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> totale Ablehnung?
Tinane
Beitrag 09.Aug.2007 - 20:16
Beitrag #1


Fürstin Pückler
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Hallöchen, ich hab mal ne Frage. Kennt ihr Lesben, die Männer fast komplett ablehnen? Bei einer Bekannten von mir ist das glaube ich so. Ich selbst lehne Männer nicht vollkommen ab, hab aber nicht unbedingt ein gutes Bild von Männern.

Würde mich über Antworten freuen :rolleyes:
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Antworten (1 - 40)
dandelion
Beitrag 09.Aug.2007 - 20:22
Beitrag #2


don't care
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mir fällt eine ein. ich merke, daß ich Frauen mehr Gelassenheit entgegenbringen kann, weil mich ihre Gegenwart an sich schon ruhiger stimmt. Das verringert von vornherein das Konfliktpotenzial und schafft zweifelsohne ein positiveres Bild.
und ich frage mich, wie nah das Thema an den Forumsregeln entlangschrammt... :gruebel:
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regenbogen
Beitrag 09.Aug.2007 - 20:39
Beitrag #3


a.D.
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QUOTE (dandelion @ 09.Aug.2007 - 21:22)
und ich frage mich, wie nah das Thema an den Forumsregeln entlangschrammt... :gruebel:

Das ist vermutlich keine Frage der Forumsregeln; allerdings ist dies so ein Thema, bei dem sich gern mal die Gemüter erregen. Versuchen wir also, gut zuzuhören und auch andere Meinungen einfach mal stehen zu lassen. ;)

Ich kenne eine Lesbe, die Mühe damit hat, Männer in ihre Wohnung zu lassen. Sie will sie in ihrem persönlichen Umfeld einfach nicht haben, sofern sie das beeinflussen kann. Nicht wegen irgendwelcher schlechter Erfahrungen, sondern weil sie Männer wohl aus Gründen der Chemie einfach nicht "verträgt".

Ganz konsequent ist sie da aber auch nicht; es gibt Männer, mit denen sie auf kollegialer Basis besser zurechtkommt als mit manchen Frauen.

Ich kann Männer durchaus sympathisch finden und einen Draht zu ihnen aufbauen. Trotzdem genießen Frauen bei mir in der Regel einen Bonusvorschuss; da ist öfter Chemie, es ist leichter, eine entspanntere Stimmung herzustellen etc. Vor allem empfinde ich in Situationen, in denen ich mit einem unbekannten Mann allein bin (auf dunkler Straße, auf einsamem Wanderweg, abends in der Straßenbahn), immer eine latente Bedrohung, bei Frauen in der Regel nicht.
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LadyGodiva
Beitrag 09.Aug.2007 - 22:03
Beitrag #4


Strøse
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Regenbogen spricht wohl von mir ;)

Ich bin sehr froh, in eine Zeit geboren zu sein, in der ein Dreinfügen in die eheliche Abhängigkeit nicht mehr alleroberste Priorität bei der Existenzsicherung hat.
Männer mag ich, wenn sie so fair wie belastbar sind wie ich :D oder - ich so viel tragen kann wie sie :teeth:
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-Agnetha-
Beitrag 09.Aug.2007 - 23:04
Beitrag #5


ungerader Parallel-Freigeist
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Ich finde immer schade, wenn "Männer nicht mögen" so mit "lesbisch sein" vermischt wird. Ich fände es seltsam und blöd, wenn andere denken würden, ich wäre mit einer Frau zusammen, weil ich Männer nicht mag. Quasi weil sonst ja nichts übrig bleibt. -_-

Auch würde ich meinen, dass es genauso viele Heterofrauen gibt, die sich immer wieder über Männer aufregen.

Schwulen Männern wird ja auch nie unterstellt, sie würden Frauen hassen. Zumindest habe ich das noch nie gehört.

Der Beitrag wurde von -Agnetha- bearbeitet: 09.Aug.2007 - 23:06
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Simonetta
Beitrag 09.Aug.2007 - 23:44
Beitrag #6


Gut durch
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Männer können prima Gesprächspartner, Kollegen, Trainer, Übungspartner und und und sein. Aber unter meiner Bettdecke sind sie nur vierbeinig und mit samtweicher Ganzkörperbehaarung willkommen. :cat: :D
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shark
Beitrag 10.Aug.2007 - 10:08
Beitrag #7


Strösenschusselhai
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Ich bin mit einigen Männern gut befreundet; wir verbringen viel Zeit miteinander, vertrauen einander.
Eigentlich sind meine besten Freundschaften diejenigen, die ich mit Männern pflege.
Allerdings sind diese Burschen auch wirklich tolle Menschen - ehrlich, intelligent und empathisch.

Seit ich mit Männern nicht mehr dieses "Spielchen" spiele(n muss) ("Wie toll findet er mich? Kann ich ihm den Kopf verdrehen?"), seit Männer für mich vor allem Menschenind und ich für sie einfach shark bin, komme ich mit vielen prima aus.

Ich bin also eine derjenigen Lesben, die Männer nicht nur nicht grundsätzlich ablehnen, sondern froh sind, dass es neben tollen Frauen auf dieser Welt auch 1a-Männer gibt (und das trotz wirklich schlimmer Männer-Erfahrungen in meiner Vergangenheit).

Ich kenne aber auch Frauen (und die sind -weiß Göttin- nicht alle lesbisch), die mit Männern... nein: mit DEM Männlichen größte Probleme haben und es weitestgehend aus ihren Leben ausklammern.

Diese Entscheidung (wenn sie denn nicht Flucht ist und daher erst nachrangig "Entscheidung") trifft jede selbst.
Und das steht jeder auch zu.

