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> Mein ist die Rache ...
sugar
Beitrag 30.Mar.2007 - 14:32
Beitrag #1


sendegi sibast!
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Immer wieder beschäftigt mich die Frage, warum Rache ein Bedürfnis vieler Menschen ist. Und ob es ein 'erlaubtes' Bedürfnis ist oder nicht.
Ich habe es manchmal erlebt, nicht oft, aber es ist vorgekommen. Ich wollte nicht einem kosmischen Ausgleich vertrauen. Ich wollte mir das Bedürfnis nach Rache erlauben ... und hatte irgendwie schlechte Gewissen.
Ist mein schlechtes Gewissen aber nur etwas Erlerntes, aber nicht 'Echtes'?
Warum war Rache früher so gesellschaftsfähig und ist jetzt eher verpönt?
Damit will ich bestimmt nicht behaupten, dass Tradition an sich gut sein soll, aber in diesem Fall bekomme ich Zweifel.
Wie seht ihr das? Kennt ihr das unbändige Gefühl auch, Feinde/Feindinnen zu haben, die 'bestraft' gehörten? Überhaupt das Gefühl, Feindschaften zu haben? Denen ihr beim besten Willen nichts Gutes wünschen könnt???
Ist Rache eine wichtige menschliche Regung, die auch ... ja, Positives bewirken kann? Oder denkt ihr und spürt ihr, dass etwas anderes (was auch immer) für Ausgleich sorgt? Z.B.: Wenn nicht in diesem dann im nächsten Leben?
Es fallen mir soviele Fragen dazu ein -_-


Vielleicht ist ein 'triggerisches' Thema, ich weiß nicht ... aber endlich hat sugar auch etwas in die Runde geworfen :rolleyes:

Edit: Ein Verb

Der Beitrag wurde von sugar bearbeitet: 30.Mar.2007 - 14:33
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Antworten (1 - 55)
Laika
Beitrag 30.Mar.2007 - 14:47
Beitrag #2


Gut durch
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Interessantes Thema :zustimm:

Ich glaube auch nicht daran, dass "irgendwann" über diejenigen gerichtet wird, die es verdient hätten (falls man sich das überhaupt anmaßen darf). Das ist meines Erachtens der (christliche) Versuch der Menschen, sich einige Dinge schön zu reden, oder erträglich zu machen. ^_^

Ich mache mir daher meine Lachsbrötchen auch selbst :D Obwohl ich natürlich versuche, nicht über´s Maß hinauszuschießen. Aber ... was ist das Maß??? :was: Das finde ich das Kompliziere an der Sache. Aber ich kann mit Sicherheit gehaupten, dass ich einigen Menschen einen Lottogewinn nicht gönnen bzw. sogar neiden würde. Kein sehr schönes Gefühl. :o

Ich lebe nach meiner sogenannten "Wölkchentheorie". Wenn ich zu viele Menschen geärgert habe, dann versuche ich wieder einige "Wölkchen" aufzusteigen, in dem ich meine soziale Ader raushängen lasse.

Rache an sich würde ich aber nicht positiv sehen; sie ist meines Erachtens eine normale menschliche Regung, aber nimmt uns auf Dauer die Objektivität und irgendwie auch den Frohsinn. Nur mit Rachegelüsten wollte ich nicht rumlaufen ... sonst hätte ich wahrscheinlich in 5 Jahren ein Magengeschwür.

Kleinere Rachefeldzüge erlaube ich mir trotzdem weiterhin. ;)



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sugar
Beitrag 30.Mar.2007 - 14:52
Beitrag #3


sendegi sibast!
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QUOTE (Laika @ 30.Mar.2007 - 14:47)
1 - dass ich einigen Menschen einen Lottogewinn nicht gönnen bzw. sogar neiden würde. Kein sehr schönes Gefühl. :o

2 - Nur mit Rachegelüsten wollte ich nicht rumlaufen ...


Danke für deine Antwort! :)

Zu 1: Warum eigentlich nicht? Warum können/dürfen wir kein angenehmes Gefühl dabei empfinden? Ich habe immer gedacht, Rache wäre so tief verankert, WEIL sie genussvoll ist.

Zu 2: Nur. Das meinte ich natürlich nicht! :o
Sondern ab und an
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Laika
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:01
Beitrag #4


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QUOTE (sugar @ 30.Mar.2007 - 15:52)
QUOTE (Laika @ 30.Mar.2007 - 14:47)
1 - dass ich einigen Menschen einen Lottogewinn nicht gönnen bzw. sogar neiden würde. Kein sehr schönes Gefühl.  :o

2 - Nur mit Rachegelüsten wollte ich nicht rumlaufen ...


Danke für deine Antwort! :)

Zu 1: Warum eigentlich nicht? Warum können/dürfen wir kein angenehmes Gefühl dabei empfinden? Ich habe immer gedacht, Rache wäre so tief verankert, WEIL sie genussvoll ist.

Zu 2: Nur. Das meinte ich natürlich nicht! :o
Sondern ab und an



:gruebel: Hm. Ich möchte dabei nicht mal ein angenehmes Gefühl empfinden, weil mich das sonst eventuell rachsüchtig werden liese.

Und ... ich möchte mein Glück nicht auf die negativen Momente anderer Menschen (auch wenn es ggf. "Feinde" sind) aufbauen. Ich weiss nicht, ob das bei mir ein christlich motivierter Gedanke ist, aber auf jeden Fall ist dieser Gedanke fest verankert. -_-
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sugar
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:03
Beitrag #5


sendegi sibast!
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QUOTE (Laika @ 30.Mar.2007 - 15:01)
... Ich weiss nicht, ob das bei mir ein christlich motivierter Gedanke ist, aber auf jeden Fall ist dieser Gedanke fest verankert. -_-

Ist im Christentum die Racheerlaubnis nicht irgendwo vorhanden?
Und NEIN!!! Ich möchte keine rein theologische Diskussion lostreten! Bloß nicht! :wacko:
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Laika
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:04
Beitrag #6


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Die Rache ist eine der 7 Todsünden ;)
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sugar
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:13
Beitrag #7


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@laika: Bist du sicher? :o
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edelbratschi
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:26
Beitrag #8


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Och... meistens reicht es mir völlig aus, mich in meinen Gedanken meinen Rachegelüsten hinzugeben. Das ist vielfältiger (weil mehrfach und in allen erdenklichen Variationen wiederholbar), dadurch lustiger und obendrein noch wesentlich gesünder und freiheitsfördernder für mich selber, nicht wahr? :finger:

Aber Rachegelüste runterschlucken und damit ein Magengeschwür riskieren?! - Nö!

Der Beitrag wurde von edelbratschi bearbeitet: 30.Mar.2007 - 15:27
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sugar
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:28
Beitrag #9


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QUOTE (Laika @ 30.Mar.2007 - 15:04)
Die Rache ist eine der 7 Todsünden ;)

Hier ein Link ;)
klick!
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Laika
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:31
Beitrag #10


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Danke für die Mühe. Ich erlag gerade meiner Trägheit :D

Nun ... es steht ja bei Zorn dabei. Obwohl ich da durchaus einen kleinen Unterschied sehen würde; es schließt sich meines Erachtens nicht aus, aber ist auch nicht zwangsläufig identisch.
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sugar
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:31
Beitrag #11


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QUOTE (edelbratschi @ 30.Mar.2007 - 15:26)
Och... meistens reicht es mir völlig aus, mich in meinen Gedanken meinen Rachegelüsten hinzugeben. Das ist vielfältiger (weil mehrfach und in allen erdenklichen Variationen wiederholbar), dadurch lustiger und obendrein noch wesentlich gesünder und freiheitsfördernder für mich selber, nicht wahr? :finger:

Aber Rachegelüste runterschlucken und damit ein Magengeschwür riskieren?! - Nö!

Aha, also erlaubst du dir Rachegelüsten zu hegen? Das ist immerhin was :D
Zensierst du sie auch nicht?

Übrigens sprach ich im Eingangsbeitrag nicht unbedingt von "Rache-nehmen", sondern hauptsächlich vom Bedürfnis nach Rache und von den Gedanken darüber :)
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sugar
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:33
Beitrag #12


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QUOTE (Laika @ 30.Mar.2007 - 15:31)
Danke für die Mühe. Ich erlag gerade meiner Trägheit :D

Nun ... es steht ja bei Zorn dabei. Obwohl ich da durchaus einen kleinen Unterschied sehen würde; es schließt sich meines Erachtens nicht aus, aber ist auch nicht zwangsläufig identisch.

