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> Out im Job ?, Wissen die Kollegen Bescheid?
Wissen die Kollegen, dass ihr lesbisch seid ?
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Abstimmungen insgesamt: 137
Gäste können nicht abstimmen 
apricot
Beitrag 02.Jan.2007 - 20:57
Beitrag #1


Fürstin Pückler
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Userinnen-Nr.: 3.856



Hallo ,
Ich bin gerade dabei zu überlegen ob ich meiner ganzen Arbeitsstelle ( nur den Kolleginnen ) erzählen soll , dass ich mit einer Frau zusammen bin . Vielleicht hilft mir ja das Umfrageergebnis beim überlegen . Oder ihr habt tipps oder Erfahrungen !

:D Lg Apricot


PS: Ich bin Erzieherin
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Antworten (1 - 78)
Mausi
Beitrag 02.Jan.2007 - 23:57
Beitrag #2


Mama Maus
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Vorletzte Antwort, liegt aber eher daran, dass ich momentan in Ausbildung bin & daher verschiedene Stationen durchlaufe.
Wenn später ein Arbeitsplatz fest ist, länger, so wird es sich nicht vermeiden lassen, wenn ich mich mit den Leuten da verstehe, dass mir "rausrutscht" dass ich mit einer Frau mein Tisch & Bett teile.
In der Ausbildung bin ich nach meinem letzten Einsatz mehr als vorsichtig geworden.. aber das ist ne andere Geschichte.
Tatsache ist, ich möchte nirgendwo arbeiten, wo ich nicht Out sein darf.
Dort wo ich die Ausbildung mache wohne ich grösstenteils auch, so dass viele Menschen aus dem Haus es eh wissen.
Schule weiß Bescheid, da ich mich schon unter "verpartnert" beworben habe .. von daher... out im Großen & Ganzen & ich wollte es nicht mehr ändern!

P.S.: Als ich innem KiGa gearbeitet habe war ich dort auch Out & die Mütter kannten (vom Sehen her) tw. auch meine Frau, wenn sie mich abholte oder etwas nachbrachte oder sowas :) .. meine Kolleginnen sowieso :)
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Moni
Beitrag 03.Jan.2007 - 07:40
Beitrag #3


Insel-Moni:-)
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Da ich auf einer Insel Wohne, weiß es sowieso jeder hier :D
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Nordlicht
Beitrag 03.Jan.2007 - 08:49
Beitrag #4


Inselreifes Träumerschäfchen
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Da meine Frau und ich seit über 18 Jahren zusammen sind und wir uns nicht ein Leben lang verstecken woll(t)en, weiss es jeder. Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Chefs, Nachbarn etc. Wir werden überall voll akzeptiert, als Familie angesehen und respektiert. Auf Betriebsfeiern und bei Kollegen werden wir immer zusammen eingeladen, anders könnte ich mir das auch nicht vorstellen. (IMG:http://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/d025.gif)

EDIT: apricot, bevor Du Dich aber am Arbeitsplatz outest, solltest Du erst abchecken, ob Dir auch keine Nachteile dadurch entstehen...eventuell sogar Kündigung. Ich könnte mir vorstellen, dass es in Deinem Beruf "nicht so gerne gesehen wird". Aber das kannst letzlich nur Du beurteilen.

Der Beitrag wurde von Nordlicht bearbeitet: 03.Jan.2007 - 09:17
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McLeod
Beitrag 03.Jan.2007 - 09:08
Beitrag #5


mensch.
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Ich hätte mich nicht richtig bewerben können, wenn ich es verschwiegen hätte. Dann hätte mir so manche Referenz gefehlt... Und ich hab mir auch gesagt: wer damit ernsthaft ein Problem hat, kann auch nicht ernsthaft mein Arbeitsumfeld werden.

Aktive Grüße

McLeod
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shark
Beitrag 03.Jan.2007 - 10:36
Beitrag #6


Strösenschusselhai
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Bei mir wissen es einige Kolleginnen von mir und andere wohl durch andere Quellen. Es wird nicht wirklich darüber gesprochen, da das meinen Job gefährdete (arbeite für die Caritas), aber für die mit mir arbeitenden Kolleginnen ist es OK so und ich fühle mich auch besser, seit ich in dieser Hinsicht keine Heimlichkeiten mehr haben muss und auch mal erzählen kann, dass ich mit meiner Frau am Wochenende dies oder jenes unternommen habe.
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Elfi del Bosco
Beitrag 03.Jan.2007 - 11:20
Beitrag #7


Salzstreuerin
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Moin, moin
bei mir weiß es die gesamte Firma (großer Bildungsträger im norddeutschen Raum). Hätte auch keinen Sinn gehabt, es zu verschweigen, da verschiedenen Teilnehmer aus den Bildungsmaßnahmen mich auch privat kennen. Daher wäre es unweigerlich rausgekommen. Habe daher alle Karten auf den Tisch gelegt und bisher keine schlechten Erfahrungen damit gemacht.

Gruß Stoner
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Simonetta
Beitrag 03.Jan.2007 - 11:45
Beitrag #8


Gut durch
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Hab mich für die vorletzte Antwort entschieden, weil ich gar nicht all meine KollegInnen kenne (bin Referendarin an zwei verschiedenen Schulen).

Ich bin froh, wenn es möglichst viele wissen, weil ich finde, dass wir immer noch viel zu selten sichtbar sind, und es nervt mich unglaublich, dass immer automatisch davon ausgegangen wird, dass man hetero ist, wenn man nicht explizit zum Ausdruck bringt, dass es nicht so ist. Auch dass in Gesprächen, in denen es um Beziehungen geht, immer automatisch Männer und Frauen zusammengedacht und -genannt werden, und dass das auch implizit von den meisten Lehrern in der Schule so vermittelt wird, indem die Möglichkeit homosexueller Beziehungen sprachlich gar nicht erst vorkommt...

Manchmal finde ich es sehr anstrengend, auf weiter Flur (fast) die einzige zu sein und wünschte, es kämen mehr aus ihren Schränken hervor, falls es noch andere gibt... :unsure:
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shark
Beitrag 03.Jan.2007 - 12:35
Beitrag #9


Strösenschusselhai
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Beiträge: 21.898
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Sicher gibt es noch andere....und mag gut sein, dass Du ihnen mit Diner offenen Art Mut machst, auch aus dem Schrank zu kommen. :zustimm:
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Milchzähnchen
Beitrag 03.Jan.2007 - 18:11
Beitrag #10


Naschkatze
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Hallo,

also, ich arbeite in einer Familie und da bleibt natürlich nicht aus, dass die Kinder fragen, ob man einen Freund hat.....am Anfang bin ich diesem Thema einfach nur mit einem "Nein" gut aus dem Weg gegangen, aber so wie zu den Kindern baute sich natürlich auch zu meiner Chefin ein vertrautes Verhältnis auf und so schrieb ich ihr dann zu Weihnachten einen Brief...... :roetel:

Sie hat es super aufgenommen und findet es ja alles so aufregend, besonders was mein Leben und vor allem meine bzw. unsere Familienplanung betrifft.......danach sprach sie mit den Kindern und auch die haben überhaupt kein Problem damit...... :)

Wenn halt mal bei einem Spiel mit den Barbiepuppen nicht genug Männer da sind, dann sind halt manche Barbies lesbisch....so einfach ist das dann...... :D
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shark
Beitrag 03.Jan.2007 - 18:14
Beitrag #11


Strösenschusselhai
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:D super! :zustimm:
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Nachtigall
Beitrag 03.Jan.2007 - 19:14
Beitrag #12


Gut durch
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Tja, mir fällt dazu immer nur ganz bissig die Bemerkung ein: Gehen die anderen hin und stellen sich vor: "Hallo, ich bin XY / XX und ich bin hetero" ? Eben.
Vielleicht, nein wahrscheinlich, erwarte ich zu viel von unserer Gesellschaft. Aber meiner Meinung nach muss es möglich sein, dass frau solche Dinge wirklich nur beiläufig erwähnen kann, so wie eine Hetera eben sagen würde. "Ach, mein Mann und ich gehen morgen ins Kino" es möglich sein sollte zu sagen : "Meine Frau und ich..." Und dann sollte nicht jeder tot umkippen oder womöglich versuchen, "anderweitige Kündigungsgründe" zu erfinden.
O.K., wenn frau vor einer Betriebsfeier mit Begleitung zu viel Angst hat, es könnte schockieren, kann sie ja immer noch einen Tag vorher sagen: "Ach übrigens, ich komme morgen mit meiner Frau, wundert Euch nicht." oder so.
Gut, ich muss auch fairerweise dazu sagen, dass sich mir diese Problematik aus verschiedenen Gründen (noch) nicht geboten hat. Doch ich denke, an der "Kreirung der Normalität" sind wir maßgeblich mit beteiligt. Und solange wir noch das Gefühl haben, etwas erklären oder erwähnen zu müssen, besteht noch keine Normalität.

Anderes Thema, aber von der Metathematik her dasselbe: Muss ich dauernd erwähnen, dass der nette (oder auch nicht nette) Nachbar ein Türke, Italiener oder Dunkelhäutiger ist?

Paul Spiegel hat mir mal aus der Seele gesprochen, als er sagte, das Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden sei erst normal wenn einer einem anderen erzähle: "Du, ich habe gestern einen getroffen und der war Jude." und der andere daraufhin antwortet: "Ja und?".

Ich denke, so verhält es sich mit allem was nicht der "großen Masse" entspricht.

Es wäre doch schön, wenn wir eines Tages am Arbeitsplatz sagen würden: "Ich bin lesbisch / schwul / bi." und als Echo käme: "Ja und, warum erwähnst Du das?" :)

Klar, dafür muss noch was in der Gesellschaft passieren, aber ich denke, wir haben es ein Stück weit in der Hand.