Für mich wäre ein "Männer-Verzicht" in meinem persönlichen Umfeld nicht denkbar - sie würden mir sehr fehlen, die Jungs.

shark


edit: Rechtschreibung korrigiert und Wörtlein eingepasst.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 10.Aug.2007 - 10:12
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Nordlicht
Beitrag 10.Aug.2007 - 10:11
Beitrag #8


Inselreifes Träumerschäfchen
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QUOTE (shark @ 10.Aug.2007 - 11:08)
Ich bin mit einigen Männern gut befreundet; wir verbringen viel Zeit miteinander, vertrauen einander.
Eigentlich sind meine besten Freundschaften diejenigen, die ich mit Männern pflege.
Allerdings sind diese Burschen auch wirklich tolle Menschen - ehrlich, intelligent und empathisch.

Seit ich mit Männern nicht mehr dieses "Spielchen" spiele(n) muss ("Wie toll findet er mich? Kann ich ihm den Kopf verdrehen?"), seit Männer für mich vor allem menschen und ich für sie einfach shark bin, komme ich mit vielen prima aus.

Ich bin also eine derjenigen Lesben, die Männer nicht nur nicht grundsätzlich ablehnen, sondern froh sind, dass es neben tollen Frauen auf dieser Welt auch 1a-Männer gibt (und das trotz wirklich schlimmer Männer-Erfahrungen in meiner Vergangenheit).

Ich kenne aber auch Frauen (und die sind -weiß Göttin- nicht alle lesbisch), die mit Männern... nein: mit DEM Männlichen größte Probleme haben und es weitestgehend aus ihren Leben ausklammern.

Diese Entscheidung (wenn sie denn nicht Flucht ist und daher erst nachrangig "Entscheidung") trifft jede selbst.
Und das steht jeder auch zu.

Für mich wäre ein "Männer-Verzicht" in meinem persönlichen Umfeld nicht denkbar - sie würden mir sehr fehlen, die Jungs.

shark

:zustimm: da kann ich mich voll und ganz anschliessen :)
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McLeod
Beitrag 10.Aug.2007 - 10:13
Beitrag #9


mensch.
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QUOTE (Tinane @ 09.Aug.2007 - 20:16)
Kennt ihr Lesben, die Männer fast komplett ablehnen?

Würde mich über Antworten freuen

Ja.

McLeod
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Lucia Brown
Beitrag 10.Aug.2007 - 10:29
Beitrag #10


- keep it up you go girl -
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QUOTE (Tinane @ 09.Aug.2007 - 21:16)
Kennt ihr Lesben, die Männer fast komplett ablehnen?

Ja, kenne ich und ich akzeptiere es.

Ich habe einige ganz sehr sehr gute Männerfreundschaften und das schon über Jahre. In meiner Studi-Zeit habe ich in einer WG gelebt und danach auch noch ein paar Jahre. Da waren immer Männer dabei.

Viele Frauen und Lesben genießen es immer noch, wenn ich Kurse für nur Frauen anbiete. Frauen fragen auch danach und wollen unter Frauen einfach ungestört sein. Auch arbeite ich in einem männerfreien Frauraum, indem verschiedene Angebote (Lesungen, Filme, Musik, Party und Cafe um nur einiges zu nennen) für nur Frauen und Lesben angeboten werden.

Alle Frauen genießen dieses ungestörte Zusammensein ohne Männer. Was in vielen anderen Kulturen (wie z.B. Afrika oder Türkei) völlig normal ist.


Liebe Grüße

Lucia Brown
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Lucia Brown
Beitrag 10.Aug.2007 - 10:30
Beitrag #11


- keep it up you go girl -
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QUOTE (regenbogen @ 09.Aug.2007 - 21:39)

Das ist vermutlich keine Frage der Forumsregeln; allerdings ist dies so ein Thema, bei dem sich gern mal die Gemüter erregen. Versuchen wir also, gut zuzuhören und auch andere Meinungen einfach mal stehen zu lassen. ;)


:zustimm:

vielen Dank für die Diskussionleitung. Sehr angenehm.
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regenbogen
Beitrag 10.Aug.2007 - 10:31
Beitrag #12


a.D.
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QUOTE (LadyGodiva @ 09.Aug.2007 - 23:03)
Regenbogen spricht wohl von mir ;)

neee :D dann gibt es wohl tatsächlich mehr als eine von der Sorte
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Milka
Beitrag 10.Aug.2007 - 11:29
Beitrag #13


Fürstin Pückler
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mein bester Freund ist ein Mann. Mit ihm kann ich über alles reden.
Ausserdem muss ich sagen, dass es in der Regel einfacher ist mit
mehreren Männern zusammen zu arbeiten, als mit mehreren Frauen.
Ist irgendwie entspannter. Da ist es nicht so wichtig, ob Du die
neuesten Klamotten anhast, top gestylt bist, sie sind nicht so zickig
und hintenrum, neidisch usw. Das ist zumindest meine Erfahrung
und ich bin gerne die "Henne" im Korb :D

Zusatz:

nein ich kenne keine Frauen / Lesben, die Männer total ablehnen.
Lerne ich mal welche kennen auch gut. Jedem wie es gefällt.



Der Beitrag wurde von Milka bearbeitet: 10.Aug.2007 - 11:39
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Amelia
Beitrag 10.Aug.2007 - 12:27
Beitrag #14


Naschkatze
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Ich sehe das nicht ganz so entspannt. Wer Menschen aufgrund ihres Geschlechtes vorverurteilt, ist meiner Meinung nach nicht besser als jemand, der es aufgrund der Rasse tut. Hier im Forum hat mal eine Frau, die in den Männern erklärtermaßen den Ursprung allen Übels sieht, gesagt, dass sie Kinder mag, auch Jungs. Als ich das gelesen habe, musste ich echt leer schlucken. Was ist, wenn die Jungs älter werden? Irgendwann werden die dann wohl zum Feind ...

