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Beitrag
#1
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Hallo ihr Lieben!
Mich beschäftigt seit einiger Zeit eine Frage und ich wollte mal hören, was ihr dazu denkt. "Lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre" "Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens" oder ganz neu nach Vodafone "Make the most of now" Auf den ersten Blick scheinen das ja wahre Lebensweisheiten zu sein und man hört und liest nicht selten, dass die eine oder andere einen dieser Sprüche als Lebensmotto gewählt hat. Da fällt mir glatt noch einer ein: "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum" Aber inwieweit ist sowas eigentlich mit der Realität und dem Alltag zu vereinbaren? Oder darf man diese Sprichwörter einfach nicht zu wörtlich nehmen, sondern nur als solche betrachten oder drüber lächeln? Um mich besser verständlich zu machen, schildere ich euch vielleicht grade mal meine Situation. Ich befinde mich im letzten Drittel meines Studiums, das heißt ich habe jetzt noch anderthalb Jahre vor mir. Die Inhalte des Studiums sind für mich schon ok, aber ich komme ansonsten an der Uni nicht besonders gut klar. Die letzten 3 Jahre gehören nicht grade zu den besten meines Lebens. Mittlerweile bin ich mal wieder in einer Krise, die sich auf fast mein gesamtes Leben ausweitet und ich würde fast nichts lieber tun, als einen Strich unter mein hiesiges Leben zu ziehen und irgendwo neu anzufangen. Meinetwegen auch gerne in einem Beruf arbeiten, auf den ich im Moment hinstudiere. Und natürlich muss meine Partnerin dabei sein (so ziemlich der einzige Teil meines Lebens, den ich im Moment als gut bezeichnen würde). Aber das kann ja auch nicht alles sein? Vorstellungen und Träume habe ich eine Menge. Ich weiß, dass mein Leben nicht endlos ist und ich würde sehr gerne jeden Tag so gut genießen wie es geht. Im Moment sehe ich mich dazu aber nicht im Stande und vegetieren eher so ein bisschen vor mich hin. Ich tu halt meine Pflicht. Irgendwie werde ich gerade wieder zu ausschweifend. Ich weiß auch gar nicht, ob das für das Thema relevant ist. Ich würde gerne ein paar Meinungen zur allgemeinen Fragestellung meines Beitrags und auch gerne zu meiner persönlichen Situation hören. Ein paar neue Sichtweisen können sicherlich nicht schaden. Wer noch genauere Fragen hat, darf sie gerne stellen. Ich weiß nicht, ob ich mich besonders präzise oder glücklich ausgedrückt habe. Ich freue mich auf eine aufschlussreiche Diskussion! |
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Beitrag
#2
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Und was hält dich davon ab dein Leben so zu leben wie du es dir innerlich wünschst? :was:
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Beitrag
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 202 Userin seit: 24.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.755 ![]() |
Die Sätze an sich finde ich meist eher kitschig, weil sie oftmals inflationär und in wenig nachdenklichen Zusammenhängen verwendet werden.
Auf den zweiten Blick erscheinen mir die Aussagen als solche sinnvoll, wenn auch – als postuliertes Dogma – zu massiv und pauschal für die individuelle Wirklichkeit, in der jede/r gerade ist. Ich denke, es macht Sinn, sich zu verschiedenen Zeiten im Leben zu fragen, ob das, was gelebt wird, stimmig ist. Und ich finde es wichtig, Unzufriedenheiten nachzuspüren und ihrer Bedeutung auf den Grund zu gehen. Wenig hilfreich finde ich jede Form von Handlungsdruck im Sinne von "Du musst nur wollen" im Gegensatz zum Versuch wahrzunehmen und zu verstehen, was ist. |
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Beitrag
#4
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Jetzt in diesem Moment, dass es ja "nur noch" (wie mir alle sagen) anderthalb Jahre sind, bis ich meinen Master habe und ich damit bessere Berufschancen habe.
