![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Mich interessiert, wie weit Ihr für einen Menschen schon gegangen seid, für den Ihr Freundschaft oder mehr empfunden habt?
Es bedarf nicht viel Phantasie, um sich eine Situation vorzustellen, in der plötzlich von Euch erwartet wird, das, was bisher immer gegolten hat, zu überdenken und - auf die eine Karte gesetzt - gegebenenfalls über gewaltige Schatten zu springen. Beispielsweise: Du lebst in einer glücklichen Partnerschaft, Ihr habt ein gemeinsames Reich für Euch etablieren können - Euch geht es gut, Ihr fühlt Euch zuhause. Plötzlich bekommst du ein Wahnsinnsjobangebot, auf das du eventuell jahrelang hingearbeitet hast - unter der Bedingung, in eine weiter weg gelegene Stadt zu ziehen. Oder: Die Schwester deiner Sandkastenfreundin braucht ein Nierentransplantat. Weil deine beste Freundin natürlich ihr ganzes Umfeld zum Testen schickt, gehst du auch hin. Es stellt sich heraus, dass du genau die richtige Spenderin dafür wärst, was natürlich einen Riesenzufall darstellt - du hast niemals damit gerechnet und stehst plötzlich vor einer Entscheidung, die nicht nur dein Leben betrifft. Oder: Deine Frau hat eine Affäre mit einer anderen Frau. Kurz bevor es vorbei ist, beichtet sie dir unter Tränen, das alles nicht gewollt zu haben. Du hast hingegen schon lange etwas davon geahnt, aber es ist nicht deine Art, deine Frau Rede und Antwort stehen zu lassen, sondern gehofft, dass sie von selbst davon erzählt - so, wie du es eigentlich immer als "richtig" empfunden hast in deiner Partnerschaft. Dein Vertrauen ist gebrochen und obwohl dir der Boden unter den Füßen weg gezogen wurde, liebst du sie noch immer. Was habt Ihr durch andere erfahren, was Euch selbst stark geprägt, verändert, verstört hat? Woran seid Ihr gewachsen - allein, hattet Ihr jemanden an Eurer Seite? Welche prägenden Ereignisse haben Euch Euere persönlichen Lebensweisheiten ziehen lassen? |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
.. hm.. ich mag keine ausführliche Antwort drauf schreiben... aber die Frage berührt mich.
Meine Antwort: ... Zu Weit bin ich für jemanden gegangen, den ich dachte geliebt zu haben (in Wahrheit war es wohl "nur" noch Abhängigkeit und Angst.. leider stärker als jede Form von Liebe). Egal ob es meine Würde, meine Selbstachtung oder mein Selbstbild war...ich habe jenes damals nieder trampeln lassen (<-- und das ist der springende Punkt.. das mit sich gemacht haben lassen) Oder auch die Lügen die ich mit vertreten musste/habe.. bzw. die Verantwortung (für jedwedes Handeln und Geschehen), die mir auferlegt wurde, ohne dass ich es wollte. Auf jeden Fall habe ich das damals niedertrampeln lassen Aber es sind vergangene Zeiten, und SO weit würde ich mich nie mehr mittreiben lassen bzw. mitschwimmen. <--- das hat sich nun geändert, mein "mit mir machen lassen" Edit: Gewachsen bin ich daran, da rausgegangen zu sein. Die Abhängigkeit und Angst nicht mehr zu haben. Zu Wissen, dass mir so etwas nicht mehr passieren würde. Allein gemacht? Nein, meine Frau und meine Thera halfen mir sehr dabei. Auf das Welche im Einzelnen möchte ich nicht eingehen! Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 20.Jan.2005 - 20:07 |
|
|
![]()
Beitrag
#3
|
|||
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Ja, darum geht es mir - es ist kein Problem, wenn der Sachverhalt eher abstrakt dargestellt wird... Danke :) |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#4
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
@mausi
Kann jeden einzelnen Buchstaben unterschreiben. Genau dieser Teil meiner Geschichte ist mir auch sofort eingefallen, als ich den Eingangspost gelesen habe. Ansonsten habe ich sehr um die Gesundheit meiner jüngsten Tochter kämpfen müssen und habe dabei gemerkt, wieviel Kraft ich noch hatte, als ich schon dachte, es geht gar nichts mehr. |
|
|
![]()
Beitrag
#5
|
|
auf Entdeckungsreise ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.151 Userin seit: 21.11.2004 Userinnen-Nr.: 800 ![]() |
Die Frage berührt mich auch, grade weil ich im Moment, oder besser im letzten Jahr, etwas erlebt habe, das mich immer wieder bis an meine Grenzen und darüber hinaus geführt hat....
Aber im positivsten Sinne! :happy: Meine Freundin und ich haben uns zu einem Zeitpunkt lieben gelernt, als wir beide noch mehr oder weniger in Hetero-Beziehungen lebten. Sie hatte bis zu dem Tag keine Zweifel an ihrer Ehe gehabt, ich hatte mich im Zusammenhang meines Coming Outs schon etwas distanziert. Aber ich habe Kinder und es war dadurch noch schwieriger, den Weg raus aus dieser Ehe zu finden. Wir haben uns in diesem denkbar ungünstigen Moment verliebt. Wir wussten nicht, ob oder wie es gehen kann. Noch dazu als Fernbeziehung. Wir sahen uns oft nur für sehr kurze Zeiten, war ja nicht so leicht aus dieser Situation raus. Wenn ich vorher gewusst hätte, was auf mich zukommt, ich wäre aus Angst wahrscheinlich zurückgeschreckt. Ich hätte es mir nicht zugetraut, mit dieser Situation umgehen zu können. Aber was soll ich sagen, die Liebe war und ist sehr stark und es war vom ersten Moment ein unglaublich großes Vertrauen da. Wir haben es immer geschafft, die Zeiten miteinander zu genießen und allzu schmerzhafte Fragen auszuklammern. Wir haben gelernt, im Hier und Jetzt zu leben und eine Frage nach der anderen anzugehen. Oder im Zweifelsfall zu warten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist um eine Antwort auf manche Frage zu finden. Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und diese Situation hat von mir manchmal mehr Geduld gefordert als ich dachte, aufbringen zu können. Mit mir, mit ihr, mit all den Fragen auf beiden Seiten. Wichtig war und ist, glaub ich, dass wir zu allen Zeiten offen und vertrauensvoll miteinander reden können. Es gab bisher kein Gezerre, keine Spielchen, keine gegenseitigen Verletzungen. (Verletzungen aus der Situation raus sicher schon.) Wir beide wissen, dass die andere so verantwortungsbewusst und sorgfältig mit der Situation umgeht wie möglich. Dass wir darauf vertrauen können. Und wichtig war auch zu lernen, dass jede erst mal dafür sorgen muss, dass es ihr selber gut geht. Dass uns beiden nicht damit gedient ist, wenn nicht jede auf ihr eigenes Wohlergehen achtet. Denn es hat wahnsinnig viel Kraft gekostet. Das ist eines der vielen Dinge, die ich in diesem Jahr gelernt hab. Gut für mich zu sorgen. Oder sagen wir mal, ich übe es noch... ;) Heute... Wir sind uns näher denn je und sind immer noch dabei, fleißig eine Frage nach der anderen zu beantworten. Sicher ist noch nicht alles entwirrt, aber es ist vieles klarer geworden. Es sind jetzt deutlich weniger Fragen. Die großen Unsicherheiten, Ängste, Sorgen sind weg. Aber vieles braucht einfach Zeit und Geduld. Ich hätte nie daran geglaubt, zu so viel Liebe fähig zu sein, um mit einer derart offenen Situation umgehen zu können. Mit dieser Beziehung habe ich sehr viel über mich und für mich gelernt. Wir mussten ja immer wieder sehr genau auf manche Dinge schauen. Herausfinden, was besonders schwer und an welchen Stellen es eher leicht ist. Wo es vergleichsweise einfach möglich ist, Erleichterung zu schaffen, und mit welchen "Bauchschmerzen" wir uns erst mal arrangieren müssen. Aber die Liebe war von Anfang an sehr stark und ich hab das Gefühl, sie wird von Tag zu Tag stärker... Und darüber bin ich unendlich glücklich! :rolleyes: :wub: |
|
|
![]()
Beitrag
#6
|
|
Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 775 Userin seit: 16.10.2004 Userinnen-Nr.: 609 ![]() |
ich bin von den beiträgen sehr beeindruckt genauso aber auch von der fragestellung schlechthin!!