Auch was Vereine, Veranstaltungen usw. betrifft, die nur für Frauen zugänglich sind, habe ich in den meisten Fällen kein gutes Gefühl. Wenn wir Frauen das machen, waren dann nicht auch die Herrenklubs im viktorianischen England völlig in Ordnung? Nur bei einigen wenigen Dingen spielt unser Geschlecht wirklich eine wichtige Rolle, bei allem anderen sollten wir uns als Menschen wahrnehmen und begegnen.

Ich lebe übrigens in einer WG mit zwei anderen Frauen und einem Mann. :)
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Lucia Brown
Beitrag 10.Aug.2007 - 12:31
Beitrag #15


- keep it up you go girl -
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QUOTE (Amelia @ 10.Aug.2007 - 13:27)
Nur bei einigen wenigen Dingen spielt unser Geschlecht wirklich eine wichtige Rolle,

Welche wenigen Dinge meinst du damit?

Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 10.Aug.2007 - 12:31
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LadyGodiva
Beitrag 10.Aug.2007 - 12:34
Beitrag #16


Strøse
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Amelia, kannst du dir vorstellen, dass es Frauen gibt, denen die direkte körperliche Präsenz von Männlichkeit ein gewisses Unbehagen verursacht?
Bei mir verhält es sich fast schon magnetisch (wenn man von der Polung absieht) - mein privater Bereich soll (abgesehen von Söhnen, die ich mir sehr wünschen würde) weitestgehend auf 1,50 männerfrei bleiben.
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McLeod
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:14
Beitrag #17


mensch.
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Hallo Amelia,

Deine Sicht der Welt scheint mit recht utopisch. Wie bitte könnte denn Vorurteilsfreiheit aussehen? Sobald ich einem Menschen begegne, bildet sich ein Bild in meinem Kopf: sympathisch, mag bestimmt auch Hunde, interessant, ein wenig nervig... whatever. Dieses Vorausahnen (und gegebenfalls wieder Fehleinschätzungen verwerfen) ist eine beinahe biologische Unausweichlichkeit.

Und so ganz kann ich nicht nachvollziehen, was Dir an Frauenräumen missfällt. Sie haben - jedenfalls die, in denen ich mich bewegt habe, bisher - einen anderen Charakter, als viktorianische Herrenclubs. Übrigens gab es auch reine Frauenrunden zu Zeiten der Viktoria. ;) Es kommt vermutlich nicht so sehr darauf an, ob ein Raum einer bestimmten Personengruppe vorbehalten bleibt, sondern weshalb. Das "Warum" und das "Wie" sind meist interessanter (und komplexer) als das schlichte "So ist es".

Abschweifende Grüße

McLeod
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Simonetta
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:14
Beitrag #18


Gut durch
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QUOTE (LadyGodiva @ 10.Aug.2007 - 13:34)
Amelia, kannst du dir vorstellen, dass es Frauen gibt, denen die direkte körperliche Präsenz von Männlichkeit ein gewisses Unbehagen verursacht?
Bei mir verhält es sich fast schon magnetisch (wenn man von der Polung absieht) - mein privater Bereich soll (abgesehen von Söhnen, die ich mir sehr wünschen würde) weitestgehend auf 1,50 männerfrei bleiben.

Na dann möchte ich aber mal wissen, wie du das deinen Söhnen erklären willst, und wie sich das wohl auf ihr Selbstbewusstsein und auf ihre Entwicklung auswirken würde... :gruebel: :wacko: Ich glaub, das solltest du echt noch mal überdenken, bevor du dir Kinder anschaffst...
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shark
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:15
Beitrag #19


Strösenschusselhai
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@ Amelia:

Reine Frauenräume sind meist auch SCHUTZräume (so wie dieses Forum zum Beispiel einer ist) für Frauen, die es aus verschiedenen Gründen (und die gibt es meiner Erfahrung nach auch immer - auch dort, wo es nicht direkt zugegeben wird) vorziehen, sich nicht mit Männern zu beschäftigen.

Mir persönlich ist ein gemischter Freundeskreis auch lieber, doch ich kann es recht gut nachvollziehen, wenn eine Frau das aufgrund eigener Erfahrungen anders sieht.

Reine "Männerrunden" hingegen waren immer auch MACHTkreise - in diesen wurden Dinge entschieden, die Frauen nichts anzugehen hatten, sie aber wohl betrafen.

Natürlich hat sich das inzwischen - zumindest im nicht-politischen Zusammenhang - weitgehend geändert, aber die Frage nach "Frauen- und/oder Männer-Räumen" ist eben auch unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten.


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 10.Aug.2007 - 13:17
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LadyGodiva
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:18
Beitrag #20


Strøse
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Simonetta - ich mache mir seit geraumer Zeit Gedanken, wie ich als lesbische Frau verantwortungsvoll Mutter werden kann.

Schulterblatthöhe bezieht sich dabei auf Lebenspartnerschaft - die ich ausschließlich mit einer Frau eingehen möchte, ja kann.

Dem Kindsvater bin ich ganz anders verbunden. Es wird wohl ein besonderer Mann sein müssen, mit dem ich eine bestimmte Abhängigkeit teilen muss: dass es auf anderem Weg nicht zu Kindern kommen wird, beiderseits. Aber das ist ein anderes Thema.

Mit meinen Söhnen pflege ich in der Regel eher direkte Abhängigkeitsverhältnisse.
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Simonetta
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:24
Beitrag #21


Gut durch
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QUOTE (LadyGodiva @ 10.Aug.2007 - 14:18)
Mit meinen Söhnen pflege ich in der Regel eher direkte Abhängigkeitsverhältnisse.

