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> der nackte wahnsinn, sind grenzen wichtig?
jetan
Beitrag 09.Aug.2007 - 17:02
Beitrag #1


Fürstin Pückler
*********

Gruppe: Members
Beiträge: 202
Userin seit: 26.07.2007
Userinnen-Nr.: 4.783



hallo

ich lebe mit meiner freundin seit 7 jahren zusammen. zu uns gehört ihr sohn der nun sechzehn ist.
m. hat adhs und kam bisher ganz gut klar mit der situation. ich weiß daß er am anfang mal von den kindern im dorf als lesbensohn bezeichnet wurde.

nun ist m. ein kind das keine grenzen kennt. und seine mutter setzt ihm auch keine. das führte schon öfters zu spannungen zwischen uns.

die momentane situation.
m. ist das ganze letzte jahr nicht zur schule. er hatte einmal durchfall über mehere tage und dann ging er nicht mehr zur schule.

körperlich konnte aber nichts festgestellt werden.

das ganze jahr über saß m. zu hause sah zwölf stunden fern oder spielte playstaion. da m. nichts machen muß machte er auch nichts. meine freundin hat einen rehaantrag gestellt.

im juni kam er dann endlich in die klinik. da gab es von anfang an probleme. sein sozialverhalten und seine grenzenlosigkeit führte zu diversen konflikten.
seine mutter hat wie immer auf diese vorfalle nicht reagiert.

jetzt ist er aus der klinik geflogen. obwohl er gerne dort war und auch angefangen hat sich zu öffnen, hat man ihn wegen seinen verhalten und wegen regelverstoßes hinausgeworfen.

zu hause angekommen will m. sagte er jetzt von zu hause ausziehen, unter anderen wegen mir. erkomme mit mir nicht zurecht da ich depressiv sei.

jeden tag kommt etwas anderes von ihm. er will zum papa ziehen. oder vielleicht in ein internat gehen oder villeicht doch alles beim alten laßen.

aber es fällt kein wort über sein verhalten, daß er etwas fasch gemacht haben könnte. ich höre nur m. will und meine freundin springt und macht.

zwischendurch heult sie sich die augen aus weil m. wegziehen möchte.

er will nicht in die alte schule weil er da ausgelacht werden könnte da er ein jahr nicht in die schule gegangen ist.

und meine freundin sagt gut m. wenn du nicht in dei alte schule gehen möchtest dann suchen wir eine andere schule.

m. möchte zu papa ziehen. also wird der papa informiert, dieser fällt aus allen wolken und kriegt das kalte grausen weil er noch nie mit m. konnte und immer nach einer woche mir m. völlig fertig war.

m. sagt nein wer will doch in die alte schule aber.........

das geht nun seit tagen so.

ich finde das ist wahnsinn.

deßhalb meine frage an euch. kann es nicht sein das m. einfach nur seine grenzen braucht. und das er sie auch sucht.
der therapeut in der klink sah das so aber der ist in den augen meiner freundin ja total daneben.


edit Masi: zwei, drei Realnamen entfernt ;)

Der Beitrag wurde von Masi bearbeitet: 09.Aug.2007 - 17:58
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McLeod
Beitrag 09.Aug.2007 - 22:08
Beitrag #2


mensch.
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Klingt nicht sonderlich gut. Zumal Du zwischen impliziter Schuldzuweisung zur Mutter und zum Sohn pendelst. Verständlich, weil beide viel Nerven und Kraft kosten. Doch auch wenig hilfreich. Sagt sich natürlich aus der Entfernung gut. Ich kann hier locker die versierte Theoretikerin geben... wissend, dass es in der Praxis ganz und gar nicht leicht ist, zuallererst die eigenen Grenzen zu ziehen und zu bewahren. Es hilft, falls Du an der Situation konstruktiv mitwirken willst, sich ziemlich buddhistische Gelassenheit zuzulegen. Und sein Verhalten auch als ständiges Testen, wenn nicht gar Suchen nach Grenzen (die auch Halt geben!) zu verstehen. Und Deiner Freundin gegenüber brauchst Du einen festen Stand. Du kannst unabhängig von ihr handeln und reagieren. Und das würde ich Dir auch raten (wobei ich mich da schon weit vorwage). Lass sie ihren Weg damit gehen und finden. Sie zu ändern, ihr bessere, konstruktivere Wege zu zeigen ist meiner Erfahrung nach kein guter Job für eine Partnerin. Da ist immer die Beziehung im Weg, die ein anderes Wesen hat, als ein therapeutisches. Entweder nimmst Du sie mit ihren "Schwächen" an, oder ihr habt eh ein Problem. Kein unlösbares, aber ein schwerwiegendes.

Ich hoffe, das hilft ein wenig weiter. Ich hab ähnliches mal mit dem Sohn einer Verwandten durchgemacht. Der war grenzenlos und dadurch kaum zu bändigen, zog viel Aufmerksamkeit, neigte zu Agressionen. Alle hackten auf ihm und-oder der Mutter herum. Ich hab ihr (und allen) gesagt, daß sie einen verdammt harten Job als Mutter hat und daß sie mehr Leistung dabei zeigt, als beispielsweise ich je vermutlich könnte. Das hat schon viel Bewegung in die Sache gebracht. Und dann hab ich ihm, wo immer es mich betraf, Grenzen gesetzt. Ihn schlicht aufgefordert, die agressiven Dinge mir gegenüber zu lassen zum Beispiel. Kommunikation der direkten, schlichten und unaufgeregten Art kann da so unglaublich hilfreich sein. Ich hab seine Eskapaden nicht mit Aufmerksamkeit belohnt, sondern seine ruhigen Momente. Unglaublich aber wahr, schon am Ende des ersten Nachmittags ließ er sich - wir saßen hinten im Auto - eine Viertelstunde lang ganz still den Nacken kraulen und hat's genossen. Vermutlich hat er es sogar lange vermisst und sich gewünscht. Ich konnte all das natürlich auch ganz gut dank meiner Position als "Fremde". Ich war nicht Teil des täglichen Systems. Vor mir war das Stillhalten weniger gegebene Blöße, als vor vielen anderen. Insofern ist es ein illustrierendes Beispiel, das bestimmt diverser Anpassungen beim Transfer auf Deine Situation braucht.

Wie gesagt: ich hoffe, es hilft Dir weiter.

McLeod
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