ob ich mehr als das zu sagen zu stande bringe ist noch offen. du hast sehr lebendige beispiele gewählt, lg. sie unterscheiden sich jedoch in manchem. grundsätzlich aber denke ich, dass die bereitschaft veränderte bedingungen bzw. lebenssituationen zulassen zu können oder eher nicht, wichtig sind in dieser frage. in dem maße sind dann auch entscheidungsfindungen relevant. (verzeiht die sprache, ist grad voll intus wegen der psychologischen thematik und meiner prüfung dahingehend) ich persönlich bin bereit sehr vieles unter den nenner "ichliebedichundwillmitdirzusammensein" zu schreiben. mitterlweile aber habe ich auch weiteres gelernt: dass nämlich das persönliche glück nicht durch selbstaufgabe erreicht werden kann, weder aber auch durch zielstrebiges karrieredenken, oder die einfache verwirklichung eines zieles. es ist etwas gegenseitiges. sobald mir meine geliebte sagen, vermitteln würde, dass sie mich nie und nimmer verstehen würde, wenn ich diesen oder jenen weg wählte, würden in mir sämtliche alarmglocken läuten. die erfahrung freiheit im handeln und leben von der anderen seite zu spüren könnte aber unmögliches möglich machen ( noch mal verzeiht: denn ich schweife wohl ab) nichts desto trotz janis |
|
|
![]()
Beitrag
#7
|
|||
Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.247 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 47 ![]() |
das musste ich auch erfahren... fast anderthalb jahre habe ich mich für meine damalige freundin selbst verleugnet, habe meine eltern und freunde belogen und mir damit wohl selbst am meisten wehgetan, nur damit sie glücklich ist, während von ihr kein schritt in meine richtung kam. und ganz bin ich immer noch nicht weg von dem gefühl, nicht genug für sie zu tun, obwohl wir schon fast zwei jahre auseinander sind und ich eine erfüllende beziehung habe, die mich so glücklich macht, wie ich es noch nie vorher gewesen bin... edit: die gute alte rechtschreibung... Der Beitrag wurde von Sagittaria bearbeitet: 23.Jan.2005 - 02:43 |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#8
|
|
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Hm, erst einmal großen Dank für alle bisherigen Antworten, in all ihrer Einfühlsamkeit und Offenheit - und noch viel mehr Dank unverschämterweise für alle, die sich weiterhin eventuell zu diesem doch recht persönlichen Thema äußern wollen.
Warum mich das Thema derzeit beweg? Mein Dasein wandelt sich derzeit, ich glaube, das Leben hat mich wieder an eine Wegmarke gesetzt, deren Überschreitung "Wachstum" bedeuten könnte. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) Aus Liebe zu mir ist das Fundament einer mir ungemein wichtigen Freundschaft unterspült worden, ein Fundament, von dem ich glaubte, es sei ein Granitfelsen. Ich bin gerade dabei zu begreifen, warum das geschehen ist, obwohl ich eigentlich immer der Meinung war, in einem solchen Fall ohne den "kurzen Prozess" nicht leben zu können. |
|
|
![]()
Beitrag
#9
|
|||
Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Sei froh daß es nicht so ist. Granit ist viel zu hart um die Liebe darauf auszusetzen. Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 25.Jan.2005 - 17:39 |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#10
|
|
don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Vorab: Sägefisch, du hast absolut Recht, Liebe ist zerbrechlich und zu kostbar, um sich an Härte aufzureiben.
Die bislang längste Beziehung in meinem Leben war wohl auch die prägendste. Aus Liebe zu einem Menschen (nicht seelisch, sondern sehr physisch) fast zu erfrieren und an den Grenzen der Legalität zu hangeln, ist wohl extrem. Eltern und beste Freundin ein ziemlich großes Stück weit zu ersetzen und daneben noch ein guter Partner zu sein, hat damals viel gefordert. Und zu gehen, als ihr das alles nicht mehr genug war, war noch härter, denn es zerstörte unser beider Fundament. Aber es half mir, zum ersten Mal Grenzen im Umgang mit mir zu stecken... Und mit dem, was ich in den Folgemonaten (quasi dem Jahr 2004) erlebt hab, wurde mir eins ganz klar, und es kann immer wieder sämtliche verfügbare Kraft kosten: Liebe basiert auf bedingungsloser Annahme des anderen, und die Nähe, in der dieses Annehmen des Gegenübers möglich ist, bestimmt die Nähe jeder zwischenmenschlichen Beziehung. Insbesondere die wechselseitigen Konsequenzen dessen können ganz schön an die Substanz gehen... Wünsche allen hier, die gerade alles neu sortieren, viel Kraft und Gelassenheit, und allen ein Auge für das Schöne im Leben - auch wenn das sehr nach Blumenkind klingt :rolleyes: |
|
|
![]()
Beitrag
#11
|
|
Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Hallo LG, ich finde das eine sehr wichztige Frage. Du fragst Freundschaft oder mehr...
Ich sehe da große Unterschiede zwischen Wie weit in einer Freundschaft und wie weit in einer Liebe. Nicht nur Unterschiede in dem wie weit, sondern auch dem warum. |
|
|
![]()
Beitrag
#12
|
|
Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Bleiben wir bei LGs, plastischen Beispielen. Ich würde zB nicht für meine beste Freundin eine Niere spenden. Knochenmark, Leberlappen vielleicht schon. Wills aber nicht beschwören. Für eine wirkliche echte Liebe würde ich schon eine Niere Spenden.
