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> Ich, das Miststück.
Corinna Mirja
Beitrag 03.Aug.2006 - 23:23
Beitrag #1


°~Fleckenzwergin~°
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Hallo! :type:

Wie der Titel schon sagt, bin ich ein richtiges Miststück - manchmal jedenfalls. Ich bin oft ungnädig, unhöflich, ungeduldig und tendiere dazu, anderen Schuld für Dinge zu geben, die ich verbockt habe. Eigentlich finde ich das manchmal sogar gut! Zeitweilig ist es hilfreich. Wenn es drauf ankommt, kann ich aber das genaue Gegenteil sein. Das passiert öfter - sagen wir so etwa 16 von 24 Stunden am Tag. B) Insofern relativiert sich meine fiese Seite wieder etwas. :rolleyes:
(Das Einzige, was sich jedoch nie ins Gegenteil verkehren wird, ist meine heftige Abneigung gegen alles Nichtweibliche - aber egal, das soll momentan nicht das Thema sein.)
Ich bin ein sehr kontroverses Miststück, weil es etwas in meinem Leben gibt, daß ich nie wirklich gelernt habe - und worauf Viele wahrscheinlich den Umkehrschluß beziehen mögen, eben deshalb bin ich ein fieses Stück. Naja, Tatsache ist jedoch, daß ich nie gelernt habe, mich zu verlieben oder "echte" Liebe zu empfinden. Früher war mir ein solcher Lernprozeß nicht erlaubt, weil ich mich selbst immer nur als unfertig und unrichtig gefühlt habe und alles, was mit Liebe zu tun hatte, konsequent unterdrückte. Mit meinem weitestgehend "korrigiertem" Leben, nach meinem Coming Out als Frau UND Lesbe, ist es sehr schwer, das ursprünglich so herbeigesehnte Gefühl Liebe von Grund auf zu erlernen - ewig unterdrückte Begierden und Bedürfnisse hin oder her. Das eine oder andere Jahr ist da schon wieder bei vergangen. :roetel:
Es gibt sie eben nicht, diese Leichte Schwere des Kostens, dieses mal-so-eben-nebenbei-lernen, wie es ist, sich in Zweisamkeit wohl fühlen zu dürfen!

Nun, was ich eigentlich sagen möchte ist:

Liebe ist harte Arbeit und kann so dermaßen tiefgründig sein, daß sie einem manchmal sogar Furcht zu bereiten vermag!
Trotzdem hoffe ich, sämtliche damit verbundenen Unbillen sind es wert. Aber warum braucht alles immer so verflixt viel Zeit?? Grrr! :)

Lebt für die Liebe - 24 Stunden am Tag! Ihr könnt das ja! Dafür bewundere ich euch! :blumen2:


Komischer Beitrag von mir, ich weiß! Danke trotzdem fürs Lesen!! :troest:

Liebe Grüße,
Corinna die Merkwürdige

Der Beitrag wurde von Corinna Mirja bearbeitet: 03.Aug.2006 - 23:35
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Antworten (1 - 30)
sonnenstrahl
Beitrag 04.Aug.2006 - 03:38
Beitrag #2


verboden vrucht
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QUOTE (Corinna Mirja @ 04.Aug.2006 - 00:23)
Aber warum braucht alles immer so verflixt viel Zeit?? Grrr! :)


Liebe Corinna Mirja: Die Antwort auf eine Warum-Frage kann immer nur eine Weil-Antwort sein. Weil ich dies oder das falsch gemacht habe. Weil ich dies oder das können müßte. Weil ich einfach Pech habe im Leben. Weil andere etwas haben, was ich nicht habe. Weil ich zu blöd bin. Weil ich fies bin. Weil ich ein Miststück bin. Weil ich etwas noch nicht gelernt habe.
Eine Weil-Antwort hat Schuldgefühle und Anschuldigungen im Schlepptau. Sie bewertet, grenzt ab, versucht, ein angebliches "Problem" zu beseitigen. Ich muß es also von nun an anders machen. Besser. Ich muß mich ändern. Muß. Sollte. Darf nicht.
Ich schlage dir vor: Probier´s doch mal mit den Fragen "Was?" oder "Wie?"
Was habe ich von diesem Zustand? Bei was hilft mir dieser Zustand? Was lehrt mich dieser Zustand? Wie nährt mich dieser Zustand? Schau dir diese Nahrung, die du bekommst gut an. Nimm sie an ... Wie? Wie kann ich mich für diesen Aspekt meines Lebens öffnen? Und wo (auch eine fruchtbare Frage) trägt es mich hin, wenn ich mich mir wirklich öffne, anstatt mich runterzuputzen und zu kontrollieren?

Was? .... Was ist da los? Alles braucht die Zeit, die es braucht. Da ist nichts Richtiges oder Falsches dran. Es ist, wie es ist. Solange du so lebst, wie du jetzt lebst, ist es eben so. Sobald du einen Schritt in irgendeine Richtung tust ... ist es so.

Da steht ein volles Glas Wasser neben mir. Meine Hände sind nicht gebunden, und mein Mund ist nicht zugeklebt. Ich habe solchen Durst. Verdammt, habe ich Durst. Durst! Durst! Durst! Ich sterbe vor Durst! Sieht denn keiner, daß ich Durst habe?!
Keiner kümmert sich um mich! Warum habe ich kein Wasser im Mund. Ich bin so wütend! Ich dumme Kuh! Wahrscheinlich bin ich zu doof zum Trinken! Durst! Ich will trinken!!!!!