Alles Gute Euch.

Nachtigall
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regenbogen
Beitrag 03.Jan.2007 - 19:29
Beitrag #13


a.D.
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QUOTE (Nachtigall @ 03.Jan.2007 - 19:14)
Es wäre doch schön, wenn wir eines Tages am Arbeitsplatz sagen würden: "Ich bin lesbisch / schwul / bi." und als Echo käme: "Ja und, warum erwähnst Du das?" :)

Solche Antworten werden bereits heute gegeben, aber dahinter steht in vielen Fällen leider ein Vogel-Strauß-Verhalten: "Ich will nichts davon hören, dann muss ich mich auch nicht damit auseinandersetzen." Oder: "Musst du das so laut rausposaunen, was sollen denn die Leute von uns sagen. Wenn du schon meinst, dass du lesbisch bist, dann behalt es wenigstens für dich."

Aber ich weiß schon, wie du das meinst - und du hast natürlich Recht.
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shark
Beitrag 03.Jan.2007 - 19:34
Beitrag #14


Strösenschusselhai
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Leider stimmt das vielerorts tatsächlich, regenbogen. Und doch finde auch ich, dass Nachtigall recht hat. Wenn ich einfach locker sagen kann:"Ich war gestern mit meiner Frau im Theater/Kino/Badesee" (das habe ich seit meinem CO sowohl an den verschiedenen Arbeitsstellen, wie auch im privaten Rahmen getan - lediglich auf meiner jetzigen Stelle war ich lange vorsichtig wegen der kath. Trägerin), ist die Wahrscheinlichkeit, dass dummes Zeug getuschelt wird, geringer und die Selbstverständlichkeit, mit der ich Heimlichkeit ablehne, mag andere ermutigen, auch offener zu werden.

Ich jedenfalls habe fast nur gute Erfahrungen damit gemacht.
Und wünsche Jeder den Mut, sich zu trauen.
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Nachtigall
Beitrag 03.Jan.2007 - 19:57
Beitrag #15


Gut durch
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Eben, Mab. Ich sage ja nicht, dass es nie ausgesprochen werden sollte, aber es kommt halt drauf an wie. Ich persönlich finde, es sollte nicht etwas von einer "Beichte" (das Wort wollte ich eigentlich vermeiden) haben, sondern beiläufig klappen. Und wenn eine Frau sagt: "Ich war gestern mit meiner Frau..." ist das eindeutig.
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Elfi del Bosco
Beitrag 05.Jan.2007 - 10:48
Beitrag #16


Salzstreuerin
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Hallo zusammen,

als ich vor zwei Jahren meine neue Stelle bei schon erwähntem Bildungsträger antrat, habe ich als erstes durch den Buschfunk mitgeteilt bekomen, daß eine meiner Kolleginnen bestimmt lesbisch sei (vielmehr, eine lebische Emanze), viele habe sich das Maul zerrissen über diese Kollegin, die sich aber auch nicht traute, alle reinen Wein einzuschenken.
Mein Lesbisch sein verstecke ich nicht. Ich habe ein Halsband mit Regenbogenringen, ich benutze einen Regenbogenschlüsselanhänger und trag grundsätzlich eine Aidsschleife am Pulli. Außerdem rede ich auch von meiner Frau.
Da wir hier kleine Orte haben und ich so zu sagen bekannt in wie ein bunter Hund, hat es für mich keinen Sinn meine Liebe zu verschweigen. Ich hasse das Getuschel und die Gerüchte, die dann auftauchen, wenn man nicht klar mit den Fakten auf den Tisch kommt. Daher habe ich mich damals ganz schnell entschieden auch in der Firma reinen Wein einzuschenken und offen zu leben.
Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ganz im Gegenteil, ich werde angemault, wenn meine bessere Hälfte nicht mit zum Btreibsausflug oder zum Weihnachtsball kommt.

Gruß Stoner
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leslie
Beitrag 05.Jan.2007 - 11:48
Beitrag #17


Miau
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Also, bei mir war´s so, dass ich im Referendariat (Grundschule) nicht gesagt habe, dass ich lesbisch bin (das habe ich dann später nur meiner Mentorin erzählt, mit der ich mich im Laufe der Zeit angefreundet hatte.) Auch an den anderen Schulen, wo ich mal ein halbes, mal ein ganzes Jahr Vertretungsunterricht gemacht habe, hab´ ich nichts erzählt, weil es mir einfach nicht wichtig war und ich auch nicht so den richtigen "Draht" zu den Kollegen hatte - weil es von vornherein ja auch immer nur absehbar befristete Verträge waren.
Jetzt bin ich seit über zweieinhalb Jahren an der gleichen Schule, seit einem halben Jahr endlich mit festem, unbefristetem Vertrag. Irgendwie hat da aber auch von Anfang an die "Chemie" mit dem Kollegium gestimmt. Ich wollte aber nicht einfach so damit rausplatzen und sagen "Was ich schon immer mal sagen wollte, ich bin übrigens lesbisch"... Sondern ich hab´ auf Gelegenheiten gewartet, wo es sich ergab. Ein Kollege z. B. fragte, was mich denn in diese Gegend verschlagen hätte, und als ich sagte "Wo die Liebe halt hinfällt", meinte er: "Ach, ist dein Freund auch Lehrer?", und ich sagte: "Nein, meine Freundin ist Krankenschwester". Naja, so oder so ähnlich lief das auch mit den übrigen KollegInnen, und alle haben es irgendwie selbstverständlich hingenommen (Ich fand´s aber auch bemerkenswert, dass ich es wirklich allen selbst gesagt habe - die, die es schon wussten, haben es tatsächlich für sich behalten, obwohl ich sie nicht darum gebeten hatte...) Inzwischen ist es auch beim letzten Kollegen angekommen, und sowohl zum 60. Geburtstag der Schulleiterin als auch zu dem des Konrektors war ich ganz selbstverständlich mit meiner "Lebensgefährtin" eingeladen.
Ich finde, man muss es nicht auf einem Schild vor sich hertragen oder jedem gleich im zweiten Satz sagen - aber so wie die Heteras von ihrem Mann oder Freund erzählen und was sie wieder alles unternommen haben, so möchte ich eben auch von "Uns" erzählen und davon was "Wir" gemacht haben - und da möchte ich dieses "Wir" auch als "zwei Frauen" verstanden wissen.
Ein anderes Thema ist das Outen gegenüber den Eltern meiner Schüler - das habe ich bisher noch nie getan, weil es da schon reicht, wenn einer dann den Aufstand probt... Aber da mich dort auch noch keiner nach meinem Privatleben gefragt hat, war das bisher auch noch kein Problem...
LG, Leslie
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Simonetta
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:13
Beitrag #18


Gut durch
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QUOTE (leslie7259 @ 05.Jan.2007 - 11:48)

Ein anderes Thema ist das Outen gegenüber den Eltern meiner Schüler - das habe ich bisher noch nie getan, weil es da schon reicht, wenn einer dann den Aufstand probt...

Ich frage mich nur immer, wie dieser Aufstand aussehen soll? :gruebel: Was konkret soll da denn passieren? Also, an meinen Schulen wäre es gar nicht vorstellbar, dass sowas ein ernsthaftes Thema ist... ich stelle auch immer wieder fest, dass sich eigentlich kein Mensch dafür interessiert, wie man so lebt, es sei denn, es ergibt sich ein persönliches Gespräch. Und ich fände es extrem deplaziert, in einem Gespräch mit Eltern von meinem Privatleben anzufangen, weil das da einfach nichts zu suchen hat. Was aber umgekehrt absolut nicht heißt, dass ich nicht will, dass sie wissen, dass ich lesbisch bin. (Ich sehe da gar kein Problem. :gruebel: ) Naja - deswegen finde ich es eigentlich praktisch, wenn sich das mit der Zeit rumspricht und einfach zu einer selbstverständlichen Tatsache wird.

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plop
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:18
Beitrag #19


feministische winterfeste klimperlesbe
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QUOTE (leslie7259 @ 05.Jan.2007 - 11:48)

Ein anderes Thema ist das Outen gegenüber den Eltern meiner Schüler - das habe ich bisher noch nie getan, weil es da schon reicht, wenn einer dann den Aufstand probt... Aber da mich dort auch noch keiner nach meinem Privatleben gefragt hat, war das bisher auch noch kein Problem...
LG, Leslie

hierin zeigt sich meiner meinung nach ganz exakt unsere momentane situation:

wir balancieren zwischen entgegengebrachter akteptanz über toleranz und noch immer von uns aus vorsichtigem taktieren,wie weit frau-und sicher auch mann als schwuler-gehen kann.

chefmässig bin ich überall out und mit meiner liebsten willkommen,schülerelternmässig ist das aber noch sehr ausbaufähig-obwohl ich nie schlechte erfahrung damit gemacht habe wenn die sprache auf meinen mann kommt und ich nebenbei bemerke, dass mein mann eine frau ist.
ist mir wirklich so passiert:
jemand wünschte mir und meinem mann eine gute reise.
ich war zuerst total perplex,warum dieser jemand den menschen an meiner seite in die wünsche einbezogen hatte -und dann ist mir lachend die antwort"danke-werden wir haben,aber mein mann ist eine frau "-über die lippen gekommen,ohne dass ich die chance gehabt hätte,darüber nachzudenken,was ich da eigentlich im moment mache.
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plop
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:22
Beitrag #20


feministische winterfeste klimperlesbe
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wie gut ,dass es so lesben wie dich endlich gibt :zustimm:
simonetta for president :bounce:
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Stritzi
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:23
Beitrag #21


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Sind denn alle im Lehramt tätig? :huh:
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Simonetta
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:25
Beitrag #22


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QUOTE (plop @ 05.Jan.2007 - 12:18)

jemand wünschte mir und meinem mann eine gute reise.
ich war zuerst total perplex,warum dieser jemand den menschen an meiner seite in die wünsche einbezogen hatte -und dann ist mir lachend die antwort"danke-werden wir haben,aber mein mann ist eine frau "-über die lippen gekommen,ohne dass ich die chance gehabt hätte,darüber nachzudenken,was ich da eigentlich im moment mache.