Dass ich nicht nur mich und mein Leben habe und sehe, sondern auch das meiner Freundin und wir in ein paar Monaten zusammenziehen werden. Ich kann also nicht einfach sagen, komm wir gehen woanders hin, weil sie hier auch noch ihre Verpflichtungen hat. Sagen wir mal so, größtenteils ist es die Vernunft, die mich davon abhält. |
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#5
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Ja, das sehe ich genauso und versuche auch so zu handeln. Aber was ist, wenn ich den Grund für die Unstimmigkeit ausgemacht habe, aber mich nicht im Stande sehe, etwas daran zu ändern? |
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#6
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Kann man da keine Kompromisse finden???
Wie sehe denn das Leben aus was du dir innerlich wünschst? |
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Beitrag
#7
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Was sind das für Gründe und was hindert dich daran???
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Beitrag
#8
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Kompromisse fallen mir in dem Zusammenhang leider keine ein. Am liebsten würde ich meinen großen Rucksack packen und erst einmal die Welt bereisen. Raus und weit weg von dem allem hier. Das wollen wahrscheinlich viele und doch macht es kaum einer, weil es ja Zeitverschwendung ist in unserer nach Leistung orientierten Gesellschaft. Ich will dahin wo die Menschen freundlicher sind und die Sonne öfter scheint. Um genau zu sein nach Australien, wo ich schon einen kleinen Teil dieses Traums leben durfte. Na gut, eine zweite und etwas realistischere Vorstellung wäre, dass ich jetzt endlich arbeiten darf. Einen Job habe, der mir Spaß macht. Mir mal wieder das eine oder andere sinnvolle Hobby suche, mehr soziale Kontakte habe. Und natürlich, dass ich mit meinem Schatz zusammen leben kann und wir auf unsere geplante kleine Familie hinleben. Im Moment habe ich nur das Gefühl mich im Kreis zu drehen. Immer zwischen Wunsch und Wirklichkeit. |
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#9
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 202 Userin seit: 24.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.755 ![]() |
Dann bist Du dem begegnet, was vielleicht die größte Handlungshemmung der Menschen ist - der Ambivalenz. Erkenntnis beinhaltet nicht nur das (kognitive) Wissen um das, was anders sein soll. Viel schwerer ist das (emotionale) Verstehen, was einen hindert. |
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#10
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Mh, nichts für ungut. Ich kann und möchte darauf jetzt noch nicht so konkret antworten. Ich glaube das sind Gründe, die einfach in meiner Persönlichkeit liegen. |
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#11
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Schön gesagt. Aber was soll ich mir unter emotionalem Verstehen konkret vorstellen? |
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#12
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 202 Userin seit: 24.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.755 ![]() |
Dein Beispiel mit dem Reisen ist gut geeignet. Ich hatte ein ähnliches "Dilemma" vor sehr langer Zeit. Ich wollte weg, fort von allem, unbedingt, mindestens für 1 Jahr. Das war es, was ich wusste. Das Umsetzen war schwerer - so lange, bis ich mich damit auseinander gesetzt hatte, woher meine Befürchtungen rührten und was passieren könnte, wenn ich mich einfach so umfassend verkrümel. Es waren keine rationalen Gründe, die mich am Anfang hinderten, die Ursachen lagen tiefer, bzw. woanders und entzogen sich dem rein verstandesmäßigen Verstehen... Bereut hab ich es im Nachhinein nie. :) |
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#13
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Das heißt, du bist dann wirklich verreist? Also es ist bei mir auch nicht so, dass ich ein Angsthase wäre. Ich bin vielleicht einfach zu vernünftig geworden. Letztens habe ich zu meiner Freundin gesagt, dass ich, wenn sie nicht wäre, das hier niemals zu ende bringen würde, sondern schon längst weg wäre. Sie ist meine Motivation eben doch alles beim alten zu belassen. Schon, weil ich durch sie eben doch nicht ganz allein bin, wie ich mir sonst vorkomme. Von daher ist der Leidensdruck um wirklich etwas zu verändern, wahrscheinlich auch nicht groß genug. :wacko: |
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#14
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 202 Userin seit: 24.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.755 ![]() |
Ja, bin ich.
