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> Ungelebtes Leben, Tagebuchauszüge
Sin
Beitrag 20.Jan.2006 - 16:06
Beitrag #1


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Ungelebtes Leben - zerrinst mir zwischen den Fingern wie Sand. Läufst ungebremst durch meine Hände. Ich zerbreche daran. Dem Druck kann ich nicht standhalten. Will keine Erwartungen und Ansprüche mehr erfüllen, keine Verantwortung übernehmen. All das, was ich jetzt tue, mache ich aus vollem Herzen.
Dennoch spüre ich einen Abgrund - eine Linie, die mich von meiner Vergangenheit trennt. Eine Anhäufung von Ereignissen, die waren, eine Ansammlung von Personen, die ich einst war. Wie tief ist der Anteil dieser Personen an meinem jetzigen Ich? Die Vergangenheit ist nicht mehr, die Situation eine ganz andere. Und doch lastet noch immer soviel Schuld auf meiner Seele. Die Narben des Lebens werden größer. Die Landkarte meiner Seele größer.

Vor dir hatte ich mein Leben im Griff, meine Seele, mein Ich - da ich mich bereits vor Jahren schon selbst verloren hatte. Nur mit dir fand ich zu mir. Ich dachte, in dir die Liebe meines Lebens gefunden zu haben. Aber es ist soviel passiert. Du erschüttertest meine Welt. Du warst - und bist auch jetzt noch - Balsam für meine Seele. Du warst für mich die ganze Welt. Ich dachte, ich wüßte was ich will. Doch nun weiß ich nichts mehr, fühle mich verloren, erinnere mich an alte Zeiten, beginne mich zu fragen, wohin ich gehe.

Ich brauche etwas, was es nicht zu bekommen gibt. Ich möchte aber etwas mehr. Nur wenigstens ab und zu! Ich hielt es kurz in meinen Händen, doch du zeigtest mir, dass es sowas nicht gibt - nicht im realen Leben. Bei dir kam meine Seele zur Ruhe. Du hattest mein Denken geschwächt, weil ich dich näher kommen ließ. Du lenktest meine Sinne und hieltst sie fest. Unsere Herzen schlugen den selben Rhythmus, du warst ich und ich war du. Nun leben wir - nach deinem Verrat - wieder in getrennten Welten. Wenn du kämpfst, dann ruhe ich. Legst du dich erschöpft nieder, so starte ich frisch in den Tag. Wir legten ab, auf unbekannten Kurs - in fremde Meere, die inzwischen vertrauter sind. Vielleicht erinnern wir uns eines Tages an den Hafen und kehren zurück - zurück zu unserer Liebe: in die kurze Ewigkeit, in salziger Leidenschaft vergehend.

Mir war es zuwenig, von einem Leben mit dir zu träumen, war damals nicht bereit, den Weg, den du gehen wolltest, mitzutragen. Jetzt schreite ich ihn selbst ab - egal was deine Meinung dazu ist. Ich stoße dich weg und sehne mich gleichzeitig nach deiner Nähe. Du schenktest mir mit deiner Liebe Flügel. Doch du brachst einen entzwei. Jetzt kann ich nicht mehr fliegen.
Erst jetzt kenn ich den Schmerz, von dem ich nichts wußte - nun weiß ich, was die Liebe ist.

Du löschtest meinen inneren Brand - das Feuer der Sehnsucht. Doch mit deinem Verrat, den du mir versuchst zu erklären, hast du die Flammen in mir neu entfacht.
Mir sagte mal jemand "Man lebt nur einmal, man stirbt nur einmal - und man liebt nur einmal im Leben". Auch wenn du nicht an nur eine Liebe glaubst, so gilt dieser Spruch für mich. Oh, wenn du nur erahnen könntest, wie sehr ich dich liebe. Du brachtest meine Seele zum klingen. Nun füllt die stille Nacht sie aus.