Ich würde für keine noch so gute Freundin eine großartige Jobchance sausen lassen, auf die ich schon so lange hingearbeitet habe. Ich würde so etwas im gegenzug auch nie verlangen, würde mich freuen, für die Freundin. Alles andere halte ich für wenig freundschaftlich. Aber gerade im Punkt Job sehe ich eigentlich keine Probleme, wenn es im räumliche Trennung (auf Zeit) geht. Die Welt ist heut zu Tage sehr klein... Und ich denke ich würde keine wahre Liebe Empfangen wenn die von mir verlangt den Job meiner Träume auszuschlagen. Echte Liebe übersteht auch räumliche Trennung. Und wenn nicht, dann war es vielleicht nicht die große Liebe. Liebe bedeutet auch hier für mich, dass man aufeinander zugeht. (Selbstaufgabe ist etwas anderes.) Da sehe ich den Unterschied. In der Liebe gehst du einen Weg zusammen, in der Freundschaft geht jeder seinen eigenen Weg und trifft sich mehr oder weniger regelmäßig zum Picknick. Aber das sind alles nur meine Ansichten, die sicher daraus resultieren, wie ich Liebe erleben und wie Freundschaft. |
|
|
![]()
Beitrag
#13
|
|
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
eine Frage auf dem direkten Weg zum ot:
Bilana, ist für die die Essenz der Liebe nicht eine tiefe, freundschaftliche Verbundenheit, das was Liebe dauerhaft festigen kann? |
|
|
![]()
Beitrag
#14
|
|
Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Es mag ein Teil davon sein, aber nicht die Essenz.
|
|
|
![]()
Beitrag
#15
|
|||||||
No Title ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.224 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 30 ![]() |
Ich habe so gut wie keine Freizeit mehr gehabt, um einen geliebten Menschen (Freund in dem Fall) zu pflegen, der eine schwere Erkrankung hatte.
Ich hatte über einen sehr langen Zeitraum eine sehr schwierige Beziehung zu einem von mir geliebten Menschen. Diese Beziehung verbesserte sich plötzlich und ich hatte den festen Glauben, dass dieser Mensch mich auch lieben würde. Dann starb diese Person und ich musste von anderen erfahren, dass sich die verstorbene Person über mich in deren Gegenwart und gegenüber anderen ganz anders ausgelassen hatte, nämlich in absoluter Abneigung. Das hat mich sehr getroffen. Zum einen, weil ich mich so geirrt hatte, zum anderen, konnte ich mich an diesen Menschen ja nicht mehr wenden und so habe ich immer noch Phasen, in denen ich den ausgetragenen Groll in mir sehr deutlich verspüre.
Am meisten wohl an meiner Kindheit, die mich sehr selbständig werden ließ und mich zu meinen ganz eigenen Lebensweisheiten kommen ließ. |
||||||
|
|||||||
![]()
Beitrag
#16
|
|||||
auf Entdeckungsreise ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.151 Userin seit: 21.11.2004 Userinnen-Nr.: 800 ![]() |
Revelo war schneller...
Ich würde Bilana an der Stelle zustimmen wollen.
Das ist ein sehr schönes Bild, ich denke, das trifft es recht gut. Wenn ich jemanden liebe, möchte ich nach Möglichkeit mein Leben mit dieser Frau teilen, egal ob nun direkt vor Ort oder auf Distanz, aus welchen Gründen auch immer. Aber es ist das Grundverständnis da, etwas "Gemeinsames" zu haben an der Stelle. Dass das nicht "Selbstaufgabe" bedeuten sollte, dass es auch heißen kann, jemanden gehen zu lassen aus Liebe, das ist klar. Das ist ein anderes Thema. Aber zunächst einmal suche ich die Nähe dieses geliebten Menschen. Ich gebe ein Stück von mir in diesen gemeinsamen Weg und teile mein Leben mit ihr. Und zwar jederzeit, wenn es mir gut geht und wenn es mir schlecht geht. Genauso, wie ich sie um mich haben können möchte in allen Lebenslagen. Dementsprechend bin ich auch eher bereit, für sie weiter zu gehen als für jede andere Person in meiner Umgebung. Meine Position zu hinterfragen, Schwierigkeiten auf mich zu nehmen, auch in Kauf zu nehmen, mein Leben einem gewissen Risiko auszusetzen zum Wohle dieses Menschen (z.B. Organspende). Wobei ich an der Stelle sehr in's Grübeln gekommen bin. Und ich bin meinen Freundeskreis durchgegangen und hab lange drüber nachgedacht, wie weit ich für wen gehen würde. Ich glaube, es gibt da schon Stellen, an denen die Definition von "Liebe" und "Freundschaft" verschwimmt. Ich hab eine liebe, alte Freundin, die ich jetzt schon bald 20 Jahre kenne. Sie lebt in den USA und wir haben eher selten "realen" Kontakt. Ein Telefongespräch in ein paar Monaten. Aber wir stehen uns sehr nahe, und bei ihr, muss ich sagen, verwischt sich das alles. Vielleicht hab ich mich auch in sie verliebt damals, als ich noch nicht wusste, was Sache ist. Wir hatten ein sehr inniges Verhältnis, als ich da sein konnte. Aber sie ist eher im Alter meiner Mutter und es ist auch nicht so eine drängende, fordernde Liebe. Wann auch immer wir miteinander reden ist es so, als hätten wir uns gestern noch getroffen. Es ist keine Distanz da, kein "Fremdeln", auch nach Monaten, Jahren. Und ich muss sagen, für sie würde ich "durch's Feuer" gehen. Wenn es irgendwas gäbe was ich tun könnte, um ihr aus einer akuten Notsituation zu helfen, ich würde es tun. Es sind in dem Fall nicht die ganz konkreten Lebensumstände, da diese keinen Einfluss auf unser Verhältnis zueinander haben.. Es geht nicht um Dinge wie einen Job nicht annehmen oder so etwas. Ich würde mich auch nicht verschulden um hinzufliegen (außer in einer Notsituation), weil die Freundschaft, die Liebe, was auch immer, das nicht "fordert". Wahrscheinlich gibt es so viele Antworten auf diese Frage wie wir "Beziehungen" zu anderen Menschen pflegen... |
||||
|
|||||
![]()
Beitrag
#17
|
|||
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Ich würde dem zustimmen, es ist meine Erfahrung. Freundschaft ist für mich Liebe. Und jede Lebenspartnerschaft - und etwas anderes ist das gemeinsam durch's Leben gehen nicht - basiert auf Freudschaft. Letztendlich ist es diese Freundschaft, die mich dazu bringt, mit meiner Lebensgefährtin durch dick und dünn zu gehen. Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, würde ich ihr eine Niere spenden. Einen Chance, meinen Lebenstraum zu verwirklichen dafür sausen lassen, würde ich wahrscheinlich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass sie das auch niemals von mir verlangen würde, dass wir dann gemeinsam Lösungen finden würden, wie wir trotzdem zusammenbleiben könnten. Ich kann mir auch vorstellen, für eine andere Freundin "durch's Feuer zu gehen", d.h. ihr unter Umständen auch eine Niere zu Spenden (Knochenmark sowieso). Aber Freundschaft ist für mich etwas ganz besonderes, nicht jede Bekannte ist für mich auch eine Freundin. Mandelbäumchen |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#18
|
|||||
