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Beitrag
#1
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 90 Userin seit: 13.10.2006 Userinnen-Nr.: 3.623 ![]() |
Ich hab hier schon lange nix mehr geschrieben, aber irgendwie bin ich jetzt wieder in so einer Situation.
Ich hab mich vor einem Jahr in eine Frau verliebt, leider einseitig, aber trotzdem hat es mein Hetero-Selbstbild nachhaltig ins wanken gebracht. Ich würde jetzt über mich nicht sagen, dass ich lesbisch bin, sondern ich würde sagen, dass ich es nicht weiß (aber gerne herausfinden würde ;-) ) Ich habe mit ein paar Leuten darüber gesprochen, darunter auch eine Freundin (sie ist hetero). Und sie kommt mir ständig mit solchen Fragen wie "Meinst du, deine nächste Beziehung ist mit einem Mann oder einer Frau?" (Woher soll ich das denn jetzt wissen, in wen ich mich als nächstes verliebe????) oder ich erzähle, dass ich beim schwul-lesbischen-Schwimmverein war, fragt sie "Würdest du denn jetzt sagen, dass du lesbisch bist?" Ich: "Ne, warum?" - sie "Ja, darfst du da denn dann überhaupt hin?" Ich habe irgendwie das Gefühl, da wird eine Definition von mir erwartet, die ich im Moment weder leisten kann noch leisten möchte! Das Komische ist... ich hätte gedacht, andere Lesben würden das von mir erwarten, aber wann immer ich mit denen darüber rede kommt eher sowas wie "Setz dich nicht unter Druck, die Schubladen sind unwichtig, bei netten Menschen ist sowas zweit-dritt-hundertfünfzigrangig". Geht euch das auch so, dass Menschen eine Defnition von euch erwarten, die ihr gar nicht leisten könnt/wollt? |
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Beitrag
#2
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Ich habe keine Antwort auf das Warum. Vielleicht beißt sich hier die abendländische Katze in ihren sprichwörtlichen Schwanz. Im Zen-Buddhismus birgt die Einheit des Paradoxen Erleuchtung. "Sich finden heißt sich verlieren" - Eine andere Art, mit Differenzen umzugehen, als wir es gewohnt sind, oder? Vielleicht wäre es manchmal weise über unser Verhältnis zu unseren Gegenspielern in dieser Weise zu meditieren, anstatt unsere Gedanken dem Wettkampf zu opfern. Aber auch auf unsere Kultur begrenzt glaube ich nicht, dass eine jede Differenzierung mit einem Werturteil verknüpft sein muss. Die Differenz der physikalisch messbaren Wellenlänge markiert beispielsweise einen Unterschied zwischen rotem und blauem Licht - es mag persönliche Vorlieben, assoziierte positive oder negative Stimmungen geben - ein universelles Werturteil ist mit dieser Differenz aber nicht verbunden: die Stimmen zum Thema Farbe sind polyphon genug um sich gegenseitig zu neutralisieren. Anders wäre es, wenn Herrschaftsverhältnisse den Diskurs kontrollieren würden, wenn sich Liebhaber der blauen Stunde nicht mehr äußern dürften, das Radio nur noch Lieder über die Abendsonne spielte, das Phänomen der "Frühaufsteherin" als Krankheitsbild verhandelt würde, blaue Flecken als "schlechtes Omen" und Blutschwämmchen als Glücksbringer gölten* ... Klar ist diese Entwicklung möglich - aber sie ist nicht zwingend. Ein dritter (unabhängiger) Schritt wäre dann die Legitimation von Herrschaft. Der geht sich allerdings sehr bequem, solange Herrschaft durch sich selbst legitimiert werden kann. Warum herrschten die Römer über die Provinzen? Na, weil die Römer über die Provinzen herrschten - wären sie nicht überlegen, würden sie wohl kaum herrschen, oder? Hier ging es aber (glücklicherweise) nicht um Herrschaft - sondern lediglich um eine (durchaus wertende) Gegenüberstellung von lesbischen und "anderen" Beziehungskisten hinsichtlich ihrer Reflexions- und Emanzipationsmöglichkeit. Leider finden diese Spekulationen in einem Forum statt, in dem es prinzipiell unerwünscht ist, Erfahrungen jenseits lesbischen L(i)ebens einzubringen. Bitte nicht falsch verstehen - ich habe keinerlei Interesse Euch mit Hetera-, Bi- und Trans-Themen zu verärgern. Mir geht es lediglich darum, dass dieses "Tabu" auch umgekehrt gilt: Was hier nicht zum Thema gemacht werden soll, möge bitte auch nicht als Negativfolie für orthodox-lesbisches Selbstverständnis genutzt werden. Das wäre jedenfalls konsequent und ausgesprochen kreislaufschonend für die diesbezüglich stumme Randbevölkerung "auf den Schwellen" der Lesbenforen. * gälten? oder doch gölten? Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 28.Dec.2007 - 20:04 |
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