![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 226 Userin seit: 26.09.2004 Userinnen-Nr.: 447 ![]() |
hallo, wir haben seit 3 jahren eine mittlerweile 13-jährige british kurzhaar kätzin aus dem tierheim. wir haben mit dem gedanken gespielt uns eine zweite katze anzuschaffen. eine dame vom tierheim meinte allerdings, dass das nicht so gut wäre, weil unsere katze schon so alt sei. unsere tierärztin sieht das anders. habt ihr erfahrungen mit der vergesellschaftung, insbesonderer älterer katzen?
|
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 64 Userin seit: 02.09.2004 Userinnen-Nr.: 227 ![]() |
Hallo,
ja ich habe Erfahrung mit Felifriend und Feliway. Aber wieso willst du die anwenden, es läuft doch alles bestens? Das sich beide gegenüber sitzen und anblinzeln ist doch prima :-). Das Blinzeln nimmt die Schärfe aus dem Augenkontakt, denn wenn Katzen sich anstarren ist das etwas unhöflich-aggressives. Durch das Blinzeln wird diese Schärfe heraus genommen und es bedeutet, dass sie sich freundlich gesinnt sind. Wenn eine Katze eine andere anblinzelt, signalisiert sie der anderen, dass sie keine bösen Absichten hat. Wenn die andere darauf antwortet und zurückblinzelt, glaubt sie ihr und signalisiert, dass sie dann ebenso keine bösen Absichten hat. Das Blinzeln ist der erste positive Kontakt. Es ist eher selten, dass sich zwei fremde erwachsende Katzen gleich näher kommen und Kontakt aufnehmen. Die Katze, der das Revier gehört, muss erstmal abchecken, wie der Eindringling so drauf ist und der Eindringling muss abchecken, wie die Revierinhaberin so drauf ist. Deshalb gibt es meistens anfangs erstmal eine Distanzierungsphase, die andere wird auf Abstand gehalten und genauestens beobachtet. Jede Katze hat eine Art persönlichen Kreis um sich von ca. einem Meter. In diesem Radius dürfen andere Katzen nicht einfach ungefragt eindringen, naher Körperkontakt (Kontaktliegen, Nasenstupps, Analkontrolle usw.) muss also von der betreffenden Katze erlaubt werden, alles andere ist unter Katzen sehr unhöflich. Und fremde Katzen gar dürfen sowieso nicht so schnell so nah. Das um Erlaubnis fragen sieht so aus, dass die ankommende Katze die andere anschaut, wenn die angeschaute Katze ihren Kopf zur Seite neigt oder zur Seite schaut, ist das eine Einladung zum näher kommen. Wenn sie die andere aber auch direkt anschaut, wird das näher kommen nicht erlaubt. Das sind so Feinheiten von denen wir Menschen oftmals kaum was mitbekommen, denn Katzen kommunizieren sehr viel ohne Worte, allein mit Blicken, Gesten, mit Gerüchen, sogar mit ihrer bloßen Anwesenheit. Mit dieser persönlichen Distanzzone wird auch gern "gespielt", so kann eine Katze sich in einen Flur oder auf einem Weg setzen. Die andere Katze müsste, um an ihr vorbei zu gehen, aus Platzgründen in ihre Distanzzone eindringen, was diese Katze aber durch das direkte Anschauen nicht erlaubt. Somit blockiert sie für die andere Katze diesen Weg, was auf die andere aggressiv wirkt, in der Katzen-Psychologie wird das "Sitzblockade" genannt. Wenn zwei sich fremde Katzen Kontakt aufnehmen und die andere näher kennenlernen wollen, möchten sie dazu Geruchskontrolle machen (anschnuppern, Nasenstupps oder am After schnuppern = Analkontrolle), und wenn die andere akzeptiert wird, diese dann markieren (der Nasenstupps geht dann in Köpfchen reiben oder belecken über, dabei werden aus Drüsen Sekrete abgegeben, die Pheromone enthalten und die andere Katze damit markiert). Bei Katzen geht eben sehr viel über den Geruch, sie