Tja, Rache steht schon da, unter Zorn.
Aber nur für die katholische Kirche ... also nicht für das "Christentum" allgemein.
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edelbratschi
Beitrag 30.Mar.2007 - 15:41
Beitrag #13


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QUOTE (sugar @ 30.Mar.2007 - 15:31)
QUOTE (edelbratschi @ 30.Mar.2007 - 15:26)
Och... meistens reicht es mir völlig aus, mich in meinen Gedanken meinen Rachegelüsten hinzugeben. Das ist vielfältiger (weil mehrfach und in allen erdenklichen Variationen wiederholbar), dadurch lustiger und obendrein noch wesentlich gesünder und freiheitsfördernder für mich selber, nicht wahr?  :finger:

Aber Rachegelüste runterschlucken und damit ein Magengeschwür riskieren?! - Nö!

Aha, also erlaubst du dir Rachegelüsten zu hegen? Das ist immerhin was :D
Zensierst du sie auch nicht?

Übrigens sprach ich im Eingangsbeitrag nicht unbedingt von "Rache-nehmen", sondern hauptsächlich vom Bedürfnis nach Rache und von den Gedanken darüber :)

Die Gedanken sind frei! Oder wie war das noch? Ich glaub nicht, dass solche Sachen wie Rache da ausgeschlossen sind, heißt ja schließlich nicht: "Die Gedanken sind frei, außer Sie haben (bspw.) den akuten Wunsch, der/m SchreiberlingIn jenes Briefes in den Allerwertesten zu treten." Und nicht umsonst sind bestimmte Straftaten erst ab einem gewissen Planungsgrad strafbar (edit: Womit ich weder irgendwelche noch bestimmte Leute zur Planung - und sei der Grad noch so minimal - irgendwelcher Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten anstacheln oder verführen möchte!). Ansonsten könnte Frau Herman mich nu wegen Körperverletzung drankriegen :wacko: ... und so einige andere auch... :teeth:

Der Beitrag wurde von edelbratschi bearbeitet: 30.Mar.2007 - 15:44
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blue_moon
Beitrag 30.Mar.2007 - 16:22
Beitrag #14


strösen macht blau!
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QUOTE (sugar @ 30.Mar.2007 - 16:33)
QUOTE (Laika @ 30.Mar.2007 - 15:31)
Danke für die Mühe. Ich erlag gerade meiner Trägheit  :D

Nun ... es steht ja bei Zorn dabei. Obwohl ich da durchaus einen kleinen Unterschied sehen würde; es schließt sich meines Erachtens nicht aus, aber ist auch nicht zwangsläufig identisch.

Tja, Rache steht schon da, unter Zorn.
Aber nur für die katholische Kirche ... also nicht für das "Christentum" allgemein.

:gruebel: - steht nicht im neuen testament noch was von der rechten und der linken wange? eine regung wie rache wird damit doch 'christentumsweit' - also unabhängig von irgendeiner kirche - sankioniert.
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edelbratschi
Beitrag 30.Mar.2007 - 16:46
Beitrag #15


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Wollt ihr mich provozieren?? :D

zum eigentlichen OT:

@blui: Ja das steht da, also hast du recht. Allerdings diskutierten sugar und laika (wenn ich das in meinem schnellen Überfliegen richtig gelesen habe) über "Rache als Todsünde". Und da hat die evangelische Kirche in der Tat eine andere Haltung als die katholische Kirche zu. Da haben sie (edit2: laika und sugar...bzw *les*... sugar) also auch irgendwo recht.

edit: So dies und das.


Der Beitrag wurde von edelbratschi bearbeitet: 30.Mar.2007 - 16:48
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blue_moon
Beitrag 30.Mar.2007 - 17:03
Beitrag #16


strösen macht blau!
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also, die frage war diese hier:
QUOTE (sugar)
Ist im Christentum die Racheerlaubnis nicht irgendwo vorhanden?

und da sind die todsünden nur ein teil der antwort.

ausserdem gibt's im alten testament ja noch die auge-um-auge-"erlaubnis".

aber, damit das ganze nicht gänzlich theoretisch gerät:

ich bin nicht frei von rachegedanken, allerdings spielen die sich, was das kreative betrifft, eher in dem bereich "hoffentlich passiert dieser person mal was vergleichbares" ab. ganz einfach, damit sie im fall x einfach auch mal erfährt, wie es ist, so behandelt zu werden - natürlich mit dem hintergedanken, dass das was bewirken möge... :engel:

ganz anders ist es, wenn ich das 'zugucken' im buch oder im film präsentiert kriege. 'der graf von monte christo' oder 'der club der teufelinnen' machen schon spass... :rolleyes:
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edelbratschi
Beitrag 30.Mar.2007 - 17:13
Beitrag #17


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QUOTE (blue_moon @ 30.Mar.2007 - 17:03)
also, die frage war diese hier:
QUOTE (sugar)
Ist im Christentum die Racheerlaubnis nicht irgendwo vorhanden?

und da sind die todsünden nur ein teil der antwort.

ausserdem gibt's im alten testament ja noch die auge-um-auge-"erlaubnis".

...wenn du von der Frage ausgehst, sind selbst "evangelisch/ katholisch" nur ein Teil der Antwort... :rolleyes: :pfeif:

QUOTE (blue_moon @ 30.Mar.2007 - 17:03)
ganz anders ist es, wenn ich das 'zugucken' im buch oder im film präsentiert kriege. 'der graf von monte christo' oder 'der club der teufelinnen' machen schon spass...  :rolleyes:

:zustimm:
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regenbogen
Beitrag 30.Mar.2007 - 17:15
Beitrag #18


a.D.
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QUOTE (sugar @ 30.Mar.2007 - 15:32)
Wie seht ihr das? Kennt ihr das unbändige Gefühl auch, Feinde/Feindinnen zu haben, die 'bestraft' gehörten? Überhaupt das Gefühl, Feindschaften zu haben? Denen ihr beim besten Willen nichts Gutes wünschen könnt???

Feinde/Feindinnen, ja, aber bis zum Gedanken an Strafe geht das bei mir in der Regel nicht. Ich gönne es diesen Menschen nicht unbedingt, wenn sie (in meinen Augen unmotiviertes) Glück haben, aber ich wünsche ihnen nicht bewusst etwas Schlechtes an den Hals. Wenn so jemand z.B. schwer krank wird, kann ich gut trennen zwischen "was für ein schrecklicher Mensch" und "es tut mir trotzdem leid, dass er/sie krank ist, und ich wünsche ihm/ihr alles Gute".

Was ich allerdings durchaus kenne, ist das Gefühl des "geistigen Frühstücks" (manche nennen das anscheinend auch "innerer Reichsparteitag", das hatte ich bis vor Kurzem noch nie gehört :was: jedenfalls diese schadenfrohe Genugtuung), wenn einem von meinen Lieblingsfeinden im Alltag (oft: Berufsalltag) etwas nicht glückt oder sie wegen eines Charakterzugs, den ich an ihnen nicht ausstehen kann, mal auf die Schnau*e fallen. :teeth:
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Firefly
Beitrag 30.Mar.2007 - 17:41
Beitrag #19


Gut durch
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Persönlich glaube ich, Rachebedürfnis hat den Ursprung, dass ich mich irgendwo erniedrigt fühle und meinen Rang zurückgewinnen möchte. Dann plane ich eine Racheaktion, die den Auslöser dumm dastehen lässt oder ihm einen solchen Schaden zufügt, dass ich wieder als die bessere dastehe; materiell oder geistig spielt da keine Rolle.



Ein anderer Gedanke: Irgendwoher kenne ich die Idee, dass Rachsüchtigkeit nur dann Berechtigung hat, während man hilflos ist. Dass man nach der Hilflosigkeit eher die Wahl hat, zu vergeben oder zum Täter zu werden... *such* *finde*:

QUOTE
Strenggenommen gibt es so etwas wie Vergeltung oder Rache gar nicht. Rache ist eine Handlung, die man begehen möchte, wenn und weil man machtlos ist: sobald aber dieses Gefühl des Unvermögens beseitigt wird, schwindet auch der Wunsch nach Rache.

(...)

Unglücklicherweise braucht es oftmals einen konkreten Fall, ehe jemand seine wahren Gefühle entdecken kann. Hier ist eine andere Erinnerung aus Deutschland. Ein paar Stunden nach der Einnahme Stuttgarts durch die französische Armee rückten ein belgischer Journalist und ich in die Stadt ein, in der noch alles drunter und drüber ging. Der Belgier hatte während des ganzen Krieges Sendungen für den Europadienst der BBC gemacht und, wie fast alle Franzosen oder Belgier, eine wesentlich schroffere Einstellung gegenüber den ›Boches‹ als ein Engländer oder Amerikaner. Alle großen Brücken in der Stadt waren in die Luft gejagt worden, und wir mußten über eine schmale Fußgängerbrücke gehen, die die Deutschen offensichtlich heftig verteidigt hatten. Ein gefallener deutscher Soldat lag ausgestreckt auf dem Rücken am Fuß der Brückenstufen. Sein Gesicht hatte eine wachsgelbe Farbe. Auf seine Brust hatte jemand einen Strauß blauen Flieder gelegt, der hier überall blühte.