Klasse! Da seid ihr liierten Frauen echt zu beneiden, weil man sich so sehr unkompliziert outen kann, ohne dass das Gespräch zu persönlich wird. Ich muss zugeben, dass ich - als Single - nicht immer die richtigen Worte finde, denn dann ist der Grad oft sehr schmal, dass man sehr Persönliches von sich preisgeben muss (und das will ich in einem professionellen Umfeld nicht unbedingt).
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Simonetta
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:29
Beitrag #23


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QUOTE (plop @ 05.Jan.2007 - 12:22)
wie gut ,dass es so lesben wie dich endlich gibt :zustimm:
simonetta for president :bounce:

Um Himmels Willen!! - wie soll ich das denn verstehen? Nein, warte mal - ich bin gar keine besonders mutige Frau oder so (im Gegenteil). Aber ich muss zugeben, dass ich tatsächlich keine Befürchtungen habe, dass mein Berufsleben in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden könnte durch die Tatsache, dass ich lesbisch bin. Verstehst du?
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Simonetta
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:31
Beitrag #24


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QUOTE (Stritzi @ 05.Jan.2007 - 12:23)
Sind denn alle im Lehramt tätig? :huh:

Ich schon, aber... siehe meine Signatur! ;) Was machst du denn?
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Stritzi
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:32
Beitrag #25


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Ich bin dann wohl Sachbearbeiterin aber im Grunde meines Herzens Lehrerin :D
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plop
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:32
Beitrag #26


feministische winterfeste klimperlesbe
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QUOTE (Stritzi @ 05.Jan.2007 - 12:23)
Sind denn alle im Lehramt tätig?  :huh:

das sind scheinbar die einzigen die heute morgen zeit haben,sich mit dem thema auseianderzusetzten.

@simonetta
auf die frage nach dem freund,der ja dann nicht vorhanden ist,kann frau z.b. anhängen und auch keine freundin.
oder.wenn ich jemanden hätte,dann eine frau-

ich ärgere mich in dem outing -zusammenhang inzwischen am meisten über meine eigene verinnerlichte homophobie.
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Stritzi
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:33
Beitrag #27


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Klar wegen den Ferien :P
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Simonetta
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:33
Beitrag #28


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QUOTE (Stritzi @ 05.Jan.2007 - 12:32)
Ich bin dann wohl Sachbearbeiterin aber im Grunde meines Herzens Lehrerin :D

Oh - wollen wir tauschen?
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Stritzi
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:35
Beitrag #29


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Nein Du danke ich bin hier recht zufrieden mit meinem Job. Kleines Büro 3 Leute.
Aber wirklich out bin ich nicht. Mein Chef weiss es da ich 5 Jahre mit einer Frau zusammengelebt hab und das war kein Geheimnis. Aber ich werd nie gefragt ob oder ob nicht.
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leslie
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:36
Beitrag #30


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@Simonetta: Ich unterrichte u. a. katholische Religion - wenn da wem nicht passt, dass ich sein Kind unterrichte, bin ich ratzfatz meine Missio los...
LG, Leslie
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Simonetta
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:42
Beitrag #31


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QUOTE (plop @ 05.Jan.2007 - 12:32)
@simonetta
auf die frage nach dem freund,der ja dann nicht vorhanden ist,kann frau z.b. anhängen und auch keine freundin.
oder.wenn ich jemanden hätte,dann eine frau-

Ja, vielleicht sollte ich das mal sagen... ich eiere ehrlich gesagt oft rum, oder erzähle etwas von meiner "Ex-Freundin", in der Hoffnung, dass es dann klar wird. Und zwar weißt du warum? Wenn ich sowas sage wie "Wenn ich jemanden hätte", dann fühle ich mich so verletzlich, so nach dem Motto, ich möchte gern mit einer Frau zusammensein aber hab keine abgekriegt... :( Und das gehört dann zu dem Persönlichen, dass ich nicht sagen möchte zu Leuten, mit denen ich in erster Linie beruflich zu tun habe.

Neulich hatte ich wieder so ein Gespräch, und zwar mit einem meiner Fachleiter. Er erzählte von seiner Ehe, Referendarin 1 erzählte von ihrer Ehe - und Klein-Simonetta erzählte von ihrer "Ex-Freundin", um überhaupt an dem Gespräch teilnehmen zu können... Und ich habe mich danach ziemlich traurig gefühlt, weil ich die einzige war, die allein ist und nur auf die Vergangenheit zurückgreifen konnte im Gespräch.

Meine Outing-Freudigkeit variiert auch mit meinem Selbstgefühl: an Tagen, an denen ich mich attraktiv fühle, lasse ich gerne mal meinen Schüsselanhänger herumliegen, auf dem drauf steht: "How come all the cool girls are lesbians?" - an Tagen, an denen ich mich unattraktiv fühle, oute ich mich ungern, weil ich Angst habe, dass Unattraktivität und Lesbischsein dann zusammengedacht wird und das will ich nicht.
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Simonetta
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:47
Beitrag #32


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QUOTE (leslie7259 @ 05.Jan.2007 - 12:36)
@Simonetta: Ich unterrichte u. a. katholische Religion - wenn da wem nicht passt, dass ich sein Kind unterrichte, bin ich ratzfatz meine Missio los...
LG, Leslie

Na gut, das mit der katholischen Religion ist ein anderes Thema, das für mich schwer nachvollziehbar ist. Aber dann ist das Schlimmste, was dir passieren kann, dass du nicht mehr Religion unterrichten darfst. Deinen Job als Lehrerin kannst du nicht verlieren.
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leslie
Beitrag 05.Jan.2007 - 12:54
Beitrag #33


Miau
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@Simonetta: Das weiß ich - aber gerade an dieser Schule bin ich z. Z. die einzige, die kath. Religion unterrichtet... Und wenn ich das nicht mehr dürfte, müsste ich die Schule wechseln (was ich aber gar nicht will...) Ist schon sehr ärgerlich, wenn man auf der einen Seite möglichst offen und frei leben möchte, und auf der anderen Seite dann doch wieder zurückstecken muss... schließlich möchte ich meine Freundin auch irgendwann "heiraten"... Ich denke ja auch, dass die meisten Eltern da auch kein Problem mit hätten - aber einer würde ja schon reichen, dem z. B. meine Nase nicht passt... *seufz*
LG, Leslie
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Simonetta
Beitrag 05.Jan.2007 - 13:01
Beitrag #34


Gut durch
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@ leslie7259: :troest: Klingt nach einer nicht ganz einfachen Situation...
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leslie
Beitrag 05.Jan.2007 - 13:07
Beitrag #35


Miau
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@Simonetta: Danke!
Ich freu´ mich jedenfalls sehr, dass ich ein so tolles Kollegium habe (ich mag das Wort "tolerant" nicht - und das würde auch gar nicht passen... Die nehmen das als etwas total Selbstverständliches, erkundigen sich nach meiner Freundin etc... und das finde ich ein sehr schönes Gefühl. Ich steh´ da nicht als "geduldete Exotin", sondern bin genauso wie alle anderen :) )
LG, Leslie
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Mausi
Beitrag 05.Jan.2007 - 13:17
Beitrag #36


Mama Maus
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*ist keine Lehrerin sondern Gesundheits-& Krankenpflegeschülerin*

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 05.Jan.2007 - 13:18
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blue_moon
Beitrag 05.Jan.2007 - 13:58
Beitrag #37


strösen macht blau!
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QUOTE (plop @ 05.Jan.2007 - 12:32)
ich ärgere mich in dem outing -zusammenhang inzwischen am meisten über meine eigene verinnerlichte homophobie.

:gruebel: ist das wirklich homophobie?
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plop
Beitrag 05.Jan.2007 - 14:23
Beitrag #38


feministische winterfeste klimperlesbe
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QUOTE (blue_moon @ 05.Jan.2007 - 13:58)
QUOTE (plop @ 05.Jan.2007 - 12:32)
ich ärgere mich in dem outing -zusammenhang inzwischen am meisten über meine eigene verinnerlichte homophobie.

