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> Fehlendes Gespräch mit meiner Mum
Cosmolight
Beitrag 05.Jul.2007 - 10:42
Beitrag #1


Salzstreuerin
******

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Beiträge: 81
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Hellow

etwas hängt mir jetzt wieder schwer in der Seele. Also raus damit!

Gestern tauchten bei mir wieder Gefühle auf bei Situationen, mit den ich konfrontiert worden bin. Es ist niemand da, mit denen ich darüber reden kann. Ich bin sehr froh darüber, darüber hier zu schreiben. Fühle mich wie ein Eiswürfel im Whiskyglas, das einmal durchgeschüttelt wurde oder doch durchgerührt?

Gestern fand ein Infoabend über Stress und deren Bewältigung, an dem auch meine Oma, meine Mum, meine Tante und mein Onkel anwesend waren. Der Psychologe, der den Vortrag hielt, gab ein Beispiel, wann ein Mensch in eine Stresssituation kommt. Beispiel - Sohn zum Vater: Vater, ich bin schwul. In dem Augenblick blieb in der Menge mein Herz stehen, ohne zu wissen, warum. Ich habe mich ja schon geoutet, meine Family weiss Bescheid. Und ich stehe dazu, lesbisch zu sein. So will ich auch leben. Nur hängt mir jetzt ein Gedanke im Kopf herum. In mir steckt das Bedürfnis, mit meiner Mum darüber zu reden. Seit Ende April, mein Outing, haben wir darüber nie ausführlich gesprochen. Mal erzählte ich ihr von einem Treffen mit "Gleichgesinnten". Sie hörte begeistert zu, was ja schon mal ein gutes Anzeichen ist, dass sich die Lage bessert. Das finde nur so an der Oberfläche gekratzt. Habe es mal angeschnitten, wobei meine Mum gleich in die Abwehrhaltung geht. :was: :gruebel: Ich will gern mit ihr reden über das Thema "Homosexualität". Da komme ich nicht an sie ran, wiel sie dann blockiert. Glaube es ist am Besten, ihr ein Brief über meine Gefühle zu schreiben. Mehrmals bot ich ihr das an, dass sie mit mir darüber reden kann.

Zur Zeit prasseln soviele Gefühle auf mich nieder. Gefühle der Sehnsucht. Gefühle der Einsamkeit. Gefühle der Zuversicht. Gefühle der Selbstachtung..und das alles auf einmal. Fühle mich gerade auseinander gerissen. Heute morgen hatte ich das Gefühl, gleich den ganzen Tag im Bett zu bleiben. Schwäche, Kopfschmerzen, das volle Programm.

Zur Zeit spüre ich so eine Enge in meinem Kopf. Und so ein Druck in mir. Das ist schon ungesund. Ich muss noch 3 Monate warten bis Ende September, dann will ich nach Hamburg ziehen. Geld zusammenkratzen, echt schwierig, das durchzuhalten. Ich sehe das Positiv. Ich bin hartnäckig in solchen Dingen.Warum das so verbissen sehen? Und trotzdem beschäftigt mich das innerlich. Zweifel ich zuviel? Das Leben ist echt abenteuerlich.

Take care! LG Cosmolight








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Cosmolight
Beitrag 06.Jul.2007 - 08:05
Beitrag #2


Salzstreuerin
******

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Hellow

erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und fürs Lesen.


Ja, wegen den vielen Baustellen fiel ich gestern in ein tiefes Gedanken-Bauloch.
Das löste Verwirrungen aus, zuviele Fragen und Informationen prasselten auf mich ein. Mein Kopf fühlte sich leer und eng an. Höre ich in mich hinein, gehe ich auf einem neuen Weg voran. Das ist neu und unbekannt, unbegreiflich. Steuere auf Unbekanntes zu, z. B. die erste Beziehung mit einer Frau. Das macht mich in erster Linie sehr neugierig und gleichzeitig bin ich so wissensdurstig, dass ich beinahe vor Ungeduld platze.

@ shark: Und dazu möchte ich auch gleich selbst eine Frage stellen: Hast Du das Gefühl, es wäre vor allem für Deine Mutter gut, mit Dir über Deine Homosexualität zu sprechen? Oder doch eher für Dich?

Ich denke für uns beide, tut das gut. Habe eine Broschüre über Homosexualität gelesen, wie Eltern über ihre Erfahrungen berichten. Klar, meine Mum braucht noch Zeit, darüber zu sprechen. Das akzeptiere ich. Meiner Mum erzähle ich auch, hey, auf dem CSD hatte ich eine Frau kennengelernt, was sie nur mit einem "Schlucken" aufnahm. So finde ich heraus, ok, kommt sie mit diesem Thema auf mich zu? Geht sie näher darauf ein? In diesem Fall, nein. Also weiter warten, wie auch schriebst, auch wenn´s schwerfällt.

Da ist der Knackpunkt: Den Dingen freien Lauf lassen und geduldig sein. Das Überstürzen kann ja auch schief gehen. Muss mich immer bremsen, wenn ich so hungrig nach Wissen und Gewissheit habe. :gruebel: Es ist doch besser, zu fragen, was erwarte ich von mir als von anderen?

woher soll denn eine unerfahrene Mutter wissen, was Szene ist (klingt verrucht), oder ein CSD (bunte Leute, die homosexuellen Karneval feiern und im Fernsehen gezeigt werden?), oder ein Lesbenforum (worüber reden die denn? Eine andere Form von Kontaktanzeigen?), oder wie sehr Diskriminierung herrscht (die haben doch jetzt sogar diese Homo-Ehe!)...

:gruebel: :was:
Danke, McLeod. Da stimme ich zu. :patsch: :roetel: :rolleyes: Der Vater meines schwulen Cousins braucht auch seine Zeit. Mit meiner Mum kann ich ja lachen und reden. Nur dabei bin ich mehr selbstständiger geworden. Nehme das Leben in die Hand. Das überrascht meine Mum auch ein wenig von "festgefahrenen" Vorstellungen loszulassen, was ihr sehr schwerfällt. So habe ich das im Gefühl. Das muss auch langsam abgebaut werden, das ich nicht mehr das "brave" Kind bin, sondern mich eher in die weite Welt stürze und selber Erfahrungen sammle.

Also zusammenfassend ist es für mich ganz gut, meiner Mum ein Brief zu schreiben, in dem ich meine Gefühle erkenntlich mache.

Heute geht es mir schon viel besser. Es ist doch wichtig, sich in der eigenen Haut wohlzufühlen, sich selber zu akzeptieren und weniger Grübeln, das kann ja auch nur gesund sein. Und weniger auf die äusserlichen Dinge achten, sondern mehr auf die innere Stimme zu hören. Das Leben bietet soviele Herausforderungen.
Da kommt mir gerade ein toller Spruch in den Sinn: Fürchte dich nicht vorm langsamen Vorwärtsgehen, sondern vorm Stehenbleiben. (Chinesisch).

Take care! Liebe Grüße Cosmolight









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