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> Kirchenaustritt, wie denkt ihr darüber?
Squirrel
Beitrag 23.Apr.2005 - 08:03
Beitrag #1


Tante!
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Hallo zusammen!

Ich hab vor längerer Zeit schonmal darüber nachgedacht, aus der (katholischen) Kirche auszutreten und mit der Papstwahl ist dieser Gedanke wieder aktuell geworden.
Das hat allerdings weniger mit dem neuen Papst an sich zu tun, sondern damit, daß ich mich schon seit vielen Jahren mit dem katholischen Glauben nicht mehr identifizieren kann (was auch viel mit Ereignissen in meiner Kindheit zu tun hat) und inzwischen eh nur noch zu irgendwelchen Hochzeiten oder Trauergottesdiensten zur Kirche gehe.

Habt ihr vielleicht auch schonmal darüber nachgedacht oder habt diesen Schritt sogar schon vollzogen? Was sind/waren eure Beweggründe?

Lieben Gruß
Squirrel
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Antworten (1 - 74)
Giorgino
Beitrag 23.Apr.2005 - 09:56
Beitrag #2


Suppenköchin
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Ich bin vor 2 Monaten ausgetreten. Lange habe ich es hinausgezögert. Ich gehe davon aus, dass die Kirche und der Glaube ein wesentlicher Bestandteil im Leben vieler ist. Aber nicht bei mir. Ich glaube, benötige dazu aber kein Gebäude oder Gebete mit Pastoren. Sicherlich unterhält die Kirche so manche Institution, die nötig + positiv sind z.B. Kindergarten und Pflegeheime. Hinzu kommt, dass ich als Jugendliche Ausflüge mit der Kirchenjugend gemacht habe, die ich nicht missen möchte. Das waren die besten Reisen.

Trotzdem bin ich jetzt ausgetreten und das in erster Linie aus einem Grund:
Euro 58,-- zu sparen und privat für die Zukunft anzulegen.
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blue_moon
Beitrag 23.Apr.2005 - 10:35
Beitrag #3


strösen macht blau!
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ja, das geld war auch für mich ein grund aus der (ev.) kirche auszutreten - neben der tatsache, dass mir der glaube auch nie wirklich beschieden war. das hab ich allerdings ziemlich lange vor mir hergeschoben, weil ich mir gedacht habe, ich bin zwar nicht begeistert von irgendeiner amtskirche, aber die gemeinden leisten auch wichtige soziale arbeit und brauchen dazu geld. meine lösung war mir wichtig: ein teil dessen was ich vorher in die kirche gezahlt habe, geht heute an andere gemeinnützige träger. solche, denen es traditionell nicht so gut geht, und die jahr für jahr um ihr bestehen bangen müssen, weil die finanzierung immer wackliger wird - und die eben keine möglichkeit haben, eine quellensteuer einzufordern.
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Diana
Beitrag 23.Apr.2005 - 12:09
Beitrag #4


Gut durch
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Auch ich bin schon lange aus der Kirche ausgetreten. Es war zwar bloss die evangelische, aber mich hat einfach gestört, dass der Staat für die Kirche Steuern eintreiben darf. Ich halte es ähnlich wie blue_moon und spende regelmäßig und gezielt für gemeinnützige Projekte, zeitweise war da auch ein Projekt der evangelischen Studentengemeinde dabei.
Der Glaube wollte sich bei mir auch nicht so recht etablieren, hier ist es aber gar nicht so sehr die Amtskirche, mit der ich nichts anfangen kann, es sind die Eigenheiten des christlichen Glaubens an sich, die mir einen Zugang versperren.

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LadyGodiva
Beitrag 23.Apr.2005 - 12:51
Beitrag #5


Strøse
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Ich war draußen, sobald ich das ohne die explizite Einwilligung meiner Eltern (beide stramm katholisch) sein konnte.
Eigentlich mit dem Ziel, später Theologie zu studieren, evangelische natürlich. Daraus wurde dann nix. Zu meinem Glück. Die Tugendwächterin bleib' ich lieber nur im Forum. ;)
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Rafaella
Beitrag 23.Apr.2005 - 13:02
Beitrag #6


Freies Vögelchen
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Ich bin sehr katholisch erzogen worden, war dann eine Zeitlang sehr "Antikirche", bin aber auch irgendwelchen Gründen nie ausgetreten, später dann bewusst dringeblieben, weil ich mit meinem ursprünglichen Beruf in meiner Heimat ohne Konfession sehr wenig Jobchancen hätte (viele konfessionelle Krankenhäuser im Rheinland)
Heute sehe ich mich als linke, kritischen Katholikin mit jüdischen Wurzeln, trotz allem, trotz Papst.
Widersprüchlich? Sicherlich!!
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LadyGodiva
Beitrag 23.Apr.2005 - 13:09
Beitrag #7


Strøse
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QUOTE (Rafaella @ 23.Apr.2005 - 14:02)
Heute sehe ich mich als linke, kritischen Katholikin mit jüdischen Wurzeln, trotz allem, trotz Papst.
Widersprüchlich? Sicherlich!!

Nein, warum auch?

Natürlich ist der Gedanke verlockend, eigenes Glaubensempfinden von der Institution, die die (dafür nötigen?) Grundsätze konserviert, als losgekoppelt zu betrachten. Und so lange man kein Instrument des Apparates ist, bereitet mir die Tatsache auch keine Bauchschmerzen. Ich aber habe wie meine Mutter auch jahrelang vor meinem Austritt "funktioniert", teilweise Inhalte vertreten sollen, die ich so nicht vertreten wollte - als ich merkte, dass ich immer mehr nach meinem Gutdünken "veränderte" in dem, was ich wie sagte, schien es für mich an der Zeit, Abschied zu nehmen; ich war zwar nur ein kleines Rädchen im riesigen Getriebe katholische Kirche, aber ich war es eben.
Strenge Religiösität war ein wichtiger Abschnitt in meinem Leben, der in mir viele Sehnsüchte kanalisieren und bändigen konnte - aber nun glaube daran, dass ich gerade dabei bin, meine wirklichen "Kanäle" zu finden, die weitab einer kirchlich organisierten Glaubensform liegen und die im Moment wenigstens ungemein zweckrational erscheinen.
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shark
Beitrag 23.Apr.2005 - 16:06
Beitrag #8


Strösenschusselhai
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Ich finde es auch grundsätzlich eine Unverschämtheit , für die scheinbare Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die es nur gibt, weil Leute glauben und der frau defacto nicht angehören kann, ohne ihrerseits zu glauben, Geld eintreiben zu dürfen.

Abgesehen davon, war die Taufe (und die allein ist es ja, die uns zu Angehörenden einer ausgewiesenen Konfession macht) bei den Urchristen, also den wirklichen Nachfolgern Jesu´, ein Akt der freiwilligen und bewussten Hingabe an Gott Jahwe und gewähltes Zeichen, in Jesu Nachfolge die "gute Botschaft" zu verkünden, treten zu wollen, gewesen.

So kommt es also, basierend auf einer grundsätzlich falsch angewendeten symbolischen Handlung, für den Einzelnen/die Einzelne zu einer Verpflichtung, für eine nicht gestattete oder gewollte "Manipulation" an ihr/ihm selbst, zu bezahlen. Und das lebenslang, wenn ich mich nicht eindeutig und "amtlich" distanziere.

Das ist einer der größten "Hämmer" in der westlichen Welt, was die massenhafte und einträgliche Verarsche von Bürgern betrifft.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 23.Apr.2005 - 16:17
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Squirrel
Beitrag 23.Apr.2005 - 16:17
Beitrag #9


Tante!
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QUOTE (Rafaella @ 23.Apr.2005 - 14:02)
...später dann bewusst dringeblieben, weil ich mit meinem ursprünglichen Beruf in meiner Heimat ohne Konfession sehr wenig Jobchancen hätte (viele konfessionelle Krankenhäuser im Rheinland)

Das ist im Moment der Grund, der mich noch von einem Austritt abhält. Bei meiner Jobsuche bewerbe ich mich halt auch in Krankenhäusern und im Saarland sieht es da mit der Konfession genauso aus.
Schwierige Entscheidung...
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Sägefisch
Beitrag 23.Apr.2005 - 16:37
Beitrag #10


Schlaudegen.
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Die Mittel der Kirchensteuer werden doch auf alle Konfessionen aufgeteilt, oder? :was:
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shark
Beitrag 24.Apr.2005 - 12:32
Beitrag #11


Strösenschusselhai
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@sägefisch

Das weiß ich nicht; mir persönlich geht es dabei auch mehr darum, dass einem Menschen durch die Entscheidung der Eltern eine ideologische Gesinnung zugeordnet wird, zu einem Zeitpunkt, da betreffender Mensch noch keine Angaben über spirituelle oder sonstige "Zugehörigkeitswünsche" machen kann.
Dieser Mensch kann diese Zugehörigkeit nur ablegen, indem er austritt, was nicht selten mit erheblichen Nachteilen verbunden ist. Gemäß der Bibel und auch gemäß gesundem Menschenverstand und Respekt vor der "Seele" des Menschen sollte es aber andersherum sein: Der Mensch entscheidet sich selbst für die Zugehörigkeit zu einer Glaubensrichtung und nimmt alle Konsequenzen (auch die Kirchensteuer) freiwillig in Kauf.
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sja
Beitrag 24.Apr.2005 - 22:43
Beitrag #12


Gut durch
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@Sägefisch:
Die Kirchensteuer wird vom Staat stellvertretend für die (Kirchen-)Gemeinden eingezogen. Die Höhe der Kirchensteuer ist abhängig von der Religionszugehörigkeit und sogar teilweise in den Bundesländern unterschiedlich.
Im Schnitt so 8-9% von der Lohnsteuer des Arbeitnehmers. (Die Kirchensteuer ist übrigens selber wieder als Sonderausgabe von der Lohnsteuer absetzbar, d.h. ein Austritt spart nicht automatisch auch diese 8-9% sondern weniger, da sich gleichzeitig durch Wegfall der Sonderausgabe das Einkommen entsprechend erhöht und darob wieder die Lohnsteuer steigt.)
Für die Verteilung auf die einzelnen Gemeinden gibt es dann wieder Stichtagsabhängige Erhebungen der Gemeindemitgliederzahl aus denen dann ein Kirchensteuerverteilungsschlüssel errechnet wird, aus dem sich ergibt, wieviel Kirchensteuer jetzt die einzelne Gemeinde wirklich bekommt.

