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> Kann ich ihr helfen?, ExFreundin mit tiefem Fall nach Trennung
McLeod
Beitrag 25.Aug.2006 - 13:25
Beitrag #1


mensch.
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Eigentlich wollte ich schon vor einem halben Jahr raus. Raus aus einem skurillen Alltag, den wir beide nicht wollten und den doch keine von uns ändern konnte. Wir haben viel versucht, haben geredet, uns Regeln gegeben, sie gebrochen und einander beinahe erstickt. Als ich gehen wollte, weil ich wieder atmen, leben und wachsen wollte, da ist sie zusammengebrochen, hat nichts mehr gegessen, konnte nicht mehr schlafen. Und bei mir fehlte dieses Gefühl von Erleichterung, das ich mehr als erwartet hatte. Ich zweifelte an meiner Entscheidung und ich kümmerte mich um sie. Kochte, schlief weiterhin im selben Bett, half ihr, sich professionelle Hilfe zu suchen. Sie war dann einige Wochen in einer Tagesklinik.

Wenn ich ehrlich bin, bin ich nie wirklich zu ihr zurückgekehrt. Obwohl ich sie ein paar Tage nach der versuchten Trennung fragte, ob sie mich denn wieder zurücknähme. Ich konnte einfach nicht einschätzen, welcher Fehler größer wäre: sie zu verlassen und wieder eine Beziehung aufzugeben und nicht über einen bestimmten Punkt hinauszukommen - oder bei ihr zu bleiben und bestimmte Punkte nie wieder erreichen.

Über den Sommer wurde es dann unerträglich, für uns beide. Innerhalb von einigen Wochen und nach vielen verzweifelten Gesprächen mit guten Freundinnen, die mir alle zurückspiegelten, daß ich im Grunde schon längst meine Entscheidung getroffen hätte, sie nur nicht vollziehen würde, habe ich mich dann getrennt. Ich habe all meine Alltags-Sachen bei ihr mitgenommen, hab ihr klar gemacht, daß ich nicht nochmal dasselbe Herumeiern machen wollen würde, wie beim ersten Mal.

Wieder ging es ihr dreckig. Sie verweigerte den Gang zum Arzt oder zu einer Not-Sitzung in der Klinik, sie aß nichts mehr, schlief kaum, roch plötzlich schon Mittags nach Bier und rauchte neuerdings in der Wohnung.

Ich bin für ein paar Tage aus der Stadt, besuchte alte Freunde, nahm mir den Abstand und fühlte mich in mich selbst zurückkehren. Ein gutes Gefühl.

Drei Tage nach meiner Rückkehr rief sie mich an, klang ein wenig unzusammenhängend, bat mich in ihre Wohnung. Ich hab ziemlich viele subtile Hinweise nicht verstanden, vielleicht war ich - trotz aller Lebenserfahrung - zu naiv, vielleicht wollte ich ihr glauben, vielleicht hab ich keinen Nerv auf subtile Spiele mit dem Leben. Der Kater hatte sie am rechten Handgelenk gekratzt (ach so), ob ich die Entsorgung gemeinsamer Sachen im Mülleimer entdeckt hätte (ich hätte leere Schmerztablettenpackungen gefunden), sie wolle mir einen Brief schreiben weil es schriftlich manchmal besser ginge - ich könne ihn am nächsten Tag abholen, wenn sie "weg sei". Und die Tropfen wirkten irgendwie nicht. - Welche Tropfen? - Na die von einer alten Freundin, die sie von ihrem Arzt gegen Unruhe verschrieben bekommen habe, aber nie hatte nehmen wollen.

Ich hab bei meinem Hausarzt angerufen, ob diese Tropfen in überhöhter Dosis irgendwie problematisch seien. Wir wurden zum Krankenhaus verwiesen. Sie ging mit nur wenig Gegenwehr mit.

