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> Fehlendes Gespräch mit meiner Mum
Cosmolight
Beitrag 05.Jul.2007 - 10:42
Beitrag #1


Salzstreuerin
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Beiträge: 81
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Userinnen-Nr.: 4.075



Hellow

etwas hängt mir jetzt wieder schwer in der Seele. Also raus damit!

Gestern tauchten bei mir wieder Gefühle auf bei Situationen, mit den ich konfrontiert worden bin. Es ist niemand da, mit denen ich darüber reden kann. Ich bin sehr froh darüber, darüber hier zu schreiben. Fühle mich wie ein Eiswürfel im Whiskyglas, das einmal durchgeschüttelt wurde oder doch durchgerührt?

Gestern fand ein Infoabend über Stress und deren Bewältigung, an dem auch meine Oma, meine Mum, meine Tante und mein Onkel anwesend waren. Der Psychologe, der den Vortrag hielt, gab ein Beispiel, wann ein Mensch in eine Stresssituation kommt. Beispiel - Sohn zum Vater: Vater, ich bin schwul. In dem Augenblick blieb in der Menge mein Herz stehen, ohne zu wissen, warum. Ich habe mich ja schon geoutet, meine Family weiss Bescheid. Und ich stehe dazu, lesbisch zu sein. So will ich auch leben. Nur hängt mir jetzt ein Gedanke im Kopf herum. In mir steckt das Bedürfnis, mit meiner Mum darüber zu reden. Seit Ende April, mein Outing, haben wir darüber nie ausführlich gesprochen. Mal erzählte ich ihr von einem Treffen mit "Gleichgesinnten". Sie hörte begeistert zu, was ja schon mal ein gutes Anzeichen ist, dass sich die Lage bessert. Das finde nur so an der Oberfläche gekratzt. Habe es mal angeschnitten, wobei meine Mum gleich in die Abwehrhaltung geht. :was: :gruebel: Ich will gern mit ihr reden über das Thema "Homosexualität". Da komme ich nicht an sie ran, wiel sie dann blockiert. Glaube es ist am Besten, ihr ein Brief über meine Gefühle zu schreiben. Mehrmals bot ich ihr das an, dass sie mit mir darüber reden kann.

Zur Zeit prasseln soviele Gefühle auf mich nieder. Gefühle der Sehnsucht. Gefühle der Einsamkeit. Gefühle der Zuversicht. Gefühle der Selbstachtung..und das alles auf einmal. Fühle mich gerade auseinander gerissen. Heute morgen hatte ich das Gefühl, gleich den ganzen Tag im Bett zu bleiben. Schwäche, Kopfschmerzen, das volle Programm.

Zur Zeit spüre ich so eine Enge in meinem Kopf. Und so ein Druck in mir. Das ist schon ungesund. Ich muss noch 3 Monate warten bis Ende September, dann will ich nach Hamburg ziehen. Geld zusammenkratzen, echt schwierig, das durchzuhalten. Ich sehe das Positiv. Ich bin hartnäckig in solchen Dingen.Warum das so verbissen sehen? Und trotzdem beschäftigt mich das innerlich. Zweifel ich zuviel? Das Leben ist echt abenteuerlich.

Take care! LG Cosmolight








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McLeod
Beitrag 05.Jul.2007 - 11:44
Beitrag #2


mensch.
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Hallo Cosmo,

vielleicht erwartest Du zuviel von Deiner Mutter. Ich habe eigentlich noch keine Eltern erlebt - weder bei mir ;o) noch bei Freundinnen - die es eilig hatten, ihre Wissenslücken zu füllen. Vielleicht war / ist ihnen auch nciht bewusst, dass sie welche haben. Ich glaube, sie haben alle ein vages Bild im Kopf und das reicht ihnen, denn es deutlicher werden zu lassen könnte ja schlimmer sein. So ein bißchen Vogel-Strauß-Taktik: was ich nicht genau weiß, kann ja nicht schlimm sein. Und vielleicht spielt da auch der Gedanke eine Rolle "Es ist ja dasselbe, nur eben mit einer anderen Frau." - woher soll denn eine unerfahrene Mutter wissen, was Szene ist (klingt verrucht), oder ein CSD (bunte Leute, die homosexuellen Karneval feiern und im Fernsehen gezeigt werden?), oder ein Lesbenforum (worüber reden die denn? Eine andere Form von Kontaktanzeigen?), oder wie sehr Diskriminierung herrscht (die haben doch jetzt sogar diese Homo-Ehe!)...

Sich tiefergehend damit zu befassen, würde ja bedeuten zu merken, daß es vielleicht doch problematischer ist, als "dasselbe". Und das wären alles Probleme, für die sie - mangels Kenntnis - sowieso keine Lösungsvorschläge machen kann.

Also... ich kann exemplarisch für meine Eltern sagen (das sind immerhin 4 mittlerweile), dass sie ein Jahrzehnt lang nicht viel drüber geredet haben. Meine Freundinnen waren willkommen und als Menschen interessant - das "abstrakte" Phänomen Lesbinismus jedoch ist für Uninvolvierte kaum fassbar.

Ich musste erst Horden schwuler Freunde vorbeibringen und nochmal deutlich machen, dass es nach 10, 12 Jahren wirklich keine Hoffnung auf das Ende der berühmt-berüchtigten Phase gibt... So langsam tauen sie diesbezüglich auf und fragen die oben genannten Fragen: Was ist ein CSD und findet der jedes Jahr woanders statt? Wieso soll die Homo-Ehe denn so anders sein? Was ist da in Moskau eigentlich los?

In diesem Sinne: Geduld....! :D

McLeod
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