Kirchensteuermittel bekommen nur die "amtlich" anerkannte evangelische und katholische Kirche, hat als "Staatskirche" die Möglichkeit die Kirchensteuer vom Staat einziehen zu lassen. Alle anderen Konfessionen müssen ihre Kirchenabgaben von ihren Mitglieder selber "eintreiben". Die freikirchlichen Gemeinden beispielsweise bekommen keine Kirchensteuern (ihre Mitglieder zahlen aber auch keine), sie leben von den direkten Zahlungen ihrer Gemeindeglieder. Ebenso ist es zur Zeit z.B. auch noch bei den Zeugen Jehovas. Da habe ich allerdings kürzlich in der Zeitung gelesen, dass sie einen Antrag gestellt haben, rechtlich entsprechend so anerkannt zu werden, dass auch ihre Kirchensteuern über den Staat "eingetrieben" werden können.

@shark:
Es steht jedem jederzeit frei, wenn ihm die Kirche nicht passt aus dieser auszutreten. Dazu bedarf es einer einfachen Unterschrift auf einem Formular. (Hier vor Ort werden die beim Amtsgericht ausgegeben.) In dem Moment wird auch keine Kirchensteuer mehr eingezogen.
Das viele die Kirchensteuern zahlen mit der Kirche nichts mehr "am Hut haben" ist korrekt. Aber was kann die Kirche/der Staat dafür, wenn die "zu bequem" sind auch die Konsequenzen zu ziehen? Und das die Kirchen Werbung für Kirchenaustritte machen, kann ja wohl keiner ernsthaft erwarten, oder?
Viele bleiben ja auch nur in der Kirche, damit sie bei Hochzeit, Beerdigungen usw. dann ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen können, nicht weil sie glauben, sondern das ist ja immer so schön feierlich. (Mir persönlich sind die lieber die ehrlich für sich entscheiden ist nicht mein Ding und austreten, als diejenigen, die als Karteileichen vor sich hinschmoren, weil sie sich nie mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Aber das nur am Rande.)
Das der Staat in Deutschland noch für die sog. "Amtskirchen" die Steuer einzieht ist ein altes Relikt, aus Zeiten in denen Staat und Religion in Deutschland noch nicht getrennt waren. Und die Religion des jeweiligen Landesfürsten auch die Religion des kompletten Volkes "zu sein hatte".

Andererseits viele soziale Aufgaben in unserer heutigen Gesellschaft würden ohne die Kirchensteuereinnahmen nicht existieren/funktionieren, bzw. gäbe es die Kirchen nicht, die aus ihren Kirchensteuereinnahmen Kindergärten, Altenheime, Beratungsstellen... finanzieren würden, müsste der Staat diese Aufgaben, mitfinanzieren, denn sie sind für die Gesellschaft unverzichtbar. Die Folge wäre mit Sicherheit, dass der Staat zwecks Finanzierung auch mal wieder die Steuern erhöhen müsste. Ob sich das dann im Endeffekt für die Allgemeinheit dann wirklich noch billiger rechnet bliebe abzuwarten.
Wie groß ist schon jetzt das Geschrei, wo die Bistümer bzw. evangelische Gemeinden sich teilweise als Träger aus der Kindergartenarbeit zurück ziehen. Und ihr Angebot auf den eigenen Bedarf anpassen, weil sie einfach die zusätzlich vorgehaltenen Kindergartenplätze nicht mehr finanzieren können? Da der Gesetzgeber verpflichtet ist die Kindergartenplatzgarantie umzusetzen, kostet dies die Staatskasse erheblich Geld. Schliesslich tragen die freien Träger 20% der Kosten, das macht pro Kindergartengruppe lockere 20.000 Euro.

edit: Absatz ergänzt, da zu früh abgeschickt. :roetel:

Der Beitrag wurde von sja bearbeitet: 24.Apr.2005 - 22:49
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blue_moon
Beitrag 25.Apr.2005 - 08:02
Beitrag #13


strösen macht blau!
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@sja:

QUOTE
In dem Moment wird auch keine Kirchensteuer mehr eingezogen.

automatisch passiert das nicht. der arbeitgeber muss darüber schon in kenntnis gesetzt werden. das finanzamt dagegen wird vom amtsgericht informiert. der entsprechende eintrag zur kirchenzugehörigkeit fehlt dann auf der nächsten steuerkarte. (manchmal sind zumindest die wege der daten ergründlich ;))
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Delphin
Beitrag 25.Apr.2005 - 09:03
Beitrag #14


Naschkatze
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Ich bin irgendwann mit Mitte 20 aus der Kirche (ev.-luth.) ausgetreten, weil ich nicht gläubig bin und deshalb nicht wirklich einen Sinn gesehen habe, in der Kirche zu sein und ich mich auch nicht wirklich zugehörig gefühlt habe. Ich hab statt dessen zwei Patenkinder unterstützt.

Ich musste damals (glaub ich) meine Lohnsteuerkarte von meinem Arbeitgeber abholen, ein Formular ausfüllen und vom Amtsgericht abstempeln lassen und anschliessend mit diesem bestätigten Formular meine Lohnsteuerkarte beim Einwohnermeldeamt ändern lassen und sie dann wieder meinem Arbeitgeber geben. Das war ein halber Tag Rennerei, aber im Prinzip ging das alles problemlos, ausser dass ich zweimal beim Amtsgericht und einmal beim Einwohnermeldeamt in der Schlange stehen musste. :rolleyes:

Allerdings hab ich gewartet, bis ich nicht nur zu Hause ausgezogen war, sondern auch in einer Grossstadt gewohnt habe. In unserer Gemeinde hatte der Pastor nämlich die Angewohnheit, bei Austritten plötzlich abends vor der Haustür aufzukreuzen und einem dann noch mal ordentlich ins Gewissen zu reden, ob man nicht doch bleiben will. Und das musste ich nun wirklich nicht haben, zumal meine Eltern eh schon nicht ganz begeistert waren. :wacko:

lg amicitia

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Squirrel
Beitrag 25.Apr.2005 - 09:19
Beitrag #15


Tante!
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QUOTE (amicitia @ 25.Apr.2005 - 10:03)
In unserer Gemeinde hatte der Pastor nämlich die Angewohnheit, bei Austritten plötzlich abends vor der Haustür aufzukreuzen und einem dann noch mal ordentlich ins Gewissen zu reden, ob man nicht doch bleiben will.

Als mein Bruder letztes Jahr ausgetreten ist, stand zwar nicht der Pfarrer vor der Tür, stattdessen bekam er einen herzzereißenden Brief, ob er es sich nicht nochmal überlegen wolle und wen und was die Gemeinde so alles unterstützt. Und er wäre jederzeit willkommen, wenn er wieder eintreten möchte...jau :rolleyes:

QUOTE
Und das musste ich nun wirklich nicht haben, zumal meine Eltern eh schon nicht ganz begeistert waren.  :wacko:


Meine Eltern haben unterschiedlich reagiert.
Mein Vater hält sich da raus und meinte, es wäre meine Entscheidung. Meine Mutter hat sich ziemlich aufgeregt, warum ich das denn wolle und daß ich das nicht einfach so machen könne - als ob ich es mir so einfach mache damit *hmpf*
Mein Vater meinte, wahrscheinlich ist ihr jetzt klar geworden, daß ich nie kirchlich heiraten werde :D
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Anfangszauber
Beitrag 25.Apr.2005 - 11:32
Beitrag #16


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Ich bin kurz nach meinem 18. Geburtstag aus der (evangelischen) Kirche ausgetreten.
Nachdem ich 6 Jahre in einer katholischen Mädchenschule verbracht hatte ... war das die Konsequenz.
Obwohl ich bis zu meinem 14. Lebensjahr kirchlich ziemlich aktiv war. Aber die Nonnen auf der damaligen Schule konnten unangepasste Schülerinnen einfach nicht ausstehen ... Anderssein war eben verpönt (und meine alleinerziehende Mutter konnte diesen Eindruck auch nicht durch eine Spende relativieren - wir hatten einfach kein Geld :( ).

Aber, die (Schein-)religiöse Sozialisation hat mich im Leben wesentlich weitergebracht: Da mir die Nonnen ein verkorkstes Leben vorhersagten und mich nicht für fähig hielten, das Abitur zu machen, haben sie meinen rebellischen Geist positiv gefördert und - ich habe Abitur gemacht und studiert.
Frau braucht eben auch Abgrenzungspositionen zur Festigung der eigenen Identität :P

Heute bezeichne ich mich als Atheistin und suche mein Heil im Diesseits.

PS: Skandalös finde ich nachwievor dass im ALG-Bezug Kirchensteuer pauschal abgeführt wird, egal ob mensch einer Religionsgemeinschaft angehört oder nicht!
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TickTack
Beitrag 25.Apr.2005 - 14:52
Beitrag #17


Naschkatze
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Ausgetreten bin ich schon mit 16 Jahren. Das war in der Anfangszeit meiner Zeugen Jehovas Jahre.

Ich bin mir nicht sicher aber ist nicht Deutschland das einzige Land das die Kirchensteuer überhaupt hat?

Liebe Grüße
TickTack

Der Beitrag wurde von TickTack bearbeitet: 25.Apr.2005 - 14:52
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sja
Beitrag 25.Apr.2005 - 14:52
Beitrag #18


Gut durch
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QUOTE (blue_moon)
  @sja:
QUOTE

In dem Moment wird auch keine Kirchensteuer mehr eingezogen.

automatisch passiert das nicht. der arbeitgeber muss darüber schon in kenntnis gesetzt werden.

:patsch:
Das kommt davon, wenn man die praktische Seite der Kirchenaustritte immer nur über das Presbyterium mitbekommt. Die Gemeinde wird nämlich auch automatisch vom Amtsgericht über den Austritt benachrichtigt. Aber es ist eigentlich logisch. Der Arbeitgeber führt ja die Zahlung ans Finanzamt ab, deswegen muss er auch informiert werden.
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shark
Beitrag 25.Apr.2005 - 15:03
Beitrag #19


Strösenschusselhai
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QUOTE (sja @ 24.Apr.2005 - 23:43)
@shark:
Es steht jedem jederzeit frei, wenn ihm die Kirche nicht passt aus dieser auszutreten.