Der Belgier wandte sein Gesicht ab, als wir vorbeigingen. Wir waren schon fast über die Brücke, da gestand er mir, daß dies der erste Tote war, den er in seinem Leben gesehen hatte.

Ich glaube, er war etwa fünfunddreißig Jahre alt und hatte vier Jahre lang Kriegspropaganda über das Radio gemacht. Noch etliche Tage nach diesem Zwischenfall war seine Haltung völlig anders als zuvor. Mit Abscheu betrachtete er die zerbombte Stadt und die Demütigungen, denen die Deutschen ausgesetzt waren, und bei einer Gelegenheit schritt er sogar selbst ein, um einen besonders häßlichen Fall von Plünderung zu verhindern. Als er abreiste, gab er den Deutschen, bei denen wir einquartiert waren, den Rest des Kaffees, den wir mitgebracht hatten. Noch vor einer Woche wäre er wahrscheinlich schockiert gewesen bei dem Gedanken, einem >Boche< Kaffee zu schenken. Aber seine ganze gefühlsmäßige Einstellung, so erzählte er mir, hätte sich beim Anblick dieses >pauvre mort< am Fuße der Brücke gewandelt: ihm sei plötzlich die Bedeutung des Krieges zum Bewußtsein gekommen. Doch wenn wir die Stadt nun zufällig über einen anderen Zugang betreten hätten, wäre ihm womöglich sogar dieses Erlebnis des Anblicks eines einzigen Toten von den – vielleicht – zwanzig Millionen erspart geblieben, die dieser Krieg zur Folge hatte.


Aus George Orwell - Rache ist sauer.


(Edit: Einsetzen vergessen)

Ein schöner Gedanke und ein gutes Beispiel, wie ich finde...
Bei einer späten "Rache" muss man sich wohl notgedrungen wie ein Täter fühlen, daher auch das schlechte Gewissen und die Hemmungen, die manch eine hat. Das lässt auch die christliche Vergebung in einem anderen Licht erscheinen; durch sie vermeidet man, selbst eine böse Tat zu begehen, obwohl man Alternativen hat.

Der Beitrag wurde von Firefly bearbeitet: 30.Mar.2007 - 17:44
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pandora
Beitrag 30.Mar.2007 - 19:58
Beitrag #20


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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rachegelüste/phantasien, ein gutes und gesundes ventil... jedenfalls für mich :rolleyes:
oftmals haben mich menschen durch arroganz, desinteresse, faulheit oder ignoranz super geärgert oder gar heftigst verletzt.
sämtliche pferde gingen da früher mit mir durch.
ich hatte wut der übelsten art und rachegefühle.
ich unterdrückte immer wieder und es nahm mir die luft zum atmen und die energie normal zu funktionieren.
anders gesagt...alles sehr negativ und lähmend.

bis ich erkannte, welch tolles werkzeug die phantasie sein kann...
seid ich mich darauf trainiert habe, meinen phantasien freien lauf zu lassen"denn die phantasie, die gedanken sind frei",geht es mir gut.
in meiner phantasie, darf ich alle facetten der rache leben...von verbaler wut, bis zum körperlichen übergriff, ohne dass sie sich letztlich gegen mich, oder andere richtet.


mit anderen worten...ich denke phantasie ist ein gutes ventil und finde es keinesfalls verwerflich, solche sachen zu denken.
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DerTagAmMeer
Beitrag 30.Mar.2007 - 21:43
Beitrag #21


Adiaphora
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Also kein Problem habe ich mit Zornes-Phantasien, Woodoopüppchen, Foto-Dartscheiben oder was auch immer das Kompensationsbedürfnis im stillen Kämmerlein befriedigt.

Reale Rache halte ich hingegen für absolut destruktiv, sinnlos, kurzsichtig, verantwortungslos und ausgesprochen fatal. Denn fast nie ist sie das letzte Wort nach einer erlittenen Kränkung - statt dessen aber allzu oft ein weiterer Schritt auf einer endlosen Spirale der Gewalt, auf der jeder Racheakt nur neue Rache nach sich zieht. :no:

Ob das christliche Konzept der zweiten Wange die ultimative Reaktion auf eine Verletzung darstellt, mag ich nicht wirklich beurteilen, aber sozial verträglicher ist sie auf jeden Fall - im Großen wie im Kleinen.

Für mein persönliches Gleichgewicht hat es bislang immer genügt, Grenzen nachträglich wieder aufzurichten und mir zu versichern, dass sich eine Verletzung nicht mehr wiederholen kann.

Edit: Absätze

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 30.Mar.2007 - 21:44
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shark
Beitrag 30.Mar.2007 - 22:14
Beitrag #22


Strösenschusselhai
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 30.Mar.2007 - 21:43)


Für mein persönliches Gleichgewicht hat es bislang immer genügt, Grenzen nachträglich wieder aufzurichten und mir zu versichern, dass sich eine Verletzung nicht mehr wiederholen kann.


Das ist auch mein Prinzip. Nicht, dass ich verschiedenen Menschen nicht schon die Krätze an den Allerwertesten gewünscht hätte im ersten gerechten Zorn, doch für mich (und um MICH geht es mir dann ja schließlich primär) war es stets wesentlich wichtiger, zu sehen, dass ich zukünftig nicht mehr in Situationen komme, die hinterher Rachegefühle "produzieren" können.

Meist bin ich ja an dem Umstand, der meine Rachegelüste hervorruft, nicht "unschuldig", sondern habe z.B. "mit mir machen lassen".
Das künftig verhindern zu wollen, löscht schnell mein Rachefeuer zugunsten vernünftiger Vorbeugung.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 30.Mar.2007 - 22:17
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thorn
Beitrag 30.Mar.2007 - 22:38
Beitrag #23


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QUOTE (Firefly @ 30.Mar.2007 - 18:41)
Persönlich glaube ich, Rachebedürfnis hat den Ursprung, dass ich mich irgendwo erniedrigt fühle und meinen Rang zurückgewinnen möchte.

QUOTE
Rache ist eine Handlung, die man begehen möchte, wenn und weil man machtlos ist:... Aus George Orwell - Rache ist sauer.

eben dies denke auch ich.
rache + rachegelüste sind sehr eng mit hierarchien + machtstrukturen verbunden.

zu zeiten der monarchie + den dazugehörenden intrigen wurde sich noch zu hauff duelliert + was machen wir heute?? -_-
ist es uns negal geworden, das gesicht zu verlieren?? :D

aber spass beiseite - in bestimmten gesellschaftsschichten + in sozialen randgruppen, in denen mehrstufige strenge hierarchien herrschen, sind wissentlich ausgeführte racheakte noch heute an der tagesordnung + das ist doch eher traurig.

mir persönlich war bisher kein 'feind' so wichtig - hatte so viel macht über mich - dass mir ein bedürfniss nach rache entstanden wäre.

