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> Verdrängung- wie lange?
H_Golightly
Beitrag 01.Jul.2007 - 00:15
Beitrag #1


Naschkatze
**********

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Beiträge: 412
Userin seit: 30.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.782



Hallo zusammen,

ich möchte gern einen Thread zum Thema Verdrängung aufmachen, weil mich dieses Thema in der letzten Zeit sehr beschäftigt.
Gut, also ich fange mal mit meiner Geschichte an. Ich weiß schon seit der Pubertät (eigentlich schon viel früher), dass ich mich für Frauen interessiere. Ich habe mich aber nie wirklich damit auseinandergesetzt und das ganze Thema "Liebe und Beziehung" so weit von mir geschoben, wie ich nur konnte. Das alles war "nichts für mich". Habe alles verdrängt und mich voll und ganz auf das Lernen und auf mein Studium konzentriert. Ich habe das Gefühl, dass ich gar keine Pubertät, in dem Sinne, mitgemacht habe.
Mit Anfang 20 wurde es mir plötzlich bewusst, dass da doch etwas sein muss und ich begann so langsam über meine Gefühlswelt nachzudenken. Jetzt bin ich Mitte 20 und ich lerne jeden Tag, es mehr und mehr zu akzeptieren, dass ich Frauen mag und mir nur mit einer Frau eine Beziehung vorstellen könnte. Doch ich komme mir betrogen vor. Ich fühle mich um meine Jugend beraubt. Im Prinzip stehe ich doch am Punkt null. So langsam mache ich mir auch sehr große Gedanken, wie überhaupt alles weitergehen soll. :was: Wenn man so die natürliche Entwicklung eines Menschen betrachtet, dann müsste ich in meinem Alter schon in einer festen Partnerschaft sein, mindestens ein Kind haben, zumindest ein paar Erfahrungen in Beziehungsdingen haben. Doch das alles kann ich nicht vorweisen. Ich habe ja noch nicht einmal die erste große Liebe erlebt, weil ich bisher nur unglücklich verliebt war. :(
Kann man denn das alles überhaupt noch aufholen? Je älter ich werde, umso mehr Sorgen mache ich mir. Ich mag eigentlich gar nicht mehr mit irgendwelchen Leuten kommunizieren, weil ich mich im Grunde für meinen "Null- Status" schäme. Waren es früher noch Fragen nach einem Freund, dann werden bald Fragen zu Heirat, Kindern usw. kommen. Und das alles werde ich niemals haben können. :(
Ich würde sagen, dass sich die Verdrängung in meiner Jugendzeit nicht sehr positiv auf mein Leben ausgewirkt hat. Wenn ich Gleichaltige sehe, wie sorgenlos die mitunter sind und ihr Leben in vollen Zügen genießen, dann fühle ich mich irgendwie ziemlich "abartig".

Gibt es hier Leute, denen es genauso geht? Wie lange habt ihr eure Liebe zu Frauen verdrängt? Wie lange kann man überhaupt verdrängen? Und wie geht ihr damit um? Macht es euch auch so fertig wie mich?

Freue mich über eure Beiträge.

LG
Holly
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junisonne
Beitrag 01.Jul.2007 - 12:23
Beitrag #2


Gut durch
************

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QUOTE (McLeod @ 01.Jul.2007 - 08:55)

Wenn ich mich jetzt in meinem Bekannten- und Freundeskreis umgucke - unabhängig davon, ob die nun hetero, schwul oder lesbisch oder bi sind - dann sind da einige von Deiner Sorte. Ich biete Dir ungefähr 5 Menschen, die ihre erste Beziehung irgendwann zwischen 28 und 40 hatten. Um jetzt nur mal die zu nennen, die sehr viel später dran waren, als Du. Und mindestens 20, die sich vor der Auseinandersetzung mit ihren Gefühlen in Arbeit, Studium und ähnliches gestürzt haben. Das scheint ein ganz verbreiteter Weg zu sein.

....

Also würde ich sagen: Du bist auf einem guten Weg.

Mut macht: McLeod

Hallo Holly,

mir erging es wie Dir, auch wenn ich "die große Liebe zu einer Frau" mit Mitte zwanzig schon vorweisen konnte. Nach deren Ende habe ich Jahre gebraucht, um mich mit allem auseinander zu setzen. :(

Die Gedanken, früher (so mit 16,17,18 Jahren) Dinge versäumt zu haben, kommen mir noch heute. Nämlich dann, wenn es darum geht, Frauen zu begegnen, sich ihnen anzunähren.... Ich meine, mir fehlt die Erfahrung, auch wenn andere Beziehungen folgten. Das macht unsicher, und "die Sache" nicht gerade leichter. -_-

Es freut mich, hier zu lesen, dass es anderen genauso geht. Und McLeods "Du bist auf einem guten Weg" nehme ich selbst als Lob für mich. :zustimm:

Nach einer intensiven Zeit für 2. Bildungsweg, Studium und Etablierung im Beruf bin ich nun seit 2 Jahren dabei, den Focus (wieder) auf andere schöne Dinge zu richten. Das fällt nicht immer leicht, es gibt Enttäuschungen, Unsicherheiten, .... aber es bringt mich weiter.

Und darüber bin ich glücklich. :bounce:

In meinem Bekanntenkreis gibt es drei Personen, die diesen Weg nicht gehen. Ich halte sie für lesbisch bzw. schwul, sie setzen sich nicht damit auseinander, leben mit Anfang 40 für sich, ohne Gefühle zuzulassen....
Und je mehr ich mich weiter entwickle, um so weniger kann ich deren Verhalten nachvollziehen. Aber das wäre ein anderes Thema.

Dir soll es nur zeigen, wie gut es ist, dass Du Dir Gedanken machst und dass es mit Mitte 20 keinesfalls "zu spät" ist.

Uns beiden und den anderen Leserinnen wünsche ich alles Gute,
Junisonne

edit: meine Signatur gibt auch noch einen kleinen Hinweis. :roetel:

Der Beitrag wurde von junisonne bearbeitet: 01.Jul.2007 - 12:26
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