacht vom 31.12. auf den 1.1., und das ist DER Feiertag in Russland und ein reines Familienfest. Also die Umstände, unter denen Larissas Familie dieses Fest begeht, spricht da schon Bände, eben dass für Larissa selbst die Ehe nicht viel zählt, und alles nur für die Kinder gemacht wird. Dem würde auch entsprechen, was Larissa am Anfang unserer Beziehung erzählte, eben dass sie geheitatet hat, aber in einem Ton, als wollte sie sich daran und an die Ehe nicht erinnern (nur dass ich das so interprtiert habe, dass sie sich irgendwann scheiden ließ und seitdem allein ist). Vielleicht muss sie aus irgendwelchen Gründen, z. B. finanziellen oder wegen der Kinder, mit dem Ehemann zusammenbleiben. Ferner würde dem auch entsprechen, dass sie laut ihren Erzählungen immer allein ist, alles allein macht, immer allein in den Urlaub gefahren ist. Hier liegt klar die Betonung auf „allein“. Wo ist da die ganze Zeit der Mann (gewesen)? Zu guter letzt entspräche dem vielleicht auch, dass sie ihn bisher nicht erwähnt hat, eben weil die Ehe für sie nicht viel zählt. Mir ist klar, dass ich ihre Familie in Kauf nehmen muss. Die Kinder stören mich überhaupt nicht. Beim Ehemann hängt das davon ab, wie die Beziehung zwischen ihm und Larissa ist. Wenn ihr die Ehe eh nicht viel bedeutet und diese nur nach außen hin (z. B. zu den Feiertagen) fortbesteht, kann ich auch damit leben. Aber ich muss ohnehin erst einmal unser Gespräch abwarten. Erst danach kann ich entscheiden und wie wir unsere Beziehung praktisch leben (wenn bei ihr zu Hause Kinder und Ehemann sind). LG Viktoria |
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#60
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
heute Vormittag habe ich Larissa angerufen und ihr gesagt, dass ich mit ihr gerne unter vier Augen an einem ruhigen Ort, wo uns niemand stört, sprechen würde, am liebsten noch dieses Wochenende. Als erstes habe ich vorgeschlagen bei mir zu Hause, aber das war mehr theoretisch, weil ich ja weiß, dass sie, nachdem sie auf der Arbeit noch immer ziemlich Stress hatte, am Wochenende viel zu tun hat und es nicht ganz so einfach ist, von ihrer Kleinstadt aus mit dem Bus zu mir zu kommen. Daher habe ich gleich weiter vorgeschlagen, dass ich zu ihr fahre und wir uns in ihrer Kleinstadt an einem ruhigen Ort treffen. Worüber ich mit ihr sprechen will, habe ich nicht gesagt, sie hat auch nicht gefragt. Sie war total lieb und ihrer Stimme war zu entnehmen, dass sie sich freute, mich zu hören. Leider hat sie heute zu viel um die Ohren (was mich keineswegs überraschte), und morgen hat der Sohn ein Konzert in einem anderen Bezirk, so dass sie ziemlich weit fahren muss. Sie hat daher das nächste Wochenende vorgeschlagen, und ihrer Stimme nach, scheint sie sich darauf zu freuen. Ehrlich gesagt ist mir das nächste Wochenende auch lieber, denn auch für mich wäre es eine ziemliche Hauruck-Aktion gewesen, weil ich für dieses Wochenende schon etwas anderes geplant hatte. Wir treffen uns ohnehin noch am Dienstag in der Klinik, wo wir aber eben nicht in Ruhe heikle Themen bereden können, sondern harmlose und auch Genaueres für das Wochenende ausmachen. Daher habe ich sie gefragt, ob ich nicht auch meinen Kater zum Kastrieren mitbringen kann. Jetzt, wo er beschwerdefrei ist und bevor der nächste Schub kommt, kann das endlich gemacht werden. Sie war damit einverstanden. Es bleibt also weiter spannend. Ich hoffe nur, mich verlässt bis zum nächsten Wochenende nicht der Mut, um auf das Thema zu sprechen zu kommen. LG Viktoria |
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#61
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 281 Userin seit: 13.10.2012 Userinnen-Nr.: 8.360 ![]() |
Liebe Viktoria,
auf jeden Fall findet sie dich sympathisch! Letztendlich bleibt dir jetzt noch Zeit, um dir zu überlegen, wie du auf "das Thema" zu sprechen kommen möchtest. Ist ja nicht unerheblich, wenn man bedenkt, in welchem homophoben Raum du dich da bewegst. Mir kam der Gedanke, daß du einfach auf das Thema "Homophobie" zu sprechen kommen könntest und wie du es kennst von Deutschland her. Alles Liebe für dich! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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#62
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Ich finde Veronikas Idee gut , doch ist sie zu realisieren , wenn Ihr Euch selbst am Wochende nicht privat trefft ,
sondern , wie Du schreibst, an einem ruhigeren Ort ? |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Veronika, liebe Pirola,
danke für Eure Kommentare. Ich bin immer noch am Überlegen, wie ich mit Larissa auf das Thema zu sprechen komme: allgemein über Homophobie sprechen, wie Ihr meint, oder ich erzähle ihr eine Geschichte, in der sich eine Frau in eine verheiratete Frau verliebt … Je nach ihrer Reaktion offenbare ich mich ihr oder nicht. Die dritte Möglichkeit wäre, dass ich es ihr direkt sage. Diese wäre mir am liebsten, ist aber gleichzeitig auch die riskanteste. Obwohl nach dem heutigen Treffen … Ich hatte ganz vergessen, bei all den Feiern zu erwähnen, dass ja am Sonntag bei uns Muttertag war. Daher das Konzert am Freitagnachmittag bei dem einen Kind und am Sonntag bei dem anderen. Somit war noch ein Grund mehr, den Mann dazuzuholen … Wir haben uns ja heute getroffen. Ich erzähle später ausführlicher darüber. Jetzt nur soviel: Es war sehr positiv, gespickt mit intensiven Blicken und leichten Berührungen ihrerseits (und meinerseits) und mit einem Wechsel ihrer Stimmung von schlapp und gedrückt zu fröhlich strahlend. Letzteres, nachdem sie selbst (bereits nach der Kastration meines Katers) gefragt hat: „Treffen wir uns eh dieses Wochenende?“ Wir haben uns für Samstagnachmittag verabredet. Wo, weiß ich nicht genau. Sie holt mich von der Bushaltestelle ab, die die nächste zu ihrem Haus ist, und hat mir sogar den Weg zu ihrem Haus beschrieben. Vielleicht treffen wir uns wirklich bei ihr zu Hause. Ich hatte ja einen ruhigen Ort vorgeschlagen, an dem uns niemand hört und stört, also die Wahl ihr überlassen. Wenn sie meint, dass das bei ihr zu Hause ist … Ich dagegen dachte eher woanders, weil ich annehme, dass die Kinder und/oder ihr Mann zu Hause sind oder plötzlich nach Hause kommen können. Schließlich komme ich ja nicht zum gemütlichen Nachmittagskaffee im Famlien- und Freundeskreis, sondern möchte ohne Zeugen ein heikles Thema besprechen (wir sind ja hier im homophoben Russland). Ihr Blick, als ich bejahte und wir Treffpunkt und Zeit ausmachten, war eine Studie, intensiv, unergründlich und anders als sonst: Ich bin mir sicher, sie weiß, worüber ich mit ihr sprechen will. Da lag aber noch viel mehr darin, das ich aber nicht zu deuten wage. Ich meinte darin zu lesen, dass sie nur darauf gewartet hat, dass ich das Thema anspreche, und dass sie wirklich in mich verliebt ist. Aber da kann ich mich auch täuschen. Er war von einem Lachen begleitet, das ich nicht beschreiben und interpretieren kann: einerseits fröhlich, befreit, verstehend, wissend, andererseits kokett, erwartungsvoll. Es fehlen mir die richtigen Worte. Es war sehr, sehr seltsam. Ich kann nur so viel sagen: Sie ist total begeistert, dass wir uns treffen. Danach war sie auch plötzlich in strahlender Laune. Ich habe ihr dabei auch immer eindeutige, intensive Blicke zugeworfen, die sie eben richtig interpretiert haben dürfte. Ich bleibe aber trotz allem auf dem Boden und schraube meine Erwartungen auf Null zurück, auch wenn ich jetzt fast zu der Ansicht neige, dass uns die Aussprache annähert. LG Viktoria |
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#64
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Das hört sich sehr spannend an !!
