lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

> Narbenschmerzen, Das war damals - was jetzt?
dandelion
Beitrag 04.May.2008 - 12:41
Beitrag #1


don't care
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 34.734
Userin seit: 21.01.2005
Userinnen-Nr.: 1.108



Guten Tag allerseits,
In den letzten Jahren habe ich (auch durch mir sehr wichtige Menschen, die ich hier treffen durfte :blumen: ) sehr viel über Selbstreflexion und das menschliche Gefühlsleben lernen dürfen. Nun ist diese Woche etwas passiert, das mich etwas ratlos zurückläßt. Nicht so, daß ich deswegen nicht mehr schlafen könnte (dafür gibt's wichtigere Gründe), aber doch so, daß es mich wurmt. Warum das so ist... da muß ich etwas weiter ausholen.

Vor ein paar Jahren, ich war gerade von zuhause ausgezogen, hatte ich eine deutlich jüngere Freundin. Ihr familiäres Umfeld war schwierig, ihre Eltern trennten sich gerade. Sie hatte wenige Freunde, war also insgesamt unsicher und hatte wenig Rückhalt. Ihre Art, das zu kompensieren, war, ein möglichst makelloses Bild von sich zu verbreiten. Gut in der Schule, perfektes Styling, viele Freunde (und die richtigen), all das waren ihre Ziele: Beliebtheit um jeden Preis.
Nun kamen wir nach einem guten halben Jahr in die Situation, daß ich ihre Ex kennenlernen sollte. Wir lagen absolut nicht auf einer Wellenlänge. Schon auf dem Heimweg war meine Freundin geknickt, zweifelte den Sinn unserer Beziehung an. Warum? Sie konnte nicht mit mir beeindrucken.
In den darauf folgenden Monaten wußte sie, mich bei der Stange zu halten, aber auch klar zu machen, daß gewisse Bedingungen daran geknüpft seien, mit ihr zusammen zu bleiben.
Für mich war es damals schon überraschend, nicht nach wenigen Monaten ausgetauscht zu werden, sodaß ich sie nicht verlieren wollte. Also hängte ich mich absolut rein.
Nach etwa einem Dreivierteljahr fing sie an, mit anderen Frauen zu flirten. Als eine davon erfuhr, daß es mich gibt, brach sie den Kontakt zu meiner Freundin ab, reagierte auf nichts mehr. Also bat ich diese andere, bitte wieder mit ihr zu sprechen - was meine Freundin wütend machte.
In diesem Moment wurde mir klar, daß ich alles für sie tun könnte... Wenn ich nicht mit einer perfekten Schale aufwartete, würde sie mich niemals zu schätzen wissen. Wenn ich damals in den Spiegel sah, sah ich einen grauen Schatten. Wenn ich in mich hineinhörte, hörte ich auch nicht mehr als das.
Es folgten vier Monate Trennungskampf, jede wollte die andere dazu bringen, den Verlust zu beklagen. Schließlich stritten wir uns recht heftig, es war mehrere Monate Funkstille.

Seitdem versucht sie in wachsenden Intervallen, Kontakt mit mir aufzunehmen. Die Art, in der sie das bisher tat, zeigte ausschließlich den Versuch, die Ex mit dem zu beeindrucken, was aus ihr geworden ist. Fragen ihrerseits gab es kaum.
Die letzte Kontaktaufnahme war vor zwei Jahren. Jedenfalls dachte ich das, bis mir diese Woche auf einem Online-Portal eine PN ins Postfach flatterte...

Und nun merke ich, daß wir uns nie richtig ausgesprochen haben, sondern immer nur versuchten, voreinander stark auszusehen. Mein Kopf will die Sache endlich ruhen lassen, ein belangloses Stück Smalltalk absolvieren und mal gucken, was draus geworden ist.
Aber mein Herz hat die alten Wunden nicht vergessen, will ihr mitteilen, daß sie ein Nichts geblieben ist, und seiner Wege gehen.

Nun meine Frage: was ist mit mir los, daß ich immer noch nicht in der Lage bin, anzuerkennen, daß irgendwas aus ihr geworden ist, falls es so sein sollte? Warum ist es mir in vier Jahren nicht gelungen, aus diesem albernen Machtspielchen auszusteigen? Und wie kriege ich das hin?
Sie hat mir leider unmöglich gemacht, gar nicht zu reagieren, sonst würde ich das vermutlich tun.
Kann es sein, daß ich Angst habe, ihr Anerkennung zollen zu müssen? Angst, daß sie das umgekehrt nicht tun würde, weil ich noch immer nicht sagen kann "jetzt bin ich, was du wolltest, aber du kriegst mich nicht"?
Was zum Teufel liegt mir daran?