:gruebel: ist das wirklich homophobie?

vielleicht kann frau es anders benennen-ich habe keine andere bezeichnung dafür gefunden.

ich komme aus einer familie,
..in der meine mutter bis heute das wort lesbisch nicht in den mund nehmen kann
..in der es einige beispiele für frauen gab,die laut meiner erwachsenenumgebung "so" waren(ohne es richtig ausleben zu können,das ist meine heutige sichtweise!)-und in meiner erinnerung als sehr "unsympathisch" und suspekt bis gefährlich{¿¿¿¿}dargestellt wurden-aber was kann ein mensch anderes spiegeln,wenn frau ein verstecktes oder gar inexistentes emotionales leben führen muss¿

wenn ich mehr zeit hätte ,würden mir wahrscheinlich noch etliche beispiele einfallen.

ich bin absolut stolz darauf,lesbisch zu sein-auch wenn ich nichts dafür kann,dass ich es bin.
für mich ist es ein lebenskonzept,dass stimmig ist und zu mir passt.
warum kann ich das dann nicht jedem ,der es hören will und vor allem denen,die es nicht hören wollen,freudig an die birne werfen¿

deswegen der begriff:verinnerlichte homophobie.
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blue_moon
Beitrag 05.Jan.2007 - 14:51
Beitrag #39


strösen macht blau!
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ich weiss nicht. für mich klingt 'verinnerlichte homophobie' nach selbstablehnung, minderwertig fühlen, innerem kampf gegen das lesbisch sein. du schreibst aber begriffe wie stolz, stimmig... das klingt eher nach selbstachtung, einklang mit dir selbst. dass wir immer wieder mal in situationen kommen, in denen wir schon aufgrund dieser einen facette unseres lebens, dem lesbischsein, vorverurteilt, beschimpft oder abgelehnt werden, ist doch einfach eine erfahrung, gegen die sich jede nach bestem gewissen wappnet. :gruebel:
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grenzgängerin
Beitrag 05.Jan.2007 - 16:53
Beitrag #40


Fürstin Pückler
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Hallo -
will mal wieder auf die Frage antworten, ob ich an meiner Arbeitsstelle out bin!
Ja, ich habe es meinen Kollegen und Kolleginnen erzählt und auch einer meiner Chefs weiß es und sie haben es als selbstverständlich aufgenommen. Dabei arbeite ich in der kath. Kirche. Ich weiß, dass es sich nicht auf die "höheren Etagen" weitertragen darf, da ich dann meinen Job schnell los bin. Aber ich gehe trotzdem frei damit um. Die Jugendlichen, mit denen ich enger zusammen arbeite, wissen auch Bescheid und nehmen es auch als Normalität hin. Das ist schon super klasse! Aber ich habe auch von Anfang an mit offenen Karten gespielt und fühle mich in diesem Kreis sehr wohl!
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Impossible
Beitrag 07.Jan.2007 - 11:08
Beitrag #41


Suppenköchin
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Hab, nein, es weiss keiner, ich will das nicht! angeklickt, weil es für mich momentan das beste ist (vom Gefühl her) und solange ich Single bin sehe ich auch keinen Handlungsbedarf.
Weiss auch nicht wie man in der Chefetage darauf reagieren würde, warscheinlich wärs egal, aber ich habe die Stelle noch nicht solange und will nichts riskieren, so blöde das auch ist, :patsch:
Zumindest wissen alle das ich geschieden bin und keinen neuen Mann will. Eine Arbeitskollegin, die meint sie müsse mich unbedingt verkuppeln, denn so unbemannt könne frau doch nicht durch´s Leben gehen habe ich des öfteren schon gesagt, dass ich nicht gegen eine neue Beziehung bin, nur eben nicht auf der suche nach einem Mann.
Bin gespannt wie lange sie braucht um zu merken was ich meine :roetel:
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Schlummi
Beitrag 07.Jan.2007 - 13:34
Beitrag #42


Suppenköchin
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Ich habe die vorletzte Antwort gewählt. Ich arbeite in einem sehr kleinen Büro und es weiß bisher eine Kollegin definitv Bescheid. Lange Zeit hab ich mich auch nicht getraut, mich auf der Arbeit zu outen, obwohl das bei meiner Arbeitsstelle kein Problem ist. Irgendwann hatte besagte Kollegin dann eine Andeutung gemacht und da hatte ich dann auch keine Lust mehr, irgendwelche Märchen zu erzählen. Die Reaktion war dann auch sehr positiv. Es ist wohl so, dass einige andere Kollegen auch etwas ahnen, allerdings hat mich noch niemand darauf angesprochen, was eigentlich schade ist, denn heute bin ich an einem Punkt, an dem ich auf jeden Fall ehrlich antworten würde. Allerdings laufe ich auch mit keinem Schild rum.

Auf jeden Fall finde ich, wenn man keine negativen Konsequenzen zu befürchten hat (was man ja leider manchmal vorher nicht weiß), sollte man sich nicht verstecken. Damit macht man sich nur selber zum Außenseiter, da man über einen entscheidenden Teil des Privatlebens nie etwas erzählen kann. Und es ist manchmal besser, alle Karten auf den Tisch zu legen, bevor ständig irgendwelche Gerüchte kursieren und getuschelt wird.
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Dummy
Beitrag 09.Jan.2007 - 20:19
Beitrag #43


Naschkatze
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Bei meiner Arbeitsstelle wussten es auch alle weil ich es gesagt habe und niemand hatte damit ein Problem.

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apricot
Beitrag 09.Jan.2007 - 20:19
Beitrag #44


Fürstin Pückler
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Oh Wow ,
bin sehr beeindruckt was da aus meiner Umfrage geworden ist .
Sehr interessant wieviele soziale Berufe sich zu Wort gemeldet haben .
Ich werde auch lqangsam nach und nach es als tatsache einfliesen lassen . Der größte teil meines Teams ( Kindertagesstätte für Kinder von 3-12 Jahre 75 % Ausländeranteil gewollt ! )
Vor den Eltern aheb ich da noch etwas respekt , da viele dem Islam angehören , sie können mich zwar hier nicht wirklich steinigen aber Steine in den Weg legen ist klar möglich ...
Ich habe zwar eine Chefin über 60 die mit ihrer Frau verheiratet ist und die auch alle kennen . Aber ich denke ich muss mich da nach meinem bauchgefühl richten ..
Nachhängen tut mir auch noch eine Mobbingerfahrung im Job als ich noch mit meinem Freund zusammen war ....
abstraktesache sowas vor allem wenn man erst ein halbes Jahr nach der kündigung erfährt was der Grund fürs Mobbing war " ARME wELT"
Mit den Kindern mal schauen ....

Lg Apricot
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Mausi
Beitrag 09.Jan.2007 - 22:34
Beitrag #45


Mama Maus
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QUOTE (apricot @ 09.Jan.2007 - 20:19)
Ich habe zwar eine Chefin über 60 die mit ihrer Frau verheiratet ist und die auch alle kennen .

:zustimm:
Das Verdient Hochachtung! .. einfach wegen dem Alter & da es eben ganz andere Erfahrungen sind die sie machte, als jemand in bspweise meinem Alter.
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Sin
Beitrag 10.Jan.2007 - 10:46
Beitrag #46


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Einige wenige wissen davon, die gefragt haben und sich nicht mehr mit meiner Standard-Antwort "Ja, ich habe eine Beziehung" abspeisen lassen wollten... .
Der eine ist ganz neidisch, die andere erzählte mir sofort von ihrem schwulen Vater, der andere Kollege, mit dem ich die meiste Zeit im Büro verbringe, konnte seine ewig eifersüchtige Freundin beruhigen, dass "ich ja doch gar nichts von ihm wollen kann" :D und der andere Kollege outete sich auch gleich :D . Habs mir komplizierter vorgestellt, war es aber nicht.
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antje
Beitrag 12.Jan.2007 - 18:25
Beitrag #47


Salzstreuerin
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Ich denke, es kommt auch n bissl auf den Job an, den man macht. Ich meine, ich bin ja auch immer der Meinung, zu dem zu stehen, was/wer und wie man ist, aber wenn es um die Existenz geht, drücke ich da auch schon mal ein Auge zu.
Meine Freundin war Lehrerin an einer katholischen Mädchenschule. Die hätten sie sicher net genommen, wenn sie denen gesagt hätte:
"Hey, ich habe mein Examen mit eins gemacht und bin mit einer Frau zusammen."
Auch wenn es furchtbar ist, manchmal muss man sich offenbar verrenken.
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Stritzi
Beitrag 12.Jan.2007 - 18:35
Beitrag #48


Gut durch
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Bei mir ist das so ne Sache. Ich möchte in weniger als drei Jahren den Abteilungsleiterposten haben und in unserem Betrieb herrscht einfach ne Männerdomäne dazu kommt noch das die Stadt sehr katholisch ist usw. Ich glaub nicht das das sinnvoll ist mich zu outen. Auch wenn die Frage käme ob ich denn nicht heiraten und Kinder wolle. Also sag ich nix und ausserdem fragt sowieso keiner.
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Inken
Beitrag 12.Jan.2007 - 21:29
Beitrag #49


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Da meine Ex und ich zusammenarbeiten, wurde es relativ schnell bekannt ( nach gut einen Jahr), der Umgang zu 99 % positiv.
Bei ihr hat es eh ein jeder gewußt, aber daß ich ihre Partnerin bin, hat so ziemlich jeden "gschockt"!! Es wurde nie ein Problem darausgemacht - zwar ein Gespräch bei den Obrigkeiten, aber das ist auch bei Heten Standard (bzgl "die Arbeit darf nicht leiden usw").
Es war auch whd der Trennung kein Problem - es wurde für keinen Partei ergriffen und die Launen ebenso geduldig ertragen, wie bei jeder anderen auch.
ich hätt mir nie gedacht, daß meine, doch eher homophobe Chefin, so gut damit umgehen konnte/ kann!
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Co-Mom
Beitrag 13.Jan.2007 - 17:05
Beitrag #50


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QUOTE (antje @ 12.Jan.2007 - 18:25)
Ich denke, es kommt auch n bissl auf den Job an, den man macht. Ich meine, ich bin ja auch immer der Meinung, zu dem zu stehen, was/wer und wie man ist, aber wenn es um die Existenz geht, drücke ich da auch schon mal ein Auge zu.
Meine Freundin war Lehrerin an einer katholischen Mädchenschule. Die hätten sie sicher net genommen, wenn sie denen gesagt hätte:
"Hey, ich habe mein Examen mit eins gemacht und bin mit einer Frau zusammen."
Auch wenn es furchtbar ist, manchmal muss man sich offenbar verrenken.