Du kannst das auch so anschaulich beschreiben . Es kommt viel rüber , wie frau ( ich schreibe immer "frau" statt man ) so sagt . Der Blick , so wie Du ihn beschreibst , erinnert mich an etwas, das ich selbst erlebt habe . Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ein starkes sexuelles Interesse hat . Vielleicht assoziiert sie aus eigentlich unlogischen Gründen - aus unserer Sicht jedenfalls - den Besuch Deinerseits bei ihr zuhause ganz direkt mit einer sexuellen Begegnung . Was sogar für ihre eigene Verliebtheit spräche , sind ihre starken Stimmungswandel . Also, es hört sich wirklich gut an . Aber ich mach mir Sorgen und andere, die dies lesen sicher auch , wie das alles weitergeht , wenn so wenig Freiraum da ist , wenn alles geheim gehalten werden muss . Vielleicht hat Larissa ja auch schon Erfahrungen diesbezüglich ? Das hört frau natürlich nicht so gerne, aber es könnte Dir auch von Vorteil sein . Bei der Geschichte , an die mich der BLick erinnert und von der ich schon oft im Forum geschrieben habe, kam später heraus, dass die Betreffende immer ganz unschuldig und schüchtern getan hatte und eigentlich längst fremd gegangen war und in diesem Fall ihre Partnerin hintergangen hatte. Larissa war ja auch diejenige , die zuerst die Initiative ergriffen hatte , die immer wieder intensiv mit Dir flirtet , was sie mit intensiven Blicken und leichten Berührungen ausdrückt . Ich bin wirklich gespannt , wie das Treffen wird . Aber pass auf Dich auf wegen des Ehemanns , oder ? |
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#65
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola,
danke, dass Du Dich noch einmal gemeldet hast. Dein Kommentar stimmt mich zuversichtlicher, zeigt er doch, dass ich mich wohl doch nicht getäuscht habe. Ich wollte das heutige Treffen mit Larissa noch ausführlicher beschreiben, vor allem deshalb, weil da noch mehr war. Heute komme ich leider nicht mehr dazu. Aber nur mal so ein Splitter: Beim Eintragen ins Journal (in der klinik heute) bat sie mich, meinen Familiennamen zu buchstabieren. Dazu stellte ich mich dicht neben sie und beugte mich hinunter, so dass wir uns fast berührten. Obwohl in diesem Moment ausnahmsweise einmal niemand zu sehen und in Hörweite war, fing sie plötzlich an zu flüstern (völlig grundlos), weshalb ich mich, um sie überhaupt zu verstehen, ganz nahe zu ihr beugen musste, so dass ihre Lippen und mein Ohr nur millimeterweit auseinanderlagen und sich sekundenlang sogar leicht berührten. Sie flüsterte, dass sie die Kastration als Folgekontrolle verrechnet, daher war nur das Material zu zahlen (ca. ¼ des üblichen Preises). Aber das hätte sie auch nicht flüstern müssen, auch wenn jemand anderer im Zimmer oder daneben gewesen wäre. Ich habe mir da schon so meine Gedanken gemacht. Was ich noch erwähnen sollte: Den Samstagtermin hat SIE gewählt. Mir ist erst später eingefallen, dass die Kinder ja am Samstag in der Schule sind. Vielleicht ist der Mann zufälligerweise auch weiter weg, so dass er nicht so schnell auftauchen kann. Dann ginge es ja wirklich bei ihr zu Hause. Ob sie wirklich meinen Besuch bei ihr zu Hause mit einer sexuellen Begegnung assoziiert, weiß ich nicht, ist aber schon im Bereich des Möglichen. Ich sage es rund heraus, ich hätte nichts dagegen. Aber es ist halt doch die Frage, treffen wir uns tatsächlich bei ihr zu Hause oder anderswo (wo es vielleicht eine Möglichkeit für eine direkte sexuelle Begegnung gibt). Das ist es ja, ich lese in ihrem Blick auch immer ein sexuelles Interesse. Zu ihren Stimmungsschwankungen ist mir auch schon der Gedanke gekommen, dass das damit zu tun haben könnte, dass sie in mich verliebt ist. Heute z. B. war das sehr deutlich. Und ja, sie war es, die die Initiative ergriffen hat. Was mir später noch aufgefallen ist: Sie hat weder am Samstag noch heute gefragt, worüber ich mit ihr sprechen will (und dabei so geheimnisvoll tue). Das könnte ebenfalls dafür sprechen, dass sie genau weiß, worum es geht, und sie positiv dazu eingestellt ist. Wenn dem nicht so wäre, hätte sie nie im Leben dem Treffen bei ihr (im Ort oder zu Hause) zugestimmt, sondern mich gleich heute sofort in der Früh beiseite genommen, d. h. wäre mit mir hinaus, weiter weg von der Eingangstür, gegangen, und hätte mir klipp und klar ihre Meinung gesagt. So weit kenne ich sie schon. Sie ist ja sehr resolut und absolut nicht der Typ, der irgendetwas zustimmt, auch wenn es ihr nicht in den Kram passt, nur, um denjenigen nicht zu beleidigen, des lieben Friedens willen u. Ä. Wegen Freiraum und Larissas diesbezüglichen Erfahrungen habe ich mir ebenfalls schon so meine Gedanken gemacht. So hat sie heute sehr beiläufig die Sauna bei ihr zu Hause erwähnt. Mir schien es wirklich, ohne besondere Hintergedanken. Aber dafür mir kam in den Sinn, dass wir 2 Mädels doch einfach allein in ihre Sauna gehen können … Ist doch absolut unverdächtig … Was Larissas eventuelle Erfahrungen betrifft, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sie welche hat. Mich würde das ehrlich gesagt nicht stören (wenn sie in der Vergangenheit ruhen), sondern ich würde es sogar begrüßen, weil es die Sache doch vereinfacht. Mir selbst fiele sonst an Möglichkeiten noch ein: bei mir zu Hause oder ganz früh am Morgen in der Klinik, wenn noch niemand außer Larissa da ist, und in der es wohl doch irgendeinen Raum geben sollte, in den man sich diskret zurückziehen kann (ich denke dabei an das 2. OG) … Aber auch das weiß Larissa sicher besser. Das ist aber jetzt Zukunftsmusik. Zuerst heißt es abwarten, wie das Treffen am Samstag verläuft. Klar doch, wegen dem Ehemann passe ich schon auf. LG Viktoria |
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#66
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
ZITAT So hat sie heute sehr beiläufig die Sauna bei ihr zu Hause erwähnt. Mir schien es wirklich, ohne besondere Hintergedanken. Nach allem , was Du berichtest , glaube ich das jetzt schon gar nicht mehr . Die Sauna sieht auch sie als Option an . Ich kenne Dich ja nicht , aber bist Du denn der Typ von Frau , die sich schnell mal in eine Zeitlücke einschieben lässt , die so gut mit ihrer Sehnsucht klarkommt , dass sie die viele und meiste Zeit , die Du immer ohne sie sein wirst , wunderbar übersteht ? Ist Dir das klar , dass es bis jetzt nur so aussieht , dass Du eine Geliebte sein könntest aber auch nicht mehr ? |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola,