Oh ... aber du tust es gerade nicht. Das wird schon seinen Grund haben.

Solange du nicht trinkst, während das volle Glas Wasser neben dir steht, WILLST du nicht trinken. Akzeptier das doch einfach. Es ist o.k., etwas gerade nicht zu wollen, obwohl es vor einem steht. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Oder du wirst allmählich zum Fakir. Weil du das willst.

Dir fehlt nichts. Du entscheidest.

Da steht ein volles Glas Wasser neben mir. Ich habe Durst, und ich entscheide mich, zu trinken. Jetzt ist das Realität. So schnell können sich die Dinge ändern.

Gruß, sonnenstrahl

(IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s010.gif)
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Angelika
Beitrag 04.Aug.2006 - 08:41
Beitrag #3


Vorspeisenexpertin
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Hallo Corinna Mirja,

irgendwie finde ich Deine Überlegungen interessant und anderswo irritiert mich der Inhalt schon ein wenig.

Du überschreibst den Strang mit "Ich, das Miststück" und schreibst:
QUOTE
Ich bin oft ungnädig, unhöflich, ungeduldig und tendiere dazu, anderen Schuld für Dinge zu geben, die ich verbockt habe. Eigentlich finde ich das manchmal sogar gut! Zeitweilig  ist es hilfreich.


hmm... und dann geht's Dir um Liebe, die Du nicht geben/empfinden/geben kanst?

Liebe ist ja echt 'n hammerschweres Thema... Aber so wie ich's verstanden hab, liegt das Problem ja nicht im *Jetzt* sondern war schon immer in Deinem Leben da. Ich stocher da jetzt mal im Dunklen... fehlt da ein wenig Selbstakzeptanz, was Du dann noch mit dem Miststück-Sein zu verdecken versuchst?
QUOTE
Liebe ist harte Arbeit

Diesen Satz verstehe ich nicht. Weil Liebe doch einfach da ist.. hmm... meist auch noch ohne Bedingung; wenn Du so willst, kann ich mich aus irgend 'nem ungekläreten Grund in 'nen Menschen verlieben, den ich ansonsten vielleicht sogar häßlich finden würde (*fragendschau*).
QUOTE
Lebt für die Liebe - 24 Stunden am Tag! Ihr könnt das ja! Dafür bewundere ich euch!

Das verstehe ich auch nicht. 24 Std/Tag für die Liebe leben? Wäre anstrengend, ne? (*augenzwinker*).

Mmmm... weiß ja nicht wie alt Du bist. Aber ich denke daß Du da eine Hülle um Dich aufbaust. Und andererseits nicht zuläßt, was nicht sein darf... und vielleichst sogar das Thema etwas zu hoch aufhängst/glorifizierst (*fragendschau*) ???

Liebe Grüße
Angelika
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dandelion
Beitrag 04.Aug.2006 - 09:15
Beitrag #4


don't care
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:wub: wow @sonnenstrahl
Hallo...

Eine etwas unqualifiziertere Sicht zum Thema:

Ich empfinde Liebe nicht als Arbeit. Eigentlich mehr das Miteinander, das aus ihr folgt. Selbst den Versuch, dieses Miteinander nicht in Arbeit ausarten zu lassen... *schmunzel* ein Teufelskreis.
Das Bild mit dem Glas Wasser finde ich wunderbar:
Instinkte haben wir alle. Egal, wie kultiviert sie verbogen werden. Wenn ein Basketball mit hoher Geschwindigkeit auf dein Gesicht zu hält, hebst du die Hände, um dich zu schützen. Außer, du hältst ein kleines Kind im Arm, dann schützt du das.
Wenn du Hunger hast, wirst du essen. Außer, frau setzt dir vor, was du nicht magst.

Liebe lernen... Ich würd ja einfach sagen "mach die Augen auf, und erlaube dir, ganz im Stillen und nur für dich, keine Angst zu haben vor dem, was du siehst."
So war es zumindest bei mir. Ich hatte lange mit Isolation, Depressionsansätzen etc. zu kämpfen. Und dann war da dieser Tag, an dem die Sonne goldiger war, das Gras grüner, und die Menschen in der Straßenbahn weniger grumpig. Und ich war verliebter denn je :wub: und das bis zum heutigen Tage. (was nicht etwa heißt, daß die Welt nicht zeitweise ein Jammertal wäre, das von meinen herzzerreißend hemmungslos vergossenen Tränchen geflutet wird. Sondern daß eben das nichts ausmacht. Es gehört dazu.)
Was ich damit sagen möchte - es passiert, wenn es passieren will. :blumen:
Du brauchst nichts weiter tun. Augen auf, Mund auf, Hand auf. Es fließt dir zu, und wenn du es willst, einfach nur willst, ohne etwas dazu zu tun, erreicht es dich auch.

Und dann hast du den Salat - wie gehst du damit um? :wacko:
Aber das ist eine andere Geschichte ;)

Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 04.Aug.2006 - 09:15
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Bilana
Beitrag 04.Aug.2006 - 09:39
Beitrag #5


Capparis spinosa
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Ich gestehe den Eingangsbeitrag kaum zu verstehen, bis auf den Punkt:
Ja Liebe ist verdammt harte Arbeit. Nicht jedem fließt sie zu. Liebe ist nicht einfach da. Weder die Fähigkeit es von anderen zu empfangen, zu bemerken, nich die Fähigkeit selbst zu lieben.
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dandelion
Beitrag 04.Aug.2006 - 09:51
Beitrag #6


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hm... mir fehlt schon die Möglichkeit, Liebe als Fähigkeit zu sehen...