In solchen Fällen würde ich gar nicht von "Verrenken" sprechen, sondern von reiner Notwehr. Es gibt Instanzen, die haben es nicht besser verdient als belogen zu werden.
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Liane
Beitrag 13.Jan.2007 - 20:50
Beitrag #51


Heiligenanwärterin
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Wer fragt, bekommt eine Antwort...
Ich habe generell sehr wenig Kontakt zu ArbeitskollegInnen, daher gibt es wenig Gelegenheit, überhaupt irgendetwas zu sagen.
Ich vermute, dass mein Chef bescheid weiß bzw. sich das zusammengereimt hat, aber "offiziell" weiß er es nicht, da ich meine Stelle unter Umständen sehr schnell los sein könnte, wenn die Information in die falschen Hände geriete. Was er nicht weiß, kann er auch nicht bestätigen... B)
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jackamo
Beitrag 13.Jan.2007 - 21:26
Beitrag #52


lokalpatriotin
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bei mir an der uni wissen eigentlich alle bescheid, die augen im kopf haben, da meine derzeitige freundin dasselbe studiert wie ich und ich keine lust mehr hatte mich zu verstecken.
meine studienkollegen hatten damit kein problem, weil darunter auch schwule und lesben sind.
und der rest reagiert entweder gar nicht darauf oder sie haben fragen gestellet, wie z.bsp.:"Wer ist denn bei euch der mann in der beziehung?" naja, meine antwort war:" wir sind beide frauen, es gibt keinen mann in der beziehung!"
:D
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lioness
Beitrag 15.Jan.2007 - 16:13
Beitrag #53


Löwin mit Samtpfoten
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Ich arbeite an einer Schule und bin nicht out. Das Thema kam aber auch nie zur Sprache bisher. So lange ich keine Beziehung habe, sehe ich auch nicht die Notwendigkeit, mich zu outen. Wenn dann aber eine Freundin vorhanden wäre, so würde ich sie nie verstecken oder verleugnen wollen.
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junisonne
Beitrag 19.Jan.2007 - 08:36
Beitrag #54


Gut durch
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QUOTE (lioness @ 15.Jan.2007 - 16:13)
Ich arbeite an einer Schule und bin nicht out. Das Thema kam aber auch nie zur Sprache bisher. So lange ich keine Beziehung habe, sehe ich auch nicht die Notwendigkeit, mich zu outen. Wenn dann aber eine Freundin vorhanden wäre, so würde ich sie nie verstecken oder verleugnen wollen.

Genau so kann ich auch meine Situation beschreiben. Würde ich direkt gefragt werden, würde ich wahrheitsgemäß antworten.

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Lemongras
Beitrag 27.Jan.2007 - 19:40
Beitrag #55


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In meinem Noch-Job (nur noch achtmal hingehen :rolleyes: ) bin ich nicht out.
In meinem neuen kommenden Job bin ich out - wie in meinen vorherigen Jobs auch. :bounce:
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shark
Beitrag 27.Jan.2007 - 20:42
Beitrag #56


Strösenschusselhai
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Wie schön, Lempicka! "Und am neunten Tage war sie wieder out" :) :blumen2: Ich wünsche Dir einen guten Start! :)

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 27.Jan.2007 - 20:43
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Lemongras
Beitrag 27.Jan.2007 - 20:46
Beitrag #57


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QUOTE (shark @ 27.Jan.2007 - 20:42)
Wie schön, Lempicka! "Und am neunten Tage war sie wieder out" :) :blumen2: Ich wünsche Dir einen guten Start! :)

:bounce: :roetel: Dankeschöööööön :roetel: *hüpf*
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Mausi
Beitrag 11.Mar.2007 - 21:16
Beitrag #58


Mama Maus
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Hallo,

ich krame diesen Thread mal aus.
Ich bin an sich ja Out .. also Schule weiß bescheid, auf der neuen Station bin ich grad zaghaft dabei mich zu outen, bin aber durch eine (wirklich nur eine *Sigh*) negativerfahrung inzwischen etwas gehemmt (was blödsinn ist, da ich 1000 gute Erfahrungen machte. .. aber eine negative im Oktober hats echt reingehauen *grml*) .. ja.

Also das Ding ist, nach und nach werde ich mich auch auf der Station outen (wenn es nicht schon die Schülerin, die es eben mitbekam oder auch ne andere die da arbeitet & mich eben schon seit 2 jahren "kennt" macht) vor den Kollegen und das ist nicht das Problem.

Das Problem ist, vor den Patienten.
Ich wohne auf dem Klinikgelände, da ist Privatssphäre ja eh eingeschränkt.
Aber diese Homosexualität.. die ist meins .. wisst ihr was ich meine?

ich wollte eigentlich fragen, wie ihr es mit euren Patienten/Kunden/Schülern handhabt (also eben die Leute die in der Pflege arbeiten & auch die, die viel mit Kunden zu tun haben, bzw. Schüler)?
Lasst ihr es im Gespräch einfließen?
Was würdet ihr auf gezielte Fragen antworten?

Das war alles eigentlich kein Problem .. bis eben Oktober letzten Jahres, das hats bei mir durcheinander geworfen.
Es ist so selbstverständlich für mich .. dsa Wort Freund & ich in einem Satz passt für mich nicht & falls das gesagt bzw. gefragt wird, sage ich (bei Kollegen) auch immer "Frau" .. verbessere es quasi weil es enfach nicht passt für mich .. aber bei patienten?
Das habe ich bisher noch nie verbessert .. aber jetzt? Jederzeit können mich Patienten sehen, wenn wir spazieren gehen, wenn wir wegfahren, wenn sie mich abholt usw usw.

Ich weiß es ist nicht schlecht, aber es ist mein Privatleben .. es ist meins .. sie ist mein Privatleben .. aber ichw eiß nicht wie ichs handhaben soll.

Ja .. daher die Frage an euch.
Ich denke ja schon ich hab da halbwegs die Lösung die heisst unbefangen damit umgehen, weiterhin .. aber es ist nun irgendwie schon schwierig geworden.... eben seit oktober ... aber da konnt ich nach und nach eben rangehen .. jetzt ist es anders.
Und ich will eigentlich nicht Beruf und Privat vermischen, was es für mich ja irgendwie ist, wenn Patienten/-innen meine Frau sehen.
Habe Angst, dass die dann tuscheln (was auch blödsinn ist!) .. aber die Ängste sind auf einmal da.

Ja wie gesagt, wie macht ihr das?

Ach ich weiß nicht .. ich schick das mal so ab & hoffe, dass ihr die Frage aus diesem kruden Post rausfiltern könnt.

Ratlose Grüsse
Die Mausi

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 11.Mar.2007 - 21:18
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Lucia Brown
Beitrag 11.Mar.2007 - 21:32
Beitrag #59


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Bei mir wissen es alle. Stehe auch viel in der Öffentlichkeit, also sprich auf Bühnen und sage, was ich meine, denke und fühle.

Und ist es einmal raus, lebt es sich viel leichter. :ww:

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Schlummi
Beitrag 11.Mar.2007 - 21:52
Beitrag #60


Suppenköchin
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Hallo Mausi

Ich habe in meinem Beruf nicht viel Kontakt zu Kunden. Ein Outing ihnen gegenüber käme für mich nicht in Frage, denn das ist zu privat und würde mir einfach zu weit gehen. Eine direkte Nachfrage wäre bei mir schnell erledigt, da ich Single bin. :P Wenn ich eine Partnerin hätte, würde ich wohl einfach antworten dass ich in einer Beziehung lebe oder ähnliches.

Ob du dich nun vor deinen Patienten outest oder nicht, kannst letztlich nur du selbst entscheiden. Wenn du dich dafür entscheidest dich nicht zu outen, würde ich mich an deiner Stelle auf dem Klinikgelände möglichst neutral verhalten, wenn deine Freundin da ist. Darf ich denn mal fragen, was denn letzten Oktober genau passiert ist, dass es dich so aus den Socken gehauen hat oder möchtest du lieber nicht darüber sprechen?

Ich weiß auch nicht so genau, ob ich verstanden habe, wo dein Problem liegt. Geht es nur darum, dass du nicht weißt wie du dich bzgl. deinem Privatleben den Patienten gegenüber verhalten sollst oder hast du generell ein Problem damit auf dem Klinikgelände zu wohnen und keine Privatsphäre zu haben? Ich könnte mir z. B. nicht vorstellen, so nah an meiner Arbeitsstelle zu wohnen.

Schlummi
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freedom
Beitrag 11.Mar.2007 - 23:38
Beitrag #61


giraffenhalsige Dancingqueen
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hallo mausi,

ich verstehe dein problem. allerdings nicht aus "meiner sicht", sondern ich nähere mich dem ganzen aus der warte meiner freundin. sie ist nicht geoutet und hat eine heidenangst davor, dass es die schüler/kollegen an ihrer schule erfahren.

ich selbst bin nicht out im sinne von *ich trage das L auf der stirn*, habe jedoch kein problem, mich in der öffentlichkeit mit ihr zu zeigen, sie zu küssen, was immer. liegt daran, dass ich hier in deutschland nach meiner zeit in SA neu anfange und meine wenigen verbliebenen freunde es eh wissen. ansonsten sind mir die meinungen der leute hier in meinem umfeld eher gleichgültig, da ich hier noch keine engeren bindungen habe. und sollte es sie iregndwann geben, werde ich offen damit umgehen, denn ich bin es leid, mich für etwas zu verstecken, das nicht versteckt werden muss.

aber ich verstehe ihre reaktion durchaus, auch wenn es mir wehtut zu sehen, dass sie sich verbiegt. die heimlichtuerei macht es für mich schlimm, setzt das herab, was wir haben...dennoch kann ich ihre angst, in den augen der schüler, des kollegiums irgendwie herabgesetzt zu werden nachvollziehen. auch wenn's an mir nagt und ich ab und an einfach "nicht mehr verstehen will".

was genau ist dir im oktober denn passiert? warum ist es jetzt anders?

ich kann mir vorstellen, dass die wohnungs-nähe zum arbeitsplatz dir die fluchtmöglichkeit in DEINEN privaten Raum nimmt, falls dich etwas aus der bahn werfen sollte. dass das nest nicht ganz nest ist, da drumherum doch irgendwie das berufsleben immer eine rolle spielt / in dein leben hineinspielt.
wie fühlt sich denn deine freundin mit deinen zweifeln?

ist es das, was dich verunsichert?

lg,
freedom






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LadyGodiva
Beitrag 12.Mar.2007 - 09:39
Beitrag #62


Strøse
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QUOTE (Mausi @ 11.Mar.2007 - 21:16)
Ich weiß es ist nicht schlecht, aber es ist mein Privatleben .. es ist meins .. sie ist mein Privatleben .. aber ichw eiß nicht wie ichs handhaben soll.