Dort brach sie dann zusammen. Oder auseinander. Es stellte sich heraus, daß sie seit über 10 Tagen so gut wie nichts gegessen hatte und schon wieder stark untergewichtig war (das war wohl schonmal so vor einigen Jahren). Daß sie sich die Verletzungen selbst beigebracht hatte. Daß sie zu den Tropfen Unmengen von Schmerztabletten genommen hatte. Daß das zum Glück nicht gesundheitlich bedrohlich war. Daß sie wollte, daß ich auf sie aufpasse, aber doch nicht *so*. Jedem Arzt und jeder Freundin hatte sie einen Teil erzählt, niemandem das Ganze. Es war einer der härtesten Nachmittage meines Lebens. Ich versuchte ihr klar zu machen, daß sie in Gefahr ist. Daß sie Hilfe annehmen soll von Leuten, die sich damit besser auskennen als ich oder andere Freunde. Daß ich überfordert bin, die Verantwortung nicht mehr tragen kann. Nicht unter solchen Bedingungen.

Ich habe an diesem einen Nachmittag meine mentalen und körperlichen Akkus ausgequetscht. Sie bewerteten ihr Tun als Suizidversuch und nahmen sie erst einmal in die geschlossene Abteilung auf.

Nun ist sie wieder zurück. Und ich weiß nicht, was richtig ist, was hilfreich sein kann, was ihre fragile Stabilität nicht unnötig gefährdet. Ich habe meine letzten Sachen rausgeräumt und den Schlüssel dort gelassen. Weil ich über eine ihrer Freundinnen gehört habe, daß sie sich in Hoffnungen hineinsteigert, daß sich all ihr Denken um mich dreht. Ich denke, ich komme klar damit, wenn sie nachschaut ob in meinen Fenstern Licht brennt abends oder wenn sie Straßen vermeidet, damit wir uns nicht begegnen. Das ist alles ihr Ding und ich lasse mich davon wenig bedrängen und kontrollieren. Soweit bin ich schon und da bin ich ziemlich froh drum. Doch ich hab keine Ahnung, wie sich der direkte Kontakt gestalten soll. Ob er sich überhaupt gestalten soll. Ob ich sie in Ruhe lassen soll, ob ich sie wegschicken soll, wenn sie sich meldet. Ich weiß (es spricht der Verstand), daß sie ihre Probleme mit sich seit vielen vielen Jahren hat, um ein Vielfaches länger als wir uns kennen. Ich fühle mich (und da sind dann die Gefühle) mitverantwortlich für ihre gegenwärtige Situation.

Gibt es da draußen jemand mit ähnlichen Erfahrungen oder jemand mit viel Ahnung, wie das Ganze einzuschätzen ist? Oder wen ich um eine Einschätzung anfragen könnte?

Danke auf Fall für's Lesen und "Zuhören". Ich kann mit alledem ja derzeit nicht wirklich in unserem (ex)gemeinsamen Freundeskreis um Rat fragen, ohne ihre Privatsphäre übel zu verletzen. Zudem ich dort in all diesen Dingen sowieso schon die Einäugige unter den Blinden bin. Suche also Zweiäugige.

McLeod (immer noch ein wenig rekonvaleszent)

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 25.Aug.2006 - 13:25
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Antworten (1 - 16)
Diana
Beitrag 25.Aug.2006 - 13:56
Beitrag #2


Gut durch
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Du beschreibst eine sehr extreme Situation.
Und mein Eindruck ist, dass Du innerhalb dieser ausserordentlichen belastenden Umstände sehr konstruktiv und umsichtig gehandelt hast. Auch wenn es Dir selbst elend ging.
So gesehen hast Du getan, was möglich war. Und noch ein bisschen mehr.

