lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

> Transsexuelle als Partnerin vorstellbar?
Schokimaus
Beitrag 24.Jun.2014 - 15:33
Beitrag #1


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 24.05.2014
Userinnen-Nr.: 8.956



Hallo, ich bin transsexuell (Transfrau) und habe große Probleme eine Partnerin zu finden, und wollte gerne mal fragen, ob ihr euch eine Transfrau als Partnerin vorstellen könntet, oder ob ihr sowas von vornherein abblocken würdet, also euch deshalb vielleicht nicht mal auf eine Bekanntschaft einlassen würdet. Wenn es für euch nicht in Frage kommt, würde ich auch gerne wissen, warum.
Und es würde mich auch interessieren, ob ihr überhaupt Kontakten oder Bekanntschaften Transfrauen gegenüber aufgeschlossen seid.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
3 Seiten V   1 2 3 >  
Start new topic
Antworten (1 - 52)
Veronika
Beitrag 24.Jun.2014 - 17:35
Beitrag #2


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 281
Userin seit: 13.10.2012
Userinnen-Nr.: 8.360



Grüß dich Schokimaus! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Interessante Fragen, die du da stellst. Ich kann sie nicht alle eindeutig beantworten. Von meinem Weltbild her seh ich es so, daß ich der Meinung bin, daß mich das, was alles geschaffen hat, als Frau in diese Welt gestellt hat. Nun ist da ein Mensch, z.B. du, der das Gefühl hatte, daß er in einem falschen Körper auf diese Welt gekommen ist (oder?) und hat eine Umwandlung vorgenommen bzw. vornehmen lassen. Nun bist du also "kein Mann mehr, der Frauen liebt", sondern eine "Frau, die Frauen liebt". Ich tu mich schwer, das nachzuvollziehen. Kann für mich im Moment nur in Anspruch nehmen, daß ich bisher noch nicht in näheren Kontakt mit einem Transmenschen gekommen bin und schließe nicht aus, daß ich so oder so reagieren würde. Es käme, denke ich, auf die Umstände an. Ist mir der Mensch sympathisch? Habe ich das Empfinden einen problembeladenen Menschen vor mir zu haben? Das sind die Fragen, die bei mir im Moment des Kontaktes wichtig sind. Und die zugegebenermaßen blitzschnell im Unterbewußten ablaufen. Da ist es dann aber auch egal, ob ich eine Frau, einen Transmenschen oder einen Mann vor mir stehen habe. Ich stell mir grad vor, daß ich ja einer Frau begegnen könnte, wo ich gar nicht weiß, daß sie eine Transfrau ist. Es gibt ja auch Frauen, die von Hause aus androgyn sind. Ich schließe für mich nichts aus.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Amber
Beitrag 24.Jun.2014 - 18:12
Beitrag #3


Fürstin Pückler
*********

Gruppe: Members
Beiträge: 200
Userin seit: 19.11.2012
Userinnen-Nr.: 8.394



Herzlich willkommen, Schokimaus!
Ich finde, Generalisieren funktioniert an dieser Stelle (und sonst auch eher selten...) nicht. Zunächst: Ich kenne einige Trans*personen und diese füllen meine Sympathiespanne komplett aus: Eine Person kann ich nicht ausstehen, eine andere finde ich in Ordnung, eine ist mir überaus sympathisch.
Ich wüsste auch nicht, wieso es hierbei andere Kriterien geben sollte, eine Person sympathisch zu finden, als bei Cisgender-Personen.
Ich bin sicherlich aufgeschlossen, Menschen kennenzulernen, die mir sympathisch sind, und dabei spielt es keine Rolle, ob er oder sie - oder wie auch immer die Person angesprochen werden möchte - transident ist.

edit: some stupid typos...

Der Beitrag wurde von Amber bearbeitet: 24.Jun.2014 - 19:26
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Endlichich
Beitrag 24.Jun.2014 - 19:21
Beitrag #4


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 28
Userin seit: 07.10.2010
Userinnen-Nr.: 7.613



Herzlich Willkommen, Schoki!

Für mich bist Du eine Frau, die Frauen liebt. Punkt. Hätte meine Frau mir bei unserem ersten Treffen eröffnet, dass sie mal in einem falschen Körper wohnen mußte, wäre es für einen Rückzug ohnehin zu spät gewesen! (IMG:style_emoticons/default/wub.gif)

Ich wünsche Dir, dass Du gefunden wirst und vor allem von der Richtigen!

Im Übrigen lernte ich letztes Jahr einen Jungen (11) kennen, dem ich nie unterstellt hätte, je als Mädchen geboren worden zu sein. Ich habe weder ein Problem, noch irgend welche Berührungsängste. Meine Kinder sind da übrigens ebenso gestrickt, wie ich.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schokimaus
Beitrag 25.Jun.2014 - 10:02
Beitrag #5


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 24.05.2014
Userinnen-Nr.: 8.956



Hallo ihr,

danke für das nette Willkommen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Also es ist zudem so, dass ich leider eine GaOP (genitalangleichende Operation) bin jetzt nicht machen konnte, und wohl auch nicht machen kann, aus gesundheitlichen Gründen.
Gesetzlich bin ich aber weiblich.

Das ist für mich dann auch nochmal die Frage, wer dann DAMIT klarkommen würde oder wollte.

Ich sehe zwar auch recht weiblich aus, viele halten mich für eine "normale" Frau, da ich auch so rüberkomme, aber viele haben auch Zweifel wegen meinem Aussehen, von daher muss ich immer damit rechnen, dass ich auch gefragt werde ob ich trans bin, oder dass nicht gefragt wird, und ich aber einfach abgelehnt werde, und ich nur raten kann, warum. Hatte auch schon öfters sehr schlimme Erlebnisse deswegen. Für einige bin ich dann gleich ohne zu fragen Mann oder Transe und werde behandelt wie der letzte Abschaum. Leider hab ich auch schon von Lesben mitbekommen, dass viele Transfrauen oder Transmenschen völlig ablehnen und einen Hass darauf haben.

Ich traue mich deswegen auch kaum mich zu outen, daher weiß ich auch nach so langer Zeit nicht, wie die Akzeptanz gegenüber mir wäre oder ob jemand sich auch näheren Kontakt einlassen würde, wenn es der Person darum geht eine Partnerin zu finden.

Ich finde mich vom Aussehen her total schrecklich, vom Gesicht und Körper, obwohl ich wie gesagt eigentlich recht weiblich aussehe, aber für mich ist es nicht weiblich genug, ich fühle mich total unattraktiv, und kann mir kaum vorstellen, dass irgendeine Frau mich attraktiv finden könnte, da ich befürchte, dass ich nicht genug weibliche Attraktivität habe, da mein Körper doch nicht weiblich genug ist...ich hab ja auch in den 6 Jahren seit ich weiblich aussehe noch nie was mit einer Frau gehabt, nur einmal aber die wußte anscheinend dass ich trans bin, und war glaube ich gerade deswegen scharf auf mich, und die hat mich nur benutzt und verarscht aber da war auch nichts richtiges zwischen uns.

Ich hab leider in 6 Jahren auch fast keine Kontakte zu Lesben gefunden, und denke auch immer, dass es an meinem Aussehen liegt, dass die sich schon denken, das ich trans bin, oder es glauben, oder dass sich da schon was rumgesprochen hat.

"Nun bist du also "kein Mann mehr, der Frauen liebt", sondern eine "Frau, die Frauen liebt" Ich tu mich schwer, das nachzuvollziehen."
Ich war nie ein Mann, ich war schon immer weiblich. Und damit meine ich nicht mein Empfinden darüber wie ich bin, sondern wie ich tatsächlich bin. Nur nicht die Geschlechtsorgane.
Ein Teil der Transsexuellen ist eigentlich intersexuell, das ist eine Intersexualität des Gehirns, das sich strukturell entgegengesetzt zum Genital entwickelt hat.

"Ich finde, Generalisieren funktioniert an dieser Stelle (und sonst auch eher selten...) nicht. "
Stimmt, viele tun das aber.
Ich weiß auch, dass Transfrauen bzw. Transmenschen sehr unterschiedlich sind, und da wird ja auch unterschieden zwischen "echter" und "unechter" Transsexualität, wobei die "echte" der eigentlichen Intersexualität entspricht, wobei das eigentlich genau verdreht ist, da Intersexualität per Definition von Transsexualität ausgeschlossen ist.

"Ich wünsche Dir, dass Du gefunden wirst und vor allem von der Richtigen!"
Danke (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)



Go to the top of the page
 
+Quote Post
miriam
Beitrag 25.Jun.2014 - 10:59
Beitrag #6


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 742
Userin seit: 25.08.2007
Userinnen-Nr.: 4.908



Hallo Schokimaus,

ich kann mir gut vorstellen, daß Du es nicht leicht hast! Aber vielleicht tröstet es Dich, daß ich ein "Transfrau-Frau"-Paar in den besten Jahren kenne, das schon lange zusammen ist und sich heiß und innig liebt.

Was mich anbelangt, so kenne ich mehrere Transfrauen und kann mich Amber nur anschließen: manche sind mir sympathischer, andere weniger und das wie auch immer gerartete Geschlecht, bzw. das Empfinden desselben spielt da nicht die geringste Rolle.

Da ich seit vielen, vielen Jahren in einer festen Beziehung lebe, habe ich noch nie darüber nachgedacht, ob ich mir eine Beziehung mit einer Transfrau vorstellen könnte. Aber ich würde niemals nie sagen.

Alles Gute wünscht Dir Miriam
Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 25.Jun.2014 - 21:12
Beitrag #7


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Hallo, Schokimaus. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Ich habe in meinem Leben bisher nur wenige Transmenschen näher kennengelernt - wobei ich schon den Ausdruck immer irgendwie nicht mag, weil der ja immer noch Bezug auf das "andere" Geschlecht nimmt... irgendwie kommt mir das nicht fair vor....

Aber das ist ja hier nicht die Frage.
Gefragt hattest Du, ob sich Eine hier vorstellen könnte, mit einer Frau zusammen zu sein, die in einem männlichen Körper wohnt/gewohnt hat.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich das nicht weiß.
Zuerst einmal werfe ich mein Auge ja solchen Frauen hinterher, die mein Interesse wecken. Durch ihr Aussehen, durch die Art, wie sie sich bewegen, wie sie lachen... die Stimme ist auch ganz wichtig bei mir... und ich mag einfach große braune Augen so gern und eher schmale Hüften.... naja, wenn da also Eine ist, die ich schick finde und faszinierend, dann schau ich und dann flirte ich auch.
Vielleicht hab ich das sogar schon bei einer "Transfrau" getan und weiß das gar nicht, weil ich sie einfach nur als Frau wahrgenommen hab.

Wobei ich ehrlich gesagt ziemlich oft, wenn ich in irgendeiner Weise mit einer "Transfrau" zusammentraf oder sie wahrnahm, gedacht hab, dass sie wohl vor lauter Sorge, nicht "richtig weiblich" zu wirken, die eine Spur zu dick aufträgt und dann wirklich eher transverstitig wirkt als weiblich.
Allerdings hab ich auch eine Bekannte, die als Frau geboren, aber herb in der Erscheinung, bei ihren Versuchen, möglichst weiblich zu wirken, denselben Effekt erzeugt....

Zusammen bin ich seit 11 Jahren übrigens mit einer Frau, die auch nicht grad als Ausbund der totalen Weiblichkeit durchgeht.
Sie hat lang mit ihrer Rolle als Frau gehadert und da war auch immer viel an ihr, das sonst eher Männern zugeschrieben wird. Optisch und auch sonst.
Ich finde sie natürlich großartig und gerade ihre nicht ganz offen daliegende Feminität reizt mich bin auf den heutigen Tag.
Aber körperlich ist sie eine Frau.
Und das ist der Knackpunkt, an dem ich vielleicht scheitern würde, hätte ich mich je in eine nicht angeglichene "Transfrau" verguckt.
Ich glaub nämlich, das männliche Geschlechtsorgan würde mich unheimlich stören.... ich weiß nicht, ob ich das genug ausblenden könnte....
Nicht, weil ich irritiert wäre dadurch, sondern weil ich eben genau dieses Teil (ich sags jetzt einfach wie es ist) nie mehr in meinem Bett vorfinden will - egal an wem es "dranhängt".

Aber ich glaub nicht, dass das allen lesbischen Frauen so geht. Oder besser: ich weiß, dass das nicht für alle gilt.
Insofern möchte ich Dich ermuntern, nicht aufzugeben. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Und wer weiß.... wenn es wirklich die Frau wäre (also "gewesen wäre", ich bin ja in besten Händen bei meiner Frau (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ), vielleicht wär es dann auch nicht mehr wichtig, dass da was dran ist, das Frauen eigentlich nicht haben... ich kanns mir nicht recht vorstellen, aber rigoros ausschließen möcht ich es auch nicht.

Jedenfalls wünsch ich Dir Glück und dass Du eines Tages auf die Frau triffst, die Du ebenso toll finden kannst wie sie Dich. Und dass es dann passt und Euch glücklich macht.

Herzliche Grüße

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 25.Jun.2014 - 21:13
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Riva
Beitrag 25.Jun.2014 - 23:01
Beitrag #8


Fürstin Pückler
*********

Gruppe: stillgelegt
Beiträge: 185
Userin seit: 25.10.2013
Userinnen-Nr.: 8.738



Für mich ist der Satz "man verliebt sich in den Menschen und nicht in das Geschlecht" eine Wahrheit, die alles möglich macht.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schokimaus
Beitrag 25.Jun.2014 - 23:05
Beitrag #9


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 24.05.2014
Userinnen-Nr.: 8.956



Danke Miriam. Das ist ja schön. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Hallo Shark,

ich mag den Begriff Trans..... auch nicht. Jedenfalls für mich. Ich kann mich da auch gar nicht mit identifizieren. Ich hab mich immer nur als Frau gesehen. Aber leider muss ich es ja irgendwie benennen, was mit mir ist.

Dass einige Transfrauen eher transvestitisch wirken, kenne ich auch. Das sind dann wahrscheinlich die, die wirklich mal Männer waren. Mir wird immer gesagt, ich wirke wie eine ganz normale und feminine Frau.

Mit dem männlichen Genital, würdest du wenn du es von vornherein wüßtest, nicht gleich Abstand nehmen von der Möglichkeit, dass es zu einer Beziehung kommen könnte?

Danke für deine lieben Wünsche. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Mich würde mal interessieren, bei denen die ein Problem mit dem männlichen Genital bei einer Transfrau hätten, bei Sex oder Beziehung, woran genau das liegt.
Ist es, weil es normalerweise Männer haben, oder weil ihr es an sich abstoßend findet, oder einfach nicht attraktiv, oder wegen schlechter Erfahrungen mit Männern, oder weil euch eine Vagina bei einer Frau wichtig ist, oder...?

ZITAT(Riva @ 26.Jun.2014 - 00:01) *
Für mich ist der Satz "man verliebt sich in den Menschen und nicht in das Geschlecht" eine Wahrheit, die alles möglich macht.


Hach, den Satz finde ich toll, leider setzen viele das Genital mit dem Körper gleich, das heisst, wenn frau mit einem männlichen GENITAL geboren wurde, dann hat sie einen männlichen KÖRPER, egal, wie weiblich dieser aussieht (bei rechtzeitiger Hormonbehandlung), oder ob das Genital überhaupt noch vorhanden ist. Also ein absolut weiblich aussehender Körper wird dann als Männerkörper klassifiziert.

Liebe Grüße, Schokimaus

Der Beitrag wurde von Schokimaus bearbeitet: 25.Jun.2014 - 23:15
Go to the top of the page
 
+Quote Post
pfefferkorn
Beitrag 26.Jun.2014 - 09:53
Beitrag #10


Gut durch
************

Gruppe: Validating
Beiträge: 1.332
Userin seit: 16.02.2006
Userinnen-Nr.: 2.620



hallo schokimaus, interessante frage, die du aufwirst -

ich sehe mich da in dem widerspruch, den vielleicht andere auch kennen ... einerseits bezweifle ich das system der zweigeschlechtlichkeit - andererseits bin ich darin aufgewachsen und identifiziere mich als lesbische... ja was denn? schon als lesbische frau... obwohl mir das "frau" auch nicht immer angenehm ist -
also eher als lesbe, die nicht den heteronormen entspricht in dem sinne, dass ich keine männer begehre und auch keine reproduziere -

fragt sich jetzt, ob ich eine körperlichkeit, die mit männlich assoziiert ist auch als weiblich wahrnehmen könnte oder ob es mir egal wäre -
ich kann mir das vorstellen - die bedingung dafür ist aber vielleicht ein großes In-sich-ruhen ... eine große selbstverständlichkeit , von der ich nicht weiß, wo sie in dieser welt herkommen soll -

und gleichzeitig finde ich vulven toll - insofern ist das wirklich eine frage, die neue fragen aufwirft - was ist lesbischer sex?

Könntest du dir vorstellen eine Partnerin zu haben, die keine cis-frau ist ?

Go to the top of the page
 
+Quote Post
girl-next-door
Beitrag 26.Jun.2014 - 12:22
Beitrag #11


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 20
Userin seit: 02.11.2013
Userinnen-Nr.: 8.748



Hallo Schokimaus!

Ich kann Amber nur zustimmen, Generalisieren funktioniert hierbei nicht. Zumindest wenn man nicht gerade eine Vorliebe dafür hat. Meistens verliebt man sich ja nicht vorsätzlich, es passiert einfach so. Es kann also durchaus passieren, dass man sich als Hetero aufeinmal in das gleiche Geschlecht verliebt und so kann es sicher auch passieren, dass man sich in eine(n) Transexuelle(n) verliebt. Von daher stimme ich da auch Riva zu - man verliebt sich in den Menschen, nicht in das Geschlecht, die Herkunft oder sonst was.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es dir nicht leicht fällt, jemanden zu finden. Unsere Gesellschaft ist ja immer noch sehr intolerant und konservativ, was ich persönlich sehr schade finde. Auch dass der gesamten LGBT-Community teilweise purer Hass und Verachtung entgegengebracht wird. Schrecklich.
Hast du dich mal im Netz umgesehen, ob es eventuell Foren und Portale für Transsexuelle gibt? Vielleicht fällt es dir dort leichter Leute kennenzulernen und du triffst Menschen, die dir vielleicht auch den nötigen Halt geben können, weil sie ja in der gleichen Situation sind wie du!? Ich finde solche Foren wie dieses hier echt klasse - man kann sich anonym austauschen und lernt tolle Leute kennen.

Ansonsten: bleib stark! Dies ist DEIN Leben und du solltest es so leben wie DU das möchtest. Wem es nicht passt, der soll eben wegschauen. Das ist jedenfalls mein Motto. Ich habe mich auch jahrelang versteckt und Männer gedatet, weil ich Angst vor der Reaktion der Gesellschaft hatte. Ich wurde sowieso schon immer fertig gemacht. Mich dann noch zu outen, war für mich unvorstellbar. Ich musste schon früh lernen stark zu sein und mich durchzubeißen - zum Glück! Heute ist es mir nämlich egal, was andere über mich denken! Ich muss niemandem gefallen, schließlich bin ich kein Facebook-Status. Ich stehe nicht jeden Tag auf, um andere zu beeindrucken oder nach der Pfeife der Gesellschaft zu tanzen. Tsk! Also sei du der Mensch, der du sein möchtest. Mit der Zeit lernst du, mit der Einstellung der Gesellschaft umzugehen und darüber zu stehen. Es sind zum Glück auch nicht alle Menschen so.

Vielleicht sollte dich das WARUM auch nicht so sehr kümmern. Für einige kommt es eben nicht in Frage und das sollte dir als Antwort vielleicht auch ausreichen, sonst machst du dir viel zu viele (unnötige!) Gedanken darüber. Du wirst die Vorlieben, Meinungen und Einstellungen der wenigsten ändern können. Im Grunde ist es doch auch vollkommen Wurst, warum, oder? Und Menschen, die nur nach Geschlecht, Aussehen usw. schauen, solltest du meiner Meinung nach sowieso von der Liste streichen. Die wissen meistens nicht, worauf es im Leben ankommt...

Ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Glück und sehr viel Kraft, dass du das alles durchstehst und dein Leben bald glücklich leben kannst. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ich bin mir sicher, dass es da draußen Menschen gibt, die dich so mögen wie du bist - egal ob als Mann oder Frau.

Viele Grüße und alles Gute,
girl-next-door

Go to the top of the page
 
+Quote Post
dietutwas
Beitrag 26.Jun.2014 - 20:53
Beitrag #12


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.417
Userin seit: 28.05.2011
Userinnen-Nr.: 7.850



Hallo Schokomausi,

ich trete in Kontakt mit dem Menschen. Nicht nur mit einem minimalistischen Teil seiner Selbst. Denn eigentlich ist die Sexualität und das Geschlecht eines Menschen nur ein Anteil seiner/Ihrer Person. Auch wenn die äußeren Gegebenheiten dazu beitragen, dass genau diese beiden Aspekte sehr viel Raum einnehmen und die Lebensqualität beeinflussen können und leider oft auch im negativen Sinne tun. Intoleranz und Hass sind keine Attribute, die dem Menschen stehen. Egal welchen Geschlechts, sexueller Orientierung, Haar- Hautfarbe, gesellschaftlichen Stand, Körpergröße ;-) . Und wie Amber schon schreibt, Menschen füllen verschiedene Punkte auf der Sympathieskala aus. Da schützt auch das Geschlecht nicht vor.

Ich wünsche dir, dass du tolle Menschen kennenlernst, die dich als ganze Person wahrnehmen und lieben können.
Alles Gute dabei dietutwas
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schokimaus
Beitrag 26.Jun.2014 - 23:25
Beitrag #13


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 24.05.2014
Userinnen-Nr.: 8.956



Hi ihr, danke für eure lieben Postings.

Es ist nur so, dass ich etwas abschätzen können wollte, ob ich überhaupt gewisse Chancen habe eine Frau für mich zu finden. Weil meine Einschätzung sah nämlich vernichtend aus. Ich suche ja nun seit 6 Jahren, und es hat sich so gut wie keine Frau für mich interessiert, hatte ein einziges Date, und was ich so mitbekommen oder erlebt habe, war halt auch sehr negativ.
Dann auch andere Transfrauen, die meinten, Lesben würden sie fast durchweg sofort ablehnen sobald sie wüßten, dass sie trans sind, und eine die zu mir meinte, dass ein männliches Genital ein absolutes No-Go für Lesben sind, weil die halt auf Vaginas stehen, und dass die einen da nur als "Fake" sehen würden.

Jetzt scheint mir das Bild ja doch nicht so schlimm zu sein, oder bin ich hier auf einen Kreis besonders toleranter oder offener Lesben gestoßen?

Wenn nur die Gesellschaft das Problem wäre...das wäre toll. Ich meine, das wäre zwar Mist, aber damit könnte ich klarkommen. Nur ich finde niemand für eine Beziehung oder Sex, es kommt ja kaum mal so weit, dass ich Dates hätte, oder Schreibkontakte, wo sich etwas draus entwickeln könnte. Ich kann mir kaum vorstellen, dass mich so irgendjemand lieben oder begehren könnte.

ZITAT(pfefferkorn @ 26.Jun.2014 - 10:53) *
fragt sich jetzt, ob ich eine körperlichkeit, die mit männlich assoziiert ist auch als weiblich wahrnehmen könnte oder ob es mir egal wäre -
...
und gleichzeitig finde ich vulven toll - insofern ist das wirklich eine frage, die neue fragen aufwirft - was ist lesbischer sex?

Könntest du dir vorstellen eine Partnerin zu haben, die keine cis-frau ist ?



Was meinst du damit? Auch wenn der Körper weiblich aussieht, aber ein männliches Genital dran war? Wo wäre die Schwierigkeit, ihn als weiblich wahrzunehmen?

Das ist interessant, ich finde Vulven auch toll. Ja, was ist lesbischer Sex, oder lesbische Liebe...ich hab da schon so meine Vorstellung von. Gibt's da einen Thread drüber? Sonst könnte frau ja vielleicht mal einen aufmachen. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Also im Prinzip ja, aber es würde sehr drauf ankommen. Ich hab auch schon viele Transfrauen kennengelernt, und viele fand ich doch ziemlich männlich, also von der Persönlichkeit oder Art, wie sie rüberkommen.

ZITAT(girl-next-door @ 26.Jun.2014 - 13:22) *
Es kann also durchaus passieren, dass man sich als Hetero aufeinmal in das gleiche Geschlecht verliebt und so kann es sicher auch passieren, dass man sich in eine(n) Transexuelle(n) verliebt. Von daher stimme ich da auch Riva zu - man verliebt sich in den Menschen, nicht in das Geschlecht, die Herkunft oder sonst was.


Ich glaube einem Hetero kann sowas kaum passieren, oder es ist sehr unwahrscheinlich, viele lehnen es ja gleich von vornherein total ab und finden es sogar eklig mit dem eigenen Geschlecht. Außerdem suchen ja auch viele gezielt, dann wenn man dann nicht ins Suchraster passt, bzw. ins Beuteschema, dann wird man gleich aussortiert.

Wenn es nur um Sex geht, ist es glaube ich noch schlimmer, warum sollte denn jemand mit mir Sex wollen, wenn er auf Frauen steht, und weiß, dass ich da was anderes zwischen den Beinen hab? Doch höchstens, weil ihn gerade das reizt, weil er gerade das männliche an mir will, und das ist für mich schlimm und geht gar nicht.

ZITAT(girl-next-door @ 26.Jun.2014 - 13:22) *
Hast du dich mal im Netz umgesehen, ob es eventuell Foren und Portale für Transsexuelle gibt? Vielleicht fällt es dir dort leichter Leute kennenzulernen und du triffst Menschen, die dir vielleicht auch den nötigen Halt geben können, weil sie ja in der gleichen Situation sind wie du!? Ich finde solche Foren wie dieses hier echt klasse - man kann sich anonym austauschen und lernt tolle Leute kennen.

Ja, auf solchen war ich auch eine Zeitlang, aber das bringt mir jetzt auch nichts mehr.

ZITAT(girl-next-door @ 26.Jun.2014 - 13:22) *
Vielleicht sollte dich das WARUM auch nicht so sehr kümmern. Für einige kommt es eben nicht in Frage und das sollte dir als Antwort vielleicht auch ausreichen, sonst machst du dir viel zu viele (unnötige!) Gedanken darüber. Du wirst die Vorlieben, Meinungen und Einstellungen der wenigsten ändern können. Im Grunde ist es doch auch vollkommen Wurst, warum, oder? Und Menschen, die nur nach Geschlecht, Aussehen usw. schauen, solltest du meiner Meinung nach sowieso von der Liste streichen. Die wissen meistens nicht, worauf es im Leben ankommt...


Das Warum ist doch nicht so unwichtig. Für viele ist es anscheinend nur ein Vorurteil, das sich ändern kann. Siehe das Beispiel, wo Lesben eine Transfrau nach sofortigem Outing fast immer ablehnte, aber nach späterem Outing nicht.
Oder mich hat halt auch die Frage beschäftigt, ob das männliche Genital bei den meisten Lesben ein absolutes No-Go ist (weil mir das ja z.B. eine Transfrau sagte), und wenn das nicht so ist, dann stehen meine Chancen ja vielleicht doch nicht soo schlecht, wie ich dachte.
Das heisst, es geht um die Frage, ob meine Chancen wirklich so katastrophal sind, wie ich denke, oder ob ich das viel zu negativ sehe. Deswegen habe ich hier gefragt, weil ich komme damit echt nicht klar....ich verstehe hat nicht, warum sich absolut fast keine Frauen für mich interessieren, dabei hab ich woanders ein Profil mit Bildern und ungeoutet...
was ich so mitbekommen habe geht es KEINER anderen Frau so extrem schlimm wie mir...ich versteh das einfach nicht...andere haben immer mal wenigstens Dates...und ich kann es mir einfach nicht erklären wo es sonst dran liegen soll.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Amber
Beitrag 27.Jun.2014 - 00:38
Beitrag #14


Fürstin Pückler
*********

Gruppe: Members
Beiträge: 200
Userin seit: 19.11.2012
Userinnen-Nr.: 8.394



ZITAT(Schokimaus)
Das heisst, es geht um die Frage, ob meine Chancen wirklich so katastrophal sind, wie ich denke, oder ob ich das viel zu negativ sehe. Deswegen habe ich hier gefragt, weil ich komme damit echt nicht klar....ich verstehe hat nicht, warum sich absolut fast keine Frauen für mich interessieren, dabei hab ich woanders ein Profil mit Bildern und ungeoutet...
was ich so mitbekommen habe geht es KEINER anderen Frau so extrem schlimm wie mir...ich versteh das einfach nicht...andere haben immer mal wenigstens Dates...und ich kann es mir einfach nicht erklären wo es sonst dran liegen soll.


Hallo, dazu würde ich dir gern noch etwas schreiben.

Nicht haufenweise Dates zu haben muss doch nicht daran liegen, dass du - um es mal so konkret wie möglich zu schreiben - ein männliches Genital hast. Ich habe auch nicht haufenweise Dates, aber ich denke nicht, dass ich darum defizitär bin. Die Quantität an Dates steigert auch nicht den Wert deiner Person. Das ist ein arger Fehlschluss, den du da ziehst, sofern ich dich richtig verstanden habe.

Ich habe überlegt und vielleicht hilft dir das hier ja:
Mensch kann zum Beispiel auch wählerisch sein und geht nicht auf gut Glück auf Dates ein, nur um mal zu "schauen", sondern wartet, bis sie/er sich sicher bei einer Person ist, dass es was Ernsthaftes werden kann; mensch ist schüchtern und traut sich nicht, nach Dates zu fragen; mensch bewegt sich zu selten in Kreisen, wo leichter Kontakte zu knüpfen wären, in dem Fall in LGBT*-Kreisen.
Das sind nur einige von vielen Faktoren, die die Chance auf ein Date einschränken können.

Ich denke also nicht, dass du das auf Unattraktivität oder Charakterlosigkeit zurückführen kannst. Das sind keine Faktoren für mich.

Und ganz sicher denke ich auch nicht, dass du die einzige Frau bist, der es so geht. Sowas ist schnell gesagt, wenn man sich etwas selbst bedauert... hast du denn alle Frauen gefragt, oder eine repräsentative Anzahl von Frauen, ob sie nicht vielleicht ähnliche Probleme haben? Du begegnest Menschen im Alltag: Auf der Straße, auf der Arbeit, oder an anderen Orten und dort schaust du ihnen nur vor den Kopf und hast ganz gewiss keinen Einblick in all ihre Gefühle, Sorgen und Lebensumstände, die nichtsdestoweniger existent sind, denn alle Menschen sind durch irgendetwas belastet.

Ich weiß nicht, was du bisher alles versucht hast. Es gibt auch Gruppenangebote für LGBT*-Menschen. Warum nicht mal ausprobieren, wenn bei dir in der Nähe etwas ist? Und wenn du das schon getan hast: Es lohnt sich wirklich, nicht sofort aufzugeben und etwas weiterzusuchen.

Und was ich dir noch zum Schluss sagen möchte: Ich denke nicht, dass du defizitär bist. Du bist gewissermaßen anders (und ich spiele da nicht auf eine negative Konnotation von Andersartigkeit an), und in anderen Bereichen weichst du sicher nicht von der Norm ab. Andere Menschen, ihrerseits, schon. Zeig den Menschen doch einfach, wer du bist und was dich ausmacht. Das heißt, du könntest doch zum Beispiel von dir erzählen und dich am Forengeschehen beteiligen, ohne ein biologisches Merkmal von dir zu überproblematisieren und vorzuschieben, wodurch du deine Person völlig verdeckst. Sexuelle Identität ist ein Faktor, der dich, der Menschen, ausmacht, aber es gibt noch so so viel mehr, das dich zu der Person macht, die du bist, mit all deinen Ecken und Kanten. Sobald du nicht mehr krampfhaft versuchst, zum Beispiel, eine Frau zu daten, zeigst du dich viel authentischer und somit liebenswürdiger. Zeig dich den Menschen!

Amber

edit: ein paar Präzisionen

Der Beitrag wurde von Amber bearbeitet: 27.Jun.2014 - 00:52
Go to the top of the page
 
+Quote Post
dandelion
Beitrag 27.Jun.2014 - 07:57
Beitrag #15


don't care
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 34.734
Userin seit: 21.01.2005
Userinnen-Nr.: 1.108



ZITAT(Schokimaus @ 25.Jun.2014 - 11:02) *
Ich finde mich vom Aussehen her total schrecklich, vom Gesicht und Körper, obwohl ich wie gesagt eigentlich recht weiblich aussehe, aber für mich ist es nicht weiblich genug, ich fühle mich total unattraktiv, und kann mir kaum vorstellen, dass irgendeine Frau mich attraktiv finden könnte, da ich befürchte, dass ich nicht genug weibliche Attraktivität habe, da mein Körper doch nicht weiblich genug ist...

Ich glaube, das würde mich wesentlich mehr stören, als es körperliche Merkmale je könnten. Ich kann einer Partnerin nicht die Selbstakzeptanz, die Selbstliebe ersetzen. Und ich brauche ein grundsätzlich positives, neugieriges Lebensklima in einer Beziehung. Wenn eine das vereinen kann, ist das schon mal eine gute Basis. Ich weiß nicht, inwiefern ein so tiefgreifender Konflikt wie der der geschlechtlichen Identität da Einfluss hätte.

Ob es für mich einen Unterschied machen würde, ob meine Partnerin als Junge geboren wurde, weiß ich nicht. Mir gefallen Frauen, die gewisse maskuline Eigenschaften haben, sodass ich mir schon vorstellen könnte, dass es funktionieren kann.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
pfefferkorn
Beitrag 27.Jun.2014 - 08:18
Beitrag #16


Gut durch
************

Gruppe: Validating
Beiträge: 1.332
Userin seit: 16.02.2006
Userinnen-Nr.: 2.620



ZITAT(Schokimaus @ 27.Jun.2014 - 00:25) *
Was meinst du damit? Auch wenn der Körper weiblich aussieht, aber ein männliches Genital dran war? Wo wäre die Schwierigkeit, ihn als weiblich wahrzunehmen?


ich finde es schwierig, weil ich "gelernt" habe, dass ein weibliches Körper ein weibliches Genital hat...

das ist eben genau der widerspruch, den du ja auch schilderst, sonst könnte es dir ja auch völlig egal sein welches genital du hast..
Go to the top of the page
 
+Quote Post
pfefferkorn
Beitrag 27.Jun.2014 - 08:25
Beitrag #17


Gut durch
************

Gruppe: Validating
Beiträge: 1.332
Userin seit: 16.02.2006
Userinnen-Nr.: 2.620



ZITAT(Schokimaus @ 27.Jun.2014 - 00:25) *
Wenn es nur um Sex geht, ist es glaube ich noch schlimmer, warum sollte denn jemand mit mir Sex wollen, wenn er auf Frauen steht, und weiß, dass ich da was anderes zwischen den Beinen hab? Doch höchstens, weil ihn gerade das reizt, weil er gerade das männliche an mir will, und das ist für mich schlimm und geht gar nicht.


damit schilderst du meines erachtens das dilemma in dem du steckst .... weil, so wies oben steht, konstruierst du selbst die unmöglichkeit einer erotischen begegnung, die dir gefallen kann

- ich verstehe sehr gut deine befürchtungen -
gleichzeitig denke ich, vielleicht gibt es für dich auch die möglichkeit deinen körper so wie er ist nicht vorrangig mit männlich und weiblich zu verbinden - sondern als deinen körper, den du selbst und dann auch jemand anders lieben kann wie er ist
Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 27.Jun.2014 - 11:58
Beitrag #18


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



ZITAT(pfefferkorn @ 27.Jun.2014 - 09:25) *
ZITAT(Schokimaus @ 27.Jun.2014 - 00:25) *
Wenn es nur um Sex geht, ist es glaube ich noch schlimmer, warum sollte denn jemand mit mir Sex wollen, wenn er auf Frauen steht, und weiß, dass ich da was anderes zwischen den Beinen hab? Doch höchstens, weil ihn gerade das reizt, weil er gerade das männliche an mir will, und das ist für mich schlimm und geht gar nicht.


damit schilderst du meines erachtens das dilemma in dem du steckst .... weil, so wies oben steht, konstruierst du selbst die unmöglichkeit einer erotischen begegnung, die dir gefallen kann

- ich verstehe sehr gut deine befürchtungen -
gleichzeitig denke ich, vielleicht gibt es für dich auch die möglichkeit deinen körper so wie er ist nicht vorrangig mit männlich und weiblich zu verbinden - sondern als deinen körper, den du selbst und dann auch jemand anders lieben kann wie er ist


Da mag ich pfefferkorn gern zustimmen!

Ich glaub nicht, dass es gelingen kann, das "Etwas", das da anders ist, irgendwie in Dein künftiges Liebesleben zu integrieren, solange Du auf der einen Seite selbst findest, dass es ein männliches Ding ist, gleichzeitig aber nicht willst, dass Deine potentielle Partnerin das auch so sieht oder auch nur am "Gerade nicht Weiblichen" Faszination empfindet.

Also... ich denk Du solltest vielleicht versuchen, Dich erst mal selber zu mögen... und wenn Du es schaffst, auszustrahlen, dass Du Dich OK findest (und das bist DU!), dann bin ich auch sicher, dass Frauen Dich interessant genug finden werden, sich mit Dir zu verabreden.
Und daraus kann ja dann alles werden. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Alles Gute!

shark
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schokimaus
Beitrag 27.Jun.2014 - 12:51
Beitrag #19


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 24.05.2014
Userinnen-Nr.: 8.956



Hallo Amber, ich habe eine ganze Reihe von Frauen gefragt, ob sie Dates hatten. Diese meinten auch oft, kaum eine würde sie anschreiben, sie waren nicht so attraktiv und auch schon lange alleine, trotzdem hatten sie doch wenigstens ab und an mal Dates.
Mir haben auch schon mehrere gesagt, ich wäre nicht ihr Typ. Oft kriege ich gar keine Antwort.
Ich habe auch schon mehrfach erlebt, dass sich rumgesprochen hatte, dass ich transsexuell bin, und ich vermute, das sich so etwas lokal extrem schnell herumsprechen kann. Auch bin ich mehrfach gefragt worden, ob ich transsexuell bin, wie ich schon sagte, einige vermuten es schon vom Aussehen. Ich denke mal, es ist realistisch zu denken, dass viele dann einfach schon Abstand nehmen.

Es ist ja eine Sache, ob sich jemand vielleicht vorstellen könnte, eine Beziehung mit einer Transfrau zu haben, und eine andere, ob man dann nicht doch lieber woanders weitersucht.

ZITAT(Amber @ 27.Jun.2014 - 01:38) *
Zeig den Menschen doch einfach, wer du bist und was dich ausmacht. Das heißt, du könntest doch zum Beispiel von dir erzählen und dich am Forengeschehen beteiligen, ohne ein biologisches Merkmal von dir zu überproblematisieren und vorzuschieben, wodurch du deine Person völlig verdeckst. Sexuelle Identität ist ein Faktor, der dich, der Menschen, ausmacht, aber es gibt noch so so viel mehr, das dich zu der Person macht, die du bist, mit all deinen Ecken und Kanten. Sobald du nicht mehr krampfhaft versuchst, zum Beispiel, eine Frau zu daten, zeigst du dich viel authentischer und somit liebenswürdiger. Zeig dich den Menschen!


Wie gesagt, oute ich mich normalerweise gar nicht, bzw. nicht so schnell.
Ich habe auch nie versucht, krampfhaft Frauen zu daten.

ZITAT(dandelion @ 27.Jun.2014 - 08:57) *
Ich kann einer Partnerin nicht die Selbstakzeptanz, die Selbstliebe ersetzen.

Tja, da fehlt es doch bei vielen, trotzdem haben die auch Beziehungen. Es ist auch nicht so, dass ich ständig nur negativ drauf bin und mich selbst bedauere. Ich rede hier nur gerade über dieses Problem.

ZITAT(pfefferkorn @ 27.Jun.2014 - 09:18) *
ZITAT(Schokimaus @ 27.Jun.2014 - 00:25) *
Was meinst du damit? Auch wenn der Körper weiblich aussieht, aber ein männliches Genital dran war? Wo wäre die Schwierigkeit, ihn als weiblich wahrzunehmen?


ich finde es schwierig, weil ich "gelernt" habe, dass ein weibliches Körper ein weibliches Genital hat...

das ist eben genau der widerspruch, den du ja auch schilderst, sonst könnte es dir ja auch völlig egal sein welches genital du hast..


Ok...was man gelernt hat, ist ja aber nicht immer richtig. Ist dieses Gelernte für dich ein Dogma, oder bist du dir doch bewußt, dass es nicht immer so ist, aber das Gelernte ist so tief in dir gefühlsmäßig verankert, dass du nicht so einfach "umschalten" kannst?

Nein, das ist nicht so. Wenn ich damit klarkommen könnte, dass ich ein männliches Genital habe, wäre das ja wunderbar. Mein Gehirn gibt aber vor, dass da eigentlich eine Vulva sein müsste, das ist ja gerade das Schlimme an dieser Form der Intersexualität.

ZITAT(pfefferkorn @ 27.Jun.2014 - 09:25) *
ZITAT(Schokimaus @ 27.Jun.2014 - 00:25) *
Wenn es nur um Sex geht, ist es glaube ich noch schlimmer, warum sollte denn jemand mit mir Sex wollen, wenn er auf Frauen steht, und weiß, dass ich da was anderes zwischen den Beinen hab? Doch höchstens, weil ihn gerade das reizt, weil er gerade das männliche an mir will, und das ist für mich schlimm und geht gar nicht.


damit schilderst du meines erachtens das dilemma in dem du steckst .... weil, so wies oben steht, konstruierst du selbst die unmöglichkeit einer erotischen begegnung, die dir gefallen kann

- ich verstehe sehr gut deine befürchtungen -
gleichzeitig denke ich, vielleicht gibt es für dich auch die möglichkeit deinen körper so wie er ist nicht vorrangig mit männlich und weiblich zu verbinden - sondern als deinen körper, den du selbst und dann auch jemand anders lieben kann wie er ist


Ok, das war etwas zu absolut formuliert, so absolut ist es nicht, aber doch schon so ziemlich. Früher bin ich *halbwegs* damit klargekommen. Wie es heute wäre, weiß ich nicht, da ich sehr lange keinen Sex mehr hätte. Ich weiß nur, dass ich versuche damit klarzukommen, ich lehne NICHTS bewusst ab, aber es ist immer das gleiche, am liebsten würde ich bei mir zwischen den Beinen überhaupt niemand ranlassen. Manchmal habe ich in der Vorstellung Momente, wo es geht. also habe ich die Hoffnung, dass es doch irgendwie gehen könnte....

Ich kann meinen Körper so nicht lieben. Es gibt viele Frauen, die das auch nicht können. trotzdem haben sie auch Sex oder Beziehungen.
Und speziell das Genital, brauche ich nicht mit männlich oder weiblich zu verbinden, es ist einfach verkehrt für mich, so wie es ist.

ZITAT(shark @ 27.Jun.2014 - 12:58) *
Ich glaub nicht, dass es gelingen kann, das "Etwas", das da anders ist, irgendwie in Dein künftiges Liebesleben zu integrieren, solange Du auf der einen Seite selbst findest, dass es ein männliches Ding ist, gleichzeitig aber nicht willst, dass Deine potentielle Partnerin das auch so sieht oder auch nur am "Gerade nicht Weiblichen" Faszination empfindet.

Also... ich denk Du solltest vielleicht versuchen, Dich erst mal selber zu mögen... und wenn Du es schaffst, auszustrahlen, dass Du Dich OK findest (und das bist DU!), dann bin ich auch sicher, dass Frauen Dich interessant genug finden werden, sich mit Dir zu verabreden.
Und daraus kann ja dann alles werden. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Alles Gute!

shark


Ich WILL das gar nicht integrieren...wenn ich das alleine lese, rebelliert in mir alles auf's Schlimmste.
Nein, ich BIN nicht ok so.
Wenn man sich als Transsexuelle (bzw. eigentlich intersexuell) so ok finden könnte, dann würden die Krankenkassen nicht die OP bezahlen, das ist ja keine Spaß-OP. Also es wird eben bezahlt, weil es sich erwiesen hat, dass sämtliche Versuche, das Problem mit Psychotherapie zu beheben, nutzlos waren. Also kann man es offensichtlich nicht einfach "ok" finden oder akzeptieren.
Und bitte sag jetzt nicht jemand, ich sei dann selber schuld oder so etwas oder ein hoffnungsloser Fall.
Ich bitte das einfach so zu akzeptieren, dass das etwas ist, woran man innerlich nichts ändern kann, auch wenn ihr es nicht nachvollziehen könnt.
Ich versuche ja trotzdem damit klarzukommen, mir bleibt ja auch nichts anders übrig, da ich die OP wohl nicht machen kann. Aber ok finden kann ich es nicht. So ist das halt, wenn sich das Gehirn abweichend vom Genital entwickelt. Ich bin eben kein Mann, sondern eine Frau. Das hab ich mir nicht ausgesucht, aber ich würde es mir trotzdem jederzeit aussuchen. Weil ich eben eine bin. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Wie wäre es denn, wenn Ihr ein männliches Genital hättet? Gut, ich weiß, viele Frauen würden damit klarkommen, diese können das nicht verstehen, aber diejenigen, die damit selber ein Problem hätten, müßten genau verstehen, worunter ich leide.

Danke.

Der Beitrag wurde von Schokimaus bearbeitet: 27.Jun.2014 - 12:57
Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 27.Jun.2014 - 13:21
Beitrag #20


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



ZITAT(Schokimaus @ 27.Jun.2014 - 13:51) *
ZITAT(shark @ 27.Jun.2014 - 12:58) *
Ich glaub nicht, dass es gelingen kann, das "Etwas", das da anders ist, irgendwie in Dein künftiges Liebesleben zu integrieren, solange Du auf der einen Seite selbst findest, dass es ein männliches Ding ist, gleichzeitig aber nicht willst, dass Deine potentielle Partnerin das auch so sieht oder auch nur am "Gerade nicht Weiblichen" Faszination empfindet.

Also... ich denk Du solltest vielleicht versuchen, Dich erst mal selber zu mögen... und wenn Du es schaffst, auszustrahlen, dass Du Dich OK findest (und das bist DU!), dann bin ich auch sicher, dass Frauen Dich interessant genug finden werden, sich mit Dir zu verabreden.
Und daraus kann ja dann alles werden. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Alles Gute!

shark


Ich WILL das gar nicht integrieren...wenn ich das alleine lese, rebelliert in mir alles auf's Schlimmste.
Nein, ich BIN nicht ok so.
Wenn man sich als Transsexuelle (bzw. eigentlich intersexuell) so ok finden könnte, dann würden die Krankenkassen nicht die OP bezahlen, das ist ja keine Spaß-OP. Also es wird eben bezahlt, weil es sich erwiesen hat, dass sämtliche Versuche, das Problem mit Psychotherapie zu beheben, nutzlos waren. Also kann man es offensichtlich nicht einfach "ok" finden oder akzeptieren.
Und bitte sag jetzt nicht jemand, ich sei dann selber schuld oder so etwas oder ein hoffnungsloser Fall.
Ich bitte das einfach so zu akzeptieren, dass das etwas ist, woran man innerlich nichts ändern kann, auch wenn ihr es nicht nachvollziehen könnt.
Ich versuche ja trotzdem damit klarzukommen, mir bleibt ja auch nichts anders übrig, da ich die OP wohl nicht machen kann. Aber ok finden kann ich es nicht. So ist das halt, wenn sich das Gehirn abweichend vom Genital entwickelt. Ich bin eben kein Mann, sondern eine Frau. Das hab ich mir nicht ausgesucht, aber ich würde es mir trotzdem jederzeit aussuchen. Weil ich eben eine bin. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Wie wäre es denn, wenn Ihr ein männliches Genital hättet? Gut, ich weiß, viele Frauen würden damit klarkommen, diese können das nicht verstehen, aber diejenigen, die damit selber ein Problem hätten, müßten genau verstehen, worunter ich leide.

Danke.


Klar bist Du kein Mann! Ich denk nicht, dass das irgendwer hier denkt!
'
Ich meinte auch was ganz Anderes...

OK, ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, körperlich nicht so zu sein wie es zum eigentlichen Geschlecht passen würde.
Und schon gar nicht weiß ich, wie es sich anfühlen muss, das nicht ändern zu können.
Das muss schwer sein und frustrierend....

Aber ich weiß, wie Makel sich anfühlen und wie es ist, wenn man sich selbst nicht mag.
Und wie es ist, wenn man diesen "Mangel" nicht "abstellen", "wegoperieren", "loswerden" kann.

Letztlich, und da bleib ich jetzt ganz sachlich, kann man da nur zwei Wege gehen:

Entweder den Makel über alles Andere stellen, was man ist, ihn hassen und sich selbst verabscheuen, so dass auch sonst keineR eineN mögen kann.
Oder den Makel integrieren als Teil des Selbst und seine Bedeutung aktiv minimieren.

Was bleibt Dir denn am Ende übrig, wenn Du wirklich eine Partnerin haben willst? Eine, die Dich toll findet?

Grad das an Dir, das anders ist als an anderen Frauen, toll finden, darf sie nicht.
Sie soll Dich als ganze Frau wahrnehmen.
Soll sie denn so tun als wär da nicht das, was da ist? Wie soll das gehen?
Wenn eine Frau frauenliebend ist, dann muss sie sich ja irgendwie dazu stellen, wenn diese Frau andere Genitalien hat als sie selbst und die anderen Frauen, mit denen sie bisher sexuellen Kontakt hatte. Das wird also auf jeden Fall ein Thema sein. Es sei denn, der Inhalt Deines Höschens bleibt für immer tabu zwischen Euch und wird im wahrsten Sinne des Wortes übersehen und nicht berührt - was auch schwer vorstellbar ist.

Irgendwie bist Du auf fatale Art durch Dich selbst ein Opfer des "Dogmas", das Dir von außen her das Leben schwer machen könnte....
Dein Gehirn sagt, dass da eigentlich ein weibliches Geschlechtsorgan sein müsste - aber eine potentielle Partnerin darf das im Grunde nicht denken, denn wie sollte sie sonst auch eine sexuelle Beziehung mit Dir haben können, die Euch beiden gut tut?
Sie sollte Dich ja als richtig, als vollständig wahrnehmen können, oder nicht?

Ich sehe keinen anderen Weg als den, zu akzeptieren, dass "da unten" nie was Anderes sein wird als das, was ist. Auch wenn das schwer ist.
Und dass Du eben trotzdem eine ganze Frau bist. Eine mit einem "Extra", das eine anderen Frau auch total toll finden kann.

Wir schreiben hier im Forum absichtlich nicht explizit über Erotik/Sex*elle Aktivitäten, damit wir nicht über entsprechende Suchbegriffe von irgendwelchen Typen "heimgesucht" werden, die scharf auf Lesb*n-S*x sind, aber soviel kann ich vielleicht sagen:
Ich kenne eine Menge lesbische Frauen, die sich solche "Extrateile" kaufen samt "Haltegurt" um genau das tun zu können, was Du ohne kannst.
Obwohl sie ganze Frauen sind und auch echte Lesben. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Vielleicht brauchst Du nach all der Zeit, in der Dir Psychotherapie vorgeschrieben wurde, um sicher sein zu können, dass Du auch wirklich eine Frau bist (was schlimm sein muss, denn Du wusstest das ja schließlich auch so), jetzt ein bisschen Hilfe dabei, das Unabänderliche akzeptieren zu lernen damit der Weg frei wird in ein wirklich erfülltes Leben als Frau.

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 27.Jun.2014 - 18:55
Bearbeitungsgrund: Satz entwirrt
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schokimaus
Beitrag 27.Jun.2014 - 19:49
Beitrag #21


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 24.05.2014
Userinnen-Nr.: 8.956



Nein, das dachte ich auch nicht, dass das hier jemand denkt, jedenfalls keine von denen die hier gepostet haben.

ZITAT(shark @ 27.Jun.2014 - 14:21) *
Letztlich, und da bleib ich jetzt ganz sachlich, kann man da nur zwei Wege gehen:

Entweder den Makel über alles Andere stellen, was man ist, ihn hassen und sich selbst verabscheuen, so dass auch sonst keineR eineN mögen kann.
Oder den Makel integrieren als Teil des Selbst und seine Bedeutung aktiv minimieren.


Das versuche ich ja, auch wenn es sich vielleicht nicht so anhört. Aber ich hab doch schon Sachen in die Richtung geschrieben. Wobei ich auch immer noch nicht die Hoffnung aufgeben möchte, dass die OP doch noch möglich ist.

Ja, wenn ich merke, dass sie das männliche an mir toll findet, dann krieg ich ein Problem. Das war schon IMMER so. Früher hab ich es nur gar nicht kapiert, was eigentlich mit mir los war.

Was soll ich denn machen, mehr als versuchen, damit klarzukommen, kann ich doch nicht.
Ich habe auch kein Dogma, ich kenne nur die Vergangenheit biss heute, und meine Gefühle, und habe mir meine Erklärungen daraus gestrickt, zusammen mit den Erkenntnissen und Theorien, die es darüber so gibt.

Wie wäre es denn, wenn du einen amputierten Arm hättest, und Frauen würden dich genau deswegen wollen, weil sie einen Amputationsfet*sch (ich zensiere auch mal für die Suchmaschinen *g*) hätten? Die würde dein Armstumpf total geil machen...würdest du
damit klarkommen?

Das mit den Umschnalld*ldos weiß ich natürlich, aber sowas würde ich genauso wenig benutzen wollen, ich habe einfach noch nie im Leben auch nur das geringste Bedürfnis nach aktiver Pen*tration verspürt, und wenn ich mir versuche so etwas vorzustellen, ist da einfach nur ein Widerwille, da ist wohl nichts dran zu ändern. Das ist auch eine Sache, die offensichtlich vor der Geburt angelegt ist, genauso wie die Vorliebe für Männer oder Frauen. Umgekehrt wäre das vielleicht schon eher was für mich.
Vielleicht das auch mal zum Verständnis: Man hat männliche Ratten "transsexuell" gemacht (eigentlich intersexuell) indem man ihnen vor der Geburt Östrogen gegeben hat. Sie haben sich dann komplett wie Weibchen verhalten, auch beim S*ex.

Oh ja, da hast du Recht, die Psychotherapie und Gutachten waren echt schlimm...

Da ist auch noch eine Sache, die vielleicht zum besseren Verständnis beiträgt, also es gibt viele Männer, aber auch Frauen, die stehen auf Transfrauen, aber die sehen sie allermeistens nicht als Frau, sondern als weiblich modifizierten Mann, als "Kumpel mit T*tten", lebendigen Frauen-Fetischpuppenersatz oder F*ckstute oder als etwas gaaanz wertloses, was man nur benutzen oder als Skl*avin halten kann., meist machen die nicht mal nen Unterschied zwischen Transvestit und Transfrau, Hauptsache sieht g*eil aus und läßt sich schön benutzen wie sie wollen..und es gibt auch Frauen die sich gerne mal von einer "Tra*nse" v*geln (transsexuell oder Transvestit, sind für die alles Männer) lassen oder scharf auf die Kombi von Brüsten und "ge*ilem harten Schw...." sind (hat mir mal eine so geschrieben). Also das alles finde ich einfach nur eklig, weil das bin ich nicht...hat nichts mir mir zu tun.
Deswegen...sobald ich merke, da ist jemand auf das männliche an mir aus, ist es aus.
(Ich hoffe, der Text ist nicht zu s*xuell, ich wolle es nur rüberbringen, wie diese Leute denken, sonst sorry, falls das zu anstößig ist, sonst rede ich nicht so daher)

Liebe Grüße, Schokimaus
Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 27.Jun.2014 - 20:13
Beitrag #22


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Ja, der Text ist grenzwertig.... aber er macht auch klar, worum es geht.
Bitte lass es aber nun dabei bewenden.

Ich verstehe, wie widerlich es Dir ist, wenn eine Frau genau das, das Du so hasst, an Dir gut finden könnte. Schade, dass es so ist... es wäre leichter für Dich, wenn Du das anders sehen könntest.

Dein Beispiel mit dem amputierten Arm ist krass... aber nachvollziehbar.
Ich mag aber trotzdem (da ich eben keinen amputierten Arm habe) was Ähnliches anführen.... Und zwar bitte ich auch darum, dass das nicht missverstanden wird, denn es beschreibt meinen Blick auf mich über viele Jahre und nicht die grundsätzliche Realität.

Ich bin ziemlich mollig und zwar seit meinen Schwangerschaften. Das alles, was da so an mir dran ist, habe ich derart gehasst, dass ich angefangen habe, eine furchtbare Essstörung zu entwickeln. Die hat mich viel meiner Gesundheit gekostet und eine Menge Kraft.
Meine Vorstellung war, dass ich nicht als schöne Frau, als annehmbare Person wahrgenommen werden könnte, wenn ich nicht wieder so dünn wäre wie früher.
Dass das ein Fehler war und mein Blick auf mich und der der Anderen nicht identisch sein mussten, hab ich damals nicht erkannt... jedenfalls hat mich keine Maßnahme seither effektiv "schrumpfen" lassen.

Statt dessen kam ich mit 28, also vor über 16 Jahren, dann auch noch in die Wechseljahre, war unfruchtbar und fühlte mich insgesamt noch scheußlicher und unzulänglicher...
Fett und steril. Das war, was ich in mir damals gesehen hab. Eine fette Person, die mal eine Frau war und jetzt nicht mehr.
Versteht sich wohl von selbst, dass das kein gutes Feeling war...

Freundinnen haben mir damals immer wieder gesagt, dass ich doch echt hübsch sei, so schöne Augen und einen so schönen Mund und so tolle Haare hätte und und und. Für mich war das nur Blabla.

Irgendwann wär ich fast daran zugrunde gegangen. Beziehungen zerbrachen aus den verschiedensten Gründen und ich wurde immer kleiner.

Bis ich eines Tages wie aus heiterem Himmel verstanden habe, dass ich anfangen musste, mich selbst mit freundlicherem Blick zu betrachten.
Und das hab ich getan. Ich habe meine Essstörung gehen lassen können und ich wurde barmherziger mit mir.

Ich muss mich nicht mit meinen Pfunden so toll finden, dass ich sie lieber behielte als verlöre (auch heut noch würde ich einer guten Fee sicher als einen von drei Wünschen entgegenbringen, dass ich gern wieder 58kg wiegen würde (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ), aber ich kann mich akzeptieren und für wahr halten, wenn meine Partnerin, mit der ich nun seit 11 Jahren zusammen bin, sagt, dass sie mich wahnsinnig schön findet und sie genau auf das, dem ich so wenig abgewinnen kann an mir, besonders "abfährt".
OK, meine Pfunde sind nicht ihr "Fetisch", aber ich bin ihr aufgefallen und sie fand mich toll, weil ich so aussehe und nicht trotzdem.

Und genauso muss Dein "Extra" nicht der Fetisch einer potentiellen Partnerin sein und andersrum muss sie es nicht eklig finden. Es gibt da noch Möglichkeiten zwischen Abscheu und Fetisch....

Ich wünsch Dir, dass Du einen Weg findest, mit Dir selbst leben zu können ohne Dich immerzu als missgestaltet wahrzunehmen. Vielleicht wird es ja doch was mit der OP, aber wenn nicht, dann hoff ich, dass Du trotzdem irgendwann Frieden machen kannst mit dem, was ist.

Liebe Grüße

shark
Go to the top of the page
 
+Quote Post
dandelion
Beitrag 28.Jun.2014 - 09:49
Beitrag #23


don't care
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 34.734
Userin seit: 21.01.2005
Userinnen-Nr.: 1.108



ZITAT(Schokimaus @ 27.Jun.2014 - 13:51) *
ZITAT(dandelion @ 27.Jun.2014 - 08:57) *
Ich kann einer Partnerin nicht die Selbstakzeptanz, die Selbstliebe ersetzen.

Tja, da fehlt es doch bei vielen, trotzdem haben die auch Beziehungen.

Ja. Aber, im wechselseitigen Einvernehmen, nicht mit mir, und ich nicht mit ihnen. Und für andere Frauen als mich kann und sollte ich nicht sprechen.

Für mich wäre es wahnsinnig schwierig, wenn eine Partnerin mir nicht glauben kann, dass sie mir gefällt - und zwar vollumfänglich. Ob es da um einen dicken Bauch, eine große Narbe oder männliche Anatomie geht, erscheint mir recht ähnlich: wenn ich ehrlich gemeinte Komplimente regelmäßig mit "das kannst du doch gar nicht so meinen" oder ernst gemeintem "das stimmt nicht" quittiert bekomme, vergeht mir die Lust, mich an dem Wesen meines Gegenübers zu erfreuen. Für mich ein fundamentaler Bestandteil auch freundschaftlicher Beziehungen, und deshalb ein handfestes Problem.
Das hat wenig mit F*tisch zu tun. Ich schaue den Körper meiner Frau zunächst mal mit dem selben Respekt an wie einen doppelten Regenbogen. Und der weckt in mir auch keine körperlichen Gelüste. Die ergeben sich für mich erst aus dem Miteinander - das unterscheidet sich bei Frau und Regenbogen aber grundlegend. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Dass das nicht alle so sehen, dass viele Beziehungsvermarktung betreiben und eine erhebliche Anzahl von Frauen eine Partnerin fast ausschließlich nach s*xueller Kompatibilität auswählen, ist mir schon klar. Wenn ich Menschen zuhöre, die sich über Datingportale austauschen, fühle ich mich wie zu Besuch auf einem fremden Planeten, und dennoch quellen diese Seiten über vor (Be-)Suchern.

Ich sehe in deinen Äußerungen daher ein ähnliches Problem wie shark: wie müsste dich eine Frau sehen, damit du ihr ehrliche Absichten glaubst und eine s*xuelle Anziehung überhaupt möglich ist?
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Amber
Beitrag 28.Jun.2014 - 11:19
Beitrag #24


Fürstin Pückler
*********

Gruppe: Members
Beiträge: 200
Userin seit: 19.11.2012
Userinnen-Nr.: 8.394



Liebe Schokimaus,

ZITAT(Schokimaus)
Da ist auch noch eine Sache, die vielleicht zum besseren Verständnis beiträgt, also es gibt viele Männer, aber auch Frauen, die stehen auf Transfrauen, aber die sehen sie allermeistens nicht als Frau, sondern als weiblich modifizierten Mann, als "Kumpel mit T*tten", lebendigen Frauen-Fetischpuppenersatz oder F*ckstute


die Reaktionen, von denen du da berichtest, sind wirklich schockierend. Ich bin auch oft entsetzt über den Sexismus, dem ich tagtäglich begegne. Das ist insofern frustrierend, als wir dagegen leider nichts machen können, außer für uns stimmig zu reagieren, sodass es uns nicht unsere Energiereserven raubt.

Meinst du, es könnte auch an der Seite selbst (wo du ein Foto hast) liegen? Oder daran, dass es online ist?

Übrigens wollte ich dir nicht unterstellen, dass du nicht du selbst bist. Das wäre ja auch anmaßend. Dein Problem ist da, es lässt sich nicht verleugnen und ich kann verstehen, dass du traurig bist. Ich bin auch eine Frau und wenn ich mir vorstelle, dass ich dort unten "anders" aussehen würde, so kann ich mir vorstellen, dass ich dies um jeden Preis ändern wollte.

Trotzdem müssen wir kritisch bleiben: Oft gibt es ja das ("positive"?) Feedback, an wen auch immer:" Das merkt man dir ja gar nicht an!". Umgekehrt frage ich mich, ob das nicht die Ansicht verdrängt, dass Andersartigkeit auch positiv sein kann? Dass es nicht negativ ist, wenn man einer Person anmerkt, dass sie, in welcher Form auch immer, von der Masse abweicht? À la:"Ich nehme dich so wahr, wie du bist, und merke dir an, was dich von anderen unterscheidet, aber es gefällt mir". Fakt ist, dass es schwer ist, sich gegen Gesellschaftsnormen aufzulehnen; irgendwie, auch wenn wir eine gewisse reflektierte Distanz bewahren, stecken wir selbst im System fest. So ist es zumindest bei mir und von anderen habe ich das auch schon gehört: Ganz können wir uns davon nicht freimachen. Leider.

edit: Präzisionen, Filler gelöscht

Der Beitrag wurde von Amber bearbeitet: 28.Jun.2014 - 11:24
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schokimaus
Beitrag 28.Jun.2014 - 13:38
Beitrag #25


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 24.05.2014
Userinnen-Nr.: 8.956



@shark:

Ich verstehe dein Beispiel, aber ich bin der Meinung, dass es eben nicht das gleiche ist. Wie gesagt, bin ich der Meinung, dass das Bild vom Körper ob er männlich oder weiblich ist, vorgeburtlich wie eine Landkarte im Gehirn gespeichert ist, dafür gibt es genug Erkenntnisse, um davon auszugehen. Und wie gesagt, ich versuche ja trotzdem damit so klarzukommen. Inwieweit es gehen kann, weiß ich nicht.

Ich möchte einfach nur jemand finden, der mich so mag wie ich bin, WEIL ich eine Frau bin, TROTZ dem ich nicht ganz weiblich bin, und mich nicht WEGEN etwas männlichem an mir will.

Also ich sag noch mal ein Beispiel, eine Partnerin von mir hatte mich mal angefasst zwischen den Beinen und gesagt "uiii, schön" oder so, und das hat mich verstört. Ich hatte so ein unangenehmes Gefühl, weil sie es toll fand, und dabei wußte ich damals noch gar nicht was los war. Bei vielen Transfrauen ist es noch extremer, einige haben nie Sex gehabt wenn sie noch das männliche Genital hatten, weil sie absolut nicht damit klarkommen. Was mich hier wirklich stört, ist, dass es im Endeffekt so gesehen wird, dass ich ein selbstgemachtes Problem habe, weil ich ja einfach damit klarkommen könnte, mit nur der richtigen Einstellung. Und das ignoriert einfach vollkommen mein Problem. Ihr solltet wenigstens zugestehen, dass es auch tatsächlich so sein kann, wie ich es denke. Ich weiß aber, dass ihr es nur lieb meint, und mir versucht zu helfen.

ZITAT(shark @ 27.Jun.2014 - 21:13) *
Und genauso muss Dein "Extra" nicht der Fetisch einer potentiellen Partnerin sein und andersrum muss sie es nicht eklig finden. Es gibt da noch Möglichkeiten zwischen Abscheu und Fetisch....

Ich wünsch Dir, dass Du einen Weg findest, mit Dir selbst leben zu können ohne Dich immerzu als missgestaltet wahrzunehmen. Vielleicht wird es ja doch was mit der OP, aber wenn nicht, dann hoff ich, dass Du trotzdem irgendwann Frieden machen kannst mit dem, was ist.


Ja, natürlich soll sie es nicht eklig finden.

Danke, aber ich denke, ich KANN mich nicht so als ok wahrnehmen, das hab ich ja nun auch ausführlich erklärt warum. Ich WEHRE mich ja nicht dagegen, sogar im Gegenteil, aber es geht offensichtlich nicht. Ihr könnt mein Problem nicht einfach lösen, indem ihr mir die richtige Einstellung ans Herz legt.

ZITAT(dandelion @ 28.Jun.2014 - 10:49) *
Für mich wäre es wahnsinnig schwierig, wenn eine Partnerin mir nicht glauben kann, dass sie mir gefällt - und zwar vollumfänglich. Ob es da um einen dicken Bauch, eine große Narbe oder männliche Anatomie geht, erscheint mir recht ähnlich: wenn ich ehrlich gemeinte Komplimente regelmäßig mit "das kannst du doch gar nicht so meinen" oder ernst gemeintem "das stimmt nicht" quittiert bekomme, vergeht mir die Lust, mich an dem Wesen meines Gegenübers zu erfreuen. Für mich ein fundamentaler Bestandteil auch freundschaftlicher Beziehungen, und deshalb ein handfestes Problem.
...
Ich sehe in deinen Äußerungen daher ein ähnliches Problem wie shark: wie müsste dich eine Frau sehen, damit du ihr ehrliche Absichten glaubst und eine s*xuelle Anziehung überhaupt möglich ist?


So hab ich das doch gar nicht gesagt, dass ich nicht glauben könnte, wenn ich jemand gefalle. Nur möchte ich nicht, dass jemand ausgesprochenes Gefallen an dem zwischen meinen Beinen findet, und deswegen scharf auf mich ist.
Und wieso das bei Freundschaften ein Problem wäre, versteh ich nicht. Wo geht es denn da um das Genital?

Eine Frau müsste mich einfach als Frau sehen und begehren oder lieben. TROTZ dem was da anders ist. Viele Frauen würden zum Beispiel denken, dass weil ich da ja so ein Teil habe, dass ich beim S*x wie ein Mann bin, und würden das von mir erwarten. Das geht zum Beispiel überhaupt nicht.
Eine s*xuelle Anziehung kann doch möglich sein, indem sie auf mein Aussehen steht, meine Weiblichkeit, sie muss doch nicht auf das Genital stehen, da reicht es doch wenn es für sie "ok" ist.
Ich möchte da aber langsam nicht mehr weiter drüber reden, eure Vorstellungen, die ihr versucht, mir nahezubringen, fühlen sich für mich nicht besonders gut an, sorry, es ist nicht böse gemeint.

ZITAT(Amber @ 28.Jun.2014 - 12:19) *
Meinst du, es könnte auch an der Seite selbst (wo du ein Foto hast) liegen? Oder daran, dass es online ist?


An der Seite, ja, aber wenn man als Transfrau Kontakte sucht, zu Leuten, die das auch OK finden, hat man da nicht viel Auswahl. Ich hatte gehofft, dass da auch "normale" bei sind.

ZITAT(Amber @ 28.Jun.2014 - 12:19) *
Trotzdem müssen wir kritisch bleiben: Oft gibt es ja das ("positive"?) Feedback, an wen auch immer:" Das merkt man dir ja gar nicht an!". Umgekehrt frage ich mich, ob das nicht die Ansicht verdrängt, dass Andersartigkeit auch positiv sein kann? Dass es nicht negativ ist, wenn man einer Person anmerkt, dass sie, in welcher Form auch immer, von der Masse abweicht? À la:"Ich nehme dich so wahr, wie du bist, und merke dir an, was dich von anderen unterscheidet, aber es gefällt mir".


Ja, es kann sicher auch positiv sein, nur allermeistens ist es das leider nicht, sondern bei Transfrauen wird dann meist gedacht, das war mal ein Mann, oder ist eigentlich ein (auch:gestörter) Mann, und damit auch lauter männliche Eigenschaften unterstellt, Gestörtheit, Exzentrik, es wird als Lifestyle gesehen, als eine Neigung ausleben, jemand der nicht mit sich selber klarkommt und wofür die Krankenkassen "unnötigerweise" löhnen müssen, also eigentlich ein Sozialschmarotzer, der sich für exzentrische Neigungen am Gesundheitssystem bedient, dagegen gibt es auch extreme Hasstiraden im Internet, pervers, oft wird man diskriminiert, Leute reden nicht mal mit einem oder flüchten oder man wird männlich angesprochen oder mit auf die Fresse hauen bedroht wie ein Mann, oder wirklich verprügelt (ist mir zum Glück noch nicht passiert) oder ermordet, in Uganda gibt es Todeshetzjagden auf Transsexuelle.
Ein Mann, gegenüber dem ich mich mal geoutet hatte, antwortete mit "Arschf*cken?" und er ging dann mal ganz einfach davon aus, dass ich auf dem Transenst*rich rumstehe...obwohl ich wie eine völlig normale eher unscheinbare Frau aussehe, also dezent geschminkt und "normale" Alltagskleidung.

Der Beitrag wurde von Schokimaus bearbeitet: 28.Jun.2014 - 13:53
Go to the top of the page
 
+Quote Post
PikSieben
Beitrag 28.Jun.2014 - 14:15
Beitrag #26


ausgewilderte Großstadtpflanze
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.096
Userin seit: 24.10.2007
Userinnen-Nr.: 5.165



Hallo, Schokimaus und willkommen hier im Forum! (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)

Ich muss zugeben, dass ich beim Lesen dieses Threads erst einmal sehr skeptisch war, weil deine Nachfragen, @schokimaus, doch sehr und recht ausschließlich in die rein se*uelle Richtung gingen. (Beim Begriff "Partnerin" denke ich an "Lebenspartnerin" - das ist weit mehr als "Se*ualpartnerin".)

Ich bin lesbisch. P*nisse spielen in meinem Liebesleben GAR KEINE Rolle, weder positiv noch negativ. Sie kommen einfach nicht vor. Wenn ich sage, dass ich mir nicht vorstellen kann, eine Beziehung mit einer Frau mit P. zu führen (oder besser: konkret: S*x mit ihr zu haben), dann ist das eine Aussage über meine Vorstellungskraft. Vielleicht hilft es dir ja, solche Aussagen so einzuordnen und nicht als Absage an eine mögliche Beziehung zu dir.

Ich habe in meinem Leben schon sehr oft Aussagen dieser Form getätigt: Ich kann mir nicht vorstellen, eine Beziehung zu führen mit einer Frau, die ... oder: Ich kann mir nicht vorstellen, mich in eine Frau zu verlieben, die ...
Das hat auch immer gestimmt. Solange, bis es dann eben doch anders gekommen ist. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Mir drehen sich deine Ausführungen, um ehrlich zu sein, viel zu sehr um das Thema S*x. Ich bin nicht lesbisch, weil ich scharf auf weibliche Gen**lien bin. Ich LIEBE Frauen. Ich verliebe mich einfach nur in Frauen. Dass ich mich nicht in Männer verliebe, liegt nicht daran, dass sie einen P. haben, sondern mich stört auch noch und vor allem der ganze Rest.
Und was mich, nach allem, was du bisher geschrieben hast, an dir, @schokimaus, wahrscheinlich stören würde, ist gar nicht das "Ding" in deiner Hose, sondern das "Ding" in deinem Kopf.

Wie der S*x mit einer Frau sein wird, kann ich mir vorher oft nicht wirklich vorstellen. Das ist doch auch das Reizvolle. Ich finde auch nicht, dass wir hier darüber diskutieren sollten, was lesbischer S*x ist. S*x folgt für mich dem Bestreben, eine Nähe, die ich auf geistiger/ seelischer Ebene erlebe, körperlich auszuleben. Und wie das konkret aussehen kann - das möchte ich ausschließlich mit meiner Partnerin aushandeln.

Und ich kann mir vorstellen, dass eine Frau, die genau eine solche seelische Nähe zu dir erlebt und sie entsprechend auch körperlich mit dir ausleben möchte, mit dir gemeinsam entdecken kann, wie das zu eurer beider Lust aussehen kann. Vorausgesetzt, du lässt dich darauf ein.
Konzentrier dich auf das, was dich zur Frau macht. Und hau das den frauenliebenden Frauen, die dir begegnen, sanft um die Ohren, und nicht dein blödes "Ding".
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schokimaus
Beitrag 28.Jun.2014 - 19:38
Beitrag #27


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 24.05.2014
Userinnen-Nr.: 8.956



ZITAT(PikSieben @ 28.Jun.2014 - 15:15) *
Hallo, Schokimaus und willkommen hier im Forum! (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)

Ich muss zugeben, dass ich beim Lesen dieses Threads erst einmal sehr skeptisch war, weil deine Nachfragen, @schokimaus, doch sehr und recht ausschließlich in die rein se*uelle Richtung gingen. (Beim Begriff "Partnerin" denke ich an "Lebenspartnerin" - das ist weit mehr als "Se*ualpartnerin".)


Danke.

Also das stimmt ja mal ÜBERHAUPT nicht. Ich habe mir den Thread eben noch mal durchgelesen. Vielleicht tust du es auch noch mal. Im Gegenteil habe ich ja auch gesagt, dass ich mir S*x so kaum vorstellen kann. Es ging nachher sehr um die Frage nach dem Genital, und zwar, weil gesagt wurde, dass es damit Probleme geben würde, deswegen habe ich da genauer nachgefragt, und in der Folge bin ich nur immer drauf eingegangen, wo mir nahegelegt wurde, doch zu versuchen, damit klarzukommen. Nur einmal habe ich gesagt, wenn es nur um S*x ginge...und stell dir mal vor, ja ich hätte auch gerne mal wieder S*x (in der Hoffnung, dass es irgendwie hinhaut, trotz meiner Problematik), ich hatte ja sehr lange keine Beziehung mehr, und ich glaube ich muss mich dafür auch nicht rechtfertigen oder schämen, dass ich das auch gerne mal hätte, aber ich habe es nicht in den Mittelpunkt gestellt!
Ja, allerdings denke ich da genauso, und ich habe nichts geschrieben, woraus du entnehmen könntest, dass ich da anders denke!

ZITAT(PikSieben @ 28.Jun.2014 - 15:15) *
Ich bin nicht lesbisch, weil ich scharf auf weibliche Gen**lien bin. Ich LIEBE Frauen. Ich verliebe mich einfach nur in Frauen. Dass ich mich nicht in Männer verliebe, liegt nicht daran, dass sie einen P. haben, sondern mich stört auch noch und vor allem der ganze Rest.
Und was mich, nach allem, was du bisher geschrieben hast, an dir, @schokimaus, wahrscheinlich stören würde, ist gar nicht das "Ding" in deiner Hose, sondern das "Ding" in deinem Kopf.

Na das ist doch wunderbar, weil das auch so ziemlich meinem Empfinden entspricht mit den Frauen. Wie gesagt, hatte ich die Befürchtung, dass für viele Frauen die Vulva sehr wichtig ist, natürlich bist du jetzt nur EINE Frau, aber immerhin scheint es dann nicht bei allen so wichtig zu sein.
Was meinst du denn jetzt mit dem "Ding" in meinem Kopf?

ZITAT(PikSieben @ 28.Jun.2014 - 15:15) *
S*x folgt für mich dem Bestreben, eine Nähe, die ich auf geistiger/ seelischer Ebene erlebe, körperlich auszuleben.

Das ist für mich auch überwiegend so.

ZITAT(PikSieben @ 28.Jun.2014 - 15:15) *
Und ich kann mir vorstellen, dass eine Frau, die genau eine solche seelische Nähe zu dir erlebt und sie entsprechend auch körperlich mit dir ausleben möchte, mit dir gemeinsam entdecken kann, wie das zu eurer beider Lust aussehen kann. Vorausgesetzt, du lässt dich darauf ein.
Konzentrier dich auf das, was dich zur Frau macht. Und hau das den frauenliebenden Frauen, die dir begegnen, sanft um die Ohren, und nicht dein blödes "Ding".

Ja, genauso denke ich mir das auch, und an dem drauf einlassen wird es nicht scheitern. Seltsam, wie du von mir denkst, nur weil ich hier eine Problematik anspreche, dass du daraus ableitest, wie ich Bekanntschaften mit Frauen angehen würde, da denkst du aber verdammt falsch von mir!

Ich finde deine Wortwahl auch echt nicht toll, und fühle mich hier ein bißchen so hingestellt wie ein S*xbesessener (Mann), jedenfalls hat das irgendwie so einen Beigeschmack für mich...wieso warst du denn skeptisch? Und WENN es nur um S*x ginge, was wäre dann? Gibt ja auch genug Frauen, die nur S*x wollen und keine Beziehung (zumindest phasenweise).

Der Beitrag wurde von Schokimaus bearbeitet: 28.Jun.2014 - 20:26
Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 28.Jun.2014 - 22:21
Beitrag #28


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



ZITAT(Schokimaus @ 28.Jun.2014 - 14:38) *
@shark:

Ich verstehe dein Beispiel, aber ich bin der Meinung, dass es eben nicht das gleiche ist. Wie gesagt, bin ich der Meinung, dass das Bild vom Körper ob er männlich oder weiblich ist, vorgeburtlich wie eine Landkarte im Gehirn gespeichert ist, dafür gibt es genug Erkenntnisse, um davon auszugehen. Und wie gesagt, ich versuche ja trotzdem damit so klarzukommen. Inwieweit es gehen kann, weiß ich nicht.

Ich möchte einfach nur jemand finden, der mich so mag wie ich bin, WEIL ich eine Frau bin, TROTZ dem ich nicht ganz weiblich bin, und mich nicht WEGEN etwas männlichem an mir will.


Das glaub ich Dir gern. Und ich bin - im Gegensatz zu Dir - auch sicher, dass es solche Frauen gibt.

ZITAT
Also ich sag noch mal ein Beispiel, eine Partnerin von mir hatte mich mal angefasst zwischen den Beinen und gesagt "uiii, schön" oder so, und das hat mich verstört. Ich hatte so ein unangenehmes Gefühl, weil sie es toll fand, und dabei wußte ich damals noch gar nicht was los war. Bei vielen Transfrauen ist es noch extremer, einige haben nie Sex gehabt wenn sie noch das männliche Genital hatten, weil sie absolut nicht damit klarkommen. Was mich hier wirklich stört, ist, dass es im Endeffekt so gesehen wird, dass ich ein selbstgemachtes Problem habe, weil ich ja einfach damit klarkommen könnte, mit nur der richtigen Einstellung. Und das ignoriert einfach vollkommen mein Problem. Ihr solltet wenigstens zugestehen, dass es auch tatsächlich so sein kann, wie ich es denke. Ich weiß aber, dass ihr es nur lieb meint, und mir versucht zu helfen.


Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass Du ein "hausgemachtes Problem" hättest.

ZITAT
ZITAT(shark @ 27.Jun.2014 - 21:13) *
Und genauso muss Dein "Extra" nicht der Fetisch einer potentiellen Partnerin sein und andersrum muss sie es nicht eklig finden. Es gibt da noch Möglichkeiten zwischen Abscheu und Fetisch....

Ich wünsch Dir, dass Du einen Weg findest, mit Dir selbst leben zu können ohne Dich immerzu als missgestaltet wahrzunehmen. Vielleicht wird es ja doch was mit der OP, aber wenn nicht, dann hoff ich, dass Du trotzdem irgendwann Frieden machen kannst mit dem, was ist.


Ja, natürlich soll sie es nicht eklig finden.


Die Frage ist, wie sie damit umgehen sollte.
Sollte sie "es" komplett ignorieren?
Darf sie "es" in Dich als Gesamtpaket integrieren, obwohl Du es nicht tust? Oder ist das auch wieder zu viel Akzeptanz des (für Dich) Unakzeptierbaren?

ZITAT
Danke, aber ich denke, ich KANN mich nicht so als ok wahrnehmen, das hab ich ja nun auch ausführlich erklärt warum. Ich WEHRE mich ja nicht dagegen, sogar im Gegenteil, aber es geht offensichtlich nicht. Ihr könnt mein Problem nicht einfach lösen, indem ihr mir die richtige Einstellung ans Herz legt.


Ja, das hast Du ausführlich erläutert. Und das hab ich auch verstanden.
Wenn Du Dich wirklich nicht operieren lassen kannst und wenn Du wirklich für alle Zeiten ausschließt, das dann ja Unabänderliche zumindest zu akzeptieren, prophezeie ich Dir hier und jetzt, dass es Dir nicht gelingen wird, zu einem erfüllten Liebesleben zu kommen.
Und zwar nicht, weil es keine Frauen gäbe, die Dich interessant und anziehend finden könnten.
Das würd ich tragisch finden und es würd mir unheimlich leid tun.

Eine meiner Freundinnen hatte eine Kindergartenfreundschaft zu einer Person, die sich im Lauf der Pubertät dann als männlich geoutet hat.
Ich kenne diesen Mann nicht viel näher, aber ich weiß über diese Freundin, dass er keine geschlechtsangleichende Operation hat vornehmen lassen, weil er irgendein besonderes Operationsrisiko hatte (weiß nicht mehr, was das genau war...), das die OP sozusagen unmöglich gemacht hat ohne sein Leben konkret zu gefährden.
Inzwischen lebt er seit vielen Jahren mit einer Frau zusammen, die heterosexuell ist (von der man also vielleicht annehmen könnte, dass ihr da ganz massiv was fehlte). Die beiden sind ein Liebespaar und wirken sehr glücklich.
Meine Freundin sagt, dass dieser Mann irgendwann beschlossen hat, sich mit dem, was ihm da geblieben ist, anzufreunden. Das muss schwierig gewesen sein, aber irgendwie ist es ihm wohl gelungen, denk ich.

Ich verstehe Deine vertrackte Lage ganz gut, denk ich. Auch wenn Du Dich missverstanden zu fühlen scheinst.
Allerdings würde ich es so schlimm finden, entschlössest Du Dich, einfach aufzugeben...
Und das wär ja ein Aufgeben, wenn Du ein für alle Mal außer der OP nichts vorstellbar fändest, das Dich doch noch mit Deinem "Makel" versöhnen könnte....

Ich glaub, es nutzt Dir eigentlich gar nichts, hier zu lesen, dass es durchaus Frauen gibt, die eine Frau lieben könnten, "trotz" dass sie dieses nicht weibliche Extra hat.
Das ändert ja nichts an der Tatsache, dass Du Dich selber weiterhin nicht akzeptieren kannst wie Du bist.
Aber genau das würd ich Dir so sehr wünschen.

Kennst Du vielleicht andere Menschen, die auch in Deiner Lage sind? Die sich nicht operieren lassen konnten/können? Wie gehen die damit um?
Vielleicht könnte es Dich weiterbringen, mit jemandem zu sprechen, der/die das kennt, was Du fühlst...

Gruß

shark

Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schokimaus
Beitrag 29.Jun.2014 - 11:06
Beitrag #29


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 24.05.2014
Userinnen-Nr.: 8.956



ZITAT(shark @ 28.Jun.2014 - 23:21) *
Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass Du ein "hausgemachtes Problem" hättest.

Naja, es wird ja im Prinzip die ganze Zeit gesagt, dass ich es doch so akzeptieren sollte, wie es ist, und auch wenn eine Frau mich oder es so toll finden würde. Und das unterstellt auch, dass ich es könnte. Und wenn ich es könnte, heißt es, dass ich selber Schuld bin, wenn ich das Problem habe, weil ich es ja lösen könnte. Und das negiert die Natur diese Problems an sich, weil das Problem an dem Problem ist, dass es eben keines ist, was durch psychische Faktoren entsteht oder sich lösen läßt. Jedenfalls ist es ja das wovon ich überzeugt bin. Und ihr seid euch ja so sicher, dass meine Überzeugung falsch ist, und eure richtig, und man damit einfach klarkommen könnte mit der richtigen Einstellung - mit welchem Recht? Ihr könnt es doch gar nicht wissen, und ich habe immerhin einige Erklärungen und Belege für meine Auffassung gebracht. Aber dennoch versuche ich ja, so gut es geht, damit klarzukommen. Mehr kann ich doch nicht tun? Es ist ja nicht so, das ich mich dagegen WEHRE, es zu akzeptieren, ich bin einfach nicht in der LAGE dazu, obwohl ich es versuche, so gut ich kann. Dass es nicht auf psychischer Ebene zu lösen ist, haben ja zigtausende Transfrauen bewiesen, da es auf dem Weg nicht funktioniert hat, wie ich ja schon sagte. Ich hab jetzt mal akzeptieren nachgeguckt, es bedeutet "annehmen, anerkennen, einwilligen, hinnehmen, billigen, mit jemandem oder etwas einverstanden sein." (Wikipedia), und da merke ich schon wieder, dass ich es nicht akzeptieren KANN, nicht, dass ich es nicht WILL... denn wenn ich das lese, im Bezug auf mein Problem, dann sträubt sich in mir alles. Da kann ich nichts gegen machen.

ZITAT(shark @ 28.Jun.2014 - 23:21) *
Die Frage ist, wie sie damit umgehen sollte.
Sollte sie "es" komplett ignorieren?
Darf sie "es" in Dich als Gesamtpaket integrieren, obwohl Du es nicht tust? Oder ist das auch wieder zu viel Akzeptanz des (für Dich) Unakzeptierbaren?

Nee, letzteres ist ok.

ZITAT(shark @ 28.Jun.2014 - 23:21) *
Wenn Du Dich wirklich nicht operieren lassen kannst und wenn Du wirklich für alle Zeiten ausschließt, das dann ja Unabänderliche zumindest zu akzeptieren, prophezeie ich Dir hier und jetzt, dass es Dir nicht gelingen wird, zu einem erfüllten Liebesleben zu kommen.
Und zwar nicht, weil es keine Frauen gäbe, die Dich interessant und anziehend finden könnten.
Das würd ich tragisch finden und es würd mir unheimlich leid tun.

Warum machst du das?? Warum musst du mir sowas prophezeien? Das kommt mir so vor, als ob du mich unbedingt dazu ZWINGEN willst, es zu akzeptieren.
Ich weiß selber, dass es problematisch ist, und es ist hier in anderer Form auch schon oft genug gesagt worden.
Ich hab doch gesagt, dass ich darüber nicht mehr schreiben möchte, ihr versucht mich hier dazu zu drängen, etwas zu akzeptieren, was für mich absolut schrecklich ist, und das fühlt sich überhaupt nicht gut an. Ich denke, ihr könnt überhaupt nicht erahnen, wie schlimm es ist, im falschen Körper gefangen zu sein, es ist so ungefähr die schlimmste Hölle, die man sich vorstellen kann, es ist nicht umsonst, dass extrem viele daran kaputtgehen oder sich 40% das Leben nehmen, Borderline bekommen, sich mit Drogen und Alkohol oder Arbeit betäuben oder sich völlig isolieren, keinen Sex oder Beziehungen haben etc...
Ich würde lieber sonstwas für schreckliche Schicksale in Kauf nehmen, wenn ich nur mit einem normalen weiblichen Körper zur Welt gekommen wäre. so etwas zerstört einen von Grund auf, von Kindheit an, es ist fast so, als ob man gar nicht existieren würde. Man fühlt sich getrennt von allem, fühlt sich gar nicht gesehen, nur völlig fehl am Platze und hat das Gefühl, dass niemand einen jemals lieben könnte. Das betrifft auch nicht alles Transsexuellen, sondern nur die, die wirklich den falschen KÖRPER haben. Viele haben nur ein Problem mit der Geschlechterrolle. Z.B. Balian Buschbaum falls ihr den kennt, hat schon immer männlich ausgesehen und sieht jetzt aus wie ein sehr attraktiver männlicher Mann, halt total wie ein Mann gebaut etc, wenn man den Körper sieht, würde man nie auf die Idee kommen, dass es ein Frauenkörper wäre. Für ihn war nur die Rolle, die Brüste und das Genital das Problem, und natürlich das weibliche Aussehen, aber da der Körperbau und das Gesicht eh ziemlich männlich war, hat sich das für ihn nie falsch angefühlt. Jetzt ist er ein Mann mit einem normalen männlichen Körper, nur das Genital ist nicht "original", aber vorhanden. Er ist total glücklich, jedenfalls wie er es sagt, aber ich kann es auch glauben, bei dem Körper und wie er es rüberbringt.
Davon hängt es halt auch an, wie sehr man drunter leidet, wie sehr der Körper sich falsch entwickelt hat, und für mich ist es eine absolute Katastrophe, obwohl sich mein Körper zum Glück nicht sehr männlich entwickelt hat, aber halt doch zu sehr für mein Empfinden, nicht weiblich genug, für mich sind die Abweichungen so schlimm, dass ich mich in dem Körper absolut nicht wohlfühlen kann, und ich kann daran verdammt NICHTS ändern, so sehr ich es auch versuche! Ich hab so große Zweifel, ob jemand meinen Körper überhaupt als einigermaßen weiblich attraktiv wahrnehmen kann, oder ich für denjenigen nicht eher oder zu sehr wie ein Mann aussehe, das ist total schrecklich. Ich hab das ja noch nie erlebt...

ZITAT(shark @ 28.Jun.2014 - 23:21) *
Eine meiner Freundinnen hatte eine Kindergartenfreundschaft zu einer Person, die sich im Lauf der Pubertät dann als männlich geoutet hat.
Ich kenne diesen Mann nicht viel näher, aber ich weiß über diese Freundin, dass er keine geschlechtsangleichende Operation hat vornehmen lassen, weil er irgendein besonderes Operationsrisiko hatte (weiß nicht mehr, was das genau war...), das die OP sozusagen unmöglich gemacht hat ohne sein Leben konkret zu gefährden.
Inzwischen lebt er seit vielen Jahren mit einer Frau zusammen, die heterosexuell ist (von der man also vielleicht annehmen könnte, dass ihr da ganz massiv was fehlte). Die beiden sind ein Liebespaar und wirken sehr glücklich.
Meine Freundin sagt, dass dieser Mann irgendwann beschlossen hat, sich mit dem, was ihm da geblieben ist, anzufreunden. Das muss schwierig gewesen sein, aber irgendwie ist es ihm wohl gelungen, denk ich.

Ob sie wirklich glücklich sind, mag sein. Das muss aber auch nicht heissen, dass er so glücklich über sein Genital ist, oder der S*x ohne Probleme geht, oder für ihn so gut ist.
Außerdem bleiben ja auch viele Paare zusammen, auch wenn es mit dem S*x nicht gut geht oder sogar gar nicht, auch das gibt es, es gibt ja auch sogar ase*xuelle Menschen, die gar keinen S*x haben wollen, oder welche, denen S*x nicht so wichtig ist, und es nur sehr selten haben müssen.

ZITAT(shark @ 28.Jun.2014 - 23:21) *
Ich glaub, es nutzt Dir eigentlich gar nichts, hier zu lesen, dass es durchaus Frauen gibt, die eine Frau lieben könnten, "trotz" dass sie dieses nicht weibliche Extra hat.
Das ändert ja nichts an der Tatsache, dass Du Dich selber weiterhin nicht akzeptieren kannst wie Du bist.
Aber genau das würd ich Dir so sehr wünschen.

Naja, ich will die Hoffnung auch nicht aufgeben, dass es vielleicht doch noch geht mir der OP...sehr wahrscheinlich ist es allerdings nicht, bzw. wahrscheinlich ein sehr hohes Risiko. Vielleicht gehe ich das ja einfach ein. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, so weiterzuleben, weil das für mich einfach kein Leben ist. Ich fühl mich einfach nur schrecklich, wie ein missgestaltetes Monster.

Danke, das ist sehr lieb von dir.

ZITAT(shark @ 28.Jun.2014 - 23:21) *
Kennst Du vielleicht andere Menschen, die auch in Deiner Lage sind? Die sich nicht operieren lassen konnten/können? Wie gehen die damit um?
Vielleicht könnte es Dich weiterbringen, mit jemandem zu sprechen, der/die das kennt, was Du fühlst...


Nein. Aber man kann ja daraus schließen, wie diese alle VOR der OP oft lebenslang extrem darunter leiden, wie es wäre. Das beweist doch schon, dass man nicht einfach damit klarkommen kann, und das Leiden darunter nicht einfach irgendwann verschwindet...
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Amber
Beitrag 29.Jun.2014 - 12:05
Beitrag #30


Fürstin Pückler
*********

Gruppe: Members
Beiträge: 200
Userin seit: 19.11.2012
Userinnen-Nr.: 8.394



Gut, Schokimaus. Deine Fragen, die du eingangs gepostet hattest, sind ja jetzt zur Genüge beantwortet worden.

Ich finde es tragisch, dass du dich als "missgestaltetes Monster" erlebst. Menschen sind keine Monster. Und ich erlebe es so, als könntest du nichts von dem, was wir alle hier schreiben, annehmen. Betroffenheit schafft Kompetenz und diese spezielle Kompetenz haben die meisten hier nicht, soweit ich weiß. Und wenn du das, was wir dir schreiben, nicht annehmen kannst, eben weil wir es nicht durchleben oder durchlebt haben, dann solltest du das an anderer Stelle diskutieren. Dann ist diese Diskussion zwecklos.

ZITAT
Nein [ich kenne niemanden persönlich, der in der gleichen Lage ist]. Aber man kann ja daraus schließen, wie diese alle VOR der OP oft lebenslang extrem darunter leiden, wie es wäre. Das beweist doch schon, dass man nicht einfach damit klarkommen kann, und das Leiden darunter nicht einfach irgendwann verschwindet...


Mit deinem Halbwissen, welches du wo auch immer her hast, kannst du das gar nicht behaupten. Meiner Meinung nach musst du die Menschen persönlich fragen, und dir nicht im Internet die schlimmsten Horrorstories zu Gemüte führen.

Ich frage mich sowieso, wieso du (Achtung, mein persönlicher Eindruck) so geladen und emotional auf Postings von Frauen hier reagierst, die dir nichts Schlechtes wollen, ganz im Gegenteil!

Vielleicht solltest du die Diskussion beenden, wenn du das Gefühl hast, sie bringt dir nichts.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sägefisch
Beitrag 29.Jun.2014 - 12:08
Beitrag #31


Schlaudegen.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 4.102
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 71



Ich glaube nicht, dass hier irgendjemand respektlos sein wollte. Und Du hast ja jetzt auch klargestellt, dass es für Dich immer einen Makel an Dir geben wird, den Du auch nicht anders erleben kannst als einen solchen. Ist nun die Frage, ob jemand Dich trotz einem von Dir deutlich empfundenen "Fehler" lieben und begehren könnte? Ich denke schon. Manche andere Hürden sind alltäglicher, nicht so offensichtlich - dennoch fällt auch "ganz normalen" Leuten sicherlich viel ein was gegen eine Beziehung mit ihnen spräche (mir jedenfalls schon (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Vielleicht wäre ein expliziter als queer identifiziertes Umfeld ganz gut für Dich, wo Erwartungen an Deine ganz persönliche Geschlechtlichkeit nicht so vorgefertigt sind? Dass Deine Schnittmenge sehr viel kleiner ist als bei einer heterosexuellen, attraktiven jungen Erfolgskanone brauchen wir nicht zu beschönigen. Wir brauchen aber auch nicht so zu tun als wenn sie Null beträgt. Dadurch ist nun sehr viel mehr offensives Aufsuchen der entsprechenden Kreise nötig, und ich lese zwischen Deinen Zeilen, dass Du extrem darunter leidest. Und dass Dir die nötigen Schritte sehr erschwert sind.

Das ist verständlich und gehört als Erfahrung auch hierher, lässt sich aber nicht dadurch auflösen dass hier irgendjemand schreibt, sie würde eine solche Beziehung nicht ausschließen. Oder was meinst Du?

Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 29.Jun.2014 - 16:59
Beitrag #32


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



ZITAT(Schokimaus @ 29.Jun.2014 - 12:06) *
ZITAT(shark @ 28.Jun.2014 - 23:21) *
Wenn Du Dich wirklich nicht operieren lassen kannst und wenn Du wirklich für alle Zeiten ausschließt, das dann ja Unabänderliche zumindest zu akzeptieren, prophezeie ich Dir hier und jetzt, dass es Dir nicht gelingen wird, zu einem erfüllten Liebesleben zu kommen.
Und zwar nicht, weil es keine Frauen gäbe, die Dich interessant und anziehend finden könnten.
Das würd ich tragisch finden und es würd mir unheimlich leid tun.

Warum machst du das?? Warum musst du mir sowas prophezeien? Das kommt mir so vor, als ob du mich unbedingt dazu ZWINGEN willst, es zu akzeptieren.
Ich weiß selber, dass es problematisch ist, und es ist hier in anderer Form auch schon oft genug gesagt worden.


Ich mache im Grunde gar nichts. Ich "übersetze" lediglich Deine Haltung in Bezug auf ein potentielles Liebesleben. Ich wende das, was Du sagst auf das an, was Du willst. Und ziehe Schlüsse daraus.

Aber "zwingen" will ich Dich zu nichts. Wozu auch?
Ehrlich gesagt hab ich aber auch keine Lust dazu, mich dafür anklagen zu lassen, dass ich nur zusammenfasse, was Du schreibst und auf den Punkt bringe, was offensichtlich ist.

Wie gesagt: Ich weiß tatsächlich nicht, wie es ist, im "falschen Körper" festzustecken.
Aber ich weiß, dass Menschen, die wirklich gar keinen Weg finden, sich selbst zu akzeptieren (von Selbstliebe mag ich ja gar nicht sprechen), die sich für "Monster" halten, kaum eine Chance drauf haben, wirklich als ganze Person geliebt zu werden.
Man kann nicht erwarten, dass man geliebt wird, wenn man sich selbst so überhaupt nicht leiden kann.

Und das war jetzt auch mein letztes Statement zum Thema.
Ich wünsche Dir wirklich alles Gute.

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 29.Jun.2014 - 17:02
Go to the top of the page
 
+Quote Post
leslie
Beitrag 29.Jun.2014 - 19:00
Beitrag #33


Miau
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.625
Userin seit: 17.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.495



Jetzt hab´ ich lange mit mir gerungen, ob ich was dazu schreibe oder nicht.
Ich tu´s einfach mal.
Im Grunde kann ich sharks gesammelte Aussagen nur unterschreiben.

Ich möchte aber betonen, dass ich auch denke, dass niemand hier Dir irgendwas Böses will oder Dir irgendwas unterstellen will oder Dich bewusst missversteht.
Ich denke, Deine Situation ist eine ganz besondere, und ich glaube, die kann niemand wirklich 100%ig nachvollziehen, der/die nicht in der gleichen Situation steckt.
Wir alle hier als Lesben wissen, wie es ist, von der Gesellschaft schief angeguckt und z. T. ausgegrenzt zu werden, wir alle haben ein CO durch.
Im Vergleich zu Deiner Situation jetzt sind das wahrscheinlich noch Peanuts (wobei das jede individuell empfindet und ich auch nichts irgendwie schmälern oder gewichten möchte).
Ich kann auch Dein Dilemma sehr gut verstehen - wenn da eine Frau ist, die Dich so liebt, wie Du bist, dann ist das verkehrt, weil sie Dich so liebt, wie Du bist und weil sie das Teil an Dir akzeptiert, was Du nicht akzeptieren kannst.
Wenn da aber eine Frau ist, die Dich liebt und genau das, was Du an Dir so hasst, nicht akzeptieren kann, dann kann sie nicht mit Dir zusammen sein, weil sie da was massiv stört.
Also, was tun? Gibt es noch eine dritte Möglichkeit?

Ich wollte gestern schon antworten - und zwar: "Ich steh´ auf Frauen, aber wenn ich erführe, sie hat da "unten"..... - nein danke." Und dann hab´ ich lange nachgedacht. Für mich steht fest, dass ich mich nur in Frauen verliebe... ist einfach so. Und dann: Joar... diese Frau hat da "unten" was anderes..... wenn ich sie wirklich lieben würde - ich denke, es wäre natürlich sehr ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig - und es wäre ganz gewiss nicht etwas, warum ich genau diese Frau anderen Frauen vorziehen würde - aber es wäre etwas, mit dem ich mich wahrscheinlich tatsächlich arrangieren könnte. Es wäre halt so. Es wäre eben nicht, dass ich die Frau aus genau dem Grund NICHT als Partnerin haben wollte, es wäre aber auch nicht, dass ich diese Frau aus genau DIESEM Grund als Partnerin haben wollte.

Ist es ungefähr das, was Du Dir wünschst? (Ja, ich weiß, was Du Dir am meisten wünschst - aber wenn das nun mal tatsächlich nicht gehen sollte, so hat shark absolut recht, bleibt Dir nichts anderes, als eine Alternative zu finden....)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Frau auf dieser Welt gibt, die Dich so akzeptiert, wie Du bist - und das weder WEIL Du so bist noch OBWOHL Du so bist - sondern einfach, weil Du DU bist.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut und Selbstvertrauen!
Alles Liebe,
Leslie
Go to the top of the page
 
+Quote Post
dandelion
Beitrag 29.Jun.2014 - 20:58
Beitrag #34


don't care
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 34.734
Userin seit: 21.01.2005
Userinnen-Nr.: 1.108



ZITAT(Schokimaus @ 28.Jun.2014 - 14:38) *
Ich möchte einfach nur jemand finden, der mich so mag wie ich bin, WEIL ich eine Frau bin, TROTZ dem ich nicht ganz weiblich bin, und mich nicht WEGEN etwas männlichem an mir will.

Heißt, du würdest mit einer Frau, die nicht explizit eine Transfrau sucht, aber zu ihrer Überraschung deine Anatomie nicht als unangenehm empfindet (es muss ja nicht gleich Begeisterungssturm sein, stell dir mal vor, sie reagiert nicht mit "ui, toll", sondern mit "interessant" oder "ist ja gar nicht so schlimm"), zufrieden werden können?

ZITAT(Schokimaus @ 28.Jun.2014 - 14:38) *
Nur möchte ich nicht, dass jemand ausgesprochenes Gefallen an dem zwischen meinen Beinen findet, und deswegen scharf auf mich ist.
Und wieso das bei Freundschaften ein Problem wäre, versteh ich nicht. Wo geht es denn da um das Genital?

Wenn jemand langfristig an einem Dilemma gravierend leidet, und ich zur Seite stehen soll, möchte ich langfristig erleben, dass meine Weggefährtin einen Ausweg aus dem Leiden sucht, sei es durch Veränderung oder Akzeptanz. Und die wiederholte Betonung "es IST nicht in Ordnung, und ich WILL es auch nicht so sehen, aber ich KANN nichts ändern" klingt für mich nach Verharren im Dilemma. Bei dem Ganzen geht es mir ja auch nicht um den erotischen Aspekt einer Beziehung, sondern um die Möglichkeit, nachhaltig miteinander zu leben - also auch ein Problem, das bei engen Freundschaften entstehen kann. Und das körperliche Anziehung bei mir hervorragend ersticken kann.

Körperliche Anziehung ist da oder nicht. Angesichts meiner üblichen Vorlaufzeit für ernsthafte Verliebtheiten dürfte ich mich dann wohl bewusst auf eine Transfrau einlassen - anderenfalls hätten wir ein Vertrauensproblem, weil sie sich über einige Monate nicht geoutet, aber sehr wohl geflirtet hätte.

ZITAT(Schokimaus @ 28.Jun.2014 - 14:38) *
Eine Frau müsste mich einfach als Frau sehen und begehren oder lieben. TROTZ dem was da anders ist. Viele Frauen würden zum Beispiel denken, dass weil ich da ja so ein Teil habe, dass ich beim S*x wie ein Mann bin, und würden das von mir erwarten. Das geht zum Beispiel überhaupt nicht.
Eine s*xuelle Anziehung kann doch möglich sein, indem sie auf mein Aussehen steht, meine Weiblichkeit, sie muss doch nicht auf das Genital stehen, da reicht es doch wenn es für sie "ok" ist.

Woher sollte irgendwer wissen, wie jemand anders sich im Bett (oder wo auch immer) verhält, außer aus Erfahrung?
Das klingt, als hätte ich dich missverstanden. Für mich kam es so rüber, als wäre schon Akzeptanz dessen, was du an dir nicht akzeptieren kannst, zuviel - da du dich vehement dagegen wehrtest. Könntest du eine Frau sagen hören "du bist in Ordnung/schön/<beliebiges positives Adjektiv hier einfügen>, wie du bist", ohne zu entgegnen "nein, bin ich nicht"? Falls ja, entschuldige dass Missverständnis. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)


Darüber hinaus ist nichts, von all dem, was ich schrieb, eine Handlungsanweisung an dich. Niemand muss beziehungstechnisch zu allen kompatibel sein. Im Gegenteil, das wäre ganz schön stressig (und ich bin froh, für Frauen, die für mich nicht gesund wären, nicht attraktiv zu sein - nein, das ist nicht auf dich gemünzt).

Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 29.Jun.2014 - 20:59
Go to the top of the page
 
+Quote Post
PikSieben
Beitrag 30.Jun.2014 - 18:03
Beitrag #35


ausgewilderte Großstadtpflanze
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.096
Userin seit: 24.10.2007
Userinnen-Nr.: 5.165



ZITAT(Schokimaus @ 28.Jun.2014 - 20:38) *
ZITAT(PikSieben @ 28.Jun.2014 - 15:15) *


Ich muss zugeben, dass ich beim Lesen dieses Threads erst einmal sehr skeptisch war, weil deine Nachfragen, @schokimaus, doch sehr und recht ausschließlich in die rein se*uelle Richtung gingen. (Beim Begriff "Partnerin" denke ich an "Lebenspartnerin" - das ist weit mehr als "Se*ualpartnerin".)



Also das stimmt ja mal ÜBERHAUPT nicht. Ich habe mir den Thread eben noch mal durchgelesen. Vielleicht tust du es auch noch mal. Im Gegenteil habe ich ja auch gesagt, dass ich mir S*x so kaum vorstellen kann. Es ging nachher sehr um die Frage nach dem Genital, ...


Das Wort "sexuell" bedeutet laut Duden "die Sexualität betreffend, geschlechtlich". Das schließt "das Genital" für mich mit ein.

ZITAT(Schokimaus @ 28.Jun.2014 - 20:38) *
ZITAT(PikSieben @ 28.Jun.2014 - 15:15) *
Und ich kann mir vorstellen, dass eine Frau, die genau eine solche seelische Nähe zu dir erlebt und sie entsprechend auch körperlich mit dir ausleben möchte, mit dir gemeinsam entdecken kann, wie das zu eurer beider Lust aussehen kann. Vorausgesetzt, du lässt dich darauf ein.
Konzentrier dich auf das, was dich zur Frau macht. Und hau das den frauenliebenden Frauen, die dir begegnen, sanft um die Ohren, und nicht dein blödes "Ding".

Ja, genauso denke ich mir das auch, und an dem drauf einlassen wird es nicht scheitern. Seltsam, wie du von mir denkst, nur weil ich hier eine Problematik anspreche, dass du daraus ableitest, wie ich Bekanntschaften mit Frauen angehen würde, da denkst du aber verdammt falsch von mir!

Ich finde deine Wortwahl auch echt nicht toll, und fühle mich hier ein bißchen so hingestellt wie ein S*xbesessener (Mann), jedenfalls hat das irgendwie so einen Beigeschmack für mich...

Nein, sexbesessen wirkst du nun in der Tat so gar nicht auf mich. Dass du ganz im Gegenteil sogar eher Schwierigkeiten damit hast, hast du ja mehr als deutlich gemacht.

Ich weiß nicht, ob du wirklich davon besessen bist, aber nach meinem Eindruck, hat ein "Ding", ein Körperteil tatsächlich mehr von dir Besitz ergriffen, als ihm meiner Meinung nach zustehen würde. Es scheint sich von dort aus, wo es für gewöhnlich ein eher verborgenes Dasein führt, in deinen Kopf bewegt und dort eingenistet zu haben
- um dir vorzuschreiben, an dir selbst zu zweifeln
- um ständig oder wenigstens häufig in deinem Bewusstsein herumzugeistern
- um dich beim Flirten, beim Verlieben, beim Gedanken an S*x zu blockieren
- um dir ein scheinbarer Riegel vor der Tür der von dir so geliebten Frauenwelt zu sein
- um mehr als ihm zusteht dein Leben zu bestimmen
Das meinte ich mit "das Ding in deinem Kopf".
Mag sein, dass ich das vielleicht alles überinterpretiere und du seinen Einfluss hier nur deswegen so ausführlich und erschreckend erläuterst, weil es eben einfach das Thema dieses Threads ist.

Ich finde es auch sehr fair, dass du mit eben diesem Thema hier ins Forum spaziert bist und dich mehr oder weniger damit vorgestellt hast. Aber so langsam fände ich es auch spannend und wichtig für eine ganzheitlichere Wahrnehmung dessen, was dich ausmacht, wenn du dich auch in anderen Themen einbringen würdest, in denen wir nicht über dein "Genital" reden müssen.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
leslie
Beitrag 30.Jun.2014 - 22:25
Beitrag #36


Miau
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.625
Userin seit: 17.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.495



ZITAT(PikSieben @ 30.Jun.2014 - 19:03) *
Ich finde es auch sehr fair, dass du mit eben diesem Thema hier ins Forum spaziert bist und dich mehr oder weniger damit vorgestellt hast. Aber so langsam fände ich es auch spannend und wichtig für eine ganzheitlichere Wahrnehmung dessen, was dich ausmacht, wenn du dich auch in anderen Themen einbringen würdest, in denen wir nicht über dein "Genital" reden müssen.


Jetzt hatte ich was geschrieben, falschen Knopf gedrückt, weg....
Also nochmal...
Ich finde es mutig von Schokimaus, sich hier so vorzustellen. Ich war anfangs auch sehr skeptisch, und ich habe lange überlegt, ob ich was schreibe oder es lasse. Aber ich habe lange nachgedacht - und mich dann doch zum Schreiben entschlossen.
Ich schreibe hier recht wenig, und ich bringe mich in wenigen Themen ein - ok, ich rede nicht über mein "Genital", aber reicht das, was ich sonst so schreibe, für eine "ganzheitliche Wahrnehmung"?
Ich finde, jede hat das Recht, hier so viel oder so wenig von und über sich zu schreiben, und das in so vielen oder so wenigen Unterforen, wie sie möchte, Hauptsache, es passt für sie. Und wem sonst das eben nicht passt, die muss das dann ja nicht lesen und/oder kommentieren.
Das ist ein ganz heikles Thema hier, ja, keine Frage. Ich wüsste auch gern eine Lösung, aber ich hab´ keine, ich kann nur schreiben, was ich (vermutlich - wie es in der Realität aussähe, bleibt immer noch dahingestellt) täte...

Offtopic: Ich hab´ mich vor einiger Zeit als Beidhänderin in einem Linkshänderforum angemeldet. Was krieg´ ich da ständig um die Ohren gehauen? Beidhänder gibt es nicht, Du bist entweder Linkshänderin oder umgeschulte Rechtshänderin. NEIN, bin ich nicht. Ich bin BEIDhänderin. Punkt. Joar - denen erzähle ich auch nicht, dass ich quergestreifte rotgepunktete Socken trage, sondern dass ich Beidhänderin bin. Und das immer und immer wieder. Auch wenn ich mich damit in die Nesseln setze.

Was will ich damit sagen: Schoki verstößt hier doch gegen keine Regeln, oder hab´ ich da was falsch verstanden? Dann soll sie doch bitte auch schreiben dürfen, was sie bewegt - ohne dass sie gleich in diversen anderen Threads herumturnt.

LG, Leslie
Go to the top of the page
 
+Quote Post
PikSieben
Beitrag 01.Jul.2014 - 15:44
Beitrag #37


ausgewilderte Großstadtpflanze
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.096
Userin seit: 24.10.2007
Userinnen-Nr.: 5.165



Ich möchte hier nicht meta-diskutieren. Ich habe geschrieben, was ich denke. Das war mir wichtig. Nicht nur in meinem, sondern auch in Schokimaus' Sinne. Ob ihr das was gibt oder nicht, ist ihre Sache.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
tina_d
Beitrag 27.May.2016 - 18:36
Beitrag #38


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 26
Userin seit: 27.05.2016
Userinnen-Nr.: 9.600



Ganz so einfach zu beantworten ist es leider nicht.
Da ist erst einmal das Problem, das die MzF-Frau mit sich selbst hat: Was bin ich? Ich stehe auf Frauen, bin jedoch (selbstgefühlt) kein Mann. Was bin ich? Eine heterosexuelle Lesbe?

Und wenn ich mit meiner (lesbischen) Homosexualität nicht so richtig zurecht komme, wie sollen dann die Menschen da draußen mit mir als ??? zurecht kommen?

Jedenfalls habe ich mehr als nur ein Jahr gebraucht, bevor ich mich hier angemeldet haben; mehrere Jahre, bevor ich mir klar wurde, was, wie wo ich bin!

Der Beitrag wurde von kawa bearbeitet: 10.Sep.2021 - 10:23
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 27.May.2016 - 19:44
Beitrag #39


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Vielleicht bin ich romantischer, als ich mich sonst einschätze... Ich lerne einen Menschen kennen, ehe ich mich verliebe. Dafür brauch ich jedenfalls mehr Vertrautheit und Nähe... Und dann weiss ich von leichtem und schwerem Gepäck. Und verliebe mich trotzdem. Und für mich waren alle Frauen, mir denen ich intimer wurde, körperliches Neuland. Ich "steh" nicht auf Transfrauen, feminine Frauen, Butches, Biolesben o.ä. - solche Kategorien berühren in mir gar nichts. Null. Nada.

Hugh.
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
leslie
Beitrag 28.May.2016 - 17:38
Beitrag #40


Miau
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.625
Userin seit: 17.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.495



Der Thread ist 2 Jahre alt (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Aber mich würde in der Tat interessieren, was aus der TE geworden ist?

LG Leslie
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 29.May.2016 - 12:43
Beitrag #41


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



ZITAT(tina_d @ 27.May.2016 - 19:36) *
Und wenn ich mit meiner (lesbischen) Homosexualität nicht so richtig zurecht komme, wie sollen dann die Menschen da draußen mit mir als ??? zurecht kommen?


Hallo tina_d, nach meinem kleinen emotionalen Einwurf vor allem auf die früheren Beiträge, möchte ich mit Dir ins Gespräch kommen. Vielleicht magst Du ja auch...

Also zum einen kommt es mir bekannt vor: Wenn ich mit meinem Lieben nicht wirklich zurecht komme - wie sollen andere sich dann auf diesem dünnen Eis mit mir zusammen bewegen...?

Ein Prozess und eine Zeit, die ich öfter höre und auch erlebt habe, wenn es um Coming-out geht. Je selbstverständlicher mit sich, umso entspannter wurde plötzlich der Umgang mit den Menschen "da draußen"...

Dann lag mir als erstes in den Fingern, etwas altklug zu schreiben: Zum Glück zählen zwischen Zweien Begriffe und Kategorien wenig. Sie können sich ganz unabhängig davon verlieben und beziehen.

Doch das blendet aus, dass wir Menschen uns gerne in irgendeiner Form Ausdruck verleihen wollen, manchmal auch mit Worten. Manchmal versteh ich mich erst, wenn ich darüber geredet oder geschrieben habe. (Manchmal aber auch ganz und gar nicht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )

In den letzten Jahren begegnen mit mehr und mehr Menschen, die in die Transition gehen, gerade gehen oder gegangen sind. Ich denke nicht, dass mich das zu einer Wissenden macht. Dass ich nun wüsste, wie es anderen, fremden Menschen geht. Ich erlebe manchmal ganz viel Kraftaufwand um Worte. Und manchmal ist dann einfach Frau, Mann, ich... Auch wenn ich mich nie aktiv erkundigte, weiß ich, dass einige alle Operationen gehen wollen, können, werden oder schon durchlaufen haben. Andere nicht. Wer wäre ich, daraus ein Werturteil abzuleiten? Mache ich doch sowieso nicht. Ich könnte ja nichtmal für lesbisch liebende Frauen, meine Peergroup, allgemeingültige Definitionen und Bewertungen behaupten. Wenn Du mir jetzt also sagen würdest, tina_d, "ich bin eine lesbische Frau" oder "als MzF begehre ich weiterhin Frauen, ob das jetzt hetero heiß oder lesbisch...?" - es wäre für mich vollkommen okay. Ich könnte Dich nicht korrigieren. Meine Worte sind ja auch nur meine, sie gelten nicht für die gesamte lesbische Allgemeinheit. Manchmal verwenden Menschen dieselben Worte und stellen dann irgendwann fest, dass sie anderes damit verbinden und meinen. Auf solche Momente mit Offenheit und Interesse zu reagieren fände ich schön. Gelingt mir vielleicht auch nicht immer (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Wie wichtig ist es Dir, tina_d, dich im Spektrum der sexuellen Orientierungen zu verorten?

Liebe Grüße
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 29.May.2016 - 12:46
Go to the top of the page
 
+Quote Post
leslie
Beitrag 29.May.2016 - 13:54
Beitrag #42


Miau
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.625
Userin seit: 17.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.495



Der Beitrag ist zu lang, um ihn als Ganzes zur Aphorissima zu melden, oder?
Auf jeden Fall ist er wundervoll - danke dafür, auch wenn ich nicht tina bin (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Rafaella
Beitrag 30.May.2016 - 11:39
Beitrag #43


Freies Vögelchen
************

Gruppe: Members
Beiträge: 9.416
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 14



ZITAT(leslie7259 @ 29.May.2016 - 14:54) *
Der Beitrag ist zu lang, um ihn als Ganzes zur Aphorissima zu melden, oder?
Auf jeden Fall ist er wundervoll - danke dafür, auch wenn ich nicht tina bin (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Fand ick ooch und habe daher einen Aphorismus extrahiert und gepetzt.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
tina_d
Beitrag 30.May.2016 - 21:05
Beitrag #44


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 26
Userin seit: 27.05.2016
Userinnen-Nr.: 9.600



ZITAT(McLeod @ 29.May.2016 - 13:43) *
Hallo tina_d, nach meinem kleinen emotionalen Einwurf vor allem auf die früheren Beiträge, möchte ich mit Dir ins Gespräch kommen. Vielleicht magst Du ja auch...



Hallo McLeod, hallo in´s Forum,
mit Dir/Euch in ein Gespräch zu kommen, dafür bin ich ja hier.

Auch mir geht es so, dass sich meine im "stillen Kämmerchen" gebildete Meinung erst durch Gespräche/Schreiben festigt bzw. korrigiert. In meinem Fall der Transition geht es für mich sogar weiter: Es müssen sich Gefühle und ein für mich neues "Benehmen" festigen und manifestieren.

Ob ich jetzt als Frau, lesbische Frau, Frauen begehrende MzF oder als was auch immer gesehen werde, ist mir relativ egal. Solange mir das Mensch sein nicht abgesprochen wird.
Jedoch mag ich Männer nicht allzusehr. Also auch das (noch) männliche in mir.
Am wohlsten fühlte ich mich schon immer und fühle ich mich unter Frauen, vorallem wenn diese meine weibliche Seite akzeptieren und fördern, die die manchmal noch ans Licht tretende männliche Seite verzeihen.


ZITAT
Wie wichtig ist es Dir, tina_d, dich im Spektrum der sexuellen Orientierungen zu verorten?


Ich, für mich, habe mich eindeutig als Frau, die Frauen begehrt, verortet. Dabei geht es nicht darum, was mir wichtig ist, sondern darum, wie ICH fühle. Dass ich wohl nie über eine MzF hinauskommen kann, liegt in der Natur der Sache. Und dass es Bio-Mädels gibt, die (sich) weit männlicher (geben) sind als ich heute, liegt auch in der Natur der Sache.
Ich möchte möglichst weit weg von dem Macho-Gehabe, andere wollen dort um jeden Preis hin...

Danke, dass ich mich erklären durfte und liebe Grüße zurück!

Tina
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 06.Jun.2016 - 10:33
Beitrag #45


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Hi tina... :-)

ich war viel unterwegs, dabei auch bei einem Workshop, in dem die geschlechtliche Selbstbeschreibung thematisiert wurde. Ich für meinen Teil würde vermutlich gar nicht großartig zucken, wenn ich bei Dir ab und zu "männliche Seiten" oder Momente wahrnähme. Bei Machismo würde ich vielleicht humorvoll intervenieren. Die Zuschreibung diverser Verhaltensweisen in die Kategorie "männlich" habe ich in meinem Kopf undogmatisch abgelegt. Inzwischen... früher war ich sogar erpicht darauf, die Grenze zu überschreiten. Ich empfand die Geschlechternorm für Mädchen als ziemlich einschränkend, sie entsprach nicht meinem Bewegungsdrang, meinen Talenten und meinen Interessen. Es ist ein heteronormatives Narrativ, denke ich heute. Also eine Kultur, in der viel Erfahrung dazu geführt hat, Männer & Frauen so anzuleiten oder ihnen Vorbild zu sein oder sie zu lehren sich zu verhalten, dass sie in besonderem Maß zueinander passen (in der Kombi Mann und Frau of course). Das vereinfacht die Beziehungsführung einfach, wenn vieles nicht mehr zwischen zwei verhandelt werden muss, sondern von beiden als "gegeben" angenommen werden kann. Und gegeben ist da wohl wörtlich zu nehmen, es wurde "uns" von Anderen gegeben, es kommt ursprünglich nicht aus uns selbst heraus.

Wo wollte ich hin? Ach so. Eigentlich ziemlich einfach: bin ein bisschen zusammengezuckt, als Du von "ich komme nicht über ... hinaus" von Dir geschrieben hast. Drumherum las ich einen entspannten Menschen und da kam mir das wie ein Moment vor, der mit sich die Botschaft trägt: "Ich werde nicht genügen, nie"... und "andere erreichen mehr, sind besser"...

Wünsche Dir, dass es entweder gar nicht so gemeint war oder dass Du Dich mehr magst, irgendwann. Es geht nicht darum, sich in irgendeiner Form "optimal" zu mögen. Frag mich... Bodyshaming ist echt schwer abzuarbeiten. Oder übernommene Messlatten abzubauen.

Insofern: Schwester im Geiste! Ganz herzlich:
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
tina_d
Beitrag 09.Jun.2016 - 00:37
Beitrag #46


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 26
Userin seit: 27.05.2016
Userinnen-Nr.: 9.600



Hallo McLeod,

"Selbstbeschreibung", ein gutes Stichwort!
"Beschreibung" bedeutet doch, ein realistisches Abbild dessen zu geben, was aus dem Blickwinkel eines neutralen, außenstehenden Betrachters wahrgenommen wird.
"Selbst"-Beschreibung verzerrt die (objektive) Wahrnehmung in sofern, als die Position der Neutralität und des Außenstehen verlassen wird. Ab dieser Position bedarf es m.E. eines gewissen Maß an Selbstbeschränkung, um die Selbstbeschreibung nicht zu einer "Verklärung" werden zu lassen.
Belegen möchte ich diese These mit meinem "ich komme nicht über ... hinaus": Wenn ich (versuche) den Blickwinkel eines neutralen, außenstehenden Betrachters auf mich selbst einnehme, muss ich feststellen, dass es mir auf Grund biologischer Fakten einfach unmöglich ist, eine Vielzahl bio-weiblicher Gefühle/Ängste/Empfindungen/Freuden zu erfahren. Ich war, bin und werde diesbezüglich immer auf Beschreibungen meiner "besten Freundinnen" angewiesen sein.
Stellt sich natürlich die Frage, in wie weit sind diese Aussagen realistische Selbstbeschreibungen oder Verklärungen???
Qualitativ werde ich persönlich immer ein "Defizit" zu einer Bio-Frau haben müssen.