vielleicht hast Du ja Recht damit, dass auch sie die Sauna als Option ansieht, zumal in Russland ja die Sauna kein Raum im Haus ist (wie ich es aus Finnland kenne), sondern ein weiter weg vom Haus einzeln im Garten stehendes Holzhäuschen. Und aus dem, was Larissa sagte, war eindeutig klar, dass bei ihr zu Hause die Sauna abseits steht. Daher ist mir eben die Idee mit der Sauna gekommen, aber wie gesagt, mir schien es, Larissa hat sie bloß so nebenbei erwähnt. Was das Einschieben in eine Zeitlücke anbelangt, ja natürlich ist es nicht so leicht, die Zeit ohne sie wunderbar zu überstehen. Aber das wäre auch nicht viel anders, wenn Larissa nicht verheiratet wäre. Wir arbeiten ja beide. Nur, ich bin flexibler und kann mir die Zeit im Großen und Ganzen einteilen, so dass ich mich zeitlich nach Larissa richten kann, die ja feste Arbeitszeit hat. Wochentags bliebe uns nur die Option mit der Klinik. Zumindest eine nette Plauderei, um die Sehnsucht ein bisschen zu stillen, ist ja (fast) immer möglich, sei es ganz früh am Morgen (da ginge außer Plaudern vielleicht auch noch etwas anderes) oder in ihrer Mittagspause, vor allem jetzt, wo es dort wieder ruhiger ist. Mit „fast“ meine ich, wenn sie nicht gerade eine Operation u. Ä. angesetzt hat und ich gerade keine dringenden Aufträge habe, so dass ich zu ihr fahren kann. Nur am Wochenende wäre es besser und bliebe mehr Zeit, aber da wären noch immer die Kinder. Ja, mir ist klar, dass es bis jetzt so aussieht, dass ich nur eine Geliebte sein könnte, zumindest die nächsten 5 Jahre, bis auch die Tochter volljährig ist. Bis dahin ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass sie ihren Mann verlässt, denn in Russland haben es alleinerziehende Mütter sehr schwer. Aber gut, man weiß nie, was passiert. Vielleicht tut sie es doch, vielleicht geht der Mann, vielleicht stirbt er, vielleicht …, vielleicht … Dazu kommt, dass wir in einem homophoben Land leben, was aber in ein paar Jahren auch schon wieder anders sein kann. Aber das alles sind jetzt, vor dem Gespräch am Samstag, sowieso nur Spekulationen. Wenn Larissa wirklich Interesse hat, hat sie sicher auch schon Überlegungen angestellt … Übrigens habe ich die Tage ein russisches L-Forum gefunden, in das ich aber jetzt nur hineingeschnuppert habe, schreiben werde ich dort aber nichts. Dort werden u. a. auch Beziehungen von Frauen mit verheirateten Frauen sehr rege diskutiert. Breiter Raum wird der Frage gewidmet, warum diese Frauen, die eine Beziehung zu einer Frau eingangen sind, dann noch immer bei ihren Männern ausharren, obwohl die Ehe nur mehr formal besteht. Die Antwort ist, u. a. aus finanziellen Gründen (z. B. gemeinsam aufgenommener Kredit), vor allem wenn minderjährige Kinder zu versorgen sind, oder dass die Frauen die materielle Sicherheit (Wohnung, Auto usw.) nicht so einfach aufgeben wollem, dass die Ehe ihnen den Anschein von Normalität gibt, oder die Einstellung ihrer Freunde und Verwandten zum L-Thema. Zu entnehmen war ferner, dass auch in Russland solche Beziehungen gar nicht so selten sind, wie man glaubt, vor allem bei Frauen über 40. In den eigenen 4 Wänden kann ja jeder machen, was er will. Jedenfalls war das Thema sehr interessant zu lesen und bestätigt, dass Larissa und ich keineswegs eine Ausnahme sind. LG Viktoria |
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Beitrag
#68
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Liebes Forum,
hier nun wie versprochen die etwas ausführlichere Schilderung meines gestrigen Treffens mit Larissa in der Tierklinik. Das meiste habe ich zwar ohnehin schon erzählt und wurde bereits interpretiert und kommentiert, so dass fast nichts Neues mehr hinzukommt, aber hier ist nochmals alles hübsch beisammen. Als ich am Dienstag in der Früh mit meinem laut miauenden Kater die Klinik betrat, kam uns Larissa gleich aus ihrem Büro entgegen. Sie freute sich, uns zu sehen, war aber überhaupt nicht gut drauf und wirkte schlapp und gedrückt. Sie hatte wegen des Regens schlecht geschlafen, was ihr auch anzusehen war, und klagte über Kopfschmerzen. Sie legte meinen Kater unter Narkose. Bis diese wirkte, plauderten wir, freilich nicht ungestört, denn die Putzfrau schwang zwischendurch wie immer ihren Besen. Danach ließ sich auch die Kollegin, die am Freitag so unfreundlich war, blicken. Dieses Mal jedoch grüßte sie mich superfreundlich und lächelte mich auch an, als später noch zwei oder drei Mal das Behandlungszimmer betrat. Vielleicht lag es am Freitag wirklich am unerwarteten Besuch der Inspektoren, der die Stimmung verdarb, oder an meinem freundschaftlichen Verhältnis zu Larissa, die ihr wahrscheinlich gesagt hatte, wer ich bin. Auch eine andere Tierärztin und eine Tierarzthelferin kamen herein und gingen wieder. In unsere Unterhaltung, in der wir einander auch weitere Details aus unserem Leben erzählten, war wieder die übliche Leichtigkeit zurückgekehrt, die Worte sprudelten nur so, und wir lachten viel. Die Zeit reichte bei weitem nicht, so viel hatten wir uns zu sagen. Larissa warf mir wieder intensive Blicke zu, ging unnötig dicht (obwohl Platz genug war) hinter mir vorbei, sodass sie mich berührte. Sie wurde auch von mir mit intensiven Blicken bedacht. Ihre Laune wurde zusehends besser, je länger wir beisammen waren. Als sie sich am Beginn der Kastration zu meinem Kater hinunterbeugte, lehnte sie sich ziemlich weit vor in meine Richtung, so dass sich unsere Haare berührten. Das kann, muss aber nichts bedeuten, kann also Zufall gewesen sein (was ich eher glaube). Während der Kastration habe ich selbstverständlich von mir aus keine Flirtversuche gemacht, sondern nur meinen Kater gehalten und interessiert zugesehen, wie sie vorgeht. Mein Kater hat alles gut überstanden. Beim Eintragen ins Journal bat sie mich, meinen Familiennamen zu buchstabieren. Dazu stellte ich mich dicht neben sie und beugte mich hinunter, so dass wir uns fast berührten. Obwohl in diesem Moment ausnahmsweise einmal niemand zu sehen und in Hörweite war, fing sie plötzlich an zu flüstern (völlig grundlos), weshalb ich mich, um sie überhaupt zu verstehen, ganz nahe zu ihr beugen musste, so dass ihre Lippen und mein Ohr nur millimeterweit auseinanderlagen und sich sekundenlang sogar leicht berührten. Sie flüsterte, dass sie die Kastration als Folgekontrolle verrechnet, daher war nur das Material zu zahlen (ca. ¼ des üblichen Preises). Aber das hätte sie auch nicht flüstern müssen, auch wenn jemand anderer im Zimmer oder daneben gewesen wäre. Ich machte mir da so meine Gedanken … Nachdem sie mir noch gesagt hatte, worauf ich bei meinem Kater in den nächsten Tagen achten sollte, fragte sie mich: „Treffen wir uns eh dieses Wochenende?“ Wir verabredeten uns für Samstagnachmittag, Datum und Zeit schlug sie vor. Wo wir uns nun treffen, weiß ich nicht genau. Sie holt mich von der Bushaltestelle ab, die die nächste zu ihrem Haus ist, und beschrieb mir sogar den Weg zu ihrem Haus. Vielleicht treffen wir uns wirklich bei ihr zu Hause. Ich hatte ja einen ruhigen Ort vorgeschlagen, an dem uns niemand hört und stört, also die Wahl ihr überlassen. Wenn sie meint, dass das bei ihr zu Hause ist … Ich dagegen dachte eher woanders, weil ich annehme, dass die Kinder und/oder ihr Mann zu Hause sind oder plötzlich nach Hause kommen können. Schließlich komme ich ja nicht zum gemütlichen Nachmittagskaffee im Famlien- und Freundeskreis, sondern möchte ohne Zeugen ein heikles Thema besprechen (wir sind ja hier im homophoben Russland). Mir fiel jedoch später ein, dass die Kinder ja am Samstag in der Schule sind. Vielleicht ist der Mann zufälligerweise auch weiter weg, so dass er nicht so schnell auftauchen kann. Dann ginge ja tatsächlich bei ihr zu Hause. Früher im Gespräch erwähnte sie in einem anderen Zusammenhang beiläufig die Sauna, die bei ihr, wie in Russland üblich, weiter vom Haus im Garten steht und gewöhnlich ein Holzhäuschen darstellt … Ihr Blick, als ich bejahte und wir Treffpunkt und