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> Als Die Sterne Schrien, Früher Kindheit schlafloser Irrweg
Corinna Mirja
Beitrag 14.Aug.2006 - 21:52
Beitrag #1


°~Fleckenzwergin~°
************

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Erinnerungen in stark dramatisierter Form - ein Trauma:
(Warnung: Es könnte vielleicht alles Mögliche triggern - ich weiß es aber nicht genau.)

Corinna die Kleine saß am Fenster und wehrte die schreienden Sterne nicht ab.
Wochen zuvor starb eine Freundin – ein Pferd hatte ihren Kopf zertreten. Die beste Freundin - die Einzige, die das Mädchen in ihr sah und nicht die schreckliche Jungenhülle.
Fort.
Das Knackgeräusch, als das Pferd zutrat, würde ewig im Gedächtnis bleiben, denn Corinna stand daneben, während es geschah.
Das Geräusch, ein letztes Ausatmen, dann nur noch Erinnerung.

Tage nach dem Unglück fiel eine Sternschnuppe vom Himmel. Mit einem leisen „Piff!“ zerplatzte sie am Firmament.
Es war der Ruf ihrer Freundin, deren Seele sich im Himmel versteckt hielt – hinter einem Stern - so jedenfalls glaubte Corinna.
Doch wo genau mochte das sein?
Sie begann zu suchen, markierte jeden Stern mit einem Blinzeln. Doch es waren viele! So VIELE! Unzählbar. UNZÄHLBAR!
So viele Lidschläge. Und mit jedem Schlag wurde Corinna müder. Jede der darauffolgenden Nächte wurde schlaflos, denn sie sehnte sich ihre beste Freundin zurück, deren Namen sie heimlich angenommen hatte.
Dann begannen die Sterne zu schreien. Sie riefen und es schmerzte:
DU BALG! DU HATTEST SCHULD! DU UND DIE PFERDE! WEGEN DIR IST SIE FORT! WEGEN ....D....I...R!... Deshalb darfst du nicht schlafen – darfst es nimmermehr! Du mußt uns ansehen - SIE suchen! Jeden von uns anschauen! Suche nach IHR! Schau uns an! Jeden von uns! Schau mich an. Mich! Mich! Mich! Und Mich! UNS ALLE!!!! ALLLE – JEDEN VON UNS! SCHLAFE NICHT! SCHAU UNS AN!! UNS ALLE! WIR SIND DIE STERNE, WIR SIND DAS VERSTECK! RETTE DEINE FREUNDIN!! GIB IHREN NAMEN ZURÜCK! WENN DU ES NICHT TUST, WIRD SIE AUF IMMER UNSER SEIN! AUF IMMER! ................................................F!!!!!!Ü!!!!!!!R!!!!!!!!!!!!!!I!!!!!!M!!!!!!M!!!!!!E!!!!!R!!!!!
SCHAU UNS AN! UNS ALLE!!! MICHMICHMICHMICHMICHMICHMICHALLEALLEALLEALLEALLE!
UND WAGE ES NICHT MEHR ZU BLINZELN! DU DARFST KEINE LIDER HABEN! DEINE AUGEN MÜSSEN OFFEN SEIN! FÜR SIE! HALTE DEINE AUGEN OFFEN! OFFEN!!....OFFEN.....OFFEN.........OFFEN......EWIG OFFEN – BALG!!

Und Corinna hielt die Augen offen. Ohne Schlaf. Lange Tage voller Furcht, am nächsten Abend die Sterne zu enttäuschen. Nächte voller schmerzender Augen, selbst wenn Wolken aufzogen. Ihre trocknen Augen durchstießen alle Wolken, denn nicht einmal diese vermochten den Zorn der Sternen zu lindern – keine Träne des Himmels war genug, um Corinnas Augen Milde zu schenken.
Und mit ihren Augen vertrocknete der Schlaf. Und mit dem Schlaf verging der Verstand. Tage und Nächte verliefen im Sand der Ungnade – bis die Eltern es bemerkten.
Dann kamen Ärzte und schleppten Corinna fort vom Fenster. Dann kam der Zwangsschlaf. Die dunklen Stiche der Spritzen. Die Stimmen...

Das allgegenwärtige Echo des Knackgeräusches wurde leiser, sanfter, trauriger... ein weiteres Mal ihr letztes Ausatmen....
Danach nur noch Schuld, die einatmete...

Dann folgte Vergessenheit. Und irgendwann Erwachen.
Die Augen waren feucht. Die Sterne waren fort.

Alles wurde wieder gut.
Heimkehr in den Tag - Schlafgang in die Nacht.
Corinnas Freundin blieb am Firmament – nur ihr Name nicht. Dafür hassen die Sterne sie noch immer.



© Corinna Mirja, 14 August 2006

Der Beitrag wurde von Corinna Mirja bearbeitet: 22.Aug.2006 - 07:02
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