QUOTE (blue_moon @ 30.Mar.2007 - 18:03)
ganz anders ist es, wenn ich das 'zugucken' im buch oder im film präsentiert kriege. 'der graf von monte christo' oder 'der club der teufelinnen' machen schon spass...

auch mir macht es spass 'anderen dabei zuzusehen' wobei ich glaube dass der reiz für mich nicht in der rache an sich liegt, sondern eher im ausleben intensiver gefühle. :D
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DerTagAmMeer
Beitrag 30.Mar.2007 - 23:01
Beitrag #24


Adiaphora
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QUOTE (thorn @ 30.Mar.2007 - 22:38)
QUOTE (blue_moon @ 30.Mar.2007 - 18:03)
ganz anders ist es, wenn ich das 'zugucken' im buch oder im film präsentiert kriege. 'der graf von monte christo' oder 'der club der teufelinnen' machen schon spass...

auch mir macht es spass 'anderen dabei zuzusehen' wobei ich glaube dass der reiz für mich nicht in der rache an sich liegt, sondern eher im ausleben intensiver gefühle. :D

Vielleicht wäre es hilfreich zwischen "Rache" und "Revanche" zu unterscheiden. Das eher spielerische Thema der "zweiten Chance" (im Leben sieht man sich vielleicht wirklich immer zwei Mal, wer weiß?) befriedigt für mein Empfinden schon ein anderes Gefühl als die Ausscht auf Rache.
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thorn
Beitrag 30.Mar.2007 - 23:39
Beitrag #25


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QUOTE (DerTagAmMeer @ 31.Mar.2007 - 00:01)
Vielleicht wäre es hilfreich zwischen "Rache" und "Revanche" zu unterscheiden. Das eher spielerische Thema der "zweiten Chance" (im Leben sieht man sich vielleicht wirklich immer zwei Mal, wer weiß?) befriedigt für mein Empfinden schon ein anderes Gefühl als die Ausscht auf Rache.

okay, 'ne chance auf revanche macht den machtkampf zum wettkampf - aber auch dafür müsste es mir wichtig genug sein! zudem bleibt es ein kampf + ich sehe äusserst selten die notwendigkeit auf einer solch drastischen ebene zu agieren.


ps - der threat erinnerte mich gerade an ein posting von Holly http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?sho...ndpost&p=427043
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Fränkie
Beitrag 31.Mar.2007 - 08:39
Beitrag #26


Naschkatze
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Was mich betrifft, bin ich eher der Typ der anderen etwas nicht gönnt, zumindest wenn ich diese Personen nicht mag. Wenn sich dann eine bestimmte Frau vor mich hinstellt und die ganze Zeit vor meinen Füßen herumspringt und sich gerade darüber freut das sie das und das bekommen hat und das sie das und das schon hat, dann macht mich das rasend und am liebsten würde ich sie von irgendetwas runterwerfen. Das würde ich natürlich nie machen B)

Aber das merke ich immer wieder ... das ich Menschen die mir unsympathisch sind ihr Glück in keinster Weise gönne. Eine Ausnahme jedoch ist, wenn mir etwas widerfährt was besser ist als das was ihr widerfahren ist :D

Kurz gesagt, ich bin neidisch auf die Menschen die es in meinen Augen nicht verdient haben glücklich zu sein.
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Little_Ru
Beitrag 31.Mar.2007 - 16:53
Beitrag #27


Naschkatze
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Ich glaube, Rache will man nur nehmen, wenn man mit dem Ereignis, das einen so getroffen hat, noch nicht abgeschlossen hat, wenn zu viele Gefühle noch involviert sind und wenn man keine andere Möglichkeit sieht, um mit der Enttäuschung, dem Schmerz, der Wut umzugehen. ich für mich muß ganz ehrlich sagen, daß ich nicht rachsüchtig bin. Zum einen möchte ich nicht, daß man mich in einer Situation, in der ich jemand verletzt habe, so behandelt. Und zum anderen muß ich sagen- wenn mich jemand so getroffen hat, daß Rache angebracht wäre, dann ist mir dieser Mensch diese Aktion gar nicht mehr wert- das ist abgehakt, und ich will mich nicht erniedrigen, mit den gleichen Mitteln zu kämpfen wie er.

Ich bin auch niemand, der wirklcih eifersüchtig oder neidisch ist- allenfalls auf solche Dinge wie FReundschaft, Zuwendung. Materiell interessiert mich das gar nicht- da können wirklich alle das haben und bekommen, was sie nun mal haben, ich weiß, daß Materielles allein nicht glücklich macht und von dhaer gönne ich das allen von Herzen. Und außerdem weiß ich ja nie, was bei mir noch kommt- vielleicht habe ich das ganz große Glück und bekomme etwas, was andere sich ersehnen- in Kanada habe ich das Sprichwort kennen gelernt "What goes around, comes around"- und danach lebe ich.
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sugar
Beitrag 01.Apr.2007 - 14:28
Beitrag #28


sendegi sibast!
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QUOTE (Fränkie @ 31.Mar.2007 - 08:39)
... Kurz gesagt, ich bin neidisch auf die Menschen die es in meinen Augen nicht verdient haben glücklich zu sein.

Das ist ja eine offene Antwort! :)

Meinst du, sie verdienen es nicht, weil sie DIR etwas angetan haben, oder allgemein?
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Bilana
Beitrag 02.Apr.2007 - 19:21
Beitrag #29


Capparis spinosa
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Ich denke auch, Rache hat was mit Machtlosigkeit zu tun. Rache ist eine Handlung. Und die finde ich für mich persönlich destruktiv, unnütz und einfach Energieverschwendung.
Ärger, Wut, Zorn, Trauer, Hass vielleicht sogar, ja das alles gehört wohl irgendwie dazu und will angemessen ausgedrückt werden. Magengeschwüre sind sicher noch die harmloseste Folge von herunterschlucken solcher Gefühle. Aber Rache? Steigert man sich da nicht rein in negative Gefühle? Ich meine reinsteigern ohne verarbeiten zu können?
Mit Machtlosigkeit meine ich hier subjektive Machtlosigkeit oder vielleicht auch Machtlosigkeit gegenüber den eigenen negativen Gefühlen, dem eigenen Leid. Ich finde die Idee konstruktiver, dass man seinem Leid nicht dauerhaft vollkommen machtlos gegenüber steht. (Damit will ich nicht sagen, dass es nicht Situationen gibt, wo man als Mensch in dem Moment komplett machtlos, ohnmächtig ist.)
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pandora
Beitrag 02.Apr.2007 - 19:43
Beitrag #30


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (pandora @ 30.Mar.2007 - 20:58)

bis ich erkannte, welch tolles werkzeug die phantasie sein kann...

in meiner phantasie, darf ich alle facetten der rache leben...von verbaler wut, bis zum körperlichen übergriff, ohne dass sie sich letztlich gegen mich, oder andere richtet.


mit anderen worten...ich denke phantasie ist ein gutes ventil und finde es keinesfalls verwerflich, solche sachen zu denken.

rache hat was mit machtlosigkeit zu tun, dem stimme ich zu 100%zu, @bilana
jedoch bin ich der meinung, dass die verarbeitung per phantasie dafür sorgt, dass eben die von dir beschriebenen magengeschwüre, nicht auftreten...
selbstverständlich gibt es oft die gelegenheit zum gespräch, oft aber ist es nicht mehr möglich, mit menschen zu reden, weil zu viel beschädigt, verletzt oder zerstört wurde...
es gibt menschen die ich derartig verachte, dass es mir nicht möglich war/ist, mich in einem gespräch, mit ihnen auseinander zusetzen.

und dann steht/stand mir nun die phantsie zur verfügung, sie lässt/ließ für mich den weg der verarbeitung offen, sie gibt/gab mir gegelgenheit, mich mit diesem thema auseinanderzusetzen, ohne irgendjemandem schaden zuzufügen.
früher richtete sich unverarbeitet wut, hass und rachegefühl gegen mich selbst...

heute trete ich den arschlöchern dieser welt, in meiner phantasie heftigst in den arsch, aber noch nie habe ich in erwägung gezogen, dies in die tat umzusetzen.


eines finde ich seltsam, bin ich wirklich die einzige, die rache nimmt....wenn auch nur in gedanken?????

edit...anrede zugefügt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 02.Apr.2007 - 19:49
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Mausi
Beitrag 02.Apr.2007 - 19:54
Beitrag #31


Mama Maus
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QUOTE (pandora @ 02.Apr.2007 - 20:43)
eines finde ich seltsam, bin ich wirklich die einzige, die rache nimmt....wenn auch nur in gedanken?????

Nein, bist du nicht.

Aber auch nur in Gedanken, mehr möchte ich auch garnicht.
So viele Gefechte mit mir unliebsamen Personen fechte ich im Kopf aus, damit ich im Leben damit gelassener umgehen kann.

Selbst Rache geübt? Nein, soweit ich mich erinnern kann nie.
Angestiftet dazu? Nein, auch nicht.

Ich habe für mich gelernt, dass ich nur warten muss und sich jeweillige Leute dann selbst ins aus befördern. Hört sich vielleicht komisch an, aber wenn ich einen Disput mit einer Person hatte, dann versuche ich zu klären & je nachdem wie es dann läuft ziehe ich mich zurück ... die Person selbst macht dann alles weitere, wenn sie nicht loslassen kann.

Eine Genugtuung verspüre ich dann jedoch, wenn jeweillige Person sich dann ins Aus beförderte sozusagen.. (wobei "Ins Aus befördern" viele Formen haben kann, einfach ein "Folgen für Verhalten spüren").

Ich verlasse mich darauf, dass Dinge sich von selbst regeln und das tun sie meist, auch ohne mein Zutun.

Ich möchte mich nicht rächen, da würde ich mir selbst nicht treu bleiben.
Wie gesagt, die Gedanken jedoch sind frei, was ich da machen kann bleibt mir überlassen und kann in vollsten Zügen ausgelebt werden .. denn es bleibt ja in Gedanken.