Zeit ausmachten, war eine Studie, intensiv, unergründlich und anders als sonst: Ich bin mir sicher, sie weiß, worüber ich mit ihr sprechen will. Da lag aber noch viel mehr darin, das ich aber nicht zu deuten wage. Ich meinte darin zu lesen, dass sie nur darauf gewartet hat, dass ich das Thema anspreche, und dass sie wirklich in mich verliebt ist. Aber da kann ich mich auch täuschen. Er war von einem Lachen begleitet, das ich nicht beschreiben und interpretieren kann: einerseits fröhlich, befreit, verstehend, wissend, andererseits kokett, erwartungsvoll. Es fehlen mir die richtigen Worte. Es war sehr, sehr seltsam. Ich kann nur so viel sagen: Sie ist total begeistert, dass wir uns treffen. Danach war sie auch plötzlich in strahlender Laune. Ich habe ihr dabei auch immer eindeutige, intensive Blicke zugeworfen, die sie eben richtig interpretiert haben dürfte. Ihr war deutlich anzumerken, dass sie die Unterhaltung sehr gerne fortgesetzt hätte. Aber da sie sich nun mal an ihrem Arbeitsplatz befand, machte sie einen Blick in den Warteraum, um die Lage zu peilen. Wenn niemand da gewesen wäre, hätten wir weiter plaudern können. Leider aber warteten bereits andere Tierhalter, ein junges Paar mit zwei Wellensittichen, ein älteres Paar mit einem Yorkshireterrier und eine ältere Dame mit einer Katze. Daher mussten wir uns verabschieden. Sie wollte gar nicht so recht, das war ihr anzusehen. LG Viktoria |
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#69
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
ZITAT Übrigens habe ich die Tage ein russisches L-Forum gefunden, in das ich aber jetzt nur hineingeschnuppert habe, schreiben werde ich dort aber nichts. Warum nicht ? Der Vorteil des landesinternen Forums wäre doch auf jeden Fall , dass die Userinnen Deine Situation sehr viel besser einschätzen könnten als wir in Deutschland . |
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Beitrag
#70
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola,
das stimmt schon, dass die Userinnen im russischen L-Forum meine Situation besser einschätzen könnten als im deutschen Forum. Warum ich dort nichts schreiben werde, hat mehrere Gründe: 1. Russland ist ein homophobes Land, erst recht seit Erlass des Antigay-Gesetzes. Es ist daher ziemlich sicher, dass da „noch jemand“ mitliest. Das scheinen auch die Userinnen dieses Forums zu fürchten, weil sie ihre Geschichten bis auf Ausnahmen nur sehr oberflächlich schildern und Fragen nach weiteren Details ablehnend beantworten, da sie (und die andere Frau) nicht auffliegen wollen oder jemand ihre (beider) Identität herausfinden könnte u. Ä. Dadurch geht auch viel Aussagekraft verloren. 2. Die Foren werden hier gerne richtig zugemüllt. Von 10 Beiträgen zu einem Thema ist meist nur ein sinnvoller dabei (wenn überhaupt). Der Rest sind dumme bis freche Bemerkungen, Trollereri, wüste Beschimpfungen, Fluid. Man muss sich also beim Lesen durch viel Müll quälen, was auch ziemlich Zeit kostet, und am Ende hat die Leserin/Themenerstellerin fast nichts erfahren. In diesem L-Forum ist es nicht ganz so schlimm damit. Das Thema, in dem diskutiert wurde, warum verheiratete Frauen, die eine Beziehung zu einer Frau eingegangen sind, noch immer bei ihren Männern ausharren, obwohl die Ehe nur mehr formal besteht, blieb davon sogar weitgehend verschont. Andere Themen in diesem Forum, in die ich gestern reingeschaut habe, dagegen sind ziemlich zugemüllt, so dass der Informationsgehalt letzlich nicht sehr hoch ist und man mit Lesen/Schreiben an sich nur seine Zeit verschwendet. Ich kenne aber auch ein paar Fachforen, die ausgezeichnet geführt sind, und in denen nur Leute schreiben, die zum jeweiligen Thema etwas zu sagen haben und kompetent sind. 3. Der raue Umgangston dort gefällt mir ganz und gar nicht. Besonders auf neuen Userinnen wird viel herumgehackt. Wenn es zu arg wird und die Beschimpfungen überhand nehmen, schreiten die Moderatorinnen schon ein, sind aber sonst eher zurückhaltend. Vielfach bleiben Themen auch unbeantwortet bzw. wird lapidar eingeworfen: „Lies dich durch das Forum“, „Was erwartest du dir jetzt für Tipps?“ Das war’s dann. Soweit ich feststellen konnte, waren manche Themen aber sogar Neuland im Forum. 4. Die Menschen in Russland und Deutschland sind sich ähnlicher, als gemeinhin angenommen, weshalb sich auch Fragen rund um L-Beziehungen zunächst mal doch ziemlich gleichen, z. B. „Wie nähert sich frau einer anderen Frau“, „Wie erkenne ich, dass die andere in mich verliebt ist“ oder so in der Art „Hilfe! Verliebt in die Chefin/beste Freundin/Trainerin/Professorin“ (das alles wurde gerade auch in diesem L-Forum behandelt, wobei es mich beim stichprobenartigen Lesen allerdings nicht gerade vom Hocker gerissen hat). Freilich gibt es einige Unterschiede in der Mentalität, eben z. B. dass Russen im Allgemeinen kontaktfreudiger, offener sind, wesentlich schneller auf andere zugehen (was man im deutschen Sprachraum schon als aufdringlich empfinden würde) und viel schneller vom Siezen zum Duzen übergehen, wenn sie jemanden sympathisch finden. Auch darf man die mancherorts doch etwas andere Infrastruktur (z. B. im ländlichen Raum kaum Cafés, Restaurants) nicht ganz außer Acht lassen. Dazu kommt dann aber noch die bereits erwähnte Homophobie. 5. Zu all dem reicht mir nicht die Zeit, in 2 Foren in 2 verschiedenen Sprachen zu schreiben. Ich hatte schon früher ein anderes, allerdings nur sehr kleines, russisches L-Forum gefunden (in dem z. B. Beziehungen zwischen einer Frau mit einer verheirateten Frau überhaupt nicht behandelt wurden, was für mich damals aber noch nicht aktuell war), wollte aber aus den oben genannten 4 Gründen dort nicht aktiv zu werden, sondern habe mich für das deutsche Forum entschieden. Aus den genannten Gründen ist mir das deutsche Forum lieber. LG Viktoria |
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#71
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Liebe Victoria ,
dazu fällt mir auch ein deutsches Pendant für Lesben ein , das ich hier nicht nennen darf und unterstes Niveau aufweist . Ich kann schon deshalb gut verstehen, warum Du also nicht in dem anderen Forum schreibst . Wie schon angedeutet , erinnert mich Deine Geschichte in einem Aspekt auch an eigene Erfahrungen .Aber ich will jetzt mal ganz ehrlich sein : Was ich absolut nicht kann - das ist mir damals klargeworden - ist , Sex zu haben , ohne eine ausreichende Vertauensbasis schaffen zu können und so, und wenn andere Leute dabei sehr verletzt und benachteiligt werden. Sex ohne Liebe geht für mich nicht . Und ich hätte nicht gedacht , dass Russland da Deutschland so ähnlich sei. Die Lieder waren immer so sehr romantisch (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) . Und zu" Kommunismus " habe ich eben das Gegenteil von Konsum assoziiert . Doch wenn Larissa mal eben im Saunaraum " zu haben ist" , das erinnert mich irgendwie an Winterschlussverkauf oder so . Weisst Du , was ich meine ? Klammerst Du da nicht was aus? |
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#72
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 194 Userin seit: 18.03.2012 Userinnen-Nr.: 8.155 ![]() |
