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Beitrag
#1
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Ein liebes Hallo an alle!
Nachdem ich jetzt im topic "Beziehung ohne sexuellen Aspekt" schon einiges geschrieben habe, werde ich jetzt doch noch mal ein bisschen mehr erzählen. Ich befürchte auch, dass besagtes Thema ohne Hintergrundwissen leicht missverständlich werden kann oder nicht ganz klar wird, worum es eigentlich geht. Dann hole ich erstmal ein bisschen aus: Meine Frau hat Probleme damit, Emotionen bei sich selbst und bei anderen wahrzunehmen, angemessen auf soziale und emotionale Stimuli zu reagieren und überhaupt mit Menschen zu interagieren. Höchstwahrscheinlich ist das auf eine Störung zurückzuführen, die meine Partnerin schon früher bei sich selbst diagnostiziert hat - es wurde nur nicht abgeklärt. Die Schwierigkeiten sind schon seit dem Säuglingsalter vorhanden - und das wusste ich auch. Sie hat mir von Anfang an gesagt, dass etwas mit ihr nicht stimmt und menschliches Zusammensein für sie sehr kompliziert ist. Allerdings hat sich das, aus welchen Gründen auch immer, in unserer Beziehung nicht manifestiert. Wir hatten sehr schnell einen Zugang zueinander, wir waren ein Herz und eine Seele und wir haben wechselseitig bei der jeweils anderen gefunden, was wir gesucht haben. Ergo dachten wir, die Problematik hätte sich vielleicht gegeben oder wir wären einfach füreinander gemacht. Allerdings, nachdem wir geheiratet hatten, schlichen sich allmählich Probleme ein; wir gerieten in zunehmend mehr Bereichen aneinander und ich hatte irgendwie das Gefühl, meine Frau nicht mehr richtig zu kennen, weil das, was ich besonders an ihr geschätzt hatte, plötzlich Schwierigkeiten machte oder nicht mehr vorhanden war. Wir konnten uns das nicht erklären, denn wir lieben uns und haben uns nichts mehr gewünscht, als zusammenleben zu können. Erst vor einigen Wochen fiel meiner Frau, in einer ziemlich unangenehmen Situation, in der sie überhaupt nicht reagieren konnte, auf, dass eventuell die alte Problematik wieder da sein könnte. Und irgendwie ist von diesem TAg an alles ein wenig zusammengebrochen. Plötzlich konnten wir uns erklären, weshalb Sexualität, ja eigentlich Nähe und Zärtlichkeiten ganz allgemein, so schwer bis gar nicht möglich sind, warum so viele andere Probleme da sind usw.. Sie hat mir dann gestanden, dass vieles von dem, was sie mir gezeigt hat, gespielt war oder früher klappte, weil wir nicht zusammenlebten und es so leichter für sie war, sich kurzfristig anzustrengen. Jetzt, im alltäglichen Miteinander, ist es einfach nur noch schwierig. Eigentlich gibt es kaum einen Bereich des Zusammenlebens, der von der Problematik nicht betroffen ist - und das ist schon hart. Es ist nicht nur, dass meine sexuellen und Nähebedürfnisse und das Bedürfnis nach emotionalem Austausch nicht oder kaum befrieidigt werden - hinzu kommen auch z.T. verletzende Äußerungen, die sie zwar nicht so meint, aber bei mir natürlich Spuren hinterlassen. Usw. usw.. Ich mag hier jetzt nicht mehr ins Detail gehen, falls es Euch interessiert, dann fragt einfach nach. Na, jedenfalls bin ich inzwischen am Ende meines Lateins. Ich habe keine Ahnung mehr, was ich noch tun könnte, um die Situation ein wenig leichter und für uns angemessener zu machen. Ich liebe meine Frau, auf welcher Ebene auch immer. Ich habe nur auch ein bisschen Angst, dass sie ihre Gefühle für mich vielleicht falsch einschätzt. Jedenfalls bin ich der erste Mensch in ihrem Leben, mit der sie längeren Kontakt hat, mit der sie sogar eine Beziehung führren kann. Eigentlich ein Wunder. Falls jemand von Euch irgendeine Idee oder ähnliches schon erlebt hat, dann würde ich mich über Antworten freuen. Und wenn nicht, dann danke ich Euch einfach für´s zuhören. :) Ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt. Liebe Grüße PennyLane |
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Erst mal Danke für Dein Vertrauen in uns...ist sicher nicht leicht, das alles zu schreiben...
Zunächst habe ich mich beim Lesen gefragt, welche Form einer Wahrnehmungsstörung es sein könnte, die Deine Frau bei sich vermutet...Neuerdings habe ich beruflich mit der Asperger-Problematik (besondere Form des Autismus´) zu tun, die eben auch das Zusammenleben und grundsätzliche Sozialverhalten der Betroffenen erschwert. Zunächst empfehle ich, die selbstgestellte Diagnose von einer/einem Fachärztin/-arzt abklären zu lassen. Vielleicht ergeben sich daraus bereits Möglichkeiten zur Verhaltensmodifikation bzw. Hilfestellung im täglichen Leben. Gleichzeitig möchte ich Dich ermuntern, möglichst gut auf Dich selbst achtzugeben. Denn "helfen" im Sinne von Bestärkung und Begleitung wirst Du Deiner Frau nur dann weiterhin können, wenn Deine Akkus nicht auf Null sind. Eine Frage habe ich: Deinen Leidensdruck spüre ich sehr stark heraus aus Deinen Beiträgen...Wie ist es diesbezüglich für Deine Frau? Leidet sie auch oder will sie möglichst einfach in Ruhe gelassen werden? |
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Beitrag
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 429 Userin seit: 01.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.895 ![]() |
Die erste Frage, die sich mir beim Lesen deines Beitrags aufdrängte, war, ob deine
Frau jemals therapeutische Hilfe in Anspruch genommen hat und/oder warum sie das nicht spätestens jetzt tut? Da scheint doch eine wie auch immer geartete Störung vorzuliegen, und eine Beziehung kann keine Therapie sein/ersetzen. Ich finde es toll, wie Du zu ihr stehst, aber vergiß Dich und deine Bedürfnisse dabei nicht. Felidae |
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Beitrag
#4
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 34 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 34 ![]() |
Auch ich habe beim ersten Lesen gleich an eine autistische Störung, speziell Asperger, gedacht. Beschäftige mich gerade intensiv mit dem Thema (Diplomarbeit).
Es gibt im Internet eine Menge Möglichkeiten sich zu informieren, gerade was die Symptomatik angeht. Hier mehr auszuführen würde sicher zu weit gehen. Nur soviel: Sollte es tatsächlich eine autistische Störung sein gibt es auch für Erwachsene Therapiemöglichkeiten um die Kontakt- und Interaktionsfähigkeit, das Wahrnehemen von Emotionen u. ä. zu erlernen. Ganz heilen kann man diese Störung allerdings nicht. LG stoner05 |
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Beitrag
#5
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 407 Userin seit: 29.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.540 ![]() |
Ich mußte eher an Alexithymie denken.
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Beitrag
#6
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Hallo Ihr Drei!