Darum geht es mir nicht. Ich finde es pervers, dass etwas, was mit eigenen Vorstellungen derart eng verbunden ist, wie die Religionszugehörigkeit, überhaupt von irgendjemandem für einen anderen Menschen bestimmt werden darf.
Da sind selbst Jehova´s Zeugen (zumindest formal) noch näher an den biblischen Richtlinien orientiert, die die Taufe als freiwilligen Akt der Hingabe an Gott sehen und keine Kindstaufen vornehmen.
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sja
Beitrag 25.Apr.2005 - 22:37
Beitrag #20


Gut durch
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@shark: Über die Kindstaufe kann man mit Sicherheit geteilter Meinung sein. Denn wie Du richtig sagst, bestimmen hier Eltern über persönliche Dinge ihrer Kinder. Das tun Eltern allerdings nicht nur im religiösen Bereich, sondern weit darüber hinaus über viele Jahre. So ist das nun einmal mit Eltern. Wobei ich die Kindstaufe besonder dann noch viel kritischer sehe, wenn die Eltern selber schon eigentlich mit Kirche für sich nichts mehr am Hut haben und das Kind nur taufen lassen, weil "man" das ja so tut bzw. weil sie die Grosselterngeneration damit glücklich machen wollen und weil das halt alles so schön feierlich ist. Die Erwachsenentaufe macht da auch meiner Meinung nach wesentlich mehr Sinn.

Wobei man nicht übersehen darf, dass die Taufe zumindest in der evangelischen Kirche im wesentlichen das ja Gottes zu dem getauften Kind ist, dass in seine "Familie" aufgenommen wird. "Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen Du bist mein." Das ja des Kindes selber zu Gott findet erst bei der Konfirmation nach entsprechender Unterrichtung durch den Jugendlichen mit seinem "ja" zur Konfirmationsfrage statt. Und danach gilt der Jugendliche auch im kirchenrechtlichen Sinne als erwachsen, d.h. er kann das Presbyterium mitwählen und Pate werden. Bei den Katholiken bin ich mir da gerade nicht 100%ig sicher, wenn ich es richtig im Kopf habe findet hier das "ja" des Kindes zur kindsgetauften Religion bei der Firmung statt. Kann mich aber auch irren und es ist doch die Kommunion, was dann allerdings, sieht man das Alter der Kommunionkinder, nicht allzuweit von der Kindstaufe weg ist.

Bei einer Erwachsenentaufe hingegen, gibt es keine nachfolgende Konfirmation mehr, da der Erwachsene selber den Wunsch zur Aufnahme in die Kirche äussert und nicht von seinen Eltern vertreten wird. Die nachträgliche Frage nach seiner eigenen Entscheidung also mehr als überflüssig ist.

Du hast aber im Prinzip recht, dass die Erwachsenentaufe sinnvoller ist, als die Kindstaufe.

Die Kindstaufe lässt sich biblisch kaum begründen, sie ist m.E. historisch entstanden:
- Zum einen, was ich, als Kirche, in meinen Fingern habe, das habe ich.... In Mittelalterlichen Zeiten, als die Geschicke oft hin und her wogten und Religionszugehörigkeiten im 30 jährigen Krieg mit der Obrigkeit wechselten, hatte das schon seinen Hintersinn.
- Zum anderen, gelten ungetaufte Seelen, die versterben als verlorene Seelen. Um das Heil der Verstorbenen nach diesem Glauben zu retten, gibt es bis heute das Recht zur Nottaufe, in der jeder Christ taufen kann, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht und mit dem rechtzeitigen Auftauchen eines Pfarrers nicht zu rechnen ist. (Manch Notgetaufter lebt länger als gedacht, meine Mutter wurde bei ihrer Geburt meines Wissens auch notgetauft und erfreut sich bis heute meist bester Gesundheit.)
Dies war früher auch wichtig für die Beerdigung, da natürlich nur getaufte auf dem geweihten Land der Friedhöfe begraben werden durften.

Im "Missions-/Taufbefehl" ist keine Rede vom Alter der getauften, da heisst es nur
QUOTE ((Math 28 @ 18-20))
gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten, was ich euch gefohlen habe.


Die Kindstaufe wird in den christlichen Kirchen mit dem "Kinderevangelium" in Verbindung gesetzt, aber über die Interpretation dieser Segnung kann man mit Sicherheit geteilter Meinung sein.
QUOTE ((Mk 10 @ 13-16))

Und sie brachten Kinder zu ihm, die Jünger aber wollten sie fortschicken. Jesus aber sprach "Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. " Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.

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Schlummi
Beitrag 28.Apr.2005 - 19:48
Beitrag #21


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Ich bin vor ein paar Jahren aus der (katholischen) Kirche ausgetreten. Ich bin überhaupt nicht religiös, der hauptsächliche Beweggrund für meinen Austritt war aber die Meinung der Kirche zum Thema Homosexualität. Natürlich möchte man Homos nicht diskriminieren, die menschenverachtenden Ansichten der Kirche sprechen aber eine andere Sprache und das ist sowas von scheinheilig, dass einem schlecht werden könnte. Aber es gibt noch andere Dinge, die ich nicht vertreten kann, z. B. das die Kirche sich immer noch gegen Verhütungsmittel ausspricht oder gegen Sex vor der Ehe ist. Das sind total veraltete Moralvorstellungen, nach denen in der heutigen Zeit sowieso keiner mehr lebt bzw. leben kann.

Natürlich unterstützt die Kirche viele gemeinnützige Einrichtungen. Ich finde aber, dass die Kirche einfach zuviel Macht und Einfluß in Deutschland hat. Wenn ich höre, dass Mitarbeiter einer katholischen Einrichtung ihren Job verlieren, wenn sie eine Lebenspartnerschaft eingehen oder dass man bei div. Einrichtungen erst gar keinen Job bekommt, wenn man nicht katholisch ist, finde ich das einfach nur unglaublich.

Huch, :huh: jetzt hab ich hier nen ganzen Aufsatz geschrieben! Hoffe, es wird nicht langweilig... ;)

Schlummi
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dandelion
Beitrag 28.Apr.2005 - 20:32
Beitrag #22


don't care
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@schlummi: im Gegenteil. Aber sehen wir's doch mal realistisch: es geht nach wie vor nicht nach Qualifikation, sondern nach Wohnort, Geschlecht, Parteibuch... oder eben Religion. Und wenn wir alle hin sind, der Klüngel lebt weiter.
Was ich damit sagen will: Scheinheiligkeit ist nicht religionsspezifisch.

Schade finde ich allerdings auch, dass die Kirche offenbar, krampfhaft um eine klare Linie bemüht, lieber zu Dogmen greift und an veraltetem "du sollst nicht" festklammert, statt bei ihren Prinzipien (Toleranz, Nächstenliebe, Eifer - gerade bei der Arbeit - und Lebensfreude) zu bleiben.
Haben wir's wirklich immer noch wie im Mittelalter? Wasser predigen und Wein saufen?
Naja, die Kirche ist eben auch ein Machtapparat wie alle anderen...
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Janet1983
Beitrag 28.Jun.2005 - 10:43
Beitrag #23


Gemüseputzi
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ich hab noch nie darüber nachgedacht... ich stelle seit meinem coming-out fest, dass ich mich persönlich etwas entfremde, aber da hier scheinbar alle gut damit klarkommen und ich zum beispiel im krichenchor nicht die einzige Lesbe bin, ist das für mich nicht unbedingt eine frage... was der papst sagt, ist an der basis nich immer das relevanteste... wenn aber jemand mit der situation nicht so leicht klarkommt, dann kann ich das gut nachvollziehen.

Es gibt ja in der Kirche leider auch Leute, die einem die Situation ungleich schwerer machen.

Der Beitrag wurde von Janet1983 bearbeitet: 28.Jun.2005 - 10:45
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Catwoman
Beitrag 28.Jun.2005 - 11:01
Beitrag #24


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Ich hab mich bereits mit 14 Jahren (als wir selbst entscheiden konnten) auf dem Gymnasium vom Religionsunterricht abgemeldet.
Die Art und Weise, wie der katholische Glaube im Unterricht in unsere Köpfe eindoktriniert wurde, hat mir absolut nicht zugesagt.

Das war damals 1970 im erzkatholischen Paderborn schon ein recht aufwieglerischer Schritt, den ich noch lange von den Lehrerinnen und Lehrern zu spüren bekam.
Glücklicherweise waren meine Eltern ("Mischehe" - meine Mutter war evangelisch, mein Vater katholisch) sehr tolerant und wenigstens gab es zu Hause keine Schwierigkeiten.

Mit 18 bin ich dann aus der Kirche ausgetreten, nachdem ich mich intensiv mit dem Thema "Religionen" beschäftigt hatte. Auch die "Drohung", dass ich nicht kirchlich getraut werden könne (*welch grausliche Aussicht*) und meine Kinder nicht getauft würden (*was damals schon zu intensivem Nachdenken geführt hatte*) haben mich nicht abgeschreckt.
Übrigens war "Steuern sparen" zu keinem Zeitpunkt ein Anlass für meinen Kirchenaustritt.