Ich fände es schwer schon im Vornherein zu planen, dass man sich nicht auf eine Knutscherei oder halt Sex einlassen sollte, da vielleicht nicht sicher ist, ob man am Ende nur die Geliebte sein wird. Dazu bin ich zu neugierig auf alles Neue; und optimistisch, dass mich jede Erfahrung etwas lehrt. Ich müsste vielleicht einmal Geliebte sein um dann zu wissen, dass ich es kein zweites Mal sein möchte. Fürs erste Mal fänd ich den Gedanken auch verführerisch (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)
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#73
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Jumple,
ja, richtig, im Vorhinein planen lässt sich das kaum. Wie schon gesagt, momentan sieht es so, als ob ich nur ihre Geliebte sein könnte, zumindest in den nächsten Jahren. Aber man weiß ja wirklich nie, was kommt. LG Viktoria |
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#74
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola,
ja, Russland ist da Deutschland sehr ähnlich. Die Texte und Melodien der russischen Lieder sind sehr romantisch und gehen tief unter die Haut. Ich schmelze nur so dahin, wenn ich sie höre. Das Leben hier aber ist bar jeder Romantik. Selbst in der (Hetero-)Ehe verschwindet die Romantik gewöhnlich spätestens nach den Flitterwochen und nach dem ersten Kind ist sie gelaufen. Dabei werben die russischen Männer so romantisch um die Braut, mit großen Blumensträußen und Unmengen von Pralinen, Geschenken, Aufmerksamkeiten. Der letzte wirklich glückliche Tag der Braut ist der Hochzeitstag. Dann hat der Mann bekommen, was er wollte, und dann ist Schluss mit der Romantik. Das nur mal so als Beispiel. Ich kenn hier keine einzige intakte Ehe. Die Scheidungsrate ist enorm hoch, oder das Ehepaar bleibt aus rein rationalen Gründen (meist finanzieller Natur oder wegen der Kinder) zusammen, so dass die Ehe nur mehr auf dem Papier besteht. Genau wie Du, hatte ich auch früher Kommunismus mit dem Gegenteil von Konsum assoziiert, bis ich die DDR und die Tschechoslowakei besuchte. In der Sowjetunion war ich nie. Und jetzt in Russland bestätigt sich diese (bittere) Erkenntnis. Man ist hier wesentlich materialistischer als im Westen. Das ließ sich an schon aus Zeitungsberichten, Nachrichten u. Ä. aus der Zeit des Kommunismus erahnen. Diese drehten sich doch im Wesentlichen nur darum, wie viele Tonnen Kohle usw. abgebaut wurden, wie viel Erdöl gefördert wurde usw. Man darf auch nicht vergessen, dass Religion, Kirche, geistige usw. ziemlich aus dem Leben verdrängt wurden (nur auf dem Land war es diesbezüglich etwas besser). Das und überhaupt die Diktatur haben die Leute natürlich geprägt. Dazu kommt, dass es in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion im Gegensatz zu Europa keinen Humanismus gab. Ich könnte hier jetzt noch ellenlang fortsetzen, z. B. was es in der Sowjetunion mit den vom Lohn/Gehalt übrig gebliebenen 30 Rubel auf sich hatte, aber das würde den Rahmen sprengen. Ich denke nicht, dass es bei uns nur Sex ohne Liebe geben wird. Das mag jetzt am Anfang ganz anders aussehen. Ich würde auch nicht sagen, dass Larissa mal eben im Saunaraum „zu haben ist“. Außerdem ist ja gar nicht sicher, dass die Sauna überhaupt eine Option wäre. Wer weiß, wo ich mich mit ihr am Samstag wirklich treffe und was dabei herauskommt. Weisst Du , was ich meine ? Klammerst Du da nicht was aus? Nein, leider weiß ich nicht, was Du damit meinst. LG Viktoria |
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#75
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Also , ich meinte eigentlich , dass Du eventuell zu wenig an Liebesgefühle denkst , an die Verantwortung gegenüber allen Beteiligten .
Auch wenn die Ehen nicht intakt sind, heisst das nicht , dass die Frauen ihre Männer wirklich nicht mehr lieben . Ich kenne auch kein lesbisches Paar , das hinter der dicken Fassade nicht Probleme aufzuweisen hätte , über die bloss in der Regel nicht gesprochen wird. Beweisen kann ich das nicht , aber ich vermute das. Diese Dinge sind einfach auch deshalb von Belang, weil Du am Ende verletzt übrig bleiben könntest , weil Larissa eben doch bei ihrer Familie bleiben könnte und Du Dich dann aber vielleicht wirklich schon sehr tief eingelassen hast. Nun ja , Du wirst es selbst entscheiden und es wird wohl spannend bleiben - und das reimt sich sogar . |
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#76
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola,
nein, ich denke nicht zu wenig an Liebesgefühle und die Verantwortung gegenüber allen Beteiligten. Wie gesagt, morgen weiß ich mehr. Vor einer Woche, als Larissa das erste und letzte Mal ihren Mann erwähnte, erzählte sie auch, dass die 13-jährige Tochter von ihrer (Larissas) Mutter erzogen wurde, weil sie selbst immer arbeitete und dazu noch Hausbesuche machte, so dass ihr für die Kindererziehung keine Zeit blieb. Und jetzt brauche die Tochter sie nicht mehr, jetzt ist sie schon groß, meinte sie (der Sohn ist 19) und fügte hinzu, dass sie wisse, dass das ihr Versäumnis ist. Ihren Worten war zu entnehmen, dass die Tochter ein zumindest leicht distanziertes Verhältnis zur Mutter (Larissa) hat. Vom ersten Tag an, seit wir uns kennen, erzählt Larissa jedes Mal von den Kindern, und man spürt deutlich, dass sie sie liebt. Den Ehemann dagegen hat sie nur dieses eine Mal erwähnt. Wie schon mehrmals gesagt, kann man daraus schon folgern, dass es mit der Ehe nicht zum Besten steht. Aber es ist freilich nicht ganz auszuschließen, dass es sich anders verhält. Morgen werde ich es wissen. Auch das ist mir bewusst, dass ich am Ende verletzt übrig bleiben könnte. Larissa wird zumindest die nächsten 5 Jahre, bis die Tochter volljährig ist, bei ihrer Familie bleiben. Sie wird ihre Familie nicht einfach so, Hals über Kopf verlassen. Aber vor dem morgigen Treffen sind das Spekulationen. LG Viktoria |
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#77
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
es heißt, sich noch in Geduld zu üben. Vorhin hat mich Larissa angerufen und mir gesagt, dass wir unser Treffen leider verschieben müssen, weil sie sowohl am Samstag als auch am Sonntag in der Klinik arbeiten muss, da jemand von der Staatsanwaltschaft kommt. Sie müsse jetzt alles vorher noch zusammen mit der Buchhalterin in Ordnung bringen. Ob wir uns das darauffolgende Wochenende treffen, kann sie nicht versprechen. Sie ruft mich dann an. Beim Verabschieden hat sie wieder „Mein Schatz“ gesagt, ich ihr auch und auch ein Küsschen durchs Telefon geschickt. Das ist sicher keine Ausrede, denn wie schon gesagt, wenn sie kein Treffen wollte, hätte sie mir das schon ohne Umschweife direkt klargemacht. Trotzdem bin ich ein wenig traurig. LG Viktoria |
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#78
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 453 Userin seit: 01.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.940 ![]() |
Ich lese so gerne was du schreibst!
Und wünsche dir das Beste...! |
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#79
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 362 Userin seit: 11.11.2004 Userinnen-Nr.: 749 ![]() |
mein Schatz und Küsschen klingt doch sehr positiv!