:was: Sorry, ich glaub, das is mir zu strange... Versteh auch nicht, inwiefern das jetzt meine Frage oder deine vorherige Aussage aufgreift - und bin mir auch nicht sicher, ob ich es verstehen möchte.
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shark
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:27
Beitrag #22


Strösenschusselhai
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Der Abstand von 1,50 m, den LG zur Erläuterung benutzt hat, lässt mich vermuten, dass als bester Freund oder gar Lebenspartner ein Mann für sie nicht geeignet ist.
Mehr "Ablehnung" lese ich aus ihren Worten nicht wirklich heraus. :gruebel:
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Co-Mom
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:28
Beitrag #23


Naschkatze
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QUOTE (Tinane @ 09.Aug.2007 - 20:16)
Hallöchen, ich hab mal ne Frage. Kennt ihr Lesben, die Männer fast komplett ablehnen?

Oh ja. Ich finde das so schlimm wie Rassismus oder Homophobie. Ich kenne auch Lesben, die noch einen Schritt weitergehen und nicht nur Männer ablehnen, sondern auch Frauen, die Männer mögen. Aber beides ist nicht mehr so häufig, das sind meistens ältere Frauen mit stark ausgeprägten feministischen Zügen. Wäre es anders, hätte ich sehr viel gegen "Lesben und Kinder" einzuwenden, denn so eine Haltung kann für Kinder nicht gut sein. (Wenn sie männlich sind aus offensichtlichen Gründen nicht, wenn sie weiblich und hetero sind, ebenfalls nicht.)

Edit: Ich sehe gerade, daß diese Problematik schon angesprochen wurde, hatte die Diskussion noch nicht gelesen vor meiner Antwort.

Der Beitrag wurde von Co-Mom bearbeitet: 10.Aug.2007 - 13:32
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LadyGodiva
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:31
Beitrag #24


Strøse
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Du hast mir einen Tipp gegeben - und ich habe mir erlaubt, meinen Standpunkt noch ein wenig klarer zu erläutern. Offensichtlich hat das nicht zum von mir gewünschten Erfolg geführt.

Zweiter Versuch, für jene, die es interessiert:
Meine wohl größte Aversion ist: von einem Mann abhängig zu sein. Inzwischen ist es für Frauen ja möglich, weitestgehend unanbhängig zu leben (wenn auch mit einigen, nicht selten sehr subtil gesteuerten, Einbußen). In meinem Kinderwunsch bin ich lebenslang von einem Mann abhängig. Naja, oder dem, was er so zur Verfügung stellt. Das ist auch gut so. Meine große Aufgabe ist es also, an mir so weit zu arbeiten, dass ich nicht nur die Notwendigkeit der Fremdhilfe "verbuche", sondern eine Schwangerschaft willkommen heiße - auch oder gerade weil ich in diesem einen Punkt so abhängig bin.
Ich kann Männer nicht als Partner haben.
Mit Söhnen bewege ich mich in einer ganz anderen Abhängigkeit, wie gesagt - lebe mein Frausein in einer anderen Rolle als ich es gegenüber einem Lebenspartner täte.

1,50m sind in etwa Schulterhöhe ;) [/edit]

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 10.Aug.2007 - 13:34
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Co-Mom
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:39
Beitrag #25


Naschkatze
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QUOTE (LadyGodiva @ 10.Aug.2007 - 13:31)

Ich kann Männer nicht als Partner haben.
Mit Söhnen bewege ich mich in einer ganz anderen Abhängigkeit, wie gesagt - lebe mein Frausein in einer anderen Rolle als ich es gegenüber einem Lebenspartner täte.

Das siehst Du zu einfach. Kinder werden immer mehr zu Partnern, je älter sie werden.

Und davor schon erleben sie überwiegend Kinder von Menschen, denen eine Partnerschaft mit einem Mann nicht unmöglich ist. Gerade Söhne brauchen Männer in ihrer Entwicklung und suchen sich männliche Vorbilder. Als Mutter hat man auch - jedenfalls, wenn man seinen Kindern ein gutes psychosoziales Umfeld garantieren will, das man ihnen m.E. schuldet - viel mit den Eltern der Freunde zu tun und darunter sind nunmal zur Hälfte Männer. Auch hier bilden sich Partnerschaften: Elternpartnerschaften. Und welche Mutter hätte schon Lust, sich mit einer anderen Mutter zu treffen, wenn sie spürt, daß diese zu ihrem Mann/Lebensgefährten nur aufgrund des Geschlechts mehr Distanz hält. Wir sind jedenfalls überwiegend mit Paaren (Mann+Frau) befreundet und ich glaube, das wäre nicht so einfach, wenn die Mütter das Gefühl hätten: "Bei denen sind Männer unerwünscht". Ich glaube sogar, die hätten auch Sorgen, ihre kleinen Kinder unter solchen Umständen bei uns zu lassen.
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Amelia
Beitrag 10.Aug.2007 - 13:47
Beitrag #26


Naschkatze
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@Lucia Brown: Alles, was mit S*x und Fortpflanzung zu tun hat. Und es gibt wohl auch einige Veranstaltungen, die so direkt mit den körperlichen Merkmalen der Geschlechter zu tun haben, dass es absurd wäre, das andere Geschlecht da miteinzubeziehen.

@LadyGodiva: Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich glaube jedoch, dass sich all dies im Kopf abspielt und nichts mit den konkreten Männern/Menschen zu tun hat. Über Gefühle läßt sich schwer streiten, die empfindet man eben einfach. Es lohnt sich aber in jedem Fall, darüber nachzudenken, ob bestimmte Gefühle wirklich Teil der eigenen Persönlichkeit sind oder vielleicht bloß diffuse Ängste, die uns womöglich sogar selbst ein kleines bisschen einsperren.