Oh ja, es ist dein Privatleben und das bedarf eines nicht zu unterschätzenden Schutzes, um ein wenig Ruhe und Frieden erfahren zu dürfen, zumal deine Kreise ja ohnehin recht eng gezogen sind.


Was den Umgang mit Patienten betrifft - ich würde nur in besonderen Fällen, wenn ich den Eindruck habe, ein Mensch hat einen wirklichen Vorteil davon, wenn ich ihm zu verstehen gebe, dass ich (auch) ein bißchen anders und inzwischen durchaus glücklich lebe, mich dezent offenbaren, den Rest geht's schlichtweg nichts an.
Auch wenn es zuweilen penetrante Fragen prasselt - ein "ich bin liiert." genügt völlig.

Gegenüber Arbeitgebern wäre ich offener, es sei denn es handelt sich um kirchliche Träger (bei denen ich persönlich ohnehin geringere Einstellungschancen habe, weil ich eben keiner großen Religionsgemeinschaft mehr angehöre).
Dann gibt's bei Personenstandsänderungen, Zwillingsentbindung bei der Liebsten oder anderen, weniger vorhersehbaren Ereignissen auch keine Bauchschmerzen, wie man denn am besten Fehlzeiten erklären könnte.
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Mausi
Beitrag 12.Mar.2007 - 17:47
Beitrag #63


Mama Maus
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Hi ihrs,

mag euch erstmal für eure Beiträge danken :)

Letzten Oktober war ich auf ner Gyn .. das ist eh bei weitem nicht mein Thema .. eben weiblichkeit, das innere des Körpers .. das war *args*.
Naja .. da liefen noch andere Sachen schief als mein Outing.
Ich outete mich nebenbei bei meiner Mentorin (mit der es eh schon mehr als komisch war) & auf einmal rannte sie vor mir weg.
Wirklich weg .. als ob ich die Pest hatte.
Eine andere war recht neutral, als sie es erfuhr .. aber ich denke die Buschtrommeln dort waren eh schon schneller.
Kurzum wurde ich dort gemieden & ich führe es u.a. auf mein Outing zurück ... da waren, wie gesagt, noch andere Faktoren .. aber das war einer davon .. ich denke für die (recht christliche Station, obwohl städtisches KH) ein sehr großer.
Meine Beurteilung wurde dementsprechend schlecht, auch weil es mir unmöglich war für mich sicher und gut zu arbeiten, einfach weil die Atmosphäre da so kacke war.
Seitdem wurde ich vorsichtig, sehr vorsichtig .. obwohl ich die 1 1/2 Jahre vorher auf jeglichen Stationen wenn überhaupt Feedback dazu, nur gutes bekam bzw. es vollkommen ok war.
Da muss ich irgendwie noch knabbern, eben weil es in die Beurteilung wohl mit reinspielte .. zumal meine Leistungen aber auch wirklich unter aller Kanone dann mit der Zeit waren.

Lucia, mein Problem ist auch, dass ich noch Schülerin bin & daher eben die Patienten eh wohl denken sie können mit mir "spielen" .. bin derzeit in der Psychiatrie eingesetzt .. wo eben so Spielchen recht gerne gemacht werden (klar).

Mein Arbeitgeber weiß bescheid, ich bewarb mich unter der Prämisse Verpartnert, die Lehrer kennen meine Frau, meine Klassenkameraden kennen meine Frau .. wir wohnen dort gemeinsam & verstecken möchte ich nichts!
Mein Arbeitsplatz ist nicht in Gefahr deswegen, eigentlich ist alles in bester Ordnung .. wenn ich dort nur nicht wohnen würde.
Dies ist aber leider nun nicht zu ändern und muss noch 1 Jahr so bleiben, bis ich ausgelernt bin.

Ja, ich habe eigentlich generell im Moment ein Problem auf dem Klinikgelände zu wohnen .. da dort einfach immer Zugriff ist & eben immer gesehen werden könnten.
Jedoch, sie gehört zu mir und daher will ich nichts verstecken.
Ich habe einfach nur Angst vor .. ja vor was eigentlich?
Eingriff in meine Privatssphäre, unter Patienten wird ja auch getuschelt wie sau .. weiß ich ja selbst ... war ja auch Patientin in ner Klinik.
Habe Angst davor, dass es als Angriffsfläche genommen werden kann (was blödsinn ist! .. der Kopf weiß es ja).

Ich denke das nachfragen ist auch nicht mein Problem .. sondern eben dieser Zugriff *grummel* .. es macht einfach Angst vor Konsequenzen... die es ja eigentlich garnicht gibt *grübel*.
Und wie LadyGodiva schrieb, das Privatleben ist heilig & so sehe ich es für mich auch.

Meine Frau kann das verstehen, soweit. Sie hasst das hier oben wohnen genauso wie ich, wie gesagt, aber für 1 Jahr umziehen ist blödsinn, da wir danach beide nicht wissen wo es uns (gemeinsam) hinverschlägt.
Sie ist schon oft an sich ja schon gefrustet, hier oben zu wohnen & ich bin halt angespannt nun seit ich da auf Station arbeite (ist ja erst ne Woche .. aber sind noch 13 weitere) & eben mit ihr unterwegs bin .. aber will es halt auch nicht verstecken.
Wobei es mir, als ich auf anderen Stationen hier gearbeitet habe, nichts ausmachte... fällt mir grad auf .. aber das ist 1 Jahr her.
Es regt mich auf, dass ich nicht auf Pudels Kern komme, was los ist :patsch: :wacko:

Im Endeffekt hieße es nicht verstecken & sich ein Schutzpanzer zulegen, dass klar ist, dass kein patient mich treffen kann .. kann man ja auch nicht .. aber die Angst.

Ach mist echt, ich wiederhole mich.

Ich lese mir eure Antworten noch öfter durch & denke es wird sich dann emotional auch setzen.

Ganz viel Danke, ich werd noch weiter nachdenken & vielleicht komm ich dann drauf.
Vielleicht hat auch einfach nur mein Selbstbewusstsein sehr gelitten in den letzten Monaten *Grummel* & ich muss da wieder rauskommen.

Liebe Grüsse
Mausi

edit: vielleicht gibt sich das auch einfach alles wieder mit der Zeit ... einfach abwarten, sich dran gewöhnen & dann hauts auch wieder hin? Und ich mach mir mal wieder zuviel gedanken? *grübel*

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 12.Mar.2007 - 17:50
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McLeod
Beitrag 12.Mar.2007 - 18:44
Beitrag #64


mensch.
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Hm... es klingt bekannt, mit dem ständigen Blick ins Private. Da unterscheidet sich eine Klinik wohl wenig von einer Mittelgroßstadt-Lesbenszene. Jedenfalls, solange mensch sich darin bewegt ab und an. Tuscheln, tratschen, aburteilen, sich besser fühlen wollen, manchmal provozieren.

Ich persönlich suche - wenn ich merke wie sehr es mich anstrengt, "beobachtet" zu werden - den Vergleich zum Rest des Lebens: wie viel "Privatheit" gönnen sich Fremde im Bus? (Busgespräche oder -telefonate sind ja sooooo interessant) Was erzählen die Kollegen aus ihrem Privatleben (da gibt es Unterschiede, mit wem würde ich mich vergleichen wollen)? Und dann frage ich mich noch: Was will ich mir nicht einschränken lassen (Wege, Gesten, Worte)?

Es bleibt letztlich bei einem: ich hab keine Zeit, mich ständig um die Meinung anderer zu kümmern. Und ich will keine Energien aufwenden dafür, daß andere immer und ständig irgendwas Gutes über mich denken. Hin und wieder reicht mir ;o) Ich mag es schon gern harmonisch und konfliktfrei. Aber ich kann auch mal mit dem Kopf durch die Wand oder auffällig anders, wenn mir danach ist - oder wenn ich damit mein eigentliches Ziel erreiche. Die Beziehung zu meiner Umwelt ist ja nur ein Teil meines Lebens. Manchmal braucht es halt auch Klartext rund um eine Kontoeröffnung, oder Preisehandeln auf dem Flohmarkt oder eine andere Entscheidung, als von den Eltern gedacht...

Ich weiß nicht, wie es Euch geht. "Die Fremden" und "Wenigbekannten" üben in diesen sonderbaren Phasen mehr Druck aus, als Freunde oder Familie. So als ob das Uneinschätzbare mehr Phantasien über mögliche Gedanken dort auslöst. --- Vermutlich ein janz normales Naturphänomen, diese Einschätzung des Unbekannten. Skurrilerweise spielen die Unbekannten eigentlich die kleinste Rolle im eigenen Leben.

Kann mir eigentlich noch jemand folgen?