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Hab' lange darüber nachgedacht. Ist es wirklich möglich, jeden Weg gemeinsam zu beschreiten? Oder: ist es wichtig, notwendig, leichter...? Ist das viel größere Gut nicht das Wissen um die Möglichkeit, keinen Weg vor der Liebsten "verteidigen" zu müssen, sondern ihr warmes Wohlwollen im Rücken zu spüren, auf allen Wegen, auch denen, die nicht gemeinsam beschritten werden können? Lisabeth:
Geht es dabei nur um Notsituationen? Oder ist deine Bereitschaft noch universeller - ich weiß, dass wir uns auf dünnem Eis bewegen und verstehe, wenn Euch die Bohrerei zu tief geht - würdest du - sagen wir mal - dich bemühen, ihren größten Wunsch, ihre inständigste Bitte zu erfüllen, auch wenn das eigentlich gegen deinen Willen ist, oder gegen das steht, was du "gut" für sie findest? |
||||
|
|||||
![]()
Beitrag
#19
|
|||
Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
ich weiß nicht, ob sich deine Frage an mandelbäumchen richtet oder potenziell @all.. und antworte mal so: nein, ich würde wohl nichts gegen meinen 1)Willen tun - allerdings durchaus auch mal was gegen meine 2) Überzeugung dessen, was "gut" für sie ist, denn das ist eine solch subjektive Sicht der Dinge, ich meine damit, ich möchte mein eigenes Urteil darüber, was gut ist für sie nicht absolut setzen. Ich kann also auch etwas gegen meine -rational begründete- Überzeugung tun, aber niemals gegen meinen Willen. Bei 2)) unterstütze ich sie in ihrem Wollen, auch wenn ich vielleicht eine andere Sicht der Dinge habe als sie. Bei 1) ) würde ich nicht für sie, sondern gegen mich handeln Ich weiß nicht, ob ich den Unterschied, den diese beiden Ansätze -für mich- ausmachen, klar ausgedrückt habe; es ist sicher auch eine subjektiv empfundene Unterscheidung.. Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 27.Jan.2005 - 23:07 |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#20
|
|||||
auf Entdeckungsreise ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.151 Userin seit: 21.11.2004 Userinnen-Nr.: 800 ![]() |
@LadyGodiva
Kein Problem! Ich finde das sehr interessant und habe lange über diese ganze Frage nachgedacht. Ich habe das in diesem speziellen Fall auf "Notsituationen" eingegrenzt, weil es dieser Freundschaft entspricht. Klingt blöd, aber "akute" große Wünsche würde ich nicht mitkriegen. Aber "den" Herzenswunsch natürlich schon. Selbstverständlich würde ich auch versuchen, ihr den zu erfüllen. Und ich bin ihr auch, im Rahmen meiner Möglichkeiten, schon zur Seite gestanden, obwohl ich in dem Moment ihre Entscheidung nicht richtig fand (es ging um einen Kerl, der ihr sehr geschadet hat, finanziell und emotional). Es ist in dem Fall nur einfach so, dass wir geographisch so weit voneinander getrennt sind, dass wir vom "aktuellen" Leben der anderen sehr wenig mitkriegen. Und es auch aus verschiedenen Gründen nicht schaffen, wirklich engen Kontakt zu halten. (wir haben uns 11 Jahre nicht mehr gesehen..) Aber beide das Gefühl haben, dass es nicht wirklich etwas ändert an den Gefühlen. Und dass wir zu jeder Zeit anknüpfen können.
Da bin ich ganz Deiner Meinung. Ich seh das eher "globaler", dass ein Grundverständnis da ist, einen gemeinsamen Weg durch's Leben zu suchen, was für mich aber nicht bedeutet, dass wir ständig zwei und zwei darauf wandeln müssen. Ich denke, eine liebevolle, vertrauensvolle Beziehung kann einem auch die Kraft geben, auf diesem Fundament auch eigene Wege beschreiten zu können. Auch mal Wege, die vordergründig im Kontrast zu den eigenen Wünschen oder den Wünschen der Liebsten stehen. (Fernbeziehung aus beruflichen Gründen beispielsweise) |
||||
|
|||||
![]()
Beitrag
#21
|
|||
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Generell gerne immer an alle! :type: Mich fasziniert der Sprung von 2) nach 1) - er offenbart die Grenze des Bedingungslosen. |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#22
|
|
Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
ja, so hatte ichs wohl gemeint :)
|
|
|
![]()
Beitrag
#23
|
|||
Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Nein verteidigen sollte man nichts müssen, aber erklären. Und wenn man einen Weg alleine geht, wie kann man dann das Wohlwollen eines geliebten Menschen spüren? Das geht doch nur wenn man zusammen geht. (Ist nicht physisch gemeint.) Natürlich ist Freundschaft wichtig in einer Beziehung. Aber für mich ist das noch etwas, in einer Beziehung von der ich sagen würde, das ist die Beziehung meines Lebens. Es ist nicht Erotik und auch nicht Freundschaft. Ich kann es nicht ausdrücken. Das ist für mich die Essenz einer Lebenspartnerschaft. Das sagt mir, ich will mit diesem Menschen zusammen meinen Weg gehen. Ich bin bereit von meinem eigenen Weg abzuweichen und empfinde es nicht als Verzicht. (Die schönsten Orte findet man eh immer auf Umwegen.) Ich will mehr als nur ein Picknick. Das alles heißt nicht, dass ich jeden Weg gehen würde. Aber auch da liegt für mich wieder die Essenz. Ich weiß, das ich niemals genötigt werde, einen Weg zu gehen, den ich nicht gehen kann. Man setzte seinen eigenen Forderungen Grenzen ohne es als Verzicht zu empfinden. Denn wie bei einer guten Wanderung zählt nicht nur ein genialer Weg, sondern den Spaß den man zusammen hat. Wenn ich mich genötigt sehen würde etwas zu tun, was gegen meinen Willen ist, dann würde ich an dieser Partnerschaft zweifeln. |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#24
|
|||
Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 224 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 153 ![]() |
Für mich ist das sehr klar ausgedrückt und nicht nur , dass ich das sehr gut verstehen kann - ich sehe das genauso. Da ich gerade in einer Situation bin, die diese Überlegungen von mir erfordert, hat mich eure Diskussion sehr interessiert und mir auch zu ein paar neuen Gedankengängen verholfen. Auch ich sehe in einer Partnerschaft durchaus Wege, die man getrennt gehen kann, schliesslich gibt es nicht nur das 'Wir' sondern - und das finde ich ganz wichtig - auch das 'Du' und 'Ich'. Viele Grüsse Leila |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#25
|
|||
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Für mich geht es dabei um Notsituationen. Ich kann mir im Moment keine Situation denken, in der ich gegen meinen Willen und gegen meine Überzeugung einer anderen einen Wunsch erfülle (es geht hier ja um wirklich große und wichtige Dinge, oder?). Kategorisch ausschließen würde ich es dennoch nicht. Aber das müsste ich in der konkreten Situation entscheiden. |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#26
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Ich habe gerade eine Situation, in der ich meiner Frau (beruflich) zu einer Veränderung zurate, wobei die Konsequenz daraus für mich negativ wäre.