Ich liebe nicht aktiv. Wenn ich liebe, fühle ich mich als Medium, das schlicht und einfach von Gefühl durchströmt wird.
Die Fähigkeitssache sehe ich erst beim Umgang mit vorhandener Liebe... Und da geb ich dir Recht... :wacko:
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Bilana
Beitrag 04.Aug.2006 - 10:04
Beitrag #7


Capparis spinosa
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Dann bist du halt schon einen Schritt weiter als manch andere. ;) Gut so.
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dandelion
Beitrag 04.Aug.2006 - 10:09
Beitrag #8


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hm... oder seziere meine Seele zu sehr.

wäre doch mal ein toller Groschenroman: "Skalpell der Liebe" :D


Corinna Mirja - wo setzt das Problem für dich dabei an? Schon beim Empfinden an sich, oder erst beim Versuch, ihm Ausdruck zu verleihen oder seine Existenz auch nur zu akzeptieren?
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Bilana
Beitrag 04.Aug.2006 - 10:11
Beitrag #9


Capparis spinosa
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QUOTE
"Skalpell der Liebe" biggrin.gif

klingt nach billigem arztroman :D

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 04.Aug.2006 - 10:12
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Corinna Mirja
Beitrag 04.Aug.2006 - 10:38
Beitrag #10


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Hallo, Sonnenstrahl!
Danke ersmal, daß Du Dich so viele Gedanken gemacht hast! :blumen2:

Dein Gleichnis mit dem Wasserglas fand ich sehr gut! Danke auch dafür!:)
Naja, der Grund, warum ich nicht davon trinke, ist eben mein bisheriger Lebensweg. Der hat eben schon die eine oder andere starke Wandlung durchgemacht. Sich da ins eigene Ich zu reintegrieren kann manchmal vergessen machen, daß es keinen Sinn macht, das Glas Wasser nur anzustarren, oder darüber nachzudenken, wie erfrischend dieses Wasser sein mag. Das Schwierige ist eben, alte Denkschemata, die dem Selbstschutz galten, aus dem Kopf zu bekommen. Die sind sowas, wie ein Korken auf einem Flaschenhals. Es ist sehr anstrengend, wenn zuviele Gedanken den Gefühlsfluß blockieren. Das habe ich schon als kleines Kind bemerkt.

Mit den "Weil-Fragen" hast Du vollkommen Recht. Ich neige zu starker Selbstkritik, die mich dann auch oft in ein emotionales Tal treibt. Wäre ich depressiv veranlagt, würde mir das schwer zu schaffen machen. Komischerweise aber bin ich das nicht. Ich sehe immer nur mein Verhalten, empfinde den Augenblick und erwarte Konsequenzen, die mich negieren. Aber ansonsten gefällt mir das Leben wie es ist und nehme mich, wie ich bin - da akzeptiere ich auch meine Widerspruche. Grundsätzlich lebe ich immer in der Gegenwart. Nur diese Lebensfacette Lieben eben - die ist irgendwie stets ein winziges Pünktchen vom Jetzt entfernt.

Ist schon klar, daß sowas eben Zeit braucht - ich bin 40 Jahre jung und sicherlich lebenserfahren genug, um dem Begriff Geduld eine Menge Spielraum beizumessen. Aber manchmal möchte frau eben einfach mal drüber reden - und nicht nur mit eigenen Freunden und dem engeren Bekanntenkreis, sondern sich Impulse von Außen einholen. So wie just in diesem Augenblick, derweil ich so manche Anwortzeile auf mein Post zu verarbeiten versuche! :)

Der Beitrag wurde von Corinna Mirja bearbeitet: 04.Aug.2006 - 11:30
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dandelion
Beitrag 04.Aug.2006 - 11:04
Beitrag #11


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danke :blumen: Intention und Standpunkt angekommen. :)
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Corinna Mirja
Beitrag 04.Aug.2006 - 11:20
Beitrag #12


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Hallo, Angelika. Danke für Deine Gedanken. :blumen2:

QUOTE
Du überschreibst den Strang mit "Ich, das Miststück" und schreibst:
QUOTE
Ich bin oft ungnädig, unhöflich, ungeduldig und tendiere dazu, anderen Schuld für Dinge zu geben, die ich verbockt habe. Eigentlich finde ich das manchmal sogar gut! Zeitweilig  ist es hilfreich.


hmm... und dann geht's Dir um Liebe, die Du nicht geben/empfinden/geben kanst?

Liebe ist ja echt 'n hammerschweres Thema... Aber so wie ich's verstanden hab, liegt das Problem ja nicht im *Jetzt* sondern war schon immer in Deinem Leben da. Ich stocher da jetzt mal im Dunklen... fehlt da ein wenig Selbstakzeptanz, was Du dann noch mit dem Miststück-Sein zu verdecken versuchst?


Fehlende Selbstakzeptanz? Nein, ich strotze eigentlich (Zitat meines ehemaligen Psychiaters) unbotmäßig blind vor Selbstakzeptanz. Nur dieser an sich schwammige Begriff Lieben, der ist mir nach wie vor verborgen. Das Lieben muß ich mir eben erarbeiten, anstatt es einfach so aufkommen lassen zu können. Diesbezüglich bin ich auch auf das Feedback anderer angewiesen. Deshalb mein Post. Ich würde ja nicht über meine gravierenste Lebenschwäche schreiben, wenn es nur dem Selbstmitleid dienlich zu sein hätte.