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#80
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Kara,
ja, da hast Du Recht. Ich finde es auch positiv. Es entwickelt sich, zwar langsam, aber sicher. LG Viktoria Liebe LaPia, vielen Dank! Es freut mich sehr, dass Du so gerne liest, was ich schreibe. Das spornt an, weiter zu berichten. LG Viktoria |
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#81
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
Larissa und ich haben am Samstag nochmals kurz telefoniert, wobei sie die ganze Angelegenheit genauer schilderte. Sie hatte vor lauter Schreck von der Staatsanwaltschaft gesprochen, meinte aber eine neue Kommission, für die alle Papiere nochmals vorbereitet werden müssen. Ihre Laune war nicht so besonders. Von dem verpatzten Wochenende, das so in Arbeit ausartete, war sie klarerweise wenig erbaut. Sie muss da jetzt durch und diese neue Kommission, die diese Woche in die Klinik kommt, überstehen. Wie sie schon am Freitag sagte, kann sie nicht versprechen, ob wir uns das nächste Wochenende treffen. Sie ruft mich dann an. Das klang fast wie ein Schwur. Beim Verabschieden gab es wieder „Mein Schatz“ und Küsschen. Obwohl es dieses Wochenende mit dem Treffen nicht klappte und nicht einmal sicher ist, wann es nun klappt, bin ich zuversichtlich, dass alles gut wird. Es ist sogar möglich, dass sie vor Neujahr nicht einmal die eine Woche Urlaub bekommt. Dazu kommt noch der Stress mit der Vorbereitung der Neujahrsfeier, selbst wenn sie Urlaub bekommt, wird es sie ziemlich herumreißen. Und dann ist ja schon bald Neujahr … Wir müssen uns weiter in Geduld üben, und es bleibt spannend. LG Viktoria |
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#82
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
unverhofft kommt oft: Mein Kater hat Ohrmilben, so dass mir bereits am Mittwoch klar war, dass ein Tierarztbesuch unumgänglich sein würde … Am Donnerstag Nachmittag rief ich Larissa kurz an, um ihr zu sagen, dass und warum wir am Freitag in der Früh kommen. „Ja, ja, komm nur“, meinte sie. Sie war merklich im Stress, weshalb ich mich nur auf das Wesentlichste beschränkte. Am Freitag in der Früh war war Larissa in entsetzlich schlechter Laune. Sie war am Donnerstag länger in der Klinik geblieben und erst um 1 Uhr schlafen gegangen. Man sah es ihr deutlich an, dass sie total fertig ist. Sie sei todmüde, sagte sie. Eigentlich sollte sie ja ab 9.12. eine Woche Urlaub (der schon seit Oktober ständig verschoben wird) haben. Den bekommt sie aber nicht. Jetzt hofft sie, dass sie ihn in der ersten Januarwoche bekommt. Da sind bei uns sozusagen staatlich angeordnete „Ferien“ für alle (alle Ämter, Banken, Betriebe usw. haben geschlossen). Aber irgendjemand muss auch dann in der Tierklinik Dienst machen. Ursprünglich sollte Larissa das sein. Sie hat für den Urlaub nur einen Wunsch: schlafen. Wann wir uns nun treffen, kann sie noch nicht sagen. Sie müsse erst noch die Kommission hinter sich bringen, das hat Vorrang vor allem, und den Jahresbericht schreiben. Sie sei froh, dass heute nicht auch noch der Inspektor kommt (der es liebt, unerwartet aufzutauchen, wie sie sich ausdrückte). Auch dieses Wochenende nun möchte sie nur schlafen, was verständlich ist. Dann erzählte sie, dass sie sich im Büro nicht auf ihre Arbeit konzentrieren kann, weil die Kolleginnen die ganze Zeit laut sprechen. Sie meinte, sie machen ihr das absichtlich. Das kann schon sein, denn ich habe inzwischen gemerkt, dass Larissa in der Klinik unter den Kolleginnen (und dem 1 Kollegen) nicht besonders beliebt ist. Sie verkehren ziemlich distanziert (aber korrekt) miteinander. Die Kolleginnen aus ihrem Büro gehen pünktlich nach Hause, Larissa ist dann allein und kann nun erst richtig die Arbeit erledigen, weil sie niemand mehr stört. Das ist klar, dass das zusätzlich an ihren Nerven zerrt. Zu Beginn, als sie meinem Kater die Ohren reinigte, war sie selbstverständlich überhaupt nicht in Flirtlaune. Der Arme schrie bei der Prozedur, bei der ich ihn festhielt, wie am Spieß, kratzte, fauchte und biss um sich. Larissa riss bald die Geduld und sie verpasste ihm einen Maulkorb. Seine Krallen versuchte er nach wie vor einzusetzen und er war kaum zu halten. Larissa nahm auch gleich noch die Decke aus dem Kennel und wickelte ihn ein, damit er mich nicht kratzte. Mir schien auch, dass sie am Anfang zu all dem auch wegen dem abgesagten Treffen am Samstag ein bisschen verlegen war und nicht wusste, was sie sagen sollte, weil sie nicht wusste, ob ich ihr nicht vielleicht doch böse war, schließlich kennen wir uns ja noch nicht so gut. Deshalb summte sie mal nur vor sich. Irgendwie war das seltsam. Aber nach und nach besserte sich ihre Stimmung. Während der Prozedur berührten sich auch ein paar Mal unsere Hände und schließlich warf sie mir wieder ihre tiefen Blicke zu. Dann schrieb sie mir noch Tabletten, Salbe und eine Lösung für die Ohrreinigung auf, die ich in der Apotheke kaufen sollte. Ich stand ganz dicht neben ihr. Und es schien ihr zu gefallen. Nächsten Freitag, am 13.12., soll ich mit meinem Kater wieder zur Kontrolle kommen. Noch während sie schrieb, betraten die Kolleginnen und die Putzfrau das Behandlungszimmer. Es setzte wieder die übliche Hektik ein. Wir kamen noch einmal kurz darauf zu sprechen, wie und ob wir uns noch vor Neujahr treffen. Larissa stand dabei vom Schreibtisch auf und ging zum Behandlungstisch, um ein wenig abseits von der Kollegin und der Putzfrau zu sein. Ich folgte ihr. Sie stellte sich ganz dicht neben mich und blickte mich wieder intensiv an, ich sie auch. Sie kann es leider noch nicht sagen, ob es noch dieses Jahr gelingt, am Freitag sprechen wir darüber. Ich wollte sie so gern in den Arm nehmen (ich meinte das freundschaftlich). Da wir aber nicht allein waren, ließ ich es bleiben und strich ihr nur mit der Hand über den Oberarm. Schlagartig änderte sich ihr Gesichtsausdruck: Sie blühte total auf. Ihre Augen strahlten. Sie begann fröhlich zu lachen und wurde richtig lebendig. Es war, als ob sich irgendeine Spannung in ihr löste. Wir sahen uns dabei etwas länger in die Augen. Sie strich mir danach ebenfalls über den Oberarm mit intensivem Blick, den ich erwiderte. Da stand neben uns auch schon Putzfrau und begann den Behandlungstisch zu reinigen. Als Larissa meine lange dicke Jacke erblickte, meinte sie total fürsorglich, dass es gut sei, dass ich mich jetzt bei dem Wetter so warm anziehe. Mein Eindruck war, dass sie gerne mehr gehabt hätte, als ein kurzes sanftes Streicheln über den Oberarm ... Ausnahmsweise hatte mein Kater nicht in den Kennel gemacht. Daher ließ ich diesen, als ich nach Hause kam, zunächst einfach so stehen und fütterte meinen Kater. Danach widmete ich mich meinen Aufträgen, mein kleiner Patient schlief. Als ich am späten Nachmittag die Decke aus dem Kennel nahm, fiel mir etwas entgegen – der Maulkorb! Wie er dorthin gelangte, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist er, als ich den Kater samt Decke in den Kennel schob, unbemerkt unter der Decke mit hineingerutscht. Daher werde ich am Montag in der Früh gleich wieder zu Larissa fahren, um den Maulkorb zurückzubringen, der ja sicher in der Klinik benötigt wird. Welche Überraschung! Irgendjemand will anscheinend ganz stark, dass Larissa und ich uns bald wieder sehen. Es ist da etwas zwischen Himmel und Erde ... Ich finde, es sieht gut aus, vor allem wenn man bedenkt, was Larissa gerade durchmacht. Ich möchte sie nun nicht unter Druck setzen. Ich war auch gestern ohne jegliche Erwartungen und dachte nur, wie es kommt, kommt es halt. LG Viktoria |
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Beitrag
#83
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Ja , Viktoria , das klingt wirklich gut , denn Larissa ist so dermassen aufgeblüht , als Du sie berührt hast , und das bei all dem Stress .