@McLeod: Wenn du einen Menschen kennenlernst, und das Bild, das du dir von dem Menschen machst, zunächst nicht genau stimmt, hat das nichts mit Vorurteilen zu tun. Die beiden Dinge sollte man nicht verwechseln.

@shark: Frauen, die es vorziehen, sich nicht mit Männern zu beschäftigen?!? Da hast du aber ein dickes Grinsen auf mein Gesicht gezaubert! :) Die Hälfte der Menschheit besteht aus Männern! Denk an all die Musik und die Bücher und Filme, die Bilder und Brücken und Kuchen ... Niemand kann sich nicht mit dem anderen Geschlecht "beschäftigen", und ich finde die Idee auch geradezu absurd. :rolleyes: Was die Männer- und Frauenräume betrifft, will ich den Jungs mal ihr Urinal lassen, aber sonst klopfe ich überall mit Nachdruck an die Tür, wenn ich rein will. B)
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Tinane
Beitrag 10.Aug.2007 - 15:10
Beitrag #27


Fürstin Pückler
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Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten. Ich freue mich sehr, dass ihr so zahlreich geantwortet habt. Ich lehne Männer eigentlich nicht ab, obwohl ich ein ziemlich schlechts Männerbild habe, denn ich kenne ein paar Exemplare die so liebenswert, gefühlvoll und tolle Menschen sind :rolleyes:
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shark
Beitrag 10.Aug.2007 - 15:51
Beitrag #28


Strösenschusselhai
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QUOTE (Amelia @ 10.Aug.2007 - 14:47)


@shark: Frauen, die es vorziehen, sich nicht mit Männern zu beschäftigen?!? Da hast du aber ein dickes Grinsen auf mein Gesicht gezaubert! :) Die Hälfte der Menschheit besteht aus Männern! Denk an all die Musik und die Bücher und Filme, die Bilder und Brücken und Kuchen ... Niemand kann sich nicht mit dem anderen Geschlecht "beschäftigen", und ich finde die Idee auch geradezu absurd. :rolleyes: Was die Männer- und Frauenräume betrifft, will ich den Jungs mal ihr Urinal lassen, aber sonst klopfe ich überall mit Nachdruck an die Tür, wenn ich rein will. B)

Ich glaub, Du hast mich missverstanden; mit "Beschäftigen" meine ich natürlich nicht die bloße Wahrnehmung der Tatsache, dass diese Welt zur Hälfte aus Männern besteht, sonder das "aktive Sich-Beschäftigen" mit männlichen Personen.

Allerdings erinnere ich mich auch einer Begebenheit, die ich selbst auch merkwürdig fand:

Vor einigen jahren war ih in einem Frauencafé in Karlsruhe. Es war kurz vor Weihnachten und eine Silvesterfeier wurde vorbereitet. Auf meinem Tisch fand ich einen Flyer mit der Bitte, dass die GästINNEN ( :wacko: ) doch bitte CDs beisteuern sollten für die Party - aber bitte NUR von Frauen gesungenen Songs.

Das fand ich hochggradig albern.

Ebenso wie die selbstgebastelte Männerangst einiger Bekannter: jeder Mann, der auch nur zufällig in ihre Richtung sieht, wird als glotzender Spanner empfunden... Diese Frauen fühlen sich permanent bedroht - und das ohne "einschlägige" Erfhrungen - einfach nur, weil sie ja lesbisch seien und daher Männer per se doof, anmaßend und widerlich finden "müssen"...
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LadyGodiva
Beitrag 10.Aug.2007 - 16:25
Beitrag #29


Strøse
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Vielleicht haben wir ein unterschiedliches Bild von "Partnerschaft" - für mich bezeichnet es eine Beziehung zwischen zwei annähernd gleich starken, sich gerne ergänzenden Menschen. Also etwas, das sehr stark auf Freundschaft aufbaut, noch stärker aber den Aspekt der wechselseitigen Verbindlichkeiten betont.

Kinder werden erwachsene Menschen - und insofern mündige Individuen. Als Eltern ist und bleibt man das im Idealfall; ich halte es für einen nicht ganz ungefährlichen Trugschluss, "später" mit Kindern eine Art freundschaftliches Verhältnis pflegen zu wollen. Die Exklusivität der Eltern-Kind-Beziehung, die besonderen gegenseitigen Verbindlichkeiten machen dies alles andere als erforderlich, wenn überhaupt möglich.
Das bedeutet jedoch überhaupt nicht, einem Kind ein Leben lang die Mündigkeit abzusprechen.
Lediglich, dass aus Eltern und Kindern keine Freunde werden sollten.

Mein männerfernes Leben wird sich sehr wohl ändern müssen, wenn ich meine Kinderpläne konkretisiere. Es muss aber nicht bedeuten, dass ich Männer (in jeder Dimension) näher an mich heran lassen muss, als es mir gut tut. Das heißt ja nicht, dass ich Kontakt zu Männern strikt ablehne oder gar dem Kind den Vater verleugne. Sondern eben nur, dass ich mir es im Moment nicht vorstellen kann, mich einem Mann annähernd so zu öffnen, wie es mir Frauen gegenüber möglich ist.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 10.Aug.2007 - 16:27
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DerTagAmMeer
Beitrag 10.Aug.2007 - 16:33
Beitrag #30


Adiaphora
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QUOTE (shark @ 10.Aug.2007 - 15:51)
Ich glaub, Du hast mich missverstanden; mit "Beschäftigen" meine ich natürlich nicht die bloße Wahrnehmung der Tatsache, dass diese Welt zur Hälfte aus Männern besteht, sondern das "aktive Sich-Beschäftigen" mit männlichen Personen.