Ist sie Deine Motivation alles beim Alten zu belassen oder die Befürchtung, was aus Eurer Beziehung würde, wenn Du längere Zeit ins Ausland gehst?
Der Satz scheint mir wichtig.... |
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#15
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Es ist eher ersteres, also dass sie mich motiviert, den Weg, den ich irgendwann mal eingeschlagen habe, weiter zu verfolgen. Die Frage, was passieren würde, wenn ich ohne sie längere Zeit ins Ausland gehe, stellt sich mir höchstens theoretisch, weil ich es nicht tun würde. Dann würde es mir auch kein Stück besser gehen, eher im Gegenteil.
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#16
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Aber du kannst doch nicht deine Träume auf dem Leben eines anderen Menschen aufbauen... :wacko:
Was ist, wenn sie mal nicht mehr ist? Dann kannst du dein Leben nicht weiterhin von ihr bewerten lassen, meine Liebe... Das alles klingt mir - verzeih - schon bissl sehr nach emotionaler Abhängigkeit und Beziehungsbreierei... und das wiederum ist nicht gesund... für keinen von Euch beiden... Ich finde die persönliche Entwicklung innerhalb einer Beziehung als unbedingt notwendig, will frau nicht einmal den emotionalen Stillstand oder gar die pure Langeweile und Monotonie erleben. Und genau das scheinst du nicht zuzulassen. Wieso nicht? Der Mensch entwickelt sich und wandelt sich in seiner Persönlichkeit. In einer Beziehung kann man aneinander und miteinander wachsen. Mein persönliches Motto ist immer "Beide zusammen, aber jede für sich"... Und dass du dir allein vorkommst ohne sie halte ich eh für bedenkenswert. Wieso fängst nicht erst mal klein an und in deinem dir selbst gesteckten Rahmen, dein Leben so zu führen wie du es wünschst? ich weiß ja nicht, was du studierst und wieso du keine Lust mehr drauf hast , aber du solltest dir mal überlegen, was dir wieder Spaß in deinen Beruf bringen würde... immerhin wirst du fast an die 40 Jahre damit deine Existenz sichern... Auch ich wollte mehrmals diesen ganzen Mist hinschmeißen und aufhören, heute bin ich froh, die ganze Sache durchgezogen zu haben, weil es mir ein Leben ermöglicht, welches ich nun wiederum immer wollte. Bitte tu was und versink nicht im Selbstmitleid. Gruß Sin edit: Ist dir eigentlich bewußt, wieviel Last du ihr damit aufbürdest und wieviel Verantwortung sie tragen muss, die eigentlich auf deinen Schultern lasten sollte? :was: Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 20.Apr.2006 - 06:41 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 753 Userin seit: 25.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.530 ![]() |
mh, bin mir nicht sicher, aber beziehen sich diese ganzen sprüche nicht auch hauptsächlich auf einstellungen?