kommunizieren auch über Gerüche, brauchen dafür keine Worte oder Sprache. Diese Kontaktaufnahmen sind aber nur möglich, wenn in die persönliche Distanzzone eingedrungen wird und das geht eben nicht gleich. Das brauch einfach seine Zeit. Zuerst wird die andere noch auf Abstand gehalten, damit sie nicht gleich die sensiblen "Daten" der anderen erschnuppern kann (wenn eine fremde Katze bei der anderen Analkontrolle macht, ist das so, wie wenn ein Mensch in meine privaten Dinge schaut, das erlaube ich ja auch nicht gleich jedem). Also werden Signale gesetzt, die der anderen zeigen, dass sie noch nicht so nah heran darf und erst recht nicht schnuppern darf. Diese Signale sind: direktes anstarren, fauchen, die Pfote erheben. Sollte die andere Katze dennoch vorwitzigerweise näher kommen, wird das fauchen stärker und aus der erhobenen Pfote ein Pfotenhieb. Dieser Pfotenhieb hat aber keine Verletzungsabsicht und findet mit eingezogenen Krallen statt, es ist lediglich Katzensprache, die man übersetzen könnte mit "Bleib weg". Fauchen und Pfote heben sind keine Aggression und keine Kampfandrohung, sondern simples Distanzierungsverhalten. Und die Katzen haben alles Recht der Welt, dies am Anfang einer Fremden so zu signalisieren, denn wieso sollten sie der anderen sofort erlauben, so private Dinge zu erschnuppern. Das ist das, was in den meisten Fällen als erstes stattfindet, die andere mit Abstand gut beobachten und wenns zu nahe wird fauchen. Nach einiger Zeit mischt sich in das Distanzierungsverhalten dann langsam immer öfter erste Kontaktaufnahme, wenn es denn gut läuft (es gibt auch Fälle, wo sich die Katzen auf Anhieb so unsympathisch sind, dass näherer Kontakt niemals möglich wird). Die ersten Kontaktaufnahmen sehen dann so aus, dass eine Katze näher heran und schnuppern darf, die Spuren der anderen beschnuppern (dort wo sie saß oder lag), mit der Nase ans Gesicht kommt (Nasenstupps) und Analkontrolle machen. Wenn der anderen Katze das recht ist, wird sie die Analkontrolle erlauben und ihren Schwanz aufrecht halten, so dass der After frei ist. Es kann auch sein, dass eine Katze die andere zur Analkontrolle einläd, indem sie in ihrer Nähe oder wenn sie auf sie zukommt den Schwanz erhoben hält. Das wird aber nur Katzen erlaubt, die akzeptiert werden. Eine Steigerung wäre dann das Markieren, wenn die Katze die andere beim Vorbeigehen anschmiegt oder ihre Nase an das Gesicht der anderen hält und dabei dazu übergeht, ihren Kopf an ihren entlang zu reiben oder ihr kurz über den Kopf zu lecken. Das ist dann schon deutlich freundschaftlicher Kontakt, der aber eben so schnell nicht drin ist. Wenn sich unsere Katzen mit hoch erhobenen Schwanz um unsere Beine schmiegen, dann tun sie das nicht, wie fälschlicherweise angenommen, weil sie so schmusig sind, sondern sie markieren uns und laden uns zur Analkontrolle ein, wie das unter Katzenfreunden üblich ist. So wie es bei dir jetzt läuft, läuft es gut. Sie beobachten sich aus Abstand heraus, was völlig normales Katzenverhalten in dieser Situation ist, das machen alle Katzen so (außer die ganz aggressiven oder ganz ängstlichen - oder die ganz sozialen, die direkt zu nahem Körperkontakt übergehen). Sehr schön ist, dass sie sich dabei schon anblinzeln. Nun gib ihnen ein bißchen Zeit, bis sie die naturgegebene Distanzierung langsam abbauen können und erste Schnupperkontakte möglich sind. Du lässt ja auch nicht jeden Menschen, den du neu kennenlernst, gleich in deine Wohnung oder zeigst gleich sehr private Dinge von dir ;-). In