Dem dann oft eine ausgeprägte Empfindsamkeit und theoretische Fixierung gegenüber steht.
Ich find's sinnvoll, wenn Frauen, die nicht im Reinen sind mit Männern, solchen aus dem Weg gehen, um diesen Raum für eine gefahrlosere Auseinandersetzung wählen.

Um meine Skrupel Spinnen gegenüber abzubauen ist es doch auch vernünftig mich ihnen ersteinmal über Abbildungen zu nähern und sie dann im Terrarium zu begucken ...
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Grübler
Beitrag 10.Aug.2007 - 16:49
Beitrag #31


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@dtam
schönes Bild :)
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Co-Mom
Beitrag 10.Aug.2007 - 17:11
Beitrag #32


Naschkatze
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QUOTE (LadyGodiva @ 10.Aug.2007 - 16:25)


Kinder werden erwachsene Menschen - und insofern mündige Individuen. Als Eltern ist und bleibt man das im Idealfall; ich halte es für einen nicht ganz ungefährlichen Trugschluss, "später" mit Kindern eine Art freundschaftliches Verhältnis pflegen zu wollen. Die Exklusivität der Eltern-Kind-Beziehung, die besonderen gegenseitigen Verbindlichkeiten machen dies alles andere als erforderlich, wenn überhaupt möglich.
Das bedeutet jedoch überhaupt nicht, einem Kind ein Leben lang die Mündigkeit abzusprechen.
Lediglich, dass aus Eltern und Kindern keine Freunde werden sollten.

Ich habe das mit meinen Eltern zum Glück anders erlebt und erlebe es bereits jetzt (mit einem kleinen Kind) ansatzweise anders. Der partnerschaftliche Anteil in der Eltern-Kind-Beziehung wächst von Monat zu Monat - und wird hoffentlich, wenn alles gutgeht, irgendwann so groß sein wie der zwischen meinen Eltern und mir.
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DerTagAmMeer
Beitrag 10.Aug.2007 - 21:04
Beitrag #33


Adiaphora
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QUOTE (LadyGodiva @ 10.Aug.2007 - 16:25)
ich halte es für einen nicht ganz ungefährlichen Trugschluss, "später" mit Kindern eine Art freundschaftliches Verhältnis pflegen zu wollen. Die Exklusivität der Eltern-Kind-Beziehung, die besonderen gegenseitigen Verbindlichkeiten machen dies alles andere als erforderlich, wenn überhaupt möglich.

Ich erlebe Beziehungen - vor allem die zu meinen Eltern - als sehr viel widersprüchlicher und vielschichtiger als es dieses Paradigma vorgibt.
Während ich aufwuchs - vor allem in der Pubertät - haben sich für meine Eltern unzählige Parallelen zu alten Beziehungsmustern ergeben, sind Erinnerungen wieder aufgelebt und wurden mit mir fortgeführt. Unsere sozialen Fähigkeiten haben nun mal ihren Ursprung in bereits erfahrenen Freundschaften/Geschwisterrivalitäten/Liebesbeziehungen und Eltern-Kind-Konflikten vorangegangener Generationen. Selbst wenn ein Kind diese berühmte "Tabula rasa" sein sollte, wenn es geboren wird, sind wir selbst schon so randvoll mit Mustern und Strukturen, dass wir nicht umhin kommen, Bekanntes in diesem neuen Menschen gespiegelt zu sehen.
Kinder lieben ihre Eltern vielleicht einfach zu absolut, um sich mit dem zufrieden zu geben, was Eltern an sich selbst lieben können - bzw. sehen wollen :gruebel:
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Simonetta
Beitrag 10.Aug.2007 - 21:33
Beitrag #34


Gut durch
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QUOTE (Amelia @ 10.Aug.2007 - 14:47)
Denk an all die Musik und die Bücher und Filme, die Bilder und Brücken und Kuchen ...

Was für eine süße Aufzählung! Amelia, man merkt, dass du eine Schriftstellerin bist... :rolleyes:
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LadyGodiva
Beitrag 11.Aug.2007 - 12:05
Beitrag #35


Strøse
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Sicher - gerade, weil es sich bei der Eltern-Kind-Beziehung um die ursprünglichste aller Bindungen handelt, gibt es wohl recht universelle positive wie negative Erfahrungen, die intergenerativ weiter gereicht werden.

Gerade deshalb ist es so gut wie gar nicht möglich (in meinen Augen) diese Verbindung bewusst in Richtung Freundschaft aufbrechen zu lassen. Die Last des Erbes (in jeder Hinsicht - psychosozial, genetisch...) gewährt diese Freiheit nicht, resp. bietet den Zusammenhalt, dem kein anderer gewählter Bund gleich kommen kann.
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McLeod
Beitrag 11.Aug.2007 - 12:16
Beitrag #36


mensch.
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QUOTE (Amelia @ 10.Aug.2007 - 13:47)
@McLeod: Wenn du einen Menschen kennenlernst, und das Bild, das du dir von dem Menschen machst, zunächst nicht genau stimmt, hat das nichts mit Vorurteilen zu tun. Die beiden Dinge sollte man nicht verwechseln.

Soso... Danke für die Aufklärung. ;) Allerdings weiß ich nicht, warum ein (ggf.) sympathisches Vorurteil anders / besser sein soll, als ein unsympathisches. Oder geht es schlicht darum, daß das eine sich den Anschein gibt, individuell zu sein, während das andere die sog. "Sippenhaft" laut artikuliert? Gibt es "gute" Arten, sich ein Urteil ohne Grundlage zu erlauben und "schlechte"? Rassismus ist übel, einen Schweden wegen seiner Herkunft sympathisch zu finden (Schweden sind cool und haben Humor) ist okay?