Bis heute habe ich diesen Schritt nicht bereut, zumal ich mir auch keine Gedanken über Folgen für Kinder machen brauchte und sicher nicht mehr machen brauch...
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Alice
Beitrag 28.Jun.2005 - 11:52
Beitrag #25


Naschkatze
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Für mich hat sich die Frage nur deswegen noch nicht gestellt, da ich eh noch keine Kirchensteuer zahlen muss.. Solange ist mir das egal, ob ich in dem Verein nun drin bin, oder nicht.
Später denke ich aber, dass ich auch austreten werde. Mit der Kirche habe ich schon seit Jahren nix mehr am Hut. Dieser ganze Zirkus um die Papstwahl hat mich in meiner Meinung da nur bestärkt, obwohl ich evangelisch bin. Aber ich kann generell mit den ganzen vorgebenen Strukturen der christlichen Kirche nichts anfangen. Auch wenns meine Eltern (besonders meinen Vater) schockieren wird... :unsure:
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rowan
Beitrag 28.Jun.2005 - 15:14
Beitrag #26


Gut durch
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ich bin mit 16 ausgetreten (ev. luth.). nicht wegen geld, zu der zeit habe ich noch keine kirchensteuer gezahlt, sondern weil ich nicht an gott glaube und somit nicht einer kirche angehören wollte.

was die taufe anbelangt (die aussagen von shark), ich kenne leute, die erst zu ihrer konfirmation getauft worden, also mit 14 jahren. die eltern wollten, dass ihre kinder frei entscheiden können, ob sie der kirche zugehören wollen oder halt nicht. ich persönlich fand die alternative toll und habe mich damals entschlossen, dass meine kinder auch diese wahl bekommen sollen, sofern ich mal welche bekomme. das sehe ich heute noch so, obwohl ich keinen kinderwunsch habe. aber eltern, die ihren kindern die wahl überlassen, ob sie getauft werden wollen oder nicht, finde ich klasse. ich finde es auch wichtig, das kinder die verschiedenen glaubensrichtungen kennenlernen, neutral, ohne zwang. die möglichkeit hatte ich, da wir einen sehr guten religionsunterricht an der schule hatten, nicht nach konfessionen unterteilt. wir bekamen umfangreiche informationen in allen weltreligionen, ohne schwerpunkt christlich evangelisch. auch das ist ein religionsunterricht, den ich befürworte.

grüsse, rowan
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robin
Beitrag 29.Jun.2005 - 18:03
Beitrag #27


I lof tarof!
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hallo squirrel :)
sobald ich erfahren habe, dass es überhaupt möglich ist mit der ****bande nix mehr zu tun zu haben, bin ich glücklich ausgetreten :bounce:
Das geld kann ich vereinen spenden, die sich für sachen engagieren, hinter denen ich auch stehe, zb. ai...
Warum ist es getan habe? Ach, ich möchte mich an dieser stelle lieber zurückhalten, keine grobheiten und böse wörter im forum!! :D
Aber eins kannm ich verraten: Keine wolke hat sich im himmel aufgetan und kein alter knacker mit langem zotteligen bart hat mir einen tödlichen blitz auf den schädel geschleudert! Und MIR gehts viel besser, meine seele fühlt sich so schön rein&fein an :rolleyes:
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runaway
Beitrag 29.Jun.2005 - 18:11
Beitrag #28


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Ich finde, der Glaube an Gott muss nicht unbedingt was mit Kirche zu tun haben. Viele scheren das hier über einen Kamm...finde ich nicht so gut! :(

Der Beitrag wurde von runaway bearbeitet: 29.Jun.2005 - 18:11
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shark
Beitrag 29.Jun.2005 - 21:55
Beitrag #29


Strösenschusselhai
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Das ist auch mir ein Anliegen; was ich kritisiere, ist diese fast zwangsläufige Zuordnung zu einer Glaubensgemeinschaft, die meist schon zu einem Zeitpunkt FÜR einen Menschen getroffen wird, da er selbst noch keinen Einfluss darauf und keine Vorstellung davon hat, was ihm da an Weltanschauung und Regelwerk aufgestülpt und "beigeordnet"wird und er sich erst 14 Jahre später davon verabschieden kann; gegen Gebühr versteht sich...
Es würde doch auch niemand akzeptieren, wenn ihm bereits als Säugling ein Parteibuch überreicht würde, oder?

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 29.Jun.2005 - 21:56
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rowan
Beitrag 30.Jun.2005 - 12:35
Beitrag #30


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QUOTE (shark @ 29.Jun.2005 - 22:55)
und er sich erst 14 Jahre später davon verabschieden kann; gegen Gebühr versteht sich...

bei mir war der austritt kostenlos. hat sich das geändert? oder ist es von bundesland zu bundesland verschieden? oder lag es daran, dass ich damals noch schülerin war und kein einkommen hatte? was wird denn so an gebühren erhoben?
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hedonistin
Beitrag 02.Jul.2005 - 10:26
Beitrag #31


Satansbraten
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Das ist wirklich sehr unterschiedlich!

Hier in Bayern kostet es 31 Euro um aus der Kirche auszutreten.
In Hamburg übrigens auch.
Die beiden sind die teuersten in Deutschland. *nerv*

In Berlin und Bremen kostet es nichts.Sonst kostet es um die 25 Euro gaube ich.
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rowan
Beitrag 03.Jul.2005 - 18:21
Beitrag #32


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QUOTE (hedonistin @ 02.Jul.2005 - 11:26)
Das ist wirklich sehr unterschiedlich!

Hier in Bayern kostet es 31 Euro um aus der Kirche auszutreten.
In Hamburg übrigens auch.
Die beiden sind die teuersten in Deutschland. *nerv*

In Berlin und Bremen kostet es nichts.Sonst kostet es um die 25 Euro gaube ich.

bei mir war es damals (1991) in niedersachsen.
aber das sind ja echt preise....schon heftig.
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shark
Beitrag 03.Jul.2005 - 18:29
Beitrag #33


Strösenschusselhai
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Und wenn es nur 50 cent wären...Das Prinzip, das dahinter steht, ist das Problem!
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rowan
Beitrag 03.Jul.2005 - 18:35
Beitrag #34


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bekommt das geld eigentlich die kirche oder ist das arbeitsaufwand für die gemeinde? eine schweinerei ist es schon, dass manch einer dafür zahlen muss, um aus einem "verein" auszutreten, in den er nie rein wollte und wo er auch nicht gefragt wurde, ob er rein will.

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sja
Beitrag 04.Jul.2005 - 16:03
Beitrag #35


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QUOTE (rowan)
  bekommt das geld eigentlich die kirche oder ist das arbeitsaufwand für die gemeinde?


Meines Wissens bekommt die Kirchengemeinde die Gebühren nicht. Sie werden auch nicht von Ihr erhoben. Die Gemeinde bekommt (in NRW) nur einen Schrieb vom zuständigen Amtsgericht, dass der Austritt von xy erfolgt ist.
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inna
Beitrag 11.Jul.2005 - 16:26
Beitrag #36


Fürstin Pückler
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holla die waldfee... dann dank ich doch meinen eltern, dass sie mich nicht haben taufen lassen... :blink:
eigentlich wirklich ne ziemliche frechheit bei austritt 31 euro abzuzocken.
kostet es eigentlich auch was, wenn man in die kirche eintreten will? ich meine, der verwalterische aufwand müsste ja in etwa der selbe sein, oder?
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Goldie
Beitrag 14.Jul.2005 - 15:57
Beitrag #37


Gemüseputzi
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Ich bin auch immer drauf und dran aus der Kirche auszutreten,weil die Kirche für mich alles Heuchler sind.Einfach nur Wahrheitsverdreher.Aber wie in anderen Beiträgen schon erwähnt hat man Jobmäßig weniger Chancen,wenn man keine Konfession hat.Ich glaube an Gott,aber ich brauche eigentlich keine Kirche um darin zu beten.Das mach ich lieber allein.Das letze mal war ich auch auf Beerdigungen in der Kirche.Sonst gehe ich nie.
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Schräubchen
Beitrag 18.Jul.2005 - 17:58
Beitrag #38


Dreht manchmal durch...
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Im Prinzip bin ich vollkommen eurer Meinung: Der Glaube sollte auf freiwilliger Basis beruhen und kostenlos sein. Trotzdem käme es für mich nicht in Frage aus meiner (!) Kirche auszutreten.

Ich bin katholisch erzogen worden, hab es gehasst jeden Sonntag zum Gottesdienst gehen zu müssen und der Religionsunterricht war ein Witz.
Heute (nachdem ich mich mich mit dieser und auch anderen Religionen auseinander gesetzt habe) arbeite ich für "den Verein", bin Erzieherin in einem kath. Kindergarten und sehr glücklich damit. (diejenigen unter euch die nicht aus der Kirche ausgetreten sind, finanzieren also auch meinen Job :D )

Auch ich bin nicht mit allem einverstanden, was der Papst von sich gibt. Auch ich denke, das vieles zu altmodisch ist und der modernen Welt angepasst werden müsste. Aber ich bin Teil dieser Kirche und kann daran etwas ändern!!!
Es ist immer einfach, den Zeigefinger zu heben und zu sagen "Da mach ich nicht mit!", "Ohne mich!".
Ich gebe allerdings zu bedenke das die Kirche nicht nur aus dem Papst oder den Bischhöfen und Priestern besteht, sondern aus ganz gewöhnlichen Menschen, die versuchen, diese Welt auf ihre Art ein kleines bisschen zu verbessern. (was wären die Reisen mit den Jugendgruppen ohne die freiwilligen Betreuer?)

Ebenfalls gebe ich zu bedenken, dass die jetzigen Vertreter der Kirche aus einer ganz anderen Generation stammen. Einer Generation, die nicht mit den modernen Medien aufgewachsen ist und somit wahrscheinlich auch nicht so aufgeklärt wurde, wie unsereins.
Wie viele von euch haben geschrieben, dass die eigenen Eltern entsetzt über den Kirchenaustritt waren. Einige wären wahrscheinlich auch schockiert, wenn sie wüssten, welcher Partei ihre Kinder ihre Stimme geben.

Letztendlich kann ich sagen, dass ich mich wohl fühle mit meinem Glauben, ich aber eure Meinung verstehen und akzeptieren kann. Denn das ist einer der Grundsätze die meine (!) Kirche vertritt und die ich im kleinen versuche umzusetzen und genau darum geht es doch...