Nun ist alles viel schlimmer als vor dir. ich falle in alte Verhaltensmuster, bin mir dessen und deren Folgen voll bewußt, begebe mich "freiwillig" in Situationen, vor denen ich Monate zuvor floh.
Angst vor dem weltlichen Scheitern, kippt mein Leben wieder. Noch halte ich ganz gut stand - dem Damm, der zu brechen droht. Ich lernte, mich zu achten und meine Vergangenehit zu akzeptieren. Doch im stillen lüften sich die Schleier meines Herzens. Mein Ich stürzt auf mich ein, bedrängt mich. Ich fühle die Spuren, die Abdrücke menschlichen Handelns - an mir sowie von mir.
Der Boden unter den Füßen verschwindet, wie eine Falle. Kaum habe ich kleine zarte Wurzeln geschlagen, werden sie auch wieder aus ihrem Boden gerissen.
Gedanken und Bilder ergreifen von mir Besitz, brechen wie Stürme auf mich ein. Ich muss ihnen den Atem nehmen, mich schützen.

Meine Seele und mein Körper entfernen sich wie ein Gummiband voneinander, bis sie dann wieder zusammen schnipsen, wieder aufeinander prallen. Mein Körper fährt vorwärts, meine Seele legt den Rückwärtsgang ein.
Nebel umhüllen mich, tragen mich fort - es fängt wieder an zu ziehen. Landschaften der Sehnsucht, Hügel der Kindheit und Berge der Jugend begegnen mir auf diesem Weg, den ich nur selten auf mich nehme, da mich seine Pfade schmerzen. Sie zeigen mir Dinge, die mir wichtig waren, Erlebnisse die mich prägten, Schatten die mich verfolgen. Das Leben - ein ständiger Prozeß.

Wieder bin ich mal wieder auf der Flucht - vor mir und meinen Gedanken. Bevor alle vier Wände dieses Zimmers auf mich einstürzen, bin ich auch schon wieder auf und davon.

Macht ein Ende der Unendlichkeit!

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Antworten (1 - 20)
Anni
Beitrag 20.Jan.2006 - 20:35
Beitrag #2


Salatfee
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Möchtest du Antworten oder Ideen zu der beschriebenen Situation, oder wolltest du den Text einfach mal loswerden *dann vielleicht eher in die Schreibwerkstatt gehört*?
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Sin
Beitrag 20.Jan.2006 - 21:02
Beitrag #3


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Och menno, habe schon ein paar PMs deswegen bekommen... :roetel: Schreib ich echt so unverständlich :gruebel:
Wollte Antworten und "Ideen"

ich weiß nicht, wie ich mit mir selbst fertig werd -- und vor allem ob ich mich nochmal auf die Frau meines Lebens einlassen kann, ob ich dazu nochmal bereit bin...
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janis
Beitrag 20.Jan.2006 - 21:16
Beitrag #4


Gut durch
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du schreibst überhaupt nicht unverständlich!
deine schilderung ist jedoch eingehüllt in sprachbilder, die über eine bloße erzählweise hinausgeht.
darum entsteht vielleicht der eindruck.


das mal ganz sachlich.

eine antwort darauf kann ich mir auch kaum ohne lyrische einlassung vorstellen.

einmal gelesen und vieles entdeckt: (ganz spontan)

wir

wenn wir uns nah sind
sind wir ganz inmitten

keile aber
treiben sich dazwischen
du und ich und eine noch unbekannte größe
haben diese kraft

wenn du gehst
bleibe ich zurück

angefüllt

wenn du bleibst
will ich mich verschwenden

immer zum absprung bereit
bin ich eine tigerin

eine tigerin der liebe
zu dir

lass uns den tag erleben
an dem wir erkennen

nichts war je näher
zum
abschied bereit

janis

ps: ganz unabhängig davon, ob das weiterhilft




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Sin
Beitrag 20.Jan.2006 - 21:36
Beitrag #5


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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@ janis, ja doch schon, vieles ist nachvollziehbar...

Für mich stellt sich die Frage, ob ich Abstand wahre - ihn eventuell noch erweitere
oder mich wieder voll auf sie einlasse, um herauszufinden, ob sie das doch ist, was ich suche...

Sie hat mir mein Herz gebrochen. Wenn sie es nochmals tut, bin ich verloren
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Lemongras
Beitrag 20.Jan.2006 - 21:41
Beitrag #6


~ no title ~
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QUOTE (Sin @ 20.Jan.2006 - 21:36)
Sie hat mir mein Herz gebrochen. Wenn sie es nochmals tut, bin ich verloren

...das kommt mir sehr bekannt vor....
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DerTagAmMeer
Beitrag 21.Jan.2006 - 00:31
Beitrag #7


Adiaphora
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QUOTE (Sin @ 20.Jan.2006 - 21:02)
Schreib ich echt so unverständlich [...] Wollte Antworten und "Ideen"

ich weiß nicht, wie ich mit mir selbst fertig werd -- und vor allem ob ich mich nochmal auf die Frau meines Lebens einlassen kann, ob ich dazu nochmal bereit bin...