Du weisst selbst, dass Deine Freundin große Probleme mit sich selbst hat. Sie hat nun zusätzlich diese Probleme stark mit Deiner Person verstrickt. Ich könnte mir daher vorstellen, dass ein "normaler" Umgang in nächster Zeit nicht möglich ist. Dass es vielleicht sogar gut wäre, Ihr geht Euch aus dem Weg. Eine Weile jedenfalls.
Für Deine Freundin ist es sicher im Moment sehr schmerzhaft, aber wahrscheinlich ist es auf lange Sicht besser für sie, wenn sie ihren Problemen nicht länger ausweicht und (hoffentlich) professionelle Hilfe in Anspruch nimmt. Im Kontakt mit Dir gerät die ganze Geschichte schnell wieder in die alte Schieflage und würde in eine destruktive Richtung gehen. Das wären meine Bedenken.

Wenn Du weisst, dass sie Hilfe hat, dann lass sie.
Es ist auch eine Chance für sie.
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McLeod
Beitrag 25.Aug.2006 - 14:11
Beitrag #3


mensch.
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Danke, Diana, für Deine schnelle Antwort. Sie hat gut getan, vor allem, weil ich wohl zu Unentschlossenheit neige, in Bezug/Beziehung auf sie. Irgendwie hab ich bei ihr wenig Bauchgefühl. Vielleicht, weil sie sich im Grunde vor mir (wie vor anderen) versteckt. Wie viele Dinge hab ich erst nach der Trennung (und nach 2 Jahren Beziehung mit ihr) erfahren aus ihrenm Leben.

Sorry, a wengle pathetisch zu Mute grad: McLeod

Danke nochmals.
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Felidaes
Beitrag 25.Aug.2006 - 14:38
Beitrag #4


Naschkatze
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Hi McLeod,

was ich deiner Schilderung klar entnehmen kann, ist, daß deine Freundin dabei ist
abzustürzen.
Laß Dich um Gottes Willen nicht mit in den Abgrund ziehen; damit tust Du weder ihr
noch Dir einen Gefallen.
Helfen (wenn überhaupt) kannst Du nur, wenn Du selbst stark und kräftig genug dafür
bist, und wenn sich bei Dir eine ausreichende emotionale Distanz zu ihr gebildet hat.
Und (glaube mir, ich spreche da aus eigener Erfahrung, nämlich als "Abgestürzte)
manche Menschen müssen erstmal abstürzen, d.h., ganz vulgär gesagt, voll auf die
Fresse fliegen, bevor sie willens und in der Lage sind, sich endlich mit sich selbst,
ihren Problemen, ihrem Leben auseinander zu setzen.
Ich wünche Dir die Kraft, die richtige Entscheidung zu treffen.

Feli
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Oldie
Beitrag 25.Aug.2006 - 18:57
Beitrag #5


multifunktionales Blond(s)chen
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Hallo, McLeod,
ganz kurz und knapp: Nein, kannst Du nicht!

Deine Geschichte hat mich erschüttert, denn, ich finde es toll, dass DU für Dich erkannt hast, was Dir wichtig ist, was Dich kaputt macht und was Dir nicht gut tut. :)

Und trotzdem läßt es Dir keine Ruhe, wie es ihr geht und wie es mit ihr weitergeht.

Deine Ex ( das ist sie ja nun mal) kann Dich nicht loslassen und sie hat es geschafft, Aufmerksamkeit von Dir zu bekommen, obwohl Du "nie wieder richtig zu ihr zurückgekehrt bist".

Du weißt das, Du weißt, was Du willst ("Leben, atmen, wachsen"), und sie akzeptiert es nicht.

Ich verstehe Dich gut, wenn Du ein Verantwortungsgefühl für sie entwickelst/entwickelt hast. Sie läßt Dir ja auch keine andere Chance. Natürlich ist das unfair, unreif, klammernd und "Macht ergreifend".

Das, was sie betreibt ist Erpressung. "Wenn Du nicht nach mir schaust, dann...."

Wenn Du Dich wieder "kümmerst", dann wird sie sehen, dass diese "Masche" zieht und sie wird nie ein anderes Verhalten lernen. Sie will Dich haben, sehr exklusiv haben, und wird alles daran setzen, Dich an Deinem schwachen Punkt zu erwischen.
Dieser schwache Punkt scheint Dein Verantwortungsbewusstsein zu sein.

