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> Verantwortung, und zu wenig Kraft für alles
shark
Beitrag 23.Oct.2007 - 13:00
Beitrag #1


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Hallo, Ihr Lieben.

Ich brauche Euch mal wieder zum "Sortieren".

Es fällt mir nicht leicht, mein Problem zu beschreiben, und ich habe mir kurz überlegt, ob ich das hier mit "Notfall-2.-Nick" posten soll, aber vielleicht ist es besser, dass Ihr wisst, wer ich bin...keine Ahnung...

Es geht mir zur Zeit nicht gut.

Vor kurzem hatte ich einen schlimmen Tinnitus, dazu kam eine plötzliche Sprechstörung (Stottern); beides ist abgeklungen inzwischen.

Geblieben (oder erst richtig bewusst geworden) ist ein unangenehmes Gefühl von Lebensuntauglichkeit, eine diffuse Angst vor wasauchimmer (dem Leben an sich irgendwie...) und (vermutlich daraus resultierend) ein allgemeines Gefühl von Schwäche, Antriebslosigkeit und manchmal schon fast Starre.

Dabei kann ich mir die gar nicht erlauben. Im Dezember habe ich eine wichtige, meinen Berufsweg entscheidende Prüfung zu bestehen, muss also viel lernen.
Meine Töchter fordern mich (zwar nicht mehr als sonst, aber im Augenblick reißt mich jedes kleine Ding zu Boden), die Kinder in der Einrichtung, in der ich arbeite, die Kolleginnen, eine sich gerade verändernde häusliche Situation meiner Partnerin, ein noch ausstehendes Gespräch mit meinem Vermieter (dem Vater meiner Frau, der mich nicht leiden kann), eine Versicherungssache... - das alles scheint mir wie ein riesiger Berg und am allerliebsten ließe ich mich für einige Zeit krankschreiben, würde die Prüfung abblasen (was sehr dumm wäre..) und würde nur noch Kuchen backen, lesen, mit meiner Frau spazierengehen und unser Heim schön gestalten.

Ich will nicht zur Bank, nicht einkaufen, keine Entscheidung treffen müssen, nicht lernen... gar nix.

Nun ist es aber ja so, dass diese Verantwortung da IST; ich kann sie nicht abgeben; ICH muss mich um all das kümmern - das kann mir niemand abnehmen.

Deshalb meine Frage an Andere, die das vielleicht auch schon mal in dieser Weise erlebt haben: wie habt Ihr da wieder rausgefunden? Auch aus diesem "Nichtsnutzigkeitsgefühl"?

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.


shark
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shark
Beitrag 25.Oct.2007 - 13:20
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Hallo, miteinander.

Ich bitte schon im Voraus um Entschuldigung dafür, mich nicht auf jeden einzelnen Punkt jedes Beitrags beziehen zu können. Ihr habt so viel und ausführlich geschrieben, dass mir das schwerfallen wird.

Ich bin diese Woche krankgeschrieben. Kommende Woche sind Herbstferien und das passt gut. Das schafft mir eine Atempause.

Den Rat, mir bei den akut anstehenden Aufgaben helfen zu lassen, habe ich bereits beherzigt.

Das Gespräch mit meinem Vermieter wird kommende Woche stattfinden - zusammen mit meiner Frau, was mich schon ziemlich beruhigt.

Den Brief an die Versicherung schreibt mir ein Freund heute Abend - was dabei rumkommt, weiß ich immer noch nicht, aber dann ist es vorläufig mal erledigt.

Ich habe meine Frau und meine Kinder gebeten, das Notwendigste einkaufen zu gehen, so dass ich mich darum nicht kümmern muss. (Dank an Mausi und Andere für diesen Rat)

Dann habe ich lange darüber nachgedacht, (ich glaube, Gänseblümchen schrieb das) inwiefern mich Mechanismen aus meiner Vergangenheit "einholen" - und denke, da ist schon was dran: ich musste lange Zeit 200% geben, damit kein Chaos entstand. Schon in meiner Kindheit war das DAS Mittel der Wahl, um die immer über mir schwebende Katastrophe abzuwenden. und das Gefühl ist geblieben: ICH muss für alles sorgen! Und ohne meinen Einsatz bricht alles zusammen!

Das ist natürlich mehr als unwahrscheinlich... ich weiß es, aber es fühlt sich trotzdem so an.