Nein, du schreibst nicht unverständlich. Dennoch glaube ich nicht, dass es eine Antwort oder Idee gäbe, die dich wirklich weiterbringen - dir eine Entscheidung einfacher machen würde.

Du bist spielend in der Lage, deine Situation zu abstrahieren und von dort wieder in gefühlvolle und ansprechende Bilder zu gießen. Du weißt, wie du Bilder zeichnen kannst, um ein JA zu fühlen - und du kennst die Klänge und Farben, die ein NEIN in dir stark machen.

Wenn ich die Schnippsel dieser ungelebten Leben lese, reagiere ich ganz berechenbar auf deine Auswahl. Darum kann ich dir leider nur die Antworten zurückgeben, die du uns bereits vorgelegt hast - ja UND nein UND im selben Moment die Unmöglichkeit diese beiden gegeneinander abzuwägen.

Mir ist diese Schicksalhaftigkeit des Denkens unglaublich sympathisch. Und ich finde es auch gut, sich darauf einzulassen - solange die Seele genug zum zusetzen hat.
Aber eben nur bis zu diesem Punkt. Sobald es wirklich an die Substanz geht, wünsche ich dir die nötige Portion gedankenlosen Hedonismus, um dir ganz bewusst Bilder und Schritte zu verordnen, die dich aufbauen und wieder zu Kräften bringen.

Mir hat eine Freundin im unschönen Endstadium einer solchen Für-und-wider-Liebe einmal den Mund mit der Beweisführung gestopft: Mir ist egal, was für Argumente du mir noch auftischen willst - du siehst einfach scheiße aus damit - das spricht für sich; also ißt du jetzt was, hörst auf zu grübeln und siehst zu, dass du wieder auf die Beine kommst.
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Sin
Beitrag 21.Jan.2006 - 12:36
Beitrag #8


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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ja, aber wie kommt man denn auf die Beine, wenn man es immer und immer wieder versucht und immer reisst dich irgendwas wieder nieder.
Irgendwann verliert man die Lust daran, weil es keinen Spaß mehr macht - das Leben... .

Ja, ich gebe viele Antworten vor, habe ganz genaue Wertvorstellungen und reflektiere mein Handeln.
Ich erlebe eine Achterbahn der Gefühle. Ich habe eine gute Intuition. Ich spüre, dass ich vor großen Herausforderungen stehe. Trotz großer Gefühle habe ich auch große Vernunft, die mir warnend zur Seite steht.
Ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll.
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DerTagAmMeer
Beitrag 21.Jan.2006 - 17:23
Beitrag #9


Adiaphora
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QUOTE (Sin @ 21.Jan.2006 - 12:36)
ja, aber wie kommt man denn auf die Beine, wenn man es immer und immer wieder versucht und immer reisst dich irgendwas wieder nieder.
Irgendwann verliert man die Lust daran, weil es keinen Spaß mehr macht - das Leben...

Das ist die große Sinnfrage, oder?
Mit der kenne ich mich leider nicht aus.

Mich aufzurappeln beschreibt darum auch eine dementsprechend kurzsichtige und banale Angelegenheit. Bewegung, gesunde Ernährung, beschwingte Musik, Kontakt zu freundlichen Menschen, Verzicht auf Kaffee, Alkohol und Drogen, viel Schlaf, Gartenarbeit (die sich im meinem Fall auf Balkonkästen beschränkt ;)) und zügelloses "von der Seele schreiben" für "eine Sommerlektüre später".

Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ich bildete mir ein zu wissen, vor welchen Herausforderungen du stehst - geschweige denn, wie sie zu schultern wären ... ich habe keinen Schimmer.
Lediglich deine schriftliche Art, dir zu begegnen wirkt auf mich enorm vielversprechend. Darum glaube ich an ein gutes Ende und traue dir sehr viel zu. Für mich ist das einfach, denn ich stecke ja nicht drin.
Andererseits tut das Urteil einer Außenstehenden manchmal ja auch ganz gut - zumal es eine ausgesprochen positive Einschätzung ist ... ? ...
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Sin
Beitrag 21.Jan.2006 - 20:43
Beitrag #10


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Mich aufrappeln - naja, zeitweise lass ich mich mit Antidepressiva zuballern...
dann versuch ich zeitweise mein Feuer mit entsprechenden Flüssigkeiten zu löschen... versinke in meiner Arbeit oder fange an zu schreiben...

Das ist ja nicht nur die Geschichte mit meiner Liebsten...
es ist auch die Geschichte meiner Vergangenheit...

Und mich macht es fertig, zu wissen, dass meine kleine Schwester jetzt immer noch durch die Hölle gehen muss - es ist nicht leicht damit zu leben.
Sie machte mir igrendwann nach meiner Flucht den Vorwurf, sie im Stich gelassen zu haben. Sie kommt auch mit unserer Vergangenheit nicht klar - selbst 100 Psychoanalayse-Stunden bei ihr bringen nichts.
Damit kann ich nicht leben. Da ist im Moment soviel, was auf mich aufprallt. Nur nun ist es noch schlimmer...

eine ziemlich verzweifelte Sin

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 21.Jan.2006 - 21:27
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DerTagAmMeer
Beitrag 21.Jan.2006 - 22:19
Beitrag #11


Adiaphora
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Ich würde dir gern Hilfestellung geben. Aber ich weiß nicht wie.
Hier sind einige Frauen, die wohl ähnlich schwere Lebensjahre im Gepäck haben - ihnen wird es sicher eher gelingen, die richtigen Worte zu finden als einer Leichtmatrosin wie mir.

Gegen Selbstvorwürfe ist kaum ein Kraut gewachsen - Vorwürfe anderer lassen sich hingegen ins rechte Licht rücken oder gar entkräften. Schließlich bist du nicht Gott, sondern ein Mensch, der nicht mehr als sein Bestes geben kann und nicht allmächtig ist. Wenn es dir gelungen ist, dich in Sicherheit zu bringen, verdienst du vor allem Respekt und Unterstützung.

Wenn deiner Schwester derzeit selbst das Leben bis zum Hals steht, lässt es sich gut nachvollziehen, dass sie sich verlassen fühlt - trotzdem bist du ihr sicher auch Lichtblick und ausgestreckte Hand - und wie könntest du das sein, wenn du bereit gewesen wärst, dich zu opfern?

Auch wenn ich nach draußen sehe, ist dort trostlos grauer Januar - mittlerweile kann sich mein verspannter Nacken kaum noch daran erinnern, wie es ist, in der Abendsonne dahinzuschmelzen. Trotzdem steht der Frühling fast schon vor der Tür ... oder um Rio Reiser zu Rate zu ziehen: Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten.
In meinem Leben hat er bisher immer Recht behalten.
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freedom
Beitrag 22.Jan.2006 - 00:28
Beitrag #12


giraffenhalsige Dancingqueen
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wie auch immer die vergangenheit ausgesehen haben mag und für deine kleine schwester wohl noch aussieht (ich kann es mir schon denken...): jeder mensch hat nur ein gewisses quantum kraft zur verfügung. kluge leute würden sagen: kümmere dich um dich selbst, tue DIR gutes. (was ich rational selbst auch verstehe, aber mir zb nicht tue, doch das ist ein anderes thema)

ich rate es allerdings dringend dir: kümmere dich um dich selbst, tu dir gutes, versuche, abstand zu gewinnen. deine weinende seele zu beruhigen. tabletten und "feuerlöscher" - das klingt nicht gut. absolut nicht gut. das ist nicht der weg, selbstzweifel und selbstgeißelung zu bekämpfen, sondern der weg in die jahre lang andauernder selbstzerstörung. langsam aber sicher, immer ein wenig mehr.

als meisterin im verdrängen mit auszeichnung *sehr gut, setzen!* kann ich dir nur den ratschlag geben, nicht so zu handeln wie ich. es zerstört dich letztendlich.

aber ich habe gut reden, ich stecke ja nicht mitten drin in deiner welt, die dich von morgens bis abends und nachts begleitet.