Vielen Dank für Eure Antworten. :) @Shark: nicht schlecht, die potentiell zutreffende Diagnose ist tatsächlich Asperger. Klar, meine Frau hat sich jetzt an eineTherapeutin gewandt, um überhaupt erstmal eine Anlaufsstelle zu haben und vielleicht an den/die richtige Facharzt/ -ärztin weiter verwiesen zu werden. Allerdings haben wir dummerweise sehr lange gewartet und lange konnten wir die Problematik ja auch gar nicht richtig einordnen. Wir haben nach Ursachen geforscht und sind dabei, natürlich, auch fündig geworden - nur hat sich eine nach der anderen als unpassend herausgestellt. Unsere Beziehung ist jetzt also schon ziemlich belastet, wobei es sicher einige Zeit dauern wird, bis die Abklärung erfolgt und eine Therapie richtig angelaufen ist. Die Frage ist vor allem, wie können wir bis dahin miteinander halbwegs gut umgehen? Meine Akkus streben in der Tat geegn Null und ich merke auch, dass es mich mehr belastet, als ich im Moment noch tragen kann - und ich merke, dass es sehr anstrengend ist, zwischen meiner Partnerin (bei der ich mich gelegentlich komplett kontraintuitiv verhalten muss, weil die ganzen gängigen, mir vertrauten oder mir natürlich kommenden Verhaltensweisen nicht sonderlich erfolgsversprechend sind) und anderen Menschen verhaltensmäßig zu unterscheiden. Du hast Recht: mein Leidensdruck ist sehr groß; meine Partnerin hat allerdings überhaupt keinen. Ihr geht es gut, sie kommt gut klar und für sie ist unsere Beziehung okay und schön. Aber eben nur von ihrem Standpunkt aus. Das ist ja das Ding: da sie Emotionen nur in besonderen Fällen kurzfristig spüren kann nimmt sie auch den Leidensdruck nicht wahr; das spürt sie nicht. Sie weiß lediglich, dass ich unglücklich udn erschöpft bin - und das veranlasst sie dazu, sich um die ganze Angelegenheit zu kümmern und nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen. Aber: da der Leidensdruck fehlt, braucht sie z.B. auch immer den äußeren Anreiz, eien Therapie, Abklärung usw. in die Hand zu nehmen. Hm, ist das überhaupt nachvollziehbar? @Felidae: ja, meine Frau hatte Therapie seit sie 3 Jahre alt war - ihre Mutter war da an dem Punkt angelangt, an dem ich mich gerade auch fast befinde. Wobei die Situation damals natürlich noch gravierender war, da meine Frau als Kind natürlich nicht die Kompensationsmöglichkeiten hatte, die sie inzwischen hat. Sie ist hochintelligent und hat sowas wie ein "kognitives Einfühlungsvermögen"; das ist ihr Glück - so hat sie ihr Leben lang sprichwörtlich gelernt, wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Ihr würdet ihr wahrscheinlich überhaupt nichts anmerken, wenn Ihr ihr begegnen würdet - sie ist einfach ein sehr lieber und freundlicher Mensch. Die Probleme treten erst in engen Beziehungen auf - und in unvorhergesehen oder stressigen Situationen. Tja, meine Bedürfnisse...ich weiß gerade nicht so genau, wie ich die irgendwie da noch unterkriege. @stoner: ja, ich weiß, ich bzw. wir gemeinsam haben uns schon im Internet ein bisschen schlau gemacht und meine Partnerin ist da eigentlich schon Fachfrau, da sie seit einigen Jahren diesen Verdacht hat und sich informiert. Dass es da spezifische Therapiemöglichkeiten gibt, um Sozialverhalten etc. zu verbessern, war mir allerdings nicht bekannt. Meine Partnerin beharrt auch ein bisschen darauf, dass sie halt so ist und gewisse Dinge sich vielleicht niemals ändern werden. Ich weiß also nicht, welchen Spielraum es da eventuell bei ihr gibt. |
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#7
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Hallo Co-Mom!
Ja, Alexythymie wurde uns auch schon "vorgeschlagen", ich habe auch in meinem Lehrbuch für Klinische Psychologie nachgeschaut, aber die dort gegebene Definition passte nicht so wirklich. Die website, die Du genannt hast, enthält allerdings Kriterien, die schon passen würde. :gruebel: Hm, schwierig. Meine Frau ist eher gegen diese Diagnose. |
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Beitrag
#8
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 34 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 34 ![]() |
Anne Häußler hat das Trainingsprogramm SOKO Autismus entwickelt und zwar als erstes für Erwachsene, erst später für Kinder. SOKO steht für soziale Kompetenzen.
Außerdem gibt es Theory-of-Mind-Trainingsprogramme. Ein Problem des Autismus ist ja das fehlende Einfühlungsvermögen / die fehlende Empathie, als der Theory of mind. LG stoner05 |
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Beitrag
#9
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 407 Userin seit: 29.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.540 ![]() |
Ist Deine Frau denn überhaupt für eine Diagnose zu haben? Ich stelle es mir schwer vor, daß jemand, der nicht unter etwas leidet, einsieht, daß da etwas "diagnostiziert" und dann möglicherweise auch therapiert werden soll. |
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#10
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
jup, das klingt sehr nach dem, was ich nach deinen Schilderungen im anderen Thread vermutet hätte.
Gut, daß sie das abchecken läßt, und daß sie durch dich immer wieder den momentanen Leidensdruck hat - denn letzten Endes verpaßt sie unsagbar schönes, und weiß es nicht mal. Auf der anderen Seite scheint sie mit ihrer Einschränkung leben zu können - wenn sie sich eben nicht täglich für das Zwischenmenschliche anstrengen muß. Vielleicht ist in so einer Konstellation auch einfach das Zusammenleben keine gute Idee... Natürlich ist es schwer, von einem Menschen, der Gefühle nicht wahrnimmt, eben deren Äußerung zu erwarten/erhoffen. Aber so schwer es fällt - wahrscheinlich würde sie sich diesem Streß (denn das dürfte Zwischenmenschlichkeit für sie sein) gar nicht aussetzen, würde sie dich nicht lieben. Flucht ist schließlich leichter. Was, wenn nicht Liebe, sollte sie abhalten? Offenbar sucht ihr nach einem gemeinsamen Weg, ist doch eine klasse Ausgangssituation. Das beste, was du tun kannst, dürfte sein, ihr mit sanftem Druck die Therapie zu erleichtern, und dir möglichst viel Gutes zu tun, damit sie am Ball bleibt und du durchhältst... Nach allem, was ihr gemeinsam aushaltet, wäre es einfach so furchtbar schade drum... :( |
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#11
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
einsehen, leiden, sollen, diagnostizieren.... Auf der einen Seite mag es wichtig sein, Klarheit über die Diagnose zu haben, gerade bei dem Thema. Weil Asperger halt, nach Stand der Forschung, nicht ursächlich "geheilt" werden kann, es können nur Kompetenzen trainiert werden, der Umgang damit. Wärend Alexithymie als Symptom eines anderen Problems ja schon durch die Heilung dieses Problems sehr behoben werden kann. Wie immer es auch ist. Schön finde ich ein bisschen mehr Akzeptanz. Diagnose klingt für mich nach Krankheit, Verurteilung. Wer lässt sich schon gerne wegen eines wesentlich Chakaterzuges verurteilen? Wie so oft gilt vielleicht das Prinzip, wie es in den Wald hinein schallt... vermittelt man, "Du bist Krank und musst dich ändern, musst geheilt werden" stößt das sicher eher auf Widerstand, als "Unsere Unterschiedlichkeit führt zu Probleme, die wir beide beheben, mindern wollen, weil wir uns lieben, Wert schätzen." Denn diese Gefühlsblindheit, um es mal so zu formulieren hat ja auch ihre positiven Seiten, auch für die Mitmenschen. Nachtrag@dandelion: Ich finde deine Einschätzungen recht hart und verurteilend. Ehrlich ohne persönlichen Angriff: Ich hoffe PennyLane behandelt die Problematik anders als von dir vorgeschlagen. Für sie und ihre Freundin. Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 16.Jun.2006 - 21:15 |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
@Bilana: ich bin schlicht von Penny_Lane's Aussage ausgegangen, daß sie mit dem Status Quo eigentlich nicht dauerhaft leben kann/will. Die beiden lieben sich offenbar, und wenn so etwas vor die Hunde geht, weil kein Kompromiß gefunden wird, macht es mich abgrundtief traurig und maßlos wütend, wenn auch auf die Situation statt auf eine Person.
