Nichts essen können...kann triggern!, Beginn einer Eßstörung? Einstellungen

[Squirrel]

Hi ihr!

Wie vielleicht die eine oder andere mitbekommen hat, bin ich psychisch gerade recht down...dazu gesellt sich dann noch der Frust mit der Arbeitssuche und dadurch gelegentlich auftretende Selbstzweifel *seufz*

Nun isses so, daß ich seit ein paar Tagen mit meinem Magen zu kämpfen habe. Zuerst wars Übelkeit (am ersten Tag mit Erbrechen), die Übelkeit ist seit gestern zwar weg, aber ich kann einfach nichts essen. Ich mach den Kühlschrank auf und direkt wieder zu, sogar meine Lieblings-Süßigkeiten bleiben unangetastet.
Es ist nicht so, daß mich Lebensmittel anwiedern, sie interessieren mich einfach nicht. Heut hab ich zumindest mal 2 Zwieback gegessen und ne Scheibe Knäckebrot, außerdem trink ich zwischendurch auch mal etwas Cola, um meinen Zuckerspiegel irgendwie zu halten - sehr nahrhaft das alles *Augen roll* Zumindest behalt ich die Sachen bei mir...

Die Situation kommt mir recht bekannt vor, denn vor einigen Jahren hatte ich schonmal eine Phase, in der ich mich hauptsächlich von Cola ernährt habe. Ok, ich fall nu wirklich nicht vom Fleisch, das macht mir weniger Sorgen. Aber ich weiß ja, daß es alles andere als gesund ist. :(
Da ich am Montag eh meinen Therapeuten anrufe, überlege ich, ob ich ihm davon erzählen soll oder das lieber erstmal im Auge behalte. Vielleicht bessert es sich ja, wenns mir auch sonst wieder besser geht.

Was würdet ihr tun? :unsure:

Lieben Gruß
Squirrel

[Kérridis]

Hallo Squirrel,

ganz ohne Essen geht es nicht, das macht alles nur noch schlimmer. Ich würde empfehlen, daß du dir leichte Speisen kochst, was der Magen leicht verdauen kann. Es muß nicht viel sein, aber vielleicht daß du es über Tag verteilst, daß der mind. 3 x was bekommt. Von Cola und trockenen Sachen wie Knäckebrot und Zwieback würde ich die Finger lassen. Eher ein paar Nudeln mit leichter nicht zu scharfer Sauce oder ganz ohne. Mit Nudeln hab ich gute Erfahrungen gemacht, wenn der Magen nicht wollte, die sind dringeblieben und vor allem machen sie satt.
Grundsätzlich würde ich aber einen Arzt aufsuchen, wenn das anhält. Vielleicht liegen einige Ursachen vor, die du nicht einschätzen kannst - obwohl man den Stress, den du gerade um die Ohren hast, nicht unterschätzen sollte. Frust und Niedergeschlagenheit kann ziemlich auf den Magen schlagen, besonders, wenn man nicht ein noch aus sieht. Solche Ursachen kann man nur durch ändern der Rundumsituation verändern. Auch wenns schwer ist - das Herz nicht sinken lassen. Es findet sich immer ein Licht am Ende des Tunnels :)

Lieben Gruß
Kérri

Der Beitrag wurde von Kérridis bearbeitet: 23.Apr.2005 - 20:45

[LadyGodiva]

Eigentlich hast du einen wichtigen Lösungsweg schon selbst vorgeschlagen:
berichte auf jeden Fall deinem Therapeuten von deiner Appetitlosigkeit.

Ansonsten bleiben natürlich immer noch die allgemeinen Tipps mit regelmäßigen Esszeiten und eventuell gar regelmäßigem Essen in Gesellschaft - mit Freundinnen kochen und danach eventuell wieder Geschmack am Genuss finden.
Wenn deine Appetitlosigkeit weiter anhält, ist der Gang zur InternisIn auf jeden Fall anzuraten - sie muss ja nicht zwingend organische Ursachen haben, aber eine Ausschlussdiagnostik kann ja nicht schaden, oder?

