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> Ich stelle alles in Frage
Taglilie
Beitrag 01.Jul.2007 - 17:23
Beitrag #1


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 5
Userin seit: 01.07.2007
Userinnen-Nr.: 4.695



Hallo,

damit es alle wissen: Dieser Nick ist sozusagen ein "Pseudonym" unter dem ich schreibe, damit ich hier geschützter schreiben kann.

Wo fange ich an? Puh... Also, ich lebe in einer langjährigen Beziehung mit meiner Partnerin. Und nun bin ich auf dem besten Weg, mich in eine andere Frau zu verlieben.

In meiner Beziehung lief es viele Jahre gut, problemlos, manchmal stellte ich mir schon die Frage, ob ich diese "gewohnte" Situation weiterhin will, hab es aber nie wirklich in Frage gestellt oder überlegt, mich zu trennen. Ich habe es genossen, ja. Wir hatten schon die ganzen Jahre immer wieder Schwierigkeiten, über unsere Gefühle miteinander zu sprechen. Wir lebten nebeneinander her. Bisher hätte ich auf die Frage, ob ich meine Partnerin liebe, immer mit Ja geantwortet. Heute ist das anders. Heute würde ich sagen, ich weiß nicht, ob ich sie noch liebe oder ob ich sie als Mensch mag.
Wir haben beide ein Thema, das uns sehr beschäftigt, und wir haben es immer weniger geschafft, darüber zu reden. Das hat sich in der letzten Zeit zugespitzt. Ich würde behaupten, wir haben seit ca. 3 Wochen eine Krise.

Nun ist es so, dass ich bei der Arbeit eine Kollegin habe, mit der ich eng zusammenarbeite. Sie war mir von Beginn an sympathisch. Ich kenne sie seit einem Jahr. Wir konnten von Anfang an gut miteinander lachen. Die letzten Wochen hat sich aber etwas verändert. Wir waren immer sehr unbefangen miteinander - und plötzlich änderte sich das. Wir haben intensivere Gespräche geführt und gleichzeitig waren wir uns nah und doch nicht. Naja, seit 2 Wochen ungefähr spüre ich ein Kribbeln im Bauch, wenn ich sie sehe, wenn ich an sie denke, wenn ich weiß, wir treffen uns bald. Meine Kollegin ist verheiratet. Ich dachte deshalb vor allem, dass das wohl einseitig wäre. Freitag hatten wir ein ganz langes Gespräch - und es kam auf den Tisch, dass wir beide mehr als Freundschaft füreinander empfinden. Wir waren beide so sprachlos und überwältigt.

Für sie ist dieses Gefühl für eine Frau völlig neu - dementsprechend schockiert und unsicher ist sie auch. Wir sind beide in einer Beziehung, wir sind beide ernsthafte Menschen und wollen niemanden verletzen. Dennoch sind die Gefühle da.

Was mich so beschäftigt sind diese Fragen: Bin ich empfänglicher, weil es kriselt in meiner Beziehung? War das wirklich schon alles in meinem Leben? Suche ich bewusst bei jemand anderem das, was ich in meiner Beziehung nicht bekomme? Ist meine Partnerin noch die Richtige? Ist diese Frau vielleicht ein "Ausstiegs-Grund" aus meiner Beziehung?

Ich stelle wirklich alles in meinem Leben in Frage. Aber ich möchte fair bleiben. Und andererseits genieße ich diese Gefühle so sehr. Ich genieße es, in ihre Augen zu sehen und zu spüren, was in ihr vorgeht, so vieles genieße ich. Dinge, die ich bei meiner Partnerin nicht (mehr) spüre. Wahrscheinlich ist das nach so vielen Jahren auch ein Stück weit normal.

Meine Frau hat ganz große Verlustängste, schon immer. Sie merkt natürlich, dass ich mich zurückziehe und klammert nun mehr und mehr. Ich möchte ihr gerne sagen, dass ich im Moment Abstand brauche, weil ich einiges für mich klären möchte und muss. Gleichzeitig weiß ich, dass ich ihr damit so wehtun würde, dass sie in Panik geraten würde. Aber muss ich nicht hier auch egoistisch sein?

Ich wäre euch dankbar für ein paar Gedanken dazu.

Taglilie

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LadyGodiva
Beitrag 02.Jul.2007 - 08:54
Beitrag #2


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Ich halte es nicht zwangsläufig für ein "Alarmsignal", wenn sich eine liebende Frau einer anderen zeitweilig sehr zugeneigt fühlt. Wenn sie gelernt hat, ihre Gefühle zu genießen, ohne alles immer gleich in ein recht infantiles "Habenwollen" ausufern zu lassen. Bedingung ist dabei jedoch - für mich - die Offenheit zur Partnerin. Dass es eben Gefühle gibt. Etwas, was womöglich allen einen bestimmten "Nutzen" brignen kann, wenn sie eben bewusst erlebt werden dürfen.
Deine Fähigkeit, die anderen Menschen zu öffnen ist viel zu viel wert, als dass sie (erfolgreich) versteckt gehalten werden kann.
Ebenso hast du jederzeit das Recht, einen Schritt zur Seite zu treten, um über dich nachzudenken - um nicht in einen Strudel aus Reaktionen zu geraten.

All das hat Vorrang in der Verwirrung.

Und aus der Ruhe treffen sich Entscheidungen wesentlich bewusster.

Verheimliche ihr nichts, das wollte ich sagen - und wenn's bei deiner Unsicherheit anfängt.
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