Entschuldige, sollte ich dir auf die seelischen Füße getreten sein. Oder jemand sonst. war nicht meine Absicht. und sollte jemand hier einen Unterton reinlesen wollen, dann bitte keinen zickigen, weil das nur unnötige Metas durch Fehleinschätzung hervorrufen würde. In dem Fall tut's mir ernsthaft leid. Trotzdem gehe ich von der Meinung, daß beide die Situation entlasten können, und es toll ist, wenn beide dran arbeiten, keinen Meter ab. Vielleicht war mein Gedanke zum "wie" falsch. Wahrscheinlich. Es geht nicht um "heilen" aus meiner Sicht. Ich bin in meinem Bereich selbst "unheilbar". Sondern um "daran arbeiten" - so war zB auch der Gedanke im Punkt "Zusammenleben" gedacht. Vielleicht wäre ein Leben unter zwei Dächern für die beiden einfach viel druckfreier zu gestalten. Letzten Endes bleibt es zum Glück Penny_Lanes Entscheidung, was sie macht. Jedenfalls hoff ich, daß das alles gut geht, Penny wieder zu Kräften kommt und die Beziehung die Schwierigkeiten irgendwie übersteht. PUNKT. |
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Dandelion, da gebe ich dir uneingeschränkt recht.
Auch hier gebe ich dir recht. Ich denke schon, dass du es nicht böse gemeint hast. Trotzdem klingt dein vorheriges Posting anders, als die von mir zitierte Aussage. Klang schon abwertend, fordernd und nur die Freundin und ihre "Krankheit" betrachtend. Aber wie du jetzt selbst sagst müssen beide an sich arbeiten, wenn die Beziehung bestehen soll. PennyLanes Freundin hat genau so ein Recht darauf emotional, sozial nicht überfordert und gestresst zu werden, wie PennyLane natürlich ein Recht auf emotionalen Austausch Nähe hat. Man kann ja auch mal schauen wo die Vorteile solcher relativen Emotionsblindheit liegen. "Sanfter Druck" wird vielleicht nur zur Verhärtung der Fronten führen, was allein schon ein Beweis ist, das "Emotionsblindheit" nicht absolut existiert. Vielleicht braucht die Freundin auch erst einmal die Gewissheit, dass sie ok ist, so wie sie ist. Und dann wird sie sich von sich aus verändern wollen, weil der Blick dann freier für problematische Aspekte ist. Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 16.Jun.2006 - 22:35 |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
öhm... abwerten wollte ich sicher niemanden. :blumen: sorry. Wahrscheinlich kommt es so rüber, weil die Eigenschaften, auf die hier Rücksicht genommen werden muß, sehr negativ besetzt sind, und ich nicht besonders viel Wert darauf gelegt habe, das ausdrücklich auszuschließen.
Fordern - darum geht es doch im Grunde. Beide fordern, was sie brauchen. Die Eine dadurch, daß sie es lebt und einfordert, daß das auch so bleibt, die andere dadurch, daß sie sagt "so nicht". Die schöne Idealsituation des "mach, wie du willst, ich auch, und wir treffen in perfekter Harmonie aufeinander" endet leider viel zu oft im Frontal-Crash. Von daher sollte es sinnvoll sein, einen Kompromiß auf beiden Seiten nach Kräften zu unterstützen. Sei es durch klares Feedback an die Partnerin, die sich und dich, Penny_Lane, nicht vom emotionalen Blickwinkel aus wahrnimmt, und sonst nur mit großer Anstrengung mitbekommt, was los ist, oder eben durch ein Selbsterstarken, das dann die Basis werden kann für das, was du vorschlägst, Bilana - auffangen, da-sein, annehmen. Momentan klingt das in meinen Ohren bei dem großen Interessenkonflikt nämlich leider viel zu sehr nach der praktischen Konsequenz einer Selbstaufgabe. :( Mit dem Gedanken, daß ein gemeinsames Leben vielleicht keine gute Idee ist, war auch nicht die Partnerschaft als solche gemeint, sondern die mögliche Überforderung, die aus dem gemeinschaftlichen Nähe-Alltag für beide und deren Bedürfnisse erwachsen kann - und der Gedanke, daß vielleicht dort eine Alternative liegen könnte. Wenn's anders wirklich für beide geht, umso besser. :) |
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Hallo und vielen lieben Dank für Eure Antworten und Euren Beistand. :)
Vielleicht erstmal nur kurz, um der Klarheit willen: wir hatten ja lange eine Fernbeziehung; das fanden wir beide nicht gut - und wir haben beide darunter gelitten. Es war auch der Wunsch meiner PArtnerin, dass wir zusammen ziehen. Wir haben schon die Möglichkeit "unter zwei Dächern leben" in Erwägung gezogen, aber das möchte wiederum auch meine Frau nicht - und ich bin auch nicht so begeistert davon. Denn das würde bedeuten, dass ich (aus finanziellen Gründen) in die Stadt ziehen müsste, in der ich studiere; wir wären dann wieder fast 400 km voneinder entfernt. Zuletzt hatte übrigens auch das getrenntleben nicht mehr gut funktioniert - auch deshalb haben wir gedacht, dass die Problematik besser wird, wenn wir zusammenleben. Insgesamt eine verzwickte Situation, auch pragmatisch gesehen. Okay, die Zeit läuft mir davon. Liebe Dank nochmal PennyLane |
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#16
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Also, dann mal weiter.