Ich würde versuchen, und habe das in ähnlicher Situation so gehandhabt, wenn der "Hilferuf" kommt, Leute informieren, die in der Nähe wohnen, sich zu kümmern, oder auch Familie oder Notarzt o.Ä. anrufen.

DU bist auf dem richtigen Weg, DU hast die Verantwortung für Dein Leben in Deine Hände genommen, sie muss das erst noch tun.

Aber DU hast die Freiheit, Verantwortung für IHR Leben abzugeben und keinerlei moralische Verpflichtung ihr Leben zu managen.

Wenn sie "abstürzt", dann ist es Ihre Verantwortung, nicht Deine. Sie hat Möglichkeiten, sich auszuweinen, andere Verhaltensstrategien zu lernen.

So bitter es ist, Du musst sie notfalls in ihr Unglück laufen lassen, und es ist wichtig, dass Du siehst, dass es IHRE und nicht DEINE Verantwortung ist.

Sei gut zu Dir und übernimm keine Aufgaben, die nicht die Deinen sind.
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shark
Beitrag 25.Aug.2006 - 19:18
Beitrag #6


Strösenschusselhai
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Dem ist mE nichts hinzuzufügen. :zustimm:

Alles Gute, McLeod
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McLeod
Beitrag 29.Aug.2006 - 13:11
Beitrag #7


mensch.
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Userinnen-Nr.: 2.777



Danke für die weiteren Worte.

Hi Felidaes,
keine Sorge, ich stürze nicht mit ab. Habe genug Abstand.

Hallo Oldie,

normalerweise würde ich auch sagen: Das ist Erpressung, das ist alles doof. Das Problem ist allerdings irgendwie ein anderes. Der "Erpressung" hab ich mich "gut" entzogen. Mir ist wichtig, daß sie Hilfe bekommt und natürlich auch, daß sie sie annimmt. Die Gefahr, die ich im Moment sehe ist halt, daß die ganzen "Blinden" um sie herum einen soap-reifen Spruch nach dem anderen machen und ihr damit so ganz und gar nicht geholfen ist. Ich habe auch viel eher die Befürchtung, daß ihre derzeitige Umgebung ihr Verhalten verstärkt, als daß ich das tue / täte. Auch, daß sich ihre Freunde von ihren Halbwahrheiten und Versteckspielchen rund um ihr echtes inneres Dilemma viel zu leicht manipulieren lassen. Letztlich bin ich aber hilflos, trotz meines Sehens, trotz meines Wissensvorsprungs. Denn ich bin schlimmstenfalls der Auslöser, die Ablenkung von ihr selbst, der falsche Fokus. An diesem Teufelskreis knabbere ich noch. Immer noch.

nun ja, ich danke Euch auf jeden Fall für Eure Einschätzungen der Lage.

Laßt es Euch gut gehen!

McLeod (übt sich in selbigem mit ersten Erfolgen)
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Mrs.True-Blue
Beitrag 29.Aug.2006 - 14:09
Beitrag #8


Gut durch
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Hallo McLeod,

bin zwar ganz neu hier, habe aber eben deine Geschichte gelesen und möchte etwas dazu schreiben, weil ich sowohl dich, als auch deine Freudin gut nachvollziehen kann.

Wenn ich wiederhole, was hier andere schon geschrieben haben, sorry.

Ich kann das Verhalten deiner Freudin nachvollziehen, weil ich selbst diese Tendenzen zeitweise noch habe. Ich will auch kein Geheimnis daraus machen, das ich psychisch krank bin, eine Borderline-Störung habe und seit Jahren in Therapie bin.
Mein Kranksein hat u.a. mit meiner Kindheit zu tun, aber das gehört jetzt hier nicht hin.