Ich tue es aber trotzdem , weil ich weiß, wie wichtig das für sie wäre und halte daher die negativen Konsequenzen aus, weil ich weiß, dass sie so, wie es jetzt grade ist, nicht glücklich sein kann. |
|
|
![]()
Beitrag
#27
|
|||
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Es gibt viele Wege, die ich alleine gehen muss. Meine Berufswahl ist mein Weg, über den ich mit mit meiner Partnerin reden kann, aber gehen kann ich ihn nur alleine. Ich kann sie in Entscheidungen mit einbeziehen, ihre Sicht der Dinge ernst, manchmal auch annehmen, entscheiden muss ich letzlich alleine. Konkret: Ich bin Autorin und jedes Romanprojekt ist für mich ein langer Weg, den ich zu einem sehr großen Teil alleine gehe. Dabei gibt es auch immer wieder Phasen, in denen ich mich völlig abschotten muss, zeitweise in einer anderen Welt lebe. Zum Glück habe ich eine Frau an meiner Seite, die sich nicht darüber beschwert, die im Gegenteil mich unterstützt und bestärkt. Selbst wenn ich ganz weit weg bin, spüre ich ihre Unterstützung, ihr "warmes Wohlwollen" im Rücken. Umgekehrt meckere ich auch nicht an ihr herum, wenn sie wochenlang nicht zum Abendessen erscheint, weil sie so lange arbeiten muss. Ich sitze dann auch nicht zu Hause und leide. Ich weiß, wie wichtig ihr die Arbeit ist und bin darüber froh. Und wenn sie bis morgens um fünf arbeitet, rufe ich sie an, weil ich mir Gedanken mache, wie es ihr wohl geht. Aber meines "warmen Wohlwollens" kann sie sicher sein, das bgeleitet sie, wo auch immer sie hingeht und wielange auch immer sie weg ist. Schließlich habe ich neben dem gemeinsamen Leben auch mein eigenes Leben. Und so haben wir uns auch immer etwas zu erzählen. Es gibt natürlich auch privat getrennte Bereiche. So hatte meine Frau vor einigen Jahren ihr bisexuelles Coming-out, d.h. sie musste lernen sich einzugestehen, dass sie nicht nur Frauen, sondern auch Männer lieben kann, dass sie auch an Männern ein nicht vernachlässigbares ;) sexuelles und emotionales Interesse hat. Das ist ein Weg, den ich nicht mitgehen kann. Ich bin eine Sandkastenlesbe, mein Interesse an Männern hält sich bislang arg in Grenzen. Begleitet - aber nicht im Sinne von Mitgehen - habe ich sie dennoch. Ich stand für Gespräche zur Verfügung, habe sie bestärkt, ihren Weg zu gehen, wo auch immer er sie hinführt (natürlich auch in der Hoffnung, dass er sie nicht von mir wegführt und mit den aushaltbaren und aussprechbaren Ängsten, dass dies vielleicht doch geschehen könnte). Die Hoffnung hat sich bislang erfüllt, die Ängste sind weitgehend zerstreut. Absolute Verlustangstfreiheit gibt es meiner Meinung nach sowieso nicht. Also hat sie auch für diesem Weg, mein "wärmendes Wohlwollen". Ich hoffe dies führt nicht zu weit weg vom Thema. Mandelbäumchen Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 28.Jan.2005 - 13:06 |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#28
|
|
Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Ich hatte das glaube ich anders gemeint. Unter zusammen gehen verstehe ich, das in der Partnerschaft über alle Entscheidungen gesprochen wird, dass man selbst Unterstützung erfährt und gibt. ZB. Korrekturlesen einer Dissertation oder auch eines Romans. Anschubsen, wenn ein berufliches oder sonst wie geartetes Tief da ist, das nicht auf die Partnerschaft an sich zurückzuführen ist.
Entscheidungen mit tragen, nicht nur dulden. Du schreibst es doch selbst. Du bist doch nicht alleine. Ja klar du schottest dich ab. Aber wenn du aus deinem Roman, aus deiner Welt wieder auftauchst, dann ist sie für dich da. Aber so lange du in deiner Welt bist, lässt sie dich dort, weil sie deine Entscheidung mit trägt. Weil sie auch deinen Weg mit geht. So wie du ihr CO mit trägst. |
|
|
![]()
Beitrag
#29
|
|||
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Hierzu habe ich sehr unromantische Vorstellungen. Eine Lebenspartnerschaft entsteht für mich aus einer besonders tragfähigen, tiefen, innigen.... freundschaftlichen Verbundenheit, die auch die Tücken des Alltags überlebt. Dazu braucht es ein Minimum an gemeinsamen Vorstellungen, wie das Zusammenleben funktionieren, der Alltag strukturiert und gestaltet wird. Natürlich braucht es auch kompatible Vorstellungen und Wünsche, was den zukünftigen Lebensweg angeht. Ist dies nicht verhanden, wird aus der Lebenspartnerschaft eben eine Lebensabschnittspartnerschaft, mag die Liebe auch noch so groß sein. Im Idealfall bleibt nach der räumlichen Trennung die Freundschaft/Liebe bestehen. Mit dem Begriff "Beziehung" habe ich immer meine Mühe, ich verwende ihn ungern. Eine "Beziehung" habe ich auch zum Drogisten an der Ecke. Die Frage ist, welche Art von Beziehung. Aber ich weiß, dass dieser Begriff allgemein für sexuelle Liebesbeziehungen verwendet wird. Ich selbst tue das aber nicht, bzw. nur in Ausnahmefälllen. Verzeiht mir meine Spitzfindigkeit. Sorry, dass ich Deinen Beitrag so zerpflücke, aber ich hatte mich erst mit dem ersten Teil Deines Beitrags befasst. Und sorry, das ich den Thread schon wieder vom eigentlichen Thema wegbringe. Mandelbäumchen |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#30
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Ich denke, jemanden wirklich zu lieben , bedeutet auch, diesem Menschen Glück und einfach seine Persönlichkeit zu lassen,denn das ist es doch auch, was wir an diesem Menschen lieben.