Gruß
Schräubchen
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noname2
Beitrag 18.Jul.2005 - 18:49
Beitrag #39


Fürstin Pückler
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QUOTE (Schräubchen @ 18.Jul.2005 - 17:58)
(diejenigen unter euch die nicht aus der Kirche ausgetreten sind, finanzieren also auch meinen Job :D )

Sorry, wenn ich das korrigieren muß, aber leider finanzieren auch diejenigen den Job von Kirchenangestellten (bis in die obersten Etagen) mit, die noch nie einer Kirche angehört haben oder die ausgetreten sind. :angry:
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René
Beitrag 02.Aug.2005 - 03:53
Beitrag #40


Suppenköchin
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Gibt es außer Deutschland irgendein anderes Land, in dem man "Kirchensteuer" zahlt ? Ich finde es ziemlich bescheuert.
Die Kirche (jedenfalls der Vatikan :angry: ) hat mehr als genug Geld :angry:

"Aus der Kirche austreten" - Ist diese Formulierung korrekt ? Wenn ja, dann hieße das, dass man exkommuniziert wird, oder ? B)

Ich denke, man "tritt aus" aus der Unverschämtheit, Steuer für die Kirche (!!!!) zu entrichten, aus dieser wirklich unglaublichen Situation geht man raus, das ja, aber es findet doch keine Exkommunion (schreibt man das so?) statt, nur, weil man denen kein Geld mehr schenkt !

Es ist immer gut, wenn man sich mit etwas auseinander setzt, etwas Kritisches darüber zu lesen. Ich glaube, es gibt einige kritische Bücher über die katholische Kirche (über die evangelische weiß ich nichts ...).

Und noch was: wenn man Jesus und seine Lehre und meinetwegen die Bibel gut findet ist das noch lange kein Grund, sich mit der Institution Kirche abzugeben, die den Menschen beim Holocaust überhaupt nicht geholfen hat, sondern opportunistisch war und den Frauen (nicht nur) im Mittelalter übel mitgespielt hat.

Und wenn man doch meint, in die Kirche gehen zu müssen/wollen, muss man deswegen noch keine "Kirchensteuer" zahlen.

Aber wie gesagt: Information schafft Klarheit ;)

Der Beitrag wurde von René bearbeitet: 02.Aug.2005 - 04:00
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Muslpu
Beitrag 02.Aug.2005 - 11:09
Beitrag #41


Satansbraten
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QUOTE (René @ 02.Aug.2005 - 04:53)
Und noch was: wenn man Jesus und seine Lehre und meinetwegen die Bibel gut findet ist das noch lange kein Grund, sich mit der Institution Kirche abzugeben, [...]

So sehe ich das auch :zustimm:

Außerdem sehe ich es nicht ein, dass ich eine Institution wie die katholische Kirche finanziell unterstützen (oder bereichern? <_<) soll, die allen Ernstes die Meinung vertritt:

QUOTE
Die homosexuelle Neigung ist objektiv ungeordnet. [8] Die homosexuellen Beziehungen verstoßen gegen das natürliche Sittengesetz. Sie sind ein beunruhigendes moralisches und soziales Phänomen.

Quelle: Kongregation für die Glaubenslehre

pffff (IMG:http://www.my-smileys.de/smileys2/stupid.gif)

edit: Link hat nicht gefunzt

Der Beitrag wurde von Muslpu bearbeitet: 02.Aug.2005 - 11:14
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rebecca
Beitrag 02.Aug.2005 - 14:24
Beitrag #42


Immer noch gut durch
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QUOTE
automatisch passiert das nicht. der arbeitgeber muss darüber schon in kenntnis gesetzt werden.


Die Information des Arbeitgebers erfolgt über die Änderung auf der Lohnsteuerkarte. Der Austritt aus der Kirche ist beim Standesamt festzustellen, dann muss beim Arbeitgeber die Lohnsteuerkarte angefordert werden, mit der Frau dann zum Einwohnermeldeamt geht und sich Änderung eintragen lässt. Die Lohnsteuerkarte ist dann dem Arbeitgeber wieder auszuhändigen.

Meinen Austritt habe ich im letzten November vollzogen (war bis dahin evangelisch). Hintergrund waren isnbesondere Überlegungen, dass ich lange genug meine soziale Ader habe fließen lassen. Nicht, dass ich aufgerechnet hätte, was habe ich bekommen, was habe ich gegeben. Aber das Geld habe ich dann in meine Altersversorgung angelegt. Da war mir dann das hemd doch näher.

Zum anderen sehe ich die Institution Kirche mit ihren starren Regelungen sehr kritisch und hatte mich bis zu diesme zeitpunkt alleinig aus sozialen gründen in der Kirche gehalten. Aber es gibt immer wieder Punkte innerhalb der evangelischen Kirche, die meine Entscheidung bestätigt haben: so zum Beispiel das Verhalten gegenüber Karin Kamman.

ich weiss, dass Kirche nicht Kirche ist, sondern vielfach von den einzelnen Menschen vor Ort gemacht wird. Aber eine gewisse Distanz hatte ucn habe ich immer gehabt.

@ René
Wenn du auf die Hexenverfolgung anspielst, darf ich dir mitteilen, dass es diese auch in den calvinistischen Gegenden gegeben hat. Die Auswüchse dort waren sogar schlimmer als in den katholischen. Übrigens haben die Entwicklungen und ereignisse innerhalb der Kirche auch etwas mit macht zu tun. Die Päpste, Kardinäle und Bischöfe waren lang genug geistliche und weltliche Oerhäupter. wer von Kirche und macht spricht, muss insbesondere auch die "männliche" Machtausübung beachten, die selbst in der Befreiungstheologie nicht unedingt die Frauen einbezieht.

Der Beitrag wurde von rebecca bearbeitet: 02.Aug.2005 - 14:24
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René
Beitrag 02.Aug.2005 - 22:24
Beitrag #43


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QUOTE (rebecca @ 02.Aug.2005 - 14:24)
@ René
Wenn du auf die Hexenverfolgung anspielst, darf ich dir mitteilen, dass es diese auch in den calvinistischen Gegenden gegeben hat. Die Auswüchse dort waren sogar schlimmer als in den katholischen. Übrigens haben die Entwicklungen und ereignisse innerhalb der Kirche auch etwas mit macht zu tun. Die Päpste, Kardinäle und Bischöfe waren lang genug geistliche und weltliche Oberhäupter.

Wer von Kirche und macht spricht, muss insbesondere auch die "männliche" Machtausübung beachten, die selbst in der Befreiungstheologie nicht unedingt die Frauen einbezieht.

@ Rebecca:

- OK, danke für die Info über die Calvinisten.

- Na klar geht es um tief-männliche Macht. Ein reiner Jungs-Club ist das. Frauen sollen am besten überhaupt nichts zu sagen haben :ph34r:

Hab' mich bis jetzt nicht über die Befreiungstheologie informiert, glaube dir aber sofort, dass es auch da nicht viel besser ist -_-
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Hellas
Beitrag 24.Aug.2005 - 22:52
Beitrag #44


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Im Moment beschäftige ich mich sehr intensiv damit, aus der (ev.) Kirche auszutreten. Es ist ein ganz komisches Gefühl: Mich hält da überhaupt nichts, ganz im Gegenteil, aber irgendwie frage ich ich mich und habe ich die Befürchtung, ob/dass mir das später zum Nachteil ausgelegt werden könnte. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum ich nicht schon längst aus "dem Laden" entschwunden bin. Wie bescheuert!
Erst jetzt fange ich langsam an, mich von dem Gedanken zu lösen und zu begreifen, wie dumm der ist. Ich glaube, ich habe da immer im Hinterkopf, dass meine Freundin (wohnhaft im erzkatholischen Münster) mir erzählt hat, dass eine Bekannte von ihr bei Karstadt keine Arbeitsstelle bekommen hat, weil sie ein uneheliches Kind hatte!!!

Frage an die Ausgetretenen unter euch: Seid ihr nach eurem Austritt jemals nochmal damit konfrontiert worden oder kräht da kein Hahn mehr nach?

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kruemelchen
Beitrag 24.Aug.2005 - 23:07
Beitrag #45


Immer mal wieder...
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Also ich bin bisher noch nicht aus der Kirche (ev.) ausgetreten. Das allerdings nur aus Zeitgründen. Hier muss man zum Amtsgericht, die Stelle für Kirchenaustritte hat Montag bis Freitag von 08.00 - 12.00 Uhr geöffnet. Da bin ich arbeiten. Im Urlaub hab ich es bisher noch nie geschafft, dahin zu gehen.

Ich habe noch nie an Gott geglaubt, gebe ehrlich zum dass ich mich nur habe konfirmieren lassen, um die Geschenke abzusahnen :D , und bin mit sehr vielem, was die Kirche tut, einfach nicht einverstanden.
Im Moment bezahle ich also 45 Euro für nichts und wieder nichts :wacko:


Grüße

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skritti
Beitrag 25.Aug.2005 - 07:58
Beitrag #46


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QUOTE (Hellas @ 24.Aug.2005 - 23:52)
Frage an die Ausgetretenen unter euch: Seid ihr nach eurem Austritt jemals nochmal damit konfrontiert worden oder kräht da kein Hahn mehr nach?

Ich bin vor über 30 Jahren aus der ev. Kirche ausgetreten und hatte nie irgendwelche Probleme dadurch, es krähte wirklich kein Hahn danach.
Allerdings habe ich mich auch nie um Arbeit bei irgendwelchen christlichen Institutionen bemühen müssen.

Das mit Karstadt und Nichteinstellung wegen unehelichem Kind finde ich unglaublich!
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rebecca
Beitrag 25.Aug.2005 - 08:03
Beitrag #47


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QUOTE (Hellas @ 24.Aug.2005 - 22:52)
Frage an die Ausgetretenen unter euch: Seid ihr nach eurem Austritt jemals nochmal damit konfrontiert worden oder kräht da kein Hahn mehr nach?

Mein Austritt liegt ziemlich nahe, so dass irgendwelche Konfrontationen ausgeblieben sind. Allerdings befinde ich mich auf Arbeitssuche: da sind kirchliche oder kirchennahe Einrichtungen natürlich als "Bewerbungsziele" ausgeschlossen. Auch dürften bestimmte Unternehmen, von denen frau weiß, dass sie sehr kirchlich geprägt sind(z.B. C&A) auch nicht mehr in Frage kommen, obwohl die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Glaubens- (oder in diesem Fall Nichtglaubens) gemeinschaft nicht Grund für eine Ablehnung sein darf.

Meiner Mutter habe ich meinen Austritt noch nicht gebeichtet. Sie ist ziemlich in der Kirche - wenn auch nicht aktiv - verhaftet. Zwar wird zu Hause nicht am Tisch gebetet aber sie ist der Mienungt, dass "man einen Glauben haben muß". Außerdem habe ich zur Zeit noch andere Probleme am Laufen. Das würde sie dann doch überfordern.