ich bin wohl eher jemand, der nicht glaubt, dass es die großen veränderungen sind die zählen, sondern die veränderungen im kopf. und manchmal ziehen diese dann die großen veränderungen nach sich. manchmal auch nicht. ich bin selbst zweimal sehr weit weg gegangen, weil ich dachte, dann wird alles anders, dann schaff ich endlich dieses carpe diem gedöns. und auch heute noch habe ich phasen in denen ich sage, ich muss raus und was neues machen, so geht das hier alles nicht. aber jedes mal, wenn ich weg bin, merke ich, dass sich nichts ändert außer ich ändere meine einstellung zu den dingen. ich kann auch den jeden tag leben als sei es mein letzter, wenn ich studiere, was ich als mittel zum zweck sehe und nicht als erfüllung in sich. ich kann währenddessen glücklich sein, auch wenn ich weiß, dass ich es nur tue, um später meinen beruf ausüben zu können. auch kann man sich auf die themen wieder neu einlassen. ich hatte schon öfter sachen, von denen dachte ich, was ein scheiß. dann hab ichs mir näher angeschaut und siehe da, auch zunächst langweilige dinge können interessant sein. und ich persönlich finde sogar ich nutze den tag und lebe, als sei es mein letzter, wenn ich putze. sein leben zu genießen heißt für mich nur es gedanklich positiv zu gestalten und nicht zwingend immer nur etwas zu machen, was den konventionen der gesellschaft nicht entspricht (darf das aber natürlich beinhalten. ich mein nur, es muss nicht immer). aber reisen ist natürlich trotzdem gut... :D |
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
für mich stellt sich die frage, ob es bei dem fernweh nicht ganz einfach um das weglaufen vor sich selbst geht. das leben an sich ist nicht schlecht, aber anderswo wär's bestimmt besser. aus dem, was du schreibst, sudi, klingt eine unzufriedenheit heraus, von der ich glaube, dass die sich innerhalb kürzester zeit anderswo genauso einstellen würde. jetzt gerade dient das fernweh dazu, den grund für die unzufriedenheit zu übertünchen, statt ihn abzustellen. es dient dazu, die sehnsüchte auf etwas (fast) unerreichbares zu projezieren, ohne hier die situation lösen zu müssen. wenn das alles so stimmt, wie ich's mir jetzt zusammengereimt hab, dann glaub ich nicht, dass du irgendwo anders langfristig zufriedener wärst, weil die lösung dieser situation bei dir selbst liegt.
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Zum Weglaufen/Fernweh: Noch ein kluger Spruch: Man muss losfahren um anzukommen und nicht um wegzugehen. Die Motivation sollte sein, dort, wo immer das ist etwas zu wollen und nicht etwas hier nicht zu wollen. Oder kurz: Die Pull-Faktoren müssen die Push-Faktoren überwiegen. Diese "Lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre" oder ganz neu nach Vodafone "Make the most of now" und diese: "Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens" "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum" sind doch recht diametral. Erstere gründen auf einer apokalyptischen, fatalistischen Grundstimmung, zweitere auf der Annahme das der Mensch sehr wohl in der Lage ist sein Leben selbst zu gestalten. Und dazu gehört langfristige Planung. Mit den letzten beiden Aussagen kann ich mich durchaus identifizieren. es funktioniert. Ich habe viel davon geschafft, wenngleich ich gerade jetzt merke, nicht so weit zu sein, wie ich mal dachte. Aber was macht das? Ich bin jung und habe die meiste Zeit eines spannenden Lebens noch vor mir und die Grundlagen habe ich mir geschaffen.
Da ist es wieder. Sich nur aufgrund von Leidensdruck ändern zu wollen kann doch nicht nachhaltig sein. das sehe ich (für mich) nicht als ausreichende Motivation. |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 606 Userin seit: 05.04.2006 Userinnen-Nr.: 2.811 ![]() |
Für mich persönlich trifft das Sprichwort " Lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre" zu!
