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Beitrag
#1
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 742 Userin seit: 25.08.2007 Userinnen-Nr.: 4.908 ![]() |
Liebe Leute,
ich habe viel gelesen (hier im Forum und anderswo) und viel nachgedacht, auch über mich selbst und es kam der Wunsch bei mir auf, diese Umfrage zu starten. Ich habe nämlich nicht nur festgestellt, daß es vielen von uns schwerfällt, zu akzeptieren, daß sie lesbisch sind, sondern beim Hineinhorchen in mein "Inneres" ehrlich erkennen müssen, daß das auch bei mir selbst der Fall ist, leider! Auf dieses Akzeptanzproblem bei mir selbst bin ich gestoßen, weil ich mich gefragt habe, wieso jede noch so idiotische Bemerkung über oder Diskriminierung von Homosexuellen/Lesben mich so tief verletzt. (Würde man mich z.B. wegen meiner Haarfarbe diskriminieren, so fände ich das möglicherweise schlimm, aber ich glaube nicht, daß es mich derartig treffen würde.) Woher es kommt, daß die eine mehr Probleme hat, ihr Lesbischsein zu akzeptieren als die andere hat wohl tausendfache Gründe. (Interessanterweise hat beispielsweise meine Partnerin, aus einem Land stammend, in dem zumindest zu ihrer Jugendzeit über das Thema Homosexualität weitgehend geschwiegen wurde, viel weniger Akzeptanzprobleme als ich Deutsche, aus einem christlichen Elternhaus stammend....) Ich merke, daß ich mich mit diesem Problem auseinandersetzen muß, möchte ich nicht ständig verletzt werden. Außerdem würde sich meine Lebensfreude und -qualität sicher in immensem Maße vergrößern. (Das trifft wohl auf alle von uns zu, die mehr oder weniger dieses Problem haben.) Und ich glaube nicht, daß ich das alleine schaffe, dazu brauche ich Euch! Diese Umfrage (in die ich eigentlich gerne noch eine Verbindung zum Lebensalter eingebunden hätte aber nicht wußte wie), ist ein vielleicht ungenügender Anfang, Ordnung in das Wirrwar in meinem Inneren zu bringen. Und da ich weiß, daß es vielen von uns so geht, vielleicht auch ein kleiner Anfang für diese. (wenn man nicht alleine ist, ist vieles einfacher...) Mir sind nur 3 Antwortmöglichkeiten eingefallen. Wenn noch weitere Möglichkeiten auftauchen sollten, wäre es schön, wenn sie vielleicht noch eingearbeitet werden könnten. Außerdem wäre es toll, wenn jede vor dem Abstimmen einen Moment in sich hineinhorchen und möglichst ehrlich ihr Kreuzchen machen würde. (Auch wenn's vielleicht weh tut....) Detailliertere Kommentare wären natürlich fantastisch! Ich hoffe, daß diese Umfrage eine positive Resonanz bei Euch findet. Gruß, Miriam |
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Beitrag
#2
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Labelverweigerung kaum davor schützt, in unpassenden Schubladen zu laden. Ganz im Gegenteil - je konsequenter ich einer vorschnellen Beurteilung ausweichen möchte, desto vorsichtiger muss ich mit meinen signifikanten Merkmalen umgehen. Folglich reduziere ich meine sichtbare Persönlichkeit und mache es meiner Umwelt leichter mich auf gängige Klischees zu reduzieren. Denn je weniger greifbar sich jemand für seine Mitmenschen macht, je glatter die Fassade ist, desto stärker ist sein Umfeld darauf angewiesen, die spärlichen Informationen mit Menschenkenntnis/Vorurteilen zu unterfüttern. Umgekehrt erledigen sich "Vorurteile" recht schnell, wenn die eigene Person dem Klischee offensichtlich widerspricht - oft werden sie trotz "Stichwort" gar nicht erst "abgerufen". Für mich persönlich haben sich damit die Hälfte aller "Lesbenklischees" erledigt; ein Viertel verkörpere ich mit Stolz und Begeisterung und das verbleibende Viertel hat es in sich. Denn dort befinden sich meine "wunden Punkte". Hier verlange ich mehr Umsicht von anderen und mehr Mitspracherecht für mich selbst als der allgemeine Diskurs vorsieht. Hier macht mich meine eigene Unsicherheit anfällig für Fehlurteile von Außen. Ich habe das starke Bedürfnis Missverständnisse aus der Welt zu schaffen und das Bild zu kontrollieren, das sich Andere von mir zurechtzimmern. Und das hat für mein Empfinden schon sehr viel mit Selbstakzeptanz zu tun. Hier habe ich nämlich nicht die von Malene so treffend beschriebene "naive Selbstverständlichkeit" für mich übrig, sondern "akzeptiere" mich als fehlerhaften Entwurf, der versucht, das Beste aus den Voraussetzungen zu machen. Diese Akzeptanz ist von Zweifeln und Selbstkritik geprägt, sie ist anfällig für Einflüsterungen und wünscht sich die positive Bestätigung Anderer. Da aber "esoterische Lösungen" zu den lesbischen Eigenheiten gehören, die mir recht gut stehen, nehme ich mein "heikles Viertel" (soweit erträglich) als ganz persönliche "Aufgabe" an und widme ihr besondere Aufmerksamkeit. Dabei ist dieses Forum "aus Versehen" zu einem wichtigen Indikator geworden. Hier bietet sich ohne Gefahr für Sex (Leib) und Gender (Leben) die Gelegenheit, meine Felder "mit Zutrittsverbot für Fremde" zu pflügen. Es sind die Themen, die mich automatisch "anspringen" und in der Rückschau als roter Faden erkennbar werden. In gewisser Weise seid Ihr also eine Art "Teststrecke" für mich geworden, auf der ich mich mit den Hindernissen vertraut machen kann, auf die ich stoßen werde, wenn ich mich dazu entschließe, die glatte Fassaden gegen eine Fensterfront einzutauschen. Eigentlich eine gute Gelegenheit, sich bei Euch für Gegenwind, Zuspruch und Kritik zu bedanken: :blumen2: Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 14.Nov.2007 - 11:43 |
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