QUOTE
QUOTE
Liebe ist harte Arbeit

Diesen Satz verstehe ich nicht. Weil Liebe doch einfach da ist.. hmm... meist auch noch ohne Bedingung; wenn Du so willst, kann ich mich aus irgend 'nem ungekläreten Grund in 'nen Menschen verlieben, den ich ansonsten vielleicht sogar häßlich finden würde (*fragendschau*).


Das ist anscheinend nicht immer so. Außerdem, finde ich, gehört zum Begriff Liebe mehr, als sich nur zu "verlieben". Jemanden über länger zu lieben und über alle möglichen Schwierigkeiten hinweg diese Liebe aufrechterhalten - sowas muß ständig gepflegt werden, oder irre ich mich da? Es erscheint mir nicht richtig, wenn jemand sagt, Liebe ist einfach "da". Genausogut wäre diese dann im Umkehrschluß auch wieder "weg", wenn man sich keine Mühe gibt? Das ist doch sicher nicht so, oder?

QUOTE
QUOTE
Lebt für die Liebe - 24 Stunden am Tag! Ihr könnt das ja! Dafür bewundere ich euch!

Das verstehe ich auch nicht. 24 Std/Tag für die Liebe leben? Wäre anstrengend, ne? (*augenzwinker*).


Du hörst auf zu lieben, wenn Du nicht mehr drübernachdenkst, oder gar, wenn Du schläfst? Das wäre mir jetzt aber neu. :gruebel:

QUOTE
Mmmm... weiß ja nicht wie alt Du bist. Aber ich denke daß Du da eine Hülle um Dich aufbaust. Und andererseits nicht zuläßt, was nicht sein darf... und vielleichst sogar das Thema etwas zu hoch aufhängst/glorifizierst (*fragendschau*) ???


Jahrgang 66 macht mich nicht mehr sehr jung.
Das mit der Hülle verstehe ich zwar nicht ganz, aber wenn Du damit meinst, ich neige dazu, mich irgendwie zu isolieren, oder mich isoliert zu sehen, muß ich wiedersprechen. Ich arbeite sehr stark an mir, um eben Ansätze der Isolation und Fundamente von Mauern wider der Welt abzubauen.
Ich weiß nicht, ob man etwas zu hoch aufhängen kann. Das kann ich Dir so nicht beantworten. Es kann sein, daß ich in meinem Unvermögen zu lieben zu stark abstrahiere, sicher. Falls das gemeint sein sollte, okay.
Aber der Begriff "Glorifizieren". Ich weiß ja auch nicht. Was meinst Du damit überhaupt genau? Spricht da jetzt vielleicht irgendwie der eigene Erfahrungsrahmen?




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Corinna Mirja
Beitrag 04.Aug.2006 - 11:57
Beitrag #13


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Hallo Dandelion! Danke für Deine Zeilen! :blumen2:

QUOTE

Eine etwas unqualifiziertere Sicht zum Thema:


Unqualifiziert? Ich möchte wetten, daß nicht! :lol:

QUOTE
Ich empfinde Liebe nicht als Arbeit. Eigentlich mehr das Miteinander, das aus ihr folgt. Selbst den Versuch, dieses Miteinander nicht in Arbeit ausarten zu lassen... *schmunzel* ein Teufelskreis.


Ja, das ist bestimmt so. :) Schon ohne Liebesempfinden ist "Miteinander" ein Faß ohne Boden!

QUOTE
Liebe lernen... Ich würd ja einfach sagen "mach die Augen auf, und erlaube dir, ganz im Stillen und nur für dich, keine Angst zu haben vor dem, was du siehst." So war es zumindest bei mir. Ich hatte lange mit Isolation, Depressionsansätzen etc. zu kämpfen. Und dann war da dieser Tag, an dem die Sonne goldiger war, das Gras grüner, und die Menschen in der Straßenbahn weniger grumpig. Und ich war verliebter denn je wub.gif und das bis zum heutigen Tage. (was nicht etwa heißt, daß die Welt nicht zeitweise ein Jammertal wäre, das von meinen herzzerreißend hemmungslos vergossenen Tränchen geflutet wird. Sondern daß eben das nichts ausmacht. Es gehört dazu.)
Was ich damit sagen möchte - es passiert, wenn es passieren will.


Es freut mich, daß Du Deinen Weg so hast finden können - das macht Mut!! :troest:
Ich fürchte aber, da gibt es ein Mißverständnis. Ich habe keine Ängste mich zu öffnen oder "etwas" von außen in mich einfließen zu lassen. Das Paradoxe ist sogar, ich habe oft ein sehr romantisches Auge für meine Umwelt, manchmal vielleicht sogar zu verklärt. Nur wenn es eben darum geht, jemanden oder etwas über ein gewisses Maß an Bedeutung hinaus zu sehen, ist da so etwas wie ein blinder Fleck auf dem Auge meines Gefühlsspektrums. Eines muß ich da unbedingt noch zu anmerken: die ganze Angelegenheit ist im Ganzen weniger dramatisch, als vermuten läßt. Mein Mangel an an Liebesempfinden ist einfach nur lästig. :wacko:
"Es passiert, wenn es passieren will". Dieser Satz gefällt mir aber sehr gut! Weil er die Hoffnung offenläßt, das Ganze mag geschehen, ohne, daß ich daran arbeiten muß.

QUOTE
Und dann hast du den Salat - wie gehst du damit um?
Aber das ist eine andere Geschichte.