@stoner: ja, das sagt mir was. Vielen Dank für die Info. :) @co-mom: na ja, meine Frau wüsste ja selber endlich gerne, was da eigentlich los ist - sie informiert sich ja schon seit Jahren. Nur bisher war eben kein äußerer Anlass für Veränderungen da, weil sie damit eben gut leben kann. Aber sie wünscht sich, dass unser Umgang einfach etwas leichter wird und wir gut miteinader klarkommen - und dass auch ich zu meinem Teil komme. Da sie mich liebt und nicht möchte, dass ich unglücklich bin, ist sie einer Therapie durchaus aufgeschlossen. Nur wie gesagt, der Antrieb fehlt - von sich aus würde sie das nicht machen. @Bilana: hm, Diagnose klingt in dem FAll für mich nciht wie eine Verurteilung. Aber es hilft uns, herauszufinden, wie wir mit dem Problem umgehen können, da wir dann genauer wissen, in welche Richtung wir suchen müssen. Um den Sinn und Unsinn von Diagnosen und deren Findung kann man sich streiten - aber für uns ist es in dieser Situation eine Vereinfachung. Verstehst Du? Klar, Emotionsblindheit oder AS hat natürlich ganz enorme Vorteile. Ich möchte auch nicht, dass der Eindruck entseht, meine PArtnerin sei ein kaltes, unemotionales MIststück. Gott bewahre, sie ist ein toller, lieber, einzigartiger Mensch, schließlich habe ich mich ja auch in sie verliebt - ich schätze und verehre sehr viele ihrer Eigenschaften. :wub: Aber dadurch, dass die Situation schon so aufgeheizt ist, bin ich natürlich auch nicht mehr immer die Geduldigste (was ich sehr lange war - ich habe ziemlich vieles einfach akzeptiert und erst in letzter Zeit angefangen, so vehement zu muckern) und so geraten wri aneinander. Das ist auch für meine Frau stressig, vielleicht auf eine andere Art - und es kommt anders zum Ausdruck. Aber vielleicht hast Du Recht, vielleicht gebe ich ihr manchmal nicht das Gefühl, dass sie grundsätzlich okay ist, wie sie ist und dass ich sie so liebe. Da muss ich mal drüber nachdenken. :gruebel: @Dandelion: genau um einen Kompromiss geht es auch. Dass eine Heilung nicht möglich sein wird, ist uns beiden klar - und das muss auch gar nicht sein. Aber ich glaube einfach daran, dass meine FRau noch sehr viel unausgeschöpftes Potential für weitere Entwicklungen hat und dass wir das gemeinsam nutzen können. So, dass uns beiden gedient ist. Es muss ja absolut nicht perfekt sein, das sind Menschen und deren Beziehungen ohnehin nicht oder äußerst selten. Aber es gibt einfach Punkte und Situationen, die so, wie sie jetzt sind, auf Dauer bei aller Liebe, aller Geduld und allem Verständnis nicht bleiben können. Das würde dann wirklich z.T. in eine Art Selbstaufgabe ausarten. |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Penny, das klingt super :blumen2: drück euch alle verfügbaren Daumen, daß ihr bald streßfreier miteinander umgehen könnt... :wub: mir geht grad echt das Herz auf.
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
:D Vielen Dank, das können wir gebrauchen.
Dir geht das Herz auf? Wie süß. Wie kommt´s? |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
nur so... freu mich halt ;)
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
:D Das freut mich!
MIr fällt gerade noch etwas ein, das trage ich jetzt einfach nochmal nach. Wie macht Ihr das eigentlich mit gemeinsamen Unternehmungen / Aktivitäten? Wie geht Ihr damit um, wenn Ihr verschiedene Interessen habt? Auch das ist ein kleiner Streitpunkt bei uns, da meine Frau sich vor allem für Dinge interessiert, die sie alleine tun kann - und für Gemeinsames braucht´s schon sehr viel Überzeugungskraft meinerseits. Es sei denn, wir finden etwas, das ihr sehr viel Spaß macht - und damit habe ich meist ein Problem. Das wird besonders im Sommer schwierig. :wacko: |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
hm... :gruebel: hast du nun ein Problem mit dem Finden oder dem Ausmaß ihrer Freude an diesen Dingen?
Versuchsansätze von meiner Seite wären da zB: - Dinge, die eine allein machen kann, schließen die andere nicht automatisch davon aus, (in Maßen) zuzusehen. - oder jede macht für sich etwas, und dann tauscht frau sich abends darüber aus - so das Problem nicht das finden an sich ist... weitersuchen? ;) - so das Problem doch das finden ist - Ausschlußverfahren beim Suchen (Mustererkennung) hm........ |
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#22
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Die Vorschläge sind nicht schlecht, dandelion.
Das Problem ist: um meine Faru zu etwas zu bewegen, muss ich eine Menge Motivierungsarbeit leisten. Nicht, dass ich das nicht machen kann, das ist schon okay. Es irritiert mich nur, wenn von ihrer Seite nichts kommt oder sie bei einem Vorschlag von mir erstmal wenig begeistert scheint. Wahrscheinlich bin ich da noch ziemlich ungeübt. |
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Beitrag
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Hallo Ihr Lieben!
Da bin ich mal wieder, immer noch mit demselben Problem wie schon vor einigen Tagen. Die Psychologin, bei der meine Frau jetzt war, hat noch niemanden gefunden, der sich eine Paartherapie bei dieser Problematik zutraut. Sie will aber weiter suchen... Und die Spezialistin, bei der die Abklärung stattfinden sollte, kann sich irgendwie auch nicht dazu durchringen, meiner Frau einen Termin zu geben. Wobei nicht mal klar ist, ob sie diese Untersuchung dann auch wirklich machen kann. :wacko: Es ist also alles noch beim Alten, eigentlich eher noch schlimmer, da natürlich immer mehr Dinge auftauchen, die meiner Partnerin schwer fallen - und ich bin allmählich wirklich mit meiner Geduld am Ende. Zusammengefasst würde meiner Frau eine Beziehung gut gefallen, in der alles routinemäßig nach Plan läuft und wir die Zeit zu Hause verbringen, möglichst vor dem PC oder TV. Unternehmungen sind ganz schlecht, Intimitäten und Zärtlichkeiten, Romantik etc. sowieso. Sie hat mir inzwischen auch erklärt, dass sie mir früher etwas vorgespielt hat, weil sie Angst hatte, dass ich sie nicht mögen würde und es ja auch so normal wie möglich sein sollte - sie hatte die Idee, dass sie damit schon klarkommen würde, wenn wir nur erstmal zusammen wären. Ich kann´s verstehen, was sie da dachte, aber es ist ziemlich fatal - hätte ich es von Anfang an gewusst, hätten wir ganz anders damit umgehen können (zu einem Zeitpunkt, an dem ich noch überhaupt nicht aggressiv, ungeduldig oder grundlegend verletzt war - was ich jetzt definitiv bin). Und ich muss schon sagen, dass ich mich etwas unfair behandelt und betrogen fühle; das nagt ganz schön an mir. So langsam habe ich irgendwie ein bisschen das Maß für die Normalität verloren, obwohl ich natürlich von Familienangehörigen und Freundinnen immer wieder rückgemeldet bekomme, dass unsere Beziehung nicht ganz okay ist...aber gut, sie Alle kennen uns beide und daher bin ich etwas vorsichtig mit deren Urteilen. Wie würdet Ihr das sehen: es ist nicht abwegig, von einer Beziehung mehr zu erwarten, als nur einen gemeinsamen Alltag und gewisse Routinen, mit gelegentlichem Kuscheln, zu teilen - oder bin ich da jetzt völlig neben der Spur? Inzwischen frage ich mich, ob diese Beziehung, die Partnerschaft und der Entschluss, zusammenzuleben nicht die größten Fehlentscheidungen meines Lebens waren. Ich liebe diese Fra, ja, und wenn diese Liebe wechselseitig nicht da wäre, dann hätte sich das Problem wahrscheinlich schon längst gelöst (mit einer Trennung). Aber ich stehe immer noch vor genau dieser Entscheidung: halte ich das aus, gebe ich unserer Beziehung eine Chance und gehe ein Risiko ein (und bin eventuell lange oder sogar immer) unglücklich oder beende ich das Ganze, bevor ich total fertig bin? Ich kann es einfach nicht abschätzen und ich habe Angst vor einer erneuten Fehlentscheidung. Nun ja, ich weiß, dass ich das selber entscheiden muss. Ich wollte auch einfach nur mal schreiben, was mich gerade beschäftigt. Vielen Dank für´s Zuhören. Liebe Grüße PennyLane |
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Beitrag
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auf Entdeckungsreise ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.151 Userin seit: 21.11.2004 Userinnen-Nr.: 800 ![]() |
:troest: Ich les schon die ganze Zeit mit und staune, wie unermüdlich Du daran arbeitest, Eure Beziehung wider alle Schwierigkeiten so zu gestalten, dass Ihr beide damit leben könnt. Aber immer mehr lese ich natürlich auch die Frustration, die Ent-täuschung, die Bitterkeit.
