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Beitrag
#1
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 101 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 46 ![]() |
Hallo Zusammen!
Ich möchte mir denen, die mit ihren Beziehungsproblemen hier Hilfe suchen, mal anschließen. Ich hole mal etwas weiter aus. Wir haben uns vor etwas mehr als 2 Jahren kennen gelernt. Sie ist 25 Jahre älter als ich, was bisher nie ein Problem war, ihr Mann hatte sie und die 2 Kinder gerade nach 28 gemeinsamen Jahren verlassen und sie war völlig am Ende. Ich habe damals mit 2 Freundinnen, darunter auch meine Ex, ihr Wohnzimmer renoviert. Na ja, für die anderen Beiden war es mit der Renovierung getan. Ich allerdings habe mich irgendwie berufen gefühlt, ihr zu helfen. So saß ich Nächte lang bei ihr auf dem Sofa, trank Tee, sie Wein, und redete über Gott und die Welt mit ihr. Es war wunderschön, nur der Wein war das Problem und ist es auch heute noch. Es am dann irgendwann wie es kommen musste und wir haben uns total verliebt. Ich war grade dabei mich von meiner Ex zu trennen und sie war ausgehungert nach Allem was man in einer Beziehung normalerweise so bekommt. Und so kamen wir zusammen. Wir waren beide glücklich und lieben uns sehr, obwohl es einen großen Haufen Probleme gab und gibt. Aber wie oben schon mal gesagt, ist der Alkohol das Thema. Sie hat in der akuten Zeit der Trennung und auch schon vorher ein Pensum von 2-3 Päckchen Zigaretten und ca. 2 Flaschen Wein am Tag. Und das ohne etwas zu essen. Wir konnten dieses Pensum gemeinsam runterschrauben und ich hab alles getan damit sie aufhört, weil auch die Kinder, damals 7 und 15, panische Angst hatten. Für mich war es auch nicht immer leicht, ich war grade 19 als wir uns kennen lernten und ich hatte mit „Alkoholikern“ keine Erfahrungen und bin immer meinem Instinkt gefolgt. Ich habe versucht, den Mädchen zu helfen und ihnen die Angst zu nehmen. Und ich wollte, dass sie aufhört mit dem Trinken. Irgendwann hat sie dann nur noch getrunken wenn es ihr wirklich schlecht ging, ca. einmal pro Woche oder alle zwei Wochen mal. Mittlerweile ist es nur noch einmal im Monat ca. Also nichts Krankhaftes mehr. Aber dennoch haben die Kinder so einen Knacks aus dieser Zeit, dass sie auch heute noch sehr viel Angst haben. Und mir tut es sehr weh, jedes Mal aufs Neue. Und jedes Mal aufs Neue reden wir am nächsten Tag drüber und ich sage ihr wie weh sie mir damit tut und dass sie doch endlich aufhören soll. Sie sagt dann auch immer, ja, sie hört auf und was mich denn so daran stören würde und es würde doch nichts passieren. Dass nichts passiert weiß ich auch. Aber sie tut mir so weh damit und sie ignoriert meine Gefühle total. Ich komme mir total verarscht vor, wenn sie mich jedes mal wieder fragt was mich daran stört und so was. Ich hab den Eindruck, sie will es doch gar nicht wissen. Gestern Abend rief die Kleine mich wieder an, ich soll doch schnell heim kommen. Die Mama hat getrunken und bricht grade. Ich bin dann nicht heimgefahren, sondern erst später, wie geplant. Sie hat wieder so getan als wäre nichts gewesen und dass sie 1 Glas Wein- sie trinkt immer nur 1 Glas (haha)- getrunken hat, wäre doch nichts Schlimmes. Ich selbst trinke schon seit 2 Jahren nichts mehr und gehe auch nicht mehr weg, weil ich das Gefühl hab, ich darf die Kontrolle nicht verlieren, es könnte ja etwas passieren. Ich weiß echt nicht was ich noch machen soll. Am Liebsten würd ich sie einfach sitzen lassen, wenn ich sie nicht so lieben würde! Sonst ist ja auch alles ok zwischen uns, aber das halte ich nicht mehr aus! Vielleicht weiß ja eine von euch Rat, ich nicht mehr! Verwirrte und verletzte Grüße Herz-Ass |
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Beitrag
#2
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.590 Userin seit: 23.10.2004 Userinnen-Nr.: 643 ![]() |
Hallo Herz-Ass,
was du beschreibst, das kenne ich ähnlich, wenn auch nicht in der Begegnung mit einer Frau, sondern in der Begegnung mit zwei, in meinem Leben sehr wichtigen Männern. Der eine ist mein Vater, ein Quartalstrinker, soweit ich mich zurück erinnern kann. Nachdem sich meine Eltern trennten, ich war damals bereits 16, ging ich zu ihm, meine beiden Geschwister blieben bei meiner Mutter. Bis heute habe ich ihn nicht verlassen und seit 1 1/2 Jahren hat er keinen Alkohol mehr getrunken, nicht wegen mir, sondern aus seiner eigenen Kraft heraus. Bis heute kann er aber nicht nach außen eingestehen, dass er Abhängig ist vom Alkohol. Ich habe meinen Vater bis heute nicht verlassen, bin seine Tochter, die Zeit mit ihm verbringt, ihn unterstützt und von ihm Unterstützung erhält. Doch, ganz konsequent, in den Momenten, da er alkoholisiert war, zog ich mich von ihm zurück, bis er wieder nüchtern und klar war. Rückblickend verstehe ich heute, dass mir diese Lebenserfahrung die Begegnung mit meinen damaligen Ehemann ebnete. Dieser Mann war und ist kein Alkoholiker, er ist Drogenabhängig, mittlerweile substituiert. Ich bin so lange neben ihm geblieben, hoffend, trotzend, kämpfend, leidend, bis ich nicht mehr darüber hinwegsehen konnte, dass er mit seiner Krankheit nicht nur sein Leben, sondern auch das der Kinder und das meinige zerstörte. Das brauchte sehr lange, denn immer wenn ich an Trennung dachte, fühlte ich gleichzeitig Schmerzen, Angst vor dem alleine sein mit mir und Mitleid mit ihm/mir... und den größten Schmerz, durch den ich bisher in meinem Leben gehen musste, war die Erkenntnis, wie sehr ich mich selber belogen und betrogen hatte, welchen Preis ich bereit war zu zahlen, um Liebe empfangen zu dürfen. Ich lebte mit dem Glauben, dass ich unheimlich viel leisten und ertragen müsste, um liebenswert zu sein. Ich an sich hatte keinen Wert, den musste ich mir erst verdienen. Das schien ich mir prima erarbeiten zu können, bei einem Menschen, der auf Grund seiner Konstitution gar nicht lieben kann. Für mich war dieser Schmerz stärker, als der Entbindungsschmerz und die Kraft kehrte sehr viel langsamer zurück, als nach der Entbindung. Doch es hat sich gelohnt da hindurch zu gehen. Denn ich fand zu mir selbst, zu meiner Eigenliebe und pflege heute intakte Beziehungen. Ich wünsche dir Glück und Erfolg auf Deinem Weg. Rehauge |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 16.05.2025 - 01:52 |