es fühlt sich wie hölle an.

lg
freedom



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janis
Beitrag 22.Jan.2006 - 11:56
Beitrag #13


Gut durch
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liebe sin,

manchmal ist die last zu schwer, um alleine geschultert zu werden.
da benötigen wir trägerinnen, die uns ein wenig entlasten, von denen wir wissen oder ahnen, dass sie das auch können; und gute gefährtinnen für die gefährlichen stellen.

halte die augen auf, suche sie dir, hole sie an deine seite.

später, wenn die last wieder das gewicht hat, das du tragen kannst, dürfen die wegbegleiterinnen auch wieder in den hintergrund treten.

du hast einen strand, das ist die sprache,
in der die farben des lebens in allen variationen erklingen
du hast dich gerettet, das war das notwendigste
du hattest die kraft.

du sorgtest und sorgst für dich selbst
und weinst um deine liebsten

jetzt mußt du erst wieder zu kräften kommen,
damit du auch für sie kämpfen kannst.
das ist wichtig!!



janis




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Sin
Beitrag 22.Jan.2006 - 12:03
Beitrag #14


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Ja es ist die Hölle

Stummes Beben, stumme Tränen - ein halbes Sein
In Flammen stehend seh ich in den Spiegel - was ich sehe, versetzt mich in Panik.
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Leonie
Beitrag 22.Jan.2006 - 13:03
Beitrag #15


Naschkatze
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eine Fortführung und meine Antwort für dich...

Geh nicht weg! Auch wenn du mir weh getan hast, du warst meine Sicherheit. Durch dich habe ich mich gespürt. Ich habe mich geliebt, wenigstens ein bisschen. Ob die Richtung gestimmt hat, unser gemeinsamer Weg oder wenigstens die Strecke, die wir zusammen gingen, du und ich? Nun muss ich alleine weitergehen und weiß nicht wofür, für wen oder was? Verantwortung. Verantwortung tragen, das kann ich gut, für alle anderen um mich herum. Doch nur zu oft habe ich versäumt, auf mich aufzupassen. Du warst der Mensch, bei dem ich mich losgelassen habe, vertraut habe. War es fair, dir diese Verantwortung für meine verletzte Seele aufzubürden, für mein verletztbares, sehr fragiles Vertrauensgefühl? Ich habe nicht darüber nachgedacht. Ich wollte dich! Ich wollte geliebt werden, um dann wieder Angst davor zu bekommen. Ambivalenz. Ich wollte dich lieben. Jetzt bist du weg und alles scheint sich zu wiederholen, derselbe dunkle Weg, nur ein wenig schlimmer. Ich treibe auf dem Meer, in einem Schlauchboot, auf der Suche nach einem Hafen. Vielleicht ist es Zeit, dass ich mich selbst finde, meinen Hafen. Liebe ist kein Geschenk! Liebe muss Mensch sich nämlich nicht verdienen! Ich bin nicht mehr das Kind, dass sich verbogen hat, schlimmes durchlitten hat, nur weil ich endlich geliebt werden, ihre Liebe verdienen wollte.

Mein Beschluss für heute: Ich werde mich liebe und schützen, denn ich bin wunderbar. Es wird Menschen geben, die mich begleiten, während ich meinen Hafen suche. Ich werde erfahren, dass ich geschätzt und gemocht werde, für das was ich bin, WEIL ich bin was / wer ich bin.

wenn ich der bibel steht "Es werde Licht!" war das kein Wunsch und keine Hoffnung, sondern eine Entscheidung! Entscheide dich für dich und deine Zukunft, dein Leben!

Und morgen früh gibts zum Gedankenfrühstück "Was der Tag auch bringe, ich bin guter Dinge!" Ein Freund von mir hat inner Depri-Phase mal einen Lachanfall gekriegt, als er sich diesen Satz zwei dreimal vorgebetet hat. Sein Tag war auf jeden Fall gerettet.

Alles Gute, Leonie





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Sin
Beitrag 22.Jan.2006 - 16:46
Beitrag #16


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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@janis

Deine Art, mir zu antworten, ist genau das, was ich gesucht habe...
und ich mag es, mich mit dir lyrisch darauf einzulassen...
Mein Strand ist die Sprache - ja - und ich bin dankbar für einige Strandspaziergänge mit dir/euch....