Um es anders auszudrücken: Ich genieße jeden Tag, weil dieser einzigartig ist. Wenn ich morgens aufsteh, dann weiß ich nicht, was der Tag so für mich bereithält. Denn kein Tag meines Lebens kommt je wieder zurück. Mit jedem neuen Erwachen erhalte ich aufs Neue die Chance, mich für die Gewissheit zu öffnen, wie kostbar ein Tag ist und ihn so gut wie nur möglich zu geniessen. Es liegt doch alleine an einem selber, wie man den Tag erlebt, ob man ihn erleben will oder sich lieber runterziehen lassen möchte. Ich bin doch nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein wie Andere mich gerne hätten. Es ist ein Abenteuer, welches entdeckt werden möchte! |
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
bluis gedankengängen kann ich eine menge abgewinnen, weil... ich damals genau so gehandelt habe... ich ging aus unzufriedenheit über mich, mein leben und meine umwelt in ein anderes land. ich dachte mir damals, - andere leute, andere mentalität ...somit ein anderes lebensgefühl-... und es stellte sich in der tat so ein...aber nur für eine kurze weile... weil alles nach einer sehr aufregenden anfangsphase wieder zum alltag wurde -_- ich begriff erst nach ca.2jahren, dass es nicht an der umgebung, den leuten, dem job lag....sondern an mir das tief in mir unzufriedenheit, angst und unruhe wohnte... ich begann darüber nachzudenken und siehe da, es stellte sich ein gefühl ein, dass mir bis dato fremd war. ich begriff das ich nicht mein umfeld verändern musste/wollte, sondern mich. nach und nach erkannte ich wo meine probleme lagen...ich begann daran zu arbeiten, sie stück für stück auszumerzen. ich begriff das ich damals vor mir selbst, meiner angst die verantwortung für mich und mein leben zu übernehmen, fortgelaufen war... jetzt bin ich wieder zurück in deutschland, wenig hat sich in diesem land verändert.....aber eine menge in mir :rolleyes: diese welt ist nicht besser geworden weil ich fortgegangen bin...jedoch bin ich besser/anders geworden. es gibt da einen sehr zutreffenden spruch... die anderen kann ich nicht ändern, aber mich selbst :) versuchs mal, vielleicht gehts dir ja dann besser alles liebe Pandora edit...und von daher kann ich sagen...carpe diem ;) Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 20.Apr.2006 - 10:11 |
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Beitrag
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Hallo ihr alle!
Schön, dass so viele geschrieben haben und mir ihre Gedanken mitgeteilt haben. Ich werde nun mal versuchen, diese ganzen Gedanken und vor allem meine eigenen unter einen Hut zu bringen. Einige Beiträge hatte ich schon heute Morgen gelesen, aber hatte da noch keine Zeit zum antworten. Ich hab aber zwischendurch immer wieder drüber nachgedacht. Erstmal zu meiner Beziehung. Ich baue meine Träume und Wünsche nicht auf meiner Freundin auf. Die Wünsche waren schon lange vor ihr da. Sie haben sich höchstens mit ihr verknüpft, weil ich es einfach sehr schön finde, mit ihr zusammen zu sein, schöner als alle Länder dieser Welt zu bereisen, den tollsten Job zu haben oder sonst was. Deshalb ist es wohl verständlich, dass es mir gut geht, wenn wir zusammen sind und ich nur ungern ohne sie irgendwo hin möchte oder? Natürlich entwickelt sich jeder für sich weiter und jeder hat sein eigenes Leben. Der Punkt ist halt, dass ich mit meinem Leben im Moment nicht besonders zufrieden bin. Emotionale Abhängigkeit....glaubt mir mal, ich hab meine Erfahrungen mit dem Thema gemacht und mich auch immer wieder damit auseinander gesetzt. Mir ist durchaus bewusst, dass ich im Moment emotional abhängig von ihr bin. Allerdings ist es nicht mehr so schlimm, wie es bei früheren Beziehungen mal war. Mir geht es zwar nicht besonders toll, wenn sie nicht bei mir ist, aber ich denke nicht mehr, dass meine