Nein, ich glaube nicht, dass Du völlig neben der Spur bist. Ich denke, Du darfst Deinem Bauchgefühl da schon trauen. Wenn ich das so lese, womit Du jeden Tag zu kämpfen hast.. Ich fürchte, ich würde eingehen wie eine Primel. Es gehört so vieles zu einer Beziehung. Ein Raum, in dem beide Partnerinnen sich daheim fühlen können. Wo die Lasten halbwegs ähnlich verteilt sind und auch genug Platz für gemeinsame Freude ist. Derzeit scheinen die Lasten im Wesentlichen bei Dir zu hängen - was sicher eine Weile gehen kann, aber es muss schon ein überschaubarer Rahmen sein, meines Erachtens. Und Du brauchst jede Menge Möglichkeiten, um immer wieder Kraft zu tanken.
Das ist eine verflixt schwierige Entscheidung. Da Deine Frau nun einige Schritte gegangen ist um etwas zu ändern, auch wenn im Moment auch das recht schwierig anzulaufen scheint - vielleicht wäre es eine Möglichkeit, dass Du Dir/Euch eine befristete Zeitspanne gibst, nach der Du eine Entscheidung triffst? Oder zumindest nochmal eine "Bestandsaufnahme" machst? Nicht als öffentliches (=bedrohliches) Ultimatum, sondern für Dich selber. Denn die Frage, ob Du das noch lange durchhalten kannst, die steht ja doch immer deutlicher im Raum. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und liebe Freunde, die Dich mal in den Arm nehmen. |
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Beitrag
#25
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
alles nicht so einfach, zumal im hinterkopf ja schon die angst wedelt, einen fehler gemacht zu haben. ich denke, das hast du nicht. du hattest nur nicht die wirkliche wahl, weil deine frau nicht offen war. nun stehst du zu einem anderen zeitpunkt vor der entscheidung, die dir eigentlich vor der verpartnerung zugestanden hätte, und versuchst dich neu zu positionieren. ich bleib dabei: du hast auf eine art über deine gefühle geschrieben, die sehr innig und überzeugt klang. die ereignisse, die geständnisse deiner frau, deine bedürfnisse... all dies stürmt gerade auf dich ein, zwingt dich eine neue ausgangsposition zu beziehen, deine gefühle, den stellenwert deiner beziehung neu zu beschreiben. jetzt eine entscheidung zu treffen, wäre der versuch, auf's galoppierende pferd aufzuspringen - oder eben runter...
nein, du bist kein bisschen neben der spur. aber ich bin auch überzeugt, dass das fehlende im moment immer wichtiger wird, allein schon, weil du dauernd drüber nachdenkst. lisabeths ansatz finde ich absolut bedenkenswert: eine frist, die du für dich nutzen kannst. kein mensch - ausser dir selbst - kann dich zwingen, eine 'schnelle' entscheidung zu treffen. vermutlich ist jede denkbare lösung schmerzhaft. aber du musst dich dann im nachhinein vielleicht nicht fragen, ob du irgendwas versäumt hast. ich wünsch dir viel kraft und trost! |
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Fuer mich war dieses fast schon schwesterliche Zusammenleben jahrelang dennoch ein Stueck vom Himmel, ja, wenn nicht gar der Himmel selbst.
Meine koerperliche Freiheit habe ich, wie andere uebrigens auch, ihren Beziehungsidealen untergeordnet, zuletzt immer weniger zaehneknirschend, sondern treu ergeben - oder erlegen?! Im Lauf der Jahre gelang es mir immer besser damit umzugehen - ich wurde immer staerker und klarer. Eine Entwicklung, die in mir statt fand, die nichts mehr mit der Partnerschaft zu tun hatte. Allerdings - ein Fremdgehen ihrerseits und ein grosses Geruest sackt nach der Zeit des Sichversagens in sich zusammen, schnell und grausam schwemmen Wut, Frustration und Verzweiflung ein recht trockenes Delta. Entweder bereitet man sich gedanklich auf den worst case vor oder verlaesst die Buehne schnellstmoeglich. |
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#27
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Vielen lieben Dank Euch Dreien für Eure Antworten! :)
@Lisabeth: ja, Du hast Recht, die Frustration und Enttäuschung nimmt stetig zu. Und irgendwo auch die Verzweiflung, weil nichts, was mir oder uns einfällt oder was uns Freunde / Verwandte vorschlagen, langfristig zu helfen scheint. Hinzu kommt eine totale Unberechenbarkeit von Seiten meiner Partnerin: was in dem einen Moment gut zu funktionieren scheint, kann im nächsten schon wieder völlig wirkungslos sein. :( Jedenfalls bin ich beruhigt, dass ich mit meiner Ansicht, dass eine Beziehung eine sehr vielschichtige Angelegenheit ist, in der auch Beide ihren Raum finden können sollten, nicht daneben liege. Und ja, das meiste bleibt an mir hängen - sowohl im ganz pragmatischen Sinne (Teil der Störung ist auch, dass meine Frau sich kaum zu Dingen motivieren kann, die ihr keinen Spaß machen (z.B. Haushaltskram :wacko: ) oder Dinge einfach nicht sieht), als auch, was die Beziehungsgestaltung anbetrifft. Wir machen meistens das, was ihr leicht fällt, weil es ansonsten eh chaotisch oder stressig wird. Weiterhin ist es ganz ungünstig, dass ich hier in der Stadt, in der wir wohnen, niemanden kenne. Ich studiere ganz woanders und dort sind auch meine Freundinnen bzw. über ganz Deutschland verteilt - bloß hier nicht. Es gibt also niemanden, außer meiner Schwiegermutter und meiner Schwägerin, zu denen ich mal flüchten könnte. Klar, ich telefoniere sehr viel und schreibe endlose mails, aber das ist nicht vergleichbar mit realem Kontakt. Tja, vielleicht war auch der Umzug eine "Fehlentscheidung" - zumal dadurch auch mein Studium kompliziert wird. Aber auch da hatte ich eigentlich keine Wahl, sonst wäre die Beziehung schon damals den Bach runter gegangen. Aber Deine Idee ist gut, ich könnte mir eine Frist setzen. Der einzige Haken: es kann Jahre dauern, bis sich wirklich konstant etwas tut - wenn überhaupt. Da ist die Frage nach einem angemessenen Zeitraum - im Prinzip müsste ich mindestens mehrere Monate veranschlagen; und wie das dann durchhalten... @blue_moon: stimmt, das Fehlende steht natürlich zunehmend im Vordergrund, weil es einfach auch keinen Bereich gibt, in dem nicht etwas fehlt. Aber Du hast Recht, ich stehe jetzt vor einer Entscheidung, die schon viel früher relevant gewesen wäre. Eine Art Bilanz zu ziehen ist vielleicht im Moment erstmal sinnvoll - und von dort aus dann entscheiden, wie es weiter gehen kann. @LadyGodiva: tja, was ist, wenn ich mich unterordne, mich arrangiere, mir Dinge versage und an Stärke und Kraft gewinne - und eines Tages erfahren muss, dass es umsonst war, dass meine Partnerin es sich anders überlegt oder einen anderen Weg wählt? Ein Opfer für nichts? Wie gesagt, es ist nicht berechenbar für mich, ich weiß nicht, wie es sich entwickelt. Und ergo ist es die Frage: verschwinden oder für den ernstfall präparieren. Wie soll letzteres gehen, ohne dickfellig zu werden? |