Ich glaube dennoch, dass ich keine Trägerin jemals so nah an mich heran lassen könnte - ich habe es einmal getan und nun habe ich noch mehr zum Tragen

@Leonie
Ich habe mich ja schon für mich entschieden - vor genau 10 Monaten...
Mein Inneres hat sich total verändert - ich bin offener, fühle mich freier gegenüber anderen Menschen, lasse mich eher auf sie ein als vorher...
und deshalb bin ich wohl jetzt dazu bereit, soviel zu verarbeiten...

Meinen Liebsten kann ich nicht helfen. Das müssen sie für sich selbst tun. Dafür bin ich nicht verantwortlich. Meine Schwester ist alt genug und hat den nötigen Beistand, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen... Doch ich denke oft an sie und das Band, was uns verbindet, wird dadurch nicht geweitet...

Es ist im Moment nur so unerträglich... ich steh das nicht durch
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blue_moon
Beitrag 23.Jan.2006 - 11:33
Beitrag #17


strösen macht blau!
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QUOTE (Sin @ 22.Jan.2006 - 16:46)
Ich glaube dennoch, dass ich keine Trägerin jemals so nah an mich heran lassen könnte - ich habe es einmal getan und nun habe ich noch mehr zum Tragen

wenn die last zum tragen nicht zu schultern ist, setz prioritäten. fang mit lösbarem an. versuch, den berg kleiner zu machen. auch wenn du das tragen niemandem sonst überlassen willst, vielleicht können dir andere zumindest tipps zum tragen geben, dich anfeuern. wenn's not tut, such nach krücken, dass du nicht erdrückt wirst.

aber vielleicht fehlt dir einfach nur die erfahrung, dass es verlässliche trägerinnen gibt, die dir wirklich helfen können, ohne eine zusätzliche last zu werden. es gibt solche.

ich wünsch dir viel mut und kraft - und die weitsicht - oder die phantasie -, die untere schicht des berges erkennen zu können.
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Majolie
Beitrag 23.Jan.2006 - 14:28
Beitrag #18


Gemüseputzi
****

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Liebe Sin

Habe mir lange überlegt, ob ich etwas schreiben soll. Doch hat mich deine Gefühlssituation sehr berührt.
Ich habe keinen blassen Schimmer, wie deine Situation wirklich ist.
Nur mal ein paar Gedanken von mir (ich weiss nicht ob sie passend sind, vielleicht auch etwas wirr)

Ich würde wahrscheinlich, dieser Frau noch einmal eine Chance geben. Versuchen ihr zu Vertrauen. Denn mein vielleicht etwas esoterischer Ansatz ist, man lernt die Menschen kennen, die einem für die momentane Lebenslage gute Wegbegleiter sind. Alles hat seinen Sinn und Zweck! Wenn du nicht loslassen kannst, wenn die Gefühle noch so stark sind, die Angst so gross ist, dann wird die Zeit vom "sich Verabschieden" wohl noch nicht gekommen sein.
Man muss es wie erleben, manchmal ist das hart, manchmal unverständlich, manchmal unerklärbar, manchmal brutal, dann wieder wunderschön, aber im Nachhinein wird man verstehen warum etwas geschehen musste.
Wenn die Zeit gekommen ist, wird man plötzlich eine Türe sehen, die vorher verschlossen war oder die man gar nicht gesehen hat. Dann kann man dort durchschreiten und mit Liebe im Herzen seinen Weg weiter gehen. Ohne die ewige Selbstquälerei, was wäre gewesen wenn, hätte ich doch.....
Das ist die Achterbahn des Lebens. Nur wer einmal ganz Oben war, weiss wie bitter die Tiefe ist. Nur wer einmal ganz unten war, weiss die Höhe zu schätzen, weiss sie zu geniessen.

Weisst du wieviele Menschen es gibt, die nie ganz Oben waren. Die diese Achterbahn gar nicht kennen. Ihr Leben gleicht einem Karusell, öde, langweilig, immer gleich. Klar, diese unbeschreiblichen Schmerzen, diese Trauer, diese Auswegslosigkeit kennen sie nicht, sie haben Sicherheit, Zufriedenheit, klare Strukturen, aber auf der anderen Seite, dieses unbeschreibliche Gefühl der vollkommen Liebe, des sich Fallenlassens, ineinander Verschmelzen, das kennen sie nur vom hören sagen.
Wer einmal von dem süssen Nektar dieser Vollkommenheit kosten durfte wird sich immer wieder danach sehnen. Für den ist die Einsamkeit noch viel schwieriger zu ertragen.
Und doch denke ich soll jeder glücklich sein, dies erlebt haben zu dürfen. Es sind in meinen Augen sehr reiche Menschen!

