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> Wechseljahre, ...irgendwann trifft es auch Lesben....
marietta
Beitrag 16.May.2005 - 14:52
Beitrag #1


Gut durch
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Hallo Ihr Lieben,

das Thema "Wechseljahre" hat mich in den letzten Tagen ziemlich unverhofft erwischt, und es macht mir sehr zu schaffen. Ich will mal schreiben, wieso, und ich hoffe, dass sich hier im Forum einige finden, die ähnliche Erfahrugnen machen/ gemacht haben und sich darüber austauschen wollen.

Ich habe schon seit einigen Jahren ziemlich heftige Menstruationsbeschwerden: schlimmes PMS, vor allem psychisch, Unterleibskrämpfe vor und während der Periode und während des Eisprung, weinerlich, unleidlich, wenig belastbar....

Damit war ich jetzt schon bei 7 Frauenärztinnen. Die meisten sagten mir, ich hätte halt zuviel Stress, ich sei viel zu jung für die Menopause (ich bin 45). Eine hat mir vor drei Jahren - rein auf meine Schilderung der Symptome hin - sogar Östrogene verschrieben. Damit ging es mir einen Monat lang prima, dann wieder unverändert. Als die Gyn die Dosis erhöhen wollte, habe ich nein gesagt und die Dinger wieder abgesetzt.

Seit einem dreiviertel Jahr habe ich meine Periode nur noch alle 8 - 12 Wochen, und noch dazu sehr spärlich (ganz im Gegensatz zu früher :blink: )

Meine derzeitige Frauenärztin hat mich dann endlich ernst genommen und einen Hormonstatus gemacht. Am Freitag war ich zur Besprechung. Das Labor hatte glücklicherweise auch noch Laborwerte von mir aus 2003, so dass der Trend jetzt vollkommen klar ablesbar ist:

Ich bin in der Menopause :unsure: - und es macht mir sehr zu schaffen.

Nicht nur das Bewusstsein, nicht mehr unendlich viel Zeit zu haben, sondern auch die Erkenntnis, dass es jetzt fürs Kinder Kriegen endgültig zu spät ist.

Gestern beim LFT habe ich zum Thema "Wechseljahre" einen sehr guten Workshop besucht. Mehr als 40 Frauen haben teil genommen, und es ist klar raus gekommen, dass das Thema "Wechseljahre" auch unter uns feministischen Lesben einfach kein Thema ist.

Wieso eigentlich?

Liegt es daran, dass wir die erste (mehr oder minder) offen lebende Lesbengeneration sind, die sich damit auseinander setzen - weil es uns Frauen aus den 70er/80er jetzt betrifft?

Oder herrscht unter Lesbenkreisen der gleiche Jugendwahn wie in der Gesellschaft allgemein?

Dann würde mich auch noch sehr interessieren, wie Lesben in meinem Alter mit dem Thema Wechseljahre bei sich selbst umgehen. Merkt Ihr was davon?

Zum Schluss möchte ich noch eine Bemerkung zitieren, die Carolina Brauckmann in diesem Workshop gemacht hat:

QUOTE
20 Jahre lang habe ich mich wie eine 30jährige gefühlt. Ich muss mich jetzt damit endgültig auseinander setzen, dass ich es nicht mehr bin.


Das geht mir ganz genau so. Mein gefühltes Alter ist Mitte Dreissig. Und ich bekenne ganz ehrlich, dass ich überhaupt nicht darauf vorbereitet bin, alt zu werden. :was: :(

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 16.May.2005 - 14:54
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shark
Beitrag 17.May.2005 - 12:21
Beitrag #2


Strösenschusselhai
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Hallo, Marietta,
ich bin, das schrieb ich an anderer Stelle bereits einmal, mit knapp 28 von einem auf den anderen Tag in die Wechseljahre gekommen; das war ein Schock für mich. Ich hatte nach meinen beiden großen Töchtern durchaus noch den Wunsch, ein weiteres Kind zu bekommen und musste mich nun mit einer für die Mediziner auch nicht erklärbaren Unfruchtbarkeit abfinden. Lange dachte ich, das müsse doch reversibel sein, aber inzwischen habe ich mich so halbwegs damit abgefunden, dass ich infertil bin und bleiben werde. Oft habe ich gesagt bekommen, ich hätte doch zwei gesunde Kinder und schließlich sei es doch toll, keine Periode mehr zu haben. Ich habe das komplett anders empfunden...
Nun, nach 8 Jahren, bin ich über die Klimax hinaus und tatsächlich in der Postmenopause; das heißt, mein Hormonstatus ist der einer etwa 60-Jährigen. Ich habe auch keine Hitzewallungen und depressiven Verstimmungen mehr; es geht mir besser; doch dieses Gefühl, so plötzlich von einem ganz wesentlichen Teil meines "Frau-Sein" abgeschnitten worden zu sein, ist noch nicht Vergangenheit.
Von meinem Kinderwunsch habe ich nach den letzten fruchtlosen Untersuchungen innerlich Abstand genommen; das hat viel Trauerarbeit erfordert, so blöd das klingen mag. Aber endlich kann ich wieder eine schwangere Frau oder ein Baby sehen, ohne innerlich zu weinen...

Dennoch: ich bin 36 und fühle mich wie Ende 20.

Ob es etwas wie "Jugendwahn" in der Lesbencommunity gibt, weiß ich nicht. Aber es gibt ihn eben gesamtgesellschaftlich und das umsomehr, je älter die Bevölkerung wird. Pervers eigentlich.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 17.May.2005 - 12:25
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