Ich denke, deine Freundin hat vielleicht auch eine innere Leere, die sie mit allem möglichen zu füllen versucht; in erster Linie wohl mit Beziehungen. Dann fühlt sie sich wohl - aber das kann nur eine Zeitlang funktionieren, dann fangen "Probleme" an, wie du sie ja gut geschildert hast. Es kann sein, das deine Freundin nach eurer Trennnug das Gefühl hatte, nicht mehr weiterleben zu können, denn alles, was in ihr nicht funktioniert, hat sie während eurer Beziehung auf dich projiziert und nun kann sie ihre eigene Problematik nicht mehr verdrängen und es kommt zum Super-Gau.

Sorry,wenn ich da jetzt irgendwas falsch interpretiert habe; ich kenne euch ja nicht, aber ich finde, du hast dich absolut richtig verhalten und du solltest keinen Kontakt mehr zu ihr aufnehmen. Deine Freundin ist nicht wirklich beziehungsfähig und sie muß erst einmal in sich selbst Sicherheit finden, sich selbst lieben lernen
usw. Ich hoffe, sie läßt sich auf eine Therapie ein.

Ich wünsche euch beiden jedenfalls alles Gute und dir viel Kraft! :zustimm:
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McLeod
Beitrag 04.Sep.2006 - 13:20
Beitrag #9


mensch.
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Hallo Mrs. True-Blue,

Dein Posting trifft in vielen Punkten recht gut. Ich hab keine Ahnung, ob sie mit Borderline richtig diagnostiziert wäre, aber das ist ja zum Glück auch nicht mein Job. Schwer gestaltet es sich, keinen Kontakt zu haben. Wir wohnen in derselben Stadt, ich arbeite direkt im Nebenhaus ihrer Wohnung, die Szene hier ist klein und selbst wenn wir uns nicht häufig dort bewegen, werden Begegnungen unausweichlich sein.

Ich glaube, wir wollen beide einen möglichst ehrlichen Umgang miteinander pflegen. Theoretisch. Praktisch ließ er sich in den letzten Wochen nicht umsetzen. Nun haben wir bis auf ein paar organisatorische SMS vor zwei Wochen schon seit Anfang/Mitte August keinen Kontakt mehr. Mir kommt das wie eine Ewigkeit vor, denn in meinem Leben passiert nun wieder viel mehr, die Tage sind oppulent gedeckt und ich nehme mir reichlich!

Selbst wenn ich keinen direkten Kontakt zu ihr aufnehme wird der Gossip sie erreichen. Wie gesagt, hier ist es ziemlich überschaubar.

Ich werde immer ratloser, was die Ganze Sache angeht. Irgendwie fehlt mir zumindest ein Abschluss. Ich kann doch nicht einfach weitermachen und so tun, als sei nix gewesen, als sei alles plötzlich völlig unproblematisch - nur weil *sie* "das Problem" hat und nicht ich. Sagt jedenfalls eine mahnende Stimme in meinem Bauch.

Schließlich haben wir beide diese Beziehung zu dem gemacht, was sie geworden war.

Hmmmm... ohne konkrete Frage, aber immer noch / wieder unruhig

McLeod
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McLeod
Beitrag 22.Dec.2016 - 09:45
Beitrag #10


mensch.
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Surfe nach 10 Jahren hier wieder rein...

Es geht ihr gut, soweit ich weiß. Wir trafen uns alle Jahre wieder beim CSD in der Stadt, redeten nochmal irgendwann kurz über die Notfall-Situation und mit welchen Menschen sie in den Tagen in der Geschlossenen zusammen war (Napoleon, Aluhut-Trägern...)

In den letzten Jahren war ich dann kaum dort, aber Freundinnen erzählten mir, dass sie da war. Wir sind tatsächlich einfach auseinander gegangen, damals. Und es brauchte auch keinen Abschluss, der ruhige Rückblick einige Jahre später war das vielleicht.

McL
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Marsali
Beitrag 22.Dec.2016 - 14:13
Beitrag #11


Satansbraten
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Das ist schön zu hören, danke McLeod.

