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> Hätte ich..., co und deine eltern sind schon tot
maja74
Beitrag 15.Jul.2008 - 22:38
Beitrag #1


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 473
Userin seit: 22.05.2005
Userinnen-Nr.: 1.640



Keine Ahnung, wie das ankommt.
Meine Mutter ist vor 12 Jahren gestorben und mein Vater vor 5 Jahren.

Ich würde Ihnen so gern sagen, daß ich Frauen liebe.

Meine Freundin vorstellen.

Ich weiß nich...


Kennt Ihr solche Gedanken?
Könnt Ihr Euch alle leibhaftig mit dem/wem auseinandersetzen?



:unsure:

Der Beitrag wurde von maja74 bearbeitet: 20.Jul.2008 - 14:34
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edelbratschi
Beitrag 16.Jul.2008 - 09:32
Beitrag #2


~ Fischkopp ~
************

Gruppe: Members
Beiträge: 10.532
Userin seit: 14.02.2005
Userinnen-Nr.: 1.215



Hallo maja :)

Zunächst einmal danke für das Thema, denn es ist eines, mit dem ich sehr konfrontiert bin (war?!). :blumen:

Bei mir ist es mein Opa. Er starb 2003 völlig unerwartet, einige Tage vorher hatten wir noch nett bei Kaffee und Kuchen zusammengesessen, nach dem Tod meiner Oma hatte er gerade wieder begonnen, seine Zukunft in Angriff zu nehmen, Reisen zu planen, das Leben zu genießen.
Und dann hatte er eine Lungenembolie.

Lange - bis vor 3 Monaten - bin ich überhaupt nicht mit seinem Tod klargekommen. Dabei gab es für mich zwei "Baustellen": Die eine war zuerst sein Tod überhaupt.

Ich war zum Zeitpunkt seines Todes zwar noch mit einem Mann zusammen, mir war jedoch klar, dass es das nicht auf ewig sein würde. 2005 hatte ich dann mein CO und meine erste "richtige" Beziehung mit einer Frau. Und in mir begann der Wunsch zu keimen, ihm von meinem neu entdeckten/ veröffentlichten :P Lebensentwurf erzählen zu können. Beide Baustellen waren zeitweise so schlimm für mich, dass ich nicht über ihn schreiben geschweige denn sprechen konnte, ohne ins Tal der Tränen zu versinken (denken reichte auch schon) - mittlerweile geht es gut.

Zwei Dinge haben mir dann wesentlich geholfen. Ein erster Schritt war, dass ich vor einiger Zeit mit meiner Liebsten an das Grab meiner Groß- und Urgroßeltern gegangen bin, um sie ihnen vorzustellen. Es hat mir dann ein bisschen geholfen, mit dem Wunsch, mich ihm mitteilen zu können, umzugehen - völlig weg war er nicht, und auch bei der "allgemeinen" Trauerarbeit hat es mir leider nicht geholfen. Natürlich war das "Vorstellen" am Grab nur ein symbolischer Akt, aber anders als symbolisch geht es ja auch leider nicht mehr, und auch die zweite helfende Aktion war eine symbolische.

Auf dem Jakobsweg gibt es an einer Stelle nach einem stundenlangen Aufstieg als Gipfelkreuz einen Eichenstamm, auf dem ein Eisenkreuz angebracht ist (Cruz de Ferro). Traditionell bringen die Pilger einen Stein von ihrem Heimatort mit, legen ihn dort auf einem mittlerweile riesig angewachsenen Steinhaufen ab und lassen so symbolisch einen Teil ihrer (seelischen) Last hinter sich. Die Trauer um meinen Opa war wirklich so angewachsen, dass das kleinste Wort, eine Geste schon ausreichen konnte, dass alles wieder aus mir rausbrach - so auch auf der Wanderung geschehen.
Während des Aufstiegs zum Cruz de Ferro hatte ich die ganze Zeit meinen Stein in der Hand und habe ihm von meinen Sorgen und meiner Trauer erzählt. Seitdem ich meinen Stein abgelegt habe, musste ich nicht mehr um meinen Opa weinen. Es ist ok, so wie es ist. Ich kann einfach liebevoll an ihn denken, und auch mein Wunsch, ihm von meiner Homosexualität zu erzählen und ihm meine Freundin real vorzustellen, ist so nicht mehr da. Ich habe diesbezüglich getan, was ich konnte. Und wenn seine Seele weiterlebt - wovon ich mal ausgehe :P - wird er schon wissen... :)

Ich hoffe, das war jetzt mit der ganzen "allgemeinen" Trauerbewältigung nicht zuuuu off-topic, bei mir greifen einfach beide Aspekte ineinander... :unsure:

Der Beitrag wurde von edelbratschi bearbeitet: 16.Jul.2008 - 09:35
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