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#28
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Ja, das ist die Frage - welches Risiko bist du bereit einzugehen? Diese Entscheidung ist von ihr losgeloest, es ist dein eigener Weg, den du mit den zur Verfuegung stehenden Steinen legst. Wie viel Unterordnung vermag deine Liebe zu ihr? Es wird, wohl oder uebel, immer deine Entwicklung bleiben. Sie ist nur der Ausloeser. Ich habe mich ungemein gut kennen gelernt in der Zeit, wie schon beschrieben. Aber ich bin auch immens verletzt worden, weil ich mich durch meinen mal triumphalen, mal winselnden Verzicht extrem verletzbar gemacht habe. Und dennoch ist immer noch Liebe - ganz anders als zu Beginn, aber vorhanden. |
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#29
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
womit die Antwort schon da ist... Ich nehme mal an, du willst eigentlich lieben und geliebt werden, und nicht eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellen. Du hast grundsätzlich die Wahl, zu lieben, ohne irgendetwas zu erwarten. Heißt aber auch, dich selbst um deine Bedürfnisse zu kümmern, sonst bist du bald von der Bildfläche verschwunden. :blumen: Und wohin sich das entwickelt, egal wo, wann oder wie - kommt immer drauf an. Völlige Stagnation gibt es nicht. |
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#30
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Nachtrag:
Dein Verzicht soll kein Opfer sein - soviel religioesen Charakter sollte auch das Heiligste nicht annehmen, sondern vielmehr deine selbstverantwortete Entscheidung. Lass sie aus der Verantwortung fuer deine Weichenstellung - sie stellt die Aufgabe, die Bewaeltigung aber liegt allein an dir! |
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#31
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 351 Userin seit: 11.10.2004 Userinnen-Nr.: 576 ![]() |
Hallo!
Also ich finde so wie meine Vorrednerinnen auch nicht, daß Deine Ansprüche an eine Beziehung übertrieben sind. Deine Frustration und Deine Enttäuschung kann ich unter den Umständen, die Du schilderst, gut verstehen. Es scheint mir außerdem als wäre die Situation zwischen Euch schon sehr festgefahren. Ich finde es allerdings sehr bedenklich, daß Du immer wieder schreibst, daß Eure Beziehung schon aus wäre, wenn Ihr nicht zusammengezogen wäret. Nach meiner Erfahrung kann man Nähe-Probleme in einer Beziehung leider meist nicht mit noch mehr Nähe "flicken". Große Lösungen habe ich leider nicht anzubieten. Aber ich wollte einen Vorschlag machen, den Du mal überdenken solltest: Vielleicht wäre es ja hilfreich, wenn Du Dir mal Zeit für Dich selbst nimmst. zb 1-2 Wochen alleine Urlaub machen ... oder Deine Freunde in der Stadt, wo Du studierst, besuchen. Wenn Du mal (nur kurzfristig) eine räumliche Trennung zwischen Euch hergestellst, hast Du zumindest die Chance Dich zu entspannen. Durch die räumliche Trennung, kannst Du erstmal alle Gedanken an die Ansprüche, die Du an sie stellst, beiseite legen, in Ruhe darüber nachdenken, was Du willst, und einfach wieder ein bißchen Kraft tanken. Es könnte für sie eine Chance sein ihre Gedanken zu sortieren, denn gerade im Moment, scheint sie mit Deinen Vorstößen und Versuchen die Sache wieder zu richten, die ja auch verständlich sind, etwas überfordert zu sein. lg ... wünsche Dir alles Gute kenning |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
*schmunzel* :rolleyes: du sprichst mir sowas von aus der Seele... halb-OT: es ist eine Sache, IHR zu sagen, daß frau den Boden unter ihren Füßen anbetet. eine andere, es auch zu tun. und wieder eine andere, damit einfach nur zu meinen, daß frau sie für ihr Wesen bewundert. |
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#33
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Dass Du Dich unfair behandelt und um eine persönliche (frühere) Entscheidung betrogen fühlst, kann ich gut nachvollziehen, denn SIE hat ja gewusst, worauf sie sich einließ...Du aber nicht. Es ist keinesfalls abwegig, mehr als bloße Routine von einer Beziehung zu erwarten. Aber vermutlich ist es, sollte sich die Diagnose Asperger-Autismus bewahrheiten, ausgesprochen schwierig für Dich, das immer wieder einklagen zu müssen (und gleichzeitig aushalten zu müssen, dass sich "Eingeklagtes" immer wieder "nicht richtig" anfühlt, da Du dies ja gerne auf der Basis beiderseitigen Wunsches und Bedürfnisses erleben wolltest...). Prioritäten setzen musst Du natürlich selbst, aber ich würde versuchen, wirklich genau zu schauen, wie realistisch es in Zukunft wohl sein wird, dass (auch) Du auf Deine Kosten kommst in der Beziehung zu ihr. Bist Du zum Schluss angelangt, dass es nur noch die Alternativen "Unglücklich sein oder "Weggehen" gibt, so plädiere ich für die Beendung der Beziehung. Liebe Grüße, shark |
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#34
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 ![]() |
Ich möchte gern einen Gedanken fomulieren, der mir beim Lesen dieses Threads immer wieder durch den Kopf geht.
Ich muss vorausschicken, dass es mir sehr schwer fällt, mir Eure Situation vorzustellen. Insbesondere den Aspekt, dass es eine Zeit gab, in der so etwas wie Nähe durchaus möglich war, was Dich dann zu einer falschen Einschätzung gebracht hat. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, war das möglich, weil Ihr auf Distanz gelebt habt und weil Deine Frau sich sehr angestrengt hat, um einen guten Eindruck zu machen (das ist jetzt nicht abwertend gemeint), was sie aber auf die Dauer nicht wirklich durchhalten kann. Der Gedanke, der mir durch den Kopf geht, ist der: Wie würde es denn für Deine Frau aussehen, wenn die Beziehung so wie sie ist (in einem Haushalt, mit regelmäßigen Zusammensein) nicht weitergehen würde? Oder besser: Was glaubst DU, wie es für sie wäre? Und gäbe es denn aus Deiner Einschätzung die Alternative, die Beziehung wieder etwas mehr auf Distanz zu führen? Ich weiss, Du hast geschrieben, dass die Distanz eher ein Problem war und die Beziehung daran beinahe gescheitert sei. Meine Überlegung dabei ist, dass es ja oft eine Sache ist, den eigenen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, dass frau sich oft noch mehr Gedanken um das Wohl der anderen macht. Auch das kann einen bei der Entscheidung für oder wider eine Beziehung sehr beschäftigen. |
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#35
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Vielen lieben Dank noch mal Euch allen für Eure Antworten.