Also ich weiß nicht, ob wir überhaupt dasselbe meinen, wenn wir "Vorurteil" schreiben.

:blumen2: McLeod
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Co-Mom
Beitrag 11.Aug.2007 - 12:41
Beitrag #37


Naschkatze
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QUOTE (LadyGodiva @ 11.Aug.2007 - 12:05)
Sicher - gerade, weil es sich bei der Eltern-Kind-Beziehung um die ursprünglichste aller Bindungen handelt, gibt es wohl recht universelle positive wie negative Erfahrungen, die intergenerativ weiter gereicht werden.

Gerade deshalb ist es so gut wie gar nicht möglich (in meinen Augen) diese Verbindung bewusst in Richtung Freundschaft aufbrechen zu lassen. Die Last des Erbes (in jeder Hinsicht - psychosozial, genetisch...) gewährt diese Freiheit nicht, resp. bietet den Zusammenhalt, dem kein anderer gewählter Bund gleich kommen kann.

Doch, es ist möglich, das habe ich selber erlebt in meiner Familie. Je älter Kinder werden, desto wichtiger ist es sogar, daß die Beziehung immer mehr freundschaftliche und partnerschaftliche Anteile bekommt. In meinem Alter ist mit meinen Eltern eine "Eltern/Kind"-Beziehung nicht mehr sehr fruchtbar. Die Abhängigkeit ist schlichtweg vorüber, der Wissensabstand ebenfalls und die elterliche Autorität (falls es die je gab) ebenfalls. Wenn meine Mutter sich bei mir meldet oder ich mich bei ihr, sind unsere Gespräche fast identisch mit denen zwischen mir und meinen besten Freundinnen. Daß darüber hinaus noch eine engere Bindung besteht (z.B. meine Eltern, wenn ich in Schwierigkeiten wäre, ihre Firma sofort zumachen würden, um mir zu helfen oder die materiellen Geschenke wesentlich höher ausfallen als die zwischen Freunden) ist natürlich klar und Teil des Eltern-Kind-Verhältnisses. Autos oder Wohngrund schenkt man nunmal nur dann seinen Freunden, wenn man richtig reich ist.) Aber ohne den Riesenanteil von partnerschaftlicher Freundschaft wären wir uns tausendmal fremder, wüßten weniger voneinander, hätten weniger Anknüpfungspunkte. Ich weiß, daß das die häufigere Form von Eltern/Kind-Beziehungen ist, aber es ist in meinen Augen auch eideutig die schlechtere. In meiner eigenen Entwicklung war es ein wichtiger (und auch sehr schöner) Schritt, festzustellen, daß ich immer mehr von meinen Eltern als Partnerin auf gleicher Höhe wahrgenommen wurde und daß sie mir auch das Vertrauen entgegenbrachten, über alles ganz Persönliche zu reden. Das Gefühl, daß diese Menschen zusätzlich auch alles, wirklich alles für mich tun würden (und ich umgekehrt auch) ist der Eltern-Anteil, reduziert aber den freundschaftlichen keineswegs.

Es wäre aber schon eine große KLuft für mich und würde die Nähe zu meinen Eltern stark reduzieren, wenn einer von beiden grundsätzlich zu Menschen meines Geschlechts weniger Bezug hätte als zu Menschen des anderen Geschlechts. Ich glaube, dann wäre nach der Versorgungs- und Aufzuchtsphase ein mal ein (möglichst kurzer) Pflichtbesuch zu Weihnachten das höchste der Gefühle für mich.

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DerTagAmMeer
Beitrag 12.Aug.2007 - 00:50
Beitrag #38


Adiaphora
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QUOTE (LadyGodiva @ 11.Aug.2007 - 12:05)
Sicher - gerade, weil es sich bei der Eltern-Kind-Beziehung um die ursprünglichste aller Bindungen handelt, gibt es wohl recht universelle positive wie negative Erfahrungen, die intergenerativ weiter gereicht werden.

Gerade deshalb ist es so gut wie gar nicht möglich (in meinen Augen) diese Verbindung bewusst in Richtung Freundschaft aufbrechen zu lassen. Die Last des Erbes (in jeder Hinsicht - psychosozial, genetisch...) gewährt diese Freiheit nicht, resp. bietet den Zusammenhalt, dem kein anderer gewählter Bund gleich kommen kann.

Und aus genau diesem Grund könnte Dein Sohn irgendwann gezwungen sein, auf Deine Nähe, Dein Vertrauen und Deine Offenheit verzichten zu müssen, um erwachsen zu werden. Oder er könnte versuchen, diesen Prozess aufzuhalten, um sich Deine bedingungslose Liebe zu erhalten. Beides wäre tragisch. Und Beides wäre keine Seltenheit. Auch Eltern-Kind-Beziehungen können schließlich scheitern. Manchmal merkt man es erst, wenn es zu spät ist und alle sprachlos vor dem Scherbenhaufen stehen. Dann ist es allerdings ein Segen, wenn neben aller enttäuschten Liebe auch Freundschaft da war, unverbindliche Gespräche, mit denen sich die Gräben überwinden lassen. Selbst wenn es sich lange Zeit hölzern und künstlich anfühlt.