Oh!! Salate mag ich! Würde ich sofort essen! Wenns dann nen Vitaminflash gäbe, wäre es mir auch egal! :wub:

Der Beitrag wurde von Corinna Mirja bearbeitet: 04.Aug.2006 - 11:58
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dandelion
Beitrag 04.Aug.2006 - 12:04
Beitrag #14


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QUOTE (Corinna Mirja @ 04.Aug.2006 - 12:57)
Eines muß ich da unbedingt noch zu anmerken: die ganze Angelegenheit ist im Ganzen weniger dramatisch, als vermuten läßt. Mein Mangel an an Liebesempfinden ist einfach nur lästig. :wacko:
"Es passiert, wenn es passieren will". Dieser Satz gefällt mir aber sehr gut! Weil er die Hoffnung offenläßt, das Ganze mag geschehen, ohne, daß ich daran arbeiten muß.

QUOTE
Und dann hast du den Salat - wie gehst du damit um?
Aber das ist eine andere Geschichte.


Oh!! Salate mag ich! Würde ich sofort essen! Wenns dann nen Vitaminflash gäbe, wäre es mir auch egal! :wub:

Das habe ich mittlerweile auch aus deinen Beiträgen lesen dürfen - und es freut mich sehr :blumen2:

Zuviel Gefühl kann auch ganz schön lästig werden, das glaub mal. Genieß die Gemütsruhe, die deine Lage mit sich bringen kann... Die würd ich mir bisweilen auch gelegentlich mal wünschen ;)
Ich glaube sogar fest daran, daß es genau so sein wird, wie du hoffst... Ich durfte das bei einer Ex erleben - leider galt diese Liebe nicht mir, aber schön ist das entstandene Bild trotzdem. Vielleicht einfach eine Frage der inneren Entspannung - und du scheinst gerade an der sehr zu arbeiten. Das finde ich toll, weiter so :cheerlead:

:lol: Du, Vitaminflashs machen matschig im Kopf... :wacko: Aber ich wünsch dir diesen Mix trotzdem von Herzen. :blumen:

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Corinna Mirja
Beitrag 04.Aug.2006 - 12:04
Beitrag #15


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Hallo Bilana! Danke auch für Deine Gedanken!! :blumen2:

QUOTE
Ich gestehe den Eingangsbeitrag kaum zu verstehen...


Das tut mir leid. Leider schreibe ich zuweilen viel zu impulsiv, als daß das Geschriebene jedem verständlich erscheint.

QUOTE
Ja Liebe ist verdammt harte Arbeit. Nicht jedem fließt sie zu. Liebe ist nicht einfach da. Weder die Fähigkeit es von anderen zu empfangen, zu bemerken, nich die Fähigkeit selbst zu lieben.


Genau so sehe ich das eben auch. Ein Dilemma. Ich wünschte, es wäre anders! :blink:
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shark
Beitrag 04.Aug.2006 - 14:08
Beitrag #16


Strösenschusselhai
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Lieben ist Risiko....immer schon.
Niemand kann Dir so wehtun, wie jemand, der Du Dein Herz weit geöffnet hast...aber auch dieses besondere wunderbare Gefühl kriegst Du sonst nirgends her...

Daher: ich gehe das Wagnis, zu lieben, ein...mit offenen Augen für alle damit verbundenen Gefahren und meinem Einverständnis, dass es eben keinen Versicherungsschutz geben kann...
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Corinna Mirja
Beitrag 04.Aug.2006 - 14:47
Beitrag #17


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QUOTE (Mab @ 04.Aug.2006 - 12:16)


Ich sag immer, Liebe und Beziehung ist nur was für die Mutigen...

Ihr düft euch gerne eure Gedanken zum Thema, was ich mit Mut gemeint habe, machen.  :P


Manche "Mutige" springen auch an Gummiseilen von Brückengeländern! Zumindest das spar ich mir dann doch lieber! :lol:
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Corinna Mirja
Beitrag 04.Aug.2006 - 14:53
Beitrag #18


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QUOTE (shark @ 04.Aug.2006 - 14:08)
Lieben ist Risiko....immer schon.
Niemand kann Dir so wehtun, wie jemand, der Du Dein Herz weit geöffnet hast...aber auch dieses besondere wunderbare Gefühl kriegst Du sonst nirgends her...

Daher: ich gehe das Wagnis, zu lieben, ein...mit offenen Augen für alle damit verbundenen Gefahren und meinem Einverständnis, dass es eben keinen Versicherungsschutz geben kann...

Dieses Risiko suche ich auch. :zustimm:
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Corinna Mirja
Beitrag 04.Aug.2006 - 15:03
Beitrag #19


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QUOTE (dandelion @ 04.Aug.2006 - 12:04)
Zuviel Gefühl kann auch ganz schön lästig werden, das glaub mal. Genieß die Gemütsruhe, die deine Lage mit sich bringen kann... Die würd ich mir bisweilen auch gelegentlich mal wünschen ;) 

Tja, wie es auch läuft, es läuft immer irgendwie auch verkehrt! :)

QUOTE
Wo setzt das Problem für dich dabei an? Schon beim Empfinden an sich, oder erst beim Versuch, ihm Ausdruck zu verleihen oder seine Existenz auch nur zu akzeptieren?


Beim Empfinden an sich. Das liegt irgendwie zwischen dem Ein- und Ausatmen verborgen, habe ich manchmal das Gefühl. Ausdruck verleihen würde mir nicht schwerfallen, glaube ich. Und akzeptieren? HER DAMIT, dann würd ichs nimmer fortgeben wollen! :vampir:

QUOTE
Du, Vitaminflashs machen matschig im Kopf... Aber ich wünsch dir diesen Mix trotzdem von Herzen.