der ersten Zeit kann es auch so sein, dass auf der einen Seite erster näherer Kontakt möglich wird, aber dann doch wieder gleich zur Distanzierung übergegangen wird. Das kann dann so aussehen, dass man der anderen schonmal am Popo schnuppern will oder mal Nase an Nase hält, aber im nächsten Moment doch wieder faucht. Das ist auch völlig normal, es wird dann langsam das Distanzierungsverhalten immer weniger werden und das Kontaktverhalten immer mehr. Natürlich kannst du in dieser Zeit mit Feliway und/oder Felifriend unterstützen, ich sehe nur keine Notwendigkeit dafür. Felifriend enthält genau die Pheromone, die Katzen abgeben, wenn sie eine andere freundschaftlich markieren (Köpfchen reiben), daher der Name Feli-"friend". Nun kann man zwei sich fremde Katzen damit einreiben, in der Hoffnung, dass sie die andere dann schneller als vertraut empfinden. Aber erstens, warum nicht den Katzen ihre Zeit zum Kennenlernen lassen? Und zweitens ist die Wirkung von Felifriend sehr begrenzt. Viele berichten, dass es Null Wirkung hatte, bei meinen eigenen Versuchen hat es vielleicht in 25% der Fälle etwas bewirkt. Das wird auch daran liegen, dass Pheromone so isoliert nicht immer die gewünschte Wirkung erzielen. Wenn Tiere zur Kommunikation Pheromone abgeben, so sind diese doch mit Handlungen und z.B. auch optischen Dingen kombiniert. Diese Freundschaftspheromone werden, für sich allein isoliert und auf die Katze aufgetragen, natürlich nicht so eine Wirkung haben, wie wenn eine Katze diese auf der anderen mittels Köpfchen reiben oder belecken aufgebracht hat. So leicht lassen sich Tiere dann eben doch nicht manipulieren ;-). Die registrieren schon, dass da eine Fremde oder verhasste Katze die Freundschaftspheromone trägt. Feliway dagegen enthält die Pheromone, die Katzen abgeben um ihr Revier zu markieren, wenn sie auf Revierwegen kratzen oder Dinge umschmiegen/bereiben, deshalb der Name Feli-"way". Dieses gibt es im Verdampfer für die Steckdose, dort sind die Pheromone in einer viel höheren Konzentration, wie wenn die Katze sie abgegeben hätte. Eben wegen der begrenzten Wirkung von isolierten Pheromonen. Denn das Markieren durch Gerüche ist ebenfalls an Handlungen und optische Spots gebunden. Dadurch das es viel höher konzentriert im gesamten Revier verdampft (wir Menschen riechen davon absolut nichts und können auch nichts davon wahrnehmen), nimmt es die Katze garantiert wahr. Feliway hat auch eine bessere Erfolgsquote. Und in meinen eigenen Anwendungen hat es zu nahezu zu 100% gewirkt. Das ist etwas, was man einsetzen kann, wenn die Katze unter Stress steht. Denn unter Stress vermehren Katzen ihr Markierverhalten (mehr kratzen, mehr Dinge bereiben, oder gar anfangen mit Urin zu markieren). Wenn eine Katze verunsichert ist, fängt sie instinktiv an, ihr Revier stärker zu markieren, denn je stärker der eigene Reviergeruch, desto vertrauter und beruhigender wirkt es auf die Katze. Damit arbeitet Feliway, es wird ein stärkerer Reviergeruch eingebracht, was auf die Katze einen stressabbauenden Effekt haben soll. Somit kann man Stress-Situationen der Katze mit Feliway erleichtern. (Das Feli-way Spray ist nur für den Transport oder bei Harnmarkieren für die Markierstellen.) Außer beim Tierarzt ist es noch in diversen online shops erhältlich, einfach bei google eingeben. Nähere Infos findest du auch hier: www.feliway.de Lieben Gruß k.d. Der Beitrag wurde von k.d. bearbeitet: 28.Sep.2007 - 20:09 |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 06.07.2025 - 13:52 |