:help:
Go to the top of the page
 
+Quote Post
 
Start new topic
Antworten
shark
Beitrag 04.May.2008 - 15:33
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Hallo, Dandelion. :)

Beim Lesen Deines Postings ist mir spontan eine Begenung gegenwärtig geworden, die eigentlich auf eine seltsame Weise derart "unangenehm" und abschließend für mich war, dass ich sie, obwohl sie noch nicht lange zurückliegt, fast schon "vergessen" habe.

Vor etwa einem dreiviertel Jahr hat sich ein Exfreund bei mir gemeldet. Er hatte mich über "stayfriends" gefunden und mir eine Email geschrieben mit der Anfrage, ob wir einander nicht einmal treffen könnten.

Ich muss dazu sagen, dass er mein allererster Freund war damals vor... 100 Jahren... ;)
Und: wir hatten uns nicht "freiwillig" getrennt, sondern mein Vater hatte mir den Umgang mit ihm untersagt.

Ich hatte ihn seither nicht gesehen, nichts von ihm gehört.

Damals war ich seine "Kleine" (er ist 6 Jahre älter als ich) gewesen und ich hab zu ihm aufgesehen, wollte ihn beeindrucken, ihm unbedingt gefallen... und tat viel dafür.

Vor diesem Hintergrund hatte ich aber nach seiner Kontaktanfrage gar nicht über die anstehende Begegnung nachgedacht.. ich fand es einfach spannend, zu sehen, "was aus ihm geworden war" und wollte über "alte Zeiten" plaudern.

Wir verabredeten uns also in einem Café.

Ich weiß, wir beide haben uns in den vergangenen Jahren optisch verändert (ist ja klar...), aber während ich auf den Tisch, an dem er saß, zuging, fuhr mir auf einmal der Gedanke durch den Kopf "Oh nein, bestimmt ist er jetzt entsetzt, weil ich nicht mehr so schlank bin, wie er mich kannte!" Und ich fühlte mich unwohl.
Obwohl auch er kein Adonis mehr ist, blieb mein Gefühl von "Unzulänglichkeit", so sehr ich mich innerlich dafür schalt.

Das Gespräch war recht langweilig; er ist immer noch ein Angeber (nur fällt es mir heute mehr auf...) und eigentlich überhaupt nicht toll...

Und dennoch: im Nachhinein habe ich überlegt, wie seltsam es ist, dass ich so plötzlich den dringenden Wunsch gehabt hatte, seiner Idee von mir zu entsprechen.

Ich wollte ihn... immer noch (!) beeindrucken...

Ich hab mich so blöd gefühlt deswegen...

Und jetzt, nachdem ich gelesen habe, was Du schriebst, hab ich noch mal nachgedacht... Ich glaube, wir bleiben mehr oder weniger alle besonders dann "stecken" in Mechanismen, wenn Beziehungen zu Menschen aufgegeben, aber nicht wirklich beendet wurden, nicht richtig reflektiert, nicht ehrlich bearbeitet... einfach, wenn da noch irgendwas übrig ist... nicht Gefühle, das meine ich nicht... ist schwer zu beschreiben.

Mein "Mechansismus" war in diesem Fall "Er soll mich toll finden (auch wenn und gerade weil ich ihn gar nicht mehr toll fand...)!"

Und Du scheinst auch so einen Mechanismus zu haben, was diese Frau betrifft... jetzt endlich willst Du in ihren Augen so besonders sein, dass es ihr vielleicht leidtut, dass sie das nicht schon eher gesehen hat (auch wenn sie Dir eigentlich egal ist...) - und es soll ein Genuss sein, das zu sehen und sie NICHT zu wollen...

Ich versteh Dich da ganz gut, glaube ich.

Und ich wünsche Dir, dass Du spätestens nach dem Treffen, wie ich auch, bemerkst, dass Du Dich entwickelt hast und gar kein bisschen mehr darauf angewiesen bist, was sie denken oder wollen könnte.

Aber vielleicht entscheidest Du Dich ja auch gegen ein Treffen mit ihr... nicht aus Angst, sondern weil Dir vorher schon klar ist, dass es Dir nicht gut täte...



Vielleicht kannst Du mit meinen Gedanken was anfangen?

Viele, liebe Grüße jedenfalls,

shark :)

edit: Satz entwirrt und Rechtschreibfehler

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 04.May.2008 - 16:36
Go to the top of the page
 
+Quote Post

Beiträge in diesem Thread


Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 15.05.2025 - 01:22