Schmunzelgrüße

McLeod, der grad nach ein wenig Abschweifen war.
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thorn
Beitrag 12.Mar.2007 - 20:10
Beitrag #65


Gut durch
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war schon immer out - auch auf den job's
ich hatte nie lust aufzupassen wie ich mich formuliere, wenn ich von freunden oder beziehungen sprach. zumeist hab ich gut erfahrungen gemacht, mit meiner offenheit:
wenn man bei den kollegen auf der arbeit gleich zu anfang die bombe platzen lässt, wird man schneller wieder normal behandelt - zumindest ist das meine erfahrung (IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/boese/a045.gif)
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LadyGodiva
Beitrag 12.Mar.2007 - 20:22
Beitrag #66


Strøse
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Ach, ich sehe da schon noch einen Unterschied zur "Mittelgroßstadtlesebenszene" - die eine muss ich nicht beehren und was dort von mir gehalten wird, kann mir, genügend Erfahrungsteflon auf der sonst zarten Besaitung, auch reichlich egal sein.
Notfalls eben durch Herabsetzen der Präsenzzeiten oder eben einen zeitweiligen Kontaktabbruch. Dies könnte, uU, sogar meiner persönlichen Entwicklung förderlich sein. Dort werde ich nicht diskrimiert, weil ich Lesbe bin.

Ganz anders verhält es sich da doch beim gestrengen Arbeitgeber, gerade, wo weibliche Homosexualität in der Pflege ein nach wie vor ganz besonderes Tabu zu sein scheint. An den netten schwulen Zivi oder den recht feminin-einfühlsamen Stationspfleger haben sich viele Patient(vor allem -Innen, gerade die älteren), schon mehr als gewöhnt - die Vorbehalte gegenüber lesbischem Personal im Gesundheitswesen, also im direkten Kontakt zum Menschen, bestehen nach wie vor.
(Und gerade da... wohl vergleichbar mit Lehrerzimmern ;) )
Ich habe keine wirkliche Erklärung dafür - abgesehen von den üblichen Paranoia autonomeren Frauen gegenüber - warum die uniformierte Hilfsbereitschaft bloß nicht lesbisch sein darf.
Zum Kollegium und dem Gedanken "was die von mir halten, ist mir schnurz" -
tja, das mag funktionieren, wenn man weitestgehend selbstständig arbeiten kann. Das ist aber im klinischen Rahmen alles andere als realisierbar und in der traditionellen KH-Hierarchie gibt es nun einmal Abhängigkeitsstrukturen, soziologische Mikroprozesse, die nicht selten einer Flügelschlagdynamik unterliegen - Klartext: wenn der launischen Stationsleitung meine Nase nicht passt, kann ich mir entweder hoffnungsfroh ein anderes KH suchen, wenn ich nicht permanent am WE arbeiten möchte oder eben ein wenig Make-up auflegen, wie es übrigens nicht selten schwesterlich durch die Blume nahe gelegt wird.
Man kennt sich, sieht sich (auch beim Schwoofen), aber auf Arbeit hat "das" nichts zu suchen.
Ich glaube, es gibt (außer vielleicht ein A13 in der kath. Kirche ;) ) kaum einen Beruf, in dem so viele nicht "out" leben können, weil ihnen permanent latente Homophobie um die Pudernase weht.


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Leila
Beitrag 12.Mar.2007 - 20:29
Beitrag #67


Fürstin Pückler
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QUOTE (McLeod @ 12.Mar.2007 - 18:44)
Kann mir eigentlich noch jemand folgen?

Keine Sorge - ohne grössere Anstrengungen ;)

Ein verkrampftes 'das-geht-keinen-was-an-weil-privat' vermittelt schon so viel 'Geheimistuerei', dass ich andere erst auf die Idee bringe, dass es was 'an's Licht zu holen' gibt.
Ich präsentiere grundsätzlich nicht viel von meinem Privatleben im Job - aber ich würde auch nie irgendwelche Ausreden, Notlügen oder ähnliche 'Tricks' anwenden. Was immer eine Situation an Ehrlichkeit verlangt, das bekommt sie - nicht mehr und nicht weniger.

Je selbstverständlicher und ungzwungener man damit umgeht, desto selbstverständlicher sind die Reaktionen der anderen - meine persönliche Erfahrung.
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Little_Ru
Beitrag 12.Mar.2007 - 20:37
Beitrag #68


Naschkatze
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Ich finde, wenn man sich erst lange überlegt, ob man sich im Job outet oder nicht, dann hat man irgendwie das Bild übernommen, was viele in der Gesellschaft von Lesben haben- daß die nicht ganz normal sind, irgendwelche Probleme haben, schief angeguckt haben müssen. Ich dagegen finde, dass es eine Lebensweise ist, die die gleiche Berechtigung hat wie jede andere auch- und dass ich das nicht verstecken muß. Ehrlich gesagt bin ich noch nie- außer gegenüber meiner Familie-, weder im Freundeskreis, im Beruf oder sonstwo auf die Idee gekommen, etwas zurückzuhalten. Ich gehe sicher nicht zu allen hin und sage, halle, ich bin die Ruth und ich bin lesbisch- aber ich verstecke nichts, rede offen von meiner Frau, und wer mir fragt, bekommt eine ehrliche Antwort. Es gibt keinen Grund, daß ich da etwas verstecken müßte- und wenn ich das täte, könnte ich nicht mehr ich selbst sein, wäre nicht autentisch und würde mich verbiegen lassen- und es gibt nichts Schlimmeres als das.
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Mausi
Beitrag 13.Mar.2007 - 12:08
Beitrag #69


Mama Maus
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Hi,

ich denke da wird hier was missverstanden, zumindest bzgl. mir.
Auf Arbeit mich zu outen, das ist bei mir eigentlich sozusagen normal... früher oder später oute ich mich bei den Kollegen sowieso.
Das ist auch nicht das Problem ... wie gesagt, Schule weiß bescheid, alle kennen meine Frau .. und auf Station kommt es immer so nach und nach.
da hab ich zwar kleine Ängste, die kann ich jedoch "wegrationalisieren" aufgrund des Nachdenkens!

Mein Problem ist eben, das Patienten da sind wo ich wohne bzw. ich da wohne, wo die Patienten eingeliefert sind.
Die Kollegen sind mein kleinstes Problem, die Station auf der ich arbeite, da ist auch ein Mann out ... der lebt mit seinem Mann zusammen & das weiß im Kollegium auch jeder.. das ist nicht das Problem.

Im Job an sich kann ich das händeln, aber wie gehe ich damit um, dass da überall Patienten sind, die eben nicht unbedingt verwirrt sind? (sind sie nunmal auf der Geronto sehr oft)

Hm .. ja .. wie gesagt, im Job .. auf Stationen .. so nach und nach ist das Outing.. auf der letzten Station wurd ich angerufen wegen Arbeiten & eben gefragt wer da den AB besprochen hat (also nachdem man mich nach dem Dienst fragte)... und ich sagte "Meine Frau" .. das ist echt nicht das Problem.

Es geht mehr darum, dass in mein Privatleben eingegriffen werden kann (nicht wird)... eben auch von Patienten und nicht nur von Personal .. das mit dem Personal ist mir soweit (komischerweise) schnuppe, aber da werden es eh schon ne Menge leute wissen, einfach weil wir hier wohnen & eben in nem KH echt immer ne Menge getratscht wird.

Wie gesagt, Änste eben.. jedoch ... vor nem Jahr machte es mir auch nichs aus ... ich muss nur wieder dahin zurück finden :blink:

Liebe Grüsse
Mausi
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LadyGodiva
Beitrag 13.Mar.2007 - 13:35
Beitrag #70


Strøse
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Ich wiederhole mich gerne auch einmal, wenn's um das Recht auf Privatheit geht:

wie du lebst, hat PatientInnen nichts anzugehen.

Du trägst eine Uniform, die dich befähigt, eben ohne Ansehen persönlicherer Umstände zu helfen. Ebenso schützt sie dich in Momenten geringster sozialer Distanz.
Daran würde ich immer denken - sei freundlich und hilfsbereit, lade sie aber (auch nicht via Erzählungen) nie auf dein heimisches Sofa ein.

Ausnahme: schon beschriebene Situation: ein Mensch könnte einen großen persönlichen Gewinn davon haben, wenn ich ihm Persönlicheres aus meinem Leben berichte. Und selbst da will's wohl überlegt sein.

Das hat weniger etwas mit "ich möchte etwas verbergen" zu tun, sondern mit der alleinigen Tatsache, dass du auch Privatsphäre benötigst, gerade, wenn die Trennung schon örtlich so schwer fällt.

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Mausi
Beitrag 13.Mar.2007 - 20:18
Beitrag #71


Mama Maus
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QUOTE (LadyGodiva @ 13.Mar.2007 - 13:35)
Das hat weniger etwas mit "ich möchte etwas verbergen" zu tun, sondern mit der alleinigen Tatsache, dass du auch Privatsphäre benötigst, gerade, wenn die Trennung schon örtlich so schwer fällt.

Danke!
Der Satz sollte sich einprägen.

Wobei sich mir die Frage stellt, wie ich das durchführen kann.
Heute war meine Frau auf dem Balkon rauchen, ich setzte mich auf ihren Schoß, kuck runter & da stehen 50m weiter an der Ecke die halbe Station und warten (haben mich bzw. uns nicht gesehen) auf die "Nachzügler" bei einem Spaziergang.

Das ist halt wirklich *hups* .. weil .. ich will weiterhin mit ihr Händchen halten, also muss ich ein "Zwangsouting" vor Patienten wohl in Kauf nehmen .. wie gesagt, außer das hat jemand anders schon in die Hand genommen!

Auf jeden Fall danke ich dir Lady Godiva, für deine Sätze ... denn sie zeigen mir, dass mein Gefühl die Privatheit vor Patienten zu schützen wichtig ist.

Wie gesagt .. vor den Kollegen ist es nicht so das Problem .. auf keinen Fall, da ist es eh schon bekannt, war ja auch schon auf 3 Stationen hier im Haus.

Liebe Grüsse & danke für all eure Antworten!
Mausi
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Womina
Beitrag 17.Mar.2007 - 22:37
Beitrag #72


Vorkosterin
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[FONT=Arial]Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum und hab das Thema gerade intensiv gelesen.
Da ich auch naja "so halb geoutet" bin, und in letzter Zeit ziemlich darunter leide, wollte ich einfach mal Eure Meinung hören.