Es kommt mir so vor , als würde Euch die Putzfrau bald absichtlich stören . Weisst Du , warum Larissa fast schon gemobbt oder zumindest ausgegrenzt wird , auch wenn die anderen noch höflich bleiben ? Ist es ihre Homosexualität ? Was für ein glücklicher "Zufall" mit dem Maulkorb , wobei ich auch nicht an solche Zufälle glaube ! Vielleicht hat Larissas Unterbewusstsein dafür gesorgt, dass sie es vergessen hat , den Maulkorb an seine ursprüngliche Stelle zurückzulegen . |
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Beitrag
#84
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: stillgelegt Beiträge: 185 Userin seit: 25.10.2013 Userinnen-Nr.: 8.738 ![]() |
Liebe Viktoria,
so wie du alles schilderst kann es sehr gut sein, dass Larissa auch in dich verliebt ist und ich wünsche dir von Herzen, dass du mit deinem Gefühl richtig liegst und sich deine Wünsche erfüllen. Und ich finde sehr gut, dass du das bald mit Larissa klären möchtest. Dann weißt du, woran du bist. Denn natürlich kann es auch sein, dass sie einfach in einer schwierigen Ehe steckt, im Job unbeliebt ist, viel zu viel arbeitet und auch sost wenige private Kontakte oder gar Freunde hat und nun einfach nur froh ist, eine nette Freundin in dir gefunden zu haben. Bis du dir KLarheit verschafft hat, ist Spekulieren müßig, aber das weißt du ja selbst. Ich wünsche dir alles gute und gute Besserung für deinen Kater edit: Rechtschreib und Grammatikfehler...sorry fürs ständige Editieren....ich schreib immer so drauf los und schicke einfach ab, sehe dann hinterher erst die Fehler... Der Beitrag wurde von Riva bearbeitet: 07.Dec.2013 - 15:46 |
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Beitrag
#85
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola,
warum Larissa an ihrem Arbeitsplatz ausgegrenzt wird, kann ich nicht genau sagen. Zumindest einer der Gründe liegt wohl in ihrem Charakter. Sie sagt einem nämlich unverblümt die Wahrheit ins Gesicht, sagt rundheraus, was sie will und was sie nicht will. Sie fackelt da nicht herum und ist auch sehr resolut. Diese Art verträgt halt nicht jeder. Für mich selbst ist ihre direkte Ausdrucksweise wiederum ein Zeichen, dass da z. B. etwas zwischen uns läuft und sie sich wirklich mit mir treffen will. Wenn da nichts wäre bzw. sie das nicht wollte, hätte sie mir das schon lange gesagt. Was sich sonst noch am Arbeitsplatz zwischen ihr und den anderen abspielt, weiß ich nicht. Dass ihre Homosexualität ein Grund für die Ausgrenzung ist, schließe ich aus, denn gerade in Russland wird das nicht an die große Glocke gehängt, schon gar nicht am Arbeitsplatz. Was eventuell möglich , dass jemand von den Kollegen da doch etwas ahnt (Stichwort Gaydar). Wieso glaubst Du, dass uns die Putzfrau bald absichtlich stören wird? Ich glaube nicht, dass sie etwas davon mitkriegt, was läuft. Ach ja, nur so nebenbei: Larissa hat gesternabend meine Freundschaftsanfrage auf der russischen Social-Network-Seite positiv beantwortet. LG Viktoria |
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Beitrag
#86
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Riva,
danke für die Wünsche. Es ist natürlich nicht ganz ausgeschlossen, dass Larissa in ihrer Tretmühle nur froh ist, in mir eine nette Freundin gefunden zu haben. Ich bin mir aber fast sicher, dass da wirklich noch etwas anderes zwischen uns läuft. Zuviele Anzeichen, ihr Verhalten, Gesichtsausdruck, Gesten usw., sprechen dafür. Nur leider bin ich mir nicht zu 100% sicher. Daher möchte ich bald mit ihr darüber sprechen. LG Viktoria |
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Beitrag
#87
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Liebe Viktoria,
nein , das mit der Putzfrau habe ich grammatisch etwas verdreht . Ich glaube bald...so hätte ich es formulieren müssen . Kam nicht ständig die Putzfrau rein , wenn Du da warst ? Aber das ist wahrscheinlich normal , mir wird bloss beim Lesen selbst schon ganz paranoid zumute , weil sich das Ganze so quälend lange hinzieht und ständig wer kommt und ihr einfach nie Musse habt , alleine sein zu können , was ich Euch so wünschen würde . Ich habe schon ganz vergessen , dass Du ja das klärende Gespräch immer noch vor Dir hast . In Karas thread hier im Forum wird ja gerade über die Deutungen von Berührungen diskutiert und wie sehr sich Frauen verstellen können . Deshalb scheint es mir auch günstig zu sein , dass Larissa so unverblümt und direkt ist . Ich hoffe sehr für Dich, dass Du richtig liegst und wünsche Dir weiterhin Geduld. |
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Beitrag
#88
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola,
ja, richtig, es kam (kommt) ständig die Putzfrau rein, wenn ich da bin. Aber das ist wirklich normal, denn der Abfallkübel, der unter dem Behandlungstisch steht, ist noch vom Vortag voll und muss ausgeleert werden. Dann muss der Tisch selbst gereinigt, der Boden aufgewaschen und sonst noch Verschiedenes geputzt (abgewischt) werden. Etwas Paranoides hat das Ganze tatsächlich an sich und ja, für mich zieht es sich auch quälend lange dahin. Es kommt nicht nur dauernd jemand herein oder befindet sich bereits dort, egal, wo wir sind, ob im Behandlungszimmer oder im Büro, das sie noch mit Kolleginnen teilt, sondern es kommt auch sonst noch ständig irgendetwas dazwischen, das ein Treffen mit einem klärenden Gespräch verhindert. Heute früh, als ich bei ihr war und den Maulkorb zurückbrachte, war es nicht anders. Es ist zum Aus-der-Haut-fahren. Zeitweise ist es wirklich eine Geduldprobe. Ja, ich habe auch Karas Thread über die Berührungen gelesen. Das stimmt, Larissa verstellt sich nicht. Ich habe sogar den Eindruck, sie kann sich gar nicht verstellen. Das gilt nicht nur für Berührungen, sondern z. B. auch für ihre Laune. Wenn sie schlechte Laune hat, dann ist ihr das deutlich anzumerken, und sie lässt das auch raus, was wohl mancher Kollegin nicht gefällt. Wenn sie gut gelaunt ist, ebenso. Mehr über das heutige ca. 5-minütige Treffen erzähle ich später. Es war ganz aufschlussreich, würde ich sagen. LG Viktoria |
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Beitrag
#89
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Das ist ja spannend - ein richtiger Cliffhanger (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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Beitrag
#90
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
heute früh habe ich kurz zu Larissa in die Klinik hineingeschaut, um den Maulkorb, der am Freitag nach der Ohrreinigung bei meinem Kater auf unergründlichen Wegen im Kennel gelandet war, zurückzugeben. Wieder stand das Treffen unter dem bereits üblichen schlechten Stern, was sich darin äußerte, dass ständig eine Kollegin um uns herumtanzte, so dass wir kaum ungestört sprechen konnten. Da ja Larissa noch immer immensen Stress hat, wollte ich mich ohnehin nicht lange bei ihr aufhalten, sondern nur schnell den Maulkorb zurückgeben und ein paar nette Worte wechseln. Larissa schien sich zu freuen, mich zu sehen, war aber wieder entsetzlich schlecht gelaunt und fahrig. Warum, stellte sich gleich darauf heraus. Noch am Freitag war ihr mitgeteilt worden, dass sie nächsten Freitag zu allem Überfluss noch zu einer Besprechung in die übergeordnete Stelle in die Hauptstadt der Oblast (höhere Verwaltungseinheit nach dem Bezirk) muss. Dadurch bleibt wieder eine Menge andere Arbeit liegen, da der ganze Tag für diese Besprechung und die Fahrt draufgeht. Außerdem wurde ihr der Urlaub noch immer nicht bestätigt. Somit weiß sie nicht, ob und wann sie nun wirklich Urlaub bekommt. Dass das ihre Laune nicht hebt, ist klar. „Ein totales Irrenhaus“, meinte sie. Sie sagte auch gleich von sich aus, dass sie noch immer nicht sagen kann, wie und wann wir uns nun treffen. Gerade am Freitag sollte ich mit meinem Kater wieder zur Kontrolle kommen. Den Termin haben wir daher nun auf Donnerstag vorverlegt. Da hofft sie, auch schon mehr wegen unserem Treffen sagen zu können. Der Schlüsselmoment des kurzen Gesprächs war folgender: Auf meine Frage, ob sie sich wenigstens am Wochenende ausschlafen und ein wenig erholen konnte (wie sie vorhatte), antwortete sie genervt: „Kann man sich etwa bei den Männern ruhig erholen?