Ich surfe ja auch seit ich wieder zurück bin in alten Beiträgen und finde es manchmal erstaunlich, wie weit das hinter mir liegt.
Wie aus einem anderen Leben!

Liebe Grüße

Der Beitrag wurde von Marsali bearbeitet: 22.Dec.2016 - 14:13
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Lena_O.
Beitrag 22.Dec.2016 - 14:55
Beitrag #12


Satansbraten
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Danke McLeoad fürs Ausgraben.
Ich habe daraufhin auch in meinem Thread aus 2005 gelesen.

Über "Herzens"-Dame von damals habe ich mich doch tatsächlich vor zwei Wochen wieder unwahrscheinlich aufgeregt. Jetzt bin ich ein bisschen erschüttert....2005...so viele Jahre. Und immer noch sind das Emotionen vorhanden. Wahrscheinlich, weil wir bis heute nicht über mein Liebesgeständnis geredet haben und ich die ganze Sache nicht verarbeitet habe und nur in die unterste Schublade gesteckt hab.
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leslie
Beitrag 22.Dec.2016 - 19:42
Beitrag #13


Miau
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Als Du diesen Thread erstellt hast, war ich noch gar nicht ( edit: Nuja, zumindest noch nicht lange) hier im Forum und hab´ mich an die "wichtigen Themen" noch nicht richtig rangetraut... Das war mir jetzt jedenfalls alles komplett neu, weil ich Dich in ganz anderen "Zusammenhängen kennen gelernt" habe... Ich kann auch nicht viel dazu beitragen - ich frage mich nur grade, was ich wohl in 10 Jahren hier posten werde, wenn das Forum und ich bis dahin noch Bestand haben sollten...
Bis dahin (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

LG Leslie

Der Beitrag wurde von leslie7259 bearbeitet: 22.Dec.2016 - 19:44
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Engeljess
Beitrag 22.Dec.2016 - 22:55
Beitrag #14


Gut durch
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Puh......

Sehr schön zu Lesen, das es Ihr gut geht!
Ist die Frage erlaubt, wie es dir geht?

Respekt! Das es noch zu einem guten Ergebniss kam.

Wie sich alles in 10 Jahren entwickeln kann.
Wen ich zurück denke, hat sich meine Freundin(enge Freundin) auch sehr verändert. Nach dem Ich Sie auch Täglich gesehen hatte bemerkte ich ein Verhalten bei Ihr bis hin das es Ihr nicht gut ging. (Allerdings ist es Ihr auch aufgefallen sodass die meine Nähe suchte um zu Reden, wir haben sehr viel Zeit zusammen verbracht)
Trots der Versuche, Sie aus Ihrem Loch zu hohlen.... geling es nicht, es war nicht schön mit anzusehen, wie sich jemand verändert und Ich als Freundin nicht Helfen kann. Allerdings war sie Einsichtig, als mir aufgefallen ist, das Sie sich selbst schaden zufügte( ritzen) Sie suchte Rat bei mir aber konnte Ihr nur sagen, das ich nicht qualifziert bin.
Erschrocken, Ratlos, Überfordert......
Teilte ich ihr mit, das es mir zu viel ist, ich mit der Situation überfordert fühle. Das ich kein Fachpersonal bin. Wir Redeten sehr viel und den ganzen Tag.
Sie hat sich Ärztliche Hilfe gehollt und ist für ein gewissen Zeitraum in eine Klink gegangen. Dies tat Ihr sehr gut damit Sie für sich ein Weg daraus findet.

Die liebe Zeit...... so geht das Leben weiter!

Gute nächtliche grüsse Engeljess

Der Beitrag wurde von Engeljess bearbeitet: 22.Dec.2016 - 23:38
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McLeod
Beitrag 23.Dec.2016 - 02:30
Beitrag #15


mensch.
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ZITAT(Engeljess @ 22.Dec.2016 - 22:55) *
Puh......