Welt einstürzt, falls wir uns mal trennen sollten. Ich weiß, dass es weitergeht und dass ich sehr wohl in der Lage bin mein Leben alleine auf die Reihe zu kriegen. Nur gelingt mir das im Moment halt nicht so, wie ich es gerne hätte. Trotzdem bin ich schon stolz auf mich, dass ich im Vergleich zu vielleicht vor 5 oder auch nur 3 Jahren schon ne Menge dazu gelernt hab, was das angeht. Vielleicht bin ich jetzt an einem Punkt, wo mir diese Fortschritte aber nicht mehr reichen und ich den nächsten Schritt machen will. Ich weiß bloß noch nicht so ganz wohin. Zum Glück sieht meine Freundin es nicht so, dass ich eine Belastung für sie bin, nur weil bei mir nicht immer alles eitel Sonnenschein ist und ich schon öfteres mal mit dem Leben strauchel. Natürlich hatte ich diese Sorge zu Beginn und jetzt zwischendurch auch immer mal wieder. Aber es ist ja auch nicht so, dass ich das alles mit mir allein ausmache. Ich rede ja auch darüber wie es mir geht und auch das Thema emotionale Abhängigkeit hatten wir schon öfters. So, nun zum Thema Fernweh/Weglaufen. Ja das mag so sein. Natürlich habe ich auch darüber nachgedacht und auch meine Erfahrungen mit dem Thema gemacht. Ich habe schon öfters meine Lebenssituation geändert. Als ich nach Kiel kam, dachte ich mir, dass ich jetzt erstmal solange hier bleiben muss, bis ich meine grundlegendsten Probleme bekämpft habe. Ich bilde mir mal ein, dass ich das habe, auch wenn noch einige Baustellen offen sind. Ich war auch schonmal kurz davor, mein Studium zu schmeissen. Viel mehr als ich es jetzt bin. Wer weiß schon, wie mein Leben jetzt aussehen würde, wenn ich es getan hätte? Die Sache ist einfach, dass ich das Gefühl habe, hier still zu stehen. Ich habe mich selbst so sehr in eigenen Verhaltensweise festgefahren, die Eindeutung mit der Umgebung hier zusammen hängen, dass ich nicht mehr daraus komme. Und dann denk ich mir, komm halt jetzt noch n bisschen durch, danach hast du noch ne neue Chance. Und genau das hat mich ja zu der Tatsache bewegt über die Sprüche nachzudenken. Wieso soll ich noch anderthalb (vielleicht auch nur 1 Jahr) in Unzufriedenheit verharren, wenn ich auch jetzt schon etwas ändern könnte? Mal krass gesagt: Wer weiß, ob ich in einem Jahr noch lebe? Eure Gedanken haben mir allerdings nochmal einen neuen Denkanstoß gegeben bzw. mich auf einige Kleinigkeiten hingewiesen, über die ich noch nicht so genau nachgedacht hatte. Ich werde an dieser Stelle jetzt erstmal schließen, weil es einfach schon viel zu viel ist. Ich kann mich beim Schreiben einfach nich t kurz fassen. |
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Beitrag
#23
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Ich kann ja kaum glauben, dass es wirklich so ist. Trotzdem glaub ich dir natürlich jetzt, wenn du das so schreibst. Mir ist aber bewusst, dass das auf mich niemals so zutreffen könnte. Vieles ist ja auch eine Persönlichkeitsfrage und meiner Persönlichkeit liegt eine derart dauerhaft positive Einstellung wahrscheinlich so fern, wie einer Kuh das Radfahren :D Obwohl ich schon versuche an den meisten Tagen etwas positives zu finden und mich frage, was ich heute erreicht habe. Allermeistens findet man etwas ;) |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 606 Userin seit: 05.04.2006 Userinnen-Nr.: 2.811 ![]() |
Natürlich kann nicht jeden Tag Sonnschein herrschen. Trotz allem muss man das Beste daraus machen. Was nützt mir das, wenn ich den ganzen Tag grüble und am liebsten im Bett bleibe möchte? Zum Leben gehören nunmal unschöne Dinge dazu und wenn ich mir den Kopf daran zerbreche, bringt es mich auch nicht weiter, da ich es nie rückgängig machen kann!
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Beitrag
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Es kommt auf die innere Haltung an....