“ Ihr Mann und ihr Sohn haben beide irgendwelche Probleme. Außerdem hat ihr Mann nun 2 Wochen Urlaub. Das klang wieder genervt. Ihrem Gesichtsausdruck und dem Ton war deutlich zu entnehmen, dass sie gar nicht begeistert ist, dass ihr Mann nun 2 Wochen zu Hause sitzt. Um es auf den Punkt zu bringen: Aus ihren Worten, dem Ton und dem Gesichtsausdruck ging klar hervor, dass sie von Männern die Nase gründlich voll hat und sie sie für überflüssig hält, also sie insgesamt eine schlechte Beziehung zu ihnen hat. Was ich aber nicht eindeutig sagen kann, ist, ob das generell gilt oder ob das jetzt eher eine Reaktion auf das (unerwartet) stressige Wochenende war. Im Laufe des Gesprächs besserte sich ihre Laune. Beim Verabschieden hat sie wieder „mein Goldschatz“ zu mir gesagt, ich ihr auch. Sie schien sich darauf zu freuen, dass wir uns am Donnerstag wiedersehen. Da aber war schon wieder die Kollegin zur Stelle … Ich will nichts verschreien, aber ich sehe für unser Treffen mit einem klärenden Gespräch noch bis Jahresende eher schwarz. Nachdem sie sich das letzte Wochenende nicht erholen konnte, sie diese Woche nach wie vor enormen Stress hat, der in einer Besprechung am Freitag in der Hauptstadt der Oblast gipfelt, wird sie nach dieser Woche wieder total fertig sein und sich das nächste Wochenende ausschlafen wollen. Da wird daher kaum ein Treffen drin sein. Ich merke eben auch eindeutig, dass sie jetzt nicht schnell ein halbherziges Treffen machen will, nur damit sie es hinter sich hat. Es sind einfach die Umstände, die seit Herbst gegen uns sind und jetzt, ein paar Wochen vor Jahresende und den Neujahrsfeiertagen, ist auch gerade die ungünstigste Zeit. Ein weiteres Hindernis könnte (muss aber nicht) der 2- wöchige Urlaub ihres Mannes sein. Danach bleibt noch eine Woche bis Neujahr. Es ist wirklich total irre, dass ständig etwas unser Treffen vereitelt, echt zum Mäusemelken. Meine Geduld wird zeitweise schon fadenscheinig, aber ich weiß, ich muss da jetzt durch, und kann Larissa nicht unter Druck setzen. LG Viktoria |
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#91
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Vielleicht solltest Du Dich mit etwas anderem ablenken, um mal Pause von dieser endlos wirkenden Warteschleife
zu bekommen ? Manchmal ist es ja im Leben gerade dann so, dass etwas klappt, wenn frau es losgelassen hat . Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 09.Dec.2013 - 18:47 |
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 194 Userin seit: 18.03.2012 Userinnen-Nr.: 8.155 ![]() |
Manchmal ist es ja im Leben gerade dann so, dass etwas klappt, wenn frau es losgelassen hat . Ich glaube, das ist sogar die Voraussetzung dafür, dass etwas glückt. Vielleicht solltest Du das Treffen für dieses Jahr tatsächlich abhaken und sehen was noch so alles kommt. Alles in allem wirkt es jedenfalls sehr positiv :-) |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 ![]() |
Ähm,
nach kurzem Überfliegen des ellenlangen Textes ( sorry, ist mir ein bisschen zu langatmig), frage ich mich: was will jemand eigentlich von so einer genervten, gestressten und überarbeiteten Person? Bitte um Aufklärung (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif) LG |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Pirola, liebe Jumple,
Ihr habt ja Recht. Ich versuche mich abzulenken, mal gelingt es besser, mal schlechter. Nachdem ich nun eine Nacht darüber geschlafen habe, habe ich das Treffen für dieses Jahr nun abgehakt. Liebe meandmrsjohns, ZITAT was will jemand eigentlich von so einer genervten, gestressten und überarbeiteten Person? ich verstehe die Frage nicht. LG Viktoria |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 ![]() |
Hallo Viktoria,
Mein Denkansatz war dieser : für mich wäre dieses ganze hin und her und dann auch noch mit einer verheirateten Frau nix. Treffen ja oder nein, schlecht gelaunt, gestresst, keine Zeit..... was soll das? Vor allem wie sollte es weitergehen (ich bezweifle im Übrigen das da überhaupt was geht, ich denke Du interpretierst da großzügig in etwas hinein wo nichts ist) Das mache ich an Deinen Schildrungen fest. Jedes Deteil schmückst Du aus, sei es die Putzfrau, sei es die Behandlung der Katze ect pp, ..... Von Deinen Gefühlen, schlaflosen Nächten, Träumen, Wünschen, Sehnsüchten die alles andere um Dich herum alles vergessen lassen, lese ich nichts. Aber wenn Du berichten wolltest wie schwer es eine Tierärtzin mitunter haben kann und wie viel sie zu tun hat, ist Dir das gelungen. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) Ich denke, das war aber nicht das Thema Deines Threads, oder? LG Meandmrsjohns |
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#96
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- keep it up you go girl - ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 13.733 Userin seit: 21.02.2007 Userinnen-Nr.: 4.099 ![]() |
Der Schlüsselmoment des kurzen Gesprächs war folgender: Auf meine Frage, ob sie sich wenigstens am Wochenende ausschlafen und ein wenig erholen konnte (wie sie vorhatte), antwortete sie genervt: „Kann man sich etwa bei den Männern ruhig erholen?“ Ihr Mann und ihr Sohn haben beide irgendwelche Probleme. Außerdem hat ihr Mann nun 2 Wochen Urlaub. Das klang wieder genervt. Ihrem Gesichtsausdruck und dem Ton war deutlich zu entnehmen, dass sie gar nicht begeistert ist, dass ihr Mann nun 2 Wochen zu Hause sitzt. Um es auf den Punkt zu bringen: Aus ihren Worten, dem Ton und dem Gesichtsausdruck ging klar hervor, dass sie von Männern die Nase gründlich voll hat und sie sie für überflüssig hält, also sie insgesamt eine schlechte Beziehung zu ihnen hat. Was ich aber nicht eindeutig sagen kann, ist, ob das generell gilt oder ob das jetzt eher eine Reaktion auf das (unerwartet) stressige Wochenende war. Spontan fallen mir dazu mehrere Beziehungen ein, die so über ihren Partner oder Partnerin schimpfen. Sehr oft pflegen Frauen solche Beziehungen ihr ganze Leben lang. Ich möchte dich unterstützen (und auch die Worte von meandmrsjohns), deine Gefühle zu beschreiben. Wie fühlst du dich? |
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#97
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 122 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 104 ![]() |
Wie unterschiedlich doch Menschen sind! Wie unterschiedlich wir hier das Geschriebene verstehen! Ich finde, Viktorias Art, zu schreiben, offenbart doch wirklich ihrer eigenen Gefühle. Sie sagt doch in jedem Beitrag, was sie fühlt!
Viktoria, auch wenn die äußeren Umstände momentan kompliziert sind, besteht doch Hoffnung, dass sich alles (in Deinem Sinne) zum Guten wendet. Ich drücke Dir die Daumen! Rik |
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#98
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 194 Userin seit: 18.03.2012 Userinnen-Nr.: 8.155 ![]() |
Nach meiner Erfahrung sind die Leute zum Ende des Jahres oft gestresst, dadurch, dass man fürs neue Jahr soviel Neues vorbereiten muss und beruflich noch sehr viel zu tun ist, um ein Jahr abzuschließen.
Die TÄ scheint ja nicht im Allgemeinen eine "gestresste, genervte, überarbeitete" Person zu sein, sondern die außergewöhnlichen Umstände, die wohl keine Regel sind, bringen sie dazu. Ich kann die Bedenken jedoch verstehen. Ich hatte ja damals versucht, eine Freundschaft zu einer Tierärztin aufzubauen, aber der Beruf scheint mehr eine Berufung zu sein, bei der es schwer ist, sich nebenher auch noch um Familie und gar Freunde zu kümmern. |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rik, liebe Jumple,
danke, Ihr habt es genau erfasst. Besser könnte ich es jetzt auch nicht formulieren. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ich meine Gefühle in meinen Postings ausreichend beschreibe. Mehr würde den Rahmen sprengen, die Postings wären dann um vieles länger und noch viel langatmiger. Dass ich in der momentanen Situation nicht vor Freude juble und tanze, dürfte klar sein. Die äußeren Umstände sind momentan in der Tat kompliziert, eben auch wegen Jahresende. Es stimmt auch, dass der Beruf einer Tierärztin mehr eine Berufung ist und dabei nicht immer so viel Freizeit bleibt, so dass sie nicht immer kann, wie sie gerne möchte. LG Viktoria |
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#100
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Salatfee ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 171 Userin seit: 22.11.2007 Userinnen-Nr.: 5.287 ![]() |
Ehrlich gesagt finde ich es unglaublich IHREM MANN den Tod zu wünschen (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Gefühle hin oder her. Ja, mir ist klar, dass es bis jetzt so aussieht, dass ich nur eine Geliebte sein könnte, zumindest die nächsten 5 Jahre, bis auch die Tochter volljährig ist. Bis dahin ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass sie ihren Mann verlässt, denn in Russland haben es alleinerziehende Mütter sehr schwer. Aber gut, man weiß nie, was passiert. Vielleicht tut sie es doch, vielleicht geht der Mann, vielleicht stirbt er, vielleicht …, vielleicht … Dazu kommt, dass wir in einem homophoben Land leben, was aber in ein paar Jahren auch schon wieder anders sein kann. Aber das alles sind jetzt, vor dem Gespräch am Samstag, sowieso nur Spekulationen. Wenn Larissa wirklich Interesse hat, hat sie sicher auch schon Überlegungen angestellt … |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 25.07.2025 - 15:37 |