Sehr schön zu Lesen, das es Ihr gut geht!
Ist die Frage erlaubt, wie es dir geht?


Wie es mir mit dem Rückblick geht? Ich bin froh, dass wir letztlich so gehandelt haben, wie wir es taten. Dass sie mitkam zur Abklärung ins Krankenhaus und ich es auch durchgezogen hatte. Ich nenne den Tag bis heute den bisher schwersten Tag in meinem Leben. Weil ein mir so naher Mensch so auf der Kippe stand und so viel davon abhing, was ich tat und wie. Es hat Mauern in mir einstürzen lassen, damals. Ich wollte bis dahin sichergehen, dass so eine immense Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen nicht in einer Beziehung übertragen wird. Heute weiß ich, dass das keine Frage der Beziehung ist. Manche Menschen kommen an den Rand ihrer Machbarkeiten. Und wenn ich da bin und es sehe, werde ich handeln, bis zum Zerbersten angespannt, weil ich ja weiß: Was ich tue ist höchst relevant und wie.

Es ist spannend, dass sich eine gewisse Art zu erzählen und Fragen zu stellen schon vor 10 Jahren so gezeigt hat. Ich erlebe mich selbst gar nicht so beständig... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Ich bin nochmal erleichtert gewesen... Es ist gut geworden für den Zeitraum und den Einblick, den ich sehen kann.

McLeod

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Engeljess
Beitrag 23.Dec.2016 - 08:57
Beitrag #16


Gut durch
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ZITAT(McLeod @ 23.Dec.2016 - 02:30) *
ZITAT(Engeljess @ 22.Dec.2016 - 22:55) *
Puh......

Sehr schön zu Lesen, das es Ihr gut geht!
Ist die Frage erlaubt, wie es dir geht?


Wie es mir mit dem Rückblick geht? Ich bin froh, dass wir letztlich so gehandelt haben, wie wir es taten. Dass sie mitkam zur Abklärung ins Krankenhaus und ich es auch durchgezogen hatte.

Trots der Beziehung seit Ihr schritte weiter gekommen damit Ihr geholfen wird. Es ist sehr schwer in der Lage adäquat handeln zu können, wie schon erwähnt, Respekt!

Ich nenne den Tag bis heute den bisher schwersten Tag in meinem Leben. Weil ein mir so naher Mensch so auf der Kippe stand und so viel davon abhing, was ich tat und wie. Es hat Mauern in mir einstürzen lassen, damals.

(IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif) !

Ich wollte bis dahin sichergehen, dass so eine immense Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen nicht in einer Beziehung übertragen wird. Heute weiß ich, dass das keine Frage der Beziehung ist.

Jep, stimmt genau, die Basis für eine Beziehung stimmt nicht. Sodass sich beide ergänzen, in solchen Beziehungen finde ich, das sich einer auf jeden fall verliert, wen nicht sogar Beide.

Manche Menschen kommen an den Rand ihrer Machbarkeiten.

Auch hier muss ich es Unterschreiben!
Haubtsache die Menschen finden daraus und kommen weiter.
In einer Krise, Loch zu stecken und erst den Blick zu verlieren, sein Weg nicht direkt sondern erst über Umwege anzusteuern......
Denke, das dies vielen bekannt vor kommt!

Und wenn ich da bin und es sehe, werde ich handeln, bis zum Zerbersten angespannt, weil ich ja weiß: Was ich tue ist höchst relevant und wie.

(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) .

Es ist spannend, dass sich eine gewisse Art zu erzählen und Fragen zu stellen schon vor 10 Jahren so gezeigt hat.

Für mich, eine Hilfreiche Art, zu Reflektieren und zu Lernen.
Wen einem der Blick fehlt, Sichtweisen, Hilfestellung anzunehmen.