Ist meine Grundeinstellung positiv (und dazu kann ich mich entschließen, auch wenn ich meine, mein Naturell erschwere das), so werden mich schlechte Ereignisse nicht so aus der Bahn werfen. Dazu braucht es aber genug Selbstwertgefühl, um tatsächlich in sich selbst genug Vertrauen zu finden, schwere Zeiten überstehen zu können und das daraus Lernbare annehmen und umsetzen zu können. Vielleicht wäre Arbeit daran der Grundstock für eine gesunde Haltung... |
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Beitrag
#26
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Nachtrag:
Sieh Dir mal meine Signatur an... Vielleicht solltest Du erst mal herausfinden, wo Du hin willst, Dir dann eine Strategie suchen und mit dieser arbeiten. Rückschläge tun weniger weh, wenn frau hinter ihrem Plan stehen kann... |
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Beitrag
#27
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Du wirst lachen, aber als ich deinen ersten Beitrag las, ist mir schon deine Signatur aufgefallen, ohne deinen Hinweis darauf nochmal zu lesen ;) Sie ist mir im übrigens vorher auch schonmal aufgefallen, aber grade dachte ich, dass es ja doch im Moment auf mich zutrifft. Eigentlich weiß ich ja schon, wo ich hinwill. Andererseits lebe ich eigentlich lieber im Hier und Jetzt, weil ich zwar sehr gerne Pläne schmiede, aber es im Endeffekt ja doch meistens anders kommt. Nicht unbedingt schlechter, aber dann fragt man sich doch, wozu man die ganzen Pläne und Strategien vorher gemacht hat. Das mit meiner inneren Grundstimmung ist übrigens immer sehr unterschiedlich. In manchen Zeiten würde ich mich schon für optimistisch halten. Dann wieder weniger. Ich versuche aber ehrlich gesagt immer realistisch zu bleiben. Einem dauerhaften Optimisten (komme was wolle) kann ich persönlich nicht so viel abgewinnen. |
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Beitrag
#28
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 202 Userin seit: 24.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.755 ![]() |
Solange das kein Pauschalurteil ist... Ich bin seinerzeit mit Anfang 20 für lange Zeit weg. Die Motivation war ein diffuses "nur weg" verbunden mit der Gewissheit, dass ein anderes Land bestehende Unzufriedenheit in ihrem Usprung nicht löst, aber doch hoffend auf neue Erkenntnisse. Natürlich gehörten auch Abenteuerlust, Entdeckungsfreude und die Liebe zum betreffenden Land dazu. Wie dem auch sei - obwohl meine Anfangsmotivation fluchtähnliche Tendenzen hatte, waren die Auslandsjahre (in einem politisch extrem unruhigen Land) die besten meines Lebens. Nirgends habe ich mehr über mich und andere gelernt. Nirgends habe ich in vergleichbarem Maße so intensiv gelebt. Und nirgends gab es so viel geballtes Entwicklungspotential auf einmal. All dies liegt keineswegs daran, dass es woanders besser ist, aber mitunter braucht es eine Mischung aus Abstand und Fremdheit gleichermaßen, um den Blick frei zu bekommen. Ich möchte die Zeit nicht missen und würde es immer wieder tun. |
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Beitrag
#29
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
weder urteil (weil als frage formuliert) noch pauschal (weil auf sudi bezogen). :) ich will auch nicht den eindruck vermitteln, dass ich fernweh generell als willen zur flucht sehe, aber beim lesen von sudis statements hat mich der gedanke quasi angesprungen. dass das fliehen auch nicht schlecht sein muss, klingt plausibel, so wie du es beschreibst - oder auch, wie pandora es oben darstellt. aber irgendwie angehen (da wird auch jede ihren eigenen weg finden müssen) muss man die probleme, wenn man sie loswerden will. egal, ob hier oder weit weg. |
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Beitrag
#30
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 270 Userin seit: 24.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.523 ![]() |
Sowas ähnliches hatte ich auch schonmal versucht zu formulieren. Das meinte ich damit, als ich schrieb, dass ich das Gefühl habe, hier einfach fest zu stecken, weil meine eigenen Verhaltensweisen hier so eingefahren sind. Ich schätze mich selbst mal so ein, dass ich auch einen Ortswechsel oder einfach ein anderes Umfeld brauche, um mich selbst wieder ein Stück zu verändern. Zumindest wäre es dann einfacher. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.05.2025 - 08:39 |