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Beitrag
#1
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 5 Userin seit: 05.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.082 ![]() |
Warum begegnen uns Frauen im Leben, die erst hetero leben und dann sagen sie sind lesbisch.
Meine Freundin, die auch offen lesbisch lebt, hat sich in eine Frau verliebt, die noch in einer Beziehung mit einem Mann leben. Der Optimismus den sie an den Tag legt, dass sie irgendwann einmal mit Ihr zusammen leben wird, ist sehr beeindruckend. Verdrängt man wirklich diese Gefühle, oder was ist es, was uns Frauen bewegt, erst den "normalen" Weg einzuschlagen? Ich habe lange gebraucht um mich dazu zu bekennen, dass ich lesbisch bin. Habe ein Heteroleben gewählt, weil ich Angst hatte nicht als "normal" gezählt zu werden, außerdem hatte ich einen Kinderwunsch. Heute lebe ich lesbisch mit meinem Kind und das ist auch gut so! Ist man nun eigentlich Bi oder ist man wirklich lesbisch? Kann eine Frau sagen, sie ist lebisch, wenn Sie noch mit einem Mann zusammen lebt und das nicht nur platonisch? Kann diese Frau sagen, sie ist lesbisch nur weil Sie sich zu einer Frau hingezogen fühlt und dies auch neben Ihrem Mann lebt? Ist das nicht ein fauler Kompromiss mit sich und wie sollte es weiter gehen? Alles braucht seine Zeit, so sicher auch die Zeit sich zu outen, aber woher weiss man, dass diese Frau auch tatsächlich auf diesem Weg ist, wie weiss man, dass sie nicht nur Bi ist und ein Spiel mit den Frauen treibt? |
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Beitrag
#2
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 33 Userin seit: 13.08.2007 Userinnen-Nr.: 4.861 ![]() |
Ich finde das Thema durchaus interessant, weil ich mich gerade auf privater Ebene mit ähnlichen Gedankengängen herumschlage.
Zur Vorgeschichte. Ich hätte eigentlich schon früh merken sollen, dass ich lesbisch bin, da sämtliche Schwärmereien des Teenageralters sich immer nur auf Frauen bezogen, und ich mich auch heftigst in Frauen verliebte. Spätestens mit 19 war mir auch klar, dass das nicht so lief wie bei meinen anderen Freundinnen, aber ich war erst mit 21 bereit, mich selbst als lesbisch zu akzeptieren und die letzte Verliebtheit nicht nur als Ausreißer zu betrachten. Im Laufe der nächsten Jahre habe ich es immer mehr Leuten erzählt, und mit 25 endlich meinen Eltern. Damit war für mich das Coming Out offiziell abgeschlossen, alles was mir jetzt noch fehlte war eine feste Partnerschaft. Was ich stattdessen fand, war eine feste Freundschaft mit einem Mann. Ich war noch nie vorher mit einem Mann befreundet gewesen, und hatte es wohl auch nicht erwartet, da Männer im allgemeinen kein Interesse an meiner Freundschaft zu haben schienen (ich habe und hatte nichts gegen Männer –es ist einfach nie passiert). Dieser Mann wusste von der allerersten Stunde an, dass ich lesbisch bin; das war die erste Freundschaft, die ich als mein „neues Ich“ einging. Tja, die Freundschaft wurde sehr schnell sehr eng. Wir waren ohne einander nicht mehr denkbar. Irgendwann merkte ich, dass es mir alles andere als egal war, wenn er eine andere (heterosexuelle) Frau kennenlernte und mit ihr ausging. Ich hatte mich in ihn verliebt –aber ich war doch lesbisch! Also begrub ich meine Eifersucht in mir und machte mich auf die Suche nach einer lesbischen Partnerin. Ich dachte, das würde sich alles wieder einrenken, wenn ich mich erst wieder in eine Frau verlieben würde. Tja, meine „Suche“ blieb erfolglos, und auch er blieb trotz einiger Bemühungen Single. Womit ich, das möchte ich hier betonen, nichts zu tun hatte: Obwohl ich verliebt in ihn war, versuchte ich, ihm eine gute Freundin zu sein und ihn zu unterstützen –auch weil ich dachte, dass ich ihn endlich loslassen könnte, wenn er erst einmal vergeben sei. Alles in allem dauerte dieser Zustand zwei Jahre an, bis wir eines nachts am Telephon hingen, eines zum anderen führte und wir uns plötzlich unsere Liebe eingestanden., denn er war ebenso lang in mich verliebt gewesen wie ich in ihn, hatte aber geglaubt, er habe keinerlei Chancen bei mir, da ich ja lesbisch bin. Man sollte annehmen, ich sei glücklich und durch nichts zu erschüttern: Liebe erwidert. „Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.“ War ich auch, für ganze drei Tage, dann holten mich die Zweifel ein. Denn obwohl ich weiß, dass ich ihn wirklich liebe, und obwohl diese Liebe nicht rein platonisch ist, bin ich immer noch lesbisch. Männer interessieren mich rein körperlich nicht im Geringsten. Es ist vielmehr so, dass meine Liebe zu ihm als Person –als Persönlichkeit- zuerst kam, und später merkte ich dann, dass es mir nicht genug ist, das auf rein freundschaftlicher Basis zu teilen, dass ich mehr wollte. Sollte unsere Beziehung aus irgendwelchen Gründen –und derer sind da immens viele- zum Scheitern verdammt sein, so wollen wir sie beenden und unsere Freundschaft retten, denn die ist uns beiden zu wichtig, als dass wir sie aufs Spiel setzen wollen. Mein Problem in der ganzen Geschichte ist nicht, dass ich einen Mann liebe. Das ist einfach so. Aber ich habe immense „Identitätsprobleme“. Manchmal fühle ich mich wie eine Verräterin, als hätte ich die erstbeste Gelegenheit ergriffen, wieder zurück in „den Schrank“ zu flüchten. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich mag die Tatsache, dass ich lesbisch bin. Ich mag mich als Lesbe wesentlich lieber, als ich mich früher mochte. Ich hatte immer den Wunsch, mit einer Frau zusammenzuleben, und ein sehr großer Teil von mir trauert dem hinterher –obwohl ich gleichzeitig den Rest meines Lebens mit diesem Mann verbringen möchte. Was bin ich nun? Ich bin nicht bisexuell in dem Sinne, dass ich sexuelles Interesse an beiden Geschlechtern hätte. Aber bin ich noch lesbisch? Sollte meine Beziehung mit diesem Mann enden, würde ich auf jeden Fall ausschließlich Frauen als potentielle zukünftige Partnerinnen betrachten… Und nur um etwaige Zweifel hier auszuräumen, weil das Thema vorher schon angeschnitten wurde: Ich habe weder das Gefühl eines "Machtgefälles" mit ihm, noch sind meine Gefühle Berechnung. Ganz im Gegenteil, ich habe einiges Unternommen, um sie loszuwerden... |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 09.05.2025 - 05:36 |