Ich liebe -um mal für einen Moment "christlich" zu werden- meine Frau, wie mich selbst; mit allen Konsequenzen, die die Tatsache, dass sich zwei ichs zwar zu einem Wir verbunden haben, aber nach wie vor auch einzeln von bedeutung und Wert sind,mit sich bringt. Ich bin glücklich, wenn sie es ist und umgekehrt! Achten beide in einer Beziehung dieses Prinzip, sollte es beiden gut gehen. Schwer wird es, wenn das ncht so ist; ich denke,dann muss nach neuen Wegen gesucht bzw das bisherige Verfahren überprüft werden. Klingt alles so technisch, ich galub aber, Ihr wisst was ich meine, oder? |
|
|
![]()
Beitrag
#31
|
|||
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Nun gut. Ob LadyGodiva das so viel anders gemeint hat, kann sie selbst sagen. Aber ich begegne auch immer wieder der Vorstellung, dass Partnerinnen wirklich alles gemeinsam tun müssen, wo sich eine dann vernachlässigt fühlt, wenn die andere in der Freizeit ihr nicht permanent ihre volle Aufmerksamkeit schenkt, wo eben nicht die eine der anderen zugesteht, ein neben dem gemeinsamen Leben auch ein eigenes Leben zu führen. Für mich ist ein sich Unterstützen nicht zwangsläufig ein gemeinsam Gehen. Aber das ist ja vielleicht wieder nur ein sprachliche Spitzfindigkeit von mir ;)? Mandelbäumchen |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#32
|
|||
Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Denke ich mal.... :D Ich schrieb ja, ich meine das keines wegs physisch. Ich meine damit nicht, das es nur noch ein wir geben kann, kein ich und kein du mehr. Eine Partnerschaft ist wie eine Seilschaft am Berg. Man geht alleine und selbstständig und doch ist das Zusammensein essentiell und Teil der Idee. und selbst wenn der nebel ganz dick kommt und man den Partner nicht mehr sieht und hört spührt man angenehm beruhigend den Seilzug, dann weiß ich, da ist wer. Ich bin nicht allein. |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#33
|
|||
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
OK, dann erklärt mal LG was dazu... Bilana, du schreibst:
Ich bin der Meinung, dass in einer Partnerschaft auch nicht unbedingt alles erklärbar ist; es aber dennoch Situationen gibt, in denen einfach blankes Vertrauen die Wegstrecken abdecken kann, die eben nicht zusammen beschritten Werden können, eben das "warme Wohlwollen" im Rücken, auch wenn weder Zielvorstellungen noch Wegbeschreibungen vorhanden sind. Manchmal gibt es Wege, die man nicht vermitteln kann, weil man sich selbst auf diesen Wegen erst besser kennen lernen muss. Für micht ist Unterstützung auch nicht unbedingt lebensbegleitend, sondern überschrimend. ;) |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#34
|
|
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Wenn ich die beiden letzten Beiträge von Bilana und LadyGodiva lese, zieht es mich doch mehr zu LadyGodivas Sicht. Mitunter sind es tatsächlich verschiedene Berge, die es zu bewältigen gilt. Da gibt es dann kein Seilhalten mehr, sondern einfach nur noch ein Wissen, dass die andere da ist, irgendwo, kilometerweit weg. Und unter Umständen wissen weder sie noch du selbst, wo genau du dich befindest, wohin das alles führt und was es überhaupt soll. Oft sind diese Berge Krisen, wir haben schon einige erlebt, auch dieses Bi-CO gehört dazu. Damit meine ich nicht Krisen in der "Beziehung", es sind eher Lebenskrisen.
Mandelbäumchen |
|
|
![]()
Beitrag
#35
|
|
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Ja, es gibt Lebensmomente, die sind so individuell abschüßig, dass nur das eigene Seil zählt, so es einmal gefunden ist. Und die Kraft, die aus dem Wissen wächst, dass oben, unten, seitlich "irgendwo" Halt ist, der mir nicht unter die Füße geschoben wird, sondern auf den ich mich "vertrauensvoll" abstützen kann.
Partnerschaft bedeutet, Lebenskrisen (ja, letztenendes sind diese individuellen Berge nichts anderes als das) aufzufangen, aufzufüllen - mit einem Sinn, der nicht unbedingt auf dem Weg liegt, sondern darüber steht. |
|
|
![]()
Beitrag
#36
|
|
auf Entdeckungsreise ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.151 Userin seit: 21.11.2004 Userinnen-Nr.: 800 ![]() |
Das trifft es sehr gut, meines Erachtens.
Und trifft bei mir grad den Nerv, denn es gibt wohl wirklich immer wieder Momente in einer Partnerschaft, in denen man eher einfach nur noch weiß, dass die Partnerin da ist, dass der Rückhalt da ist, man aber ganz allein wieder auf die Beine kommen muss. Oder sie ganz alleine ihren Weg finden lassen muss. Weil es an der Stelle ihr Weg ist und nicht unser Weg. Situationen, in denen jede ihren Weg suchen muss und man drauf bauen können muss, dass der gemeinsame Weg, das gemeinsame Fundament stark genug ist, das auszuhalten. Ich finde es übrigens viel schwerer - für mich jedenfalls - still abwarten zu müssen, Geduld mit der Situation, mit mir, zu haben und eine Entwicklung vertrauensvoll zuzulassen als wenn ich irgendwas tun kann. Anschieben gilt nicht, ich weiß das, und es ist mir bewusst, dass es nicht helfen würde. Aber manchmal ist es verflixt schwer. |
|
|
![]()
Beitrag
#37
|
|
don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Lisabeth, du hast absolut Recht. Mir geht es genauso...
Aber gerade da zeigt sich die Stärke des Vertrauens. Und es ist unglaublich schön, jemanden an seinen Aufgaben wachsen zu sehen... Oder zu wissen, daß es irgendjemand interessiert, wo der eigene persönliche Lebenskampf gerade seinen Schauplatz hat. Dementsprechend könnte die Frage auch lauten "Wie weit würdest du dich für einen Menschen vorkämpfen? Und wie weit zurück?" C'est la vie dont on se rejouit ;) in diesem Sinne |
|
|
![]()
Beitrag
#38
|
|||
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Mandelbäumchen schreibt:
- nachdem ich bisher von Rafaella und Lisabeth (korrigiert mich, wenn ich falsch liege!) eher gelesen habe, dass Entscheidungen zu Gunsten eines anderen Menschen zwar gegen eigene Überzeugungen verstoßen, aber nicht zum eigenen Schaden gereichen gereichen dürfen, öffnest du letzteres "Ge/Ver-bot" hin zum Möglichen. :rolleyes: Ich sehe durchaus Situationen, in denen diese Frage eine große Bedeutung gewinnt - ganz theoretisch: Nehmen wir an, deine Partnerin will sich von dir trennen, weil sie neues Glück am Horizont wähnt oder ihr Herz bereits für einen anderen Menschen pocht. Du aber liebst sie, mit Haut und Haaren, Herz und Kopf. Und gerade weil du sie liebst, lernst du all ihre Entscheidungen, die sie im verantwortungsvollen Rahmen (also ohne die Absicht, dir mutwillig und lieblos Schmerz irgendeiner Qualität zu führen zu wollen) trifft und die auch dich betreffen, zu lieben, als ob es deine eigenen wären; als ob es unerlässlich wäre, sich so zu entscheiden, auch wenn dein Leben dadurch möglicherweise eine negative Wendung bekommen würde. Ist das möglich? Ist das Liebe? |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#39
|
|||
Treue Seele ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.471 Userin seit: 26.08.2004 Userinnen-Nr.: 147 ![]() |
hallo, habe den thread bislang aufmerksam verfolgt, hatte jedoch nichts hinzuzufügen zu dem, was gesagt wurde. aber jetzt muss ich mich doch mal einschalten: nein, lady g, das (siehe zitat) hätte für mich nichts mehr mit liebe zu tun, sondern mit selbstzerstörung...aber sehr ehrenvoll klingt es schon! hochachtung habe ich vor solchen paaren, denen beiderseits (!) eine verantwortungsvolle trennung gelingt; denen es glückt, das in der beziehung geknüpfte band nicht zerreißen zu lassen, sondern auf anderer ebene weiterknüpfen zu können (wobei sogar eine intelektuelle bereicherung der fall sein kann!). dazu muss jedoch die liebe (zumindest die "erotische form" der liebe) abklingen... - auf einer seite ist sie ja dann in der regel schon abgeklungen, bis die liebe der anderen seite abgeklungen ist, dauert es in der regel... so bringt erst die zeit den raum für etwas neues, die "platonische form" der liebe. viele grüße june *grübelnd* |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#40
|
|
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Es geht dabei ja weniger um die Trennung an sich oder um die Zeit "danach", also nach Äußern des alleinigen Gedankens - sondern vielmehr um eben ein Beispiel, das zeigen könnte, dass Liebe (wie der Thread schon im Untertitel suggeriert) eben mehr als ein Gesicht haben kann.