[Squirrel]

@Kérridis & LG

Danke für eure Antworten.
Ja, ich werd es meinem Therapeuten sagen...vielleicht reagier ich im Moment auch über, aber ist wohl sicherer, es anzusprechen. Und das mit den kleinen Portionen über Tag werd ich ab morgen mal versuchen. Mir wird ja nicht schlecht, wenn ich esse...mir ist nur einfach nicht danach.
Und das trockene Lebensmittel nicht so gut sind, wußte ich gar nicht. Ich kenns halt noch von früher, wenn ich mir als Kind mal den Magen verdorben hatte ;)

Edit: Einen Besuch beim Internisten werd ich auch im Hinterkopf behalten. Ist sicher nicht das Verkehrteste.

Ist vielleicht ne komische Ansicht, aber ich bin recht froh, daß mir bewußt ist, was da verquer ist. Denn als ich damals in dieser Phase war, ist es mir erst klargeworden, als ich nach starker Unterzuckerung umgekippt bin und ins Krankenhaus kam...das muß ich echt nicht nochmal haben. :roetel:

Danke nochmal und lieben Gruß
Squirrel

Der Beitrag wurde von Squirrel bearbeitet: 23.Apr.2005 - 21:40

[Squirrel]

Kleiner Nachtrag...ist zwar eigentlich arg spät, um was zu essen. Aber die einsame Banane hats mir dann doch angetan ;)

[Kérridis]

Banane paßt gut zu gestresstem Magen, damit kommt der meist gut klar. :) Wegen den trockenen Sachen: Naja, von denen bekommt man nicht gerade Appetit und man mag auch nicht wirklich viel davon essen. ;) Besser ist, was weiches zu essen, was man leichter runterkriegt, wenn man eh schon keine Lust zum Essen hat. Leichte Suppen wie Hühnersuppen (wenn du so was magst) oder Gemüsesuppen sind auch zu empfehlen. Möglichst aber selbstgekocht und nicht aus der Tüte - letztere sind meist so übersalzen, daß dein Magen sich gleich dreimal umdreht. ;)

Der Beitrag wurde von Kérridis bearbeitet: 23.Apr.2005 - 22:29

[Violilli]

Huhu,
wenn Du Dich zum Essen derzeit wirklich zwingen musst, versuch Dich an Obst zu halten. Das ist leicht verdaulich, und der Fruchtzucker verhindert eine Unterzuckerung des Körpers. Mit Bananen bist Du auf der sicheren Seite, auch was Mangelerscheinungen angeht. Da is alles drin :)
Wünsch Dir alles Gute und dass der Stress schnell wieder nachlässt.
Gruss
Vio

[Squirrel]

Hallo ihr!

Hab dann also heute morgen mit meinem Therapeuten telefoniert. Er war der Meinung, daß ich von einer Eßstörung doch noch ein gutes Stück entfernt bin - eben weil mir ja bewußt ist, daß da was nicht stimmt und das beobachte.
Auch meinte er, daß ich mich nicht zum Essen zwingen sollte, sondern hatte stattdessen die Idee, "das Unangenehme mit dem Nützlichen" zu verbinden und es zu einer Art Heilfastenkur umzuwandeln. Von meinem Gewicht her (BMI von 33) kanns mir, wie gesagt, wirklich nicht schaden. Aber ich solle eben drauf achten, daß ich gesunde Sachen zu mir nehme.
Ja, deshalb hab ich mich jetzt mal mit Säften, Gemüse, Obst und Joghurt eingedeckt :)

Meine Güte...Vitamine, ob ich die vertrage?! :blink: :D

Lieben Gruß
Squirrel

[dandelion]

@squirrel - das kriegst du hin... Hatte vor Weihnachten auch so ne Phase, eine Woche lang ging fast nix (mehr als zwei Scheiben Toast pro Tag gingen nicht) ... Die Idee mit der Heilfastenkur hätt ich mal haben müssen... Nuja, dafür hab ich danach mit so verrückten Dingen wie Vitaminen angefangen und mir prompt den Magen dran verdorben :roetel:
Aber was du erzählst, klingt, als ginge es allmählich ein bißchen aufwärts... Und jedes Stückchen ist schonmal was wert! :zustimm:
Think Positive!