Danke. :essen:
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Impossible
Beitrag 04.Aug.2006 - 20:33
Beitrag #20


Suppenköchin
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Hallo Corinna Mirja,
hab das ganze jetzt 2mal durchgelesen und bin immer noch nicht ganz dahinter gekommen :huh: macht nix, ich versuch trotzdem mal ein paar gedanken zu formulieren die mir dazu einfallen.
unfähig zu lieben oder beziehungsunfähig?? letzteres sind wir alle, eine mehr die andere weniger und die, die in einer beziehung leben, müssen auch was dafür tun.
liebe geben? man muss sie auch annehmen können!
jemandem liebe zu gestehen heisst auch sich verletzlich machen und das für und wieder kann einem keine abnehmen, da müssen wir uns selbst entscheiden wie wichtig das gegenüber uns ist.
zuviel gefühl? selten bekommt man das was frau sich wünscht und dann musst du wieder entscheiden, ob du mit dem was dir gegeben wird klarkommst.
wenn du dann eine kennenlernst die auf gleicher augenhöhe mit dir ist, dann ist wieder ein gemeinsamer reifeprozess zu bewältigen, was auch sehr schön sein kann.
und wer hartnäckig ein ziel verfolgt, vergisst oft die erfahrungen die auf dem weg liegen mitzunehmen.
:was: hoffe, frau versteht was ich meine :gruebel:
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Corinna Mirja
Beitrag 04.Aug.2006 - 20:36
Beitrag #21


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QUOTE (Impossible @ 04.Aug.2006 - 20:33)

und wer hartnäckig ein ziel verfolgt, vergisst oft die erfahrungen die auf dem weg liegen mitzunehmen.
:was: hoffe, frau versteht was ich meine :gruebel:



Hi! :)
Macht ja nichts, daß Du nicht "dahinter" gekommen bist.
Ich verstehe mich ja selbst auch nicht immer - warum sollte ich das also Anderen abverlangen? B)
Dein letzter Satz sagt mir sehr zu! :blumen2:

Ja, frau versteht! :gruebel:

Der Beitrag wurde von Corinna Mirja bearbeitet: 04.Aug.2006 - 20:42
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Angelika
Beitrag 05.Aug.2006 - 10:15
Beitrag #22


Vorspeisenexpertin
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Hallo Corinna Mirja,
QUOTE
Fehlende Selbstakzeptanz? Nein, ich strotze eigentlich (Zitat meines ehemaligen Psychiaters) unbotmäßig blind vor Selbstakzeptanz. Nur dieser an sich schwammige Begriff Lieben, der ist mir nach wie vor verborgen.

Ja, das meinte ich weiter unten auch mit "glorifizieren". Was meinst Du denn überhaupt mit "lieben"? Jemanden *gerne* haben? Kribbeln im Bauch, in der ersten Zeit des "verliebens" - oder was?
QUOTE
Das Lieben muß ich mir eben erarbeiten, anstatt es einfach so aufkommen lassen zu können.

Ich weiß da wirklich nicht, was Du mit "erarbeiten" meinst (*fragenschau*). Wie möchtest Du an "Liebe" arbeiten? Gefühle kommen doch ungewollt? Und "Arbeit" ist für mich eine *aktive* Tätigkeit mit einem Ergebnis... und *das* soll Liebe sein?

Hmm... hast Du mal "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm gelesen? Hab ich mal in meiner Jugend gelesen (lang ist's her ;-) ) und fand es damals absolut genial, hach... versuch's doch mal (*augenzwinker*)
QUOTE
Jemanden über länger zu lieben und über alle möglichen Schwierigkeiten hinweg diese Liebe aufrechterhalten - sowas muß ständig gepflegt werden, oder irre ich mich da? Es erscheint mir nicht richtig, wenn jemand sagt, Liebe ist einfach "da". Genausogut wäre diese dann im Umkehrschluß auch wieder "weg", wenn man sich keine Mühe gibt? Das ist doch sicher nicht so, oder?

Hmm... ich kenne meine Partnerin jetzt seit über 20 Jahren, und die "Liebe" hat sich sicherlich gewandelt. Von den Schmetterlingen-im-Bauch bis hin zu "Gewohnheit" und wieder zurück.
"Mühe geben"...? Hmm... "Liebe pflegen"?.... ist ja auch wieder aktives Handeln... ich würde sagen, Liebe ist wirklich einfach nur da... in verschiedenen Zuständen...

Puh... ist ja 'n echt schieriges Thema... wenn Du *wirklich* meinst weder "lieben" zu können noch Liebe empfangen zu können, dann kann es doch wirklich nur an der Mauer liegen, die Du um Dich errichtest hast (*fragendschau*).

Was bedeutet denn "Liebe" für Dich?
Hast Du Eltern, Geschwister, Freunde....? Was bedeuten *die* für Dich? Ist da nicht auch irgendwo "Liebe" oder Zuneigung oder Liebe in irgend einer Art vorhanden?

Kannst Du denn hassen (*schelmisch-rüberguck*)? (*lach*) - Dann kannst Du sicherlich auch lieben (*schmunzel*).

Liebe Grüße
Angelika
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Corinna Mirja
Beitrag 05.Aug.2006 - 10:57
Beitrag #23


°~Fleckenzwergin~°
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Hallo, Angelika.