Übrigens, warum ich so lange gewartet habe: es war doch auch entscheidender Schritt für mich. Irgendwie habe ich das immer noch nicht innerlich vollzogen.
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Hellas
Beitrag 25.Aug.2005 - 09:19
Beitrag #48


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QUOTE (rebecca @ 25.Aug.2005 - 09:03)
obwohl die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Glaubens- (oder in diesem Fall Nichtglaubens) gemeinschaft nicht Grund für eine Ablehnung sein darf.

Na, dann "erfinden" die eben einen anderen Grund, um den eigentlichen zu kaschieren... und das ist das, wovor ich "Angst" habe: Wegen des Austritts keinen Job zu bekommen. Das ist wirklich ein ganz blöder Zwiespalt und ich weiß nicht, ob ich mir damit selbst ein Ei lege.

Ich glaube nicht an Gott und fühle mich mit dieser ganzen Institution auch nicht so wirklich wohl, weil ich es verkehrt finde, dass jemand mit meiner Einstellung zur Kirche, noch "drin" ist. Aber eben auf der anderen Seite habe ich gerade mein Lehramtsstudium beendet und weiß noch nicht, in welchem Bundesland ich später landen werde.

Bah, ich könnte mich da grad wieder so dermaßen über den "Einfluss", bzw. die "Allgegenwärtigkeit" der Kirche aufregen :ph34r:
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rebecca
Beitrag 25.Aug.2005 - 09:51
Beitrag #49


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QUOTE (Hellas @ 25.Aug.2005 - 09:19)
Na, dann "erfinden" die eben einen anderen Grund, um den eigentlichen zu kaschieren... und das ist das, wovor ich "Angst" habe:

Die Frage nach der Religionszugehörigkeit ist nicht statthaft und in meinen Bewerbungsunterlagen taucht auch nur der Familienstand auf. Ich habe zudem auch noch nie gestellt bekommen. Anders verhält es sich bei den kirchlichen Institutionen und der Kirche nachstehenden Institutionen (kirchenunterstützte Krankenhäuser, Kindergärten, etc.) hier haben die Kirchen Sonderrechte im Arbeitsrecht.

Und wenn denen deine Nase so oder so nicht paßt, dann werden die immer einen Grund finden. Sei es nur, dass andere besser qualifiziert sind.

@hellas
Noch ein Frage, die hier nicht hingehört, am Rande: War die QE2 schon da?

Der Beitrag wurde von rebecca bearbeitet: 25.Aug.2005 - 09:54
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Hellas
Beitrag 25.Aug.2005 - 10:55
Beitrag #50


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In den Bewerbunsgunterlagen zum Vorbereitungsdienst für das Lehramt in Niedersachsen (ich will nach Lüneburg) taucht die Konfession auf (in denen für Hamburg nicht).

@rebecca: Keine Ahnung, aber du hast ne PM
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noname2
Beitrag 25.Aug.2005 - 17:06
Beitrag #51


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QUOTE (Hellas @ 24.Aug.2005 - 22:52)


Frage an die Ausgetretenen unter euch: Seid ihr nach eurem Austritt jemals nochmal damit konfrontiert worden oder kräht da kein Hahn mehr nach?

Bei mir hat noch nie ein Hahn danach gekräht, aber wenn, dann wäre das auch eher in meinem eigenen Sinn: Ich möchte ja gar nicht für jemanden (oder mit jemandem) arbeiten oder Geschäfte machen, für den meine Konfessionsfreiheit oder meine Zugehörigkeit zu diversen kirchengegnerischen Vereinen wie dem IBKA, dem Humanistischen Verband Deutchlands oder der Giordano-Bruno-Stiftung ein Problem darstellt.


Meine Freundin ist Sozialpädagogin und hätte durch ihren Kirchenaustritt natürlich bei sämtlichen Arbeitgebern, die kirchliche Trägerschaften haben, keine Chance auf eine Anstellung. (Das liegt nicht an den einzelnen Unter-Chefs, die durchaus nicht die Politik ihres Betriebs teilen, sondern an den Richtlinien von aben). Das ist aber bisher nur von Vorteil gewesen, denn sie hätte ohnehin niemals für einen kirchlichen Betrieb gearbeitet und ich habe keine Ahnung, ob das zu der Zeit, als sie noch Arbeitslosengeld bezogen hat, eine gültige Erklärung für eine Jobabsage ihrerseits gewesen wäre. Auf diese Weise war das aber kein Problem, weil ihr bei jedem Vorstellungsgespräch bei kirchlichen Betrieben, zu dem sie vom Arbeitsamt geschickt worden war, gleich bedauernd mitgeteilt wurde, daß man sie angesichts ihrer Konfessionsreiheit gar nicht anstellen könne. Was sie selber gar nicht bedauert hat. ;)

Wer aber sichergehen will, daß ihm jede mögliche Arbeitsstelle offensteht und wer in einem Bereich arbeitet, in dem es kirchliche Trägerschaften gibt (pflegerisch, medizinisch, sozial) der sollte sich einen Austritt gut überlegen. Ich kann mir auch vorstellen, daß in so konervativ durchsetzten Bereichen wie dem Rechtswesen in gewissen BUndesländern eine staatliche Karriere ohne Kirchenzugehörigkeit nicht ganz einfach ist. Jedenfalls habe ich nicht das Gefühl, daß man bei bayrischen Amtsrichtern oder Staatsanwälten besonders viel Atheisten findet. :(

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noname2
Beitrag 25.Aug.2005 - 17:11
Beitrag #52


Fürstin Pückler
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QUOTE (Hellas @ 25.Aug.2005 - 10:55)
In den Bewerbunsgunterlagen zum Vorbereitungsdienst für das Lehramt in Niedersachsen (ich will nach Lüneburg) taucht die Konfession auf (in denen für Hamburg nicht).

Ist das denn rechtens? Staatliche Schulen müßten sich an die verfassungsrechtliche Verbürgung der Religionsfreiheit und an die staatliche Neutralitätspflicht halten.
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edelbratschi
Beitrag 25.Aug.2005 - 18:36
Beitrag #53


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QUOTE (jellybean @ 25.Aug.2005 - 18:11)
QUOTE (Hellas @ 25.Aug.2005 - 10:55)
In den Bewerbunsgunterlagen zum Vorbereitungsdienst für das Lehramt in Niedersachsen (ich will nach Lüneburg) taucht die Konfession auf (in denen für Hamburg nicht).

Ist das denn rechtens? Staatliche Schulen müßten sich an die verfassungsrechtliche Verbürgung der Religionsfreiheit und an die staatliche Neutralitätspflicht halten.

klar ist das reine Wissen-wollen rechtens, du darfst nur nicht aufgrund deiner Konfession bei der Vergabe benachteiligt werden
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noname2
Beitrag 26.Aug.2005 - 12:55
Beitrag #54


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QUOTE (edelbratsche @ 25.Aug.2005 - 18:36)
QUOTE (jellybean @ 25.Aug.2005 - 18:11)
QUOTE (Hellas @ 25.Aug.2005 - 10:55)
In den Bewerbunsgunterlagen zum Vorbereitungsdienst für das Lehramt in Niedersachsen (ich will nach Lüneburg) taucht die Konfession auf (in denen für Hamburg nicht).

Ist das denn rechtens? Staatliche Schulen müßten sich an die verfassungsrechtliche Verbürgung der Religionsfreiheit und an die staatliche Neutralitätspflicht halten.

klar ist das reine Wissen-wollen rechtens,

Da wäre ich mir nicht so sicher. Art. 136 Abs. 3 der Weimarer Verfassung (gemäß Art. 140 als Bestandteil des GG weiterhin gültig) besagt nämlich:


QUOTE
Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Die Behörden haben nur soweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu fragen, als davon Rechte und Pflichten abhängen oder eine gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert.


Bereits die Angabe der Religion auf der Lohnsteuerkarte verletzt dieses Grundsatz grob.

Eine Frage nach der Religionszugehörigkeit seitens eines Arbeitgebers, der nicht als kirchlicher Tendenzbetrieb durchgeht (und das tun staatliche Schulen erfreulicherweise sicher nicht) würde ich angesichts dieses Sachverhalts gar nicht oder notfalls auch falsch beantworten.
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edelbratschi
Beitrag 26.Aug.2005 - 13:00
Beitrag #55


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QUOTE (jellybean @ 26.Aug.2005 - 13:55)
QUOTE (edelbratsche @ 25.Aug.2005 - 18:36)
QUOTE (jellybean @ 25.Aug.2005 - 18:11)
QUOTE (Hellas @ 25.Aug.2005 - 10:55)
In den Bewerbunsgunterlagen zum Vorbereitungsdienst für das Lehramt in Niedersachsen (ich will nach Lüneburg) taucht die Konfession auf (in denen für Hamburg nicht).

Ist das denn rechtens? Staatliche Schulen müßten sich an die verfassungsrechtliche Verbürgung der Religionsfreiheit und an die staatliche Neutralitätspflicht halten.

klar ist das reine Wissen-wollen rechtens,

Da wäre ich mir nicht so sicher. Art. 136 Abs. 3 der Weimarer Verfassung (gemäß Art. 140 als Bestandteil des GG weiterhin gültig) besagt nämlich:


QUOTE
Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Die Behörden haben nur soweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu fragen, als davon Rechte und Pflichten abhängen oder eine gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert.


Bereits die Angabe der Religion auf der Lohnsteuerkarte verletzt dieses Grundsatz grob.

Eine Frage nach der Religionszugehörigkeit seitens eines Arbeitgebers, der nicht als kirchlicher Tendenzbetrieb durchgeht (und das tun staatliche Schulen erfreulicherweise sicher nicht) würde ich angesichts dieses Sachverhalts gar nicht oder notfalls auch falsch beantworten.

