lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

> Mein Coming Out..., ... ein Leben mit Hindernissen
Perenna
Beitrag 24.Sep.2006 - 12:43
Beitrag #1


Gemüseputzi
****

Gruppe: Members
Beiträge: 33
Userin seit: 12.09.2006
Userinnen-Nr.: 3.521



Guten Tag


Ich dachte zur Abwechslung berichte ich hier mal von meinem "Coming Out", was genauso unspektakulär ist wie das einer jeden anderen - aber ich habe einfach Lust hier ein wenig aktiv im Forum zu sein B)

Ich habe mir nie groß einen Kopf um die ganze Situation gemacht und dachte "Wenn ich eine Freundin habe, dann bringe ich Sie einfach mit, stelle Sie vor - und gut ist". Also kein großes TamTam und Ängst, wie die Familie reagieren würde, weil ich in einer sehr toleranten Familie eine wunderbare Erziehung genossen habe, welche mir mit auf den Lebensweg gab jeden Menschen so zu akzeptieren und respektieren wie er ist.

Also - es kam der Tag. Ich hatte eine Freundin und brachte Sie mit heim.
Mein Vater schaute aus dem Wohnzimmer und ich sagte nur "Hi Dad - das hier ist Svenja, meine Freundin" und er sagte "Hallo Svenja". Das war es. Er grinste mich noch an und für ihn war das Thema gegessen - er erkannte sofort, dass mit "Freundin" eine Partnerin gemeint war und keine freundschaftliche Bindung.
Größere Probleme gab es da bei meiner Stiefmutter. Sie brauchte ganze 3 Monate bis Sie verstand, dass Svenja und ich ein Paar waren und nicht beste Freundinnen. Sie hatte es irgendwie immer verdrängt und war fest der Überzeugung, dass mein Vater sich irren muss, als er es ihr erzählte - mich befragte Sie nie zu diesem Thema.

Als Sie uns dann in der Stadt entdeckte und sah das wir uns küssten fiel es ihr wie Schuppen von den Augen - mein Vater sagte die Wahrheit!
Von dem Tag an wollte Sie Svenja nicht mehr in "ihrer" Wohnung haben - sprich: Übernachtungen bei mir fielen aus und auch so war Sie nicht mehr erwünscht. Und es kam noch besser: Mich wollte Sie auch nicht mehr in ihren vier Wänden haben. Da trat jedoch mein Dad wieder in den Vordergrund und sagte, dass er seine Tochter sicherlich nicht vor die Türe setzt, weil Sie homosexuell ist und seine Lebensgefährtin homophob.
Dennoch - 4 Wochen später fande ich mich in meiner ersten eigenen Wohnung wieder mit gerade mal 16 Jahren stand ich nun auf meinen eigenen Beinen. Ich wollte nirgendswo leben wo ich mir nicht erwünscht vor kam und so konnte mir wenigstens niemand mehr Vorschriften machen wie ich mein Leben zu gestalten habe und wie ich lieben darf. Es war zwar anfangs schwer Schule und Arbeiten unter einem Hut zu kriege, aber irgendwie musste ja die Miete bezahlt werden und nach 3 Monaten hatte sich alles eingependelt. Meine Beziehung zu Svenja litt nicht unter meiner Stiefmutter - aber seitdem habe ich ein sehr schlechtes Verhältnis zu meiner Stiefmutter.

3 Jahre später trennten Svenja und ich uns - es gibt halt keine Garantie für die Liebe.
Ich war natürlich geknickt und musste mit dieser neuen Situation erstmal umgehen und was bekam ich zu hören von meiner Stiefmutter? "Damit wäre diese Phase ja dann nun hoffentlich beendet". Das lies das Verhältnis natürlich noch schlechter werden.
Da ich viele männliche Freunde habe ist meine Stiefmutter auch fest der Überzeugung, dass ich eigentlich eh heterosexuell bin - und sobald Sie mitbekommt, dass ich Besuch habe oder aber mit einem Mann etwas unternehme kommen Kommentare, welche Sie sich auch verkneifen könnte.