Es freut mich, daß Du Dir meinetwegen soviel Mühe gibst und Dir Gedanken machst. :blumen2:
Ganz offenkundig denken und fühlen wir beide aber sehr verschieden.
Das ist eine für mich nicht unwichtige Erkenntnis, für die ich ebenfalls dankbar bin.

Bücher von irgendwelchen Leuten, die über Gefühle anderer dozieren, sind übrigens nicht so mein Ding.
Ebensowenig ist es mir angenehm, aufgrund von Gedankengängen und Wortfixierungen Anderer in Schemata und Schubladen gezwängt zu werden.

Mittlerweile haben mir schon einige Userinnen hier auf verschiedenste Weise ihre Perspektiven gezeigt. Das war mir in großem Umfang ein tolle Hilfe.

Irgendwie möchte ich das Thema jetzt aber doch zu einem Abschluß kommen lassen. Ansonsten mag es sich in einen Austausch über Details zerfasern, welcher nicht wirklich von Nutzen ist. :abschied:
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Ahn
Beitrag 06.Aug.2006 - 01:57
Beitrag #24


Satansbraten
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QUOTE (sonnenstrahl @ 04.Aug.2006 - 04:38)
Da steht ein volles Glas Wasser neben mir. Meine Hände sind nicht gebunden, und mein Mund ist nicht zugeklebt. Ich habe solchen Durst. Verdammt, habe ich Durst. Durst! Durst! Durst! Ich sterbe vor Durst! Sieht denn keiner, daß ich Durst habe?!
Keiner kümmert sich um mich! Warum habe ich kein Wasser im Mund. Ich bin so wütend! Ich dumme Kuh! Wahrscheinlich bin ich zu doof zum Trinken! Durst! Ich will trinken!!!!!

Oh ... aber du tust es gerade nicht. Das wird schon seinen Grund haben.

Solange du nicht trinkst, während das volle Glas Wasser neben dir steht, WILLST du nicht trinken. Akzeptier das doch einfach. Es ist o.k., etwas gerade nicht zu wollen, obwohl es vor einem steht. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Oder du wirst allmählich zum Fakir. Weil du das willst.

Dir fehlt nichts. Du entscheidest.

Da steht ein volles Glas Wasser neben mir. Ich habe Durst, und ich entscheide mich, zu trinken. Jetzt ist das Realität. So schnell können sich die Dinge ändern.

Gruß, sonnenstrahl

(IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s010.gif)

Ich kann nur sagen , Treffer , Sonnenstrahl. :zustimm:
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Corinna Mirja
Beitrag 06.Aug.2006 - 07:50
Beitrag #25


°~Fleckenzwergin~°
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QUOTE (Ahn @ 06.Aug.2006 - 01:57)

(IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s010.gif)
Ich kann nur sagen , Treffer , Sonnenstrahl. :zustimm:

Ja, nech?:) Fand ich auch!! :blumen2:
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Bilana
Beitrag 07.Aug.2006 - 14:05
Beitrag #26


Capparis spinosa
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QUOTE
Ich weiß da wirklich nicht, was Du mit "erarbeiten" meinst (*fragenschau*). Wie möchtest Du an "Liebe" arbeiten? Gefühle kommen doch ungewollt? Und "Arbeit" ist für mich eine *aktive* Tätigkeit mit einem Ergebnis... und *das* soll Liebe sein?

Nein Gefühle kommen nicht von alleine. Es etwas mit der Wahrnehmung zu tun. Damit inwiefern ich es zulassen die unterschielichen Aspekte eines Menschen, einer Beziehung wahrzunehmen und auch zu gewichten.
Liebe entsteht, so denke ich, wenn ich die positiven, in meinem Augen schönen, guten, liebenswerten Aspekte sehe und ihnen Raum gebe. Wenn ich das positive nicht sehe, oder sehen kann, wird es auch keine Liebe geben. Wenn die Zweifel überwiegen.
Dann wird es auch zur Arbeit. Zweifel aufzulösen. das gute nicht nur zu sehen, sondern auch zu glauben.
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DerTagAmMeer
Beitrag 07.Aug.2006 - 14:36
Beitrag #27


Adiaphora
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QUOTE (Corinna Mirja @ 03.Aug.2006 - 23:23)
Liebe ist harte Arbeit und kann so dermaßen tiefgründig sein, daß sie einem manchmal sogar Furcht zu bereiten vermag!

Liebe und Arbeit ...

Noch so eine Analogie, die mir gefällt.

Ich habe den Job als Beruf gewählt, den auszuüben mir am meisten Wohbefinden bereitet. Es ist ein Job, bei dem ich oft nicht merke, wie die Zeit vergeht.
Es ist nicht der Job, der meine Stärken am effektivsten herausgefordert und mir den größten Erfolg beschert hat, es ist nicht der, der mich am meisten fasziniert hat, und auch nicht der, für den ich bereit war meine Gesundheit zu ruinieren.
Es ist nicht der, in dem ich die beste Leistung gebracht habe, sondern die konstanteste, die mir am leichtesten von der Hand geht.
Es war das einzige Tagwerk, bei dem ich mir vorstellen kommte, auch noch in 30 Jahren jeden Morgen gut gelaunt auf der Matte zu stehen.

