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[Meeresleuchten]

oder auch zwei Anläufe, dafür aber der zweite sicher. Ich bin einen ziemlichen Umweg gegangen, um jetzt endlich zu wissen, dass ich lesbisch bin. Mein erstes CO hatte ich mit Mitte Zwanzig. Es war leider nicht sehr erfolgreich. Nach einer sehr schmerzhaften Beziehung zu einer Frau, war es mir wohl egal, hauptsache eine Beziehung ohne Verletzungen. Da lernte ich meinen späteren Mann kennen und habe dann tatsächlich geheiratet, obwohl mir damals schon klar sein musste, dass das keine gute Idee war. Er wurde schon zu Beginn unserer Beziehung sehr krank und nach einem Schlaganfall 2002 hätte er nicht mehr allein leben können. Dazu kamen dann leider noch Depressionen. 2005 ist er dann an Krebs erkrankt und Anfang 2006 daran gestorben.

Er war mir immer ein guter Freund und ich hätte ihn niemals allein lassen können, trotzdem kam ich mir vor wie in der Falle. Wo blieb mein Leben?? Ich arbeitete nur noch und war für meinen Mann da. Konnte kaum raus und Freundschaften blieben auf der Strecke. Da Auseinandersetzungen mit meinem Mann nicht mehr möglich waren, habe ich einfach oft nachgegeben. Dabei war es so anstrengend immer gebraucht zu werden.

Nach seinem Tod habe ich 1 Jahr benötigt mein Leben wieder zu finden. Das einzige, was sofort klar war, war, dass ich nie wieder eine Beziehung zu einem Mann haben möchte. Alles andere musste sich erst finden. Auch wenn es hart war, habe ich in dieser Zeit viel über mich aber auch über das Leben gelernt. Jetzt habe ich das Gefühl, ich bin wieder in meinem Leben angekommen. Um neue Leute kennenzulernen, habe ich eine Weiterbildung gemacht, die als Kontaktbörse richtig klasse funktioniert hat. Ich habe eine ganz liebe Freundin gefunden, die zwar nicht auf Frauen steht, aber vollkommen unkompliziert ist. Für eine Beziehung wäre es noch zu früh gewesen, denn ich musste mich erst einmal selbst finden. Meine Unabhängigkeit kann ich richtig genießen, bin sehr gern unterwegs und treffe mich mit meinen Freundinnen, die jetzt alle wissen, dass ich lesbisch bin. Aufgrund meiner Vorgeschichte war es nicht immer leicht zu erklären, aber alle haben es sofort akzeptiert, was mir sehr geholfen hat. Denn für weitere Kämpfe fehlte mir die Kraft.

Das ist die Kurzversion der letzten 20 Jahre. Bin froh, dass es mir jetzt so gut geht, wenn ich auch noch eine Therapie mache, um herauszufinden, warum ich diesen Umweg gegangen bin. Dass ich lesbisch bin, ist für mich kein Problem und ich verheimliche es auch nicht, wenn ich mir auch kein Schild umhänge. Ich freue mich auf mein Leben und hoffe, irgendwann auch die Frau für das Leben kennenzulernen. Mal schauen, was das Leben so bringt.

Der Beitrag wurde von Nordlicht62 bearbeitet: 22.Nov.2007 - 20:14

[rubia]

Auch von mir herzlich willkommen :blumen2:

Du hast keinen Grund zur Panik... es gibt eine die ist vieel älter als Du :wacko:
und sie hat die doppelte Zeit von Dir gebraucht um zu merken was sie ist :blink:

lg rubia :morgens: