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Beitrag
#1
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo, Ihr Lieben...
mein Thema ist etwas ungewöhnlich, aber Ihr wisst ja, dass ich Eure Fragen und anderen Perspektiven schätze und in meinem Freundeskreis komme ich da gerade auch nicht weiter, die Gespräche versickern recht schnell... Meine Mutter und ich haben seit Längerem eine Funkstille. Sind letztes Jahr einfach mehrfach aneinander geraten, haben versucht, das zu klären und zu ergründen und das ging total in die Hose, wir waren am Ende beide einfach nur noch tief verletzt. Während sie anfangs dazu zurückmeldete, dass es ja schade sei, dass wir wieder aneinandergeraten sind, hat sich in der Stille danach und nun auch in einem kurzen Kärtchen an meine neue Adresse offenbart, dass sie da noch verarbeitet, wie sie schreibt. Ich sende ab und an Lebenszeichen, lasse sie an ein paar Gedanken teilhaben und sortierte neulich alte Fotos, davon auch welche von uns, die ich prompt mit dem Handy fotografierte und per Nachricht zusandte. Ich erwarte keine direkte Reaktion. Sie hat ja zuletzt klar geschrieben, dass sie nicht weiß, wann wir uns wieder sehen oder wieder in Kontakt kommen. Die Situation erinnert mich (gerade eben und darum dachte ich, ich schreibe hier...) an mein Coming-out. Damals ist sie auch wochen- und monatelang unerreichbar gewesen, hat so viel mit sich ausgemacht, mit anderen geredet über mich, aber nicht mit mir. Ich musste auch damals dran bleiben, ergriff die Initiative und es kam zu einer erlösenden Aussprache. Nun haben wir ja die versuchte Aussprache hinter uns. Was fürchterlich schief ging. Am Ende war es dramatischer und verletzender, als es vorher war und eine Katharsis scheint dieses Mal nicht in Sicht. Für meinen Teil ist es so, dass ich mich wenig wahrgenommen fühle - was jetzt kein sonderlich neues Ding ist. Und es wäre auch okay, wären nicht die sporadischen Kontakte seit einer Weile, seit dem großen Scheitern in meinem Leben (privat, beruflich) so bewertend. Oder eher abwertend. Von den Haaren, über das Körpergewicht und die Kleiderwahl bis zum Verdienst: ich könnte aus mir mehr machen. Was auch immer das konkret heißen soll. Früher waren die Klamotten und die Frisur "zu männlich",, jetzt soll das nie Thema gewesen sein, es wäre immer nur darum gegangen, dass ich mich ungünstig verhülle und style... Mich nervt allerdings diese Messlatte an Einkommen und Äußerlichkeiten viel mehr, als früher. Früher habe ich mir die Schuhe gern angezogen, hielt mich lange für komplett inkompetent, was sowas angeht. Allerdings war es auch in meiner Erinnerung zumindest nie so massiv und engmaschig, waren die Bemerkungen dazu seltener. Jedenfalls werde ich da mittlerweile recht spröde und spreche das dann auch direkter an. Ab da wird es dann allerdings dynamisch und eskaliert schnell zwischen uns. Ich bin mir sicher, wir wollen uns nur Gutes. Und ich bin auch dafür, dass jede ihre eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten haben darf. Bei meiner Mutter steht der Übergang vom Arbeitsleben in den sog. Ruhestand an. Sie würde gern endlich einmal im Leben das tun, was sie will und nicht das, was die Umstände erfordern. Es gab viele Umstände, mein Vater ein steter Quell an Überraschungen und nicht alle waren romantisch-spannend-bereichernd. Meine Mutter hat viel Verantwortung für mich übernommen und das auch lange, was ich nie so ganz zu schätzen wusste. Ich glaube, in unserer kleinen Familie war Vieles selbstverständlich - auch für sie: dass sie die Dinge halt regeln muss, dass es Lösungen für alles gibt und dass auch die größten Schwierigkeiten irgendwie geregelt werden könnten. Der Laden lief immer. Irgendwie und mit bestimmt viel Verzicht. Das hat sie so lange gemacht und getan, dass sie in den letzten Jahren ins Grübeln kam, was sie nach der Arbeit machen könnte, das einfach einmal nur für sie sein soll, aus ihr selbst heraus, ihrem ganz persönlichen Herzenswunsch folgend. Nur, dass sie davon so gar keine Vorstellung hat. Sie bekam - jedenfalls solange wir darüber noch sprachen - sozusagen keinen Kontakt zu sich selbst. Und nun beschweigt sie mich, ist verletzt - und ich weiß nicht genau wovon. Sie zog diverse Parallelen zwischen ihrem Leben in meinem Alter und meiner Gegenwart. Da würden sich doch deutlich Ähnlichkeiten zeigen. Aber vielleicht anders als sie damals "darf" ich jetzt frei entscheiden, versuche meinem Herzen zu folgen und nicht alles ist vernünftig und schon für meine Zeit bis zum Arbeitsausstiegsalter durchgedacht und abgesichert. Ich bin niemandem verpflichtet, ich weiß, dass meine Mutter ausgsorgt hat für ihr Alter und mein (von ihr lang geschiedener) Vater, der ja schon länger im Ruhestand ist, der wird von mir immer nur die Grundversorgung bekommen, so wie ich von ihm nicht mal die bekam, im Studium... Meine Erfahrungen mit meinen Entscheidungen sind generell sehr gut. Ich wollte sie vergangenes Jahr daran teilhaben lassen. Ich würde es jetzt gern mit ihr teilen. Und meine Traurigkeit über das große Scheitern (was ja schon ein wenig, wie der titel eines Asterix-Comics klingt) ist aktuell groß, kommt irgendwie mit viel Verspätung endlich ans Licht. Trost würde ich natürlich bei aller Abgeklärtheit und Eigenverantwortung auch gern bekommen. Was mach ich jetzt, kann ich was machen, soll ich was machen? Ich finde die Situation sehr sonderbar - obwohl wir nie einen dauerhaft engen Bezug hatten. Aber mich treibt jetzt auch nichts an, einen Salto zu schlagen, nur damit sie vielleicht wieder mit mir redet. Ich bin sanft-beharrlich. Anders als beim Coming-out, als mein drängendster Wunsch und Bedarf ja war, ein "Du bist okay" zurückzubekommen. Akzeptanz. Als ich Angst vor Ablehnung hatte. Vielleicht bringt der allgegenwärtig beworbene Muttertag das Thema auch einfach nochmal hoch... Anmerkungen, Fragen, Ideen anyone? McLeod |
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Eine Frage Deinerseits an uns ?
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Beitrag
#3
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Was mach ich jetzt, kann ich was machen, soll ich was machen? Anmerkungen, Fragen, Ideen anyone? Was hältst Du von der Sache? (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) |
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Beitrag
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 788 Userin seit: 14.11.2015 Userinnen-Nr.: 9.444 ![]() |
Hallo McLoard,
Wen deine Mutter eigentlich immer für dich da War, fürhsorglichich, dir in schwierigen situation beiseite stand , dan würde ich auf sie zu gehen und erneut ein Gespräch suchen. So wie ich es heraus gelesen habe, War sie immer eine Mama. Das heißt ja nicht das sie nicht auch Fehler machen darf. Und sie eine eigenständige Person ist. Gut, es gab Meinungsverschiedenheit und Missverständnisse und gerade wen die Kommunikation nur auf der subjektiven, emotionale Art verläuft, spricht man etwas aus, was man anschließend, eventuell nicht so meinte. Eine Mama kann auch verzeihen. (Was mit Sicherheit nicht in Ordnung War, aber Fehler machen wir alle) Vieleicht War es auch nur eine Reaktion von ihr( ihre Vorstellung, was deine Person angeht, wie sie sich Es selbst vorstellt) Weil sie mit sich selbst eventuell nicht im reihnen ist. So wie ich es verstanden und gelesen habe, War sie auch immer nur für andere da nur nicht für sich selbst...........? Irgendwann ist sie auch sie dran, sich selbst zu finden. Ist schwierig jemanden etwas zu raten wen man nicht selbst in der Person steckt. Da man doch nicht den ganzen hinter Gründe weiss. Aber so ganz abgeneigt ist sie nicht, wen Reaktionen von deiner Seite Kommen. Darauf auch zu antworten. Wen sie gestresst, genervt war aus irgendwelchen Gründen könnte es Eventuell eine überfordern ihrer seits sein. Dan ist die Frage.... wer macht Dan den ersten Schritt. ......? Muttermal wäre optimal!!! Wünsche viel stärke bei deiner Entscheidung Ein Schönen abend. |
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Beitrag
#5
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Danke, Engeljess...
Ich hab ordentlich gezuckt, weil ich sie nicht mit fürsorglich beschreiben würde. Aber vielleicht ist sie es nur auf eine sehr untypische und nicht so deutlich-warme Art. Denn wenn ich drüber nachdenke, hat sie in der Tat so viel getan. Auch wenn es durch Karriere war, vieles wäre ohne ihr Einkommen nicht möglich gewesen. Und für den Job musste Familienzeit zurückstehen. Habe mich nie gefragt, was sie zu ihrem Workaholismus antreibt. Er war einfach immer da. Meiner war genährt aus dem Wunsch, gut genug zu sein. Vielleicht ist ihrer ja wirklich ganz anders strukturiert... Darüber muss ich ordentlich nachdenken. Danke!! McLeod |
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Beitrag
#6
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 788 Userin seit: 14.11.2015 Userinnen-Nr.: 9.444 ![]() |
Guten morgen,
Führsorglich könnte auf unterschiedliche bahnen berlaufen.... So ist es meiner erfahrung ergangen. Meine sichtweise Und die wie ich sie zurück bekommen, unterscheiden sich. Was führsorglich angeht. Gerade wen jemand beruflich, Kariere bezogen orientiert ist, Ist es schwierig alles unter einem Hut zubekommen. Sehr oft, das die Familie, kinder drunter leiden...... Schade, da schlussentlich das wesentliche nichts mit Geld, Kariere, Beruf zu tun hat. Aber schön zu Lesen das du dich nicht, beeinflussen lassen hast.Bist die geblieben wie du dich am Wohlsten fühlst. Das finde ich super.........solange du dich wohl fühlst. Ist es egal, was andere sagen.laut deinen Thread, lese ich herraus das du eine starke Frau bist und weiss was du möchtest, denke dan war es nicht immer schlecht. Immer gut genug zu sein........Glaube das haben viele. Laut dein aussagen bist du sehr gut...... Vieleicht sieht es deine Mutter auch das du gut genug bist. Das nur durch unterschiedliche sichtweisen es nicht zu sprache kommt. Schöne grüsse, |
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Beitrag
#7
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
gestern hab ich das gelesen und das hat mich begleitet auch bei den überlegungen, wie ich mich dazu verhalten will, dass meine mutter gerade sich sehr verletzt hat - und ich das erste mal das gefühl habe, ich mag nicht in Urlaub fahren, wenn sie so gelähmt rumliegt... und auch das gefühl zu haben, ich habe l u s t sie aufzumuntern.... und mit ihr zeit zu teilen....
und das ist mein impuls.... vielleicht.... ist das eine Möglichkeit...frei zu gucken, wozu du l u s t hast... und das zu tun....wenn es (noch) keine lust gibt etwas mit ihr zu unternehmen.... dann nicht.... interessant war für mich auch die frage... ob ich meine noch was bekommen zu müssen/ wollen von meiner mutter.... und klar zu haben, dass sie getan hat, was sie tun konnte für mich - ich hätte mir an manchen stellen anderes gewünscht... aber sie hat ihre Möglichkeiten genutzt... und nicht die, die ich mir erhofft hätte:-) insofern habe ich beschlossen, die zeit, die uns gemeinsam bleibt.... möglichst gut zu verbringen... und damit gute Erfahrungen gemacht - |
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Beitrag
#8
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Danke, pfefferkorn.
Ich hab ja Lust, sie an meinem Leben teilhaben zu lassen. Subversiv mache ich das ja ungefragt und in Gelassenheit dessen, was da wohl nicht zurückkommt. Ihr Feedback, sie wisse noch nicht, wann wir uns wiedersähen war ja quasi die Absage auf meine neue Adresse mit Einladung und die Aussicht, dass ich im August bei ihr in der Nähe sein werde. Vergangenes Jahr meinte ich noch, eine bestimmte Form von Interesse bekommen zu müssen. Eine wertfreie(re), eine einfühlsamere. Was ich bekam, war ich in dieser Deutlichkeit und Ungefiltertheit nicht gewohnt. So war ich nicht aufgewachsen, dass Menschen nach Einkommen, Status und Aussehen bewertet wurden. Im Gegenteil... Aber ich weiß auch, dass sie sich in ein Umfeld begeben hat, in dem das stärker Thema ist und sie ist gern dort. Und offenbar weniger gern in meiner Welt. So wie ich ungern in ihrer jetzigen... Ein Kreislauf. Vielleicht ist es tatsächlich eine schlüssige Konsequenz, wenn wir uns weiterhin aus dem Weg gehen, wenn ich meinen Bedarf an Mitteilsamkeit ohne Erwartungen weiterhin auslebe. Es geht mir ja auf eine sonderbare Art gut mit der Situation. Sie ist definitiv besser, als ein weiteres Mal in eine Konfrontation mit Verletzungen zu geraten. Was mich etwas piekst ist, dass wir gerade dabei sind, die Situation ihres lanjährigen Lebenspartners "nachzubauen", der seit über 20, eher seit 30 Jahren nicht verknust, dass seine Tochter eigene Wege geht, die er nicht für richtig hält... Oder die Situation zwischen ihrer Mutter und ihr selbst. Meine Oma starb unerwartet, als die beiden gerade im Clinch waren... Ich will meine eigene Mutter-Tochter-Sache... *aufstampf* (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) ja, kaum, dass ich es schreibe, wird es komisch. Humor war schon immer gut, um den Schmerz beiseite zu schieben oder nicht ausdrücken zu müssen. Ich spür da keinen Schmerz, aber das heißt irgendwie nichts, musste ich feststellen. Hmmmm... Danke für Deine so persönlichen Gedanken, pfefferkorn. McGrübel |
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Beitrag
#9
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Im Frühling. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.196 Userin seit: 14.12.2004 Userinnen-Nr.: 931 ![]() |
Ohne alles vorher gelesen zu haben - ich bin zu müde.
Liebe McLeod. Mütter sind auch nur Menschen. Und nur, weil sie Mütter sind, ist dieses Quentchen an Tiefgrund nicht unbedingt gegeben. Sie können extrem oberflächlich sein, was nicht schmälert, was sie dem Kinde mitgegeben haben. Aber sie können so sein. Warum erwartet man (und damit meine ich - vielleicht - nur mich), dass Mütter über allem erhaben sind und alles perfekt meistern? Sie hat Dich in die Welt gesetzt und wird ihre (vermutlich unbewussten) festen Vorstellungen von Deinem Leben und Lieben gehabt haben. Nun erfüllst Du das nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Und sie brauchte damals Zeit und scheint sie nun wieder zu brauchen. Das ist völlig legitim. Es ist gut, dass sie mit anderen spricht, damit ihre Enttäuschung (?) und ihr aufgewirbeltes Denken nicht sofort auf Dich treffen. Vielleicht auch ein Schutz für Dich. Ganz sicher sogar. Dass eure Aussprache so mies lief, ist absolut schade und ich wünsche euch sehr, dass es sich bessern mag. Nun ist guter Rat teuer und ich habe nur wenige Cents beizutragen. Ich verstehe mich mit meiner Mutter blendend, kann mit ihr über beinahe alles reden und sie ist eine gute Freundin für mich. Das klingt nun unpassend, aber worauf ich hinaus möchte: manchmal langt ein kleiner Satz von ihr, der mich zutiefst verletzt. Sie wird sich dessen nicht bewusst sein und doch trifft es mich nachhaltig und ich zweifle gar manchmal an ihrer Ansicht… oder ihr. Und diese Zweifel sind genau so berechtigt, wie das Zugeständnis, dass sie nicht immer perfekt sein braucht. Ich finde gut, dass Du immer mal wieder kleine Zeichen entsendest und noch meinst Du vielleicht einen Kampf gegen Windmühlen zu kämpfen, aber ich bin sicher und zuversichtlich, dass irgendwann etwas Schönes daraus hervorgeht. Du siehst: ich habe keine weisen Ratschläge. Nur ein paar Worte, die mir einfielen, als ich Deine Zeilen las. |
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Beitrag
#10
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Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
Hm, ich versuchs mal. Entgegen meiner sonstigen Beiträge wird das wahrscheinlich kurz - und evtl. für Dich garnicht zielführend.
Als Grundlage davor muss ich erwähnen: Kontakt zu meinen Eltern ist abgebrochen seit einigen Jahren - meine Mutter spielte eh nie die Rolle, war immer (! - nein ich übertreibe nicht) passiv und mein Vater- tat innerhalb seiner Möglichkeiten unter anderem vielleicht das, was er konnte, leider reichte das nicht, für keinen von uns. (er sieht es nicht so und versteht es nicht, egal, wie oft ich ihn konfrontierte, er wischte es weg und es war egal, was das mit mir machte). Irgendwann, vor einigen Jahren, begriff ich, dass ich das nicht erhalten werde, was ich benötige/brauchte um zu heilen - von meiner Familie. Dass ich das nur selbst kann. Beim Lesen Deiner Zeilen fragte ich mich, wieso Du es machst. Warum Du Dich meldest? Verletzt es Dich nicht, dass sie Dir stetig Absagen erteilt? Es wirkt auf mich, als ob Sie Dich ablehnt -eben, wie Du schon schriebst, nicht gut genug bist. Ich erlebe das, was Du schreibst, nicht als fürsorglich. Vielleicht vordergründig, aber nicht "spürbar", eher auf den Schein bezogen. Ich frage mich, wieso Du daran festhältst, an jmd. , der Dich scheinbar nicht sieht? Natürlich, es ist Deine Mutter - aber gibt es ihr das Recht, Dich stetig abzulehnen, weil Du nicht das Leben führst, welches sie sich für Dich vorgestellt hat? Es mag jetzt hart klingen. Ich habe 10 Jahre gebraucht oder noch etwas länger, um mich endgültig zu lösen und es benötigte die Gefahr, dass ich mein Kind verliere, dass ich sagte "Jetzt ist Schluss". Davor immer wieder Chancen, abgegrenzte Versuche mit Kontakt halten, weil es ist ja Familie. 2 Jahre später brach der Kontakt zu meinem Bruder ab. (er kann irgendwie auch niemanden sehen, außer sich selbst) Einzig zu meiner Tante blieb, sie ist aber auch "sehend" - heißt, sie nimmt andere wahr. Ich habe keine Ursprungsfamilie mehr - und mir geht es besser so - die Gedanken sind freier, die Last ist weg und ich habe nicht mehr das Gefühl, ich bin verpflichtet Dinge zu erfüllen oder hinter her zu rennen, wenn jmd. denkt, mich emotional manipulieren zu müssen (bzw. das machte ich nicht mehr, aber ich musste mich dem verwehren, dass die "Knöpfe" gedrückt werden). Und bei meinem letzen Satz frage ich mich, welche Knöpfe drückt Deine Mutter mit ihrem Verhalten? Vielleicht liege ich falsch - komplett, aber das fiel mir zu Deinem Post ein. |
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Beitrag
#11
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feministische winterfeste klimperlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 5.489 Userin seit: 02.09.2004 Userinnen-Nr.: 232 ![]() |
ich denke ,dass mausi den einen guten weg zeigt ,wenn gar nicht kompatibel werden kann.was die natur erstmal eher symbiotisch angelegt hat.
der andere-aber das kommt sehr auf den grad der erlittenen verletzungen ist: der mutter das zugestehen lernen ,was ich selbst von ihr möchte /brauche: eine art bedingsungsloser akzeptanz . ich habe bei mir selbst festgestellt,dass ich mich ihr gegenüber genauso unnachgiebig und selbstgerecht verhielt,wie ich es ihr unterstellte mich zu sehen. sie zu akzeptieren,als die ,die sie wirklich ist-oder besser versuchen sie anzunehmen als die,sie sie wirklich ist,die sie auch durch ihre lebensumstände geworden ist - (und nicht als die,die ich im idealfall als supermutter gerne hätte haben wollen)hat geholfen eine neue basis zu schaffen und ein gefühl von achtung ,respekt und auch liebe wieder wachsen lassen. dazu gehört durchaus je nachdem wie dir zumute ist,der totale rückzug(durchaus auch über eine langen zeitraum) oder ein zeichen ,dass es ja euch beide noch immer gibt:-)) aber das haben die anderen ja schon ganz klug beschrieben:-)) |
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Beitrag
#12
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Danke, Ihr Lieben. Wahnsinnige Einblicke. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)
Liebe Mausi, ein bisschen kenn ich schon das, was Du schreibst. Früher fühlte ich meine Knöpfe sehr aktiv und gedrückt. Es war mir wichtig, Anerkennung zu erhalten. Nach dem Coming-out war es schrecklich, abgeschnitten zu sein. Nach der Aussprache damals wurden wir Freundinnen, für eine Weile. Ich vermute mal, dass sie irgendwann, als mein Leben wirklich schwierig war, überfordert war. Seitdem blockt sie meinen Bedarf ziemlich ab - wenn ich jetzt so drüber nachdenke und dazu mal ne Arbeitshypothese bilde. Es geht dann sehr schnell in die Richtung: Dir muss doch jemand helfen - aber ich bin es nicht! Nach dem Herbstdesaster bin ich im Grunde einverstanden mit der Funkstille. Möchte meinerseits nicht weiter konfrontiert sein mit dieser Wertewelt, die sie einfordert. Habe in den letzten beiden Jahren erstmals zwei Freundschaften innerlich für beendet erklärt, weil ich genug davon hab, es immer passend zu machen für die Andere. Immer diejenige zu sein, die einen Konflikt anspricht und Lösungen anbietet. Das hab ich mal sowohl als meine Stärke, als auch meine Mission empfunden: ausgleichen zu können. Lösungen zu finden. Ich schicke meiner Mutter alle paar Wochen, wenn mir danach ist, etwas per Post oder Handy, weil ich dann will, dass sie die Chance hat, was mitzubekommen. Passiv rumsitzen und jammern, dass sie sich nicht interessiert oder nicht auf die "richtige Weise" (bin ich da wirklich anders gestrickt? Ich befürchte nicht...), das will ich nicht. Es ist diese Funkstille, die es mir ermöglicht, erstmals auf die Art zu senden, ganz proaktiv und selbstbestimmt, die ich mir wünsche. In das Nichts, das zurückkommt, kann ich Zuhören interpretieren. Das ist zwar eine Vermutung, aber es ist eine, die genauso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist, wie das Gefühl, dass sie in ihrem Teil der Familie Brandrodung betreibt, was mich angeht. Das ist das andere Szenario, das mein Kopf entwirft. Statistsich und von der Erfahrung her, erscheint es mir trotzdem igendwie dann doch als das Wahrscheinlichere. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) aber irgendwas buddhistisches in mir sagt, dass ich mich nicht davon bestimmen lassen soll. Ich schreibe also immer dann, wenn es aus mir heraus kommt. Mein eigener Wunsch ist, was wissen zu lassen. Etwas zu teilen mit einem Menschen, der quasi - das klingt sehr pathetisch und ist bestimmt auch nicht politisch korrekt - im Wachkoma liegt. Ich weiß nicht, was sie wie wahrnimmt, ob überhaupt. Aber das ist nicht der Punkt. Ich tue es für mich und meine Idee und Vorstellung von dem, was uns da verbindet. Verbinden könnte... Ich geb ihr ja nicht mehr das Recht, mich abzuwerten. Darum eskalierte es ja. Weil ich die Faxen dicke habe. Hallo... Über 30 Jahre lang seh ich so aus, bewege mich so, kaufe Klamotten wie diese... Über 20 Jahre ist das Coming-out her... Ich bin wahrlich alt und erfahren genug, meine eigenen Entscheidungen zu treffen und ggf. Fehler zu machen. Und seit einer guten Weile kümmere ich mich ziemlich gut um mich. Es entwickelt sich einiges und zwar in dem Tempo, das es halt hat und mit dem Energieaufwand, über den ich verfügen kann... Ich sehe, dass da bei ihr einiges unterwegs ist. Ich sehe es aber auf dieselbe Art als ihr Ding an, sich damit auseinanderzusetzen. Nicht ich bin ihr Ruhestandsprojekt. Oder eines, dass sie davor "in trockene Tücher" bringen müsste. Sie hat längst genug getan, sich lang genug gekümmert, ein Auge drauf gehabt und bei Bedarf Fachleute ins Boot geholt. So... Hm... Darüber schlafe ich jetzt erstmal. Ich danke Euch herzlich für Eure Gedanken, Impulse und Erfahrungen. Ich kann da viel mitnehmen und draus ziehen, weiterspinnen, nachdenken, in Bewegung kommen. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) McFlowerPower Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 03.May.2016 - 22:19 |
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"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.613 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
Ich bin sehr mitgenommen von er Dynamik, die ich zwischen Zeilen in deinen Postings lese, McFlowerPower, aber auch hingerissen, von der Energie, die zwischen Dir und deiner Mutter da ist.
Eine Frage zur Orientierung, weißt Du zufällig, wie das Verhältnis von deiner Mutter zu ihrer Mutter ist? Vorsichtige Grüße H. |
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Beitrag
#14
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Klar. Das ist ein gewichtiges Thema in ihrem Leben gewesen. Ich schreib es Dir gerne per PN, denn da geht es dnn ja nur noch um sie und das möchte ich ungern - selbst unter Pseudonym - im Internet veröffentlichen.
Grüßkens und bis gleich, im Separée McLächel |
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Beitrag
#15
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ungerader Parallel-Freigeist ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.889 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 83 ![]() |
Hat sich inzwischen etwas getan?
Ich würde es dir wünschen! Ich glaube es ist manchmal sehr sehr schwer sich selbst zurück zu nehmen, wenn man sich sicher ist zu wissen wie ein anderer seine Situation verbessern könnte. Das ist schon ab und zu bei Bekannten schwierig, aber bei einer Person die man lieb hat, natürlich noch viel mehr. Du schreibst ja, du glaubst sie meint es gut mit dir. Das kann ich mir auch gut vorstellen. Leider ist "gut gemeint", aber dann manchmal das Gegenteil von gut. Ich kenne es von mir selbst auch damit zu hadern etwas zu akzeptieren was man selbst ganz anders machen würde. Ich glaube manche Dinge sieht man einfach komplett anders und egal wie lange man darüber redet, egal wie sehr man versucht es für die andere Person nachvollziehbar zu machen, man bekommt keinen Zugang zu der anderen Sichtweise. Menschen sind einfach so verschieden. Es ist sicher nicht immer leicht Menschen die man liebt Fehler machen zu lassen, wenn man vorher vermutet, dass es ein Fehler sein wird. Ob es dann wirklich einer ist, weiß sowieso keiner. Mir fällt es manchmal schwer meine Mutter so sein zu lassen wie sie eben ist und mag sie manchmal ein bisschen zu einem anderen Verhalten ermutigen. Eigentlich sollte ich das nicht, aber es klappt nicht immer. Wir verstehen uns ansich sehr gut und streiten uns sehr selten. Aber wenn wir uns streiten, dann war meistens sowas der Grund. Umgekehrt macht sie das bei mir nicht, die Situation ist also quasi anders herum. |
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Beitrag
#16
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Hallo Agnetha...
Ich hab erstmal nachgeschaut, wann ich überhaupt darüber geschrieben habe. Fühlte sich schon lange her an. Ist ja nicht mal drei Wochen her. Hatte zwei Familien-Wochenenden mit anderen Ecken meiner Patchworkfamilie. Väterlicherseits. Es hat sich nichts weiter getan. Ich schickte einen kurzen digitalen Muttertagsgruß, meinem Stiefvater ein Geburtstagsgeschenk von dem ich denke, dass es ihm gefällt. In meinem Kopf ist er eine Quelle für diese Art von Bewertungen. Er sagte mir tatsächlich ernsthaft mal nach einem Abnehmjahr, dass ich eine tolle Frau die mich davor irgendwann wegen ihrer großen Liebe verlassen hatte vielleicht hätte "halten können, wenn ich früher schlanker gewesen wäre"... Er begeistert sich vor allem für Erfolge von Männern. Seine Tochter macht in seinem Augen seit 30 Jahren alles falsch, beruflich, familiär... Sie hat eine großartige Familie, tolle Kids, arbeitet hat, ist gut in ihrem Job... Eigentlich ist meine Mutter die einzige Frau, der er Respekt auf allen Ebenen zollt. Und seiner eigene Mutter... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) geflohen nach dem Krieg... Es kann aber auch sein, dass er eher wie ein Katalysator wirkt und dass meine Mutter eigentlich schon immer in diese Richtung dachte... Wir haben uns mal moderieren lassen in einem Konflikt. Ich wollte mein Studium abbrechen und Schriftstellerin werden (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) , sie argumentierte dagegen. Ich wollte es erst recht nicht für sie zu Ende bringen und ich wusste, ich würde in meinem Studienberuf nicht arbeiten. Auch nicht arbeiten können, der Arbeitsmarkt war damals zusammengebrochen bzw. gibt es bis heute erheblich viel zu viele Absolvent.inn.en... Jedenfalls kamen wir in dem Gespräch an dem Punkt an den ich merkte: Ich befürchtete, sie wurde mich in die Pflicht nehmen, in dem Beruf zu arbeiten. Schließlich finanzierte sie einen Großteil des Studiums. Sie sagte damals, dass dem nicht so ist. Dass es einen Unterschied im Berufsleben macht, ob man so ein Diplom oder Magister hat oder einfach eine Menge Semester auf der Uhr. Als ich nach einem Beleg fragte, wurde ich Ihr dem das glauben könnte, dass sie später nicht einfordern wird, meinte sie, dass das eine Vertrauenssache sei. Was könnte sie mir denn geben...? Ich kann nicht mal sagen, dass es mich getroffen hat, dass sie in den letzten Jahren zunehmend darauf hinwies, dass ich in den Beruf zurück könnte / sollte... Längst hab ich vor solchen Forderungen keine Angst mehr wie offenbar damals... Aber diese Abwertung meiner Entscheidungen, meiner Wege und Wünsche... Die trifft mich. Es hat sich nichts zwischen uns getan. Ich gönne mir jetzt ein Coaching, in dem das auch ein Thema ist. Es ist einfach ganz schön viel los in den letzten drei, vier Jahren. Das hat viel hoch gespült. Und ich neige zu Verknotungen der Fäden. Jetzt sortiere ich ein bisschen und hoffe, dass ich mich freier machen kann. Mehr würde ich in ein paar Wochen hier nicht erwarten. Das Taxameter des Schweigens tickt ja schon fast ein dreiviertel Jahr. Ich weiss nicht, ob und was sie da bei sich tut. Wenn ich raten sollte, knappst sie sich ab und zu etwas Zeit ab, um etwas zu lesen, alternative Methoden ausprobieren / zu nutzen, redet vermutlich mit allen möglichen Vertrauten. Ich kann ja sehen, wer auch zeitgleich nicht mehr meldet und wie sie auf meine Kontaktaufnahmen reagieren (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ich glaube es ist ihr wichtig, die Kontrolle über das Narrativ zu behalten. Ich befürchte halt, dass sie sich damit vor allem Bestärkung in ihrer Interpretation einhandelt. Mich macht zwar die Tatsache etwas traurig. Aber es gibt in mir keinen Drang, Klärung zu wünschen. Oder eine neue Balance. Was Sie gesagt hat, trifft mich immer noch weh ich zurück denke. Nicht mehr so heiß und brennend. Aber genug um von einer Reprise Abstand zu nehmen. Ich sortiere und lerne mich kennen. Hab mehr als genug damit zu tun. Danke für Deine Nachfrage. <3 McLeod Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 19.May.2016 - 07:25 |
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Hallo McLeod,
was mich nachdenklich macht ist, dass – soweit ich es aus Deinen Posts verstanden habe – eigentlich gar keine Entwicklung ihrerseits stattgefunden hat, zumindest was ihr Verhältnis zu Dir betrifft. Sie kritisiert wie schon dreißig Jahre (!) zuvor Deine Kleidung, Dein Aussehen, Deine beruflichen Entscheidungen. Dass ein „Karriere-Mensch“ eine sogenannte unvernünftige berufliche Entscheidung nicht verdauen kann, dass sie sich als Mutter vielleicht um Deine Existenz Sorgen macht, das ist für mich noch nachvollziehbar und nicht weiter überraschend. Es gibt wohl wenige Eltern – ich persönlich kenne gar keine – die sich da anders verhalten würden, gleichgültig, wie sehr sie ansonsten in ihre Kinder vernarrt sind. Dass sie sich aber in ihrer Einstellung zu Deinem Aussehen nicht gewandelt hat, finde ich sehr bedenklich. Schließlich sind Dein Look, Deine Figur, Dein Kleidungsstil ein Teil Deiner Persönlichkeit und sie hat Zeit gehabt, sich an diese zu gewöhnen, mit ihnen zu leben. Woher kommt es, dass sie diese nicht - wenn schon nicht lieb gewinnen - dann zumindest akzeptieren kann? Es ist, als würde man einer Person vorwerfen, dass sie die falsche Augenfarbe hat. Ich finde es bewundernswert – ja, wirklich „chapeau“ und „total respect“ – dass Du weiterhin am Ball bleibst, SMS und Kärtchen schickst (zumindest hast Du das Anfang Mai geschrieben). Dass Du nicht die Jalousien runter lässt und Deinerseits eine Eisgletscherbarriere um Dich herum errichtest. Könnte es sein, dass Du trotz des Altersunterschieds viel reifer und ausgeglichener bist als sie? Dass Du trotz Deiner Verletzung und Enttäuschung viel liebevoller veranlagt bist? Dass Du am Ende in dieser Beziehung die Stärkere geworden bist, und dass sie diese Erkenntnis, noch weiter ins Schweigen treiben wird? Hm, ich weiß, ich komme etwas verspätet hinzu und stelle hier Fragen, die etwas zu persönlich sind. Ich habe auch lange gezögert, ob ich meine Gedanken hier niederschreiben soll, doch da sie mich nicht in Ruhe ließen … Hier sind sie nun ;-) Verlegene Grüsse Malene |
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#18
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Nachdem ich heute früh antwortete, kam eine Nachricht von meinem Stiefvater, inklusive Grüßen von meiner Mutter mit Dank für die Muttertagsnachricht. In unseren Verhältnissen also ein Schritt. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Liebe Malene, ganz herzlichen Dank für Deine Fragen und Gedanken. Es ist nie zu spät. Jedenfalls bei mir nicht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ich denke immer mal wieder nach und Iterationen, so es überhaupt eine ist, mag ich dabei. Oder mache ich einfach. Dass mit Stil und Frisur fand ich auch bemerkenswert. Ich changiere da zwar über die Zeit und es wurde zuletzt wieder das, was die meisten "maskuliner" einkategorisieren dürften. Ich wurde auch das erste Mal sehr offen von einem mir lieben Menschen dafür geschätzt und merkte erst da, wie wenig offene Akzeptanz es zuvor in meinem Leben gegeben hat. Bringt mich gerade nochmal nah an die Tränen... hmpf.. am Arbeitsplatz (IMG:style_emoticons/default/abschied.gif) Ich reiß mich zusammen. *lächel* Das mit dem Dranbleiben ist neu für mich. Letztes Jahr bin ich telefonisch mal mit meinem Vater zusammengerasselt. Am nächsten Tag rief ich an. Wir waren beide wieder ruhig geworden und haben uns dann beide etwas verlegen sowas wie ein "Sorry, da sind alle Gäule mit mir durchgegangen" hin und her gemurmelt und uns vertragen. Vertragen war nie Alltag in unserer Familie, als wir noch zu dritt waren und auch danach haben wir eher unsere Kompetenzen in argumentativem Wettstreit oder vorwurfsvoll-verletzten Konflikten ausgelebt. (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif) Es gibt so viele kleine Dinge, bei denen ich nicht mehr nach "bewährtem" Vorgehen handeln will. Also probiere ich das Neue aus, horche in mich hinein. "Was würde ich stattdessen wollen, wenn ich die Choreografie verlasse?" Ob ich liebevoller, stärker usw. als meine Mutter bin... ganz schwer zu sagen. Ich glaube, bei Stärke beispielsweise ist sie echt extrem stark. Aber lass mal einen Boxer und einen Judoka gegeneinander antreten: der eine taktiert zwischen Angriff und Verteidigung, blockt Schläge ab, der andere - soweit ich es weiß - lenkt die Energie der Angriffe um, auf dass der Gegner bestenfalls vom eigenen Schwung auf die Matte fällt... Ich glaube, wo ich es so hier schreibe, dass ich mit der kontrollierenden, sachorientierten Stärke meiner Mutter wenig anfangen kann und vielleicht meine Stärke im Annehmen, Reflektieren, Raum für Entwicklungen schaffen wollen habe. Sie mag Ziele definieren und dann hin dort... ich achte auf den Weg, ändere ggf. das Ziel. Es hat sich schon entwickelt, das Beispiel mit den Klamotten ist ja eher ein Revival. Wir hatten auch andere Zeiten. Als ich im Job in stürmische Gewässer kam, hab ich sie oft angerufen und um Rat gefragt. Das fiel uns beiden als etwas Neues auf. Sie hat da ganz viel Erfahrung, die ich anzapfen durfte. Im letzten Jahr war es dann für mich mal an der Zeit, Entscheidungen mit mir auszumachen. Ganz allein. Wähend meine Mutter mit Anfang 20 schon Verantwortung für mich tragen musste und wollte und auch meinen Vater an der Backe hatte, gehe ich erst jetzt so langsam auf ganz eigenen Füßen durch's Leben. Würde ich sagen. Natürlich war ich in vielem eigensinnig, eigenverantwortlich und hab ja auch meinen Lebensunterhalt schon lange selbst verdient. Aber ich hab auch so manches echt verantwortungslos gehandhabt, mich auf meine Lösungskompetenz verlassen, mich manchmal von meiner Mutter retten lassen, vor allem finanziell. Wir haben das... nein... sie hat das vor gut drei Jahren, als ich wieder einmal Hilfe suchte/brauchte, beendet. Das war erstmal hart für mich. So viel stand damit auf dem Spiel. Aber es war auch ein heilsames Jahr, in dem ich Sachen bewegen konnte, von denen ich dachte, es wird immer so verquer und schlecht laufend bleiben. Ich hab zwar noch keine Riesenrücklagen, aber fast keine Schulden mehr und ich mache keine mehr, für ein Handy, Motorrad, eine Steuerzahlung o.ä. - alles Dinge, die nie große Summen waren, aber ich hab auch lange immer am Limit gelebt. Also hab ich ein Jahr lang jeden Cent umgedreht, mir selbst so 5 Euro-Dinge, wie Kino oder Kaffeetrinken-gehen sehr gut eingeteilt. Die Welt ist nicht untergegangen. Jedenfalls nicht daran. Mein Leben hat sich vor einer Weile auseinanderdividiert und musste neu zusammengesetzt werden. Das hab ich ohne sie getan. Vielleicht hat sie das getroffen. Vielleicht sieht sie Bedarf, meine Entscheidungen auszusteuern. Mag alles sein. Es ist nicht mein Job, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen. Es ist nicht ihrer, mich an die Hand zu nehmen. Ich brauch die Hand, um mich voranzutasten, um die Balance zu halten, ich möchte nicht in die Richtungen, die sie vorschlägt, in die sie weist. So... hm... muss erstmal flugs weiterarbeiten. Danke sehr für die Fragen (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) vielleicht nach dem Spontanen später nochmal mehr. Ich hab die Nachricht von den beiden heute früh gleich beantwortet. Erfreut. Sie sind auf Reisen in eine Stadt, die ich letztes Jahr erkunden und entdecken durfte. Habe gleich ungefragt ein paar Tipps mitgegeben. Wird bestimmt toll dort... Unabhängig von meinen frischen Erinnerungen. Bis bald... McLeod Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 19.May.2016 - 11:32 |
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Kann es sein ... Dass Du am Ende in dieser Beziehung die Stärkere geworden bist, und dass sie diese Erkenntnis, noch weiter ins Schweigen treiben wird? Jetzt bleibe ich an diesem Satz hängen... Ob ich in irgendeiner messbaren form "die Stärkere" bin - geschenkt. Ich glaub, Du triffst den Punkt - sie hat es so empfunden und kann damit nicht umgehen, nichts anfangen. In ihrer Welt ist das für sie wichtig, dass sie stark ist. In meiner ist es mir ziemlich egal, wer wie stark ist, weil Stärke für mich nicht mit Macht und Ohnmacht einhergeht. Sondern da kann mensch sich anlehnen, ausruhen oder selbst was geben. Ich hab gerade das Bild, dass in ihrer die Stärke das ist, was sie aufrecht hält, was wichtig ist, um zu überleben, um eigene Wege zu gehen. Etwas, das mit sich-durchsetzen zu tun hat. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Wortlose Grüße McLeod Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 19.May.2016 - 16:13 |
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All das erklärt vielleicht das eine oder andere... aber ich sehe aktuell nichts, das als Hebel, Antrieb oder Möglichkeit taugt, um die stille Situation zwischen uns zu verändern. Mich hat das durchdenken und formulieren mal wieder auf neue Gedanken gebracht. Das ist schön ;-) (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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Kann es sein ... Dass Du am Ende in dieser Beziehung die Stärkere geworden bist, und dass sie diese Erkenntnis, noch weiter ins Schweigen treiben wird? In ihrer Welt ist das für sie wichtig, dass sie stark ist. In meiner ist es mir ziemlich egal, wer wie stark ist, weil Stärke für mich nicht mit Macht und Ohnmacht einhergeht. Sondern da kann mensch sich anlehnen, ausruhen oder selbst was geben. Ich sehe as genauso wie Du, aber wir beide sind nicht unbedingt in der Mehrheit ;-) Was ich schön finde ist, dass Deine Eltern wieder mit Dir Kontakt aufgenommen haben. (IMG:style_emoticons/default/cheerlead.gif) Das heisst, Euch steht noch eine neue Entwicklung bevor, eine Zukunft, in der Eure Beziehung sich auf ganz wunderbare Weise wandeln kann. Deine Mutter kann sich an dieses (sogenannte) neue Stärke/Schwäche-Verhältnis gewöhnen und es akzeptieren. Ich habe beobachtet, dass mit dem Alter viele Menschen sanfter und toleranter werden und die Sachen nicht mehr so eng sehen. Ich weiss, es gibt welche, die sich im Gegenteil verschliessen und verbitterter und immer trockener werden, aber seien wir mal optimistisch und nehmen mal an, dass Deine Mama zu der ersten Kategorie gehört. Vielleicht wird sie nun im Ruhestand, ohne Druck und Erwartungen, mehr Zeit für sich haben und entdecken, dass sie sich auch mal gehen lassen und anlehnen kann und nicht immer etwas beweisen muss. Meine Frau hat im zarten Alter von 25 Jahren ihren Vater auf plötzliche und unerwartete Weise verloren. Sie hatten sich zwar vier Jahre vor seinem Tod versöhnt, aber bis heute tut es ihr leid, dass sie nicht diese langen Dikussionen mit ihm haben konnte wie ich mit meinem Papa, dass sie nicht miterleben konnte, wie er immer älter und weiser wurde und die Beziehung immer enger und liebevoller, wie es meinem Vater und mir vergönnt war. (Zugegeben, mein Vater und ich hatten uns nie verkracht, aber eine positive Entwicklung ist immer möglich). Äh, diese kleine persönliche Geschichte habe ich nur erwähnt, damit Du weisst, dass ich mir sicher bin, dass Du auf dem richtigen Weg bist. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 20.May.2016 - 09:00 |
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Ist noch n bisschen hin bis zu ihrem Ruhestand (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Danke für Deinen Optimismus. Ich bin da eher erwartungsfrei. Das Leben - wie Du es ja beschreibst - kann sich ganz plötzlich entscheiden, dass es mitten in Entwicklungen unterbricht. Und ob ein höfliches Danke vom Stiefvater jetzt gleich wieder "wir sind in Kontakt" ist...? Abwarten, Tee trinken, aufs Wasser gucken und sich um das Leben drumherum kümmern. Sagt mein Bauchgefühl...
McLeise |
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Ich bin da eher erwartungsfrei. (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) Loslassen ist wohl der beste Weg. Frau muss also nicht 80 werden, um weise zu werden. ;-) Und lass es Dir dabei sehr, sehr gut gehen. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) |
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Ich bemühe mich stets (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
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Vielleicht ein kleines Euch-Wissen-lassen: ich schickte meinem Stiefvater einen Tipp und er bedankte sich mit einem Foto desselben Ausblicks (bei besserem Wetter) dafür. Grüße von beiden. Ich lächelte.
Wäre schon irgendwie witzig, wenn jetzt er, den ich als Quell des Bewertens nach Gehaltsstufe einordne, bei uns beide jetzt ein bisschen Zündfunken gibt. (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif) Tee, viel Tee... Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 24.May.2016 - 11:18 |
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Grüße von beiden. Ich lächelte. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) |
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☺, geniesse die kleinen zeilen. Hör nicht auf zu Lächeln!
Ein schönen Abend |
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Schmunzel... Ihr ahnt nicht, wer mir gestern an meinem Tag am Meer ne WhatsApp schickte.
Mal sehen, ob das jetzt tatsächlich ein Weg ist. |
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In die Stille hinein werde ich inzwischen sauer. Vielleicht auf Vorrat, mit Anlauf. Wenn sie sich höflich zu meinem Geburtstag melden sollte, kann sie mich mal kreuzweise. Wenn der Anlass sie quasi zwingt. Ich freu mich total, wenn alte Freunde an dem Tag mal wieder sagen "hey... viel los bei mir, Kalender meldet sich, denke auch an Dich!"... Aber diese über 300-tägige Stille mit dem Wissen um Verletztheiten - kann ich aktuell so gar nicht leiden. Und auch, dass sie alle Fäden in der Hand hält dabei. Auch, dass ich diese Fäden innerlich nicht gekappt bekomme, obwohl es aktuell so gar kein Bild davon gibt, was ich mir wünsche würde für uns. Eigentlich will ich nur meine Ruhe (und die hab ich ja zumidnest äußerlich), wenn ich vom Lauf der Zeit in unserer Mutter-Tochter-Beziehung erzähle, finde ich immer mehr Momente, bei denen mir einfach die Spucke wegbleibt und die ich früher einfach für mich selbst weggeatmet habe oder bei denen die Klärung auf halber Strecke steckenbleiben musste, mit halbgaren Aussagen und seltener Klarheit. Ich weiß, ich müsste mich auf die klaren, klärenden Erlebnisse fokussieren, dann würde ich vielleicht Bilder und Lösungen finden. Aktuell bin ich vorab sauer. Wenn sie sich nicht meldet, wäre das auch ein Armutszeugnis. Einzig ein "geht noch nicht... trotzdem alles Gute" oder ein "bin nun an einem Punkt für mich, an dem es ginge, wie sieht es bei Dir aus?" scheinen mir angemessen und respektvoll...
Wenn sie das lesen würde, würde sie vermutlich nochmal das süße Gift eines "Es tut mir leid, Tochter, dass ich Deinen Wünschen und Ansprüchen nicht genüge" einträufeln... Diese Erinnerungen machen mich alle so traurig und wütend zugleich. Was ist los mit mir? McLeise Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 05.Sep.2016 - 09:02 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Diese Erinnerungen machen mich alle so traurig und wütend zugleich. Was ist los mit mir? McLeise Nun, ich nehme an, Du bist einfach verletzt. Dieses Schwiegen war der letzte Tropfen, die Schleusen sind geöffnet usw. Es gibt einfach Phasen, da kommen die Erinnerungen hoch wie plötzlich aufblitzende Bilder und frau kann sich kaum gegen sie wehren. Hilft es Dir, wenn ich sage, dass das auch vorbeigeht? ;-) Dass nichts von Dauer ist und Du in einigen Wochen/ Monaten/Jahren nur die Schultern zucken wirst? Wahrscheinlich nicht. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) Nun, die beste Methode (funktioniert bei mir, möchte ich betonen, wir ticken ja alle verschieden) ist die Selbstbeobachtung. Du lässt dich ins Gefühl fallen und siehst Dir dabei quasi zu. Mit hat es bisher geholfen, zu den Dingen, die mich am meisten gequält haben, etwas Distanz zu gewinnen. „Den anderen“ gleichzeitig etwas weniger Macht über mich (Dich) einzuräumen. Loszulassen und Dir zu sagen, dass Du Dich mit der Wut und Traurigkeit nur selbst "bestrafst". Nichtsdestotrotz tut mir diese Entwicklung sehr, sehr leid. Deine Mutter weiß wahrscheinlich nicht, oder will es nicht wissen (?), wieviel kostbare Zeit sie verliert. Warum nciht miteinander reden, solange man/frau es noch kann? Ich tröste Dich hiermit aus der Ferne und schicke Dir viel positive Energie. ;-) (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) Mehr kann ich leider zur Zeit nicht tun. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 05.Sep.2016 - 09:36 |
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Schicke Dir mal positive Energie, bin grade selbst an einem Knackpunkt/Wendepunkt in meiner eigenen "Mutter/Tochter Beziehung" kann von daher nicht viel zum Thema beitragen.
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Hallo McLeod,
mir fehlen gerade tröstliche Worte und Kraft kann ich Dir auch nicht wirklich schicken aber ich kann Dich so gut verstehen und denk an Dich (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Wind |
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Danke, Ihr Lieben...
Es gibt wohl nichts zu tun und der Nachmittag bringt andere Gedanken und Stimmungslagen. Bis zur nächsten Runde ;-) Aber jede bringt auch Veränderunge. Danke Euch! Nichtsdestotrotz tut mir diese Entwicklung sehr, sehr leid. Deine Mutter weiß wahrscheinlich nicht, oder will es nicht wissen (?), wieviel kostbare Zeit sie verliert. Warum nciht miteinander reden, solange man/frau es noch kann? Das ist was, was ich schon eine Weile sehr mutig von ihr finde. Sie hat es am eigenen Leib erfahren: hatte gerade eine Distanz-schaffende Krise mit ihrer Mutter, als diese unerwartet starb. Hat erst vor wenigen Jahren viel Unausgesprochenes aus ihrer Kindheit erfahren, das die Mutter eigentlich mit ins Grab genommen hat. Aber der fremde Vater nicht und es hat seinen Weg gefunden. Es sind so unglaubliche Fäden in ihrem Leben und sie strickt massiv und grenzüberschreitend in meinem rum oder will es... Ick kapier es nicht, was uns da seit Jahrzehnten im Grunde begleitet, auch wenn ich es langsam als rote Fäden wahrnehme und erkenne. Gute, wie schmerzhafte. Ist ja nicht nur auf eine Weise so. Ich kam mir desöfteren so vor, als kanalisierten sich in mir die Geschichten der Geister aus den Vergangenheiten, die vor meiner Geburt lagen. Klingt total esoterisch, ist aber immer sehr handfest gewesen. Ich neige nun wirklich nicht zum Okkultismus. ;-) Aber systemisch betrachtet im Sinne von Familienaufstellungen und übertragenen Aufträgen, Stellvertretungen usw. bin ich in beiden Familienzweigen auf sonderbare Art der Brennpunkt vorm Hohlspiegel. McNachdenk Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 05.Sep.2016 - 15:45 |
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(IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif) , "Zuhörend" Es ist sehr schade für den Wandel. ............ |
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Diese Erinnerungen machen mich alle so traurig und wütend zugleich. Was ist los mit mir? McLeise Nun, ich nehme an, Du bist einfach verletzt. Dieses Schwiegen war der letzte Tropfen, die Schleusen sind geöffnet usw. Es gibt einfach Phasen, da kommen die Erinnerungen hoch wie plötzlich aufblitzende Bilder und frau kann sich kaum gegen sie wehren. Sehr schön gesagt, liebe malene... So ist das leider manchmal mit den Müttern, sie sind auch nur Menschen. Es tut mir leid für dich, liebe McLeod, und eure Beziehung. Auch ich habe meine Tochter-Mutter-Gift-Beziehung. Nach langem Schweigen, brach ich es und bot an, dass zwei sich Fremdgewordene, vielleicht eine neue Ebene erklimmen wollen/können und die Zukunft wieder mit Gemeinsamkeit versuchen zu gestalten. Kurz gesagt, 10x Kontaktangebot von mir. Nichts, aber auch gar nichts von ihr. Nicht mal ein simples Nein. Jetzt ist mir zumindest klar, dass da nichts geht von Ihr aus. Behaftet in Schuld (die natürlich nur bei mir zu finden ist, weil sie ja liebt), die sie zuweisen muss, damit es ihr gut geht. Ich mag das nicht mehr. Die Vergangenheit ist gelebt und dazu stehen sollte schon drinnen sein. Eben auch zu den Schwächen. Ohne ein richtig oder falsch. Naja, für mich kam mit dieser Erkenntnis, das Wissen, dass sie zu mehr nicht in der Lage ist und von mir Dinge erwartet, die Ihre Eltern Ihr hätten schenken müssen und auch nicht konnten. Diese Schwächen sind für mich akzeptabel, deswegen hätte sie wieder in mein Leben gekonnt, aber leider kann sie das nicht aushalten und so bleiben wir uns fremd. Ich muss da nichts mehr versuchen, nur weil eines nahen oder fernen Tages Gevatter Tod guten Tag sagt. Sollte sie aber vorher an meine Tür klopfen können, dann werde ich diese weit öffnen, damit sie gut und sicher durchtreten kann. edit: Schräubchen was angedichtet Der Beitrag wurde von dietutwas bearbeitet: 05.Sep.2016 - 17:54 |
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Ja, meine Mutter ist auch nur ein Mensch. Und ich erst!
(IMG:style_emoticons/default/morgen.gif) Mit Tee ist viel zu erreichen. McLeod |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.417 Userin seit: 28.05.2011 Userinnen-Nr.: 7.850 ![]() |
Das Eine spricht das Andere ja nicht ab.
Stärken und Schwächen begleiten uns. Nur bei unseren Eltern, häufig bei unseren Müttern kommen wir nicht ins Reine. Rein in dem Sinne, dass wir nicht verletzt werden, durch die Taten/Worte oder eben auch nicht Worte/Taten. Die Erwartungen killen unsere Beziehungen. Vielleicht habe ich jetzt auch zuviel darauß gelesen, dass auch du nur ein Mensch bist, aber wenn du den Tee nicht mehr brauchst, um deine Nerven und dein Herz zu schützen, dann werden die Worte und Taten deiner Mutter dir auch nicht mehr den Boden entreißen können, bzw. deine Wut entfachen. Und glaub mir oder nicht, so wie du dich hier repräsentierst, wird der Tag kommen. Und damit eine Leichtigkeit... Aber, wie malene schon schrieb...wahrscheinlich hilft es dir jetzt wenig, dass diese Zeit vorbei geht. Hilft es Dir, wenn ich sage, dass das auch vorbeigeht? ;-) Dass nichts von Dauer ist und Du in einigen Wochen/ Monaten/Jahren nur die Schultern zucken wirst? Wahrscheinlich nicht. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) LG dietutwas |
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#38
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Heute früh fand ich eine Mail von meiner Mutter im Postfach. Gesundheitliche prekäre Situation in einem älteren Zweig unseres Familienbaums. Noch so eine ambivalente Familienbeziehung: eine stark wertende, hoch disziplinierte Persönlichkeit, die ich für ihre Erfahrung und ihren Blick auf die Welt immer bewundert habe. Aber Wärme und Nähe eher in blitzhaften Momenten. Anrufen, hinfahren, nachholen können wir eh nicht... ist es wichtig, sich nochmal in die Augen zu schauen? Ja. Wenn ich es so schreibe und mich frage. Für mich ja.
Muss ich dazu etwas mit meiner Mutter klären oder mich für die Nachricht bedanken? Höflichkeit und Distanz, die mir widerstrebt. Aber so richtig. Klar, ich weiß ja, dass die Verbindungen immer besondere und wichtige sind. Dass wir uns nur bedingt entziehen können. Diese Familie ist voll mit solchen Verhältnissen und ich hab da keinen Auftrag, keine Mission. Mehr. Früher war ich der Kitt, die Brücke, die Türöffnerin. Jetzt ist gerade eine Zeit, in der ich viel für mich klären und verändern will. Anfangs musste. Jetzt will. Dannist da kein rechter Platz für mich in diesen Familien, die ich da habe. Das ist nicht traditionsgemäß. Da entzieht sich eine den Ambivalenzen und schafft für sich Klarheit, Freiraum, Entfaltung. Unglaublich... knn sie sich auch nur leisten, weil sie nie Kinder hatte... wahlweise: wurde aber auch Zeit, hätte sie mal Verantwortung für Kinder übernehmen müssen, wäre das viel früher pasiert usw. usf. Ich höre die strengen, mahnenden Eltern und spüre das hilflose oder trotzige Kind in mir. Ganz schön viel Arbeit, da bei sich zu bleiben und nicht in alte Dynamiken zu entschwinden. Die Gewohnheit ist aufgegeben, aber noch nicht überwunden. Es bewegt mich sehr, seit heute früh, als ich die Mail fand und las. Das Schreiben hat ein wenig sortieren geholfen. Ich hab keine Fragen. Ich danke für tröstende Smileys und das Teilen eigener Geschichten. Bin da nicht immer gut darin, das anzunehmen, wenn es emotional so hoch hergeht in mir, insbesondere andere Geschichten... Ist ganz schön gut mit Euch hier, muss ich mal kurz loswerden. McLeod |
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#39
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3 Userin seit: 27.08.2016 Userinnen-Nr.: 9.654 ![]() |
Hallo McLeod
Ich bin absolut neu hier, habe diese Geschichte aber schon eine ganze Weile verfolgt, da mich selbst auch so ein Mutter-Thema umtreibt, wenn auch in ganz anderer Weise als dich. Meine Mutter ganz offensichtlich auch ein völlig anderes Leben lebt als deine. Da du um eigene Geschichten gebeten hast, schreibe ich jetzt einfach mal, auf die Gefahr hin, dass dir das gar nichts sagt. Meine Mutter hat ihr ganzes Leben auf die Familie ausgerichtet, war Hausfrau, seit ihrem ersten Kind, obwohl sie ganz anderes Potential gehabt hätte. Daher muss ihre Familie - also ihre Ehe und ihre Kinder - einfach ein Erfolg sein. Und unter Erfolg versteht sie ganz klar bestimmbare Lebensereignisse, insbesondere für ihre Kinder: Ehe mit "guter Partie" (nach "bürgerlichen" Katergorien), zwei Kinder, guter Job (im Fall von Töchtern Teilzeit). Alles was abweicht, wird nicht goutiert und in der Kommunikation an die Umwelt, also Freundes- und Bekanntenkreis, nicht erwähnt, totgeschwiegen. Das erste, was in ihrem Lebensplan schief lief, war der Tod meines Vaters vor bald 20 Jahren. Im Nachhinein wurde ihre Ehe aber als idealste schlechthin konstruiert, sie hat alles richtig gemacht. Dieses Ideal überstrahlt alles. Dass mein Eindruck von der Ehe meiner Eltern ein ganz anderer ist, nun ja, sie hat da die Deutungshoheit. Entsprechend hat sie aber auch in der Kindererziehung alles richtig gemacht und wir sind eine ideale Familie... Unschwer nachvollziehbar, dass mein Coming Out vor ein paar Jahren - gut, ich war nicht mehr ganz jung und es kam für sie sehr überraschend - ein nicht aussprechbares Ereignis darstellt. Darf niemand in ihrem Umfeld erfahren (auch wenn sie selbst angeblich "sehr liberal" ist). Was will ich damit sagen? Es gibt keine Auseinandersetzungen mit meiner Mutter, weil alles unter der Decke der "idealen Familie" gehalten wird. Es wird über nichts wirklich gesprochen, es ist wie eine Gummiwand, von der alles ab- und zurückprallt. Nicht dass ich mir Distanz oder Funkstille wünschen würde, gar nicht, sondern einfach von ihr so gesehen zu werden, wie ich bin. Nicht immer gemessen werden an ihrem Entwurf meines Lebens (der sehr eng ist), und vor allem, nicht diesen Entwurf als einzig Aussprechbares zu erleben. Bei mir denke ich immer, "meine Mutter, das Politbüro" (Ideologie überdeckt/bestimmt Kommunikation). Ist nicht so ganz zum Thema, sorry, aber jetzt steht es mal da. Dir die besten Wünsche, Kaj |
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#40
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Da du um eigene Geschichten gebeten hast, (...) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Hatte ich nun wirklich nicht. In ruhigen Zeiten hab ich Ressourcen um sie wahrzunehmen und Dinge zu entdecken. |
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#41
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Ich finde es sehr bewegend und interessant, was hier an Familiengeschichten erzählt wird, wie sich die Einzelnen in ihren Rollen wahrnehmen und erleben und wie sich diese Rollen wandeln. Und sehr schmerzhaft, wie oft in diesen Familien abgeblockt, spröde zurückgewiesen und ausgeschlossen wird.
In meiner Familie umarmt man/frau sich sehr oft und spricht sehr offenherzig. Das verhindert keineswegs Brüche, Streit und langes, verletztes Schweigen. Doch spürte ich trotz dieser Probleme immer, dass die Einzelnen sich dennoch liebten/mochten/aneinander hingen. Naiverweise dachte ich lange, dass es den "totalen Liebesentzug", wie bei dietutwas, wo jeder Versöhnungversuch und Kontakt abgeblockt wird, innerhalb von Familien gar nicht geben kann. *seufz* |
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#42
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3 Userin seit: 27.08.2016 Userinnen-Nr.: 9.654 ![]() |
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#43
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Ich hab keine Fragen. Ich danke für tröstende Smileys und das Teilen eigener Geschichten. Bin da nicht immer gut darin, das anzunehmen, wenn es emotional so hoch hergeht in mir, insbesondere andere Geschichten... Vielleicht einmal etwas mehr Zusammenhang lesen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ...zwischen Dank danach oder Bitten davor ist ne Wegstrecke. Wenn ich Fragen stelle wie: "was ist los mit mir, was kann ich tun, hat jemand Anregunden, Tipps oder kluge Fragen...?" meint das genau das: die besondere Situation begucken, befragen, beratschlagen. Ich implizierte nicht "Wem geht es auch so, wer kennt Ähnliches...?" Solche Fragestellungen und Herangehensweisen gibt es auch. Für mich sind anvertraute eigene Lebensgeschichten und -erfahrungen etwas, das mich passiv macht: ich denk dann vielleicht über Parallelen nach oder über Unterschiede. Aber diskutieren (=laut denken dazu) kann ich das nicht, dazu sind Menschen (hier: in der Tochterrolle) schon so verschieden, dass wir beide unterschiedliche Kräfte, Kraftschwerpunkte und Schmerzpunkte oder Weltsichten haben. Ich sehe da nach vielen Erfahrungen auch immer ein gewisses Verletzungspotenzial und auch eine Ausweichbewegung weg vom eigentlichen Thema, der konkreten Situation hin zu einer Verhandlung "wie gut ist das eigentlich vergleichbar?". Vielleicht findest Du hier und da von mir wenn ich anderen antworte den Satz "ich könnte Dir ja erzählen, wie es bei mir vergleichbaren Situationen war und wie ich damit umging - aber das ist nur bedingt hilfreich, lass uns doch mal schauen, was bei Dir da konkret denkbar ist..." Ich lehne die Vorgehensweise des Erfahrungenteilens nicht per se ab und schon gar nicht die Menschen, die sich das wünschen oder die das von sich aus so beantworten - ich finde es vertrauensvoll und dafür danke ich von Herzen. Ich praktiziere sie selbst seltenst, sowohl als Fragende, als auch als Antwortende. ' Es braucht in meinen Augen bestimmte/andere Settings, in denen Erfahrungsaustausch ganz großartig und gut funktioniert. Persönliche Anwesenheit finde ich dafür total hilfreich und bereichernd. Ich will ja jetzt nicht Stuhlkreis sagen. Aber so ist es halt... (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Nur meine Sicht, die muss ja keine teilen. Aber ich war schon sehr verwundert, dass ich irgendwo die Frage nach ähnlichen Erfahrungen formuliert haben könnte. Ich kenn mich diesbezüglich da ja schon eine Weile (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) In meiner Familie umarmt man/frau sich sehr oft und spricht sehr offenherzig. Das verhindert keineswegs Brüche, Streit und langes, verletztes Schweigen. Doch spürte ich trotz dieser Probleme immer, dass die Einzelnen sich dennoch liebten/mochten/aneinander hingen. ...und dieses Gefühl hab ich da bei meiner Mutter und mit mittlerweile nicht mehr. (IMG:style_emoticons/default/mellow.gif) In beide Richtungen. |
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#44
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3 Userin seit: 27.08.2016 Userinnen-Nr.: 9.654 ![]() |
Es lag mir völlig fern, hier etwas Unerwünschtes zu posten, insofern noch einmal in aller Form Entschuldigung, es war keine böse Absicht dahinter.
Ich verstehe absolut die unterschiedlichen Fragestellungen und Zugangsweisen, die du beschreibst und auch warum manche in bestimmen Kontexten besser, andere weniger gut geeignet sind als Impulse oder auf das aktuelle Bedürfnis Substantielleres bieten können. Wie gesagt, ich wollte dir keinesfalls auf die Füsse treten. Auch kann ich eigentlich in Zusammenhängen lesen, jedoch hat deine Formulierung schon irgendwie zu Missverständnissen eingeladen. Ist halt mein Eindruck. Eine eindeutige Aussage und einen nächsten Satz, bei dem der Anschluss nicht klar ist und der deswegen viele Deutungsmöglichkeiten eröffnet. Aber genug der Linguistik. Nichts für ungut und dir alles Gute! |
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#45
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Ich sehe gar keinen Anlass zu einer Entschuldigung. Ich hab gesehen, das es da wohl ein Missverständnis (ohne Schuldfrage) gab und das hab ich aufklären wollen.
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#46
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Ich wandle auf den Spuren meiner Eltern, ein kleines bißchen. Kurzurlaub an den Ort ihrer Hochzeitsreise. Nun sind sie schon länger geschieden, als sie verheiratet waren. Wie sich unser Verhältnis in all der Zeit verändert und gewandelt hat... Nur am ersten Abend war es noch sehr präsent, gleichwohl unerwartet: "wie sah es hier wohl aus, als sie da waren...?" Ich mache im Kopf oft Rekonstruktionen von Orten, spule zurück und atreiche die Neubauten, die ich recht gut den Jahrzehnten oder Jahrhunderten zuordnen kann. Sehe andere Menschen vor meinem inneren Auge durch die Straßen laufen. Meine Mutter war jung und mein Vater der Erfahrene, der ihr seine Lieblingswelt zeigte. Ich hab sie in zahlreichen Dia-Vorträgen für Freunde über meine Kindheit hinweg auch kennengelernt. Ich erinnere nur sonderbar wenig davon.
Zum Geburstag bekam ich eine Karte mit Geld. Gute Wünsche. Persönlich unpersönlich. 330 Tage Abstand. Nach einem Streit, bei dem es um irgendetwas Unterschwelliges ging. Nicht die Inhalte waren es, sondern eine Dynamik aus der Gefühlswelt, die sich bei uns meist indirekt ausdrückt. Das Umfeld meiner Kindheit und Jugend ist alles andere als ein Lehrbuch in "Gewaltfreier Kommunikation". Habe mich in den Selbsterfahrungsanteilen diverses Seminare nochmal sehr bewusst mit der Familiengeschichte auseinandergesetzt. Es bleibt eine verdichtete, verworrene Ansammlung an Übertragungen, Schmerzen, Verlusten und viel viel Mühe, einen Weg damit zu finden. Mit sich selbst. Zu sich selbst. So erlebte ich meine Eltern schon immer: bestrebt sich aus der Vergangenheit ihrer Elternkonstellationen zu lösen und darin egal wie viel erreicht auch einbettet bleibend. Vielleicht beschreibt das auch mich im Verhältnis zu meinen Eltern - oder längst Elternteilen. Als Elternpaar agieren sie ja schon sehr lange nicht mehr. Für meine Mutter ist mein Vater eine verblasste Erinnerung sie haben nahezu keinen Kontakt mehr gehabt seit ihrer Scheidung. Ich frag mich, was ich eigentlich noch will...? Warum ich Wert lege auf eine Zukunft mit Mutter. Die Gegenwart ohne ist doch ganz okay, sehr viel Freiraum, sehr viel eigenes Leben. Trotzdem werde ich in letzter Zeit öfter wütend und enttäuscht, wenn ich daran denke, wie es ist. Was umso verrückter scheint in meinen Augen, weil sie sich ja benommen hat wie die Axt im Wald: mit wohlgesetzten, eloquenten Worten einmal alles herabgewürdigt was ich bin, mache, ausdrücke. Gute Absicht am Arsch! Wer meint sie eigentlich, dass sie ist? Wer gibt ihr das Recht dazu, sich zur Richterin aufzuspielen? Was ist ihr verdammtes Problem mit mir und meinem Leben? Was für eine Rolle möchte sie spielen, welche Mission sieht sie in meinem Lebensterritorium für sich noch zu erfüllen? Warum will ich immer nich wissen, was in ihr vorgeht? Denke ich ernsthaft, es gibt darin eine Erklärung, die eine Entschuldigung obsolet macht? Mein Leben ist im Alltag so viel entspannter als ohne diese Richterfigur, die zuletzt ständig ausdrückte, dass es nett, aber nicht genug ist. Trotzdem will irgendwas in mir Absolution und Verständnis für mein Leben von dieser Instanz. Verrückt, oder? Ich weiß nicht, was es ist, das mich da immer mal wieder wie in einem Hamsterrad innerlich rennen lässt ohne vorwärts zu kommen. Hat eine von Euch ne kluge Frage dazu oder einen Gedankenimpuls? Ich könnte es dich einfach auf sich beruhen lassen. Aber das fühlt sich so trotzig an. "Dann halt nicht!" McRatlos Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 23.Sep.2016 - 17:07 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.417 Userin seit: 28.05.2011 Userinnen-Nr.: 7.850 ![]() |
hallo McRatlos,
mir kommen deine Fragen so bekannt vor. Du schreibst, dass du in letzter Zeit so wütend und enttäuscht bist. Kannst du dich an einen Punkt in deinem Großwerden erinnern, wo diese Gefühle auch sehr präsent waren? Situationen? Wenn du etwas findest, dann versuch mal die Frage: Was hätte ich damals gebraucht, um gut durch die damalige Situation zu kommen. Ich weiß wohl, dass du eine Menge Wissen in diesem Bereich hast und bestimmt besser, als ich, weißt worum es mir geht. Aber versuch es trotzdem (noch-)mal. Wenn du diesen/diese Zeitpunkt e findest, dann bade in diesen Gefühlen. Tauche ein, durch und hole Luft. Steig die Leiter rauf, betrachte alles von oben. Mit dem Abstand, die die Zeit geschaffen hat. Solltest du eine Schuldige/ einen Schuldigen finden... versuch die Betrachtung ohne Schuld, sondern sehe alle Beteiligten als Kinder Ihrer Zeit. Oh, das ist sch*iße Schwer (IMG:style_emoticons/default/ph34r.gif) Mein Schlüsselerlebnis war, dass ich eines Tages richtig viel Glück hatte, einfach nur glücklich war und in diesem Euphoriestrudel meine Mutter anrufen wollte, ich wollte mein Glücklichsein mit ihr teilen. Wollte übers Telefon umarmtwerden, geliebt werden und hören, wie schön das ist, was mir wiederfahren ist, wie toll ich bin und das ich das verdient habe, alleine durch meine pure Existenz. Ich wollte also eine große Tüte voll bedingungsloser Liebe. Als ich den Hörer schon ans Ohr presste und die ersten Düdeldütöne erklangen, traf mich die Erkenntnis, dass ich nichts davon bekommen werde, sondern nur das was ich immer bekam. Ablehnung, ein freu dich nicht zu früh...blablanegativblablanochnegativerblabla... Da hab ich mich gefragt, warum ich das will? Warum will ich mein Glücklichsein zerstören lassen, warum will ich unglücklich sein, verletzt, zurückgewiesen, wütend über meine Mutter? Weil ich tief in mir die Gewissheit hatte, dass ich es nicht verdiene glücklich zu sein. Das war mir bis dahin gar nicht klar gewesen. Ich hab aufgelegt, tierisch gelacht, so ein hyänenhysterisches Lachen. Bis ich vor Freude gelacht und geweint habe. Ich wünsche dir, dass du zu deiner Erkenntnis kommst, die dir den gesunden und fröhlichen Abstand bescherrt, damit du zufrieden und glücklich bist. Auch wenn deine Mutter weiterhin so ist, wie sie ist. LG dietutwas |
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
(IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) Ich werde es nicht bekommen. Auch jetzt nicht. Warum warte ich darauf? Werde in Ruhe nochmal nachtauchen... In Gedanken und Gefühlen. Danke.
Und es ist in Bezug auf eine selbst in akuten Fällen nicht nützlicher Methoden zu kennen. Wo es eine Sperre gibt auf dem Weg wird sie Möglichkeiten finden, auch bei der Suche im Methodenkoffer gekonnt selbstverständlich am passenden Werkzeug vorbeizugreifen. 😉 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Mein Leben ist im Alltag so viel entspannter als ohne diese Richterfigur, die zuletzt ständig ausdrückte, dass es nett, aber nicht genug ist. Trotzdem will irgendwas in mir Absolution und Verständnis für mein Leben von dieser Instanz. Verrückt, oder? Ich weiß nicht, was es ist, das mich da immer mal wieder wie in einem Hamsterrad innerlich rennen lässt ohne vorwärts zu kommen. Hat eine von Euch ne kluge Frage dazu oder einen Gedankenimpuls? "Die Erinnerungen an die Kindheit verheilen nie", ich zitiere hier frei ein altes Lied. Wir sind so geprägt von all den kindlichen Verhaltensmustern und den Erinnerungen, die sich in uns eingebrannt haben (so unwichtig und banal sie uns erscheinen mögen), dass die damals wichtigsten Personen, meist die Eltern, unser restliches Leben dominieren/beeinflussen/unterschwellig mit formen, auf die eine oder andere Weise. Sind sie nicht da - auf die eine oder andere Weise - fehlt uns ein Stück von uns selbst. Ein Heilmittel dagegen gibt es nicht, glaube ich zumindest - außer vielleicht der Zeit, die (um wieder ein anderes altes Lied zu bemühen) alles allmählich auslöscht und uns befreit. Hm, wenn ich so durchlese, was ich geschrieben habe, finde ich, dass es irgendwie pessimistisch oder niedergeschlagen klingt. Soll es aber nicht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Wollte nur sagen: es gibt kein einfaches Rezept, frau muss da durch und die Zeit arbeitet für uns. Und Deine Rückkehr in die Vergangenheit Deiner Eltern finde ich dabei gar nicht so verkehrt; aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sie gut tut, manchmal mit etwas Verspätung. (IMG:style_emoticons/default/wink2.gif) Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 23.Sep.2016 - 22:18 |
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Ich mag nicht mehr in die alten Geschichten und das Leid meiner Eltern involviert sein. Das war jetzt lange genug. Ich will mein eigenes Leben. Ist das möglich?
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Ich mag nicht mehr in die alten Geschichten und das Leid meiner Eltern involviert sein. Das war jetzt lange genug. Ich will mein eigenes Leben. Ist das möglich? Natürlich. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt? Ich meinte, die Vergangenheit kann nicht ignoriert werden, aber wir haben eigentlich keine andere Wahl, als sie irgendwann beiseite zu schieben, damit wir nach vorne schauen können und idaelerweise die Gegenwart geniessen können. Wie man mit der Vergangenheit am besten abschliessen kann, dafür habe ich kein Patentrezept. ;-) Ich persönlich habe es in mehrere Etappen geschafft, aber noch lange nicht ganz hinter mich gebracht. Zumindest "quält" sie mich nicht mehr. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Ich weiss nicht, ob ich mich jetzt verständlich ausgedrückt habe. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Dass Du an die Orte de Vergangenheit Deiner Eltern zurückkehrst war, finde ich ein gutes Mittel, um sich zu vergegenwärtigen: Das ist jetzt alles vorbei, das existiert nicht mehr und kann mich nicht mehr berühren. Oder hat es auf Dich (jetzt, mit Abstand) nicht so gewirkt? Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 24.Sep.2016 - 11:19 |
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hm. Gute Frage... Das ist alles sehr vorbei. Es ist mir auch fremd geblieben. Spielte nur kurz eine Rolle beim Hiersein. Meine Mutter und unsere Gegenwart manifestierte sich nochmal über Geburtstagspost. Habe gestern erst einen langen kratzigen Brief in mein Buch geschrieben. Dann eine kurze Karte. Ich denke, ich gehe jetzt auch auf das höfliche Niveau über. Und meiner Wege. Die alten Geschichten meiner Eltern sind nicht meine. Und meine nicht mehr ihr Job. Sie haben ihn damals nicht gemacht, warum sollten sie ihn jetzt können? Von meinem Vater erwarte ich seit 15 Jahren nichts mehr. Seitdem kam ich gut mit ihm umgehen. Auf eine andere Weise könnte es auch (bitte) langsam auch hier entwickeln.
Meine Frage war gar keine Gegenfrage (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) eher ein kleiner Ausruf... 😇 |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 563 Userin seit: 06.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.916 ![]() |
Das erinnert mich an meine 84-jährige Tante, die ich um Berichte aus der Vergangenheit gebeten habe, um ihre Sicht, weil ich der meiner Mutter nicht traue. Sie lehnte ab, mit den Worten, sie könnte sich weder treffen, noch Briefe schreiben und es ginge ihr nicht gut:
"Ich beschäftige mich nicht mit der Vergangenheit, alte Wunden aufzureißen ist nicht gut." und zitierte Buddha: "Nothin is forever, except change." Viele Grüße erstmal - mitlesend und gedankenmachend. once |
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Ach, once... Alte Wunden... Ein wichtiges Thema immer noch in dieser Familie. Ich glaube fast, dass wir genau daran verzweifeln zur Zeit... An alten Wunden, die uns wahlweise zu reflexartigen Abwehrbewegungen bringen um unberührt zu bleiben. Oder uns vorwurfsvoll-schmerzverzerrt machen dem Menschen gegenüber, der sie zuletzt gerade berührte. Statt den Menschen zu adressieren, der sie uns zufügte. Oder uns um Abheilen zu bemühen.
Warum vertraust Du Deiner Wahrnehmung oder Erinnerung nicht? (Falls das nicht zu persönlich ist...) McLeise |
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#55
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: stillgelegt Beiträge: 522 Userin seit: 24.09.2016 Userinnen-Nr.: 9.670 ![]() |
Oder uns um Abheilen zu bemühen. Nicht, dass ich im Abheilenlassen Profi bin, aber wann immer etwas abgeheilt ist, war vorher ein tiefer Trauerprozess. Die Erkenntnis was nicht war. Die Erkenntnis dass es nicht "gutgemacht" werden wird von den Menschen, von denen ich es mir wünsche. Und dann tiefe Trauer um das was nicht war und was ich nie mehr sein wird. Schaffst Du, diese Dinge, die Du nicht bekommst und nie bekommen hast zu betrauern? Ist das ein Thema für Dich? Der Beitrag wurde von Françoise bearbeitet: 23.Oct.2016 - 17:34 |
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Es ist mein größtes Thema mit mir selbst in diesem Jahr und vermutlich noch länger. Ich erschrak vor der Größe der auf dem Weg ungelebt zurückgelassenen Trauer. Ich vermute zwei Dinge: Das wird ganz schön hart. Und: Es wird sich lohnen.
(Du hast treffsicher den einen Satz herausgepickt, den ich kurz ließ. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) |
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#57
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 563 Userin seit: 06.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.916 ![]() |
Ach, once... Alte Wunden... Ein wichtiges Thema immer noch in dieser Familie. Ich glaube fast, dass wir genau daran verzweifeln zur Zeit... An alten Wunden, die uns wahlweise zu reflexartigen Abwehrbewegungen bringen um unberührt zu bleiben. Oder uns vorwurfsvoll-schmerzverzerrt machen dem Menschen gegenüber, der sie zuletzt gerade berührte. Statt den Menschen zu adressieren, der sie uns zufügte. Oder uns um Abheilen zu bemühen. Warum vertraust Du Deiner Wahrnehmung oder Erinnerung nicht? (Falls das nicht zu persönlich ist...) McLeise Genau deswegen mag ich dieses Forum so gerne: es gibt Menschen, Frauen, die sich gerade mit solchen Verquickungen beschäftigen! Mit den Versuchen, die alten Wunden dorthin zu adressieren, wohin sie gehören und nicht an die die "sie zuletzt gerade berührt". In meiner Geschichte hatte ich die Hoffnung, mit dem Brief, den ich an sie schrieb, meine Tante ein bisschen besser kennenlernen zu können, sie überhaupt mal wieder zu sehen, nach 31Jahren...Ich hatte die Idee, dass sie vielleicht auch selbst Interesse haben könnte, mich kennenzulernen. Denn im Grunde ist es ein Kennenlernen, da ich ein kleines Kind war, bei unserer ersten und letzten Begegnung. Aber gut, manches geht eben nicht und ich respektiere ihre Gründe. Mein Wunsch war es auch, einfach einen anderen Blickwinkel auf meine Familie, respektive meine Mutter, werfen zu können, ein kleines bisschen mehr verstehen, anders betrachten zu können, die eine oder andere Anekdote aus der Jugend damals zu erfahren, vielleicht über meine Großeltern, die ich mütterlicherseits nicht kennengelernt habe,...allsowas. Wie ich denke, weiß ich. Eine Erweiterung, liebe McLeod, schien mir eine super Idee,... "ich gehe jetzt (....) meiner Wege. Die alten Geschichten meiner Eltern sind nicht meine. " Das scheint mir ein Schlüsselsatz, auch wenn ich ihn auch nicht immer gut umsetzen kann, (besonders seit es meiner Mutter schlechter geht.) Doch eine Kollegin hat mir das Sterben auf gute Weise beschrieben und damit schaffe ich es leichter... Nachdenklich -once Der Beitrag wurde von once8 bearbeitet: 25.Oct.2016 - 23:08 |
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Beitrag
#58
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo once...
Ja, das kann ich nachvollziehen: Andere Perspektive als Erweiterung. Als ich im Papiernachlass meiner Großmutter ihre Gedankenwelt entdeckte, war das ein echtes Aha-Erlebnis. Mit Onkel und Tante, die selbst 20 Jahre aus dieser Familie Abstand genommen hatten, gab es nochmal gute Gespräche in den letzten Jahren. Da war es eher ein: Es war wirklich so schlimm. Dieser Tage jährt sich der Kontaktabbruch meiner Mutter. Es bewegt mich hin und wieder und ich werde nochmal verletzt-wütend über diese Erinnerung und meine Denke dazu: Welches Recht meint sie zu haben, nach solchen Maßstäben über mich zu richten? Es nervt mich, dass ich mich auch ein Jahr später noch damit beschäftige. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) und dann stehe ich auf, meistens, und gehe in meinen Alltag. Dann stimmt der Satz den Du zitiert hast wieder. McLeod |
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Oder uns um Abheilen zu bemühen. Nicht, dass ich im Abheilenlassen Profi bin, aber wann immer etwas abgeheilt ist, war vorher ein tiefer Trauerprozess. Die Erkenntnis was nicht war. Die Erkenntnis dass es nicht "gutgemacht" werden wird von den Menschen, von denen ich es mir wünsche. Und dann tiefe Trauer um das was nicht war und was ich nie mehr sein wird. Wunderbar ausgedrückt. Danke und chapeau (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) |
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#60
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 365 Userin seit: 05.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.217 ![]() |
Ach, McLeod ...
Geschrieben auf dem Sprung, zu meinen Eltern zu fahren: Familien sind Menschen, scheint mir, und people, wie wir spätestens seit Depeche Mode wissen, are strange. Der Konflikt liegt glaube ich vor allem darin, dass wir eine gesellschaftlich sanktionierte Erwartung haben, dass unsere Angehörigen uns verstehen, wir sie verstehen und wir uns ihnen insbesondere in wichtigen Fragen verständlich machen (können). Meiner Erfahrung nach ist oft aber nichts von all dem wirklich der Fall. In diesem Zusammenhang muss ich oft an die alten Römer denken, die in ihrer manchmal wunderbar klaren, aber leider auch sehr patriarchal geprägten Sprache, Latein, unter anderen ein meinem Empfinden nach ganz besonders zynisches und vielleicht gerade deshalb besonders treffendes Wort für Blutsverwandte hatten: Necessarii, das heißt wörtlich, die "unausweichlichen", also diejenigen, um die eine_r als Mensch nicht herumkommt. Das gilt, scheint mir, in beide Richtungen, unsere Blutsverwandten, die wir nicht verstehen (wollen, können oder wollen können) kommen auch nicht darum herum, mit uns verwandt zu sein. Und so sind die sogenannten Verwandten einander in vielen Fällen, glaube ich, einfach oft gegenseitig ein Rätsel. In der Familie, aus der ich komme, ist das eindeutig so. Zurückblickend sehe ich, dass ich meinen Eltern von klein auf ein kaum verständliches Rätsel gewesen sein muss (vor allem mein Vater fasst das gelegentlich auch in Worte und sagt Dinge wie "Die kann nicht von mir sein". Wenn wir nebeneinander stehen, ist es aber offensichtlich, und unleugbar, dass ich von ihm abstamme, und deshalb ist das eine Feststelluing, über die dann und in dem Kreis, wenn und wo sie gemacht wird, gefahrlos gelacht werden kann.) Dass ich meine Eltern, und in mir weniger bewusstem, weil für mich weniger gravierendem Ausmaß auch andere sogennante "Blutsverwandte!" überhaupt nicht verstehe, ist mir erst später bewusst geworden. Sprachen gelten als Mittel der Verständigung, insbesondere sogenannte Muttersprachen, aber ich erlebe sie in dieser Hinsicht manchmal auch eher als untaugliche Krücken, auf denen Menschen aufeinander zu zu humpeln versuchen können, aber oft nicht wirklich zueinander, oder auch nur auf die selbe Terrasse (um das Wort "Ebene" zu umgehen) finden und gelangen können. Wie ich zum Beispiel meiner Mutter verklickern könnte, dass ich trans* und dass ich lesbisch bin, keine Ahnung. Unter dem zweiten könnte sie sich vielleicht noch etwas vorstellen, aber es wäre sicher etwas anderes, als ich darunter verstehe. Was sie sich unter dem ersten vorstellt, ahne ich nach ein paar Erwähnungen, die sie in Situationen fallen ließ, in denen ich mich dabei ertappte, plötzlich ungewohnt genau hinzuhören, und will es eigentlich gar nicht genauer wissen, weil ich bezweifle, dass mich dieses Wissen glücklicher oder die Verständigung leichter machen würde. Was und wie mein Vater denkt, habe ich, offen gesagt, gar keine Ahnung, weil er sehr wenig darüber (mit mir) spricht, abgesehen davon, dass mir klar ist, dass er theoretisch oft als einigermaßen rechtspopulistisch geltende Ansichten vertritt, während seine Lebenspraxis meiner Wahrnehmung nach oft eher links, solidarisch und sogar liebevoll geprägt wirkt. Gleichwohl ist mir klar, dass mir wichtige Begriffe zum Teil solche sind, die er entweder gar nicht kennt oder unter denen er sich mit höchster Wahrscheinlichkeit vollständig andere DInge vorstellt als ich. Wegen dieser eben skizzierten und anderen Schwierigkeiten kommt es oft zu keiner wirklichen Verständigung zwischen meinen "Unausweichlichen" und mir, wenn wir miteinander reden oder es versuchen. Manchmal frage ich mich sogar, ob sich mit den Blutsverwandten in auf- oder absteigender Linie (um es traditionell auszudrücken, ich könnte auch von der Herkunftsfamilie sprechen und würde wahrscheinlich weitgehend das selbe meinen) verständigen zu können und sich ihnen offenbaren (z.B.: sich ihnen gegenüber outen) zu wollen sollen nicht nur ein anderer von diesen gesellschaftlichen Imperativen steht,, der fast auf einer Stufe mit dem Imperativ steht, zumindest gelegentlich Jeans zu tragen, weil "wir" (wer immer das auch sein mag) das alle angeblich manchmal machen. Aber vielleicht ist das auch nur ein Versuch von mir, mir einen einfachen Grund dafür zurechtzulegen, mit meinen Verwandten über bestimmte Dinge nicht sprechen zu müssen. Oder zu dürfen. Die Grenze zwischen diesen zwei, meinem Empfinden nach sehr verschiedenen Begriffen scheint mir in diesem Fall für sehr viele Menschen eine sehr unscharfe Grenze zu sein, deren Begriffe als zumindest als recht, no pun intended, fließend gelten können dürften. Allerdings habe ich auch das Gefühl, mit ihnen, vor allem mit meinen Eltern, über bestimmte Dinge nicht sprechen zu können oder zu dürfen, und dass das durchaus auch von ihnen und niicht nur von mir ausgeht. Lebhaft in Erinnerung geblieben ist mir z.B. eine Situation, in der ich mit meiner Mutter zusammen in der elterlichen Küche den Abwasch gemacht und dazu angesetzt habe, über mein damaliges Beziehungsleben (über das ich zu dieser Zeit sehr glücklich war, und das hätte ich gerne mit ihr geteilt) zu sprechen. Meine Mutter ließ den Schwamm fallen und enteilte mit einer Hektik, die unter anderen Umständen erheiternd hätte wirken können, ins Treppenhaus, um einen Tag zuvor gereinigte Flächen erneut abzustauben. Seitdem habe ich nicht mehr den Mut gefunden, bei meinen Eltern mein Beziehungsleben oder das, was ich als mein Privatleben bezeichnen würde, auch nur andeutungsweise zu erwähnen, und mir scheint, dass ich viele nicht straight-heterosexuell tickende Menschen kenne, denen es ähnlich geht. Klar gibt es auch die Kids, die von Mama wie zum Ballettunterricht zur queeren Jugendgruppe gekarrt und dort abgelt. iefert und wieder eingesammelt werden. Aber die scheinen mir sehr deutliche und oft auch nur vielleicht glückliche Ausnahmen zu sein, und vielleicht auch einer sehr anderen Gruppe von Kindern und Jugendlichen anzugehören, als ich das einmal tat. Dieses Schweigen, das mir teils auferlegt wurde, und das ich mir teils selbst auferlegt haben dürfte, erzeugt in meinem Fall eine Distanz, die mit dem, was wir in westlichen Gesellschaften über Familienbindungen lernen, schwer vereinbar ist (meinem Eindruck nach). Andererseits ist sie vielleicht nötig und ergibt sich von selbst, weil Angehörige von verschiedenen Generationen nicht in .denselben Welten (und Sprachen) leben, sondern nur in solchen, die sich sozusagen an den Rändern überschneiden, aber weit davon entfernt sind, deckungsgleich zu sein. Aber vielleicht (und damit komme ich von meiner persönlichen, jetzt hier ausführlich dargestellten Misere wieder auf das zurück, was ich als Dein Thema, McLeod, wahrgenommen habe) ist mit unseren Verwandten uns verständigen und uns ihnen erklären zu können auch nur einer von diesen Ansprüchen, die eine Gesellschaft, die oft wenig mit unseren Lebensrealitäten am Hut und kaum Verständnis für uns hat und in der wir trotzdem leben müssen, von uns erwartet und fordert, ohne Rücksicht darauf, ob das in einem individuellen Fall unter erträglichen Reibungsverlusten einlösbar ist oder nicht.. Ein Anspruch einer Gesellschaft, die von als "homose*uell" einordenbaren Personen fordert, sich zu ihrem postulierten Anders-Sein zu bekennen, koste es diese Personen, was es wolle. Hauptsache, die der Mehrheitsgesellschaft angehörigen Gesellschaftsmitglieder wissen dann bescheid über etwas, wovon sie theoretisch gar nichts wissen wollen und das sie eigentlich auch gar nichts angeht, weil es sie nicht betrifft ... . Und das ist etwas, das mich generell beunruhigt, wenn ich über den Begriff "Coming-Out" in der Kombinationn mit"gegenüber anderen" nachdenke. Bis jetzt habe ich keine Antwort darauf, die ich als gültig empfinden würde. |
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#61
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Das ist also bei Dir "auf dem Sprung" geschrieben, Herzfilz? :-)
Necessarii... sehr schöne Kulturgeschichte, Danke!! Und ich glaube, es trifft auf meine Familie zu bestimmten Zeiten auch ganz gut zu: wir sind notwendigerweise beisammen gewesen. Was ich nicht teile ist Dein Kulturpessimismus, dass es in Familien nur sehr selten zu einem Verstehen käme. Verglichen mit dem Verstehensgeschehen in der Welt insgesamt, sind viele Familien gar nicht so schlecht aufgestellt. Aber mir fallen als erstes die ein, die mehr wie meine sind: verständnisarm. Manchmal hab ich das Gefühl, diejenige mit dem meisten Verstehen und Verständnis für die Familienmenschen zu sein. Sagen die anderen aus der Familie. Oder aus meinem Umfeld. Vielleicht kommen mit diese anderen deswegen besonders unverständnisvoll vor, weil sie es halt schlicht "weniger" sind, als ich...? Nur mal so ne Relativitätstheorie. Du beschreibst zweierlei: zum einen wie sich der konkrete Umgang zwischen Euch auf die Zukunft ab Punkt X (Mutter dreht sich schnell um und wischt Staub) ausgewirkt hat. Das ist das Gegenteil von gesellschaftlicher Konvention, das ist gelebte, individuelle Praxis. Auch, welche Schlüsse Du daraus für Dich gezogen hast: nicht mehr ansprechen, gehört hier nicht hin. In der Tat mag es das Bild geben, dass wir in der Familie am weitestgehenden verstanden werden könnten. Aber für viele ist die Familie ja auch das Umfeld der Ständig-Präsenten, derjenigen, die uns (aus der Nachkommens-Perspektive) am längsten schon erleben und darum am meisten von uns wissen könnten. Wo ich das so schreibe, bemerke ich, dass meine Jugend und vielleicht auch schon die Kindheit eben nicht daraus bestand, dass meine eltern am meisten von mir mitbekommen hätten und mich "gut" kennen müssten. Wenn ich heutzutage mit Familien zu tun habe, die anders gestrickt sind und wo die Eltern definitiv sehr gut nachvollziehen, was bei ihren Nachkömmlingen los ist, dann hatten die auch eine andere Aufmerksamkeitskultur miteinander, früher. Trotzdem hatte ich (oder habe ich) diese Sehnsucht, verstanden zu werden, ausgerechnet von den Eltern oder inzwischen nur noch: meiner Mutter. Ist das durch gesellschaftliche Konventionen entstanden oder durch die jahrelange Übung darin, viel zu tun, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Und dann die besondere, glamouröse, feuerwerkige Belohnung in Hirn und Hormonhaushalt, wenn es mal klappte...? Coming-out sehe ich ganz und gar nicht als eine Offenbarung dessen, was andere nichts angeht und mit ihnen nichts zu tun hat. Denn umgekehrt weiß ich von fast allen Heteros ihren Beziehungsstand und ihre Befindlichkeiten und es fühlt sich absolut nciht so an, als würde ich damit echtes Intimleben mitbekommen oder etwas aufoktruiert, das gar nicht mein Tanzbereich sei... Ich glaube, im Umgang mit den Orientierungen liegt viel auch an der Geübtheit. Gut, bei meiner Mutter vielleicht nicht - weswegen es da ja irgendwelche Dinge gibt, die sie mit sich klären sollte - nicht umgekehrt, die ich zu erfüllen oder anzupassen hätte. Ich kann der Kultur des "es geht die anderen ja nix an, es überfordert sie" oder ähnlichem nichts abgewinnen. Es ist eine Umkehr der Kausalität. Oder eine Fokussierung auf Verschiedenheiten, die sich meines Erachtens gar nicht an der Orientierung an sich festmachen. Ich bin in meiner persönlichen Spießigkeit oder der Liberalität vielen Heteros vielleicht näher, als den meisten Homos und umgekehrt... Werte, haltungen und Weltanschauungen finden doch an anderer Stelle statt - meine ich wahrzunehmen. Das Problem meiner Mutter mit meiner Frauenliebe ist kein genereller Kulturkampf zwischen einer Hetera und eine Lesbe. es ist nichtmal ein genereller Kulturkonflikt zwischen Mutter und Tochter, Nachkriegsgeneration oder Kind der sexuellen Revolution oder Emanzipation. Oder Dorfkind versus Stadtkind... Vielleicht spielen diese kleinen Kulturfacetten überall mit. Individuell, wie wir Einzelpersonen nunmal sind, ist da mehr, Komplexeres, Persönlicheres. Sagen mir jedenfalls mein Bauch und mein Verstand. Die müssen nicht recht haben. Hach... schön, mal ein Stückchen quergedacht zu haben. Ich lese mir Deine Sachen bestimmt nochmal durch und dann finde ich neue / andere Schwerpunkte und Gedanken. Merci, bien! Und wenn Du Argumente, Sichtweisen, Gegenreden hast - her damit :-) McLeod |
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#62
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Die Stille nach ihrem Geburtstag traf mich, auch wenn ich es nicht wollte. Hatte meine Karte frühzeitig geschickt und nachdem ich letztes Jahr mit einem Buch wohl total daneben gegriffen hatte (kurz nach der Eskalation und dem Rückzug), einen Gutschein für Schönes dazugetan. Da war ich mir ziemlich sicher, sie würde es zumindest verwenden können, auch wenn Gutscheine mir eigentlich zu unpersönlich sind. Oder vielleicht auch: weil es mit der Tradition brach, dass ich mir immer viel Mühe mit Geschenken machte, oft selbst etwas bastelte u.ä. und dass sie es war, die mir Gutscheine für Schönes schenkte.
Ich wollte nicht traurig sein, aber ich war es. Nicht mal ne kleine Mail...? Die kam jetzt gestern, ich fand sie heute. Zwar wieder kurz, aber nicht mehr so knapp, dass es harsch wirkte. Eher ein gefühlt ehrlicher Dank. Sofort springt etwas in mir an und will dem kleinen Glimmen Luft zufächeln. Darauf eingehen. Sichtbar werden. Also immer noch das alte Lied, aber das ist ja auch okay. Es war sehr lange so und es ist noch längst nicht anders, innderlich, nur weil wir uns äußerlich anders verhalten. Oder weil ich das tue. Ich speichere die halbe Antwort also, als ich das merke, unter Entwürfe. Muss erstmal in mich hineinhorchen, was ich will. Jetzt will. Meine letzten Kontakte waren distanziert und ähnlich harsch, wie ich ihre empfunden hatte. Oder ein kurzes "ich kann mich nicht zurückhalten, das hier sprang mich an, ich musste es schicken, aber ansonsten wieder zum Geburtstag und zu Weihnachten..." Ich atme durch. Das Schreiben hier ist gerade Live-Sortieren. Es hat keine Eile. |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 563 Userin seit: 06.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.916 ![]() |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 788 Userin seit: 14.11.2015 Userinnen-Nr.: 9.444 ![]() |
;-)) (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) ! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Weihnachten bei Hoppenstedts...
Nein, bei Familie McLeod. Ich war letztes Wochenende bei meinem Vater und durfte feststellen, dass meine gelassene Haltung ihm gegenüber und die Unabhängigkeit, die ich mir erarbeitet hatte (oder zu haben meinte), auch recht flugs für eine Weile pulverisiert werden kann. Was ist nur los in diesen Familienzweigen, dass sie mit mir zu Eskalationen neigen?? Weihnachten verbringe ich bei einem entfernteren Zweig wieder. Hier freuen wir uns einfach, wenn wir uns sehen, fallen uns um den Hals zur Begrüßung, freuen uns aneinander. Verstehen gemeinsames Schicksal als etwas, das uns verbindet und nicht als etwas, das zwischen uns steht. Haben Interesse daran, wer wir so sind... Genetisch ist es also nicht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Habe für meinen Teil mit der Klärung meiner inneren Verquickungen und Zusammenhänge begonnen. Das ist mir alles zu intensiv und nah, als dass ich es noch weiter in dieser Form durchleben möchte. Und Weihnachten werde ich genießen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) McLeod |
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#66
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 788 Userin seit: 14.11.2015 Userinnen-Nr.: 9.444 ![]() |
(IMG:style_emoticons/default/troest.gif)
Genisse die Zeit mit deinen Leuten die dich Respektieren und freuen dich zu Sehen! Schöne Weihnachtstage🎄 und hoffendlich ein guten Rutsch 🎢🎉! Liebe grüsse Engeljess |
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#67
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Heute ist der Tag des Loslassens. Verschnüre den Hausschlüssel mit dem Filzanhänger, auf dem "Hotel Mama" steht... was ja immer etwas ironisch gebrochen war, denn das landläufige Stereotyp, das im Allgemeinen damit gemeint ist, passte nie und wollten wir auch nie. Zwei Postkarten mit Dank für Vieles von früher bis hierher. Mit guten Wünschen. Und der Bitte, dass wir die Höflichkeiten zu offiziellen Anlässen (Feier- und Geburtstage) sein lassen mögen. Es ist ein Abschluss für eine Situation, die ja schon lange in der Luft hing. Ich bin traurig darüber, dass wir uns so fern sind und zufrieden, wie mein Leben geworden ist in den ganzen Jahren und Jahrzehnten. Es ist, wie es ist. In vielerlei Hinsicht.
Jetzt suche ich noch eine gepolsterte Verpackung und schicke alles gut abgesichert als Paket oder Einschreiben los. Euch auch nochmal ein Danke im Nachhinein. Und ich sehe gerade, dass mein letzter Beitrag um meinen Vater ging. Dort ist einiges in Bewegung gekommen in den letzten Jahren. Auch nochmal in schmerzhafte Begegnungen, aber es verändert sich irgendwie in der Tiefe, bei den Grundlagen. Vielleicht wirklich durch die Befreiung von einem alten Dämon, der vor 2 Jahren endlich ging. Raum für ein unabhängigeres Leben, auch hier: in vielerlei Hinsicht. Vermutlich werde ich in diesem Faden nichts mehr zu schreiben haben. (IMG:style_emoticons/default/wavey.gif) Ein schönes Wochenende Euch! McL |
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#68
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Ich musste Deinen Beitrag zweimal lesen, bevor ich ihn verstanden habe.
Und ich glaube nicht, dass es an Deinem Text liegt oder an meiner Müdigkeit zu dieser späten Stunde. Ich glaube, dass ich es nicht wahrhaben wollte, da ich immer noch an Happy Ends glaube und hier (warum?) davon überzeugt war/gedacht/gehofft habe, dass es sich einstellen würde. Ich kann gut nachvollziehen, dass Du nun traurig und zufrieden zugleich bist. Wenn etwas schon so lange auf einem lastet, ständig im Hintergrund lauert und einen wie eine chronische Krankheit quält, kann ein radikaler (sauberer?) Abschluss eine richtige Befreiung sein. Lasse Dich aus der Ferne fest umarmen und sei weiterhin zufrieden mit Deinem Leben*. Nach meiner Ansicht/Erfahrung ist dies das Allerwichtigste. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) *(und hast ja auch allen Grund dazu, soweit ich weiß ;-)) Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 24.Jun.2017 - 23:44 |
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#69
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Es ist ein gutes Ende, Malene. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Danke für Deine guten Wünsche. Es ist jetzt gar nicht mehr so radikal. 20 Monate nach dem Bruch. Jetzt ist die Getrenntheit schon eine gute Gewohnheit und die Unabhängigkeit ziemlich erprobt. Ich kann zwar nur für mich sprechen und für sie immer nur vermuten, aber ich glaube keine von uns investiert Zeit und Energie in Gedanken hin zu einer Rückkehr. Das ist zumindest bei mir Fakt. Es auszusprechen bzw. aufzuschreiben und diese letzten verbliebenen Dinge dorthin zu bringen, wo sie hingehören, ist jetzt nur noch ein kleiner Schritt. Nichts ist ausgeschlossen, aber es fühlt sich nicht nach etwas an, das ansteht oder irgendwie in Sichtweite wäre. Sollte es so bleiben, kann es das von meiner Seite jetzt. Bestimmt noch mit dem einen oder anderen Moment, der weh tut. Schließlich bearbeite ich gerade nochmal aktiv meine inneren Vermächtnisse und Spuren, die das Leben hinterlassen hat. Vielleicht dadurch ist es möglich geworden, jetzt loszulassen und weiterzugehen. Herzlichen Dank. McLeod |
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#70
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Salatfee ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: stillgelegt Beiträge: 174 Userin seit: 27.03.2016 Userinnen-Nr.: 9.548 ![]() |
Liebe McLeod,
herzlichen Glückwunsch zu Deiner Konsequenz! Du stehst zu Dir und blickst den Tatsachen ins Auge und ziehst Deine Konsequenzen ohne Schönfärberei. Hart sicher für beide Seiten, aber manchmal führt nur eine Türe, die man schließt (im wahrsten Sinne des Wortes) in die Zukunft. Alles alles Gute! cup of sunshine tea |
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#71
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Danke, cup of tea. Heute bin ich dann damit auch zum Postkiosk gegangen. Da hab ich mir dann gleich auch ein weißes(!!) Duplo gekauft. Ein bisschen Übersprungshandlung darf sein. (IMG:style_emoticons/default/engel.gif)
McLeod |
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#72
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Aus gegebenem Anlass schaue ich nochmal hier herein. Höre meine Stimme fröhlich bei so manchem Posting hier - angesichts der schwierigen und schmerzhaften Grundthematik ein Wunder. Während mir in den letzten Jahren schon so manches mal die Spucke weggeblieben war, wenn meine Mutter hier und da einen Satz rausgehauen hat, der es so krass in sich hatte - dann hat sie ihre manipulative Giftspritze nun mit einem Brief zu einem Gesamtkunstwerk verdichtet. Wer ist dieser Mensch und wie kommt es, dass wir verwandt miteinander sind? Wen sieht sie bloß, wenn sie mich beschreibt aus ihrer Wahrnehmung heraus und sie dann wie eine unumstößliche Wahrheit darstellt? Wie konnte ich werden, wer ich bin, wenn SIE ein großer Teil meiner Wurzeln ist? Und der väterliche Familienzweig das alles auch nochmal in anderen Konstellationen und Kombinationen auch nochmal multipliziert...
Das letzte Wort musste sie sich wohl ausbedingen. Es konnte nicht dabei verbleiben, dass ich ums Ende der Kontaktaufnahmen zu den Geburts- und Feiertagen bat. Sie war doch noch nicht fertig und auch wenn sie 700 Tage oder 23 Monate lang kein wirklich persönliches Wort an mich richtete, so hatte sie doch noch was loszuwerden. Natürlich zum Geburtstag. Und aus blöder Fehleinschätzung und einigen dummen Umständen hab ich das Ding auch geöffnet. Erst in den letzten Jahren habe ich gelernt, nicht unendlich viele Chancen zu vergeben nach unendlich vielen wiederholten Verletzungen. Das war's. Das war es ja auch schon vorher, aber nun ist es wirklich auch nochmal aus dem Schweigen herausgekommen entlarvt und offensichtlich geworden: dafür gebe ich keinen Platz in meinem Leben. Das will ich aus gutem Grund nicht mehr. Ich vergrößere und verstärke die Sicherheitszone. Hab meine innere wenn-dann-Liste überarbeitet. Ausnahmen sind nun ausnahmslos gestrichen. Und ich werde mit etwas Hilfe und Geduld so loslassen, dass sie mich irgendwann nicht mehr innerlich beschäftigt. Was gerade erstmal wieder akut geworden ist durch den Brief. Ich möchte nicht, dass das eine unendliche Geschichte wird / bleibt. Was auch für einige andere zurückgelassene Familiengeschichten gilt, die mich immer noch umtreiben, dann und wann. Das ist jetzt mein Job, mich ums Abheilen zu kümmern und es mir zu erlauben und zu ermöglichen. Ich denke, ich kann das. Nicht nur überstehen. Richtig loslassen, einsortieren, abschließen. Auch wenn es noch etwas dauern dürfte und ein Knochenjob ist. Danke für die Möglichkeit, hier darüber zu schreiben. Jottwedeh vom eigentlichen Forumsthema. McLeod |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 563 Userin seit: 06.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.916 ![]() |
Aus gegebenem Anlass schaue ich nochmal hier herein. Höre meine Stimme fröhlich bei so manchem Posting hier - angesichts der schwierigen und schmerzhaften Grundthematik ein Wunder. Während mir in den letzten Jahren schon so manches mal die Spucke weggeblieben war, wenn meine Mutter hier und da einen Satz rausgehauen hat, der es so krass in sich hatte - dann hat sie ihre manipulative Giftspritze nun mit einem Brief zu einem Gesamtkunstwerk verdichtet. Wer ist dieser Mensch und wie kommt es, dass wir verwandt miteinander sind? Wen sieht sie bloß, wenn sie mich beschreibt aus ihrer Wahrnehmung heraus und sie dann wie eine unumstößliche Wahrheit darstellt? Wie konnte ich werden, wer ich bin, wenn SIE ein großer Teil meiner Wurzeln ist? Und der väterliche Familienzweig das alles auch nochmal in anderen Konstellationen und Kombinationen auch nochmal multipliziert... Das letzte Wort musste sie sich wohl ausbedingen. Es konnte nicht dabei verbleiben, dass ich ums Ende der Kontaktaufnahmen zu den Geburts- und Feiertagen bat. Sie war doch noch nicht fertig und auch wenn sie 700 Tage oder 23 Monate lang kein wirklich persönliches Wort an mich richtete, so hatte sie doch noch was loszuwerden. Natürlich zum Geburtstag. Und aus blöder Fehleinschätzung und einigen dummen Umständen hab ich das Ding auch geöffnet. Erst in den letzten Jahren habe ich gelernt, nicht unendlich viele Chancen zu vergeben nach unendlich vielen wiederholten Verletzungen. Das war's. Das war es ja auch schon vorher, aber nun ist es wirklich auch nochmal aus dem Schweigen herausgekommen entlarvt und offensichtlich geworden: dafür gebe ich keinen Platz in meinem Leben. Das will ich aus gutem Grund nicht mehr. Ich vergrößere und verstärke die Sicherheitszone. Hab meine innere wenn-dann-Liste überarbeitet. Ausnahmen sind nun ausnahmslos gestrichen. Und ich werde mit etwas Hilfe und Geduld so loslassen, dass sie mich irgendwann nicht mehr innerlich beschäftigt. Was gerade erstmal wieder akut geworden ist durch den Brief. Ich möchte nicht, dass das eine unendliche Geschichte wird / bleibt. Was auch für einige andere zurückgelassene Familiengeschichten gilt, die mich immer noch umtreiben, dann und wann. Das ist jetzt mein Job, mich ums Abheilen zu kümmern und es mir zu erlauben und zu ermöglichen. Ich denke, ich kann das. Nicht nur überstehen. Richtig loslassen, einsortieren, abschließen. Auch wenn es noch etwas dauern dürfte und ein Knochenjob ist. Danke für die Möglichkeit, hier darüber zu schreiben. Jottwedeh vom eigentlichen Forumsthema. McLeod (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) |
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#74
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
(IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) Danke, once8.
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Beitrag
#75
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Ich finde es nach wie vor bewundernswert, wie Du mit diesem ... Problem umgegangen bist.
Seit Juni dieses Jahres habe ich auch "losgelassen", was einen entfernten Verwandten von mir betrifft. Ich hatte lange Zeit eine sehr herzliche Beziehung zu ihm und musste nun zusehen, wie diese Person immer egozentrischer und gefühlsmäßig kälter wurde. Lange habe ich geglaubt, dass dieser Prozess vorübergehend oder umkehrbar wäre, da die Verwandte noch nicht die Entschuldigung eines hohen Alters oder einer Krankheit hatte. Nun, ohne Kontaktabbruch oder Drama, nehme ich diese Person, wie sie ist, habe etwas Abstand genommen und "nehme" mir egoistisch auch nur das, was mir gerade an ihr "passt", das Ferienhaus, Informationen, oberflächlichen Austausch. Behandle sie, wie eine gute Bekannte, an der man nicht sonderlich hängt und an die man selten denkt. Wozu eine Nummer anrufen, die ständig besetzt ist? Nun wieder zu Dir, McLeod (sorry für das Abschweifen) Die Beziehung (wenn sie noch so bezeichnet werden kann) zwischen Deiner Mutter und Dir spielt sich noch auf einer ganz anderen Ebene ab. Dass sie ausgerechnet Deinen Geburtstag zu einer Art Abrechnung auserkoren hat, spricht von einer Gefühlskälte und Gemeinheit, die ich bisher nur bei den karrikaturhaft wirkenden bösen Stiefmüttern aus Romanen kannte. (Da fällt mir ein, dass die beiden Romane, an die ich denke, autobiografisch sind ...) Ratschläge brauchst Du nicht, wie ich sehe (lese). (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Soweit ich es jedoch beurteilen kann, bist Du nach diesem Brief auf dem besten Weg, sie auch innerlich loszulassen, bzw. Dich innerlich nicht mehr mit ihr zu beschäftigen. Diese letzte Ungeheuerlichkeit (sorry, finde kein passenderes Wort) hat wohl den letzten Geduldsfaden bei Dir zerrissen und vielleicht wird das Loslassen kein so großer Knochenjob sein, wie Du denkst. Das jedenfalls wünsche ich Dir vom Herzen. Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 26.Sep.2017 - 17:27 |
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Beitrag
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Ach, wenn es wirklich so einfach wäre, würde es nicht viele Seiten in diesem Forum füllen. (IMG:style_emoticons/default/engel.gif)
Ich erinnere mich noch an den Moment der letzten Eskalation... Als ich auf eine über mich selbst amüsierte Art vor mich hin lächelte, weil meine Mutter gerade eine ellenlangen Monolog hielt, wie sie die Welt im Allgemeinen und unsere Situation im Besonderen sah/sieht. Ihr Blick ging irgendwo ins Nirgendwo der Zimmerdecke. Und ich dachte, während ich die apodiktisch vorgetragenen Meinungen an mir vorüberziehen ließ: "So ist das also?"... Oft hatte ich Feedback bekommen über meine Monologe und dass ich unerreichbar ins Nichts blickte dabei... Vermutlich hilft mir diese Parallelität und die inzwischen gut geölte Fähigkeit in manchen Situationen mal so einen Blick quasi von Außen zu werfen und mich mittendrin mal kurz zu reflektieren und wahrzunehmen, das jetzt ähnlich zu handhaben. Ich kann sehr gut zwischen ihrer Wahrnehmung und meiner "Wahrheit" trennen. Sie konnte das damals schon nur sehr schlecht. Es musste einfach wahr sein, was sie interpretierte, wahrnahm und aussprach über mich. Niemand kann das in ihren Augen vermutlich besser beurteilen, als sie selbst. Es triggert mich durchaus noch an, was sie nun noch getan hat. Aber ich lasse es eben bei mir auslaufen und sich ohne Kontaktaufnahme abarbeiten in mir. Bemerke, wenn ich im Kopf anfange, loszuformulieren. Eine Antwort, die es nicht geben soll und wird. Dann schalte ich Musik an, starte was anderes, vielleicht Arbeit oder ich surfe rum, mache kurz eine Atemmeditation, schreibe alten Freundinnen was in der WhatsApp-Gruppe. Das sind natürlich auch Ablenkungs- und Dämpfungsmechanismen, die ich genau im dieser Familie entwickelt habe. Und keine Ahnung, ob sie auch in einer ungiftigen Dosis einsetzbar sind. Ich nehme mir auch Zeit, hinzufühlen. Oder als im am Wochenende am Meer entlang lief, da ratterten die Gedanken dazu und damn war es eben so. Ich hab mich mit dem Gefühl dahinter soweit es mir möglich war in Kontakt gebracht. Lauter solche Übungseinheiten eben. Ich bin wirklich auf eine Weise besser dran ohne sie und es ist aushaltbar geworden, nicht ihren Segen für mein Leben zu bekommen oder zu erwarten, erhoffen, herbeizuarbeiten. Trotzdem ist es weiterhin noch Teil meiner inneren Weltenmaschine: Szenarien durchspielen auf der Suche nach dem einen Schlüssel, der dieses Felsentor in die Schatzhöhle öffnet. Dabei ist hinter dem Tor nur ein alter, unwirscher Drachen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich kann meine Mutter nicht so beschreiben, wie Du es tust. Ich kann fassungslos sein, bestürzt, getroffen. Aber ich sehe halt auch viel von den Wurzeln und dem Leiden, das sie darin ausdrückt. Ich hab zumindest eine Ahnung. Ich habe um sie herum ganz viel Familie verloren mit dem Abstand, den wir voneinander brauchen. Das macht mich wirklich noch viel.mehr traurig. Es sind so viele gute Menschen, aber irgendwie bleibt es systemimmanent, dass wir keinen festen, verbindlichen Kontakt haben, wenn die Verbindung zwischen meiner Mutter und mir distanziert bis blockiert ist. Und das ist sie letztlich schon lange / oft. Für eine Änderung hätte es auf beiden Seiten Entwicklung gebraucht. Oder keine Entwicklung bei beiden, dann wäre es die gewohnte, auf ihre Weise "funktionierende" Beziehung mit kleineren Reibungen und in der stabilen Abhängigkeit geblieben. Da ist mir die jetzige Freiheit deutlich lieber. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Auch um den Preis, den sie kostet und um die Mühe, die sie mir (noch) bereitet. In diesem Sinne. Danke fürs Zuhören. Gute Nacht... McLeod |
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Beitrag
#77
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Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
Ich lese was Du schreibst - und ich kann Dir sagen: Es wird weniger werden.
Weniger Sehnsucht, weniger Schmerz. Irgendwann wird sie nur noch eine Erinnerung sein. Eine prägende Erinnerung, aber eine Erinnerung. Bei mir brauchte es viel, viel Trauer - auch den Abschied zu nehmen von dem, was ich gerne hätte, was ich mir gewünscht hätte, was mir "zugestanden" hätte. Nämlich ein (mich) liebendes Elternteil, was nicht nur sich selbst im Sinn hat. Was sich nicht untrennbar mit mir verbindet - sondern als das sieht, was ich bin, wer ich bin. Ohne Projektion. Einfach nur klare Sicht auf mich (und vielleicht, auch nur selten, aber wenigstens ein bisschen auch annähernd meine Bedürfnisse gesehen hätte. Irgendeines, in der langen Zeit des Kontakts oder des dort aufwachsens). Bei mir dreht es sich um beide Elternteile (einer Aktiv, einer passiv) daher: Es wird weniger, wirklich. Anbei ... ohne dies nun über Deine Mutter zu meinen ... es gibt einen tolle Seite - mir hat es viel erklärt und sehr geholfen: Klick Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 27.Sep.2017 - 23:37 |
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Beitrag
#78
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Guten Morgen, Mausi...
Danke für Deinen Zuspruch und die Erfahrung. Es ist wirklich schon weniger geworden. Über die Jetztzeit bin ich nicht akut traurig. Manchmal im Rückblick, wenn ich mit anderen Augen auf mein Aufwachsen und die Schwierigkeiten danach schaue. Dann sehr. Diese Sache mit narzisstischen Personen ist schon sehr, sehr spannend. Zum Einen weil ich eine Großmutter hatte, die das sowas von auf den ersten Blick auslebte. Das hat wohl alle anderen Menschen mit weniger auffälligen Zügen und Verhaltensweisen relativiert. Meine Eltern waren ja alles andere als herrisch, lügend, sich raumfüllend aufregend und offensiv abwertend. Nun ist es sicher so, dass in einem Elternhaus aufzuwachsen, in dem viel Nicht-Abgrenzbarkeit, Instrumentalisieren, Übertragen stattfindet, das auch Teil meiner "Persönlichkeits-DNA" geworden ist. Nicht biologisch gemeint, aber vielleicht epigenetisch (wobei "entwicklungspsychologisch" ja längst der begriff ist, aber ich brauch wohl gerade ein Bild (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) Und wenn ich mir jetzt meinen anderen langen (zeitlich wie vom Textumfang her) Thread anschaue, in dem ich über meine Beziehungen und Beziehungstauglichkeit nachdenke, dann komme ich heute morgen nicht umhin nachzuvollziehen, dass ich das ja auch war und bin: Übertragend, die Partnerin als Krücke für eigene Unselbständigkeiten brauchend, in eine emotionale Schieflage geratend aus der heraus ich viel getan habe, was eine Manipulation der Situation um der Beziehung willen gleichkommt. So abstrakt aufgeschrieben tut es mir nochmal sehr leid um die Erfahrungen, die andere mit mir gemacht haben, auch wenn wir in Vielem auch gute Erlebnisse hatten. Bei den Seiten über narzisstische Mütter oder den Umgang mit Narzissten zuckte ich immer irgendwie zusammen. Nun komme ich glaube ich langsam drauf, warum. Weil ihnen diese kleine weitere Dimension fehlt: Was in meinem Leben ist so, weil ich anfangs nur das kennenlernen konnte und mich damals in einer Weise einem unberechenbaren, mich nicht berücksichtigenden System anzupassen versuchte, die viel Schmerz und auch ein Erbe hinterließ. Wie kommen Menschen mit narzisstischem Zügen eigentlich bei sich selbst an, woher bekommen sie neue Sicherheit (oder erstmals), wenn doch viel von ihrem Tun der Selbstunsicherheit geschuldet ist. Vielleicht heißt das alles aber auch nur: Ich schließe ab damit, meine Mutter nachvollziehen zu wollen in dieser Form. Ich glaube, da hab ich viel gesehen, nachvollzogen, entdeckt in den letzten Jahren. Ich hab ja das Glück, zufällig in dieser Lebensphase diverse Aus- und Weiterbildungen zu machen oder Angebote in Anspruch zu nehmen, die das mit beinhalten. Als Übungseinheit, die bei mir tatsächlich wie eine Livesession läuft. Und es ist die Zeit, bei mir zu bleiben, angekommen (oder wieder zurück zu kommen, wenn die alten Gedankenwege und Denkgewohnheiten wieder weg führten). Ich bin zwar immer noch leicht verunsichert, ob das jetzt wegschauen und verdrängen ist (mal wieder) oder loslassen und weitergehen. Meine Selbsteinschätzung und -wahrnehmung ist noch etwas unklar und vage, aber in so vielem meilenweit vorangekommen... Wenn ich mich in meinen ganzen Jahren des Erwachsenseins anschaue, dann weiß ich ja, dass ich auch wenn ich "schwierig" war oder "überfordernd" oder "hart" oder "dominant", dass es Wurzeln hat(te), die alles andere als das waren. Als ich im Nachlass jener Großmutter blätterte, war sie plötzlich: Verzweifelt, einsam, voller Angst. Vielleicht konnte ich es erst sehen, als ich keinen Schutzpanzer mehr tragen musste. Ihr Tod ist so eine Erleichterung für diese Familie... Und sie hat es auch aus einer gefährlich und unkontrollierbar anmutenden Welt erlöst. Bei meiner Mutter sehe ich einen Teil der Wurzeln schon lange. Was irre ironisch ist, denn sie sieht ja meine roten Fäden auch, aber sie indoktriniert nach Kräften, so als brauche es sie noch zu meinem Glück. Wie schade, dass sie nicht erleben kann, wie ich bin mit viel weniger von dem Erbe in einem aktiven Zustand. Nach dem Verarbeiten und Loslassen. Und auch schade, dass sie da an dieser Stelle noch mit diesen Auswirkungen und Verhaltensweisen drin steckt. Ich kann ihr da leider nicht weiterhelfen. Den Weg kann sie mit anderen gehen. Oder die Stille und Leere nutzen, wenn sie mal kommt. Bei mir war das vor drei Jahren ja auch nicht freiwillig. Wir sind keine Pilgerfamilie (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) was nicht ist, kann ja noch werden... Wobei... Meditiert haben meine Eltern die Achtziger hindurch. Lang, lang ist es her... Auf in den Tag! McLeod |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.07.2025 - 10:26 |