[Liane]

[Babymaus]

@ Squirrel

Ich hatte vor nicht mal nem halben Jahr Bullemie auf sehr krasser Art und weiße.... und bin und werde nie ganz damit fertig werden.
Im prinzip kann es immer wieder kommen... erst fühlt man sich aus irgendwelchen Gründen nicht wohl, dann merkt man das man zu dick ist( auch wenn man es nicht ist) und dann steckt man schon viel zu tief drinn....

Ich hatte auch erst fast gar nichts mehr gegessen...wenn es hoch kam ein keks am Tag. Das war aber erst der Anfang....<------habe bemerkt das das nicht viel bringt oder war zumindest der Meinung...
Also habe ich angefangen zu brechen......bis meine Frau es bemerkt hat und mich nur noch kontroliert hat...

Ich kann jetzt nach einer Echt schweren Terapie immernoch nicht sagen, "ich habe es geschafft", denn es wird nie vorbei sein. Ist es auch nicht.

Was ich Dir damit sagen will?
Bitte passe auf was Du tust, man rutscht zu schnell in eine Krankheit rein ohne es zu merken.

Gehe besser zum Arzt oder Beratungsstelle. Die können Dir helfen... :(

[Squirrel]

Hallo Babymaus!

Ich hab ja letzte Woche meinen Therapeuten angerufen, der mir diese Art Heilfasten vorgeschlagen hat (steht bissl weiter oben).
Eine Freundin von mir ist bulimisch und ich hatte mal im Krankenhaus eine Mitpatientin mit hochgradiger Magersucht. Ich weiß also auch sehr wohl um die Gefahr, deshalb ja auch dieser Thread...ich wollte das nicht einfach so vor sich hinlaufen lassen und schauen, ob es wieder gut wird und wirklich ne Eßstörung draus wird.
In Therapie bin ich seit langer Zeit und ja, manche Dinge werden nie vorbei sein. Aber ich weiß inzwischen, wie ich besser damit umgehn kann.

Dir wünsche ich, daß du es auch schaffst, deine Bulimie im Griff zu halten!

Lieben Gruß
Squirrel

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@alle Interessierten

Eine Woche lang hab ich diese Kur jetzt gemacht und es tat mir und meinem Körper wirklich gut :) Am Wochenende kam dann mein Appetit zurück und jetzt fang ich in kleinen Portionen wieder mit dem Essen an.
Das nur so als kleiner Zwischenstand...nicht, daß jemand meint, ich werd jetzt ne Dauerfastenkur machen *g*

[Kérridis]

Toll, Squirrel! :) Schon die Aufmerksamkeit, die man sich selbst gegenüber bringt, das Problem ernst zu nehmen und nicht auszublenden und auch etwas dagegen tun zu wollen, ist schon von entscheidendem Wert. Nach dem Motto "Gefahr erkannt, Gefahr (zumindestens schon halb) gebannt." Weiter so. Es wird wieder werden.

Lieben Gruß
Kérridis :)

Der Beitrag wurde von Kérridis bearbeitet: 03.May.2005 - 06:41

[Babymaus]

@Squirrel
Das ist echt Spitze...dann wirst du es auch sicher schaffen das alles wieder normal wird..... :D

[Galadriel]

Etwas verspätet, aber ich hab auch noch was dazu...
Nach Essstörung klingt das wiklich nicht so richtig. Hab da einiges an Erfahrung, in allen Ausprägungen. Ging ne ganze Weile. Aber ich habe sie seit ein paar Jahren bewältigt!!!
Das mit dem Nix-Runter-Kriegen kenn ich aus starken Stresssituationen bzw. schweren depressiven Episoden. Unterscheidet sich aber grundlegend von klassischen Essstörungen.
Mir hilft in solchen Phasen:
Bananen, Apfelschorle, Melissentee, Joghurt (aber kein Diätkram!), Nudeln, Rührei, Mango (absolute Powerfrucht),Nüsse, Pudding, Suppen

Das ist ne ganz gute Kombi wenn's nervlich bedingt sein sollte.

[Squirrel]