Mausi
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Bilana
Beitrag 02.Apr.2007 - 20:05
Beitrag #32


Capparis spinosa
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QUOTE
es gibt menschen die ich derartig verachte, dass es mir nicht möglich war/ist, mich in einem gespräch, mit ihnen auseinander zusetzen.

Ja das verstehe ich. Zumal das oft auch Menschen sind die von sich aus zu einem Gespräch nicht in der Lage sind.
Aber für solche Menschen mag ich eben meine Energie gar nicht verschwenden. Kann das gar nicht. Das wäre mir schon wieder eine Nähe, die ich zu denne nicht mag. Völlige Ignoranz liegt mir da eher.

QUOTE
eines finde ich seltsam, bin ich wirklich die einzige, die rache nimmt....wenn auch nur in gedanken?????

Jetzt wo du so genau fragst. Doch ganz selten passiert es mir, das ich Rachefantasien habe. Aber auch nur in Beziehungen in denen ich mich sicher fühle. Und ja, es entlastet auch irgendwie. Aber doch stelle ich fest, dass es eben eine ausgiebige Beschäftigung mit negativen Gefühlen, ein hineinsteigern ist. Zumindest bei mir. Und es gibt mir irgendwie nicht nachhaltig etwas. Ich habe es für mich als befriedigender erlebt die Machtlosigkeit so auszuhalten, als Gefühl, wie sie eben ist. Das ist irgendwie realer. Und es ist ein guter Ausgangspunkt etwas zu ändern. Zu verstehen das die Machtlosigkeiten eben ein Gefühl ist, das in mir entsteht und meist recht wenig mit anderen zu tun hat. (Gilt wie gesagt für aktuelle Situationen und nicht für solche, wo man de fakto machtlos ist.)

Ist vielleicht auch eine Frage was man für ein Typ ist.
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two-hearts
Beitrag 03.Apr.2007 - 07:38
Beitrag #33


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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ich möchte mal diejenigen von euch "rachsüchtigen" ;) fragen, wie so eine rache aussehen würde.

mir kommt diesbezüglich gerade in den sinn:
wenn ich zum beispiel jemandem "die pest an den hals wünsche" und selbiger tatsächlich die pest bekommt, wie ich mich dann wohl fühle?
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Laika
Beitrag 03.Apr.2007 - 07:44
Beitrag #34


Gut durch
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Das dürfte doch eine Sache der Situation sein, oder?

Also ich achte auf die Verhältnismäßigkeit (bei der ich natürlich meine eigenen moralischen Kriterien anwende). Es ist für mich völlig logisch, dass die Opfer z.B. von Gewaltverbrechen ein anderes Rachebedürfnis verspüren, als wenn mir z.B. die letzten 5 Körnerbrötchen vor der Nase wegschnappt werden. Ein konkretes Beispiel finde ich daher schwer ... :gruebel:
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two-hearts
Beitrag 03.Apr.2007 - 08:02
Beitrag #35


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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greifen wir gar nicht so weit um uns!
nehmen wir eine x-beliebige ex und im streitgespräch schleudern wir ihr den (rache-)wunsch, sie möge vom blitz getroffen werden, an den dickschädel.

sie verlässt das haus und rennt in ein auto!

und nun?


ich kann mich erinnern, dass wir (als kinder auf der rückbank unseres autos sitzend) auf der landstrasse unterwegs waren, als uns ein auto auf rasante und halsbrecherische art überholte, die meinem vater ein enormes fahrkönnen abverlangte, und ich meine mutter daraufhin wütend sagen hörte: ihr verdammten ar....., der nächste baum soll eurer sein! :unsure:
wenige kilometer weiter sahen wir den wagen an einem baum kleben!


dieses erlebnis und seine erinnerungen daran lassen mich mit rachegelüsten inne halten!

rache hat bei mir etwas mit hass zu tun. hass ist ein gefühl, welches ich nicht zulasse, demzufolge auch keine rachewünsche enstehen können!
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Fränkie
Beitrag 03.Apr.2007 - 08:20
Beitrag #36


Naschkatze
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QUOTE (sugar @ 01.Apr.2007 - 15:28)
QUOTE (Fränkie @ 31.Mar.2007 - 08:39)
... Kurz gesagt, ich bin neidisch auf die Menschen die es in meinen Augen nicht verdient haben glücklich zu sein.

Das ist ja eine offene Antwort! :)

Meinst du, sie verdienen es nicht, weil sie DIR etwas angetan haben, oder allgemein?

Diese Menschen müssen mir noch nicht einmal was getahn haben ... es reicht wenn ich sehe wie sie mit anderen umspringen. So als wären sie weniger liebenswert und hätten es nicht verdient zu exestieren.

Aber die Person auf die ich jetzt ganz besonders spekuliere, die hat mir soviel genommen ... von meiner Persönlichkeit ... sie sorgt dafür das ich mich mehr als klein fühle und ständig das Gefühl habe nicht zu genügen.

Sie reibt einen die tollsten Geschichten unter die Nase und schreit nach Anerkennung ... wenn ich etwas erzähle, dann wird dies nur mit einem "hmm" kommentiert. ICH HASSE SIE.

So das musste jetzt raus -_-
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Fledi
Beitrag 03.Apr.2007 - 08:52
Beitrag #37


...
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Guten Morgen.

Two-Hearts letzter Beitrag spricht mir bisher am meisten an.

In den Jahren meiner Kindheit und Jugend spürte ich die Rache für die Unsichtbarkeiten der Welt und den maßlosen Zorn für Dinge, die ich weder herbeigeführt noch tragen konnte. Belohnungen waren Strafmaßnahmen, die nicht eben mit einer Ohrfeige zu beschreiben sind. Ich habe meine Eltern lange Jahre für das was sie taten geliebt. Wie sollte ich auch anders. Kind sein bedeutete dies. Kind sein bedeutete, Lasten zu tragen und Dinge anzunehmen, die - wie ich heute weiß - Eltern nicht mit ihren Kindern tun.
Lange Jahre brauchte es um meine Psyche zu brechen, Tage die nicht enden wollten. Wochen, in denen ich zwischen Leben und Sterben dahindümpelte.

Nun, ich könnte Rache nehmen. Ich könnte einen unaussprechlichen Hass entwickeln. Doch wozu? Die situative Genugtuung würde es keinesfalls beschaffen und eher würde es meine Persönlichkeit wieder und wieder brechen.

Rache ist Kampf. Rache ist Macht. Wie mächtig möchten wir Menschen sein? Hier kommen meines Erachtens psychologische und geschichtliche Aspekte erschwerend hinzu. Wie sagt man so schön: "Gib einem Pförtner einen Schlüssel und er wird zum Diktator." Und würde man ihn fragen, lautete die Antwort sicherlich: "ich musste ja früher dafür das und das....." Wir alle streben nach Überheblichkeit und Stolz. In welchen Bereichen wir die Dinge ausleben, suchen wir uns gewissermaßen aus. Wir alle beziehen uns rechtfertigend gerne auf Situationen, um unser Tun auszuleben. An wem scheitert die Rache denn dann am meisten? Ja wohl an uns und unserem Gefühl.

Ich komme durchaus damit zurecht, wenn Situationen ihren spontanen Tribut fordern. Das ist Emotion, die darf gewissermaßen raus. Doch inwiefern setzen wir unseren eigenen Zorn über das Wohl Anderer?
Verhältnisse lassen sich klären. Fühle ich mich hintergangen und das bewusst, dann muss das Verhältnis geklärt werden und keine Pseudomachtspielchen ins Leben gerufen, die mich Energie kosten und ich nur auf den Rückschlag meines Gegenübers warten darf. Dafür ist mir meine Zeit definitiv zu schade.

Für mich ist Rache dumpfer Hass. Die Jahre haben mich empfindsam werden lassen. Gleichermaßen stolz. Aber auch vernünftig. Und ich bin froh, dass ich kein Amokläufer bin. Meine Vergangenheit ließe dies in Rechtfertigung sicher zu, vielleicht auch ein strafmilderndes Urteil.
Doch entscheide ich, ob ich mich über zwei statt fünf Jahre Haft freue, oder ob ich diese Zeit anderweitig planen möchte. Und genauso verhält es sich mit den minuziösen Ausmaßen dieser Verschwendung.

Ich möchte leben, nicht mich zerfressen lassen von dumpfen Rückschlägen und dem permanenten beschäftigen mit Vergangenheit. Nichts anderes ist Rache für mich. Rache ist für mich schlichtweg Unehrlichkeit und das Verschleiern bzw. das bewusste Vermeiden der Auseinandersetzung mit der eigenen Person und seinen Schwächen.