Ich erlebe mich selbst gar nicht so beständig... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Wen es mir erlaubt ist, würde ich dies nicht Unterschreiben.
Ist das nicht Menschlich, die Zeit verändert einen, jeder Zeitpunkt ist anders und verschieden. Glaube aber, das du sehr gut beständig bist und weisst, wie du wan zu Handeln hast. (Laut deinen eingestellten Thread's oder deine Reaktion auf andere Thread's, Lese gerne deine Antworten und muss sagen, ich für meinen teil, konnte ich viel mit nehmen, Danke!)


Ich bin nochmal erleichtert gewesen... Es ist gut geworden für den Zeitraum und den Einblick, den ich sehen kann.

(IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Liebe grüsse Engeljess
McLeod

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Engeljess
Beitrag 23.Dec.2016 - 09:05
Beitrag #17


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ZITAT(Engeljess @ 23.Dec.2016 - 08:57) *
ZITAT(McLeod @ 23.Dec.2016 - 02:30) *
ZITAT(Engeljess @ 22.Dec.2016 - 22:55) *
Puh......

Sehr schön zu Lesen, das es Ihr gut geht!
Ist die Frage erlaubt, wie es dir geht?


Wie es mir mit dem Rückblick geht? Ich bin froh, dass wir letztlich so gehandelt haben, wie wir es taten. Dass sie mitkam zur Abklärung ins Krankenhaus und ich es auch durchgezogen hatte.

Trots der Beziehung seit Ihr schritte weiter gekommen damit Ihr geholfen wird. Es ist sehr schwer in der Lage adäquat handeln zu können, wie schon erwähnt, Respekt!

Ich nenne den Tag bis heute den bisher schwersten Tag in meinem Leben. Weil ein mir so naher Mensch so auf der Kippe stand und so viel davon abhing, was ich tat und wie. Es hat Mauern in mir einstürzen lassen, damals.

(IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif) !

Ich wollte bis dahin sichergehen, dass so eine immense Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen nicht in einer Beziehung übertragen wird. Heute weiß ich, dass das keine Frage der Beziehung ist.

Jep, stimmt genau, die Basis für eine Beziehung stimmt nicht. Sodass sich beide ergänzen, in solchen Beziehungen finde ich, das sich einer auf jeden fall verliert, wen nicht sogar Beide.

Manche Menschen kommen an den Rand ihrer Machbarkeiten.

Auch hier muss ich es Unterschreiben!
Haubtsache die Menschen finden daraus und kommen weiter.
In einer Krise, Loch zu stecken und erst den Blick zu verlieren, sein Weg nicht direkt sondern erst über Umwege anzusteuern......
Denke, das dies vielen bekannt vor kommt!

Und wenn ich da bin und es sehe, werde ich handeln, bis zum Zerbersten angespannt, weil ich ja weiß: Was ich tue ist höchst relevant und wie.

(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) .

Es ist spannend, dass sich eine gewisse Art zu erzählen und Fragen zu stellen schon vor 10 Jahren so gezeigt hat.

Für mich, eine Hilfreiche Art, zu Reflektieren und zu Lernen.
Wen einem der Blick fehlt, Sichtweisen, Hilfestellung anzunehmen.

Ich erlebe mich selbst gar nicht so beständig... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Wen es mir erlaubt ist, würde ich dies nicht Unterschreiben.
Ist das nicht Menschlich, die Zeit verändert einen, jeder Zeitpunkt ist anders und verschieden. Glaube aber, das du sehr gut beständig bist und weisst, wie du wan zu Handeln hast. (Laut deinen eingestellten Thread's oder deine Reaktion auf andere Thread's, Lese gerne deine Antworten und muss sagen, ich für meinen teil, konnte ich viel mit nehmen, Danke!)


Ich bin nochmal erleichtert gewesen... Es ist gut geworden für den Zeitraum und den Einblick, den ich sehen kann.

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Liebe grüsse Engeljess
McLeod



Ups, Arg, hat nicht so richtig funktioniert..... das passiert wen man(Frau) mit dem Handy unterwegs ist!
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