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> Narbenschmerzen, Das war damals - was jetzt?
dandelion
Beitrag 04.May.2008 - 12:41
Beitrag #1


don't care
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 34.734
Userin seit: 21.01.2005
Userinnen-Nr.: 1.108



Guten Tag allerseits,
In den letzten Jahren habe ich (auch durch mir sehr wichtige Menschen, die ich hier treffen durfte :blumen: ) sehr viel über Selbstreflexion und das menschliche Gefühlsleben lernen dürfen. Nun ist diese Woche etwas passiert, das mich etwas ratlos zurückläßt. Nicht so, daß ich deswegen nicht mehr schlafen könnte (dafür gibt's wichtigere Gründe), aber doch so, daß es mich wurmt. Warum das so ist... da muß ich etwas weiter ausholen.

Vor ein paar Jahren, ich war gerade von zuhause ausgezogen, hatte ich eine deutlich jüngere Freundin. Ihr familiäres Umfeld war schwierig, ihre Eltern trennten sich gerade. Sie hatte wenige Freunde, war also insgesamt unsicher und hatte wenig Rückhalt. Ihre Art, das zu kompensieren, war, ein möglichst makelloses Bild von sich zu verbreiten. Gut in der Schule, perfektes Styling, viele Freunde (und die richtigen), all das waren ihre Ziele: Beliebtheit um jeden Preis.
Nun kamen wir nach einem guten halben Jahr in die Situation, daß ich ihre Ex kennenlernen sollte. Wir lagen absolut nicht auf einer Wellenlänge. Schon auf dem Heimweg war meine Freundin geknickt, zweifelte den Sinn unserer Beziehung an. Warum? Sie konnte nicht mit mir beeindrucken.
In den darauf folgenden Monaten wußte sie, mich bei der Stange zu halten, aber auch klar zu machen, daß gewisse Bedingungen daran geknüpft seien, mit ihr zusammen zu bleiben.
Für mich war es damals schon überraschend, nicht nach wenigen Monaten ausgetauscht zu werden, sodaß ich sie nicht verlieren wollte. Also hängte ich mich absolut rein.
Nach etwa einem Dreivierteljahr fing sie an, mit anderen Frauen zu flirten. Als eine davon erfuhr, daß es mich gibt, brach sie den Kontakt zu meiner Freundin ab, reagierte auf nichts mehr. Also bat ich diese andere, bitte wieder mit ihr zu sprechen - was meine Freundin wütend machte.
In diesem Moment wurde mir klar, daß ich alles für sie tun könnte... Wenn ich nicht mit einer perfekten Schale aufwartete, würde sie mich niemals zu schätzen wissen. Wenn ich damals in den Spiegel sah, sah ich einen grauen Schatten. Wenn ich in mich hineinhörte, hörte ich auch nicht mehr als das.
Es folgten vier Monate Trennungskampf, jede wollte die andere dazu bringen, den Verlust zu beklagen. Schließlich stritten wir uns recht heftig, es war mehrere Monate Funkstille.

Seitdem versucht sie in wachsenden Intervallen, Kontakt mit mir aufzunehmen. Die Art, in der sie das bisher tat, zeigte ausschließlich den Versuch, die Ex mit dem zu beeindrucken, was aus ihr geworden ist. Fragen ihrerseits gab es kaum.
Die letzte Kontaktaufnahme war vor zwei Jahren. Jedenfalls dachte ich das, bis mir diese Woche auf einem Online-Portal eine PN ins Postfach flatterte...

Und nun merke ich, daß wir uns nie richtig ausgesprochen haben, sondern immer nur versuchten, voreinander stark auszusehen. Mein Kopf will die Sache endlich ruhen lassen, ein belangloses Stück Smalltalk absolvieren und mal gucken, was draus geworden ist.
Aber mein Herz hat die alten Wunden nicht vergessen, will ihr mitteilen, daß sie ein Nichts geblieben ist, und seiner Wege gehen.

Nun meine Frage: was ist mit mir los, daß ich immer noch nicht in der Lage bin, anzuerkennen, daß irgendwas aus ihr geworden ist, falls es so sein sollte? Warum ist es mir in vier Jahren nicht gelungen, aus diesem albernen Machtspielchen auszusteigen? Und wie kriege ich das hin?
Sie hat mir leider unmöglich gemacht, gar nicht zu reagieren, sonst würde ich das vermutlich tun.
Kann es sein, daß ich Angst habe, ihr Anerkennung zollen zu müssen? Angst, daß sie das umgekehrt nicht tun würde, weil ich noch immer nicht sagen kann "jetzt bin ich, was du wolltest, aber du kriegst mich nicht"?
Was zum Teufel liegt mir daran?

:help:
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DerTagAmMeer
Beitrag 05.May.2008 - 03:46
Beitrag #2


Adiaphora
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Gruppe: Members
Beiträge: 1.987
Userin seit: 14.10.2004
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Guten Morgen Dandelion!

Mich haben schon ziemlich lange keine tollen, wichtigen Menschen aus der Vergangenheit mehr eingeholt - also muss ich beispielsmäßig wohl ein bisschen weiter ausholen ;)

In diesem Frühjahr hab' ich gelernt, dass Tomatenpflanzen - kaum haben sie ihre wackeligen Köpfchen aus der Erde gekämpft - ausgezupft, vereinzelt und umgetopft werden sollten. Dann entwickeln sie sich nicht zu diesen langen, kraftlosen Stängeln, sondern kompensieren die frühe Verletzung mit verstärktem Wurzelwachstum und werden gesund und standfest.

Würde ich die Tomaten (die sich in der Tat prächtig entwickelt haben) heute an dieses erste Pikiererlebnis erinnern, würden sie mir wohl auch nahelegen, ihnen gefälligst aus der Sonne zu gehen und mich die nächste Zeit nicht wieder blicken zu lassen.

Nun sind wir keine Tomaten - aber um's "Pikiertwerden" kommen auch wir nur selten herum. Wohl denen, die sich darauf einlassen, loslassen und in neuer Erde ausbreiten konnten! Ich staune immer wieder, wie viele Pflanzen ausgerechnet an den Töpfen hängen geblieben sind, die sie am stärksten behindern, am wenigsten verstehen und so überhaupt gar nicht zu würdigen wissen.

Sei also lieber froh, dass es Dir nicht gelungen ist, ihren Ansprüchen zu genügen - Du sie frühzeitig kennen gelernt und wieder los geworden bist.

Oder hör' ein bisschen "Ärzte" und denk dran, dass Du der Rockstar von Euch beiden bist B)

Oder kauf dir ein richtig cooles, völlig überteuertes T-Shirt und probier aus, ob sich eine Selbstwertsteigerung verzeichnen lässt.
Wenn ja: Es gibt Schlimmeres als coole T-Shirts.
Wenn nein: Hey, was schreib ich hier überhaupt? Du bist ja schon einen Topf weiter!

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 05.May.2008 - 03:47
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