Du darfst dein Glück nicht abhängig von einem anderen Menschen machen. Du musst merken, dass dein Glück von dir allein kommt. Wenn du dir selbst genügst, wirst du wie eine Palme sein, die den Stürmen standhalten kann, nicht wie ein Bonsai, der beim kleinsten Hauch in sich zerfällt.

Vielleicht würdest du Antworten auf deine Fragen kriegen, wenn du ihr noch eine Chance geben würdest. Vielleicht würde sie ihren "Gottstatus" verlieren. Jetzt ist sie deine Frau fürs Leben, die einzige, die du im stande bist zu lieben, zu vertrauen.
Wenn du sie nicht von diesem Sokel stürzt wird es jede nachfolgende Frau sehr schwer haben. Sie wird verglichen mit IHR sie wird gemessen mit IHR. Das ist ein ständiger Druck für die Beziehung. Und in dir ist diese Unzufriedenheit, dieses unausgelebte Gefühl der bedingunslosen Liebe.
Es kann aber auch sein, dass SIE wirklich diese Liebe ist und ihr auch gerecht werden kann und wird. Vielleicht war damals einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt für euch.

Ich finde du sollst dich dem stellen. Denn es ist der einzige Weg weiter zu kommen. Entweder wirst du erkennen, dass SIE nicht die richtige ist für dich oder ihr werdet zusammen alt!

Vielleicht liege ich völlig falsch und es wäre besser die Dinge ruhen zu lassen.
Bin überzeugt, dass du den für dich richtigen Weg finden wirst.

Wünsche dir ganz viel Kraft!
Majolie

P.s. weiss nicht, ob meine Gedanken passend sind. Entschuldige mich, falls ich total daneben gelegen habe :roetel:


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Sin
Beitrag 23.Jan.2006 - 20:35
Beitrag #19


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@ Blui
mh, also Träger für Dinge, die fürs Überleben wichtig sind, habe ich.
Nur muss ich allein durch den Rest - habe schon immer alles mit mir selbst ausmachen müssen... Habe ich doch schon im letzten halben Jahr soviel für mich gewonnen.

Ich denk, ich nehm mir erst mal eien Auszeit - zum Durchschnaufen und Kraft tanken. Zum Schreiben und erholen... Ich seh ja schon am Ende des Tunnels ein kleines - wirklich seeehr kleines - Licht... Aber Hauptsache, es ist da.


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janis
Beitrag 23.Jan.2006 - 21:30
Beitrag #20


Gut durch
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liebe sin,

was meinst du denn mit "auszeit" nehmen?


alle müssen ihren rucksack selbst durch die wüste tragen

nur manchmal gibt es da auch oasen
da gibt es einen herzlichen blick

findet man einen kleinen hübschen stein

ist die sonne ganz in der nähe

dies zu spüren, dies zu sehen

erleichtert das gewicht

wenn auch nur wenig, so doch spürbar

hilfe kommt nicht immer

zur rechten zeit am rechten ort
von geraden menschen

das ist so

an diesen werde ich vorbei gehen

nicht ohne trauer, aber mit der erkenntnis

es gibt manchmal auch hilfe

genau zur rechten zeit, genau am rechten ort

genau von jenen menschen, die gut für mich sind

alles, was ich tun kann ist

die augen zu öffnen
zu handeln
und weiter zu gehen

janis
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Sin
Beitrag 02.Feb.2006 - 09:07
Beitrag #21


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I could be a lightly leaf
appearing from the tree
so just untenable and empty
it`s inside in me.

The wind drops me
by the deep gravitiy
down to the ground
which I still simply cannot confront.

During the falling I`m turning around
to heaven over me
his vastness and blue
I can just brightly discover.

Slowly –
the whitely clearness disappear
because I`m just a falling leaf
taken by a gently wind.
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