Kirchensteuererhebung?
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noname2
Beitrag 26.Aug.2005 - 13:06
Beitrag #56


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Kirchensteuereinzug durch den Staat verletzt Religionsfreiheit und Datenschutz
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edelbratschi
Beitrag 26.Aug.2005 - 13:18
Beitrag #57


~ Fischkopp ~
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QUOTE (jellybean @ 26.Aug.2005 - 13:55)
QUOTE (edelbratsche @ 25.Aug.2005 - 18:36)
QUOTE (jellybean @ 25.Aug.2005 - 18:11)
QUOTE (Hellas @ 25.Aug.2005 - 10:55)
In den Bewerbunsgunterlagen zum Vorbereitungsdienst für das Lehramt in Niedersachsen (ich will nach Lüneburg) taucht die Konfession auf (in denen für Hamburg nicht).

Ist das denn rechtens? Staatliche Schulen müßten sich an die verfassungsrechtliche Verbürgung der Religionsfreiheit und an die staatliche Neutralitätspflicht halten.

klar ist das reine Wissen-wollen rechtens,

Da wäre ich mir nicht so sicher. Art. 136 Abs. 3 der Weimarer Verfassung (gemäß Art. 140 als Bestandteil des GG weiterhin gültig) besagt nämlich:


QUOTE
Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Die Behörden haben nur soweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu fragen, als davon Rechte und Pflichten abhängen oder eine gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert.


Bereits die Angabe der Religion auf der Lohnsteuerkarte verletzt dieses Grundsatz grob.

Eine Frage nach der Religionszugehörigkeit seitens eines Arbeitgebers, der nicht als kirchlicher Tendenzbetrieb durchgeht (und das tun staatliche Schulen erfreulicherweise sicher nicht) würde ich angesichts dieses Sachverhalts gar nicht oder notfalls auch falsch beantworten.

okay, anders. Sofern du in der Kirche bist, ist die Zahlung der Kirchensteuer eine Pflicht. Klar könnte dies auch anders laufen, z.B. direkt durch die Kirchen. Da die Kirchensteuer jedoch einkommens(steuer?)abhängig ist, müsste da wieder das Einkommen an die Kirche offengelegt werden.
ich persönlich hab das dann gleich in einem Abwasch erledigt. außerdem: wenn mir meine Konfession SO unangenehm wäre, dass ich sie verschweigen wollen würde, dann würde ich wirklich aus der Kirche austreten.

Gruß,
bratschi
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noname2
Beitrag 26.Aug.2005 - 13:33
Beitrag #58


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QUOTE (edelbratsche @ 26.Aug.2005 - 13:18)
außerdem: wenn mir meine Konfession SO unangenehm wäre, dass ich sie verschweigen wollen würde, dann würde ich wirklich aus der Kirche austreten.

Ja, generell sehe ich das ja auch so. Aber leider ist die Sorge (wie man ja hier im Thread auch lesen kann) weitverbreitet, daß es zu beruflichen Nachteilen kommen könnte, wenn man sich nicht wenigstens formal in einer der beiden Großkirchen bewegt.
Und heutzutage, wo die Arbeitsplätze nicht gerade vom Himmel fallen, kann ich diese Sorge auch gut nachvollziehen.

Daß auf Bewerbungsunterlagen (!) von staatlichen Schulen nach der Religionszugehörigkeit gefragt wird, hat nicht das geringste mit möglichen Steuerabzügen zu tun. Bei Informationen, die in einem Bewerbungsschreiben abgerufen werden, handelt es sich um Informationen, die bei einer Entscheidungsfindung behilflich sein sollen. Und in einer staatlichen Schule darf die persönliche Konfession schlichtweg keine Rolle in dieser Frage spielen, selbst wenn sie aufgrund des derzeitigen (m.M. nach unhaltbaren) staatlichen Steuereinzug-Systems irgendwann am Rande davon erfahren könnte. Außer für die Frage "Kirchensteuerabzug ja oder nein" hat Religion schlichtweg irrelevant zu sein.
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skritti
Beitrag 26.Aug.2005 - 13:35
Beitrag #59


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QUOTE (edelbratsche @ 26.Aug.2005 - 14:18)

Da die Kirchensteuer jedoch einkommens(steuer?)abhängig ist, müsste da wieder das Einkommen an die Kirche offengelegt werden.

und genau das stört mich!
Warum nicht auch gleich Gewerkschaftsbeiträge und alles andere, was vom Einkommen abhängt, direkt über die Lohnabrechnung abwickeln?? :angry:
Immerhin gibt es auch Kirchen, Gemeinden, die ihren Obulus selber "eintreiben", die da eine Regelung gefunden haben. Und bei den Gewerkschaften funktioniert es auch. Diese Verbändelung von Staat, Steuer und Kirche.. die passt mir nicht!
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edelbratschi
Beitrag 26.Aug.2005 - 13:44
Beitrag #60


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QUOTE (jellybean @ 26.Aug.2005 - 14:33)
QUOTE (edelbratsche @ 26.Aug.2005 - 13:18)
außerdem: wenn mir meine Konfession SO unangenehm wäre, dass ich sie verschweigen wollen würde, dann würde ich wirklich aus der Kirche austreten.

Ja, generell sehe ich das ja auch so. Aber leider ist die Sorge (wie man ja hier im Thread auch lesen kann) weitverbreitet, daß es zu beruflichen Nachteilen kommen könnte, wenn man sich nicht wenigstens formal in einer der beiden Großkirchen bewegt.
Und heutzutage, wo die Arbeitsplätze nicht gerade vom Himmel fallen, kann ich diese Sorge auch gut nachvollziehen.

Daß auf Bewerbungsunterlagen (!) von staatlichen Schulen nach der Religionszugehörigkeit gefragt wird, hat nicht das geringste mit möglichen Steuerabzügen zu tun. Bei Informationen, die in einem Bewerbungsschreiben abgerufen werden, handelt es sich um Informationen, die bei einer Entscheidungsfindung behilflich sein sollen. Und in einer staatlichen Schule darf die persönliche Konfession schlichtweg keine Rolle in dieser Frage spielen, selbst wenn sie aufgrund des derzeitigen (m.M. nach unhaltbaren) staatlichen Steuereinzug-Systems irgendwann am Rande davon erfahren könnte. Außer für die Frage "Kirchensteuerabzug ja oder nein" hat Religion schlichtweg irrelevant zu sein.

Gut, da sieht es dann bei mir so aus, dass ich Theologie studiere, sprich auch mal Religion unterrichten werde *freu*, daher lege ich meine Konfession sowieso an den Tag.


QUOTE (skritti @ 26.Aug.2005 - 14:35)
Immerhin gibt es auch Kirchen, Gemeinden, die ihren Obulus selber "eintreiben", die da eine Regelung gefunden haben.


Das sind in der Regel Kirchgelder, die eine (mehr oder weniger freiwillige) Sonderzahlung sind, und nichts mit der Kirchensteuer zu tun haben.
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noname2
Beitrag 26.Aug.2005 - 14:04
Beitrag #61


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QUOTE (edelbratsche @ 26.Aug.2005 - 13:44)

Gut, da sieht es dann bei mir so aus, dass ich Theologie studiere, sprich auch mal Religion unterrichten werde *freu*, daher lege ich meine Konfession sowieso an den Tag.

Das liegt in dem Fall ja in der Natur der Sache. Obwohl auch hier die Kirche wieder mal ein seltsames Sonderrecht hat: Für Religionslehrer müßte normalerweise der Nachweis eines Studiums ausreichend sein, um eine fachliche Qualifikation zu erbringen. Daß Kirchen und nicht ausschließlich Schulen oder Universitäten darüber entscheiden, wer (an staatlichen Schulen oder staatlichen Universitäten, wohlgemerkt) unterrichten darf und wer nicht, ist m.M. nach reichlich befremdlich, mir aber mehr oder weniger egal. Die Feststellung, daß es so ein Vorgehen in keiner anderen wissenschaftlichen Disziplin gibt, reicht mir schon. :D



Aber wie auch immer, der Mathe- oder Deutschlehrer benötigt definitiv keine Religionszugehörigkeit, um sein Fach vermitteln zu können. Und er SOLL auch an einer staatlichen Schule nach Möglichkeit seine Religion in diesen Fächern außen vor lassen.



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edelbratschi
Beitrag 26.Aug.2005 - 14:09
Beitrag #62


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QUOTE (jellybean @ 26.Aug.2005 - 15:04)
QUOTE (edelbratsche @ 26.Aug.2005 - 13:44)

Gut, da sieht es dann bei mir so aus, dass ich Theologie studiere, sprich auch mal Religion unterrichten werde *freu*, daher lege ich meine Konfession sowieso an den Tag.

Das liegt in dem Fall ja in der Natur der Sache. Obwohl auch hier die Kirche wieder mal ein seltsames Sonderrecht hat: Für Religionslehrer müßte normalerweise der Nachweis eines Studiums ausreichend sein, um eine fachliche Qualifikation zu erbringen. Daß Kirchen und nicht ausschließlich Schulen oder Universitäten darüber entscheiden, wer (an staatlichen Schulen oder staatlichen Universitäten, wohlgemerkt) unterrichten darf und wer nicht, ist m.M. nach reichlich befremdlich, mir aber mehr oder weniger egal. Die Feststellung, daß es so ein Vorgehen in keiner anderen wissenschaftlichen Disziplin gibt, reicht mir schon. :D

Wenn ich mich recht erinnere ist das bei den Evangelen nicht der Fall...

QUOTE
Aber wie auch immer, der Mathe- oder Deutschlehrer benötigt definitiv keine Religionszugehörigkeit, um sein Fach vermitteln zu können. Und er SOLL auch an einer staatlichen Schule nach Möglichkeit seine Religion in diesen Fächern außen vor lassen.


Grad fällt mir die Anekdote aus der 9. Klasse wieder ein, von meinen Chemielehrer, der uns einen Test auf Papier mit CDU-Briefkopf ausgeteilt hat... find ich auch nicht besser...
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noname2
Beitrag 26.Aug.2005 - 14:10
Beitrag #63


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QUOTE (edelbratsche @ 26.Aug.2005 - 14:09)

Grad fällt mir die Anekdote aus der 9. Klasse wieder ein, von meinen Chemielehrer, der uns einen Test auf Papier mit CDU-Briefkopf ausgeteilt hat... find ich auch nicht besser...