@LadyGodiva: ja, ich weiß, dass ich selber eine Entscheidung treffen muss, Verantwortung dafür und für mein Wohlergehen trage - und nur ich kann wissen, was meine Liebe auszuhalten imstande ist. Die Abschätzung meiner Risikobereitschaft liegt bei mir, das ist mir klar. Dennoch hindert mich das im Moment nicht daran, mir Gedanken zu machen und zu überlegen, wie es wohl am ehesten weitergehen könnte. Vielleicht ist das schon das Problem, dass ich mir zu einem Zeitpunkt Gedanken mache, an dem ich mir sinnvollerweise keine machen sollte. Den Begriff "Opfer" habe ich vielleicht missverständlich verwendet; ich habe nicht vor, zur Märtyrerin zu werden und das wollte ich damit auch nicht sagen. Ich weiß, dass es eine verantwortliche Entscheidung von mir sein soll, hinter der ich auch stehen kann. @dandelion: ja, richtig, ich will lieben und geliebt werden und weder eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen noch irgendwelche Heldentaten vollbringen. Ich möchte einfach lieben. Aber da das so, wie ich es mir vorgestellt und einegschätzt habe, zunehmend nicht funktioniert, mache ich mich auf die Suche nach einem anderen, passenderen Weg. @kenning: ja, Du hast Recht, die Situation ist festgefahren, da wir auch so lange nicht richtig gesehen haben, was wirklich das Problem ist. Wir haben nach Ursachen gesucht und auch welche gefunden - aber sie waren nicht der wirkliche Grund. Wir haben angenommen, dass unsere Probleme auf die nicht mehr angemessene Distanz zurückzuführen sein könnten und haben daher angenommen, dass es gut sein könnte, dieses Situation zu verändern. Ich frage mich ja selbst inzwischen, wie ich so stockblind sein konnte - aber so war es zu diesem Zeitpunkt. Dein Vorschlag ist gut - meine Schwester und zwei Freundinnen haben mir angeboten, dass ich kommen kann. Vielleicht hilft mir (und auch meiner Frau) eine kurze Trennung wirklich mal, um wieder den Durchblick zu bekommen. @Shark: ja, da stimme ich Dir zu. Darüber versuche ich mir gerade klar zu werden - und ich hoffe, dass mir das vielleicht auch noch mal besser gelingt, wenn die Abklärung erfolgt ist und auch noch mal die Prognose einer Fachfrau vorliegt. @Diana: ja, Du hast es richtig verstanden. Hm, cih weiß gar nicht genau, wie es für meine Frau wäre. Ich habe sie gefragt und sie sagte, dass sie darüber sehr traurig wäre, damit aber leben könnte. Einer dritten person gegenüber (ich war dabei) sagte sie, dass es blöd wäre, weil so die Routine gewissermaßen gestört wäre - wir gehören als Paar zusammen, also sollten wir auch zusammen leben. Ich glaube, meine Partnerin wäre schon irgendwo sehr traurig und verzweifelt, selbst wenn sie das nicht mal unbedingt deutlich spüren würde. Und die Frage wäre natürlich auch, ob das nicht das Ende der Beziehung bedeuten würde. Denn ohne gegenseitige Besuche würden wir uns wahrscheinlich sehr schnell auseinander leben. |
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#36
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 ![]() |
Der Vorschlag, dass Du Dir mal ein bisschen räumliche Distanz verschaffst, kam mir auch schon in den Sinn.
Manchmal kann man nicht mehr richtig denken, wenn man mittendrin steckt. Noch eine Frage zur Art des Zusammenlebens: Kann man es so zusammenfassen, dass das Zusammenleben in einer Wohnung am selben Wohnort etwas ist, das Deiner Frau sehr hilft, einfach weil es genau die Art von Routine ist, die sie braucht (weil ihr Routinen im täglichen Tagesablauf generell das Leben sehr erleichtern), dass aber eine Beziehung auf Distanz (also zwei Wohnungen, womöglich zwei Wohnorte und regelmäßige Treffen) sie insofern überfordern würde, weil das eben NICHT die Form von Routine wäre, mit der sie etwas anfangen könnte? (Treffen muss man verabreden, man muss ich bewegen, wieder neu auf den anderen einstellen und so weiter.) |
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#37
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Ganz genau, Diana, Du hast das absolut richtig verstanden.
Dass wir zusammenleben, einen geregelten Tages-, Wochen-, naja, fast schon Monatsablauf haben, dass wir zusammen sind, den Alltag teilen und gewisse Dinge, die meiner Frau schwer fallen, geregelt sind, erzeugt eine Routine, die sie wohl wirklich braucht. Wären wir getrennt, würden wir mehrere hundert Kilometer entfernt voneinander wohnen, wir müssten telefonieren oder uns schreiben (und uns dann wahrscheinlich schon wieder vermissen) - und selbst wenn nur ich fahren würde, müsste sie sich auf den Wechsel von Ab- und Abwesenheit, auf ständig sich ändernde Situationen einstellen. Sie hat mir schon gesagt, dass sie das nicht mehr haben möchte, weil sie es so anstrengend findet. Würden wir uns nicht sehen oder telefonieren, dann würde sie sich vermutlich eine eigene Routine aufbauen, in der ich jetzt, aller Wahrscheinlichkeit nach, keinen Platz mehr hätte. Verstehst Du? |
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#38
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Hier vielleicht ein kleiner Nachtrag; mag ich einfach noch mal loswerden.
Meine Frau ist ziemlich zufrieden mit der Art und Weise, wie sie ist und sich verhält; ihre Eigenheit ist für sie durchaus von Vorteil. Was irgendwo verständlich ist, denn sie erlebt es immerhin als einen grundlegenden Teil ihrer Persönlichkeit und Identität. Dennoch, das wird meine Entscheidung ebenfalls mit beeinflussen, denn das sagt in meinen Augen auch etwas über ihre Veränderungsbereitschaft aus - und darüber, wie die Prioritäten in unserer Beziehung wahrscheinlich gesetzt werden. Aber okay, ich gebe der Sache noch etwas Zeit - und mir wahrscheinlich demnächst eine Auszeit. Falls es Euch interessiert, kann ich dann ja berichten, wie es bei uns weitergeht. Liebe Grüße Penny |
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#39
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
gerne. Alles Gute und tu das, was für DICH am besten ist.
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#40
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 351 Userin seit: 11.10.2004 Userinnen-Nr.: 576 ![]() |
Ja, es interessiert mich, wie die Sache weitergeht. Ich schreibe zwar nicht viel, aber lese die Geschichte schon von Anfang an mit. Wünsche Dir alles Gute bei Deiner Auszeit und daß Du bald eine Lösung findest. kenning |
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#41
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Da bin ich wieder mal mit meiner Geschichte.