Mit der Frau, die ich geheiratet habe, sieht es gar nicht so anders aus. :wub:

Drum scheint mir, meine Einstellung zur Liebe ist der, die ich zur Arbeit hege, recht ähnlich ... und auf beiden Gebieten sind einige Jahre der Mühe ins Land gegangen, bis ich Deckel die Töpfe fand, in denen sich der "Flow" versteckt hielt :bounce:

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 07.Aug.2006 - 14:37
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Corinna Mirja
Beitrag 07.Aug.2006 - 16:23
Beitrag #28


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QUOTE (DerTagAmMeer @ 07.Aug.2006 - 14:36)

Drum scheint mir, meine Einstellung zur Liebe ist der, die ich zur Arbeit hege, recht ähnlich ... und auf beiden Gebieten sind einige Jahre der Mühe ins Land gegangen, bis ich Deckel die Töpfe fand, in denen sich der "Flow" versteckt hielt  :bounce:

Danke, daß Du Deine Sicht der Dinge mit uns teilst! :)

Der "Flow"...
Einfach wow dieses Wort! Dieser Begriff hat so einen wunderbaren Ermessenspielraum!
Hier ein Paar Zeilen aus dem Stehgreif, als Dank für Deine aufbauenden Worte:

(Ich hoffe mein Enlisch ist nicht allzu eingerostet für sowas, hrm :roetel: : )

The Flow of Love is not a constant thing,
Might even breed the negative, boredom, and the depths of sin.
But beyond it can be hearts` own nature,
So it´s the center, the coreland, the most refreshing pasture.

- Corinna Mirja, a ghost of love
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Corinna Mirja
Beitrag 07.Aug.2006 - 16:42
Beitrag #29


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QUOTE (Bilana @ 07.Aug.2006 - 14:05)

Nein Gefühle kommen nicht von alleine. Es etwas mit der Wahrnehmung zu tun. Damit inwiefern ich es zulassen die unterschielichen Aspekte eines Menschen, einer Beziehung wahrzunehmen und auch zu gewichten.

Hallo! :blumen2:
Ist das für Dich so, als lägen die Aspekte einer Person in einer Waagschale aus Herzfleisch, ständig darum bemüht ein Gleichgewicht zu erhalten? Oder wird entweder zur einen oder anderen Seite hin abgewogen?
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sonnenstrahl
Beitrag 07.Aug.2006 - 17:53
Beitrag #30


verboden vrucht
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 07.Aug.2006 - 15:36)
Liebe und Arbeit ...

Noch so eine Analogie, die mir gefällt.

Ich habe den Job als Beruf gewählt, den auszuüben mir am meisten Wohbefinden bereitet. Es ist ein Job, bei dem ich oft nicht merke, wie die Zeit vergeht.
Es ist nicht der Job, der meine Stärken am effektivsten herausgefordert und mir den größten Erfolg beschert hat, es ist nicht der, der mich am meisten fasziniert hat, und auch nicht der, für den ich bereit war meine Gesundheit zu ruinieren.
Es ist nicht der, in dem ich die beste Leistung gebracht habe, sondern die konstanteste, die mir am leichtesten von der Hand geht.
Es war das einzige Tagwerk, bei dem ich mir vorstellen kommte, auch noch in 30 Jahren jeden Morgen gut gelaunt auf der Matte zu stehen.

Mit der Frau, die ich geheiratet habe, sieht es gar nicht so anders aus. :wub:

:D Das ist bei mir so ähnlich: Meine Frau ist nicht die, deren Anblick mir beim ersten Anblick den Atem stocken ließ, und auch beim zweiten nicht. Sie ist nicht die, mit der ich die tollsten Wanderungen machen kann. Sie kann fast gar nicht flirten. Wir können schlecht in einem Bett schlafen. Oft redet sie zu Zeiten schon wie ein Wasserfall, wenn meine Öhrchen noch morgendlich zart und meine Bereitschaft, zu antworten noch im Embryonalstadium sind. Unsere Geschmäcker sind nur in überschaubarer Schnittmenge deckungsgleich. Ich finde sie nicht selten stur wie eine alte Mauleselin. Undsoweiter. Und doch: Ich war noch nie mit einem Menschen so dauerhaft entspannt und zufrieden, wie mit ihr.

Und meine Arbeit? Ach, irgendwie hab ich sie mir mit den Jahren so gestaltet, daß alle meine Fähigkeiten und Qualitäten stetig in sie einfließen. Ebenso wie meine Arbeit meine Fähigkeiten wachsen und blühen läßt.

Gegenseitige Bereicherung .... trifft sowohl auf die Langzeitliebe als auch auf die Langzeitarbeit in meinem Leben zu. Jede für sich als auch über Kreuz: Zufriedenheit auf der Arbeit steigert die Zufriedenheit in der Beziehung und umgekehrt.

Ein friedliches Plätschern mit gelegentlichen Stromschnellen, Wasserfällen, Felsumrundungen.
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Corinna Mirja
Beitrag 07.Aug.2006 - 21:03
Beitrag #31


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QUOTE (sonnenstrahl @ 07.Aug.2006 - 17:53)
Gegenseitige Bereicherung .... trifft sowohl auf die Langzeitliebe als auch auf die Langzeitarbeit in meinem Leben zu. Jede für sich als auch über Kreuz: Zufriedenheit auf der Arbeit steigert die Zufriedenheit in der Beziehung und umgekehrt.

Ein friedliches Plätschern mit gelegentlichen Stromschnellen, Wasserfällen, Felsumrundungen.

Das sind wunderschöne Aussichten für Alle, die eine glückliche Beziehung und Lebenserfüllung suchen!
Ich finde Deine Zeilen sehr wertvoll. Sie machen Mut. Danke dafür! :blumen2:

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