Quantitative Überlegungen (Stichworte: Messlatte, optimal) machen m.E. nur dann einen Sinn, wenn man dabei auch den Ausgangspunkt berücksichtigt. Und natürlich auch die dazugehörigen Veranlagungen. Wir leben leider in einer Zeit, in der wir versuchen, nahezu alles zu messen, zu "scoren", nach Skalen zu bewerten, in Gaußsche Normalverteilungen einzuordnen. Leider machen auch die Wissenschaften (besonders Psychologie und vermehrt auch die Soziologie) diesen Quatsch mit. Möchtest Du einen Psychologen mal etwas "an-piksen", frag ihn einfach mal, warum er Psychologe und nicht Statistiker geworden ist ...
Ich persönlich teile in weiten Bereichen die Auffassung in"Liebeserklärung an die Psychologie von Stefan Grosjean".

Eigentlich mag ich sprichwörtliche Lebensweisheiten nicht besonders. Bei zweien mache ich für mich jedoch eine Ausnahme:
"Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum".
und
"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt´s sich völlig ungeniert". (Ohne diese beiden Einstellungen hätte ich mein Outing wohl nicht geschafft.)
Scham ist stets ein schlechter Ratgeber, solange die Handlungen nicht in die Freiheit Dritter eingreifen. Sich für z.B. ein paar (auch viele) Kilo zu schämen, ist Unfug. Wohl macht es jedoch Sinn, sich für ein Verhalten zu schämen, das anderen Menschen (objektiv) Schaden zugefügt hat. Und jetzt sind wir beim Thema "Unterschied zwischen Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung" ...

Um zum Ende zu kommen: Ich empfand die Geschlechternorm für Jungens als sehr einschränkend. Sich immer diesem Kräfte-Messen unterwerfen zu müssen, diese ekelhafte "Hau-drauf-Mentalität", der fehlende Tiefgang und vor allem die fehlende Empathie. Den anderen Teil des Absatzes kann ich voll unterschreiben.

Bis bald!
Eure Tina

Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 20.Jun.2016 - 12:13
Beitrag #47


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Liebe Tina...

jetzt isses mir fast untergegangen. Es hat mich echt nochmal von meinem Perspektiv-Hügelchen runtergeschubst, wie Du die Geschlechternorm für Jungs erlebt hast. Danke sehr dafür. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Ich für meinen Teil denke nicht, dass es eine wirklich objektive Beschreibung von Realität geben kann. Wer mich von außen sieht und erlebt, verpasst viel von meinem Innen. Während ich von innen immer nur meine Perspektive habe und die Gefühle und Bewertungen keiner objektiven Logik folgen. Das ist vermutlich die Krux mit - Achtung, Hammer-Wortspiel! - der Psychologi(e)k.

Für Selbstreflektion fand ich beides immer hilfreich und auch notwendig: was sehen andere mit ihrem anderen Blick, welche Ideen haben sie, was spigeln sie eventuell an hervorgerufenen Gefühlen...? Und: was geht da bei mir ab, wie erlebe und empfinde ich Momente und gibt es Zusammenhänge mit anderen Erfahrungen?

Ich zucke zum Beispiel immer noch, wenn ich Dich schreiben lese "Qualitativ werde ich persönlich immer ein "Defizit" zu einer Bio-Frau haben müssen." - weil es um einen Unterschied geht und nicht um Qualität. Es gibt kein besseres / echteres Frau- oder Mann-Sein. behaupte ich. Biologisch unterscheiden sich die alle... Die eine hat mehr Östrogen, die andere mehr Regelschmerzen, eine dritte kennt beides kaum, weil sie nach einem Unfall noch vor der Pubertät eine Total-OP hatte. Eine Vierte ist super-einfühlsam und das könnte mensch jetzt auf den Hormonspiegel oder die Sozialisierung oder die Gene zurückführen - ich könnte es nicht herleiten... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Die eine hat eine Kindheit auf dem Land gehabt, die andere in der Großstadt - die eine in einer schrecklichen Familie, die andere in einer ziemlich intakten. Aber welche von beiden, beide oder keine wird deswegen ein "defizitäres" Leben führen, welche von beiden (keine oder beide) erfährt eine schwere Depression mit Mitte 20? Und welche wäre Anfang 40 dann die mit einem qualitativen Defizit - die, die bei ihrer Therapie nach der Depression ihr Leben auf Reihe hat oder die, die es schon immer hatte? Oder welche wäre es, wenn sie es beide nicht so ganz gebacken kriegen...?

Ja, ich mache ganz große Würfe hier. Will ein wenig an dieser Messlatte der "Qualität" oder "Defizit" rütteln. Was denkst Du, wie viele Erfahrungen mir als Frau mit Menstruationshintergrund fehlen? Fehlend ist ja knapp das deutsche Wort für "defizitär"... Eine Kosmetikerin meinte mal angesichts meiner Kinnhaare, ich hätte "zuviel Testosteron" - aber weil sie auch heute noch ihre Brötchen mit Haarezupfen u.ä. verdient denke ich eher, es ist halt viel Testosteron in manchen Frauen und das ist irgendwie alltäglich. Aber es wird eben bewertet: diese Haare müssen weg. Weil wir Frauen mit Barthaaren nicht schön finden sollen oder wollen. Naja, vielleicht auch, weil es echt keinen frisierbaren Bart ergibt, das bisschen Borste. Hätte ich mal mein Doppelkinn in schweren Zeiten (wörtlich zu nehmen) mit einem Vollbart verdecken können! Führt unsere Biologie zu so vielen Erfahrungen, die uns als Menschen ausmachen? Und vereint uns die Biologie in unseren Erfahrungen in den beiden Großkategorien Mann & Frau?

Ich könnte vielleicht stattdessen traurig sein, weil ich nicht in einem Dorf aufgewachsen bin, wo meine Familie seit Generationen ihre Heimat hat und das irgendwie dazu beigetragen hat, dass alle Streits und Alkoholismen die Familie nicht gesprengt haben und weiterhin eine enge Familie sein ließen. Oder die vom Dorf beneidet mich darum, dass ich mit meiner extrem-belasteten Familie nicht mehr so viel zu tun haben muss, weil wir in alle Himmelsrichtungen verstreut nur selten voneinander hören oder zusammen sind.

Frau zu sein seit ich auf der Welt bin - hat mich geprägt.
Teil dieser Familie zu sein - prägt mich.
Lesbisch lieben - bestimmt auch.
Mal ne weile politisch aktiv gewesen zu sein - DAS sag ich Dir aber!!
Ein paar Jahre vor der Pubertät oft als Junge durchgegangen und behandelt worden zu sein - boah, Wahnsinn! Kannste nicht nacholen.
Keine Röcke zu tragen, sondern Herrenhemden - verändert die Art, wie Menschen mit mir umgehen. Immer noch.
Eine neue Stadt - verändert.
Begegnungen - bereichern.
Abschiede - erlebe ich manchmal als Defizit, die Zeit danach. Mir fehlt was. Jemand.

Verstehste, was ich meine?

Weitschweifige Grüße
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Engeljess
Beitrag 21.Jun.2016 - 06:59
Beitrag #48


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 788
Userin seit: 14.11.2015
Userinnen-Nr.: 9.444



.......wahnsinn, mir fehlen die Worte! Danke das ich die Zeilen Lesen durfte.
😢

Tina, dir viel kraft und ein grosses einhören in dein Inneres!

Grüsse

Der Beitrag wurde von Engeljess bearbeitet: 21.Jun.2016 - 07:45
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 21.Jun.2016 - 08:48
Beitrag #49


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Guten Morgen, nochmal... es ist zwar nicht mehr zum Thema. Aber das geschrieben zu haben gestern hat mich auch nochmal mit einigen "Defiziten" in meinem Leben konfrontiert. Wo mir auch oft von außen zurückgegeben wurde: "Da biste echt nicht gut drin, das kannste nicht. Sollteste was dran machen, Deine Defizite ausgleichen." Und gerade bin ich in einer langen Zeit der Veränderung. Vielleicht eher des Heilens als des aktiven Verbesserns. Worte sind für mich manchmal ganz wichtig, weil sie Unterschiede machen. Ich habe... Nein, ich erlebe mich defizitär. Und ich könnte es philosophisch betrachten und sagen: ein Mensch ist und kann nicht alles sein. Oder optimistisch: schau einfach nur auf die gute Seite davon.

Und nun gerade denke ich über das Wort Defizit nach. Wo hab ich das eigentlich her. Und da fallen mir die ganzen Spiegelungen ein. Und wie ich(!) mich ihnen hingab. Sie mir zu eigen machte. Sie teilte und verinnerlichte. Weil ich nicht anders konnte. Ich hab mein Bestes getan für mich. Immer. Und ich hab mir wahrlich auch nicht gut getan damit - aber es war das Beste, was ich mit 9, 10, 14, 25 oder 32 konnte. Oder jetzt kann. Ich kann nicht über Nacht mein Gefühl für mich von "da gibt es Defizite" auf irgendwas supitolles umschalten. Aber offenbar ist da in den letzten Stunden ein neuer Ton, eine andere Melodie dazu gekommen: "Da gibt es viel. Und es ist, wie es ist. Verwundet, verheilt, hart oder weich, versteckt oder sichtbar, bedacht oder ziemlich archaisch, maskulin, achtsam, blind, weiblich, menschlich, unfassbar, konkret körperlich, ..."

Wie gesagt, nix zum Thema. Und keine Ahnung wie lang die Melodie und die Worte bleiben. Danke für den Austausch hier.
McLeise
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Engeljess
Beitrag 21.Jun.2016 - 15:41
Beitrag #50


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 788
Userin seit: 14.11.2015
Userinnen-Nr.: 9.444



Auch dies gehört nicht direkt zum Thema,
Euer, dein Thread ist spannend zu Lesen, eure Meinungen wahre Zeilen die einem die Tränen über die Wangen laufen lassen.
Würde es garnicht als Defizit sehen, sondern als einzelne tolle
Persönlichkeiten die keiner zu verändern hat. Einzelne Diamanten,
Die auch ohne zu schleifen glänzen. Die einen sind Grösser, Matter, Farbenfroh, Kantiger, ........trots alledem ALLE EINZIGARTIG UND BEWUNDERNSWERT!
Sehe, Erkenne deine Ressurce, erkennt was andere in Euch sehen. Verändert euch nur soweit, wir ihr euch Wohlfühlt, es selbst wohlt!!
" Leben und Leben lassen" ist egal in welcher Person!


Hinterlasse schöne grüsse

Der Beitrag wurde von Engeljess bearbeitet: 21.Jun.2016 - 16:13
Go to the top of the page
 
+Quote Post
tina_d
Beitrag 21.Jun.2016 - 22:15
Beitrag #51


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 26
Userin seit: 27.05.2016
Userinnen-Nr.: 9.600



Guten Abend, Euch allen!

Dass dieses Thema jetzt konstruktive Emotionen weckt, freut mich und ich fühle mich meiner Angst, hier als "störender Fremdkörper" empfunden zu werden, ein Stück weit entlastet. Danke dafür!

"Qualitativ werde ich persönlich immer ein "Defizit" zu einer Bio-Frau haben müssen." - weil es um einen Unterschied geht und nicht um Qualität, hat mich McLeod zitiert und zu Recht kommentiert.
Zu Recht kommentiert, weil wir in unserer quantitativ (bzw. digitalen) Welt verlernt haben, Unterschiede richtig zu bewerten.
Lasst mich bitte versuchen, mich zu erklären:
Es gibt kein besseres / echteres Frau- oder Mann-Sein. behaupte ich, schreibt McLeod wieder zu recht. Und begründet ihre Auffassung teils mit quantitativen, also objektiv messbaren Argumenten. Teils mit qualitativen, also nicht (oder nicht so einfach messbaren) Argumenten. Und ja, einen Hormonspiegel kann man messen. Aber kann man auch die Auswirkungen des unterschiedlichen Hormonspiegels messen? Sind nicht die Auswirkungen viel entscheidender als das Maß der entsprechenden Moleküle im Blut?

Defizit - ein anderes Wort für einen quantitativ völlig wertlosen Unterschied?

Mein Defizit zu einem Mörder besteht beispielsweise darin, dass ich nicht töten kann. Ist in diesem Zusammenhang das Wort "Defizit" positiv oder negativ?
Defizit, von lateinisch deficere „ermangeln, weniger werden“, beinhaltet ursprünglich keinerlei Wertung, ob es dem Guten oder dem Schlechten ermangelt.

Aber das geschrieben zu haben gestern hat mich auch nochmal mit einigen "Defiziten" in meinem Leben konfrontiert, schrieb McLeod und implementierte damit, dass sie sich als "schlechter empfand" als der Mainstream.
Aber ist "eine Summierung von Dummheit" (=manchmal der Mainstream) die Wahrheit? Nein, sicher nicht!
Und ja, ein Defizit kann in meinen Augen etwas Supertolles sein: z.B. das Defizit, nicht töten zu können ...

Engeljess hat es sehr schön formuliert: Wollen können wir viel, aber wohlen (tolle Wortkreation!) wir uns dann auch noch?!!

Und, McLeod, ich glaube, Dich zu verstehen.


Liebe Grüße

Tina
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 21.Jun.2016 - 23:23
Beitrag #52


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



ZITAT(tina_d @ 21.Jun.2016 - 23:15) *
Defizit - ein anderes Wort für einen quantitativ völlig wertlosen Unterschied?

Mein Defizit zu einem Mörder besteht beispielsweise darin, dass ich nicht töten kann. Ist in diesem Zusammenhang das Wort "Defizit" positiv oder negativ?
Defizit, von lateinisch deficere „ermangeln, weniger werden“, beinhaltet ursprünglich keinerlei Wertung, ob es dem Guten oder dem Schlechten ermangelt.


Hm, aber wird die Bewertung letztlich vom Ausgangspunkt impliziert: Defizite im Vergleich zu Mördern = Minus mal Minus ergibt Plus? Defizit in der Finanzmathematik ist eine sachbezogene, wertfreie Aussage, das gern. Defizit im Kontext von Menschen verwendet... Sind wir da so semantisch neutral? Viele Begriffe vewenden wir als Sprachbild. Die ursprüngliche Fassung mag wertfrei gewesen sein. Im Bild steckt immer eine Emotion. Im Wort letztlich auch. Wenn ich es spreche kannst Du sie hören und wenn ich es schreibe, ergibt der gesamte Text draumherum auch eine Gefühlslage. Egal wie sachlich ich zu sein versuche. Wir sind keine Vulkanier. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) und wenn wir den Duden von A bis Z vorlesen... Wir sind und bleiben Menschen.

Aber ich glaube zu verstehen, dass Du da vielleicht viel weniger Emotion mit verbindest, als ich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) liebe Tina.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Tanzmäuschen
Beitrag 16.Dec.2016 - 20:45
Beitrag #53


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 29
Userin seit: 16.12.2016
Userinnen-Nr.: 9.713



Der Thread ist schon ein wenig älter, aber das Thema interessiert mich aus eigener Sache, da selbst Transfrau...
Meine größte Sorge war, nach meinem Outing als Transfrau keine Partnerin zu finden...
Irgendwann war aber der Leidensdruck im falschen Geschlecht zu hoch und für Hetero-Frauen bin ich nie als potentielle Partnerin in Frage gekommen, nur als gute Freundin-so dass ich mich unmöglich verschlechtern kann...
Klar gehen einer Ängste durch den Kopf wie, für Heten bin ich zu weiblich, für Lesben zu männlich und auf Männer stehe ich einfach nicht (was die Sache unheimlich erleichtern würde)...
Aber mittlerweile kenne ich genügend lesbische Transfrauen die Partnerinnen haben. Scheint also zu gehen, ob das Heten, Lesben, bi oder was weiß ich sind habe ich allerdings nicht gefragt...
Spätestens wenn man die Kombinationen TF/TM, TM/TM, TF/TF mit in die Rechnung nimmt lässt sich die s*xuelle Ausrichtung nicht mehr klar eingrenzen, da sie auf dem binären Geschlechtsmodell beruht, was wissenschaftlich nicht haltbar ist...

Glaube aber dass es genauso viele Antworten wie Userinnen geben wird...

Habe mich vor längerer Zeit mit einer Butch unterhalten und wir haben festgestellt dass wir, mal davon abgesehen dass die Chemie nicht stimmte, einander zu männlich waren, sie für mich und ich für sie und woran wir das konkret bemerken.
Sie störte sich hauptsächlich am Geruch, was sich aber nach einer HRT verändern würde und ich mich an ihrer sehr maskulinen Art was mir einfach zu männlich war...

Andererseits kann ich mich durchaus in andere Pre-OP-Transfrauen verlieben wenn sie eine weiche, sensible feminine Art, weiche Haut und keine Körperbehaarung haben. Die Intimregion spielt da keine Rolle und ich bin sicher, dass sich auch da ein Weg finden wird, wenn frau sich liebt.

Das aus meiner Sicht und aus der EINER lesbischen Frau...
Denke jede Person hat individuelle Schlüsselreize die oftmals unbewusst ablaufen...

Schön wäre es wenn es ausschließlich über den Charakter laufen würde aber dann gäbe es keinen Unterschied zu Freundinnen wo Frau sich emotional hingezogen fühlt und potentiellen Beziehungspartnerinnen...

Ich mache mir da mittlerweile keine Gedanken mehr.
Worst Case finde ich niemanden aber das ist tausendmal besser als im falschen Geschlecht herumzulaufen...

Lediglich bei Frauen, die auf Kerle stehen bin ich megavorsichtig und gehe lieber auf Abstand weil ich viel zu viel Angst habe von ihr als Mann wahrgenommen zu werden und am Ende in die männliche Rolle gedrängt zu werden...
Sie müsste mir wirklich das Gefühl geben, mich als Frau zu respektieren und zu behandeln...
Das wäre dann aber schon nicht mehr hetero obwohl es nach außen so aussähe...
Go to the top of the page
 
+Quote Post

3 Seiten V   1 2 3 >
Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 15.05.2025 - 03:25