Da ich gerade keine "richtige" Auszeit nehmen kann, begnüge ich mich momentan mit einem "hausinternen Rückzug", so dass ich immerhin die Chance habe, wieder ein bisschen zu mir selber zu kommen. Dabei habe ich festgestellt, dass meine Gefühle schon sehr auf der Kippe stehen. Einerseits die Frage, ob ich den Mut aufbringen und mit meiner Frau einen Weg gehen soll, von dem ich nicht mal ansatzweise erahnen kann, wie er wahrscheinlich aussehen wird - der uns beide vielleicht in sehr schwierige Situationen bringen kann. Andererseits die Frage, ob ich den Mut habe, die Beziehung in dieser Form zu beenden. Zugegebenermaßen habe ich ganz schön Angst vor dem, was emotional und pragmatisch gesehen danach kommen könnte. Meine Frau hat mir ein Bild gezeichnet, das mir ziemlich deutlich zeigt, wo mein Platz bei ihr ist - nämlich draußen, vor der Glaswand. Sie selbst sieht keine Veränderungsmöglichkeiten und scheint nicht viel Hoffnung bezüglich eines guten Weges zu haben (also, ein Weg, der auch für mich okay ist). Weiterhin habe ich mich durch die einschlägigen Internetseiten und -foren gearbeitet und muss wirklich sagen, dass es mich nicht gerade ermutigt, was mir da so begegnet ist. Andererseits: vielleicht schaffen wir es doch eines Tages, diese Wand zu durchbrechen und ich habe das Gefühl, dass da eigentlich etwas ganz Großartiges für mich da ist und auf mich wartet. Immerhin kenne ich meine Frau ganz gut und sehe ja, was theoretisch eigentlich alles da wäre (und praktisch ja schon da ist - trotz allem). :wub: Ich stecke nach wie vor in diesem Dilemma - ich möchte nicht aufgeben, da ich weiß, dass therapeutisch gesehen noch nicht viel passiert ist und entsprechende Termine erst noch anstehen. Aber ich bin gleichzeitig ziemlich fertig und muss mich sehr anstrengen, um überhaupt halbwegs komplikationslos durch den Tag zu kommen. Wenn meine Frau es absichtlich machen würde oder einfach keine Liebe mehr da wäre, dann wäre es vermutlich nicht so kompliziert. Aber sie macht es nicht absichtlich, es tut ihr selber Leid und wir lieben uns immer noch irgendwo auf diese sehr tiefe, innige Art und Weise. Ich kann auch von mir aus nichts tun, um die Lage für meine Partnerin zu verbessern oder zu vereinfachen - selbst völliges Alleinesein würde sie noch überfordern. (Ich mag an dem Punkt eigentlich nicht weiter denken, was das bedeutet, wenn wir zusammenbleiben :( ) Wir finden einfach immer noch keine gute Lösung, ich praktiziere meinen Rückzug und fühle mich dabei verdammt mies und kaputt. Na ja, dann danke ich Euch erstmal wieder für´s Zuhören. Ich hoffe, dass ich bald mal wieder etwas Positives berichten kann. Liebe Grüße Penny Der Beitrag wurde von PennyLane bearbeitet: 14.Jul.2006 - 10:15 |
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Beitrag
#42
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Idealistin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.433 Userin seit: 21.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.962 ![]() |
Tja, um gleich mal nahtlos anzuschließen: die Diagnose ist jetzt sozusagen offiziell, besagte Ärztin ist sich fast sicher, dass es AS oder ähnliches sein könnte.
Obwohl diese Option die ganze Zeit als sehr wahrscheinlich im Raum stand, fühlt es sich doch wie ein kleiner Absturz an, momentan bin ich einfach nur erschlagen. Und mir gehen verdammt viele Fragen durch den Kopf - auf die ich immer noch keine Antwort weiß. Warum muss diese Frau, die ich so sehr liebe, die mir so wichtig ist, die meine Traumfrau zu sein schien ausgerechnet in diesem Bereich so fatale Schwierigkeiten und das Gefühl haben, an den Grenzen ihrer Kapazitäten zu sein? Warum muss immer diese blöde Glaswand zwischen uns sein, die uns daran hindert, einander wirklich nahe zu sein? Ich mag ja gerne Herausforderungen und den leichtesten Weg bin ich eigentlich nie gegangen - aber momentan fühle ich mich durchaus etwas überfordert. |
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Beitrag
#43
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 54 Userin seit: 16.07.2006 Userinnen-Nr.: 3.216 ![]() |
Es ist echt übel, dass sie sich nicht (oder nur schwer) in Dich hineinversetzen kann.
Und in dieses "Nicht-hineinversetzenkönnen" kann man sich als "gesunder Mensch" kaum hineinversetzen. Ich wünsche Dir viel Kraft. |
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Beitrag
#44
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 775 Userin seit: 16.10.2004 Userinnen-Nr.: 609 ![]() |
ich verfolge eure thematik die ganze zeit mit. ohne den anspruch das alles wirklich richtig zu erfassen, nehme ich daran teil und versuche die situation zu erfassen, zu fassen.
dabei fiel mir an diesem punkt hier und heute auf, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass auf dauer diese einseitigkeit der gefühle so stehen bleiben kann. bislang bist du diejenige die leidet, mit sich ringt usw. deine frau könnte ohne veränderung mit allem leben. worüber ich stolpere ist, dass sie, bei allem was diagnosemäßig nachvollziehbar ist, letztendlich niemals ein glückliches leben wird führen können. du harrst aus, du wartest, du machst dir gedanken etc. könnte nicht eine etappe ihrer "therapie" so lauten, dass sie sich einmal deiner gefühle annimmt? gefühle sind beschreibbar!! und dadurch auch nachvollziehbar auch für jene, die sie nicht selbst empfinden. glück, liebe, verzweiflung hat immer doch eine eindeutige körperliche reaktion wie herzklopfen, herzrasen,. hals zu schnüren, etc. anhand dieser beschreibbaren und nachempfindbaren korrelaten könnte sie versuchen nachzuspüren wie es dir geht. das erscheint mir sehr wichtig. ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr (und auch andere in gleicher lage) eine beziehung führen könnt, die ohne gegenseitige einfühlung einhergeht. es ist undenkbar, dass nur eine von beiden fühlt, leidet, und so weiter. gerade weil ihr diese gefühle mangeln wäre es aus meiner sicht notwendig, dass sie sich da hinein versetzt. es ist leicht zu sagen, ich brauche nichts anderes, für mich ist es ok so. ich finde es nicht akzeptabel das auszuklammern, auch wenn sie damit enorme schwierigkeiten hat.denn schließlich bist du sehr unglücklich deswegen. allein schon deshalb wäre es sehr schön sie würde sich buchstäblich einmal auf deinen stuhl setzen. vielleicht bin ich auch schief gewickelt damit, dann möchte ich mich schon jetzt dafür entschuldigen. doch ich sehe nicht, wie du sonst überhaupt damit klar kommen könntest. liebe grüße janis edit: fehler beseitigt Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 22.Jul.2006 - 14:35 |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.05.2025 - 18:10 |