Viel liegen oder "schleifen" lassen und verschieben, kann ich nicht: die Prüfung MUSS ich demnächst machen und dafür lernen kann ich nur in geordneten Verhältnissen (aufgeräumter und sauberer Wohnung) - und das nach MEINER Vorstellung von Ordnung und Sauberkeit. Und an die reichen die ehrlichen Bemühungen meiner Familie nicht heran. Ich weiß, dass das eines meiner Lernfelder ist, aber darum kann ich mich jetzt nicht auch noch kümmern. Das muss warten.

Ich versuche, auch den Hinweis, gut für mich zu sorgen, zu beachten: ich gehe spazieren, höre Musik, sehe mir Filme an, die mich entspannen könnten, lese Lieblingsbücher (es beruhigt mich, zu wissen, was passieren wird - und entdecke dennoch immer wieder Neues).

Aber: ich kann nicht gut abschalten - und das scheint das Hauptproblem zu sein.
Was immer ich unternehme, um es mir "gut gehen zu lassen": meine Sorgen, das bedrückte Gefühl, die innerliche Starre weichen einfach nicht.

Vielleicht, Liane, so überlege ich mir, meinen Doc mal wegen der Lichttherapie anzusprechen.

Ich schlafe schlecht, bemühe mich aber, sofort zu Bett zu gehen, sobald ich müde werde, um wenigstens ein paar Stunden Erholung zu finden. Trotzdem habe ich morgens Muskelkater in der Kiefermuskulatur, träume wildes Zeug und wache mit eingeschlafenen (wahrscheinlich von einer verkrampften Schlafposition) Armen und Händen auf.

Ich schätze, mit "LotsInnen" (und die muss/müsste ich nur bitten... aber das ist schwer...) durch diese anstrengende Zeit zu gehen und auch anzuerkennen, dass ich gerade wenig leistungsfähig bin, wird mir zusätzlich Kraft geben: vor allem die, daran zu glauben, dass ich nicht total versage, nur weil es sich gerade so anfühlt, als springe mein Leben aus der Bahn. (Du hast Recht, davvero)

Ich sage mir immer, dass ich in viel schlimmeren Situationen letztlich doch "obsiegt" habe und dass das auch diesmal so sein wird. Aber es fällt mir nicht leicht, mir selbst zu glauben.
Womöglich mache ich die "5-schöne-Dinge-Liste", wie Du, zausel, es vorgeschlagen hast.

Meine Töchter sind sehr eigenständig und regeln den größten Teil ihres Alltages selbst - ich bin froh, dass ich nicht mehr für jedes Schrittchen verantwortlich bin, aber durch die schwere Zeit des "Kein-Zuhause-Habens" während des monatelangen Umbaus haben wir alle den Wunsch, endlich wieder wirklich Familie zu leben. Und selbst das fällt mir gerade nicht leicht... und das wiederum macht mir ein schlechtes Gewissen.

Heute werde ich eine Liste erstellen; mit Tageszielen. Ich werde mir dabei, wie vorgeschlagen, reichlich Zeit einräumen, um die einzelnen Aufgaben zu bewältigen.
Mein Arbeitszimmer wird geputzt und schön dekoriert, sodass ich in angenehmer Atmosphäre lernen kann.

Und die paar Sachen, die in/an der Wohnung noch zu machen sind, werde ich delegieren (Lampen aufhängen, Stromleiste kaufen und anbringen, Fenstergriffe anschrauben, Waschmaschine reparieren...). Irgendwie ist "Kaputtes" zur Zeit ebenso anstrengend wie Unvollendetes...

Ich werde versuchen, mir die Motivation zum Lernen zu schaffen durch so viel Schönes wie möglich (Danke, Co-Mom).
Und deshalb werde ich heute Nachmittag erst mal den kreativen Teil der Lernaufgaben vornehmen; da hab ich weniger Versagensängste und vielleicht führt mich dieser Weg zu einer "Lust am Lernen".

Ich danke jedenfalls herzlich jeder Einzelnen, die hier einen Beitrag geschrieben, mir eine pm geschickt oder mich gar angerufen hat. Ich habe aus jedem Beitrag, jeder pm und Gespräch Nützliches mitgenommen. Danke dafür.


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 25.Oct.2007 - 13:22
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