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> Ablehnung des Körpers seit der Pubertät
H_Golightly
Beitrag 23.Jul.2007 - 01:27
Beitrag #1


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 412
Userin seit: 30.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.782



Hallo zusammen,

ich möchte mal ein Thema ansprechen, dass mir schon ziemlich lange auf der Seele brennt und weil ich es von diesem Forum gewohnt bin, dass meistens gute und tiefgründige Beiträge zu erwarten sind, möchte ich mein Problem mal schildern.

Im Laufe der Pubertät merkte ich, dass ich mit den köperlichen Veränderungen, die bei mir stattfanden, so gar nichts anfangen konnte. Ich sah es irgendwie als überflüssiges Übel an. Andere Mädchen konnten es kaum erwarten, sich körperlich zu verändern, Rundungen zu bekommen etc. . Mich jedoch ängstigte das alles eher. Da ich immer schon sehr schlank war, entwickelte ich mich natürlich auch eher später, dennoch war es mir total unangenehm. Ich merkte schnell, dass ich mich für mein neues "Aussehen" schämte. Ich zog mich nicht gern vor Mitschülerinnen um und gemeinsames Duschen oder Nacktbaden wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Irgendwie lehnte ich schon damals meinen Körper ab. Andere Mädchen unterhielten sich zum Beispiel ungeniert über ihre erste Menstruation, mir jedoch war das Thema peinlich und ich hielt mich bei solchen Dingen immer zurück. Ich hatte aber niemals das Gefühl, lieber ein Junge zu sein. Als Mädchen sah ich mich schon immer, ich liebte schon damals meine langen Haare und kleidete mich auch immer ganz normal, so wie andere Mädchen auch. Aber in Bezug auf o. g. Körperlichkeiten, entwickelte ich totale Hemmungen. :roetel:

Zwar kann ich mit einigen körperlichen Dingen heute schon besser umgehen, aber der Grundzustand, des Nichtakzeptierens des Körpers, hat sich bis heute nicht wesentlich geändert. Ich kann meinen Körper nicht so akzeptieren, wie es sich für eine junge Frau in meinem Alter eigentlich gehört. Ich habe eine sehr niedrig angesetzte Schamgrenze und bei bestimmten Themen blocke ich gänzlich ab, z. B. wenn ich mir vorstelle, irgendwann mal zu einem Frauenarzt zu müssen oder sowas. :huh:

Natürlich frage ich mich jetzt im Nachhinein, ob das alles einen Zusammenhang zum Lesbischsein haben könnte. Vielleicht lehne ich (un)bewusst meine Rolle, die mir als Frau zukommen "sollte", ab und ich regiere deswegen so? Den Gedanken, dass andere Frauen weibliche Reize wahrnehmen könnten und es sich deshalb schon lohnt, zu sich zu stehen, verdränge ich irgendwie. Habe ich vor meinem geistigen Auge immer das Bild, dass weibliche, körperliche Reize eher auf Männer wirken und bin deswegen so gehemmt? Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich könnte irgendwie eine Antwort finden.

Was meint ihr zu der Problematik? Ist das alles natürlich oder sollte ich mich ernsthaft um Hilfe bemühen? Bin für jeden Tipp dankbar.

LG
Holly
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schneeland
Beitrag 24.Jul.2007 - 00:50
Beitrag #2


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 753
Userin seit: 25.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.530



Hallo Holly,

was Du beschreibst, kannte ich auf ähnliche Weise auch. Bis Anfang zwanzig hatte ich ein schlechtes Verhältnis zu meinem Körper. Ich war auch sehr lange nicht beim Frauenarzt, konnte mich kaum selbst ansehen, habe nie was (tief) ausgeschnittenes angezogen und hatte irgendwie immer ein schlechtes Verhältnis zu meinem Körper.

Ja und auch bei mir hat sich vielleicht im Laufe der Erkenntnis, dass ich eben nicht anziehend auf Männer wirken "muss" genau dieses geändert. Aber sicher bin ich nicht. Ich weiß nur, dass ich irgendwann angefangen habe, Dinge zu ändern, wodurch sich manchmal auch Einstellungen ändern können.

Irgendwann habe ich angefangen, Träger-Shirts anzuziehen zum Beispiel. Am Anfang immer nur so beim weggehen (Gott bewahre, so was kann man auch am hellichten Tage tragen??? In der UNI??? Auf der Straße??? Denken dann nicht ALLE ich will sie anmachen irgendwie oder sowas? ;) ). Ich weiß auch nicht mehr, wie es kam, aber Schritt für Schritt habe ich mich dran gewöhnt. Heute kann ich mir nicht vorstellen, was anderes anzuhaben, wenn es warm ist. Und mit der Zeit habe ich auch angefangen mich schön in so Sachen zu fühlen.

Irgendwann habe ich auch meine Angst überwunden und bin zum Frauenarzt gegangen. Auch das war ein wichtiger Schritt, weil ich danach anfangen konnte, mich mit mir selbst auseinander zu setzen. Da hatte jemand meinen Körper gesehen. Und scheinbar war es gar nicht so "schlimm" für die Ärztin, also warum sollte ich es nicht mal selbst wagen?

Naja und dann hat es mir natürlich auch geholfen, zum ersten Mal (bewusst) von jemandem attraktiv gefunden zu werden. Klar, man muss sich für sich selbst akzeptieren und sollte sich nicht über Andere und deren Meinung definieren. Aber ich finde das einen ganz wichtigen Schritt, auf dem Weg zu sich selbst, diese Hilfestellung von außen. Und damit meine ich nicht therapeutisch, oder freundschaftlich oder was weiß ich. Sondern jemand, der einen anziehend und attraktiv findet. Der sagt, hey, deinen Körper MAG ich.

Man muss ausprobieren, denke ich. Versuchen zuzulassen. Und dann kann es (ent)spannend sein. Und sich nicht so unter Druck setzen. Gib Dir Zeit. Aber aktive Zeit :)


In dem Sinne gute Nacht :)
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