Das stimmt natürlich.
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noname2
Beitrag 26.Aug.2005 - 14:17
Beitrag #64


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QUOTE (edelbratsche @ 26.Aug.2005 - 14:09)
QUOTE (jellybean @ 26.Aug.2005 - 15:04)
QUOTE (edelbratsche @ 26.Aug.2005 - 13:44)

Gut, da sieht es dann bei mir so aus, dass ich Theologie studiere, sprich auch mal Religion unterrichten werde *freu*, daher lege ich meine Konfession sowieso an den Tag.

Das liegt in dem Fall ja in der Natur der Sache. Obwohl auch hier die Kirche wieder mal ein seltsames Sonderrecht hat: Für Religionslehrer müßte normalerweise der Nachweis eines Studiums ausreichend sein, um eine fachliche Qualifikation zu erbringen. Daß Kirchen und nicht ausschließlich Schulen oder Universitäten darüber entscheiden, wer (an staatlichen Schulen oder staatlichen Universitäten, wohlgemerkt) unterrichten darf und wer nicht, ist m.M. nach reichlich befremdlich, mir aber mehr oder weniger egal. Die Feststellung, daß es so ein Vorgehen in keiner anderen wissenschaftlichen Disziplin gibt, reicht mir schon. :D

Wenn ich mich recht erinnere ist das bei den Evangelen nicht der Fall...

Ups, das kann sein. Die katholische Kirche verzapft soviel Mist, den dann auch oft die evangelische mitabbekommt. Es soll ja auch nicht wenig Kirchenaustritte aus der evangelischen Kirche geben, die mit Empörung über irgendeine Papstaussage begründet werden. :lol:
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Meli
Beitrag 28.Aug.2005 - 14:17
Beitrag #65


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QUOTE (jellybean @ 26.Aug.2005 - 14:17)


Ich bin sehr gläubig. Habe jedoch einen ganz individuellen Gott, weil für mich der katholische Glaube sehr widersprüchlich scheint. Aber nun zur eigentlichen Frage:
Jeder sollte selbst wissen, ob er von der Kirche austreten will oder nicht. Das muss man mit sich selbst ausmachen...

QUOTE
Die katholische Kirche verzapft soviel Mist, den dann auch oft die evangelische mitabbekommt. Es soll ja auch nicht wenig Kirchenaustritte aus der evangelischen Kirche geben, die mit Empörung über irgendeine Papstaussage begründet werden.  :lol:


Hierzu stellt sich für mich nach wie vor die Frage: Für was brauchen wir überhaupt einen Papst???
:was:
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quies
Beitrag 28.Aug.2005 - 16:27
Beitrag #66


Gemüseputzi
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QUOTE (René @ 02.Aug.2005 - 03:53)
Gibt es außer Deutschland irgendein anderes Land, in dem man "Kirchensteuer" zahlt ?



ja. ( http://www.kath.de/quodlibe/kircsteu.htm )

ich bin vor über 8 jahren aus der (katholischen) kirche ausgetreten, weil ich keine lust habe, eine gemeinschaft zu unterstützen die mich als frau diskriminiert. und nicht nur als frau, sondern auch als lesbische frau.
für mich ist die kirche nichts anderes als eine horizontlose vereinigung, die ihre wahrheit als die einzig richtige verkauft und nebenher noch ziemlich scheinheilig ist.

lg
quies


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shark
Beitrag 28.Aug.2005 - 17:25
Beitrag #67


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QUOTE (Meli @ 28.Aug.2005 - 15:17)


Hierzu stellt sich für mich nach wie vor die Frage: Für was brauchen wir überhaupt einen Papst???
:was:

Weder die katholische noch sonst eine christliche Glaubensgemeinschaft braucht einen Papst, der Gott/Jesus auf Erden vertritt. Die "Einrichtung" des Papstamtes ist zutiefst unbiblisch....
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LadyGodiva
Beitrag 28.Aug.2005 - 18:12
Beitrag #68


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Oute mich mal:
Ich finde das Papsttum einfach nur herrlich, im wahrsten Wortsinn.
Für das Selbstvertrauen, sich zu Petrus' Erben wählen zu lassen und äußerst unpopuläre Entscheidungen nicht nur zu verteidigen, sondern auch treffen zu müssen - dafür bedarf' sicherlich eines unerschütterlichen Glaubens.
Auch wenn ich gerne Päpstin geworden wäre - rückblickend hat es ja nicht einmal mehr zur konfessionellen Zugehörigkeit gereicht...
Woran könnte ich mich denn reiben, gäbe es diese Institution nicht? :rolleyes:

Einziger Wermutstropfen für mich: mich will wohl später kein konfessioneller Träger - aus den verschiedensten Gründen, die widerum wichtige Merkmale meines Lebenslaufs sind. B)
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quies
Beitrag 28.Aug.2005 - 18:40
Beitrag #69


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QUOTE (LadyGodiva @ 28.Aug.2005 - 18:12)
Oute mich mal:
Ich finde das Papsttum einfach nur herrlich, im wahrsten Wortsinn.
Für das Selbstvertrauen, sich zu Petrus' Erben wählen zu lassen und äußerst unpopuläre Entscheidungen nicht nur zu verteidigen, sondern auch treffen zu müssen - dafür bedarf' sicherlich eines unerschütterlichen Glaubens.


Auch wenn ich gerne Päpstin geworden wäre - rückblickend hat es ja nicht einmal mehr zur konfessionellen Zugehörigkeit gereicht...

vielleicht wäre ich den katholischen würdenträgern etwas wohlgestimmter wenn sie soetwas wie einen weiblichen papst zulassen würden. denn wer sagt, dass das ein mann sein muss.

soviel frauenfeindlichkeit und intoleranz kann ich einfach nicht gutheißen.

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LadyGodiva
Beitrag 29.Aug.2005 - 08:17
Beitrag #70


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Beim Papsttum ist es wie bei der CDU - selbst wenn der Struktur eine Frau voransteht, wird mir die Institution dadurch nicht zwangsläufig sympathischer; denn der Faktor "Frau" entzündet bei mir nicht genügend Empathie, um das zu rechtfertigen, was in Jahrhunderten mit nahezu extremistischer Gesinnung an weltlichem Machtanspruch vermeindlich aus dem katholischen Glauben heraus begründet wurde.
Nach wie vor finde ich den Katholizismus herrlich, prächtig, opulent, barock - gerade die Glaubenswelt meiner Jugend, mit all ihren Prozessionen, Roraten oder Generalablässen hatte sicherlich eine eigene Faszination, einen großen inneren Zusammenhang, eine Wärme und eine Milde, die ich in meinem später doch recht protestantisch geprägten Umfeld manchmal rückblickend auch ein wenig wehmütig verklärt habe.

edit: ein "wurde" zu viel

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 29.Aug.2005 - 08:19
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Meli
Beitrag 31.Aug.2005 - 17:56
Beitrag #71


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[QUOTE]Nach wie vor finde ich den Katholizismus herrlich, prächtig, opulent, barock - gerade die Glaubenswelt meiner Jugend, mit all ihren Prozessionen, Roraten oder Generalablässen hatte sicherlich eine eigene Faszination, einen großen inneren Zusammenhang, eine Wärme und eine Milde, die ich in meinem später doch recht protestantisch geprägten Umfeld manchmal rückblickend auch ein wenig wehmütig verklärt habe.[QUOTE]

Ja ein wenig Faszination kann ich dem katholischen Glauben auch abgewinnen. Auch finde ich die Kirchen schöner als bei den Protestanten. Aber die Notwendigkeit eines Papstes bleibt für mich weiterhin dahingestellt! Für was brauchen wir ein Oberhaupt, das Aids gut heißt (Kondomdebatte) und für den Homosexualität die größte Sünde der Welt ist??? :(

Der Beitrag wurde von Meli bearbeitet: 31.Aug.2005 - 17:57
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Polly
Beitrag 01.Sep.2005 - 07:30
Beitrag #72


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Um die Frage nach dem Papsttum mal aus einer pragmatischen Sicht zu beleuchten: Es ist nicht so ganz ohne, eine Gemeinschaft von fast einer Milliarde Katholiken ohne hierarchische Strukturen zusammenzuhalten. Der Islam versucht es, aber dafür gibt es so unterschiedliche Auslegungen seiner Lehre, wie es Muslime gibt, und was wegfällt, ist die Möglichkeit, als Gesamt-"Kirche" zu agieren. Darum tut er sich so schwer mit dem islamistischen Terrorismus, und darum ist die Gefahr so groß, Islam mit Fundamentalismus gleichzusetzen.

Im Übrigen wird der Papst schließlich "demokratisch gewählt". Es handelt sich beim Kirchenstaaat im Grunde um eine Oligarchie mit Wahlkönigtum, also um eine verhältnismäßig "moderne" Form der Monarchie, auch wenn der Papst tatsächlich absolutistische Befugnisse hat. Das Problem sehe ich persönlich eher auf unteren Hierarchieebenen, in den Privilegien des Priestertums und vor allem bei der Ernnenung der Bischöfe, die oft genug skandalös ist. Meines Erachtens sollten Bischöfe von den Mitgliedern ihrer Bistümer bestimmt werden.
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blue_moon
Beitrag 01.Sep.2005 - 07:37
Beitrag #73


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gerade da knackt's ja mächtig im kirchenstaat. der amtierende papst kann ja durch die ernennungs-politik dafür sorgen, dass die katholische kirche nach seinem gusto weitergeführt wird. eine echte demokratie ist ja gar nicht gewollt. das hiesse ja, machtbefugnisse des papstes zu kappen.
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Polly
Beitrag 01.Sep.2005 - 08:05
Beitrag #74


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QUOTE (blue_moon @ 01.Sep.2005 - 07:37)
gerade da knackt's ja mächtig im kirchenstaat. der amtierende papst kann ja durch die ernennungs-politik dafür sorgen, dass die katholische kirche nach seinem gusto weitergeführt wird. eine echte demokratie ist ja gar nicht gewollt. das hiesse ja, machtbefugnisse des papstes zu kappen.

Völlig richtig.
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Hellas
Beitrag 27.Sep.2005 - 09:49
Beitrag #75


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So, nun habe ich es geschafft: Bin eben aus der (ev.) Kirche ausgetreten. War ganz einfach und hat auch gar nicht wehgetan :D
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