So... nun fahre ich entspannt ins Büro
einen schönen Tag.

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pandora
Beitrag 03.Apr.2007 - 10:09
Beitrag #38


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (Fledi @ 03.Apr.2007 - 09:52)


1... Ich möchte leben, nicht mich zerfressen lassen von dumpfen Rückschlägen und dem permanenten beschäftigen mit Vergangenheit.

2... Nichts anderes ist Rache für mich. Rache ist für mich schlichtweg Unehrlichkeit und das Verschleiern bzw. das bewusste Vermeiden der Auseinandersetzung mit der eigenen Person und seinen Schwächen.

hey fledi,
dein statement wiederspricht sich für mein gefühl doch sehr :gruebel:

zu 1...
wenn es sich um eine späte rache handelt, ist es sicher ein hohles, kalt geplantes unterfangen und mehr als kontraproduktiv.
es ist absolut destruktiv sich ständig in altem schmerz und alten verletzungen zu suhlen...
ich würde es wirklich niemandem empfehlen, es zerfrisst den menschen und nimmt die lebensqualität...weil alle energien nur auf rache fokusiert sind.
produktiver ist es, sich mit der vergangenheit auseinanderzusetzen und den dingen ihren platz zu geben...
in so fern gebe ich dir absolut recht

zu 2...
aber...
rache hat in meinen augen, so rein garnichts mit unehrlichkeit zu tun...
rachegefühle zu haben, hat schon etwas mit auseinandersetzen der eigenen erfahrungen zu tun. allerdings auf eine sehr negative art.

hab mal nachgelesen...und wiki sagt
QUOTE
rache ist eine handlung, bei der der rächer jemandem das gleiche oder schlimmeres antut, was dieser ihm oder dritten, zuvor angetan hat.
rache ist eine emotion, die dem kontrahenten zur genugtuung dient.
rache ist ein akt der selbsthilfe.



wobei ich immer wieder erwähnt und verstanden wissen möchte....dass meine art der rache sich nur und ausschliesslich in meinem kopf abspielte...
und selbst dies, ist mir heute zu viel aufmerksamkeit, für einen menschen der diese nicht im geringsten verdient hat...
und hier sprechen wir von rache und nicht von kleinen flüchen, die wir alle mal aussprechen...
niemals würde ich wie doppelherzchen erwähnte...jemandem den tod an den hals wünschen, o.ä...

edit...ich kaufe ein P.... geplantes sieht doch besser aus

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 03.Apr.2007 - 11:00
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blue_moon
Beitrag 03.Apr.2007 - 10:55
Beitrag #39


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fledi schreibt vom 'permanenten beschäftigen mit der vergangenheit'. genau das ist doch der punkt. statt mich aktiv darum zu bemühen, das vergangene hinter mir zu lassen und nach vorn zu blicken, halte ich im planen oder auch im akt der rache eben an diesen negativen geschehnissen fest. im 'besten' fall hört das mit dem vollzug der rache auf, im schlimmsten fall warte ich auf gegenmassnahmen, suhle mich in der vorstellung, was als nächstes vom opfer meiner rache zu erwarten ist und bleibe immer noch in den alten vorkommnissen gefangen.

wenn ich die situation zwischen israelis und palestinensern begucke, frage ich mich, was wohl passieren würde, wäre eine der beiden parteien plötzlich weg. einfach in luft aufgelöst, nicht mehr da. besiegt oder einfach nur auf den mond ausgewandert. hass und rache sind in dieser region so oft zum selbstzweck geworden, dass viele menschen probleme damit bekommen würden, nach vorn zu gucken und die zukunft in angriff zu nehmen. die möglichen schrecken (chancen?) der zukunft sind nicht bekannt, die der vergangenheit schon.

QUOTE (fledi)
Wir alle streben nach Überheblichkeit und Stolz.

nö.
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pandora
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:01
Beitrag #40


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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@blui

so wirklich verstehe ich nicht, was du mir sagen willst :roetel:
ich schrieb doch, dass rache destruktiv, negativ und belastend ist...

meinst du etwa, dass das zeitweilige befassen mit rachephantasien schon belastend, unvernünftig ist???
wenn ja, wieso?
weil du glaubst, dass ich somit die vergangenheit nicht loslasse???

da kann ich nur sagen, für mich ist dem absolut nicht so...
ich benutzte es oft als ventil...
ich kann wut, trauer oder sogar hassgefühle, die durch einen traum entstanden, oder durch eine therapiesitzung zurückkamen, damit super gut kompensieren.
ich befasse mich aktiv mit diesem thema, indem ich mit meiner therapeutin zum beispiel eine visualisation mache und alles was mich belastet sage, rausschreie oder evtl. sogar am boxsack rausprügele...
meine gefühle lassen sich somit wieder auf einen normalen level zurückfahren und gestatten mir somit, wieder funktionieren zu können....

okay, vielleicht ist "rache" da nicht der richtige ausdruck :roetel:
aber ich habe während so einer sitzung, sehr wohl schonmal, hände oder andere körperteile chirurgisch entfernen lassen, selbst zum hackebeilchen gegriffen, oder zugesehen wie der jenigen person genau das angetan wurde, was man mir gerade zu gute kommen ließ... und dann gefragt..."na, wie fühlst du dich jetzt damit "...

wie gesagt, dass alles ist lichtjahre her..aber es hat mir damals geholfen zu überleben, ohne selbst zur amokläuferin/täterin zu werden, oder zu einem drogen/alkoholsüchtigen, selbstverletzenden etwas...

nun ja, ich glaube ja, der umgang mit gefühlen oder deren verarbeitung, ist individell..
jedeR hat seine eigene weise

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 03.Apr.2007 - 13:04
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two-hearts
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:02
Beitrag #41


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okay, ich fasse mal zusammen:

rache ist...laut wiki...etwas, was ich jemandem antue! ich räche mich - praktisch!
fluch ist etwas, was ich jemandem wünsche - theoretisch!

wenn ich also rachegedanken hege, dann läuft in meinem kopf etwas theoretisch ab...oder?

demzufolge gehe ich also davon aus, dass alle, die rachegedanken hegen, ihre "opfer" rein theoretisch nur verfluchen, denn rache ausüben bedeutet ja, jemandem etwas antun!!! richtig???
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pandora
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:06
Beitrag #42


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ja genau two-hearts, dass meine ich...versuche ich zu sagen :blumen2:

alles nur theorie...nie nicht wirklich in die realität umzusetzen...
aber auch das schrieb ich schon ;)
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two-hearts
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:11
Beitrag #43


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oh pandora, ich dachte, für mich eine zusammenfassung zu formulieren, weil ich das gefühl hatte, dich nicht richtig zu verstehen. ich kam irgendwie völlig durcheinander mit diesen begriffen und ihren be-deutungen!

nun gut, dann lag ich also richtig! also...her mit die blumens!!! ;) merci!
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pandora
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:19
Beitrag #44


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QUOTE (two-hearts @ 03.Apr.2007 - 14:02)


demzufolge gehe ich also davon aus, dass alle, die rachegedanken hegen, ihre "opfer" rein theoretisch nur verfluchen, denn rache ausüben bedeutet ja, jemandem etwas antun!!! richtig???

wobei da anzumerken wäre...
es gibt natürlich auch menschen, bei denen es nicht beim verfluchen alleine bleibt, sonderen die theorie "leider" auch in die praxis umgesetzt wird...
und das ist in meinen augen, verwerflich, negativ, destruktiv und ...
zu viel der ehre, für die arsch.... dieser welt
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blue_moon
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:22
Beitrag #45


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@pandora: mein beitrag sollte nicht konkret auf deine antworten, sondern meine allgemeine sicht beschreiben. der nahost-konflikt beschreibt - natürlich auf die spitze treibend - was ich meine: rache, die vielfach nicht in der ventil-funktion steckenbleibt, sondern zum selbstzweck wird.

was du beschreibst, ist eine einseitige rache. eine, die deine fantasie beschäftigt, dir hoffentlich hilft, loszulassen und der positive mensch zu sein, der du bist. die jeweilige person, an der du dich rächst, wird wohl nie davon erfahren. das ganze hilft dir, druck abzubauen, aber nicht, weil wirklich jemand anderes darunter leiden muss.

ich hab von filmen und büchern geschrieben, die mir durchaus spass machen. natürlich ist das auch eine art ventil, wenn die ar***löcher im film ihre 'strafe' kriegen. da ist ein held - oder x heldinnen -, die es den ar***löchern der welt zeigt. und solche kennen wir alle...
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regenbogen
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:26
Beitrag #46


a.D.
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Hm, ich verstehe "Fluch" anders. Der ist nicht nur Theorie, sondern der Wunsch, dass jenem Menschen ganz real etwas Schlimmes passieren möge.