Darum, dass Liebe so groß sein kann, um die Stärke zu verleihen, sich nicht an eigene Wünsche/Wunschvorstellungen zu klammern, sondern die Entscheidungen der Partnerin nicht nur zu akzeptieren, sondern sie in einer gewissen Weise auch lieben zu lernen, auch wenn sie augenscheinlich erst einmal die ganz persönliche Katastrophe darstellen. |
|
|
![]()
Beitrag
#41
|
|
Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 ![]() |
@LadyGodiva
Du hast das Stichwort schon genannt: es darf niemand Schaden nehmen. Was nun innerhalb einer konkreten Beziehung möglich ist, hängt sicher einerseits von der Tiefe der Empfindung ab, aber auch davon, was ich tragen kann, ohne (s.o.) Schaden zu nehmen. Ein anderer Punkt ist, dass ich die freie Entscheidung eines Menschen akzeptieren muss. Oder anders gesagt: ich muss den anderen nehmen und akzeptieren, wie er ist. Ganz ohne Kompromisse. Und wenn – wie in Deinem Beispiel – sich ein Mensch, den ich liebe, für die Trennung von mir entscheidet, dann muss ich wissen: Ich kann an dieser Entscheidung nichts ändern. Ich kann Wünsche formulieren, Angebote machen, werben, Perspektiven bieten – aber die Entscheidung einer anderen Person bleibt außerhalb meines Einflusses. edit: Tippfehler Der Beitrag wurde von Diana bearbeitet: 29.Jan.2005 - 19:29 |
|
|
![]()
Beitrag
#42
|
|
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Für mich wäre es Liebe. Das schließt eine Trauerphase nicht aus, die sich unter Umständen sehr lange hinziehen kann und in der diese Liebe vielleicht nicht spür- und lebbar ist. Selbstzerstörerisch wäre es, die Trennung auf Dauer nicht zu akzeptieren.
Eine andere Situation wäre eine schwere Krankheit mit nur sehr geringen Heilungschancen. Angenommen ich würde bis zum Schluss kämpfen, sie aber zieht es vor, aufzugeben. Ich weiß nicht genau, wie ich reagieren würde, aber ich könnte mir vorstellen, ihren Entschluss letztendlich doch zu akzeptieren. Mandelbäumchen |
|
|
![]()
Beitrag
#43
|
|||
pola hrvatica ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 5.413 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 24 ![]() |
*auch was dazu sagen muss* Ja, die Liebe kann soweit gehen, wenn frau es eben zulässt. In wieweit bin ich bereit eben diese Wünsche meiner Partnerin zu akzeptieren, sie zu den meinen zu machen, ohne mich selbst aufzugeben? Auch wenn die Vorstellungen/Wünsche meiner Partnerin aktuell eine Katastrophe bedeuten würden, nun ja ,ich würde klären wieviel Katastrophe es denn wirklich für mich wäre. Für mich bedeutet es schon Stärke, sich auch mal von seinen eigenen Wünschen zu distanzieren und die der Partnerin zu überdenken. Letztlich ist es ein Kunststück den Mittelweg zu finden. Und @LG um auf dein Eingangspost zurückzukommen. Wieweit würde ich gehen?? Vielleicht musste frau (und das meine ich jetzt nur für mich) "es zu weit mit sich gehen lassen", um zu begreifen wie weit sie jemals wieder für eine Liebe gehen würde |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#44
|
|
Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Es ist schwer so, aber vielleicht besser zu ertragen, wenn ich z b ihre Trennung von mir auch aus ihrer Sicht betrachte, nicht aus der Sicht meiner der Kränkung, die u U auch die ganz alte Wunde der Ungeliebten wieder aufreißt, sondern als konstruktiven Schritt in eigenen (Weiter-)Entwicklung, die eben auch aus der Beziehung herausführen kann.
Der Schmerz ist so vielleicht besser zu handhaben, nicht so selbstdestruktiv, wenn ich verstehe, nachvollziehe und akzeptiere.... Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 29.Jan.2005 - 19:49 |
|
|
![]()
Beitrag
#45
|
|||
auf Entdeckungsreise ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.151 Userin seit: 21.11.2004 Userinnen-Nr.: 800 ![]() |
Hallo, ich melde mich doch nochmal kurz zu Wort.. ;)
Ganz so würde ich es nicht stehen lassen wollen. Die Frage ist, was definiere ich als "eigenen Schaden"? Das Beispiel von Lady Godiva geht mir persönlich auch etwas zu weit, hat schon eher was von Selbstaufgabe, meinem Gefühl nach? Es ist sicher immer wieder notwendig, nicht an den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu kleben sondern sehr genau darauf zu schauen, was insgesamt nun wichtig und was eigentlich völlig unwichtig ist. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, es ist manchmal sehr überraschend, was in so einem Moment zusammenkommt. Und es ist sicher richtig, wie Mandelbäumchen schreibt, ob es um eine bewusste, aktive Entscheidung der anderen Person geht, oder eben beispielsweise eine schwere Krankheit. Das würde die Frage völlig anders stellen. Vielleicht bedeutet an einem gewissen Punkt große Liebe auch "einfach", die Entscheidung des anderen zu akzeptieren und diese Person beispielsweise ziehen zu lassen, vielleicht in dem Bewusstsein, dass es das ist, was für diesen Menschen nun grade wichtig und richtig ist. Was für einen selber unendlich schwer ist in dem Moment, vielleicht "die Katastrophe" schlechthin. Ist das dann an der Stelle der eigene Schaden? Es ist immer wieder der sehr, sehr schmale Grat zwischen Selbstaufgabe und der Pflicht, mich selber nicht geringer zu achten als mein Gegenüber. |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#46
|
|
Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Ich möchte hierzu noch etwas zitieren:
"Jeder wünscht dem anderen das Gute, wie er es für sich selber wünschen würde; Aristoteles sagt in der Tat: `Ein Freund ist ein zweites Ich`. Die größte Tugend der Freundschaft ist es zu lieben..." Lynne Sharon Schwartz: "Feldstörungen" |
|
|
![]()
Beitrag
#47
|
|||
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 260 Userin seit: 09.12.2004 Userinnen-Nr.: 916 ![]() |
Hallo, mir scheint, der scheinbare Widerspruch löst sich, wenn man statt Selbstaufgabe "Aufgabe der eigenen Wünschen" denkt, (es ist in keiner Weise identisch für mich). Sophia |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#48
|
|
auf Entdeckungsreise ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.151 Userin seit: 21.11.2004 Userinnen-Nr.: 800 ![]() |
Da geb ich Dir durchaus Recht, es gibt einen großen Unterschied zwischen "Selbstaufgabe" und "Aufgabe der eigenen Wünsche".