Ich glaube nicht, dass es Menschen gibt, deren Fühlen ohne blinden Fleck ist, die nicht auch Gefahr laufen, mit ihren Kindern an sich selbst zu scheitern. Soll in den besten Familien vorkommen.
Wenn Dir Deine Aversionen und Ängste allerdings so bewusst sind, wie Du es hier beschreibst, halte ich die Vorstellung, dass sich beizeiten schon alles zurechtwachsen wird, für recht naiv.
Zwar glaube ich nicht, dass BEIDE Mütter ein positiv besetztes Männerbild brauchen, um einem Jungen einen glücklichen Start ins Leben zu ermöglichen - dass aber EINE von Zweien Gutes im Sinn hat, wenn sie an Männer denkt und sich BEIDE darüber einig sind, dass dies die Zielvorgabe für dieses Thema ist, halte ich für eine Grundvoraussetzung bei der Familienplanung.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 12.Aug.2007 - 00:52
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Amelia
Beitrag 12.Aug.2007 - 13:37
Beitrag #39


Naschkatze
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@McLeod:

Ich glaube, wir meinen schon dasselbe. Jeder Mensch hat ja immer nur sein ganz persönliches Bild der Wirklichkeit im Kopf, und dieses Bild erstellen wir eben aufgrund ungenauer und unvollständiger Informationen. Aber bei Vorurteilen gegenüber Menschen geht es, glaube ich, um etwas anderes. Wenn du von einem Menschen nichts weißt, und du begegnest ihm von Anfang an mit Vorbehalten, bloß weil er ein bestimmtes Merkmal aufweist, das du ohne direkten Zusammenhang mit bestimmten Eigenschaften in Verbindung bringst, dann ist das wohl ein Vorurteil. Positive Vorurteile gibt es bestimmt auch viele, aber die finde ich nicht so schlimm, weil dabei in der Regel nicht einzelne Menschen verletzt und benachteiligt werden. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass alle, die nicht Schweden sind, von dem Vorurteil benachteiligt werden, aber das bereitet mir nicht wirklich schlaflose Nächte, obwohl positive Vorurteile auch nicht völlig problemlos sind, das ist mir klar. Immerhin könnte man viele negative Vorurteile ganz leicht in positive umwandeln, ohne dass sich ihr schändlicher Inhalt dadurch maßgeblich verändern würde.

Seit Anfang des Jahres wurden hier siebzehn Jugendliche ermordet, Opfer und Täter sind größtenteils Schwarze. Nun sitze ich spät in der Nacht allein in der U-Bahn, und drei schwarze Jugendliche steigen zu mir in den Wagen. Da überlegst du dir einfach, ob du nicht vielleicht aussteigen und auf den nächsten Zug warten solltest, das ist ein Reflex, obwohl die drei höchstwahrscheinlich friedlich sind. Es gibt hier eine Menge Schwarze, und nur die allerwenigsten davon sind gewalttätige Kriminelle, soviel steht fest. Sich diese Tatsache in der Situation bewusst klar zu machen, ist meiner Meinung nach, worum es geht. Wenn nun aber einer der drei anfängt, mit einem Klappmesser Tricks vorzuführen und mir ab und zu komische Blicke zuwirft, dann bedeutet das natürlich auch noch nicht, dass er gefährlich ist, vielleicht ist das bloß Machogetue, aber durch sein individuelles Verhalten hat dieser bestimmte Jugendliche mich dazu gebracht, mir ein bestimmtes Bild von ihm zu machen, das zwar womöglich auch nicht stimmt, aber in diesem Fall finde ich es trotzdem legitim und sogar völlig normal, weil mein Urteil auf dem Verhalten dieses ganz bestimmten Menschen beruht und sich auch nur auf diesen ganz bestimmten Menschen bezieht. Wir haben eben nie alle Informationen, und unser Verhalten beruht immer zu einem Teil auf Annahmen.

Bitte entschuldige den schulmeisterlichen Ton meiner ersten Antwort! :blumen2:
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*Charity-Katania...
Beitrag 12.Aug.2007 - 16:45
Beitrag #40


Suppenköchin
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Hallo,

ich lehne Männer nicht komplett ab, aber ich finde keinen sexuellen Gefallen an ihnen.
Ich bin nett und höflich zu ihnen, wenn sie es auch zu mir sind, aber mehr auch nicht.

Ich halte Männer nicht fü dumm oder ähnliches, aber ich würde nie eine Beziehung oder so mit einem Mann führen.

Ich habe noch nie Erfahrungen mit einem Mann gehabt und bin auch nicht schlecht behandelt worden von Männern, aber sie ziehen mich irgendwie weder körperlich noch sonst wie an.

Männer sind für mich einfach nicht das, was ich brauche um glücklich zu sein- Frauen hingegen geben mir sehr viel und ich bin glücklich so, wie ich lebe.

Gruß Charity-Katania :ww:

Der Beitrag wurde von *Charity-Katania* bearbeitet: 12.Aug.2007 - 16:45
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jetan
Beitrag 12.Aug.2007 - 17:03
Beitrag #41


Fürstin Pückler
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ich hatte mal eine zeit in der ich männer total aus meinen leben ausgeklammert habe. so gut das halt ging. aber ich habe keinerlei beziehungen zu männern geführt. außer zu dem sohn meiner freundin.

hat sicher was mit meiner geschichte zu tun. mittlerweile ist mein hausarzt ein mann und ich habe mehere männer die ich zu meinen freunden zähle.

ich finde es wichtig zu beiden geschlechtern beziehungen zu pflegen. und ich glaube auch nicht das eine gesellschaft auf dauer funktioniert, wenn diese nur aus frauen bestünde. obwohl ich mehr frauen in der politik und wirtschaft wünschen würde, bin ich mir sicher das männer wichtig sind für eine gesunde entwicklung.
ich habe mal einen sehr guten kurzfil gesehen zu diesen thema.
es handelte von einer zivilisation die nur aus frauen bestand. wo aber sich die hälfte der frauen wie männer benahmen und auch so funktionierten. die moral der geschichte war, daß wir zwar die männer aurotten könnten aber nicht deren denken und handeln weil es fürs überleben wichtig ist.

die männer die ich kenne bereichern mein leben.



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