Während die "Rache in der Fantasie" sich damit erschöpft, dem Menschen in der Fantasie etwas anzutun. Für den realen Menschen soll das aber keine Konsequenzen haben, sondern es dient nur der eigenen Verarbeitung.
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Fledi
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:27
Beitrag #47


...
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Ui...

Pandora

Wikipedia sagt - dank dem Hintergrund dieser Enzyklopädie - nach Gefühl einer X-beliebigen Person, was Rache zu sein hat. Die Psychologie spricht vermutlich eine vollkommen andere Namensgebung zu, die Philosophen handeln nach dem ihren Gefühl und schrieben dies auf und so mag mein Weltbild möglicherweise zwiespältig erscheinen, doch ist Ambivalenz manchmal das einzige, was mich auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

Während Sokrates vor seinem Tode sprach: "Leben - das heißt lange krank sein: ich bin dem Heilande Asklepios einen Hahn schuldig." war er wohl eher der Sanftmütigere, ganz im Gegensatz zu Nietzsche. Sein Spruch des Gewaltmenschen - "Bitte nie! Lass dies Gewimmer! Nimm, ich bitte dich, nimm immer!" - spricht hier für sich.

Für mich bedeutet Rache eben den geplanten Feldzug gegen eine andere Person. Ob das Gegenüber mir selbst oder mir bekannten Menschen etwas antat, was nicht nachvollziehbar ist, sei dahingestellt, aber sowie ich bewusst in die Richtung denke, wie heiß denn die glühenden Eisen sein müssten und ob das Eis denn noch mit den Fingerspitzen berührt werden darf oder nicht, verschleier ich die Arbeit an mir selbst. Ich glaube nicht daran, das Rache aufhört. Die erste Tat ist immer die schlimmste, alles folgende trägt für mich persönlich zur Routine bei. Eine gefährliche Angelegenheit.

Das spontane Reagieren innerhalb eines Streites ist eine Affektemotion. Man kann sicherlich auch hier geteilter Meinung sein, ab welchem Stadium der Handlung man von krankhaftem Verhalten sprechen möchte oder auch nicht.

Wenn Wikipedia sagt, Rache sei eine Emotion die dem Kontrahenten zur Genugtuung dient, dann widerspreche ich dem Menschlein, der diesen Beitrag da so hineingesetzt hat. Das stimmt für mich und mein Empfinden schlichtweg nicht. Bewusste Rache ist Berechnung. Berechnetes Gefühl ein Ausschluss in sich selbst. Denn plane ich eine Rache, plane ich negatives Gefühl von morgen, übermorgen und nächster Woche. Wie weit mehr kann man sich denn noch selbst den Dolch in die Rippen treiben? Kalkuliert wird beim klugen Rächer nicht nur das eigene Handeln, sondern es wird zu einem Schachspiel. Inwieweit hat das Gegenüber Möglichkeit zu schaden und übergreifend zu handeln und inwieweit wirken Rächer diesem Handeln gleichermaßen entgegen und lassen ihr Tun denn beim eigentlichen Thema?

Somit widerlege ich nach meiner Auffassung bereits Wikipedias nächsten Ansatz, dass Rache ein Akt zur Selbsthilfe sei. Nett umschrieben aber meiner Meinung nach mehr als fragwürdig.
Ein Akt zur Selbsthilfe ist das Verarbeiten von Erlebtem und die Selbsthilfe beruht ja wohl darin, sich der Möglichkeiten dieser Selbsthilfe bewusst zu werden und ggf. zu nutzen. Das Ausmerzen eines Zweiten oder Dritten steht da ja vollkommen außen vor. Dann sind es mindestens zwei Menschen die sich auf das Recht der Selbsthilfe berufen und somit ist ein Erreichen der Selbstverstümmelung unumgänglich. Und sei es "nur" das Innere dieser Menschen.

Blui:

Versuchen wir nicht, dem Rachegefühl überlegen zu sein? Versuchen wir nicht stolz aus Niederlagen hervorzugehen und stark zu werden? Anders war das in dem Zusammenhang nicht gemeint.
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blue_moon
Beitrag 03.Apr.2007 - 15:57
Beitrag #48


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QUOTE (Fledi @ 03.Apr.2007 - 14:27)
Blui:

Versuchen wir nicht, dem Rachegefühl überlegen zu sein? Versuchen wir nicht stolz aus Niederlagen hervorzugehen und stark zu werden? Anders war das in dem Zusammenhang nicht gemeint.

das klingt, als würd ich da hocken und sagen: ich will jetzt keine rache nehmen wollen. oder so. - tu ich aber nicht. eher bin ich damit beschäftigt, mich selbst auf alle möglichen weisen aufzupäppeln - ich neig ja eh eher dazu, mir selbst leid zu tun (zum glück immer irgendwie zeitlich absehbar) :rolleyes:

hm, das was du beschreibst, klingt irgendwie eher nach trotz und sturheit... vielleicht ja ganz probate mittel gegen das unterkriegen lassen.

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Bilana
Beitrag 03.Apr.2007 - 17:13
Beitrag #49


Capparis spinosa
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QUOTE
Rache ist Kampf. Rache ist Macht.

Ich möchte noch einmal betonen, das Rache eher Machtlosigkeit zeigt. Oder anders. Rache zeigt, dass man eben vom vollkommen hilflosen Opfer zum rächenden Opfer geworden ist. Aber immer noch Opfer. Opfer von anderen, aber irgendwann eben auch von sich selbst. Und Opfer sein heisst für mich klein sein, nicht stark sein, also nicht stark von innen heraus. Ob nun generell oder situativ das mag unterschiedlich sein.
Allerdings ist Rache vielleicht Kampf, nämlich Kampf um Macht. Es scheint mir als wolle rache ein Stück der Macht zurückerobern, die einem entzogen wurde. Aber da liegt für mich der casus beknacktus: Es funktioniert nicht. Zumindest nicht für mich.
Ich kann mir die Macht nicht zurück holen, Hilflosigkeit kompensieren. Ich kann sie mir nur selbst geben. Schwierig.
QUOTE
meinst du etwa, dass das zeitweilige befassen mit rachephantasien schon belastend, unvernünftig ist???

Ich denke ja. Denn wie du selbst an anderer Stelle schreibst ist es eine Beschäftigung mit bestimmten Menschen, ich sag jetzt mal Tätern, die das gar nicht verdient haben und die einem selbst nicht gut tut.

Die beste Rache ist, finde ich auch, immer noch ein schönes Leben. Manchmal geht es mir so, wenn ich mich an Vergangenes, Schlimmes erinnere, dann denke ich auch, was sind/waren das für arme Würstchen, mein Gott, dass die es nötig hatten ihre Mitmenschen so unmenschlich zu behandeln. Aber das gute ist: Ich hab sie hinter mir gelassen. Ich bin jetzt schon, obwohl erst am Anfang des Weges, stärker, freier und glücklicher, als die je sein werden. Und das lässt mich in Genugtuung innerlich kichern.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 03.Apr.2007 - 17:13
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skritti
Beitrag 03.Apr.2007 - 20:46
Beitrag #50


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QUOTE (Bilana @ 03.Apr.2007 - 17:13)


QUOTE
meinst du etwa, dass das zeitweilige befassen mit rachephantasien schon belastend, unvernünftig ist???

Ich denke ja. Denn wie du selbst an anderer Stelle schreibst ist es eine Beschäftigung mit bestimmten Menschen, ich sag jetzt mal Tätern, die das gar nicht verdient haben und die einem selbst nicht gut tut.