Jeder - Freunde und Familie - hat meine Art zu lieben akzeptiert, außer meiner Stiefmutter.
Wird sicherlich noch interessant, wenn Sie erfährt, dass ihre eigene Tochter auch homosexuell ist :rolleyes:


Edit: Der Name "Svenja" ist nur fiktiv - also kein Edit durch die Moderatoren/Administration notwendig :-)

Der Beitrag wurde von Perenna bearbeitet: 24.Sep.2006 - 12:46
Go to the top of the page
 
+Quote Post
 
Start new topic
Antworten (1 - 9)
Masi
Beitrag 24.Sep.2006 - 12:51
Beitrag #2


community managsie
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 2.883
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 6



QUOTE (Perenna @ 24.Sep.2006 - 13:43)
Edit: Der Name "Svenja" ist nur fiktiv - also kein Edit durch die Moderatoren/Administration notwendig :-)

danke :blumen2: ich wollt grad schon nachfragen :)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Locke
Beitrag 24.Sep.2006 - 13:18
Beitrag #3


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.491
Userin seit: 01.08.2006
Userinnen-Nr.: 3.322



Hey Perenna,

hab deinen Thread gerade gelesen und muss sagen alle Achtung. Ich hätte mein Coming Out auch gerne so locker durchgezogen wie du es getan hast. Leider hab ich mich etwas komplizierter dran gestellt und mein Dad weiß es noch immer nicht. Ich wäre froh wenn mein Vater genauso locker reagieren würde wie deiner. Vielleicht würde er auch so reagieren, ich weiß es leider nicht, weil ich es ihm wie schon gesagt, noch nicht gesagt hab. Bei ihm ist meine Angst so groß, weil er einen unheimlichen Hass auf Schwule hat. Aber spielt jetzt hier ja keine Rolle.

Was ich sagen wollte ist, dass ich es cool finde, wie locker du und dein Dad reagiert haben. Ich aber die Reaktion von deiner Stiefmutter nicht verstehen kann. Ist ja wie im Kindergarten. Aber ich glaube, wenn ich eine Stiefmutter hätte, wäre es mir egal, was sie über die Sache denkt, aber es ist scheiße dass sie, dich quasi aus dem Haus ekelt mit ihrer Art und Weise (wenn ich dass richtig gedeutet hab, will nix falsches sagen).

Aber, du musst unbedingt berichtet, wie sie reagiert, wenn sie erfährt, dass ihre Tochter lesbisch ist. Das finde ich so witzig, dass ich mich fast tot gelacht hab, als ich es gelesen hab.
Aber ich glaube, dass ihre Tochter, es auch nicht leicht haben wird und dass ist schade. Aber vielleicht akzeptiert sie es ja und lernt dann mit der ganzen Situation umzugehen und kann somit auch deine Lebensart akzeptieren.

Ich wünsche dir viel Kraft und weiterhin viel Erfolg auf deinem Lebensweg.

Liebe Grüße

Locke :blumen2:
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Ahn
Beitrag 24.Sep.2006 - 22:08
Beitrag #4


Satansbraten
***********

Gruppe: Members
Beiträge: 654
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 99



Hallöchen.
Hab ich das richtig verstanden : Die Tochter Deiner Stiefmutter ist auch lesbisch?
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Perenna
Beitrag 24.Sep.2006 - 22:42
Beitrag #5


Gemüseputzi
****

Gruppe: Members
Beiträge: 33
Userin seit: 12.09.2006
Userinnen-Nr.: 3.521



Guten Abend


Richtig - Sie lebt seit nun 2 Jahren zusammen mit einer Frau.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
immi7
Beitrag 25.Sep.2006 - 09:40
Beitrag #6


Salzstreuerin
******

Gruppe: Members
Beiträge: 77
Userin seit: 05.07.2006
Userinnen-Nr.: 3.167



Ist schon heftig wie dumm manche Menschen sind... und wie gefühllos. :(

Sag mal... wie sieht denn dein Verhältnis zu deinem Vater aus? Gab es da keinen Bruch, nachdem du ja sozusagen aus dem Haus "verbannt" wurdest? Nicht dass ich dir gewünscht hätte weiterhin mit dieser Frau zusammenzuleben zu müssen, aber ich weiß wie es ist wenn sich ein Elternteil gegen einen entscheidet zugunsten des Lebenspartners.

Kommst du eigentlich ansonsten mit deiner Stiefmutter aus? :was:

Was mir aber gefällt ist, dass du dir deine Lebensfreude durch sowas nicht zerstören lässt. Du hörst dich sehr positiv an... täusche ich mich da?
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Perenna
Beitrag 25.Sep.2006 - 14:54
Beitrag #7


Gemüseputzi
****

Gruppe: Members
Beiträge: 33
Userin seit: 12.09.2006
Userinnen-Nr.: 3.521



Guten Tag


Nein, es gab keinen Bruch mit meinem Vater.
Mein Vater ist für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben :roetel: immerhin hat er mich groß gezogen und mit seiner Liebe zu dem gemacht was ich heute bin :-)
Ich wurde nicht aus dem Haus verbannt - wenn ich geblieben wäre und meine Stiefmutter hätte auf meinen Auszug beharrt, dann hätte er eher Sie vor die Türe gesetzt und auch noch heute steht er voll und ganz hinter mir.

Ich bin freiwillig gegangen, weil ich einfach keine Lust hatte mir immer wieder in mein Leben rein reden zu lassen.
Für meinen Dad war es damals nicht einfach, dass eine Tochter, die als einziges bei ihm gelebt hat, ihn "verlässt" und es ist uns wichtig, dass wir uns mindestens einmal die Woche sehen und jeden Tag telefonieren.

Meine Stiefmutter und ich kennen uns seit meiner Geburt - aber Sie kam erst 14 Jahre später mit meinem Vater zusammen. Ich hatte nie ein wirklich gutes Verhältnis zu ihr und heutzutage lege ich ehrlich gesagt auch keinen gesteigerten Wert mehr auf dieses. Ich muss Sie nur zu Familienfesten ertragen - und habe ansonsten meine Ruhe vor ihr.

Go to the top of the page
 
+Quote Post
immi7
Beitrag 26.Sep.2006 - 12:43
Beitrag #8


Salzstreuerin
******

Gruppe: Members
Beiträge: 77
Userin seit: 05.07.2006
Userinnen-Nr.: 3.167



Schön dass du dich mit deinem Vater so toll verstehst. Dann bin ich ja beruhigt :rolleyes:

Und was deine Stiefmutter betrifft: Du machst das schon richtig so. Leb dein Leben so wie es dir gefällt... und dafür wünsche ich dir weiterhin alles Gute! :D
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Ahn
Beitrag 27.Sep.2006 - 17:53
Beitrag #9


Satansbraten
***********

Gruppe: Members
Beiträge: 654
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 99



QUOTE (Perenna @ 24.Sep.2006 - 13:43)
Wird sicherlich noch interessant, wenn Sie erfährt, dass ihre eigene Tochter auch homosexuell ist :rolleyes:



Na , das würde ich aber auch sagen. Ich würde mir schonmal mit Popcorn bewaffnet Karten für die 1.Reihe organisieren......


Toll , daß es wenigstens Dein Vater so gut aufgenommen hat. Mit 16 Jahren eigenständig zu leben ist sicher nicht leicht.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Perenna
Beitrag 27.Sep.2006 - 20:14
Beitrag #10


Gemüseputzi
****

Gruppe: Members
Beiträge: 33
Userin seit: 12.09.2006
Userinnen-Nr.: 3.521



Guten Abend


Karten in der ersten Reihe - ja, hätte was, wenn es mir nicht prinzipiell egal wäre (c:
Jeder soll sein Leben leben - hauptsache ich habe meine Ruhe =)
Go to the top of the page
 
+Quote Post

Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 30.06.2025 - 18:50