Also, ich bin seit 7 Jahren super glücklich mit meiner Freundin liiert. Seit 6 Jahren wohnen wir auch zusammen, allerdings sind wir als "Wohngemeinschaft" zusammengezogen. In unserem Freundeskreis sind wir natürlich geoutet, aber meine Eltern, die mit uns in einem Haus (getrennte Wohnungen natürlich) leben, glauben aber immer noch an die WG - und das soll auch so bleiben, da für meine Eltern die Welt zusammenbrechen würde!

Da ich vor ca. 1 Jahr den Arbeitsplatz gewechselt habe und nun sehr eng mit meinen Kollegen zusammenarbeite (wir sind oft mehrere Tage am Stück in einem Fahrzeug unterwegs) unterhält man sich zwangsläufig auch über sein Privatleben. Bisher ist es mir gelungen immer so ein bißchen "drumherum zu schwimmen" und von meiner besseren Hälfte zu erzählen. Jetzt bestehen meine Kollegen aber darauf, daß ich zur nächsten Firmenfeier meinen Freund mitbringe.
Bisher konnte ich mich immer irgendwie herausreden, aber so langsam mach ich mich mit meinen Ausreden unglaubwürdig.
Natürlich ist es einigen Kollegen (u.a. auch einem schwulen Pärchen) bekannt, daß ich lesbisch bin - aber es wissen halt nicht alle Kollegen.
Ich trau mich einfach nicht, mich zu outen, da ich mit Sicherheit über kurz oder lang wieder in eine andere Abteilung in unserer Firma wechseln werde und mir dann der Ruf der "Lesbe" vorrausgeht. Und ich möchte einfach verhindern, daß ich auf meine sexuelle Neigung reduziert werde und meine tatsächlichen Fähigkeiten in den Hintergrund treten.

Ich weiß echt nicht, wie es weiter gehen soll. Habt ihr vielleicht einen Rat für mich?
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shark
Beitrag 17.Mar.2007 - 23:37
Beitrag #73


Strösenschusselhai
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wird denn über Deine schwulen Kollegen auch geredet in der Firma? Sind sie bloß die "Schwulen"?
Warum meinst Du, wird Dir der Ruf, "die Lesbe" zu sein, vorauseilen?

Ich würde eher denken, dass zwei bereits geoutete Schwule den Weg ebenen könnten für Dein Outing...

Einen Rat kann ich Dir nicht geben... ich könnte keinen Freund erfinden, der dann halt grade am betreffenden Tag keine Zeit zum Feiern hat....kannst Du nicht einfach sagen, dass Du gar keinen Freund hast? Dann musst Du wenigstens nicht lügen...

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two-hearts
Beitrag 18.Mar.2007 - 07:20
Beitrag #74


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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hallo womina,

zu den eltern: unterschätze mal deine eltern nicht! ;) die eltern meiner ex benahmen sich auch auch immer so, als würden sie denken, wir (meine ex und ich) würden in einer art wg leben. wir hatten uns damals weder ihren noch meinen eltern gegenüber je direkt geoutet. wir haben unsere beziehung "einfach" gelebt! nach der trennung kam heraus, dass beide elternseiten "es schon lange wussten", aber "da wir nie was sagten, sie auch nie reagierten!" meine eltern waren sogar eingeschnappt, weil ich nie was gesagt hatte, ja, sie waren sogar ein wenig beleidigt! :P

zum job: meinst du nicht, dass, wenn es einige kollegen eh wissen, dass es sowieso bald alle wissen, oder vielleicht schon die meisten wissen, nur sich eben nichts anmerken lassen, weil es für sie uninteressant ist und sie dich als frau und arbeitskollegin sehen?
stell dir vor, du wechselst die abteilung und dann fangen die leute an zu tratschen und schwups...eilt dir der ruf als lesbe "hinterher"!

gruss two-hearts
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Womina
Beitrag 18.Mar.2007 - 11:13
Beitrag #75


Vorkosterin
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@ shark:
Das Problem ist, daß wir beide Ringe tragen. Daraufhin bin ich von einem Kollegen gefragt worden, ob ich denn mit meinem Freund schon lange zusammen sei. Um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen, hab ich aus Martina einfach Martin gemacht. So bin ich, mehr oder weniger unfreiwillig in die Nummer mit dem Freund reingerutscht und jetzt weiß ich nicht mehr, wie ich da wieder rauskommen soll.

@ Two-hearts:
Bei meinen Eltern, insbesondere bei meiner Mutter, denke ich auch manchmal, daß sie davon weiß und halt einfach nicht `drüber spricht. Ehrlich gesagt möchte ich mit meinen Eltern auch nicht drüber reden - meinen Vater würde auf jeden Fall der Schlag treffen.

Wahrscheinlich hast Du recht, wenn Du sagst, daß meine Kollegen das eh schon längst wissen und einfach nur mein Spiel "Martin" mitmachen.
Aber ich weiß halt nicht so recht, wie und bei welcher Gelegenheit ich mit ihnen Klartext reden soll.
Im Moment ist es so, daß ich an keiner Feier mehr teilnehme und versuche, jedes private Gespräch abzublocken.

Meine Freundin kennt mein Problem und sie weiß auch, daß mich diese Situation tierisch belastet. Sie meinte, ich solle sie doch einfach mal zu ner Fete mitnehmen und sie den anderen vorstellen.

Haltet ihr das für eine gute Idee meine Kollegen so damit zu überfallen oder mach ich das besser in einem Gespräch??

Liebe Grüße Womina


[LG]: keine authentischen Realnamen verwenden, danke!

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 18.Mar.2007 - 11:17
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junisonne
Beitrag 18.Mar.2007 - 11:33
Beitrag #76


Gut durch
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QUOTE (Womina @ 18.Mar.2007 - 11:13)



Im Moment ist es so, daß ich an keiner Feier mehr teilnehme und versuche, jedes private Gespräch abzublocken.

Meine Freundin kennt mein Problem und sie weiß auch, daß mich diese Situation tierisch belastet. Sie meinte, ich solle sie doch einfach mal zu ner Fete mitnehmen und sie den anderen vorstellen.

Haltet ihr das für eine gute Idee meine Kollegen so damit zu überfallen oder mach ich das besser in einem Gespräch??


Das hört sich ungesund an. Durch das Vermeiden von Feierlichkeiten schließt Du Dich doch aus, wobei Du das ja eigentlich gar nicht möchtest.

Die Idee, Deine Freundin einfach mitzubringen ist überlegenswert. Häufig reagieren Menschen ja ganz anders, wenn sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Neulich hat eine Freundin erzählt, dass eine Kollegin von ihr einfach mal "groß" etliche Kollegen (20) nach Hause eingeladen hat. Dort fiel dann allen eine Frau auf. Auf die Frage, wer sie denn sei (oder so ähnlich), hat sie geantwortet: Ich wohne hier. :) Peu a peu wurde allen Kollegen klar, wie die Konstellation ist, es wurde zur Kenntnis genommen und ohne großes Bimbamborium akzeptiert.

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Womina
Beitrag 18.Mar.2007 - 11:46
Beitrag #77


Vorkosterin
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:D
hihihi, das wäre natürlich auch ne Gelegenheit.
Vielleicht sollte ich ja wirklich nochmal `drüber nachdenken, meine Freundin mitzunehmen.
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Schlummi
Beitrag 18.Mar.2007 - 16:31
Beitrag #78


Suppenköchin
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Hi Womina

Da hast du dich ja wirklich in eine dumme Situation reingeritten. Ich an deiner Stelle würde auch deine Freundin einfach zur nächsten Feier mitnehmen. Ich glaube nicht, dass du deine Kollegen damit überfällst. Wenn du deine Freundin ganz selbstverständlich mitbringst, wird es wahrscheinlich auch ganz selbstverständlich akzeptiert. Auf jeden Fall würde ich die Situation (wie letztendlich auch immer) aufklären, denn wenn du immer um den heißen Brei herumredest schadet dir das sicher mehr als wenn du dich outest. Zu keiner Betriebsfeier mehr zu gehen halte ich für total falsch. Du machst dich damit zum Außenseiter und außerdem gibt es Firmen, wo so was gar nicht gut kommt. Und die Arbeit ist doch einfach zu wichtig.

Was deine Eltern betrifft, so halte ich es gerade deshalb für wichtig dich irgendwann zu outen, weil ihr ja in einem Haus lebt. Eltern sind für gewöhnlich nicht blöd und sie haben sich bestimmt schon mal Gedanken über dich und deine Freundin gemacht. Immer alles verschweigen oder gar zu lügen kann die Beziehung zu den Eltern auch sehr belasten. Und Eltern wollen auch meistens, dass die Kinder ehrlich zu ihnen sind. Gehört denn das Haus in dem ihr lebt deinen Eltern oder wohnt ihr alle zur Miete? Wenn letzteres der Fall ist habt ihr ja denke ich mal die Möglichkeit euch im Falle einer negativen Reaktion etwas aus dem Weg zu gehen.

Schlummi
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pixelgirl
Beitrag 18.Mar.2007 - 18:34
Beitrag #79


Salzstreuerin
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Ich denke, es kommt vor allem darauf an, wie wir selbst zu uns stehen. Je natürlicher wir damit umgehen, umso weniger haben andere Probleme damit. Dabei geht es nicht darum zu sagen: "Hi ich heisse ... und bin lesbisch". Es geht darum, genauso wie alle anderen auch sagen zu können, dass man statt mit dem Freund/Mann eben mit Freundin/Frau etwas am WE unternommen hat. Ich hoffe, es ist klar was ich meine?

LG,
pixelgirl.
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