Das sehe ich ein wenig anders.
Durch Rachephantasien kann ich zumindest zum Teil etwas nachholen, wozu ich in der Situation selbst nicht in der Lage war: Mich zu wehren.
Ich kann Wut ein wenig ausleben, die mich sonst nach und nach auffrisst. Die erlebte Hilflosigkeit ein bisschen wenigstens ausgleichen und so mein Inneres wieder ein wenig in die Waage bringen.
Durch Wegschieben und sogenanntes positives Denken allein ist manches Erlebte (Erlittene) nicht zu bewältigen und zu überwinden.
Wichtig finde ich, Rachephantasien bewusst zu erleben und mit dem Wissen, dass ich mir damit Erleichterung verschaffen will.
Nicht mich verzehren nach Ausübung der Rache in Wirklichkeit.
Nicht versinken, nicht mich verstricken in Rachephantasien.
Irgendwann tief durchatmen können mit dem guten, hoffnungsvollen Gefühl, nun freier weiterleben zu können.
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sugar
Beitrag 03.Apr.2007 - 21:42
Beitrag #51


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QUOTE (two-hearts @ 03.Apr.2007 - 08:02)
greifen wir gar nicht so weit um uns!
nehmen wir eine x-beliebige ex und im streitgespräch schleudern wir ihr den (rache-)wunsch, sie möge vom blitz getroffen werden, an den dickschädel.

sie verlässt das haus und rennt in ein auto!

und nun?


ich kann mich erinnern, dass wir (als kinder auf der rückbank unseres autos sitzend) auf der landstrasse unterwegs waren, als uns ein auto auf rasante und halsbrecherische art überholte, die meinem vater ein enormes fahrkönnen abverlangte, und ich meine mutter daraufhin wütend sagen hörte: ihr verdammten ar....., der nächste baum soll eurer sein! :unsure:
wenige kilometer weiter sahen wir den wagen an einem baum kleben!


dieses erlebnis und seine erinnerungen daran lassen mich mit rachegelüsten inne halten!

rache hat bei mir etwas mit hass zu tun. hass ist ein gefühl, welches ich nicht zulasse, demzufolge auch keine rachewünsche enstehen können!

Hallo TwoHearts! :)
Dein Beispiel mit dem Autounfall war gut, allerdings wollte ich nicht so weit gehen und mir die Rache praktisch und real (!) nehmen.
Es geht mehr um die Gedanken, die darum kreisen ...
Was den Hass betrifft: Ja, Rache hat mit Hass zu tun. Verspürst du ihn NIE? Oder wie blockst du ihn ab, wenn Hass sich anbahnt??
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sugar
Beitrag 03.Apr.2007 - 21:47
Beitrag #52


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QUOTE (skritti @ 03.Apr.2007 - 20:46)
...
Durch Rachephantasien kann ich zumindest zum Teil etwas nachholen, wozu ich in der Situation selbst nicht in der Lage war: Mich zu wehren.
Ich kann Wut ein wenig ausleben, die mich sonst nach und nach auffrisst. Die erlebte Hilflosigkeit ein bisschen wenigstens ausgleichen und so mein Inneres wieder ein wenig in die Waage bringen.
Durch Wegschieben und sogenanntes positives Denken allein ist manches Erlebte (Erlittene) nicht zu bewältigen und zu überwinden.
Wichtig finde ich, Rachephantasien bewusst zu erleben und mit dem Wissen, dass ich mir damit Erleichterung verschaffen will.
Nicht mich verzehren nach Ausübung der Rache in Wirklichkeit.
...

Liebe Skritti, ich zitiere dich, weil du sehr schön ausgedrückt hast, was ich auch empfinde :blumen2:
Trotzdem merke ich, dass ich oft auch die Gedanken zensiere ... manchmal sind sie so stark, dass ich sie nicht ignorieren kann, aber - tja, ich bekomme ein schlechtes Gewissen :unsure: und gleichzeitig ärgere ich mich darüber, denn ganz tief in mir fühle ich mich doch "im Recht" -_-
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Firefly
Beitrag 03.Apr.2007 - 22:05
Beitrag #53


Gut durch
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QUOTE (Fledi @ 03.Apr.2007 - 13:27)
Wenn Wikipedia sagt, Rache sei eine Emotion die dem Kontrahenten zur Genugtuung dient, dann widerspreche ich dem Menschlein, der diesen Beitrag da so hineingesetzt hat. Das stimmt für mich und mein Empfinden schlichtweg nicht. Bewusste Rache ist Berechnung.

Berechnetes Gefühl ein Ausschluss in sich selbst.

Denn plane ich eine Rache, plane ich negatives Gefühl von morgen, übermorgen und nächster Woche. Wie weit mehr kann man sich denn noch selbst den Dolch in die Rippen treiben?

Berechnung schließt Gefühl aus, aber negative Gefühle kann man sich durch Planung verschaffen? Ich lese das so, für mich ergibt diese Ausführung keinen Sinn. Wie ist das gemeint?

Ich sehe in der Planung und Ausführung von Rache durchaus "positive" Gefühle: Befriedigung eines Nachholbedarfs, Erfolg bei der eigenen Tat, Überlegenheitsgefühle... von daher auch Genugtuung, wie es wohl bei Wikipedia steht.

Ein gesundes Gewissen sollte sich da natürlich einschalten (oder auch der Verstand), aber genau auf solche befriedigenden Gefühle spekuliert man doch während etwaiger Rachegelüste; die Umsetzung in der Praxis heißt dann nur, dass man Egoismus den Vorzug vor Vernunft gibt oder dass man die negativen Folgen der Tat für sich selbst ausblendet.

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two-hearts
Beitrag 04.Apr.2007 - 06:18
Beitrag #54


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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QUOTE (sugar @ 03.Apr.2007 - 22:42)
Hallo TwoHearts! :)
Dein Beispiel mit dem Autounfall war gut, allerdings wollte ich nicht so weit gehen und mir die Rache praktisch und real (!) nehmen.
Es geht mehr um die Gedanken, die darum kreisen ...
Was den Hass betrifft: Ja, Rache hat mit Hass zu tun. Verspürst du ihn NIE? Oder wie blockst du ihn ab, wenn Hass sich anbahnt??

guten morgen sugar,

ich denke, jede/r wird "hass" anders definieren, anders deshalb, weil es doch ein sehr persönliches gefühl ist.

ich für mich kann sagen, dass ich dieses gefühl nicht kennen, weil hass für mich ein gefühl ist, welches ich nicht greifen kann. es gibt viele andere beschreibungen, die ich für eine meiner gefühlslagen einsetzen würde.
das wort "hass" oder dinge wie "ich hasse dich" würden mir niemals über die lippen kommen.

ich denke auch, dass es einen zusammenhang zwischen diesem hassgefühl und der fähigkeit des verzeihens gibt.

sicher gab es situationen in meinem leben, in denen das gefühl des hasses angebracht wäre, aber mir gelang es bisher immer, dieses gefühl durch andere begriffe zu ersetzen.

bildlich dargestellt würde ich sagen, das gefühl hass hockt ganz ober auf der letzten treppenstufe und bis ich da ankomme, muss ich so manch andere stufe hochsteigen...und sei es auf knien und ellenbogen!

gruss
two-hearts
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Bilana
Beitrag 04.Apr.2007 - 08:54
Beitrag #55


Capparis spinosa
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Ich kann Wut ein wenig ausleben, die mich sonst nach und nach auffrisst. Die erlebte Hilflosigkeit ein bisschen wenigstens ausgleichen und so mein Inneres wieder ein wenig in die Waage bringen.
Durch Wegschieben und sogenanntes positives Denken allein ist manches Erlebte (Erlittene) nicht zu bewältigen und zu überwinden.

Ich sage ja auch nicht das es mit positivem Denken und wegschieben allein getan ist. Obwohl ich denke das wegschieben für den Moment durchaus hilfreich sein kann. Und positives an ALLEM finden was man erlebt hat finde ich auch wichtig. Ich glaube sonst zerbricht man vielleicht, wenn man nicht sieht das gewisse Dinge einen nicht nur geschwächt, sondern auch gestärkt haben.

Nur ich persönlich verstehe es nicht. Dieses Rache als nachträgliches Wehren oder auch Macht zurückholen, das versteh ich nicht, wie es wirken kann, soll. Dieses nachholende, wie kann das gehen?
Das Geschehene ist doch nunmal vergangen. Und damit ist auch erstmal das weg, was einem genommen wurde. Und wie krieg ich das wieder mit Rache? Da gebe ich dich wieder etwas von mir. Dabei will ich etwas haben. Und das kann ich mir nur slebst geben. Allein, aber eben vielleicht auch über positive Beziehungen.
Hm.. büschn würr heut morgen.
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sugar
Beitrag 01.May.2007 - 18:22
Beitrag #56


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QUOTE (Mab @ 04.Apr.2007 - 09:10)
Ich war den Großteil meines Lebens zu schwach, zu gutmütig, zu verständnisvoll und ließ Menschen auf meiner Würde herumtrampeln - obwohl ich sagte und mitteilte, dass ich das nicht möchte.

Seitdem ich meine Grenzen verteidige (einmal in Taten, wie gesagt: "piesacken" und anschließend in Gedanken) scheine ich etwas auszustrahlen, dass es nicht mehr dazu kommt, dass mir jemand dumm kommt.


Das ist auch ein sehr interessantes Thema :)
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