Ich kann meine Wünsche in Frage stellen, vorübergehend hintanstellen, um eine Situation lebbar zu machen. Als Beispiel aus meiner eingangs erwähnten eigenen Geschichte: Ich stand vor der Frage, ob ich die Frau, die ich liebe, mit jemand anderem "teilen" kann, ob ich akzeptieren kann, dass sie mit diesem anderen Menschen zusammen lebt. Natürlich war das nicht mein Wunsch. Und das war uns beiden klar. Aber in dem Moment gab es keinen anderen Weg, als diese Tatsache zu akzeptieren. Es ging damals, aber es war manchmal schon schwer. Und es gab durchaus Momente, in denen ich Angst hatte, mich darin "zu verlieren". Irgendwann keine Kraft mehr zu haben. Und ich kenne durchaus Beispiele von Menschen, die sich aus Liebe in einem gewissen Sinne "selbst aufgegeben" haben. Immer wieder bereit waren, ihr eigenes Selbst hintanzustellen um es für die Partnerin/den Partner leichter zu machen an der einen oder anderen Stelle. Ich würde schon wirklich dabei bleiben wollen, dass es sicher auch oft genug in Richtung Selbstaufgabe geht. |
|
|
![]()
Beitrag
#49
|
|||
Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Da wird es ein bißchen verkopft, oder? Es gibt bestimmt gesunde und weniger gesunde, großzügige und weniger großzügige, faire und weniger faire Wege, eine Trennung oder sonstige Zurückweisung zu gestalten. Und vielleicht auch eine Verbundenheit, die selbst große Krisen und Umbrüche übersteht. Wenn dabei aber das ganz eigene, subjektive Erleben keinen Platz hat, wenn es nicht auch Raum für die Wut, die Traurigkeit, die Verzweiflung und auch die Schuldzuweisung gibt, dann ist eben die Frage ob das noch gesund ist. Hohe Ansprüche an sich selbst zu stellen kann großes hervorbringen - ob ein allzu steifes Ideal von der eigenen moralischen Größe und Generösität es aber wert ist, das kleine, unlegitimierte, hungrige Selbst weg zu zensieren? Schließlich gehört auch das zu uns. Und genauso wie wir die kleinen und großen Macken der anderen lieben können, sollten doch auch die eigenen eine wohlwollende und nachsichtige Betrachtung finden. Ich bezweifle daß der Weg durch Beziehungskrisen ausschließlich durch höhere Werte ausgeschildert ist. Da herrscht immer auch Heulen und Zähneknirschen. Wenn man da nicht durch geht, vielleicht auch sich hier und da drunter durch buddeln muß, sondern versucht auf einer Wolke drum herum zu schweben, wo landet man dann? |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#50
|
|
Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Noch ein Aspekt: ein Mensch, der ausschließlich Aktionen, Motive, etc des geliebten Menschen nachvollzieht, ihm (und sich) keine Grenzen setzt ist, auf die Dauer kein adäquates Gegenüber, das Impulse in die Beziehung gibt, und, durch klare Konturen als eigenständiges liebenswertes Individuum identifizierbar ist.
ich wiederspreche damit teilweise meinem letzte posting, these-antithese :) |
|
|
![]()
Beitrag
#51
|
|
Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 ![]() |
Sagen wir's mal so: der Weg zu den "höheren Werten" führt über das "Heulen und Zähneknischen". Eine Wolke als Transportmittel ist mir in diesen Gegenden noch nie begegnet. ;) |
|
|
![]()
Beitrag
#52
|
|
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Nun, das Heulen und Zähneknirschen ist das, was ich mit Trauerarbeit meinte. Eine Trennung, sei es durch Tod oder eine Entscheidung der anderen ist ein schmerzhafter Verlust. Selbstaufgabe wäre für mich beides: den Verlust zu leugnen (nicht als Verlust zu sehen) oder nicht zu akzeptieren, was sich nicht ändern lässt. Am Ende läuft es auf dasselbe hinaus. Die Liebe macht es zugleich schwer aber auch leichter diese Zeit zu überstehen, die Trauerarbeit auch zu leisten. Wut und Hass sind Teil der Liebe und auch Teil dieses Prozesses, ein Fehler wäre nur, darin zu verharren.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass am Ende dieses Prozesses Verzeihen, Verstehen und wieder (oder immer noch) die Liebe steht, wenn auch vielleicht in veränderter Form. Ein Mensch, der diese Trennung nicht als Verlust empfindet, ist für mich nicht wirklich vorstellbar. Es wäre ein Ausmaß an Autonomie notwendig, die ich in dieser Welt nicht für möglich halte. Mandelbäumchen P.S. Wolken als Transportmittel gibt es übrigens durchaus. Und Engel, die sie hin und wieder vorbeischicken ;) |
|
|
![]()
Beitrag
#53
|
|
don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Bin grad vom Ritt auf so einer Wolke heimgekehrt...
War sehr angenehm, so zu reisen, einfach akzeptieren zu können, was war/ist... Völlig wutfrei. Ja, ich gebe zu, ich bin neidisch, weil die Frau, die meinen Platz eingenommen hat, das bekommt, wofür ich alles gegeben hätte, und was nie da war. Das hat nur nichts mit Gefühlen für/gegen SIE zu tun... Ich wünsche den beiden alles Gute, will die Zeit nicht zurückdrehen, und weiß, es war eine Täuschung und eine Ent-Täuschung da... Auf beiden Seiten. Wut über das Ende selbst hat es nicht gegeben. Schwer zu verstehen war's. Und doch irgendwie ganz leicht. Während ich hier sitze und nachdenke, merke ich, daß ich ihr noch die Einlösung eines Versprechens schuldig bin, an der ich viel zu wenig getan habe. Kurz gesagt: ich entdecke das Wolkenreisen langsam für mich. Hin und wieder reißen die Teile auf, und man fällt in den Matsch - aber das geht vorbei! Und im Laufe der Zeit werden die Wolken immer tragfähiger... In diesem Sinne! |
|
|
![]()
Beitrag
#54
|
|
Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 ![]() |
Na, dann werd ich mal den Daumen raushalten, vielleicht kommt so eine Wolke auch bei mir vorbei! :)
|
|
|
![]()
Beitrag
#55
|
|||
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Mir scheint, auf diesem Weg befinde ich mich gerade. Vom Gefühl der Boden würde unter meinen Füßen weggezogen über heftigstes Heulen und Zähneknirschen hin zum Akzeptieren und schließlich Lieben einer Entscheidung, die ich so nicht wollte und auch niemals getroffen hätte. Da habe ich mich an diesen Thread erinnert - schon vor einiger Zeit. Ich finde, es ist einer der schönsten, deshalb grabe ich ihn jetzt einfach aus. Vielleicht wird er ja wiederbelebt. Wenn nicht, auch gut. Mandelbäumchen Edit: fehler Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 02.May.2006 - 17:39 |
||
|
|||
![]()
Beitrag
#56
|
|
Großer Hund ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.841 Userin seit: 04.11.2005 Userinnen-Nr.: 2.269 ![]() |
Es war unglaublich schön, diesen Thread zu lesen, auch wenn er schon über ein Jahr alt ist. Er war eine ganze Weile vor der Zeit, als ich auf dieses Forum stieß, dehalb kannte ich ihn noch nicht.
Was hier steht, hat mich sehr berührt und sehr nachdenklich gemacht. Ich weiß, dass es einer meiner größten Fehler ist, dass ich dazu neige für Menschen, die ich liebe (und dazu zähle ich auch mal sehr tiefe freundschaftliche Gefühle) mehr zu geben als gut für mich ist. Mondstern, sehr nachdenklich. |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 08:49 |